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Vom Lebensgesetz zweier Staatsgedanken - new Sturmer

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<strong>Vom</strong> <strong>Lebensgesetz</strong> <strong>zweier</strong> <strong>Staatsgedanken</strong><br />

Auch die berühmten verkrüppelten Füße der Chinesinnen müssen in ähnlicher<br />

Weise gedeutet werden. In China lebten die Mädchen ja sehr abgesondert von der<br />

Außenwelt. Jungen und Mädchen sahen sich selten. Eine eheschlie0ung lag oft völlig<br />

in der Hand der Mittelsperson, und oftmals sahen sich die Neuvermählten erst während<br />

der Hochzeitsfeierlichkeiten von Angesicht zu Angesicht. Erst in unserer Zeit beginnt<br />

auch in dieser Beziehung ein geistiger Umbruch in China Platz zu ergreifen.<br />

Dagegen halte man die Gepflogenheiten in Sparta, die Mädchen wie die Jungens<br />

sich im Laufen, Ringen, Diskus- und Speerwerfen üben zu lassen. Mit Sicherheit<br />

wissen wir, daß die spartanischen Mädchen gewöhnt waren, den Wettspielen der<br />

nackten Knaben und Jünglinge zuzuschauen. Ob sie selber bei gewissen Festen nackt<br />

aufzogen und chorische Tänze aufführten, ist wissenschaftlich eine noch offene Frage.<br />

Aber es ist nicht so sehr eine offene Frage im Hinblick auf die durchaus eindeutigen<br />

Quellen hierüber als vielmehr wegen der Scheu unserer zwar humanistisch geschulten,<br />

aber körperentfremdeten Gelehrtenwelt, diese Überlieferungen wörtlich ernst zu<br />

nehmen. Es kommt ja hinzu, daß ein derartiges, fast brutal zu nennendes Bekenntnis<br />

zu züchterischen Gedankengängen einem europäischen Gelehrtentum unfaßbar sein<br />

mußte, welches unter freimaurerisch-jüdischer Führung Fragen des Blutes gar nicht<br />

erst in seiner Gedankenwelt aufkommen ließ.<br />

Sicher ist jedenfalls, daß die Spartiatinnen den übrigen Hellenen wegen ihrer<br />

leichten Bekleidung auffielen und sie selbst in dieser Frage zum mindesten keine<br />

Zimperlichkeit kannten. Sicher ist, daß Platon seine bekannten, diesbezüglichen<br />

Forderungen für die Erziehung der weiblichen Jugend spartanischen Anregungen<br />

verdankt. Euripides berichtet entrüstet von den spartanischen Mädchen, daß sie mit<br />

nackten Schenkeln und aufgeschürzten Gewändern Lauf- und Kampfspiele<br />

gemeinsam mit den Jünglingen betreiben. Die Aufregung des Euripides und der<br />

Athener hierüber wäre eigentlich überflüssig gewesen, denn diese spartanische<br />

Mädchenbekleidung war ursprünglich allen hellenischen Mädchen gemeinsam. Erst im<br />

Laufe der Zeit setzte sich außerhalb Spartas das Ionische Gewand durch, welches den<br />

Körper völlig verhüllte. Sparta hielt auch in dieser Frage nur noch am alten<br />

hellenischen Brauchtum fest, während das übrige Griechenland bereits der<br />

Körperverneinung verfiel, wie sie insbesondere im nahen Orient üblich war. – Der<br />

spartanische Brauch deckt sich übrigens mit Gräberfunden des entsprechenden<br />

Zeitabschnittes im germanischen Siedlungsgebiet, die uns auch die Mädchen mit<br />

kurzen Röcken bekleidet erhalten haben.<br />

Man halte den obigen Tatsachen aus Sparta die Gestalten der auf verkrüppelten<br />

Füßen dahintrippelnden und sich ängstlich der Öffentlichkeit entziehenden<br />

Chinesinnen entgegen, u n d d e r g a n z e U n t e r s c h i e d e i n e r<br />

l e b e n s g e s e t z l i c h e n A u s l e s e m ö g l i c h k e i t i n n e r h a l b d e r b e i d e n<br />

V ö l k e r w i r d e i n e m b e r e i t s k l a r . Konfuzius entwickelt kein leibliches<br />

Auslesevorbild in züchterischer Hinsicht, sondern schaltet nu mittelbare<br />

Auslesebedingungen verhindernder Art ein, während bei Lykurgos das züchterische<br />

Auslesevorbild geradezu zur Achse seiner Blutsgesetze wird und die beispiellose<br />

Hochzüchtung und leibliche Vorbildlichkeit des klassischen Hellenentums bewirkt hat.<br />

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