Geschichten - The European Library
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D i e<br />
<strong>Geschichten</strong><br />
d e r<br />
Schweizer.<br />
Durch<br />
Johannes<br />
Müller.<br />
8ei mila Elvczii, audace & fcra plcbe,<br />
Da gli Alpmi castelli avea raccoUo;<br />
Chi '1 ferro , uso à far solchi, ä franger glcbe ,<br />
In nuove forme & in piü degne opre ha volto;<br />
E con la man, ehe guardò rozzi armenti,<br />
far', ch' i Regi sfidar nulla paventi.<br />
T. TASSO.<br />
Das erste Buch.<br />
Boston,<br />
beyder neuen typographischen Gesellschaft.<br />
I780,
A n<br />
Herrn<br />
Tarl Victor von Vonstettm<br />
d e s<br />
höchsten Raths zu Bern.<br />
^hncn, Herr von Vonstctten,<br />
übergebe ich dieses Buch wie vor Iahrcn<br />
mich selbst, weil wir in untren«-<br />
barer Freundschaft alles im Leben theilcn.<br />
Wann dieses Buch schlecht ist,<br />
a 2
leibt auch die Zuschrift nicht; wenn<br />
es gut ist, warum unsere Freundschaft<br />
nicht rühme» , da ich ohne ste nicht<br />
oder schlecht arbeiten würde.'
Vorrede<br />
von den Geschichtschreibern der Schweiz<br />
und über de» gleichzeitigen Zustand<br />
anderer Staaten.<br />
D<br />
rcy hundert Jahre sind nun bald Verstössen,<br />
seit Albrecht von Bonstetten König Ludwig dem 148»<br />
Eilsten den ersten allgemeinen Abriß der Sitten<br />
und Lander der schweizerischen Eidgenossen zuge»<br />
schriebe» hat. Vor ihm haben einige die Ge«<br />
schichten ihrer Städte, zu seiner Zeit mehrere den<br />
damaligen Krieg mit Carln, Herzog von Bur»<br />
glmd, und nach ihm den lezten Krieg für Bund<br />
und Freyheit aufgezeichnet; worauf der Krieg in<br />
Italien bis aufdas ruhmwürdige Unglül bey Ma><br />
rignano in und allsscr der Schweiz viele Schrift«<br />
fieller gefunden; die Geschichtschreiber der nachsie»<br />
unrühmlichen unglüllichen Zelt haben den<br />
Fortgang der Nation weder befördert noch be»<br />
schrieben.<br />
A 3
vi<br />
Vorrede.<br />
Jene haben die ausländische Beherrschung<br />
von Cäsar bis auf die Kundwerbung des Bunds<br />
der Schweizer im ersten Stolz neuer Unabhan»<br />
gigleit übergangen. Wie die Freyheit aufgeblü«<br />
het, hatten sie von ihren Väter» erzählen gehört,<br />
und im Anmarsch des Heers gegen die machtigen<br />
Fürsten mit ihren Kriegsgesellen in Schlachtlie»<br />
dern besungen; dann die meisten haben Staat<br />
und Krieg in gleichem Geist mit gleicher Hand<br />
beschrieben und verwaltet; also nicht allein / wie<br />
treugesinnt und freudig die alten Schweizer zu<br />
Straf dem fremden Troz zusammen aufgebroche»/<br />
sondern auch ihre Soldatenscherze/ dieih»<br />
nen spizfündig schienen, mit Freude» weitläuftlg<br />
aufgezeichnet / und noch viel weltlauftiger gegen<br />
Feigheit, Betrug (den siezwar selten entdelt),<br />
Bestechung und neue Sitten ihren Zorn in Strafreden<br />
ergossen. Von den Regenten wurde die<br />
Geschichtbeschreibung oft befohlen und immer ge«<br />
lobt, weil sieauch die Fehler lieber erklären als<br />
argwohnen liessen, die Reaierungcformen aber<br />
nicht als die ältesten/ sondern als die besten ver»<br />
theidigten.<br />
Worauf Gilg Tschudy, ein Glarncr,fast alle<br />
Zeiten der schweizerischen Lander mit einer sol«<br />
chen Belesenheit, einem so getreuen unermüdeten
Vorrede.<br />
vii<br />
Fleiß und alter Würde beschrieben, daß er alle<br />
ältere und neuere Geschichtschreiber dieses Landes<br />
hinter sich zurülgelassen. Er war aus einem Geschlecht,<br />
welchem an Alter wenige in Europa<br />
gleich kommen; als Jüngling erwarb er das Zutrauen<br />
seines Volks, im Alter war er dessen Ober-<br />
Haupt; es ist lein Canton, wo er nicht Freunde<br />
gefunden; Kaiser Ferdinand/ an welchen er ge«<br />
sandt worden, ehrte ihn; viele Grosse suchten<br />
ihn; er sah die erste lichterlohe Flamme der Eontrovers;<br />
dieselbe Partheyung hat ihn zu keinem<br />
ungebührlichen Wort verleitet / und lein Haar<br />
breit von der Wahrheit entfernt; er besaß früh<br />
grosse Gelehrsamkeit/ im hohen Alter behielt er<br />
seinen Fleiß; seinem Sohn hinterließ er gute<br />
Waffen und einen Reichtum, wovon er den Armen<br />
wohlgethan hatte, allen Tschudy und allen Glarncrn<br />
den Ruhm, daß der Geschichtschreiber der<br />
alten Schweizer aus ihrem Geblüt und unter<br />
ihnen entsprossen und geehret worden.<br />
Hiezu kommen Urkunden, welche durch den<br />
Fleiß und Scharfsinn einiger Geschichtforscher<br />
eutdelt und untersucht worden sind, worinn Herrn<br />
Alexander Ludwig von Wattenwyl, Herrn Feld-<br />
Marschall Zurlauben von Thurn und Gestelenbürg<br />
und Herrn Gottlieb Emanuel von Haller<br />
04
vill<br />
Vorrede.<br />
niemand übertritt. Die Erzählung von dem Ursprung<br />
und Fortgang der Schweiz beruhet auf<br />
solchen Geschichtschreibern und Urkunden.<br />
476 Als das alte Kaisertum auf Abgang der<br />
Kriegszucht verfallen und gesunken, haben die<br />
Franleu so tapfer, so frey und beharrlicher als<br />
die andern Barbaren, und mitihnen zufallsweise<br />
die Araber von Friesland bis nach Sumatra die<br />
Obermacht erworben. Wie aus der Tiefe des<br />
altoermcinten Meers von der deutschen zur las»<br />
pischen See, so unerwartet stiegen die Norman»<br />
nen empor, und gründeten Fürstentümer zwischen<br />
Mesopotamien und Island. Allein die Äraber<br />
haben ihr Kaisertum ohne vielen Widerstand<br />
erobert und eingebüßt, und weniger Veränderung<br />
erlidten als bewürlt. Auch sind verschiedentlich<br />
die Normannen um Thron und Freyheit gelomwen.<br />
Da die Franken mit grossem Gehorsam<br />
erobernden Heerführern gefolget, und aber zu<br />
Monarchien die Zeit nicht reif war, hat nach<br />
alter Art jeder für sichund ihr König ohne Macht<br />
regiert; welche Verfassung der König aus natürlicher<br />
Herrschbegierde und wegen dem Andenken<br />
der Kaiser ungeduldig ertrug. In dieser Unbestandigleit<br />
blieb Europa sechs Jahrhunderte, wegen<br />
lMufhörlicher Veränderung der porigen Sit»
V o r r e b e.<br />
ix<br />
ten, wodurch die Tapferkeit ab oder zunahm; und<br />
einen festern Grund hat lein Barbar gelegt.<br />
Als endlich jeder Schimmer des alten Lichts *°7J<br />
der Wissenschaften erloschen, auch der germanische<br />
Verstand durch Neuerungen irr geworden ,<br />
unterwarf der Papst mit Schrelnissen die Gemü»<br />
ther des Volks; alle Waffen waren in den Handen<br />
des Volks; also gehorchten die grossen Fürsten'<br />
ans Noth. Wie jedes Reich durch gleiche Kunst<br />
gestiftet und befestiget wird, wurden die Schrcknisse<br />
vertausendfachet; je diker die Nacht, um so<br />
viel unheilbarer erblindete der Mensch vor dem<br />
Bliz des Banns. Da kamen Kaiser Friedrich<br />
der Zweyte und Rogerius Bacon, und viele Vür»<br />
acr murreten in freyen Städten, aber eine bet«<br />
telnde Miliz lebte von Eroberung der Welt. Die<br />
Menschen lauften Erlaubniß des körperlichen Genusses,<br />
und büßten in Flammenden Gebrauch<br />
des Verstands.<br />
Allein weil alle Ueberspannung erschöpfet, *4°°<br />
nnd nun die kleinen gegen die grossen Fürsten *<br />
ausserordentlicher Tugend, auch die Kirche ausserordentlicher<br />
Andacht bedurfte, ereignete sich, daß<br />
nachdem in Frankreich die normannische Herrschaft<br />
bezwungen, und in Spanien die arabische geschwächt<br />
worden, in drey Jahrhunderten die Men»
X<br />
Vorrede.<br />
ge arabischer und französischer Fürsten mehr durch<br />
Kunst als Macht einem Einigen unterworfen wur»<br />
den; in den italiänischen Republiken viele anfangs<br />
furchtsam und immer unerschrolener den<br />
helligen Stuhl betrachteten, dessen Besizer im Zu«<br />
trauen auf seine Macht ihre Grundfeste vergaß,<br />
die Macht lieber genoß als befestigte, und über<br />
seinem Haus das Papsttum versäumte. Da wurden<br />
durch die Eroberung von Confiantinopel/ den<br />
Untergang des Hauses Burgund und einen Bund<br />
des Herzogen Lodovico Moro Sforza gegen dem<br />
napolltanlfchen König / alle Jahrhunderte und<br />
viele Nationen von mancherley Sitten einander<br />
genähert, und in wenigen Jahren unerhörteVeränderungen<br />
des menschlichen Geschlechts, doch<br />
die allergrößte durch die Kühnheit eines Genue«<br />
fers veranstaltet. Den Erfolg der Entdelungen<br />
hat jene Zeit nicht vorgesehen, die folgende falsch<br />
betrachtet, laum sehen wir ihn hervorleimen;<br />
Deutschland und Welschland zitterten vor dem<br />
Fortgang der Türken; viele fürchteten Frankreich,<br />
das durch den Fall von Burgund laum gesichert,<br />
in einem Nun Italien bezwang. Da stieg aus langem<br />
Unglül der Erzherzog empor; bald hatteParis<br />
leinen furchtbarern, Constantinopel leinen<br />
standhastern Feind; vor der Furcht vor ihm ver»
Vorrede.<br />
xi<br />
schwand alle vorige Furcht. Zu welcher Zeit im<br />
Wohnsiz des Pabsts die Alten aus der Dunkelheit<br />
wiederum hervorgetreten, und unvorsichtige Päbste<br />
durch schöne Eigenschaften die Gewalt unter»<br />
gruben. Die damaligen Grundsäze der Cabinete,<br />
reife Früchte alter Bemerkungen, behaupten sich<br />
in der innern Staatslunst; die auswärtige war<br />
noch neu. Die Lehrgebäude, welche die Gelehrten<br />
aus vielen und verschiedenen Zelten auf die damaligen<br />
Begriffe gepfropft, sind ausser Gebrauch,<br />
wie gemeiniglich was erborgt wird; auch sahen<br />
viele Gelehrte aufHofglül und Reichtum, wozu<br />
unter wenigen Fürsten ein löblicher Weg offen<br />
stehet; im Getümmel der grossen Welt vergaßen<br />
einige, daß auch das Voll in der Welt ist; andere<br />
hielten Gelehrte für das Publicum, welche nie<br />
im Publicum erscheinen.<br />
Indessen die Staaten und Gelehrte zu Unter- i?«7<br />
nehmunge» sich bewegten, erhob sichüber die Religion<br />
ein unendlicher Streit, nicht ob irgend<br />
etwas Unbegreifliches glaubwürdig wäre, fondern<br />
ob die Vernunft einige unbegreifliche Arti»<br />
lel mehr oder weniger glauben müsse; also durfte<br />
der Streit nicht mit Vernunft geführt werden.<br />
Die Gelehrtheit im Kriegswesen war in unbe»<br />
hülflicher Kindheit, weil die damalige Manier
xii<br />
Vorrede.<br />
unzulänglich, die wahre denselben Feldherren zu<br />
Hoch war; also waren die Besten blindeNachahmer<br />
der Alten; daher einige Fürstenden Eifer der Miliz<br />
zu erhöhen gern sahen, die Gemüther über Ausmarchungder<br />
Geheimnisse sich erhizen; danndas<br />
Unglaubliche bewürleti Wunderglauben. Doch<br />
wurden bald auch Fürsten ernstlich, weil ein Eini»<br />
ger allgemeinem Wahn selten widersteht. Hiedurch<br />
wurde bey den Klugen die Controvers der Vor«<br />
wand, bey den ander» die Ursache neuer Grund,<br />
säze und Unternehmungen; ein mißliches Werkzeug<br />
zur Unterwerfung anderer, welches unser eigenes<br />
Gemüth leicht unterjocht!<br />
Von da folgt in einem fort ein zweyhundert«<br />
jähriger Kampf um Oberhand, Gleichheit oder<br />
Freyheit beydes der Sekten und Mächte. Nie hat<br />
jede Nation ihre Gemüthsart mannigfaltiger ge«<br />
äussert, noch überlegene Tugend die grössere Macht<br />
glorwürdiger gestürzt; welches die Standhaftigleit<br />
wohlgesinnter Männer unerschütterlich macht,<br />
würdigen Fürsten die Strasse unsterblichenRuhnls<br />
vorzeichnet, und jeden Potentat lehret, wie viel<br />
mehr er sichzu fürchten habe als andere ihn. Carl<br />
der Fünfte/ Philipp wider Nassau und Englän»<br />
der/ das Haus Oestreich wider das Heer Gustav<br />
Adolphs, und Frankreich wider Wilhelm den
Vorrede.<br />
xiu<br />
Dritten warnten nur; sie glaubten zu sey», was sie<br />
hätten werden können; stolz aufGold und Heeres»<br />
macht, bliktcn sie verächtlich auf die Seelenlraft<br />
großgesinnter Gegner. Also lam gewöhnlich das<br />
oberste Ansehen von dem Stärlern aufden Besser».<br />
Moriz von Oranien lernte als ein Jüngling<br />
bey den Alten eine neue Kriegskunst, als der mit '58?<br />
einem einigen gesezten Blil ohne Furcht vor dem<br />
Schweren, ohne Aberglauben an das Angesehene,<br />
oder Anhänglichkeit an das Gewöhnliche, seine<br />
und ihre Zeit und Waffen, wie einer aus ihnen<br />
beurtheilend verglich; wodurch, als er den<br />
Spott vieler in Waffen grau gewordenen Offi»<br />
eiere erduldet, er an die Spize gelehrter Feld»<br />
Herren der neuern Zeit gekommen. Zwar hat<br />
ein grosser Manu aller Orten zu allen Zeiten sei«<br />
nen Plaz, aber stirbt, wann sein Zeitalter zu tief<br />
unter ihm, wie Carl der Grosse, ohne Nachfol«<br />
ger. Allein die Fortschreitung des menschlichen<br />
Geistes hatte die Epoche der Kriegskunst genähert;<br />
wie dann so fort Kriegszucht aufgeleimet, und ver«<br />
fchiedene Corps auf bleibenden Fuß gestellt und<br />
beständig unterwiesen worden sind. Von dersel«<br />
ben Zeit an haben einige durch gelehrte Ordnun«<br />
gen, wohl veranstaltete Märsche, und Helden»<br />
gcisi grosser Tugend Probe dargestellt; aber, aus-
xiv<br />
Vorrede.<br />
genommen Gustav, hatten meist alle zu Haus<br />
furchtbarere Feinde als im Feld, und wurden<br />
durch Niederträchtigleiten, Unfchlüßigleiteu und<br />
Unerfahrenheit ihrer Höfe im Studium ihrer<br />
Kunst verwirret; einige hatten leine würdige<br />
Gegner. Also haben geschilte Generale die Güte<br />
ihrer Truppen überlebt. Doch während vieler<br />
einseitigen glänzenden Plane und «nglüllichen<br />
Versuche, wie im Jugendalter geschieht, näherte<br />
sich die Kriegskunst einer guten Zeit. Indessen<br />
lehrten scharfsinnige Männer das Nichts der Wif«<br />
senschaften, die Notydurft neuer Beobachtungen<br />
und angemessenen Sprachgebrauch; andere na»<br />
Herten sich dem Voll, und ihnen das Voll; nie,<br />
mals haben mehrere und aufmerksamere Zeuge»<br />
nossen so schnell und frey Staatsmänner, Feld»<br />
Herren und Schriftsteller um Tugend oder Trag,<br />
heit verachtet oder gerühmt.<br />
In einer solchen Reife zu großen Begebenheiten<br />
stand Europa in dem siebenzehenhundertund vier«<br />
zigsien Jahr; da stieg Friedrich auf den Thron.<br />
Da das Erzhaus durch gute Regierung vieler<br />
ungenuzten reichen Staaten sichzu der allerfurcht,<br />
barsten Monarchie empor schwingen konnte, faßte<br />
er den Muth, seinen damals kleinen Staat mit<br />
