Finance - Dezember 2003 / Januar 2004 - Klein & Coll.
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M&A-KOLUMNE<br />
Gute Vorsätze<br />
Von Michael Keller<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
fällt es Ihnen auch schwer, einfach einmal<br />
nein zu sagen? Nein ist doch ein<br />
kurzes Wort! Es hat nur vier Buchstaben!<br />
Es verlangt nur wenig Kreativität<br />
und keine langen Gedankenkonstrukte.<br />
Jeder kennt es, man muss es nicht erläutern.<br />
Warum fällt es dann so schwer,<br />
einfach öfter einmal nein zu sagen?<br />
Liebe Leserinnen und Leser, das Jahr<br />
<strong>2003</strong> neigt sich bald seinem Ende zu.<br />
Michael Keller<br />
ist Teilhaber der<br />
<strong>Klein</strong> & <strong>Coll</strong>., eine<br />
auf kleine und<br />
mittelständische<br />
M&A-Transaktionen<br />
spezialisierte<br />
Beratungsfirma<br />
in Griesheim.<br />
Ich sehe mich schon im Geiste – genau<br />
wie jedes Jahr – beisammen stehen mit<br />
all den Feiernden, die dem neuen Jahr<br />
einen strahlenden und lauten Empfang<br />
bereiten möchten. Ich werde ein Gläschen<br />
Champagner in der Hand halten,<br />
um auf manch erfolgreich abgeschlossene<br />
Transaktion anzustoßen, ich werde<br />
den schönen Frauen um mich herum<br />
zuprosten, und ich werde mir – durchaus<br />
an diesem Platze – vornehmen, im<br />
neuen Jahr einfach öfter einmal nein zu<br />
sagen.<br />
Kennen Sie diese Situationen, in denen<br />
der Mund etwas anderes formt als<br />
das, was der Kopf gedacht und der<br />
Bauch gefühlt hat? Ich erinnere mich<br />
ungern an letzten August, als eine meiner<br />
Mitarbeiterinnen mich nach ihrem<br />
Urlaub mit meinem Lieblingskuchen<br />
überraschte. Sie brachte ein großes<br />
Stück duftenden Käsekuchen in mein<br />
Büro. Ich hatte zwei Tage zuvor mit einem<br />
der schmerzhaftesten Dinge meines<br />
bisherigen Lebens begonnen: einer<br />
Sommerdiät!<br />
Letzte Woche rief mich ein potenzieller<br />
Mandant an. Er war fürchterlich aufgeregt,<br />
als er anfing, seine Geschichte<br />
zu erzählen: Drei Kinder habe er großgezogen.<br />
Er wolle ja sein eigenes Blut<br />
nicht verunglimpfen, aber er sah sie als<br />
nicht in der Lage an, sein Lebenswerk<br />
zu vollenden. Er sei gezwungen, sein<br />
Unternehmen in fremde Hände zu geben,<br />
er suche „würdige“ Hände. Nun,<br />
sollte ich ihm da wirklich offenbaren,<br />
dass unsere Projektleiter – und ich eingeschlossen<br />
– bereits bis zum Anschlag<br />
arbeiteten? Soll ich Ihnen verraten, wie<br />
ich mich verhalten habe? Ich war froh,<br />
dass Sylvester erst am 31.12. ist. Denn<br />
erst ab dann werde ich einfach öfter einmal<br />
nein sagen.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
Michael Keller<br />
24<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2003</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2004</strong><br />
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