und ohne Bundsgenossen gegen diese Macht ins
Vorrede.<br />
xv<br />
Gefechte zu bringen. Also unterwies er die Trchpen<br />
in der tiefsinnigsten Kriegszucht im Frieden unermüdeter<br />
als anderein Gefahr; umschuf seine Reuterey;<br />
verband Heldenfeuer mit Beobachtungsfieiß,<br />
Genauigkeit und unerhörte Geschwindigkeit, im<br />
Soldat Gehorsam und Begeisterung; gab der Tal.<br />
til durch Simplicität Bestand im Wesen, Geschmeidigleit<br />
in Formen; ward Meister der Bewegun»<br />
gen seltener durch Uebermacht als Behendigleit,<br />
und ließ Glül noch Unglül leine Macht; so daß<br />
er nach dem Sieg bey Kesselsdorf nicht mehr gefodert<br />
als vorher, und ohne Staat mit neuen Truppen<br />
jeden fußbreit Land gegen halb Europa be»<br />
hauptet; den Krieg nie gefürchtet und nie Verlan»<br />
gert, nach langem Frieden erfahrne Truppen dar»<br />
gestellt, von drey Kriegen leine Spur im Land<br />
gelassen als Triumphe und Provinzen; von ganz<br />
Europa gern auf den ärmsten Bauer geblilt, ge»<br />
weihte Meinungen die er gehaßt, im Besiz der All»<br />
gewalt nur widerlegt, alles Große wie leicht,<br />
alles Kleine im Grossen betrachtet, eommandlrt,<br />
gestritten, geherrscht, gelebt, geschrieben, die<br />
Künste gellebt und geschirmt/ als hätte er nur jede<br />
Tugend/ und nicht alle.<br />
Nack der wilden Zerrüttung und nach der<br />
Herrschaft finsterer Schrelnisse, gab Friedrich,
xvi<br />
Vorrede.<br />
der vollzog, was man Römern laum geglaubt,<br />
der Kriegsgelehrtheit die Obermacht.<br />
Immer waren Glül und Ruhm Folgen der<br />
Veharrlichlelt.<br />
So beharre ganz Schweizerland auf<br />
dem uralten Zwel: Bewahrung der Freyheit; so<br />
vernichte die Majestät seines Grundsazes Privat,<br />
Neigungen der Cantons; verschwinde Trägheit<br />
und Liebe des Gewinns vor dem alten, wenig<br />
bedürftigen, mit Arbeit erfüllten militärischen<br />
Leben. Hieraus entstehet freyer Muth (wer<br />
wanlt/ wer fürchtet, ist nicht frey), Achtung<br />
bey den Bundsgenossen/ schöne Vertheidigung/<br />
und, wo nicht ewige Freyheit / aller Orten Ruhm<br />
und Glül;<br />
PR0NTA MAN, PENS1ER FERMO, ANIMO<br />
AUDACE!<br />
Die Quelle der Siege der alten Schlveizer/<br />
ihre Sitten, welche ich in dem Alpengebürg viel»<br />
faltig noch gesehen, werden hier beschriebe»/ weil<br />
jeder Staat, wie oft gedacht/-mit gleicher Kunst<br />
gegründet nnd behauptet wird.<br />
Ein Geschichtschreiber bedarf einer freyen Seele<br />
und fast aller Kenntnisse eines grossen Königs i<br />
jene muß er haben, nach diesen aber streben.<br />
Boissiere bey Genf,<br />
e Dec. 1779.<br />
Die
Die<br />
Zeugen.<br />
Tantae molis erat.<br />
VlRO,<br />
Erstes<br />
Capitel<br />
Nachrichten der Griechen und Römer zu<br />
diesem und folgendem <strong>The</strong>il der ®U<br />
schichten der alten Schweizer.<br />
3^poUonius y0N Rhodos, VIj 627, H*. &**** *»,<br />
Kryvo.1 \- Hbir «TcofrtXsio JWC9- ifxuvis» !<br />
Polydius, III-• 47'vom Wallis t. II. p. 1504. edic<br />
Gron. von den Seen und Pässen (nichts vom Itt<br />
manischen Seel); III, ;y eine tühn auf den<br />
Beenhardsberg mißgedeutete Stelle; II, 18,19,21<br />
find Volt und Gegend unbestimmt; p. 142 ff. de»<br />
trift das Delphinat Wien odep die Provinz<br />
2 «4 Nachrichten der alten Schriftsteller von dem rim»<br />
blischen Krieg findet man in dem fcnch Be'lumGira»<br />
bricum, welches (mit einer thörichten Vorrede) zu<br />
Zürich im Jahr 1772 erschienen» Cicero Tuse. II,<br />
27 ( Iuvmalis 5. VIII, Plutarchus aber Cam. p.<br />
Xyl. 138. Mario409. Lucullo 510 und 518/ Cac«<br />
fore 710, 717 UND 720, Othone ld?) sind beyjU«<br />
. .fügen.<br />
Cas«, Z.6. I» »,,ü, 4
XVIIl .— ' i<br />
Almel. 294. erläutert werden c>^5!«,). Ncgcn<br />
littcris graecis (c. 29.) ist nicht Strabo ni. 180.<br />
A.27}, vielniehr Ephorus Str. IV. C. 199. A. 304,<br />
ja die Sage Tac. Garn. c. 3. ein Autor. Unsere<br />
Abschrift Cäsars berichtiget etwa Iul. Celsus.<br />
Cicero, all Au. I, 17; pro Balbo.<br />
Strabo, wie er p. 71. Gas. 12z Alm. sich durch Ve<<br />
tenntniß der Unwissenheit empfiehlt; 93, 149 von<br />
der vorigen Unwissenheit; 123, 190 die gallischen<br />
Gränzen, die Celten und Lygier^( dieser Name ist<br />
unhinlänglich untersucht); 176, 267 Belgitcn;<br />
Cäsars v^snnjiccTuii^, 293 vom Rhein, dem<br />
Adula und Rantuaten (der Name kömmt von dem<br />
Wohnort, nicht vom Stamm);,19;, 2,9$ Iura<br />
( den Iorat unterscheidet vielleicht er, allein); 196,<br />
300 die helvetischen Weiber; 196, 299 daß Helve«<br />
tia in Gallia sey; 224, 3,2, ff.: Wallis, der \u<br />
manische See, die Wadt, Adula, Rhätien, dieLc»<br />
pontier; 206, 316: der Alpen Bau und Anbau;<br />
208, 3l8:'ihre Pässe; -71, 410: Rhone, 292 ,<br />
416 von dem Bodens«; 292, 448: das Rheinthal;<br />
313, 48»: die Küsten jenes Wassers.<br />
Diönyssus Pcriegeta, V. 29; (woselbst sein Para»<br />
phraste ihn 3M»°« schlecht versteht).<br />
Llvius. An den Zügen V. ,3. giebt PliniuswolHel,<br />
vctiern <strong>The</strong>il und vom Ladinum spricht vielleicht<br />
Lioms. Erbricht V, 3; von dem uralten Paß;<br />
Hannibals, war ungebahnt, XXI, 38.<br />
SQirailiiis Georg. II, 95 und ,23 von den rhalistben<br />
Weingärten; unbekannt ist. wie fern die Seuche III,<br />
474 die Heerden angesteckt.<br />
Aucv Horatiusl O. IV, 4, 14; ihn singt<br />
jtder xaXo; xxyc&a;.<br />
Velleius comvlimenlirl N, 39/ 9>, 122 über den<br />
thätlichen Krieg.<br />
Mel'a II', 4, '««> spricht gelehrter all andere von<br />
Verbindung der Gebürge. Die Seen des Rheins<br />
unterschiederNI, z, 7»." II, 4, »2«: 'die Grän,<br />
zcn; II, 5, 43: Rhone. Endlich, III, 1.
XIX<br />
Lucanus, I, 396 meint vielleicht Nion; II, 52 (er<br />
irrte sich denn! ) Rätien.-<br />
Plnlius der Alte, III, 19 f. wo alle Nationen der,da,<br />
maligen Wclt, auch über vier und. vierzig Völler»<br />
schafte» in den Alpen; ,7, der Paß ;24,Rhätien;<br />
IV, 12 Raurachen; 14, Stamm der Burgundionen;<br />
,7, Nion und Äugst; VIII, ,3: Stein.<br />
bocke, Gemsen....; s s / was halb wahres erron<br />
weissen Hasen wußte; IX, 18: das Lob der Trüsch,<br />
und im X, 22 ^dcr Gänse, 48, andere Bcrgvögel;<br />
XIV, 1, f. rälhiscker Wein^.lo,: daß der-Wcin<br />
in Fasse gelegt «erde; XVI, is f. Holze; Ler.<br />
chenbaiim (so malt ist er im Gebrauch), 39: die<br />
Tannwälder aufdem Jura; XIIX, 7: der Acker,<br />
bau; 18, ein rhälischcr Pjlxg; XXI, s: Saliunca<br />
-, XXV, 6: Genmuria; XXXVI, ,: Marmor,<br />
brüche (doch ist HaUcr Srirp. Helv. Prxf., neue<br />
Ausg,, über den aoenticensischen Marmor merkwürdig)<br />
; 2: , Tache der transalpinischen Hütten;<br />
XXXVII, 6 f. ist auch Beweis, daß das Grim.<br />
sclgebürg nicht bekannt war. Die Sage II, 103-,<br />
III, 4 vom Rhodanus ist unwahr , doch erklärlich.<br />
Aus IV, ,7 dürfte ferneres erhellen / daß dcrIura<br />
verschiedentlich genommen wurde.<br />
Sims, I, 34. III, 107, 139, und oincta gew bis<br />
obtutus Saxis mahlt hoch» weil richtig, die Alpen.<br />
Tacims, Hist. I, n : der Zustand Rhätiens; 59:<br />
für wen sich Rhätien erklärt; 6, ,70: Paß; 67. ff:<br />
Unfall der Helvetier, hieher vermuthlich die Grab«<br />
sthrift der jungen Alpim, la *); (Gruler GGGXIX,<br />
JO) II, 97; III j 4, 8 f is; IV, ss, 61, 68, 7°;<br />
Germ. I; 28 die übelverstandene deutliche Stelle,<br />
die alte Wohnung der Helvetier betreffend5:4*,<br />
vermuthlich Roschmanns Veldidena ; der Hauplort<br />
Rhätiens ist nicht Augusta in Vindelicien.<br />
*) Julia Alpirnil» hie iaeco 5 infelicis pattis infelix pro.<br />
Ics ! Dcae A ventiae Sacenlos. Exorare patris necern<br />
non cotiii; maleniori ipfijn fatis erat. Vixi annos<br />
XXIII. ( SlH« auch Muleiwn Hcly. 1, 5:. VII, 346. )<br />
b z
XX » i,, " • , 11<br />
Florus, III, lv; IV, i2.<br />
Suetonius, Aug. 2i, 77. Tib. 9. Claud. 1. VcC<br />
pas. 1.<br />
Plutarchns, Caes. 119. Bryan.<br />
Ariianus Ind. IV, 15: wie weit Rhatien.<br />
Ptolemäus,!, »6:Rhälien; II,8f.: BelgikernOber,<br />
germanien, Helvetien, IMaxima Sequanorurn;<br />
lv, Rhodanusquelle und lemanischer See; auch<br />
III, ,, is; VIII, 2: Rhälien. Die Meldung, der<br />
helvetischen Wüste kömmt nicht von Ptolemäus,<br />
oder er ist jünger.<br />
Iustinus XX, s.<br />
Appianus Civ. I, p. 419. Illyr. 76».<br />
Polyänns Stratag. VIII, 23 ,'f.<br />
Agalhemerus, II. Sein Irrtum von der Höhe de«<br />
Alpgebürges p. 4?. Huds.<br />
Dion Casslus XXXIX, vom Rhein; XXXIIX f.<br />
und LIV die Kriege wider Helvetien und Rhatien z<br />
LV, das rhälische Lager; LV1, eine Lufterschei»<br />
nung auf den Alpen.<br />
Solinus 7; 19; 24»doch alle Waldgebürge zwischen<br />
den Hügeln und Alpen hießen Jura.<br />
MamertMUs, panegyr. Maximini 9; Genethl. 2, s,<br />
7; so fern einem Lobredner zu glauben.<br />
Eumenius, auch IM panegyr. Constantii 3, Con*<br />
stantini 4,6.<br />
Vopiscus, Bonoso, Aurcl., Probo.<br />
Eustbius, Chron. I. Ti5crii Sieg, Valeriani Amt.<br />
Julius Capitalmus, M. Aurelio: Krieg der Catten;<br />
ftquanische Aufruhr. Nach Plinius XI, 42 darf<br />
man den Käst » vitaArtton. Pii , nicht helvetischen<br />
Bergen zueignen.<br />
Ammianus Marcellinus.XIV, 10 die Gegend Rau.<br />
rächen; XV, 4 ein Krieg in Rhälien; Bodensee;<br />
und von dem Fall des Rheins bey Schafdausen die<br />
älteste Meldung; 8, f. ganz verdunkelte Begeben,<br />
heilen; io, vondem pcnninischen Paß; n,Rho,<br />
danus; Ruin der Hauptstadt Helvetiens; Rau,<br />
racher; 22, ihre und Rhätiens Grenzen. XVI,<br />
i« f.; XVII, e der Krieg der Iulhung»; XXI.
j, 8; XXIIX»2Und s; XXX. ; (von Robur<br />
ist Cod. <strong>The</strong>odos. I.. XXX. de CurC publ. de,<br />
lanut. Brutner, Merkwürdigkeiten von Basel S.<br />
io, ist anmerkenswürdig); XXXI, u: Arbon;<br />
Lenzenser.<br />
Julian«.«, GacC p. ,6f. Heusing.<br />
Eutropius VI, 17; VII, 9; IX. 7. Päanius über»<br />
setzte nach einer andern Abschrift.<br />
Aur. Victor Caes. 1; etwa 9, 31. Loir. i.<br />
Ausonius clai. urb. 13, z; Gratiar. actio ad Grat.<br />
j. 82.<br />
Festus Rufus Avienus, ora rnarit. 428; 62s, wo<br />
seine Nachrichten besser sind, als er wußte; 69-,<br />
vielleicht!<br />
Claudianus, in quarrum Consiilatum Hon. 439;<br />
448, 459: de laudib. Stilich. I, 19? wo der<br />
Schmeichler allem Anstand Troz dielet; Gsüc. 279,<br />
330,340,414; die Slnnfchrift, Solibus indomitum,<br />
Mareianils der Herakleote, p. 48 f, Hudi",<br />
Aethicus, gedenkt Rbäliens und glebt vom Rhein und<br />
Rhodanus eine ganz und gar unbegreißiche Bei<br />
schreibung.<br />
Orosius, I, » ; VI, 7 f., 21; VII. 22.<br />
Das Postbuch Antonini, p. 236,239, 251 f., 27s,<br />
278 f., 347, 354 "WesseL; dit Notiria provincc.<br />
& civkt. Galliae Sirni. unter den Titeln Maxima<br />
Seq., Alpium Penninar. und Prov. Vienn.; endlich<br />
Libellus provincc. Romanar. an seinen» Oll.<br />
Das andere Capitel.<br />
Alte Aufsthristen, aus denen zu diesem<br />
ganzen Geschichtbuch verschiedenes erlernet<br />
worden ist.<br />
Von der ältesten helvetischen Münze siehe was<br />
Schöpßin (Alsatia illustr, t. l.p. «99.) glaubt.<br />
b;
xxii «<br />
Auf den pennlnischen Gott; Martin Relig. desGftulois<br />
I, 402.<br />
Wallis und Rhatien unter einem einigen Vorsteher;<br />
Mar« Verona VIII, -3 3 f. RoschNMNNs Veldidena<br />
P- 84.<br />
Dem Procurator Belgikens und Rhätiens;,Wclscr<br />
opp. 428. Roschmann.<br />
Die römischen Bürger in Rhälien ; Roschm. 84.<br />
Zu Sitten', Martmach und S. Maurice: durch die<br />
Sitlener Augusto, Bochat Mero. t. I. p. 299;<br />
demselben durch die Nantuatcn. ib. 3 05; seinem<br />
Cajüs Cäsar; Tfthlidi Hauptschlüssel p. 367; Wal«<br />
Us Druso, Bochat I< 296; Meilensälilc Vale»<br />
riani ib. I, 142; Forum Claudii in Wallis Eon.<br />
siäntirio, ib. 143 ; Gratiano ein (schlechtes) Denk«<br />
mal) Schluchzer Itin. A°. 1709. p.489; besser,<br />
Decumina ihrem Mann , Boä»at III, 583. und<br />
ihrem Sohn, Simler Vallefia I. I.:(im'shes. rer.<br />
Helvedc.) und eine Tnllia einem sieghaften Kaiser,<br />
Scheuch;. A. 1709. 496.<br />
Til».- Claudii Meilensaule zu S. Saphorin, Bochat I,<br />
3~8?; dem Welngolt von Culli: ib. II, 43; der<br />
Flecken Lausanne der Sonne, dem Schirmqoll<br />
und Mond, ib. III, '534' 5,8 (daß über GG. k.<br />
die Auslegung'unwahrscheinlich , ist leichter zu de,<br />
weisen, '.als richtig auszulegen)';• Icari Söhne<br />
ihren sorgfältigen Sylphen, Martin I.e. II, 174;<br />
Nion, dem Qbrist wider die Räuber, Muratori thes.<br />
CI.XVII, 4 (auch Svon IV, 89); Denkmal eines<br />
Abgesandten auf den Landlag der Helvetier, Bochat<br />
III, 610, Tschud. I^
Abauzit; Wallo Und Volufiano,' iil. 8«; ein Hel,<br />
vetier > • den Schiffleuten zum Heil, .86; andere<br />
dem GottApollo>ib. 35- Plantin 5»., dem Kriegs,<br />
gott, Sp. 39, Verccundus.dem-Jupiter einen<br />
Bogen, »46; das Volk dem'Schirmherr«, Vale,<br />
lins, 49; dem:vielgeehrten,Valerianus^ Plantin<br />
5«; die Sechseri Bochat 11,4*2; 5en Genfer«<br />
lacuus, ,Svon'lmd AbauzitlV, i8>« 195/ A-'ls.<br />
lllustr. I, fi6..dem Obriste« der Indianischen Co,<br />
Hort, Gruter 5*23; ein Tribunus Militum seiner<br />
kleinen Tochter > Sp. IV, 84; der, sich (4°); dem,<br />
Erben (35), oder ein Bruder (39), oder traurige<br />
Gatten (79, 1,3), die Atismara ihrem Unglück,<br />
lichen Mann (,5,.); und jene Grabschrift welche<br />
der anderen spottet *), Gruter' 898. Spon IV, 73.<br />
Gordiano wegen der Strasse von Aubonne; Bochat<br />
I, 8«.<br />
Die Meilensäule Hadriani zu Elltreroches (AH lllustr.<br />
I. f83> Gruter.)<br />
Zu Iverdun, Severi, (Scheuch;. Irin. ,709. p.499.<br />
Bochat I,,,37,!^39.).<br />
Nun erst erscheinen bey Cheire'Spurm alter Pracht.<br />
D.'m Flecken Minnodunum ßmf:Unh'i6,ooo Franken<br />
zur Gymnastik, (Breitinger.INüs. Uelv. II, i
wol fort was die Moria Miseella (Munt Script*.<br />
ter. Itallcar. t, I.) Vespasiano zuschreibt von der<br />
Pettuise gelten, siehe selbst noch ,282 Albrechten<br />
von Straßburg.<br />
Uugusta in Raurachrn Alsat. lllustr. I. .170, Brutner<br />
2738 bis 3077, Plancus, Stifter der Colonie,<br />
Bochat Ij ,794 Münze All lllustr, I. 150, ,82.<br />
Occifr in • Vocriillo » Blutn. 3067, RüssingerVi.<br />
4od,- Ueber Olino biipulirt AlCillluftr. «89. Brut,<br />
lner meldet was das Altertum zu und von Buhen,<br />
dorf S. »764, Knoffenthal 1,27, Sissach 20»,,<br />
Dielesberg 2178, Renken 228», Rolhenfiue2447»<br />
Olligen 2454, Anwil 2489» Rüneberg 2549 und<br />
Warlenberg S. ra überliefert.<br />
Wie Restw im Flecken Sololhurn die Göttin der<br />
Pftrde verehr!, .'Bochat II» ,07 ,2;, Al£ IU. I.<br />
«442; die Stiftung eines Spaniers, Bochat II,<br />
41"$; das Grab einer Tugeuia »Schmidt Antiqq,<br />
d'Avcnche p. 116 f. und Burtorfs Reist nach der<br />
Birsquelle S.-4H.'n. a. mehr^<br />
Schmidt schreibt von Attiöwvl und Kulm.<br />
DieMeilensauleTrajanizu Baden AlUIll.I, 448;die<br />
RepüblitBadlN demCaracalla, Gruter CCLXVII,<br />
MuseuraHelv. vai, 344; einem unüberwindlichen<br />
Gott, Gruter^XXI, JO\ auch wol Mercurio,<br />
Bochat N, 402: der Isis baut ein vornehmer<br />
Badener einen Tempel (Alpin» Alpinula conjux<br />
ist mettwürdig wegen der geheimen Anstalten I»»<br />
lii Alpini); MuC Hclv. VII, 334. von denWür.<br />
fein, siehe Scheuchzern, Ternpe Helv. VI» 363,402.<br />
Certus, Bvchat I. 1*3. MuC.Hehr, VII» ;,s.<br />
Das Estrich zu Buchs beschreibt Hagenbuch durch<br />
^-^chwid-Excerpt. Orlelv. A. 1759.1.275.<br />
Wegen Lunneren sieh« die »zuverläßige, Machricht<br />
»vom Altertum der Stadt Zürich und. einer neuen<br />
»Entdeckung, in.der Herrschaft Knouau , mitge.<br />
»theilt von I. I. Breilinger, 1741, in 4. und<br />
^, ausführliche Beschreibung einer Entdeckung im<br />
«Dorf Niedtlllmneren/1741 / 4. Breilinger in<br />
ßchelhoüns. ^mtemttb, VII» 1,74 beschreiblwae
zu Kloten gifunden ward. Hier thut er Meldung<br />
des gallischen Gottes p. 74. Zu Kloten, dem Tt»<br />
guriner Schuzgott, Btukn.XIV, »662. Aber von<br />
Lälii Urbici Grabschrist hat Hagenbuch nicht nur<br />
Mus/ Helr.II, 249264 , sondern Ttrrxixxn^tyiryixn<br />
scu epistolarn eplgraphicam ad Goiium, Zürich<br />
J747. 4., unglaublich gelehrt, «nermübet, nicht<br />
«„ermüdend, geschrieben.<br />
Dioclelianus umgiebt Winterlhur mit einer neuen<br />
Mauer, Antonin. Wesseling. p. 251. Vgl. ab«<br />
A1C 111. Alle Altertümer enthält Rüssingers Vitodurum;<br />
und Martin II, 442 die im I. 2709<br />
erschienen.<br />
Die Callidier selbst be» )berg ihrer Minerya, Bo,<br />
chat II, 424. Ueber den Mercurius zu Altstetten,<br />
Ulrich in Ternpe Helv.n, 134,140. Ehrte bey<br />
Mapverswil das Polt yctavium? Isch. Hauptschl.<br />
110; Scheuch». Irin. »710, p. 528,<br />
Helvetische Garnison im Heilbronnischen aufder<br />
Gränze des römischen Reichs, Schelhom Amwniti.<br />
X, 1207,1209 und Spur ort Tlguriner Schiern»<br />
golles, ib. ,208,<br />
Das dritte Capitel.<br />
Urkunden vieler Nachrichten in dem ersten<br />
<strong>The</strong>il dieses Geschichtsbuchs *),<br />
Die Besizer der nngednickten Urkunden bitten<br />
sehr verschwiegen zu bleiben, dann wol eher haben<br />
ein Bürgermeister und Rath, in diesem achtzehen,<br />
*) Vitse, bey weitem hier «nerschipfte, und eine qel>,v«lte<br />
Zahl ander« Urkunden entfalten die»wey and«n3htilt<br />
tiefes Buche«; daselbst »erden die Geschicktschreibee<br />
beschrieben «erden; die Gebenden habe ich fast alle ae«<br />
sthln; einige gcringfügc Umstiude gell»r»t>
XXVI ' • "<br />
den Jahrhundert, mitten in Europa, vor den An«<br />
gen gesitteter /Nationen. einen gelehrten Mann auf<br />
den Argwohn einer böser Absicht mit einem alten<br />
Brief, allobald, hinzurichten keine Scheu getragen;<br />
zu lang beschirmte Dunkelheit Staaten und Minister<br />
vor dem Äug der Welt,- bis die Gerechtigkeit.die<br />
Muse der Historie ihr zum Beystand aufgerufen.<br />
Im Jahr 436. Brief Dietrich des Ostgolhen für<br />
' die besiegten Alemannen, Cafliod. Variar. II, 41.<br />
Vor 526. Dietrich gestattet Viehhandel ib. III, ^a.<br />
Eben dieser instruirt über die Verwaltung Rhä,<br />
thiens ib. I, 11. VII, 4.<br />
Unter 525 tömt ein Stiftungsbrief des Münsters zu<br />
Lucern vor,, und ist kaum aus dem Ende des sie,<br />
benden Jahrhunderts.<br />
6)0. Angegebene Urkunde Dagoberti z» Isenburg<br />
für die Fabier in Rhätien, Vota, bist. lefotni.<br />
RhaetT, 30.<br />
693. Stiftungsbrief des großen Münsters zu Zürich.<br />
69?. Dessen zu Lucern. Tschulzo, HauplschlüsstI<br />
146.<br />
744. Form de.r. ersten Schenkungsbriefe. Herrgott<br />
Monum. domUsHabsburg. h. ai, id. A.'7?i &c.&c.<br />
Arbongau, Uznach, IVIallus Illnau ib. VornMallus<br />
Rüwaris, Urt. Hotring. Hist. Eccles. Novi<br />
Testam. t. IIX.<br />
Um 75c,. Rikenbach im Tburgau, Goldast chart 47-<br />
761. Villa Stammheim. Herrg. h. a.<br />
76^. Bischof Tellons von Cur lezter Willen Liinig<br />
Spicil. «cleüast. t. II.<br />
798. Mazingen. Herrg. h. a.<br />
800. Schafhufirum im Thurga». Id. h. a.<br />
810. Carl der Große für das Münster Zürich. Hatt.<br />
Vor 814. was Urk. Herrg.' 1016. .auch von den Ab»<br />
gaben ex Ergoia Earl den Großen ordnen läßt.<br />
83i.' Fifcus Zürich / Tfch.Hauptsch. 103.
' ••• J XXVIl<br />
84c Lotharius für Murhach wegen Lucern, Bouqua<br />
rec. des hist. Gaulois VIII, 366.<br />
853. Stiftung des Frauenmünstlls Zürich, Herrg.<br />
h. a., Speculum Tigur. p. 227. ><br />
858. Cham, Kaisers Hof, Tfch. l.' c. 78, ib. Wa«<br />
. lenstadt Riva p. 3.09.<br />
86z. Mimrichòwa marcha , Herrg. "h.a.<br />
867. Der Könia giebt Aargauern legem Baath. id.<br />
87°. Zürich, Königlicher Hof, id.<br />
88). Carl Crassus um Stanchcim dem Stlst St.<br />
Gallen.<br />
884. und für, Granfeldcn, Bouquet,!. c.IX, 334«<br />
891: Thurgau und Linzgau begränzt..Herrg.<br />
898. 8al!ca zu Höngt. Id.<br />
9c». Schenkung im Siegen See an Einsiedlc».<br />
9°6. Johann (Tschudy. N.) dcnariattis. Id..,<br />
924. Herzog Bülkard bestätiget dem Münster Zü»<br />
rlch; Spec. Tig. Witto schenkt in Aranauch ; ,was<br />
die Kerhilde hat; Herrg. Raline und Richilb 00c<br />
Mlli, Hildbolo, ib.<br />
929. Herzog Hermann über die Knechte der Mün,<br />
stern Zürich. Hott.:H. E. N. T. VIII.<br />
942. Tribun Othar. Herrg. Aval, id.A. 957.<br />
946. Graf Liulo bestimmt Rechte der.Münstern Zü,<br />
jfid), Ho«. I.e.<br />
95« Das große Münster Zürich um SamelinZ Rüli,<br />
id. ,i)8.<br />
962.! König Conrad von Burgund für Münster in<br />
Granfelden, Bouq. IX, 698.<br />
964.,.' König- Heinrich II. für Stein am Rhein.<br />
lo«6.., Kirchheim,an ^Stcin.<br />
io«6. König Rudolph III. seinemCanzler;,Bargen,<br />
Nugerol; Bümpliz. Gulch. Sav.1I, 3.
xxviii • •<br />
toig. Kaiser Heinrich II. schenkt anHinstblen.<br />
Um diese Zeit nimmt bey Castellaz («ist. de«<br />
Corntcs de Gruyerc, MSC.) die diplomati«<br />
sche Tafel des Hauses Neufchatel den Anfang.<br />
,027. Stiftungsbriefe des Klosters Muri, Herrg.<br />
Tfch. Chr. Die A85. 'Stiftungsbrief Rougeniont.<br />
lopsi Büren thut Einsidlen wol. Hist. dotat. Einsidl.<br />
MSC, Urkund Arnolden von Brienz, gebraucht<br />
pon Ruchat (lW. generale 6«. la Suissc, t, V,<br />
J1SC).
»098. Findet Herr von Wattenwyl die erste Urkund<br />
von Froburg.<br />
1107. Hochburgund an Clugny um die Insul im<br />
Bilersee. Dunod 1. c.<br />
Seit itll die Ritter und Burger im Ralh von Zu,<br />
tich bis 1335 verzeichnet in Silbereisens Chronik<br />
(welches MSC. mir der Herr Abt von Wellingm<br />
gütigst mitgetheilt.) ,<br />
'<br />
1114. Werners von Habsburg Freyheitbrief an Muri;<br />
Herrg. Kaiser: freye Propstwahl zu Zürich; Hott.<br />
H. E. N. T. VIII. Kaiser für Einsiedeln wider die<br />
von Schwyz; Herrg., Tfch. pauptsä).<br />
1115. Gerhard von Lausanne für die Propstey Rou,<br />
gemont. Vergabungen: Perausa,Ransoneri,Vau,<br />
grenant. Von dem an sieheCastellaz I.e.<br />
i«s. Seldenbüren nnterwirft Engelberg dem Kai,<br />
serl. Schirm; Schirmbrief. Herrg.; Tschudy,<br />
Hauptschlüssel.<br />
,127. Lenzburg schenkt in Niderurannen; Tschudy;<br />
Herrg.<br />
1130. Regensberg Nistet Closter Var, Herrg. Der<br />
Kaiser bekräftiget Freyheiten des Münsters Zu«<br />
rich; Schöpfl. I.e. t.V.<br />
l,3 l. Seedorf wegen Closter'Frienisberg. Siehe<br />
auch Schöpflin.<br />
,133. Freyheitbrief Closters Inlerlacken; Schöpflin<br />
I. c.<br />
„39. Kaiser!. Schirmbrief des Closters Einsiedeln;<br />
Herrg. Bestätigung des Closters Trüb.<br />
,144. Kaiser für Einsiedeln gegen die von Schwyz; id.<br />
1146. Kaiser zu Gunsten der Madonn Inlerlacken;<br />
Grindelwaldz Schöpflin I.e.; ib.: Bestätigung,<br />
1173.<br />
;ii48. Urkund von Lieba vou Fluntern; bey I. C.<br />
Füßlin, in der Geogr. der Eidgenossenschaft.<br />
•1150. Siegel der Unterwaldner; Tsch. Chr.<br />
ilf). Brief Werners von Baden, Kastvogten von<br />
Zürich; Zullauben I.e. Er macht NeügrulimAlbis,<br />
ib.<br />
l»,\. Kaiser bestirnt die Marl des Hochstistes Costauz.
xxx<br />
• • '••<br />
iioo. <strong>Geschichten</strong> des Hauses Greyerz aus dcn^lr.<br />
tunden des Closters Altenryff u. a.- Kirchen, durch<br />
Franz Ignaz von Castellaz^ MSC. Vergleiche die«<br />
str Grafen diplomatische Geschlechttafcl durch den<br />
Herrn von Waltenwyl; MSC.<br />
ii62. Lausanne bekräftiget (allignat) den Frieden<br />
benFonz.<br />
1169. Zäringen spricht für die freyen Männer >von<br />
Kirchheim; Schöpf!.' I. c.<br />
117?. Kaiser für Beronmünster. Urkund Ulrichs von<br />
Uechtland.<br />
1178. Stadtrecht Diessenhofen durch Hartmann von<br />
Kiburg; in der Urkunde von'126a.<br />
1,80. Cuenz von Buchsee stiftet St. Iohannsen prneceptoriarn<br />
daselbst ; Schöpft, l. c.<br />
1182. Burtard von Bern. Id. IV, 104. Lucius III.<br />
für das Kloster Erlach.<br />
11 84. Siehe bey Castellaz I.e. Die Altertümer, so<br />
im Jahr 1608 zu Seedorf in Ury gesunden worden.<br />
Päpstl. Bestätigung des Closters Engelberg.<br />
"85. Stiftung des Closters CapeU; Geschlcchtrcgi.<br />
ster des Hauses Eschenbach; diplomatisch, durch<br />
Bulllngcrn in Simlers Sammlung II, 409.<br />
1186. Innschrist zu Burgtors; selbst bey Wagner<br />
(stiere. Helv.)<br />
1187. Leütpriestereybrief deren von Zürich; IIa«.<br />
1. c. Schöpflin.<br />
1188. Reinhard', Propst von Embrach, an B. Wil.<br />
Helm von Sitten, um Reliauien; Silbcreisen't. I,<br />
H89-- Päpstliche Bestätigung der Freyheiten des grossen<br />
Münsters Zürich.<br />
119«. Regensberg vergäbet Wilar dem Closter Eu»<br />
gelberg. -<br />
1,96. Mark der Urner gegen Glaris; Tsth. Chr.<br />
1198. Heinrich V!, daß Bern Interlaken beschirme.<br />
IJO6. Bey diesem Jahr hat Tsth. Nachrichten Ul.<br />
richs von Klingenberg, eines damaligen Ritters;<br />
I. C- Fußlin aber braucht Stistungsbrief Rüti.<br />
1208. Thierstein schenkt an Frienisbcrg; Schöpfiin<br />
1. c. V, ijc.
XXXI<br />
1209. Balm verkauft Buchs an Malters; Tfch.<br />
1210. Zaringen bekräftiget Rechte des Münsters Zü,<br />
rich; Schöpft. Engelbcrg tauscht Sarnen anHabs,<br />
bürg; Tsch.<br />
1214. Die Stadt Neufchatel erhält Stadtrecht Vi,<br />
- sanz; Dunod.<br />
12l7. Mark Einsiedelns gegen Schwyz; Herrg.;<br />
Tschudy.<br />
i218. Päpstl. Schilmblief wegen Beronmünster.<br />
Goldene Handveste der Stadt Bern, die Herr<br />
Golllieb Wallhcr gelehrt «klärt. Heirathsveltrag<br />
zwischen Savoyen und Kiburg; Guicb. Sav. II,<br />
62. Bertold von Welfchneuenburg e»tfagt der Kirche<br />
Diesse; Castellaz, 1. e.<br />
1219. Brief des Bischofs zu Lausanne über Bertold<br />
von Zäringen; Schöpft. Kirche Brienz an Engel,<br />
berg (Raron Bruder dessen von Brienz)..<br />
Um diese Zeit empfiehlt König Heinrich dem Rath von<br />
Zürich einen Recktspruch zwischen dem Stift und<br />
Schnabelburg; Hott. I.e. p-, 12,6.<br />
1223. Brief wegen Schirmvogley Interlaken. Siehe<br />
auch Herrn Wallhers Versuch über das Vater,<br />
' ländische Recht.<br />
1224, Der König für Clemenlia von Zäringen;<br />
Schöpstin.<br />
1226. Schnabelburg wegen Rivers und Rüfchliken.<br />
Ulrich von Waltenwyl. Siehe bey Dunod die<br />
Meinung von dem Ursprung derselbe«. Spruch<br />
wegen der Kirche Gsteig. Schenkung des Kirchen/<br />
fazes zu Sigriswyl.<br />
1227. Stiftung des Closters Wettingen. Sicht<br />
auch Tfch.<br />
1229. Schenkung im Nugerol an das Kloster Erlach.<br />
'230. B. Costanz an Zürich für Immunität; Tsch.<br />
1231'. Kaiser zu Gunsten Uri, Schwyz und Unterwalden;<br />
Tsch.; Herrg.<br />
i2)3. König an Uri für Immnnität Wetlingens;<br />
Tfch. Beronmünster und Murbach über die Kirche<br />
zu Sarnen. Papst befrmt Closter Tärstelten. Heinrich<br />
VII. schenkt Kirche Mayringcn den Laz'ariten.
12)5. Kaiser für Clementia von Zäringin; Schöpft.<br />
,2)7. Spruch zwischen denen von Kienburg und<br />
Beronmünster.<br />
1239. Briefe Amadei von Savonen über das Hei,<br />
rathgut Margarethen aufKiburg; Guich.8av.il.<br />
Was Albrecht von Habsburg zu Aargau an den<br />
freym Leuten habe; Herrg.<br />
,246. Friedrich II. für Uri, Schwvz und Unter,<br />
walden. Habsburg Laufenburg Wohlthäter an En»<br />
gelberg; Herrg. Kaufbrief Cuenzen/ Vogtes von<br />
Brienz.<br />
1242. Wie St. Catharinenlhal Ursprung nahm; id.<br />
1243. Bund Berns mit Freyburg. Das Lied auf<br />
diesen Bund; Tsch.<br />
1244. Neuhabsburg auf Rameftuh dem Frauenmün,<br />
ster Zürich; Herrg. Die Grafschaft Kiburg an<br />
das Hochstift Straßburg; id. König dem Schuld»<br />
heiß von Bern als procuratori Burgund,'«. Ver,<br />
trag zwischen Teltingen und Interlaten v,Bogner<br />
officialis rcgis apqd Bcrno).<br />
1246. Streit Costanz u. a. mit Beronmünster über<br />
Sarnen; Papst stzt Schiedrichter.<br />
1247. Rudolph von Neufchatel stiftet Closter Gott»<br />
statt.<br />
,249. Pabstl. Dispensation pom Bann für Habs,<br />
bürg; Herrg.<br />
»2{0. Brief für den Kirchenfaz Lucern fürMurbach.<br />
D« Heimberg von Bucheck an Interlaten. Sechzehner<br />
zu Bern (Rede Herrn Schuldheiß Isaac<br />
Steigers,1735. Ilse.) Stxeit Kiburgs mitRüd.<br />
von Thun.<br />
,25,. Bund Zürich, Ury, Schwyz und Untern/, j<br />
Tsth. B-Basel schirmt Frienisberg. G-Aarberg hul»<br />
diget Savoyen.<br />
1252. Urkunde Frau Lutharden von Ufpunnm;<br />
»253. B. Costanz für Beronmünster gegen Reichen,<br />
(ct. Stub unter dem Graf in Hochburgund.<br />
Schstarzach an das Closter Paradis.<br />
,2,4. Zürich erneue« jenen Bund. WormferLand,<br />
ftieden.
*• y« xxxm<br />
JZJ5. Köniz Wilhelm bestätiget Bern. Füßlin l<<br />
l97 gedenkt der.Urkund Ulrichs von Wioplngen,<br />
- Reichsvogtes ju Bern. Wilhelms Bestätigung des<br />
Wormser Friedens!, Ileufchutel beschenkt Goltstatti<br />
Die Wittwe von Tockcnburg vergabt, in Prelr. "<br />
i3^; Diethclm von Wmdeck, Mayer in Glaris;<br />
Tsch. Kiburg für Thun; auch für den deulschr»<br />
Orden-,<br />
»257. Schwanden schenikt an Gbttstat't.<br />
i2;8. Tockenbnrll dem ehrwürdigm.Manli, dem<br />
Stauffacher °; Tsth. Kaufbrief Ulrichs von Buchegck<br />
, an Interlaken^ Hermanii von Bonstetlen über ein<br />
. Zehendenrecht; bey seinem Haus.<br />
t259. Dietikon an Wettingen ; Herrg. B- Costanz<br />
und A; SN Gallen Bund' wider Habsburg unt/<br />
KibUrg; id;<br />
i26ò. Kiblirg bestätiget Diessenhoftn.' Bönstcttcn<br />
über den Zehcnden zu Egg; bey feinem Hauö.<br />
i2'6i. Rapperswll erkennt Einsiedelns Rechte.<br />
i2«2. König Richard für Zürich...<br />
!2s). Spruch, zwischen dem Ai Cappell und Ritter<br />
von Wyl; Zurlauben I. es<br />
4264. Altinghausen vermittelt Vertrag zwischen Züi<br />
rich und Beronmünster. Aus dem Winterthurer<br />
Städtrecht, Füßlin I; 88,;M2. ,111, 291, 293.<br />
l2S;/,Beronmünster und Einsiedeln über Tagmessctt<br />
lener. Elisabeth von Kiburg schenkt Kirchenfaz<br />
Thun an Interlakem Burgrecht Bern mit Nonnen<br />
in der magern Au;<br />
Ü67. Ritter von Hauenstein übergiebt ein Gut in<br />
RinNlnkon; Zurlauben, I.e. Secdorf durch Kauf<br />
an Frienisberg: Von'den Schulden Kiburgs<br />
Herrg. h. â;<br />
*268. Testament Margarethen von KibUrg, tf;<br />
Schirmvertrag der Berner mit Philipp von Sa)<br />
.bogen, Guichv'Sav. II, 82. Testament Petri von<br />
SavorjeN, id; Montenach verkauft den OrtWau<br />
ternvyl, .<br />
i»7o. Murbach verkauft einen Zehendeii in vllia<br />
Kulckz Nlüglüt u,n Cap^'clen im Ferst, Code*
XXXIV ,t ' •••!••<br />
Kudolphinus p. 241. Das Haus Hallwyl schenkt<br />
in Seeingen an Beronmünster.<br />
1271. Bund Bern und Freyburg. Ueber dieSchen»<br />
lung de« Kirchensazes Thun Cod. Rud. 242. Wä»<br />
diswil verschreibt sich wegm der Schirmvogtey<br />
Amsoltingen. Freyheiten Aarberg. Neufschateller<br />
und Straßberger mögen an Gottstatt vergaben.<br />
S. Gallen belehnet Haböbnrg mit tlburgischcn<br />
Lehen; Herrg.<br />
,372. Scherzlingen an Interlaten durch die Herzoge<br />
von Tel.<br />
1273. Die Königin an Uri zu Schirm Engelberg;<br />
Herrg. Die Kirche an der Matt im Scrnfthal;<br />
Tsch.<br />
.'<br />
,24?.. König für Uri, S. und Unterm.; Tsch. Für<br />
Zürich, das non evocando ; Cod. Rud. 242.<br />
. Bestätiget Bern. Erläßt Bern rückständiger Psticht<br />
und aller Ansprüche wegen der Nidet.<br />
1279. König befreyet Laupen; Cod. Rud. 343; be»<br />
stätiget Rigisberg, ib. Müller verkauft Rieden<br />
am Aldis und den Thalacker / entschädiget aber<br />
das Reich; ib. 230, f.<br />
1276. König hält Hof zu Lenzburg; Herrg. Sel<<br />
verkauft im Sibenlhal an Tärstetten. Weinberg<br />
Manigolden von Thuen in dem Nugerol.<br />
»277. Reichsoogt Bonstelten zu Zürich giebt Rever,<br />
fasten an den Abt von S. Blasien; Cod. Rud.<br />
: 244. Lucerner werden lehenfähig; Zurlauben,<br />
1. c. Freyheiten der Thuner; in ihrem Urbarium,<br />
Freyheiten der Kirche Zürich; Cod. Rud. 2J2. ><br />
1278. Trachselwald entsagt der Schirmvogtey über<br />
Trüb.<br />
,279. Peter von Seedorf laust Allodien in Oster,<br />
mündigen.<br />
,280. Stiftung des H. Berges ob Winterthur be»<br />
: stätiget; Cod. Rud. 245. Bonstetten Vasall von<br />
.Kiburg. Sololhurn vom Nidauer Zoll besreyet.1<br />
,28i. Rudolph von Neufchatel an B. Basel wegen<br />
, Halb Schwadern«« (ddlPacw», wo nicht alles, ist<br />
falsch).
!••' - - XXXV<br />
1285. Reichssttller deren von Zürich j Cod. Rud-<br />
246. Freyheiten der Stadt Arm»; ib. 243^ Familienoerem<br />
deren von Bubenberg; ib. 33,.<br />
»284- Des Landgrafen von Buchegt Landtag zu<br />
Kircdberg.<br />
t285- Bonstetten vergäbet äli Capcll. Waltmwhl<br />
vergäbet an Interlalen. Stiftung bet Stadt IIa»<br />
terfcen.<br />
t286. Urkund von Schwhj; Tftbi Frienisberg, we^<br />
gen Stiftung des Closters Brunnadern.<br />
»287. Wadiswil dem Iohanniterorden vertäust j<br />
Tsch. Bonsteltens Freundschaft mit Rüssel, Der<br />
Sololhurner Zöllfteyheit zu Nidau; Cod. Rud.<br />
249.<br />
»288. Prinz von Chalons i)bellehenhere zu Neuf«<br />
chalel. Reichsstcuer der Züricher» Cod. Rud. 24g.-<br />
Heinrich von Straßberg befrcyet Büren.<br />
l2«y. Kiburg verofändet das Immi zu Zürich. Bert«<br />
stiftet für die Seele Ludewigen von Homberg.<br />
1292. Napperöwi! verkauft Gestinen an Wettiogen j<br />
Tsch. BundKiburq mit Saooyen; Cuich.8av.il.<br />
tiyi, Kaufbrief um Lucetn. Die Züricher verschrei«<br />
den ssch an Erfurt; Còd. Rud7 253; wofür sie'<br />
der König befreyet, ibv 2,4; Quittungen deö K&<br />
nigs und HumberteN von Arnlcte, ib. der König<br />
spricht .< Richtet sollen stet) seyn j Tsch. Ewiaer<br />
Bund Uli, Schwyz und Unterm.; Glesers Obll<br />
Cirea Helverior. fcederä & antiquiflirnuni 3 civitatt,-<br />
foedüs i Basel 1760, 4. Bund Zürich mit Rap,<br />
perswil.<br />
«292. Frieden zwischen Oestreich und Zürich. Ver<<br />
bot von Zürich Holz auszuführen.<br />
i*9h Quittung Oberwinthurs an Zürich. Weltin,<br />
gen unter dem Schirm Zürich; Tsch. Könia futf<br />
Zürich: Blntbann im Zwischenreich; Spee. Tigur.<br />
?7; für Bern: gleiches; auch: nori evocando.<br />
««94. Bund und Rechlsform zwischen Oestreich «nt?<br />
Zürich. Regmsberg verkauft Bald; Herrg; siehe'<br />
eiuch A. 13,«; id. Bermitteluna zwischen dem Mick<br />
«nd Bern; v»m König delraftigel;! Quittung Ui<br />
( a
XXXVI T-. r<br />
Schuldhcissen. Beat Stubers Brief/ «Nd Brief<br />
der Sechzehuer (bey der Abh.Friedrichs von Mül»<br />
linm über die Mißvergnügten und ihre Gründe).<br />
Propst derInful mitten im See für Graöwil. Das<br />
Marienthal auf der Insel bey Bern »m Schirm<br />
der Dominicaner.<br />
l2y,. Quittung dessen von Kempten an Zürich (des,<br />
sen von Liebet »297/ Tengcn 1298, der Frauen<br />
am Oetenbach 1299; Tsth.). P.Fleyburg von Bern<br />
empfangt von Altenrys Lehen in Wabern. Bund<br />
Bern und Frcyburg. Kaiser, für das Closter Ma,<br />
rienlhal bey Bern.<br />
,29s. Bischof von Sitten, Graf von Aisp.und Volt<br />
von Leük werden Bürger v. Bern. Bürgrccht Bern<br />
mit Ludwig, Herren der Wadt. Resti entsaget<br />
Rechten an der Kirche Mcyringm.<br />
»297. Bund Zürich und Regensberg; Tsch. König<br />
bestätiget Uri, Schwyz und Unterm.; id.<br />
1298. Grafenort an Engelberg; Herrg.<br />
1299. Rechnung was die von Oestreich zu Lenzburg,<br />
Baden und Habsbnrg haben sollen (das Wert<br />
Burkharden von Frik); Tsch. MSC. König de,<br />
lehnt Wilhelmen von Aarberg mit den Tvbwäl,<br />
dern zwischen Graßburg und Cerblere.<br />
,; 60/Richtbrief der Bürger von Zürich; Helvet.<br />
Bibl. II. Herr Heinrich Füßlin, dem an Fleiß<br />
und Geschick wenige beykommen, hat ihn aus den<br />
ondern Gesezen der Stadt in denselbigen Zeiten vor<br />
kurzem öffentlich erläutert.<br />
»301. Bnnd Berns mit Kiburg; mit Laupen. Ver,<br />
trag des'Obernhusern. Beronmünster und Sem,<br />
pach über Trulsigen.<br />
'1363. Rechte des Franenmünsters Zürich an den See<br />
am Kiembon. Aarberg huldiget Neufchatel. Die<br />
Tochter Ulrichs von Erlach wird Nonne zu Fraubrnnen.<br />
1305. Verschreibung dessen von Vogelshalden an<br />
den von Krauchthal. Abt von Truba verkaust in<br />
Esthlon.
w • -i •* XXXVI*<br />
t3°«. Herzog Leopolden Heirathstractat, Cuieh.<br />
Sav. II, 158. Bülgschaftbritf der Villingtner an<br />
Zürich; Sattel, Art und Steinen in kaiserlichen<br />
Schirm. Bund Bern mit Laupen. König assignirt<br />
auf Murten und Graßburg, Cuieh. Greoerz<br />
erkennt den THurn von Treym von dem B. zu Lau,<br />
sänne; Castellaz. Zerkinden und von Bern Ver,<br />
ttag mit Rudolphen v. Erlach..<br />
izil, Sliftungsbrief des Closters Königsfeldcn, und<br />
eine große Anzahl anderer Urkunden seiner Güter<br />
und Ordnungen; M$C. Stillstand Einsidelns mit<br />
Schwyz; Tsch. Burgrecht Bern mit Kiburg. Frau»<br />
brulmcns Zusage an die Kerren.<br />
1312. Vertrag des Landgrasen von Buchegk mit dem<br />
Kaiser. •<br />
,3'3> Bürglens Spruch zu Eiolen; Tsch. Freyheit,<br />
blies der Wesen«. Oestreich verspricht Kiburg die<br />
Landgrafschast Bnrgund, Bern gubt Laupen sei,<br />
ner Statute Bericht.<br />
,314. Regens bcrg an Schwyz; Tsch. Belehnung<br />
der Kiburger mit Burgund ; Statut, wie zu Zu,<br />
rich Bürger anzunehmen; und, über Waffentra.<br />
gen; endlich über das Holz; Müller von Zürich<br />
erbt von Vllmergen. ThUM v. Gcstelen übergiebt<br />
«in Gut in Frutigen,<br />
c 1
XXXVI«<br />
*•.! "j',<br />
j3i,; Zwey Briefe des Kaisers an Schwyz; Tsch.<br />
Frieden Uri mit Glaris an der untersten Wang; ib,<br />
Aus dem Ighrzeilbuch Altdorf; ib. Ewiger Bund;<br />
Ib. Verein Rapperöwils mit Homberg; Herrg.<br />
Cuno von Erlach tritt in den deutschen Orden.<br />
Oestreich verpfändet llchunnen tc, an Straßberg.<br />
v. Kien entsaget allen Rechten an Unttrseen ;c<br />
iji«. Kaiser constfeirt Oestr. Rechte; Tsth.; bestä,<br />
tiget Uri, Schwyz, Unterwalden; ib. Stillstand<br />
Schwvz mit Gastern; ib. Bern, wie man Färber<br />
Machen solle. Rudolph und Burtard von Erlach<br />
jheilen; und Cuno quittirt. Vertrag über Stett,<br />
Jen. Handveste der Burgdorser. Freyheiten der<br />
Tbuner. .Amsoltingens Revers an Wichtrach. Zwe,<br />
Briefe über Neügerüt um Pfefilon. Gefcz Zürich<br />
gegen die Immunität; und daß jeder sein Haus<br />
hqbe j Brief Gottfried Fieldingi^., Dunsterton<br />
in Leicesterfhire; Dugdale's Rarcmaße II, 440,<br />
wo auch der Brief R. 4. und redirus & fauda<br />
Yildrnj. '.'•"'<br />
13,17. Stiftung der Kirche Altdorf; Friedm mit Ki»<br />
durg auf Schmalenpfad; ib. Zürich gegen Ein,<br />
schlage; Beytrage zu Lauser t> I. und Juden in der<br />
Charwoche > ib.<br />
13»8. Kaiser für Uri wegen Bastarten; Tsch. Bund<br />
Hannsen vom Thuen mit Oestreich; ib. Still»<br />
standbrief Oestr. mit Schw.; ib. Vertrag ders,<br />
Mit Homberg, ib. Frienisberg für Ottilia und An,<br />
na v. Erlach. Regensbcrg verkauft Wyningen,<br />
R- V- Erlach entsaget Rechten an Unterseen:c.<br />
1319. Stillstandsernsuerung, Tsch. Hewenö Reper«<br />
an Zürich.<br />
,;?o. Stillstandöern./ Tsthudy; Revers wegen der<br />
Steuer des Gastern; ib. Verein Rapp. mit Hom«<br />
herg; Herrg. Kiburg an Interlaten wegen Kirche<br />
Thun. Lausanne giebt Rougemont den Kirckmsaz<br />
zu Sanen (wo nicht 133» ) Oestr. bestätiget die<br />
Freyheiten von Interlaten.<br />
,321. Belehnungsbrief dessen von Moos mit Urse»<br />
im Tsch. Fleischlollder Oestr, zu Zürich; Herrg,
aar;—r—w<br />
XXXIX<br />
Einfiedeln und S. Gallen belehnen Rapp.; !b.<br />
Bund Zürich und Basel.<br />
>3*2. Schwy, verkauft Allmente; Tsth. Bctennt,<br />
niß der Hofjünger von Benken;, Füßl. Geogr. HI,<br />
146. (Siehe eb. das. Stellen aus den Oefnungen<br />
und Rechten der Herren von Mörsburg, Mur und<br />
Bauren von Veltheim, Neffenbach and Brüllen I,<br />
100, 130; II, XXII, 215.) Froburg schenket<br />
an S. Urban einen Kirchensaz zu Bipp.<br />
»323. Bund der Mark mit Schwyz; Tsch. Wie die<br />
Schweizer dem Reichsoogt gehuldiget. Bern an<br />
sie; Tsch. Bern Revers an die von Thun. Kai,<br />
fers Brief üb« diesen Kauf. Wädiswil Bürg für<br />
Savoyen. Gesez Zürich, wann ein Iud bey einer<br />
Christin schläft; B- z. L. Schenkung Walther«<br />
v. Wädiswill an Interlaten.<br />
,324. DasReich consiscirt Oestr. Rechte; Tsch. V«,<br />
sicherung der Büren« Freytzeitm.<br />
*)2*. Züricher Bund mit Städten. Catharina von<br />
Kiburg verlauft einen <strong>The</strong>il des Isclgaues an<br />
Neufch. (Siehe die nidauifchen Lebenleute im Ro»<br />
de», den Peter von Wabern 1464 gefunden.) Weis,<br />
senburg verlauft am Wiler bey Erlenbach.<br />
»326. Mechtilde v. Erlach in Fraubrunnen. Bran»<br />
dis schenkt an Trüb. Kiburg bestätiget einen Kauf<br />
an Kappelcn. B. CostaN, bestätiget die Pfaffen,<br />
richt« zu Zürich. Gesez Zürich wegen der Statt<br />
Graben.<br />
»327. Die Schweizer mit dem hohen Mann, Gra,<br />
sen v. Kiburg. Evpensteins Kllndschaft um Einsie»<br />
delns Rechte. Streit Rudolphen und Bmk. von<br />
Erlach.<br />
'328. Zürich Büra für Rapp. Graßburg vnlaust<br />
an Duens; Brief über jene Assignalionsaae.<br />
1329. Oberdeutscher Bund. Kaiser für die Schweiz.<br />
Freyheit. Tstb,<br />
»330. Vertrag Lucerns mit Oestreich. Rapp. über,<br />
trägt Oestr. die Mark; Herrg. Bern Bund mit,<br />
Guggisberg. Erlenbach kömmt an Interlaten.<br />
W« zu Zürich im Rath gesessen, als Schafh«»<br />
c
stn dahin sandte; Königsf. NSC. Savonfcher<br />
Bund mit Bern. Spruch über Kastvogtey RigiS,<br />
:<br />
berg. •••-' .' " '<br />
1331. Franquino bekömmt Frieden; Tfch. Vumit»<br />
telungsbriefzwischen Ereyerz und Bern.. Weissen,<br />
bürg laßt ^Rothenfiuh seiner Schwester.'<br />
1332. Bundesbrief deren von Lucerm GefezeZürich<br />
über das Schulde'nacrjcht; und den Gottesacker;<br />
B.z;c.<br />
'<br />
1333. Oberdeutscher Landftiedfn: !$sd). Urkunden,<br />
der Verschwörung zu Luccrn gebraucht von Tsch. *<br />
"des Krieges in Urscren von Campell «des Krieges<br />
zwischen Treym und Bulle und Kaufes Mannen»<br />
berg lind Laubek'von Castellaz.<br />
1334. Kaiserfdricht wegen Lucern; Tsth. Verkomm»<br />
niß deren v. Hasli mit Bern (im Landbuch). Er»<br />
lach Bürg für Aarberg und Spiez. .Balm dem<br />
deutschen Orden.' Rapp. Revers an den y. Stein;<br />
Herrg.'; un.d Burgrecht mit Zürich; Tsch.<br />
W>- Nusca giebt Zollfreyheit; Tsch. Zweysimmen<br />
an.Int.erlakm. Frieden Greyerz und Lausanne.<br />
Gestze Zürich über das Münzwesen (Bey'tr.zn<br />
Lauffer), die Wachteln (ib. ), des Zimmer,<br />
mannslohn (ib.). Die kaiftrliche Belehnung ah,<br />
Rintenderg.<br />
?33
«mg wie Nidau an B. Basel gehöre. Helfe«,<br />
sieins lezter Willen; 'Lerber de fontib. juris pa,<br />
tri! p. 3;.<br />
* J J9- Frieden der Schweizer mit Difenlis, den Ita»<br />
liänexn u. Werdenberg; Tfch, Fevers der Schwel,<br />
zcr, daß Bern sie wegen der Hulfleistung entfchä,<br />
diget, Quittung der Urner an Bern. Siehe über<br />
diesen Krieg anch die Nachricht in Sinners Ca.<br />
tal. MStor. Bibl. Bern II, 96,10?. Bestätigung<br />
der Freyheiten der Stadt Erlach. Krauchthal<br />
urtundet über Gerzmried. R. v, Erlach lauft die<br />
Rieder bey Richenbach,<br />
?)4o. Interlaten Bund mit Oberwalden, Tsch. Ur»<br />
künde der oueeieße« vom Rübli. Tbädigung der<br />
abgesezten Räthe von Zürich; Helv Bibl. Wäch,<br />
tcrordnung,,Ordnungen gegen Geldhandel u.s.f.<br />
von Zürich; Wyhl. c. Ordnung des niedern<br />
Spitals zu Bern, ' Bennwil wird Kastvogt zu<br />
Rigisberg.<br />
134». Crediliv Eberharden von Nellenburg; Tfch,<br />
Bund Bern mit Freyburg. Greyerz giebt'dem<br />
Flecken Grey. Umgeld und Bannwarten (Castllz)<br />
und Sanen Pfundzyllund Waag. Br. Johann»<br />
fen v. Montsalvans. Zürich wider Separatisten<br />
und falsche Würftl; B.z.L. .. ',"•••<br />
1342. Zürich wegen dem Frauenmünster; über Um»<br />
geld; Schindelnzoll; gegen Betrug mit Korn;<br />
gegen Holzausfuhr; Seidenordnungen (sieheSil,<br />
ber.I. 99.); Wyß B. z, L. Krauchthal schwöret<br />
sich unschuldig.<br />
1343. Zürich Burgrecht mit Wädiswil. Bern mit<br />
Peierliugen. Frieden Bern mit Nioau.<br />
1344. Erlach macht Frieden zwischen Nidau und<br />
B.Basel. Burgr. Zürich und Krentingen. Oestr.<br />
Schirmblief Zür. aegeu Hohenlandenberg; Tsch.,<br />
Zür. Kornhandel; B.z.L- 91, 98, »09. • .<<br />
JUh Frieden Bern mit Nidau bestätiget. Bund<br />
'Zürich mit Schafh. Habsburg belehnet Mülle,ne.n<br />
mit Castelen. Bern laust Habstetten,
XIII • I'I.J i<<br />
134«. Bund Zürich und Scbashausen H«tmann<br />
K'burg wird Landgraf in Burgund. Thurn ver.<br />
tauft in Gsteig<br />
t)4?. Ordnung für alle Leute von der Mark zn<br />
Weiffenau. Weissenburg schirmt Tärstetten. Kir,<br />
chenvogtey Birminsdorf tömt an S» Blasien.<br />
J348. Marl zwischen Schwyz und Uri. Kaiser<br />
bestätiget Bern; den Bernern Laupen, Hasli,<br />
den Zoll, die Kawerfchen; verbrieft gegen Huld,<br />
versagung; und über die Münze. Schuldenge,<br />
richtordnung von Zürich; B. z. L. Die Rechte der<br />
Herrschaft Schönenwerd über- Berten im Keller,<br />
amt. Raron verlauft Alumistein.<br />
»349-Zürich Burgr. mit Klingenau; Actm über<br />
Iudengut; Befreyung von Reichssteuer.<br />
i;«". Frieden Zwischen Eiysiedeln und Schwyz;<br />
Tsch. Zür. Bund mit Oestreich. Wie Zug war;<br />
Zurlauben ans dem Iahrzeitbuch, MSC. Das<br />
Lied bey Laubet; bey Schodeler und in Tsch.<br />
Noten. Siehe auch Chartulariurn 8. <strong>The</strong>oduli zu<br />
Greyerz,<br />
J351. Bundesbries der Züricher; Spruch derOest,<br />
reicher; Endurtheil der Königin; Tsch. Bund<br />
Bm» mit Solothurn.<br />
,3,2. Bundesbriefe deren von Zug und Glaris;<br />
brandenburgischer Frieden; die Rcversalien; Tsch.<br />
Lucern an den Herzog. Dieser an Uri. Bund Bern<br />
mit Biet. Interlaten taust halb Weissen««.<br />
l;«3>. Kaiser vidimirt Freyheiten der Um«; Mooi<br />
bekommt in Livinen Teilballen, Sust und Am.<br />
dacht; Bundesbries der Berner , Tsch. Bern,<br />
daß niemand raunen soll, was der Obrigkeit<br />
Schaden brächte, Zürich erhalt Bestätigung d«,<br />
,on CTOcanda.,<br />
,354, Kaiser befehdet die Schweiz; seine Briefe zu<br />
Gunsten SiUinens, undWettingens; Tsch. <strong>The</strong>i.<br />
lung Ravp.; Herrg. 'Gottstatt laust von Erlach.<br />
Zürich giebt Schirmbriefden Juden. Castellaz über<br />
Kaufhandlungen im Sibenthal. Brandis wird mit<br />
Simmeneck belehnt. Des Herzogen Compromii,
l!55. Die Oestr. Richtung; Vertrag der Schweizer<br />
mit Kiburg; Tsch.<br />
?35«. Bund Oestr. mit Zürich; u.a.; Tsch.<br />
I),?, Großwebel von Bern hält Gericht. Kaiser<br />
giebt Kiburg Münzrecht. Summe des Gewerftes<br />
zu Zürich; über die Schulden der Stadt,<br />
»358. Freyheiten der Thun«. Abt vonSchafhau»<br />
stn steuert als Bürger zu Zürich; B.z.L» I.e.<br />
'359. Assianation auf die Glarner Steuer; Tfch,<br />
Bruns Iahrgeldbrief, Bundesbries deren von Ger,<br />
sau; im Landbuch, Bern gestattet Steuer zum<br />
Kirchenbau. Vertrag Balsamwindes mit Graß,<br />
bürg über Balm, Der Rath, die 200 und die<br />
Gemeinde zu Bern geben dem Schuldheiß einen<br />
Schirmbrief.<br />
1360. Des Erzherzogen Brief zu Gunsten König««<br />
felden. Quittung Margar, von Erlach um die Ehe«<br />
steuer. Del Monte di Rota Bürger zu Zürich.<br />
1361. Die von Rudenz verlaufen das Mannlehen<br />
Wilar.<br />
1362. Instruction des Vorderöstr. Gubernalors;<br />
Kaisers Bund mit Zürich; Kaiser!. Freyheiten die«<br />
ser Stadt; Weltingen verkaust in Uri; Tsch/ Zür,<br />
Bund mit Städten; Burgrccht mit Pfäve'rs,<br />
Münze der Züricher; Kiburg belehnt von Bure»<br />
mit KirchensazHochstellen. Fehde gegen denBlaa«<br />
rer; Wyß,<br />
1363- Bern zwischen Graßburg und Koniz, Siebe»<br />
- Briefe zwischen Oestreich und Kiburg wegen Land,<br />
grafschast Burgund, Thun und Olligen. Zür.<br />
Burgr. mit Blaarcr, Kaiser giebt dem Münster<br />
. Blutbann; Tstb,; Laufers Beytr. I, ,92.<br />
,364, Bern aus der Acht wegen dem oianau; Sul,<br />
gen tömt in Stadtrccht; die Iahrzeit Rudolphen von<br />
Erlach; Saooyen und Bern in Bund.<br />
»305. Kaiser meldet Bern seine Ankunft; giebt<br />
Blutgericht in bestimmten Kreis; bekräftiget non<br />
«voeando; gestattet Nothwehr; und Pfandlösun»<br />
gen ^bestätiget auch die Haudvcste. Kaiser gestattet<br />
Zürich ^ehenerwerh Wd Ausnahme geächteter,
XLIV .> >- i ,<br />
Zürich will mitOestr. die Richtung nicht erneuern j<br />
Beytr. zu Laufer.<br />
,366, Biedcrtan spricht über Cgerton. Freyheiten<br />
Thun. Zollfreyheit Büren im Nidauischen. Steuer,<br />
ordnnug Zürich.<br />
3367. Zigerli's Testament. Gesez Bern gegen Spiele.<br />
1368, Erneuerung des Thorberg. Stillstandes; Al»<br />
penach wird frey; Tfch, Erläuterung zwischen<br />
Bern und Freyburg. B. Costanz an Zürich wegen<br />
der Pfründe des Munsters.<br />
,369, Erneuerung desselben Stillstandes; Tsth. Bü»<br />
ren laust den Zoll daselbst. Vertrag mit Saviesy<br />
wegen-der Wispelen. Bonstetten verlauft Aesth;<br />
bey seinem Haus.<br />
,37°- Pfaffcnbrief; Tsth. Schulbheißv.Bernertheilt<br />
freye Mannlehen (auch Url. 1372). Verordnung<br />
Bern wider Begräbnißmahlzeiten. Schlüsse der<br />
Zür. in Sachen Bruno Bruns. Ihre Prachtgesize;<br />
B.z.L. 124 f. 138 ff. l^;Ioh.v.Bonsttttm befreyt<br />
einen Leibeigenen, Wesen steuersrey, Uspuunen :c<br />
an Brandts,<br />
1371. Bern Burgrecht mit Summiiwald. Seiden,<br />
ordnungen Zürich, Die Kirchensteuer von Schwan»<br />
den an Glaris; Tsth,<br />
J37*. Sturmordnung zu Zürich. Verkommniß der<br />
Glarner u. Abbtissin; Vorstellung des Pfarrers;<br />
Isth.<br />
»373. Gregorius XI. an die Eidgenossen; Tsth, Der<br />
andere befchworne Briefder Züricher. Kien lestirt<br />
Ulrichen v. Erlach zu Gunst.<br />
, 374. Patent für Bezahlung des B. von Briten durch<br />
das Haus Oestr. Freyheitbr. der Thun«. Ertrag<br />
des GewerfteS zü Zürich. Gerichtfaz des Schuldheissen<br />
v.Zürich.'Tfch,<br />
^37,. Ulk. v, 1335: wie Gottstatt von den Rotten<br />
gelitten. Bern Vertrag mit Thun. Uebersezung<br />
der Büren« Freyheilbriefen.<br />
,376. Das Gügler Lied; Tsth, (DieInnfthriften<br />
zu Fraubrunnen sind leine gute Zeugen). Kaiser<br />
hestaliget Bern, Yen, Kauf der Herrschaft A«?«
erg; Vorsorge, wegen Geächteten;.wegen dem<br />
großen Königl. Siegel. Spruch zwjschen Tüdin,<br />
gen und denen im Schlegelholz. Der Oestro Still,<br />
stand verlängert., WieOelzapf in'Schilli's Fall<br />
gelichtet. Müller «hält von Oestreich Pfand im<br />
Kelleramt; Tsth. Einverleibung der Kirche Höngl;<br />
ib. Loskauf zwey Lintthalmänner; ib.<br />
l3?7> Wie viel Königsfelden von den Brytain er«<br />
litten. Bonstetten lehntaufdie Grafschaft Kiburg.<br />
Solothurner nibauische Zollfreyheit bestätiget. Ko-<br />
Nig an Bnn wegen Vorladung durch Granfclden,<br />
1378. Vergabung Anastasien von Kiburg. '<br />
1379. König: daß der Schuldheiß von Bern Reichs,<br />
lehen gebe; der Bern« sicheres Geleit im Reichs,<br />
dienst. König für Zürich wider neue Zölle; Tsch.<br />
Rathsbrief der Wefener; König für Wesen: Ge»<br />
ächtete zu Herbergen; de non evoeando; eben<br />
diese Freyheit für Zosingen. Pfandschaft Bipp >c.<br />
an Kiburg. Aarberg an Bern verkaufte.<br />
1380. Freyheitdrief der Gersauer; im Landbuch.<br />
Kaufbrief der Lucmi« um Wäggis-, Tsch. Frie»<br />
nisberg vertauft an Bern Dörfer.<br />
1J81. Urtund des Verkaufs v. Büren und Nidau.<br />
»382. König: daß Leibeigene nichts aus Bewerben;<br />
von der Iudensteuer aus Bern. Iägisiorf Lehen<br />
der Erlach von den Krauchthal. Vntommniß Ki»<br />
durg mil Neufch. Siehe bey Dunod, Tit. Müm,<br />
pelgard, Heiralh Diebolden v. Neuf.<br />
'38j. Kiburg leihet vom Juden Moses; Tsth. Still,<br />
stand Bern und Burgdorf. Burgdorfer Freyheil,<br />
brief durch Kiburg; der Thuner durch Bern.<br />
Wie zu Zürich das Hofgericht nach dem rolhwi»<br />
leiischtn besezt war,<br />
»384. Urs. der veränderten Verfassung von Bern.<br />
Frieden mit Kiburg. Ulrichs v>- Erlach Testament.<br />
König erlaubet Zürich die Hofrichteiwahl; Tsth.<br />
Höngk an Zürich ; ib. auch Küßnachl. Vidimus<br />
der Wesen« Freyheiten.<br />
»385- Burgr. Kiburg mit Bern; Bund der Schwei»<br />
zer und Reichsstädte; Tallwill an Zürich; Tsch,
yurgr. B. Costanz mit Zürich. Erbrecht in We«<br />
sen. Oestr. an Ritscho, Landvogt Nidau. Bipp lc.<br />
an Oestreich.<br />
»386. Burgr. Einstedelns in Zürich. Landrecht Vl»<br />
lensbach mit Glaris. Sutns Lied; Tsth. Rodel<br />
der umgekommenen Schafbanfer j Waldtirchs<br />
Schafh. Hist. h. a. und Geschlechlregister deren<br />
v. Fulach. Rudolph von Erlach schenkt an Vettern.<br />
Gelübde des Obnsibenthales an die B«nar.<br />
Bündniß der Gesellen mit dem Fuchse, Helv-Bibl.<br />
VI, IÄI.<br />
J z8?. Freyheitbrief beten von Surfet. Appellatlons»<br />
rath in Glaris; Tsth. Proceß Aima v. Strällin,<br />
gen mit Rud. v. Erlach. Stillstandbriefder Reichs«<br />
stadte; Tstd. Bern zu Rothwil verklagt.<br />
»388. OestttreichifcheFritdensvorschlist; Tsth. Ant,<br />
wort der Glarner; id. Ulk. 1389 und »426 des<br />
Näftlftlfahrt Briefes.
<strong>Geschichten</strong><br />
der<br />
Schweizer.<br />
Daö erste Buch.
Das erste Capitel.<br />
Einleitung<br />
der<br />
<strong>Geschichten</strong> der Schweizer.<br />
D<br />
ie Alpen waren von unzählbaren Völkerschaft<br />
tm bewohnt. Jedes Thal war einLa»d, und jedes<br />
Volt, an Sitten imd Sprache vnschleden; dann<br />
sie waren Hirtenvölker, welche Lebensart feinen<br />
Handel und Wandel erfodert.<br />
Wann die Menge<br />
der Einwohner die Grösse des Thals übntraf, ver,<br />
mischten sie sich nicht mit Benachbarten, sondern<br />
wandertm aus; wer nicht ausgerotttt<br />
wurde,<br />
wurde vertrieben; da er dann, was ihm geschehen,<br />
an andren verüble.<br />
Also entstandm in Ermang»,<br />
lung Albeilfleisses diejenigen Auswandnungen, wodurch<br />
die schönen» Länder bald bevillat, bald ver,<br />
.A
H ' • •<br />
wüstet, und endlich unter das Joch gebracht wor,<br />
den sind.<br />
Als unter Cäsar Helvnien, wie auch ganz Gal«<br />
lien, seine Vnfassung einbüßte, hatte die Verfassung<br />
der Bergvolk« für dieselben eine gute und eine böse<br />
Folge: da sie nie mit vereinigter Macht stritten,<br />
wurden sie nicht auf einmal bezwungen; darum ha»<br />
ben diese Thal« den Feind länger als ganz Gallien<br />
beschäftiget; eben diese Thäler, die ihre Stärke nicht<br />
vereinigten, waren jedes für sich eine leichte Beute;<br />
wie dann keines widerstanden. Der Vortheil den<br />
das Land vetzchaste, bestand weniger in seiner Unzu»<br />
gängllchkeit als in seiner Unfruchtbarkeit: lein Paß<br />
ist undurchdringlich und kein Berg unersteigbar, aber<br />
keine Eroberung wird ohne Bewegungsgründe ver,<br />
sucht. Auch wollten die Römer nur die Sicherheit<br />
Italiens und Pässe nach Gallien und ihrem Germa»<br />
nitti; daher begnügten sie sich an denjenigen Thalern,<br />
welche den Süd und Nord verbind«, und ist leine<br />
Spur, sondern bieltnehr unwahrscheinlich, daß Ri,<br />
m« in die Thäler der höchsten Alpen gekommen.<br />
Won Rom durch Italien, das clsalpinische Gallien,
Meyland, Como und Chiavenna, oder über den langen<br />
See desTillno, und über Bellinzona lömt man<br />
in die rhätisthen Alpen Und hierauf in fruchtbar^<br />
germanische Felder.<br />
Die Rhälier, ein Voll aus deut<br />
Stamm der Tusten, ein freyes und marlialifche^<br />
Voll, durstig nach jedem Raub, mit aller Furcht<br />
unbekannt Und auch mit aller Menschlichkeit, befasse«<br />
die rauhenilnd hohen Alpen der Länder Uli/ Schwyz,<br />
Glaris und Graubündten, wie auch Throl, wp<br />
Willen ihre Hauptstadt stand. In den germanischen<br />
Gefilden blühet« Oetreid; in Italien, alles: also daß<br />
die Rbatier durch ihren dapftrn Arm den Genus dcx<br />
schönsten Früchte zu «beuten hoffen dursten. In die«<br />
fem ihrem Land wurde Uese Nation durch TibexiuJ<br />
vom Norden her, dutch Drusus aber Odlvärts an><br />
stgriffen, und mit leichter Mühe durch die Kn'egstunst<br />
überwunden, weil die Schwlttigkeit Mr Pässe<br />
Gränzen hat, nicht aber die Geschltlichkeit gulex<br />
Generale.<br />
Von welcher Zelt an bis auf den ewigen «8>«nß<br />
Rhätien gedient hat.<br />
Es war aber diefeTlenstbarlch<br />
fowol dtn Ueb
4 i i "'<br />
als die Rhätier nicht mehr die Freyheit, Nur ab«<br />
die Gränzen ihrer Beherrscher beschirmen solltm, ver«<br />
schwand ihr kriegerischer Geist mit ihrer alten Frey»<br />
heit. Es wurde ein römisches Lager angelegt, an<br />
der Mark des Landes und in demBeliil, der hieovn<br />
Gaster heißt. Allein Fremden ist schwer, die zahl»<br />
reichen Fußpfade wilder Berge allezeit genugsam JU<br />
verwahren; und als Rom allgewaltig schien, schien<br />
die Kriegsjucht eine unnithige Anstrengung: -diese<br />
Rachlaßigteit ist gewöhnlich der Ursprung des Unter.<br />
ganges grosser Staaten. Also marschirtm die Ale«<br />
mannen oft ohne Widerstand über die rhätlschen<br />
Alpen gegen Italien; von den Rhätiem schieUen sie<br />
wol ehe begünstig« worden ju seyn, dann die Ale,<br />
mannen brachen das Joch Roms und erbeutete»<br />
reichen Raub. Nach dem Untergang der Freyheit<br />
bestand Rom nur durch Klitgizucht. Nachdem die<br />
verschiedenen Völker unterworfen worden, entstanden<br />
keine grossen Männer mehr als aus dem Soldaten«<br />
stand und unter den Römern. Als auch das Heer<br />
seine Tugend verlor, mehr durch die Maasregeln<br />
Constantins, als durch die Laster der alten Tyran.
nen, Hieb, dir gunjen südlichen Welt nichts übrig,<br />
als, da sie die Freyheit «rscherzt und nun das Mili«<br />
tarweftn versäumt, ihre Lustgarten und Palläste dm<br />
tapfern Barbaren abzutreten. Es ist unbekannt,<br />
ob, wann, oder durchwat der helvclischeundrhälische<br />
Nationalstamm ausgerottet worden; diese Kleinigtei«<br />
ten verschwanden vor dem Fall der kaiserlichen Ma»<br />
jestät. Zur selbigen Zeit waren die Alpen nicht allzu<br />
rauh noch allzu stell, daß das erschrokcne Volk nicht<br />
in ihre Felsenhölen geflüchtet hatte. Zu Molliö im<br />
Glaruerland ßnd unter einem Fels Münzen des drit,<br />
ten Iahrhundetts gefunden worden; in den wildesten<br />
Gebürgm sind Ueberbleibstl, die die Hütten der Hei,<br />
den genalmt. werden.<br />
Indesten das Kaisertum alles, bezwang und v«,<br />
lots scheinen Schwyz und Ury und die ganze Stteke<br />
bis an die penninifchm Alpen, im Süd von Wallis<br />
mit Wald bedttt gewesen zu seyn. Me diese Ge»<br />
zenden z waren »hälifch; die Gränze gegen dem vori»<br />
gen Heloelim, «in Fels worein^ in spatern Zeitm
loten» wo nicht von Schnee und Eis unsern Augen<br />
verborgen.<br />
©« war ktin Paß über den Gotthardberg<br />
an den Mnersee, über welchen Stt der Südwind<br />
leine'regelmäßig Fahrt erlaubte,<br />
Masse des Thals yrcgna vorgezogen.<br />
Alfa wurde die<br />
An den<br />
Bergen d«s Livlner,Thals, welches derTiclno durch,<br />
sirönlt und welche.« in das obgedachle Thal sich<br />
öfnet, wohnten die Leponlier bis in die Gegend<br />
^lrseren, von welchem Ort schäumende brausende<br />
Msserfcllle hes Flusses Neüs i» M WftS Felfenbelt<br />
ynd Wände drobcndtt Schiftenstsscn yllcn Paß nach<br />
forden zu versperren schienen,<br />
Nachdem'die Alemanum Rhäli'cn oft verwüstet<br />
und Herm v'ou Italien^ Dietrich behauptete «b«r<br />
Mdere Könige ein überwiegendes Ansehen, gleich als
«in Vater, und oft qls Herr und ch/lb, nicht allein<br />
wegen sine, angewöhnten Ehrstircht aller Nationen<br />
für jeden Beherrscher der Stadt Rom, sondem wu<br />
gen seinen ausserordentlichen Einsichten. Zu seiner<br />
Zeit würd« auf den rhütischen Alpen das Vieh in<br />
Frieden, geweidet ; es wurde vortregicher durch die<br />
Mischung dir schönen und grossen Gattung, die die<br />
Alemannen hatten, mit einer stärkern, welche auf<br />
den Bergen, des Landes Noricum') gezüchtet wor,<br />
den war. Die alten Sitten des Volts wurden durch<br />
Beybehaltung der alten. Religion, bevestiget-; aber<br />
die Räubereyen wUldm durch den. ostgothischen Hex«<br />
zog dieser ©ränzländ« auch d« Miliz, verboten. Die<br />
Miliz war unter dem allgemeinen Landrecht, weil-<br />
Dietrich einsah,, dass die Beobachtung dessetbm dje<br />
Vertheidigung desselben erleichtere, indem derKriegi«<br />
zucht. nichts vorträglicher, als. die Gewohnheit gc.<br />
nauen Gehorjams» Nachdem Dietrich gestorben^<br />
verliessen seine Staalsminister «mter der Königin<br />
Hlmalasunth«, seine«. Tychter, seine-Grundstle nichts<br />
also blieb der ostgotische Staat in Flor und Macht,<br />
^H,.demiit«jchWck<br />
SU
Znd wurde oder, war bis an die Donau ausgebreitet.<br />
Aber als der Stamm Dietrichs den Thron verlor,<br />
seine Minister entfernt wurden, und hierauf die<br />
Monarchie durch innere Zerrüttung dem Untergang<br />
entgegen eilte, schien dem König der Franken der<br />
Anlaß geschlkt, sowol Rhätien als die Pässe Italims<br />
.' zu unterwerfen; hiezu gelangte er durch überlegene<br />
Macht.<br />
Kein Voll war dapferer als die Franken. Dem<br />
König, insofern er auch der Feldherr war, waren sie<br />
mit unüberwindlicher Treu zugethan,' wie die Ger»<br />
manier, ihre Väter. Diesem ihrem König dienten<br />
die Römer und was von den Galliern vorhanden war,<br />
wie den alten Kaisern. Im grösten Königreich des<br />
nördlichen Europa war der fränkische König, wie er<br />
nun henschen mochte, % unumschränkter Herr der<br />
Gallier und Römer, und wann er es verdiente, all.<br />
gewaltig auch über die Franken: Diese Macht ver.<br />
mehtte er durch Eroberungen. Die Verwirrung ihres<br />
gemeinen Wesens verhinderte die Golhen, sschzu<br />
behaupten. Also erstrekte sichdie fränkische Gewalt<br />
vom Ausstuß bis an den'Ursprung des Rheinstroms.
•' ' 9<br />
Von bazofl das Heer gegen Italien, hetab. Aber<br />
in dem Paß
welche das fränkische Reich in Gallien gegründet^<br />
«ber weil die militärische Tugmd nicht auf ihre Nach«<br />
kommen geerbt halte, war nach alter Weise die<br />
gleiche Gewalt, nicht an denselben erkennt worden»<br />
Pipinns wollte durch Vertilgung, aller Nebenbuhler<br />
feine Macht stärken. Da konnte ihm das Ansehen,<br />
welches Geburt und Stand Herzogen der Nationen.<br />
gaben, nicht gleichgültig seyn. Also versäumte er<br />
die Anlässe nicht, in Aqnttanim, Bayern und Ale,<br />
mannien dieseWürde abzuschaffen, od« seinen Die«<br />
nern auf beliebige Zelt anzuvertraum die Gelegen,<br />
heilen selbst, deren, sich Pipinus und Carl, seist<br />
Sohn, hiezu bedientet,, bestätigten die Könige in<br />
784. obiger Besorgniß. Unter Carl dem Grossen erlosch<br />
der Stamm der Herzoge oder Präsidenten des rhätj-.<br />
scheu Landes, und wurde durch keinen andern-<br />
Stamm ersczt. Die Gerichte und das Militärische<br />
kamen unter die Aufsicht verschiedener Grafen; die<br />
Verwaltung der Grafschaften wuide durchGefandje<br />
des Königs' nnterstlcht^. Fast von dem an ist Rhä«,<br />
\im zu Alemannim gerechnet worden, auch als ein<br />
Herzogtum in Alemannim hergestellt wurde. Unter
' .in i .u n<br />
den Grasen haben sich,die Grafm boy Rapperiwil<br />
und Lenzburg hervor gethan. In den unbekanntm<br />
Zeiten der allerersten Freyheit, hatlm sich die<br />
Völkerschaften auf dm Alpen unter der Menge römi»<br />
scher Unterthanen und nachmals im fränkischen Reich<br />
gleichsam verloren; dergestattm daß ihr Zustand nur<br />
nach der allgemeinen Kenntniß vom Zustand jener<br />
Kaisertümer vermuthet werden kann, Unter djesm<br />
Gfafm aber ist fast jede Freyherrsthast so wichtig<br />
Und bekannt, als per ihnen kaum Gallim und<br />
Hlspanien,<br />
Diese Graft» mögen Alemaynm aus Rhällm<br />
gewesen seyn; das alemannische Eesez war die Richt»<br />
schnür ihrer Urtheile. Ueberhaupt beherrschten sie<br />
die rhätischf Glänze von Cur durch das Land Gaster,<br />
die Wart am Anfang des Zürichers««, daS Land<br />
um Zug und vbn^em Ausstuß des Waldstettensees<br />
bis an die Aar. Die Grafen von Rapperswil wur,<br />
den von ihrem Schloß unweit Lachen in der Mark<br />
Am Eingang der schrellichstm Gegmd eben diese«<br />
Passes, befassen sie den Thuen Gestinen, von welchem<br />
Ott an lauter kahle Felsen sich auf beyden Seilen<br />
nngehenr erheben; zwischen diesen Felsen, rauscht<br />
einige Stunden weit die Reuß von Fall zu Fass zwl,<br />
scheu Usem aus dm Trümmern derFelsenwände, von<br />
welchen die Erschütterungen und Iahrszeiten grosse<br />
Granilfelsen bald abgelöst, bald losgebrochen. Am<br />
vormaligen Ende des Passes gegen dem Leponlinifchen<br />
über dem obm vermeldeten grossen Fall des Flusses<br />
war die Brüft, welche die Alten die stäubende Brüt<br />
nannten, und nun Tmfelsbrüt heißt« DerHcrr von<br />
Rapperswil war, wo nicht Urheber, doch der Herr<br />
des Gottharduasses» eines der allerschwersten, zugleich<br />
des kürzesten für die, so von Meyland nach Deulsih,<br />
land handelten. Ebm dieser Graf beherrschte die<br />
Marl und einen <strong>The</strong>il des Gaster, die Pforten Rha.<br />
tiens, derm Wichtigkeit von dm Römern erlanyt<br />
worden war»<br />
DleLenzenfer sind en^streitbarereltammAlemau,<br />
nm gewesm, welches die Römer wol erfahrm haben.<br />
Der Ursprung der Herrschast der Grafen vonLmzbM
im Aargau, woselbst ihrsiarkes Schloß auf der Spize<br />
eines hohen Felsen weit und breit gesehm wird., ist<br />
unbekannt. Vielleicht ist ihre Herrschaft über diese<br />
Gegenden altrömischer Orte der Preis uralter deut»<br />
scher Siege. Die Herrschaft Windel in Gaster, auch<br />
vielleicht was den Zugern angehört, brachte immun«<br />
ten Jahrhundert eine Gräfin von Cur an das Haus «60.<br />
Lmzburg. Die Urkunden bringen auf Spuren des<br />
Ursprungs dieser Grafm; überhaupt liegt wenig an<br />
dem Stamm dieser Fürsten, alles aber ganz und gar<br />
am Erempel ihrer Thaten.<br />
Die Grafm von Rapperswil mögen zum Anbau<br />
des Thales Ury, einer Fortfezung obgedachtm Soll.<br />
hardpasscs beygetragen haben. Da die Thürne die<br />
Sicherheit beförderten, beschirmten sie den Anbau<br />
dieses Thals. Viele Dörfer und Alpen in Schwyz<br />
und Unterwaldm wurden von leibeigenen Hirten der<br />
Grafen von Leuzburg bewohnt und gebauet. Es ist<br />
aber ungewiß, ob der Graf diese»Gtge»dcn bevölkert<br />
oder erworben habe. Die Urheber. unser« meisten<br />
Völkerschaften sind verborgen, dahingegen die Alten<br />
die Stifter der Colonien fast göttlich geehret, dann
diese Colonien waten mit freym, Und Unsere Ländek<br />
wif^lelbeizenen Menschen bevölkert worden, daher<br />
wurden jme gesittet, und diese blieben barbarisch.<br />
Viele Einwohner von Uri, Schwyz und Unlit«<br />
walden» warm dem Stift St. Leodigars auf deut<br />
Hof B Lucern, GU Meinradmzelle in dm Elnste»<br />
dem, dem FranenMünsier zu Zürich, dem Kloster<br />
Meerstem zu Wettlngen, wie auch dem Beronmünster<br />
in dem Actgäu unterworfen worden. Von welchm<br />
Stiften und Klöstem das erste durch einen fränkischen<br />
Edeln, das andre durch Vorschub Otto des Grossen,<br />
das drltt« durch Ludwig dm Deutschen ^daö vierte<br />
durch Heinrich von Rapperswil, das lezte durch die<br />
Grafen von Lmzburg veranstaltet und bereichert wor»<br />
den. St. Fridolinl Stift in der Stadt Sekingen,<br />
war in den Grafschatten Rapperswil und Lmzburg<br />
an Leuten und Gütern ungemein reich; der Ursprung<br />
dieses Reichthums ist in dm ersten Zeiten des Mittel«<br />
alters. Am Walvsteltensee im Seedorf wurde von<br />
einem Graft« von Brienz für die Ritter S. Lazari<br />
ein Stift aufgerichtet. In einem engen Thal am<br />
Fuß der höchsten Gebürgt wmde in eine» wildm
Einsamkeit Engelberg durch den Freyherr« vonSel»<br />
denbürm gestisstel.<br />
Also daß nach Eroberung Rhäliens die Kaiser<br />
und Könige diese Wälder und Pässe beherrschten,<br />
sie wurden benachbarten Grafen anvertraut, und von<br />
ihren Knechten bevölkert; um welche Zeit viele<br />
Pflanzungen veranstaltet und von den Grafen als<br />
dm Unternehmern sich selber zugeeignet worden sind;<br />
endlich wurde das übrige CamnlcrgUt, ein beträcht.<br />
licher <strong>The</strong>il des Lenzburgischm und alles was die<br />
Graft« von Rapperswyl im Gollhard beherrscht<br />
hatten, den Klöstern übergeben. Es wurden aber<br />
dm Klöstern dle herrschaftlichen Einkünfte geschmll,<br />
hingegen blieb das Militärische dem Kaiser.
Oas andere Capitel.<br />
D i e Schweizer.<br />
«x$n einem Wald aber war rifr Dorf mltMamen<br />
Schwyz, der Hauptott eines besondern Volks, rotU<br />
chts von dä chiS an den Ursprung der Aar sich ver.<br />
breitet. An Gestalt (bezeugen die-Nachrichten de,<br />
Allen, und noch die Beyspiele deren, die in diesem<br />
Land ihre Ate Sitten haben/) übertrafen sie die<br />
Benachbarten durch Grösse, Stärke und männliche<br />
Schönheit. Ihre besondere Spräche vetlore« sie<br />
durch den Umgang mit andern; Ueberbleibsel find<br />
bi« auf diesen Tag.<br />
Es werden aber im Latein, den Ueberbleibfeln<br />
des gothischen und longobardischen, den slawisthm<br />
und nordischen Sprachen, oft besonders in der<br />
Spracht des Pöbel« viele Wörter allm gemein gefun,<br />
den. Die meistm Wörter der allm Sprache erhalten<br />
sich bey den Deutschen, derm Sitten sich länger be»<br />
hauvttt, weil Handelschast und Künste schwerer 5»<br />
tief
tief M'dHs LanbMgedrttnM<br />
Dle äbei" so voü<br />
allen Völkern burch ÄlijtU'äbge'schledHHndV bchnW<br />
bis äuf'uns'besonvire Glbtänche'Und Rcdeilsatten,<br />
woraus vlelmetzr''das unbernlisthti'AltNthulN' iinis<br />
Volts, als desselben 'AerwanbMfr,Wt<br />
MntW<br />
Stammelt htrbörlluchllii /Dle Sllilt"tlne«!'«ördö<br />
schen Auswänderuitg lst'ln'bieDÄM'altlintjäM<br />
wiiNi ObMn dii mmWWmütffliWtiW<br />
biile unwMnb?'IahrbüMtte'dst"Ztiten<br />
schichten'bttdünkelt,- ist<br />
mr&ü<br />
mtsmümimtnrm<br />
deil eilte« gothischeli und^lombälbischtri Gissn^rl<br />
beh IordäNts, ttm/OstgölS/^nnd' hey'Päüt Mai«<br />
ftidl, dem WMbarden:''daß"Tcandlilas»ell,d'Hs<br />
Vaterländ/'btstngen die La»dMe'H.n"H'aili)"lssW<br />
Ptoldcoll iion Schwyj und auch'dtnSchwtd'en NM<br />
unbekannt; wii dann dle V'WMMft mil^Schwft<br />
den
wäre mit Weib, Kindem und Hcerdm geflohen.. Daß<br />
der Zug in drey Abtheilungen vorgegangen, melden<br />
alle. Die Anzahl wird 'von .den .Schweizern auf<br />
sechstausend.Mann geschalt. Hasius ihr.Anführer<br />
war. auch den Lombärdm bekannt., Von der Ueber»<br />
fahrt.melden die.Schweizer.nichts,.aber von den<br />
Küsten der Westfriesen.,.Hierauf alsobald ist Meldung<br />
des ewigen -Bundes gemeiner Vertheidigung.' -Auch<br />
gedenken die.Acten
Nachdem ein fränkischer GrafHneU detgiblichett<br />
Widerstand geleistet) melden die UebttlieferuugM, daß<br />
dleGütelder.Weidm sie bewogen, zuSchwt)z>Hüt.<br />
ten und Hürden aufzubauen.<br />
Schwyz ist am Fuß<br />
weidmreicher Alpen; bis an den. Waldstettenste<br />
erstreken sich die schönsten Wiesen z:die umliegende»<br />
Berge erheben sichkaum über die mittelmäßige Höhe;<br />
an ihrem Rüttn wechselt lachendes Grün mit« dem<br />
Hunlcl^der Wälder. „Verschiedene Gipfel sind kahle<br />
Felsen z, diese Mischung starrer MildheU niit imem<br />
Änblik der Heerdeu und Mmschm auf sanstlln Wa»<br />
ftn, das Spiel der Sönnenstral« wodurch die.Fel»<br />
stlsbald braun, bald roth, bald grau,-und.iuock<br />
zählichen.unmerklichen.Gradm mauigfaltige FatbtN<br />
bekommen »Und. eine rtine Lust.und ein Gefühl vsli'<br />
6i^ctf)tit;biattt'ttoli(tt ^itmauttn,uttbvon ttt<br />
Freyheit im Hirteuleben/ gebm^ im diesem Landein<br />
zufriedenes Vergnügen.: und einen besondern Muth.<br />
Hier und'bch diesem Volk ist Hlst der Freyheit ä'telle<br />
Spur, ebm dieses Volt hat in allen Geschäfte« sied<br />
durch ein eigenthümliches Feur und kriegerischen Mull)<br />
8*
go<br />
'<br />
vor allen Schweizern hervorgethan; .dieses ist eine<br />
unauslöschliche Besonderheit in seiner Gemüthsart.<br />
Ferner, ist. überliefert, habe.das Voll seine Wei,<br />
den.gegen.dem^schwaritN'Berg,?). und endlich in<br />
das: weisse Land *") ausgebreitet. StarteLeute wie<br />
Riefen, n'n. ungemein.streitbarer Geist, Kleider von<br />
den Häuten Und:von der Wolle eigenen Viehs, ein»<br />
gesunde Nahrung < von Milch,.Käse und Fleisch,<br />
ohne Brodt und ohne Wein, eine völlige Unabhängig.<br />
kcit, von Handwerkern, indem jeder selber sein Haus<br />
baute, seinen Werkzeug.rüstete, seine, Kleiber verftr,<br />
Me, diese^Geftalt geben diesem Volk^die.Sagcn',<br />
besingen'sein« Enkel, und bezeugen die Ueberbleibsel<br />
dieser Sjtten. Es hatte leinen Fürst als den Kaiser.<br />
Die Kaiser haben diese Oberherrschaft nicht von ihren<br />
Vorfahren geerbt, noch mit Waffen erworben; die<br />
Schweizer -haben > aus freyen Willen den ^Schirm<br />
des Kaisers gesucht und. erhaltn»; dieses lthren-die<br />
Nriefe. Friderichs des andern,. und Rudolfs des<br />
ersten.<br />
'lBrüni«.<br />
«)Hä
21<br />
Die Gelehrten s welche den Ursprung dieses Volks<br />
erwogen, haben vermuthet,, fiüchtige Clmbrcr, oder<br />
Alemannen,.oder,verpflanzte Sachsen zu enldeken.<br />
Die Verwandschaft verschiedener Völker ist Un:'. so<br />
fern merkwürdig, als. die. Sitten eines Volks durch<br />
die Sitten des Stammvolls erläutert werden. Die<br />
Sitten der alten Schweizer werden durch die Natur<br />
der Menschen und ihre Alpen erläutert, ausgenom»<br />
n,en daß die chn'stliche Rmgion eingeführt worden,<br />
welches, aber spät geschehen ist»<br />
Dem Kaiser zogen sie wenigstens ,00, höchstens<br />
aber 6*00 Mann stark zuHülf.. Diese-StmerLegen<br />
seine Feinde war wol ihre einige Pflicht; sie haltn»<br />
Volk genug, und. vielen Muth, aber, kein.Geld; sie<br />
halten, dm einstürzenden Bergen» und einbrechenden<br />
Sttönun.genug zu steuren ;..dieses war ihnen mit<br />
allm Thälern de» Schweizer -gemein ^ ebm. dieses<br />
währet fott l in der ganzen. Schweiz ist-nur dürch<br />
die Freubeitivon willkürlichen Auflagen.möglich-stch<br />
zu nahem, das Erdreich Kein Werl des mmsch.<br />
lichm Fleisses, indem sorgfaltige Hausväter in-de».<br />
Sicherheit langen Friedetis.lwb »grosser Freyheit Sit<br />
Vi
ununterbrochener Mühe dm wfruchtbarm Thon,<br />
Grien und Schutt, welcher durch die Waldwasser<br />
zurüt gelassen worden ist, mit einiger fruchtbaren<br />
Erde bedell; auch ist an den wenigsten Orten gutes<br />
Erdreich einige Schuh' tief. Dieses also erschaffene<br />
Land läuft Gefahr ohne ebm diesm Fleiß der Haus,<br />
piter und einen Aufwand, welcher nur durch ihre<br />
Freyheit möglich ist, von den Alpenströmen in das<br />
Weltmeer fortgeschwemmt zu werden; schon werden<br />
die hohen Gebürge an sehr vielen Orten von allem<br />
Erdreich mehr und wehr entblößt.<br />
Was'jedes Thal betraf, .wurde von dem ganzen<br />
Volt de« Tbals berathschlaget und beschlossen. Von<br />
dieser Velsamlung-oder Gemeinde war kein Alter<br />
doch Stand, gar kein Einwohner, auch kein Leiv^<br />
eigener des Grafen von Lenzburg oder eines Klosters<br />
ausgeschlossen; erstlich wegm der Freyheit, weil zur<br />
VoWelung her Entsthlitssungen fax das allgemeine<br />
Wohl eine allgemeine BerallMlagung unentbehrlich<br />
schien; pann, weil nur vom Thal und von keinen.<br />
HUljlDdischen^Gesthättm-gtredet »vurbe t'endlichi<br />
mss dtt My Ulw Knecht, hhne Merschied, A
Thal zu erhalten; beytrugen. Menschenverstand war<br />
alle nöthige" Staalslunst, und wurde die demokratische<br />
Form nie eingeführt^ sondern kam von selber^<br />
An der Spize des Volks war der Ammann/<br />
welcher Name bey den Lombarden bekannt, und'<br />
anderwärts nicht unerhört war, und einen,<br />
zumal militärischen Anführer bedeutet. Es wurde<br />
aber.der Ammann durch'das'Volk'gewählt, weil<br />
die damaligen Völler gehorchten' wem sie wollten,<br />
und nicht'wem' sie mußten. Zu'diescr Wahl würde<br />
fteye Geburt und ein guter Name erfodett, jenes)<br />
damit nicht ein Leibeigener die Rechte dn> Grafen'<br />
oder Klosters zu vergrösscrn suche, öder es scheine»!<br />
daß wer dem Knecht gehorche, auch dem Herrn<br />
dienen sollte; und weil die allermeisten den grossen<br />
<strong>The</strong>il 'des Iährö ?in unaufhörlichen Wandcmngen<br />
auf ihren Alpen zugebracht, bedurfte das Land eines<br />
Vorsieher5an einem bestimmten Ort imThal, welcher<br />
Aufenthalt einem reichm Mann, dessen Viehzucht<br />
von Knechten' getrieben wurde, zukam. Endlich<br />
wurde bestimmt, welche Landleute in der Nähe blei»<br />
bmv und über die Vollstrekung der «ngmommenn»<br />
B 4.
üldnungm berufen 'werden, möchten), unter., dem<br />
lyopsiz des LgndanWanns überrin zu kommen;.^wor,<br />
äljs dje'lZcrichte entstanden, welche prthciltm, ob.<br />
der Faß des Gffezeiz.eingetroffen Dbe, Die Richter<br />
Warm M denjenigen Geschlechtern, die.durch alten<br />
Jljjesiz und. gleis) Gßter erw'orlzen; auch, weil den<br />
Reichsten gm Zustande des Landes das-meiste lag,<br />
dp das Vermögey in Landgütern und nichts jn.<br />
ausländischen Zinsen «pH Leibrenten hestand. ><br />
Ein guter Hausvater war ein guter Vor»<br />
(jeher, so lang dfc Länder pon all.en andern abgc»<br />
sondert, ftwe.Feinde fünnfen als wildf Thiere. Per<br />
"blosse Trief) eines Wschuldlgm Volks, leitet es auf<br />
hje natürlichste Rcgierung; über die Entwikelung<br />
ihrer Güte erstaunt nachmals daß Volt seihst; gleiche<br />
Wie die Alnen Unveränderlich hie Thäler-umfangmz<br />
hesteht nun wie vor 6aa Jahren die Verfassung durch<br />
hie Landsgemeinde und Gerichte unt.tr^dem/LMd,<br />
ttmmann, indessm.alle andere.Staatm, derm Ver«<br />
fassung durH.Gewalt,,Leidenschaften,.;od«>Kunst,<br />
'gegründet worden War,.berändert;•• oder verdorben<br />
ßnd::in fo fersi es von-den Schweizem in SchwW
Ury uud Untmvalden abgehangen, endiget hier die<br />
Schweizechistorie; :aher die Unruhen, welche die<br />
Benachbarten angchpbfn, veranlassclen <strong>Geschichten</strong><br />
und eine Entwjkelung ihrer Gemüthsart,<br />
Das dritte Capitel,<br />
Ansang der <strong>Geschichten</strong> her Schweizer,<br />
XDtto von Frobulg, Abt in den Einsitdeln, welches<br />
Kloster einige Stunden von Schwyz. liegt, machte<br />
Anspracht an viele Weiden auf dm Alpen, durch<br />
die:das Kloster von dem Flelen Schwyz getrenntß.<br />
Ali noch alles Wald war/ hatte Meinrad aus. dem<br />
Haus Hohenzollern, ein,.Geistliche»,,das^.Leien in<br />
ein» Einsiedeley mit Betrachtung Gottes zugebracht.<br />
Nachmals hatte Gregorius, aus dem Geblüt anzel»<br />
sächsischer Könige, durch Zuthun Otto des Ersten, zs).<br />
deutschen Königes und Kaisers, an dem Ort welchen<br />
Wcinrad und nach ihm andere durch Andacht gc.<br />
Mia.eta tiy^KlMsgeha.uet, :Es wurde. vou
97?* Kaisern'begabt, auch mit dem benachbarten Wald<br />
in der Wüste. Unter diesem Namen wurde begrif.<br />
sen, was anzubauen der Abt gut fand; das freye<br />
Volk zu Schwyz verheelteder Abt und vergaß der<br />
Kaiser z^die,Regent« grosser.Königreiche erinnern<br />
sich nicht an so kleine Völkerschaften, die kleinen<br />
Fürsten erinnern jfict) derselben zu ihrer Unterdrülung.<br />
Die Wunder im Kloster nahmen unermeßlich zu,<br />
wie auch die Wallfahrten der sündigenden Menschen,<br />
die Geschenke der Gläubigen, die Vergabungen, die<br />
Privilegien der, Kaiser, und auch die Wunder der<br />
Mutter Gottes.;• nahm« bey 3diesem>Fortgang des<br />
Reichtums^«, so« daß weder die Barbarey» dtlstl^<br />
den noch der Unglauben unserer Zeit sie zu hemmen<br />
vermochte; welcher Segen änderst nicht als erwartet<br />
werden konnte, da Engel vom Himmel herab gestie»<br />
964, gen, mit gehöriger Music dieses Kloster zu wenhen:<br />
hieran zu zweifeln ist beym hillifchm Fwr verboten,<br />
durch.Papst Leo VM. Der Zulauf der Pilgrime<br />
verwandelte, diel nmliegmde'.Wüste: in volkrn'chesl,<br />
Land, bedekt mit Heerden.zum Gebrauch dieser Aus«<br />
lallt!«... Die meisten Mönche Mar« aus dem Adel
entsprössen) diesen Beruf pflegten die jünger« Söhne<br />
der Freyherren zn fühlen/ als welche nicht erbtm;<br />
und viele lebten so/ daß ein stilles Leben am Ende<br />
der. Jugend eine geziemende Busse schien; andere<br />
wollten die Unfälle des Lebens vergessm. Das klö»<br />
sittliche Leben, in welchem sichviele zu trösten wissen,<br />
war damals angenehmer; die Welt war voll Glau»<br />
b«.und nicht streng.<br />
Die Unterthanen dieses Kloster« :ttiebenihre<br />
anwachsende Heerden bis auf die Silalp^'an die<br />
Stagclwand', auf den Sonncnberg und an die rothe<br />
Fluh.<br />
Diese Alpen hatten die von Schwyz von<br />
ihren Voreltern ererbt; aber der Abt begriffst« uu»<br />
ler dem Nam« der Wüste, welches die von Schwyz<br />
nicht also verstanden; dieses gaben sie seinen Unter»<br />
thanm durch Worte, auch wöl nachdrütlich«, zu<br />
erkmnen.<br />
'Also rüstete sich der Abt mit gewohnten<br />
geistlichen Waffen-;"auch bediente er sich der Per.<br />
lvaudschast mit Grossen, die Schweizer für dnsel.<br />
bm Richterstul zu federn t vor demselbm zu erschei»<br />
neu schlug Schwyz abs, weil niemand als der Kai».<br />
ft«Hber eZchwyz Hm sey. Worauf-der Abt Hey
»! l«. Kais« Hlinrlch dem fünften Klage geführt -Da tu<br />
witfm die.von Schwyz mit einmüthigem Zeugniß<br />
der ältesten Männer den verjährten. Beffl der Wti»<br />
dm; aber Urkunden hatte.« sienicht/ weil die 53er«<br />
änderungen der Gülcr^und..nichtihr erster Anbau,<br />
tail Ungewisse/^nicht ebcrdas Unsweifelhaye verur,<br />
lundet wird, .Von dem Kaiser.wurde das Kloste,<br />
begünstiget. In diesem Geschäft haben die Grafen *<br />
von Lenzburg und Rapperswil, jener das Voll/die,<br />
str Einsiedeln.vertheidiget..<br />
Ein solcher Schirm<br />
lvnrde auf bestimmte Iah« dem Grafen von Lenz,<br />
bürg von dem^Mlk,' aufgetragen und bezahlt, weil<br />
die Landleute, die 'Höfe nicht lannlen.<br />
Dem Spruch Kaiser Heinrichs gehorchten si«<br />
nicht,- und um die Bestätigung durch seine Nachfol,<br />
ger bekümmerten sie sichwenig ;:weil sienicht jjtoiib*<br />
ten, daß de« Kaisers Wort.alul.Recht Unrecht mache,<br />
und wegen einer besondern Ehrfurcht., gegen daö Her,<br />
kommen.ihrer Voreltern.^ Sie haben diese Ehrfurcht<br />
ihrem einförmigen Leben und-ihrer Entftrnung von<br />
andern^Nölternzu danken, ^ie ist^bey Hirtenvöl,<br />
kern allgemeiy wP ewig.^die. G5undl.gge i.hres.Clla,
»allerg und Grmldstüzr ihrer Verfassung in Gesezen<br />
und in Sitten.' "Als der Kaiser Conradlvon Hohen.i,44.<br />
staussen den vorigen Spruch zu:vollstrettns befahl,<br />
fürchteten die von Schwyz nicht, sich so zu nllären:<br />
baß unsere Altvordern ihre Freyheit nicht verlohnn<br />
und nicht aufgegeben,' sondern den Schirm des Kai«<br />
strs von freyen-Stüken gesucht haben /ist bekannt;<br />
wann der Kaiser das Erbgut unserer Altvordern zum<br />
Nachtheil ihres Nachruhms und ihrer Nachkommen<br />
den'ungerechten Mönchen'geben will, fö ist ünnüz,<br />
unter seinem''Schirm zu ftyn ; fürohin schirme uns<br />
unser rechte Arm. Wodurch die L'andleute von<br />
Schwyz den Schirm dei römischen Reichs der Deut,<br />
scheu aufgaben. ?. ANJ allem nahmen Uri^ und Unter»<br />
walden üleichenAnthcil, wie sie selbst. Also gehorchte<br />
Deutschland, war Italien untcidrükt/kund ein tlel»<br />
nesVolt zwischen beyden, ohne Hcrm, ohne Schuj/<br />
in des Kaisers Ungnade, hierauf in der Acht/ nach»<br />
mals verbannt lvom Abt und bald auch vom Bischof<br />
zu Costanzz dieses kleine Volk fürchtete den'Kaiser<br />
nicht; es fürchtete den Bannfluch nicht, lobschon im<br />
Mittelalter.
Zu dtlselbigm Zeit lebten Friderich Barbarossa<br />
und Graf Ulrich von Lenzburg. Dieser leztere edle<br />
Ritter hatte dem Kaiser inToscana als Statthalter<br />
gedient; es war nicht leicht ein anderer so Helden»<br />
wüthig und einsichtsvoll, und er war ein vorttefiicher<br />
Freund,.welches viele Tugenden erftderü Er war<br />
der Freund Friderichs; auch -Friderich war ein groß<br />
str Held und ^aufgeklärter als dieses Jahrhundert.<br />
Also vertraute er dem Ulrich, was ihm als Kaiser<br />
und Mensch angelegen war, kam auch auf Lenz»<br />
bürg, und Ulrich that Gesandschasten für ihn. Als<br />
,i;2. Friderich auf den Thron stieg, begab sich ftln Freund<br />
in die Thäler der Schweizer. * Er versilhertc sie, der<br />
Kaiser sey dapfem Männern gnädig; sie sollen ihre<br />
Dapferkeit nach dem Beyspiel ihrer Väter indes<br />
Kaisers Dienst beweisen, und nichts von dem Abt<br />
befürchten.; Da verschwand alles Mißvergnügen au»<br />
genbliklich/ dann das Herz des Volks ist in der Hand<br />
edler Kriegsmänner. ; Schnell und.:ftendis wurden<br />
die Waffen «griffen, und' rüstttm sichdie Jünglinge,<br />
6«,«, Mann, unter Ulrich von Lenzburg, den sielieb»<br />
ten, für den grossm Kaiser, seinen Freund, herunter<br />
nach Italien.
• • ,l<br />
Dieser Kaiser wurde vom Papst.verbannt; der<br />
Hhron Philipps von Hdhenstaufen vom Papst und<br />
einem grossen <strong>The</strong>il der deutschen Fürsten angefoch«<br />
ten; Friderich der zweyte, Enkel des Barbarossa,<br />
in der Stadt Lyon von dem Concilium der abend«<br />
ländischen Christenheit, verflucht, von seinen Fürsten,<br />
von seinen Söhnen, von seinem Staatiminister ver,<br />
rathen, und endlich vergiftet. M fielen aber die<br />
Bannflüche auf. feine ganze Parthey. Welche Stta.<br />
.fen, Gefahren und Beyspiele die dankbare Treu der<br />
Schweizer zu dem Stamm des Barbarossa nicht<br />
verändert, noch ihre.Waffen von den gesegneten Hee«<br />
len dts heiligen Stuls -abgehalten haben. Aber ohn,<br />
geachtet ihrer Ergebenheit waren die Schweizer nicht<br />
mehr unter der Schirmhenschast, welche die Alten<br />
angenommen hatten,.lebten frey, wählten auch kei»<br />
ne» Schirmvogt.<br />
: Allein Kaiser Otto von Braunschweig befahl,«»«,.<br />
,den Grafen von.^Haböburg als Reichsoogt anzuneh»<br />
inen; dieser Befehl sezte die Schweizer.in Verwuiv<br />
dtrung.,^Die IZleichsvögte, kaiserliche. Statthalter,<br />
waren^Miten gewöhnlich geworden,,um^Capita^
verbrechen jit beurlheilel» und »im bie Regalli» jii<br />
besorgen; es bestanden aber die Regalien in allge.<br />
meinen Sachen, dii-militärisch' vetfochten wetdm<br />
tnußteli; es möchte die Besteyüng der Strassen und<br />
Masser" Von' Räubern öder dii Blutrache einer Par»<br />
thcy Vetressen; dinn der Schirin des Katserö war<br />
den Thälern besonders gegen innere Gewalt nüzllch;<br />
die damaligen Menschen waren frey im täglichen<br />
Leben Und Umgang, in Liibe, Haß 'und Rache',<br />
verliessen sich itn Leben üüf sich selbst, im Tod auf<br />
den Eifer «hier Fieunbe',' sie hanbe'lteil also imnier<br />
Undersiellt und mit IosseN Nachdrül/^H daMder<br />
Frieden durch Leidenschästen verwirrt wurde; dieses<br />
Ünglui scheint an Öttini M eine gewisse Wildheit<br />
herrscht, erträglich; bey den schweizerischen Hirtin<br />
herrscht elne stille Scinstmülh. Wodurch bewögen<br />
sie gegen die Partheyenwuth Um kälserlichclsHhir'm<br />
gebtttn;'det''Kaiser Mti den Blutbank einem be.<br />
Uachbartcn Herrn «ils Reichsvogt anzuvertrauen, Vis<br />
beh zünehltlcnd'er Stärke des Kolks'und jcüer Tre«'»<br />
tiun^ bom'Reich dieses Amt imlelsleuz. Aber Kai»<br />
(ti Otto besorgte von den Schwcizttn Ftindschäst<br />
wegen
Wegen beln Häüs Hohenstaufen, bcsscn ällheM<br />
brachte Krone nun von ihm getragen wurde-, allen/<br />
vorzukommen wollte er das Ansehen des Grasen voll<br />
Haböburg beh den Schweizern vermehren; sie hat»<br />
ten eben diesen Grafen jürii Schitmvogt gewählt /<br />
weg in den Unruhen dieser Gegclid unter dem Kaistt<br />
Philipp. Dell, Kaisir, dein Grafeii, seinen Ver/<br />
wandten, (benachbarten Feinßen,) schien schwer zu"<br />
widcrsteheil j das Volk ist hin »in°d Wider ii< AlpcN<br />
bey den Heerdin/ Sahet als durch den Graf die*<br />
Freyheit ettannl und' eidlich versichert worden xodtf<br />
«ahmen sie ihn zum R'ichsvogt Nach dtrn alten G«<br />
brauch. Aber dm verhaßlett Anfang biefcr feiner'<br />
Würde veryasseN sie Nie, .Und nachbeln a Jahre 12^<br />
verflossen wären/ und Atnold rwn Wassern von Fri,<br />
derich 4>«rt andern in die Thäler gesandt wurde/<br />
NM Volk ztt begehren/ stellten sie benl Kaiser chre'<br />
Nnabhängigkeil, seines Grosvaters Ebelmulh m,t><br />
n)re2ankbatleit, und Otto, seines vsrmaligen Fcick'<br />
des, Otwaltlhäligklit vvr j worauf dem Hetrn oon><br />
Habsburg die Gewalt' genommen , dem Volk die^<br />
Freyheit und auch die Freywilligkcit. ehemaliger -fcW
indung mit Kaisern bekräftiget worden sind. Und<br />
Friderich bekam Soldaten von unverbrüchlicher<br />
Treue.<br />
Dieser Kaiser, ein fürchterlicher Bestreit« der<br />
Feinde seiner Kronen, und über dieses der Irrthü»<br />
mer und schnöden Unwissenheit, als der Feinde des<br />
menschlichen Geschlechts, nachdem er den Waffen<br />
38 Jahre widerstanden halte, unterlag Verrathe,<br />
«^a.reytn und kam um sein Leben, wie auch hiedurch<br />
das Haus Hohenstaufen um alle Macht und Europa<br />
um die grossen Kaiser der Deutschen, welche von<br />
Allers her die deutsche Verfassung durch ihren Wink<br />
zusammen erhalten, und vielen fremden Völkern<br />
Schirm, wann sie wollten, und widrigenfalls Gc»<br />
feze gegeben. Obwol von vielen Deutschen der thu«<br />
ringische Heinrich Raspo, Conrad von Schwaben,<br />
Graf Wilhelm von Holland, ein König von Castilien<br />
und Herzog Richard von Cornwall Könige genannt<br />
wurden,.herrschte lein König. Wiemand im weitm<br />
deutschen Reich vereinigte Kriegskunst und Gesizge»<br />
bnng zur Stiftung und Behauptung neuer oder aller<br />
Staaten. Als die Bande der menschlichen Gesell,
schüft aufgelöst wurden, übte die l^eibcsstärke fteye<br />
Tyranney; und weil alle Kriegszucht Unbekannt war,<br />
ist unsäglich, was Feldbau und Hllndelschssst in dew<br />
selbigen Zeiten gclidten haben j so daß die Deutschen<br />
ihre Eingeweide selbst ftassen, indem durch undlstl»<br />
plinirte Trnppen auch dem Räuber kein Raub, und<br />
weder dem Soldat Brodt, noch den» Fclbhcrrit<br />
Mannschaft bleibt.<br />
In dm Thälern der schweizer war die Bevöl»<br />
ketüng Unter dem Einfluß der Freyheit und Ruhe'<br />
gewachsen; Wälder waren Urbar gemacht, Kirchen<br />
erbauet und neue Dörfer veranstaltet; also daß das<br />
Land Unterwalden zwo Regierungen dcö gemeine«<br />
Wesens, ob Und unter dem Kernwald, eiNgcsiW<br />
halte.<br />
Das Volk- halte sich von den Veeufetn und<br />
von Stanz Nach dem Brünigberg verbreitet, aber<br />
zu Stanz blieb der alte Sij der Gerichte. .Alle, öffenl«<br />
liche Unkosten wurde« von den Einwohnern der An.<br />
zahl nach und nach dem Vermögen bezahlt; nent.<br />
lich es war eine alle Abtheilung nach dm Döpfelti<br />
vorhanden, und jeder steurte zur Auflage siinfs Hyr^<br />
Da^ Land oh dem Wald ist an Gross« und $»&>-<br />
Es
36 ,,<br />
lerung dem untern Land weit überlegen und bezahlt«<br />
zwey Drittheile. Als aber die Reichsten sich zu<br />
Stanz an dem bestimmten Si; der allgemeinen Ge,<br />
richte niederliessen, schien die Abtheilung ungleich<br />
und beschwerlich ; auch.schien dem grösser« Volk<br />
billig den Siz der Gerichte zu veränderni' Es glaubte,<br />
daß hierinn wenig« auf das Alterthum als auf die<br />
Geschäfte -verschiedener Gegenden gesehen werdm<br />
sollte; diesem Begehren widcrsczten sich die Unter»<br />
waldner von Stanz. Aber zulezt machten alle eine<br />
neue Veranstaltung: die 'bürgerlichen Dinge der<br />
Landlente ob dem Wald werden zu Sarnen ob dem<br />
Wald von einem Landammann und vnordnelen<br />
beschworen Richtern untersucht und beurtheilet;<br />
nicht weniger behalten die Unterwaldner von Stanz<br />
die alte Verfassung ihr« Gegend; der Aufwand<br />
jeder Gegend', wird von ihren Einwohnern bezahlt;<br />
wann die Versammlung deS ganzen Volks aus dem<br />
ganzen Land für gut befunden werden sollte, wird<br />
man die Gemeinde, wie das Herkommen mitbringt,<br />
mitten ,n das Land an den Ort Wieserlen zusamen<br />
berufen; gewöhnlich aber wird je das Voll ob dem
Wald ob demselben, das Volt unter dem Wald an<br />
seinem Ort versammelt; > bat Landpanier wirdiver«<br />
wahret tob. dem Wald, wo das Landvolk in der<br />
grösser» Anzahl wohnt; ohne daß der untern Ge«<br />
gend ein besonderes Panier verwehrt wäre. Welch«<br />
Vrrfassung in dem tausend einhundert und fünfzig,<br />
sten Jahr xllso angeordnet worden l und bis auf die»<br />
ftu Tag^besieht... Untcrwalden -ist-wie tl«,ganle<br />
Schweiz eine verbündete Republik und ein <strong>The</strong>il von<br />
Unterwalden hat Kriege und Eroberungen unternom»<br />
men, ohne daß die benachbarte Gegend im gering,<br />
sten an. dmfelbigen Antheil genommen.<br />
So ist alles<br />
dieses gesthehm,' weil es bequemer und billiger schien,<br />
ohne Ehrgeiz.<br />
Schwyz-;war mit EinsicdelN;durch dm ©rasen. 1217,,<br />
von Häbsburg zmit^ Hülfe d« benachbarten Frey,<br />
Herren von'Bonstetttn und von Wädl'swyl vertta,<br />
gen, und behielt verschiedme der angesprochenen<br />
Weiden - und anders in Gemeinschaft mit Lmten<br />
dtSKlostws.<br />
Alle Stiffle wuchsen an Reichthum,<br />
weilzBußftrtigt täglich starben, Stifte ab« ewig,<br />
bestehenDDic.Stifte, waren bessere Herren alsUn»<br />
Ci
lerthäncn i dann wo sie regierten, pflegten sie wcni»<br />
gerOutes und Böses als andtte vorzunehmen, unter<br />
frcnlhir Hcrrsthäft aber wollten sie ihren Knechten'<br />
jhre^.Eigene) bhn tyfc. Wtutl iltld Aechty) Hbn^ststrn Va.
lern, und wir wollen bey denselbm bleiben;'dann<br />
wann ihr I alles an euch ziehet, wer will bezahlen.?<br />
Leibeigene des Prälatm befassen erbliches Eigentum<br />
bis auf das vierte Geschlecht, unter welchem alles.<br />
an das Kloster zurück siel. Dies« Gebrauch war<br />
alt und herrscht auch unter den longobardischm<br />
Rechten, in den Briefen von Pescara und Farfa.<br />
Die Unsicherheit im Besiz eines Gutes i wodurch die<br />
Vervollkommnung des Anbaues gehemmt wird, war<br />
«lso an sich gering« und erträglicher/als izt in vielen<br />
Königreichm, wo der Bau« nur pachtet. Eben<br />
diesen Leibeigenen war verboten, and'«e als Freye<br />
oder Töchter d«Leibeigenen des Klosters zu^htiia,<br />
ihm/weil andtre"Herlen einen <strong>The</strong>il d« Kinder<br />
lanzusprechen^pfiegten.<br />
Jener Ülrith/Her Frmnd' Fn'derichs des Ersten,<br />
-hinterließ »keine Kinder; die meisten habm dafür ge» i<br />
hallen, die ehelicht Wnie des Hauses Lenzburg wäre<br />
damals xrloschen;')die Mannlehen.habeHliderich<br />
ftinem eigenen Sohn /«Grafen von Burgund/ gegebenWie<br />
Gül« in Schwyz uud Uuterwaldm/habe<br />
Ric^MvonNnzbürg,MelchedmGrafen venW
' . . - ' • • • • • * - - N<br />
hurg hatte/ geerbt. Seines gleichen edle Fürsten<br />
hat jener Ulrich nicht hinterlassen ; der Name mag<br />
ipatcr hjn pon diesem oder jenem geführt worden<br />
seyn. ;.<br />
. Die leibeigenen Landleute wollten in ihrer «trag»<br />
jichen, die Schweiz« in ihrer freyen. V«sassung<br />
verharren; vor Veranstaltung d« neuen Kricgsma»<br />
nier war dieses in solchen Ländern solchen Vollem<br />
möglich. Auch nährten sie den kriegerischen Geist im<br />
j2;7.Sold benachbarter Fürsten. In dem Land Uli<br />
wurde unter dem Adel durch die Fehden der Gruben<br />
Und Izeliugen Blut »«gössen/Und Mes'Unaufhör,<br />
lich zerrüttet; wovon die Ursache- nun unbekannt,<br />
auch ihnen dazumal Nicht allzuwol bekannt seyn<br />
Lochte. Dieser Streit wurde durch Rudolfen von<br />
Habsburg, dm SchirMvogl, beygelegt, nemlich die<br />
Versöhnung geschah dusch vier Schiedrichter aus<br />
edlem Geblüt in seiner Gegenwart vor einer grossen<br />
Menge Volks; zwanzig von zedfr Parthey leisteten<br />
Bürgschaft für dm Frieden U»d «in Bruch dieses<br />
.fr«r Eh« und allem, was bürgerliche und geistliche<br />
an
'- • i 4l<br />
Gcseze vttschaffen, durch Acht und Bann bedrohet;<br />
auch der Edelmann sollte änderst nicht, als wie ein<br />
gemeiner.M?rd« gerichtet werden.<br />
Das vierte<br />
Capttel.<br />
Anfang der Grösse des Hauses<br />
Habsburg.<br />
vludolf, dieser Schirmvogt, war von sehr alten<br />
Grasen entsprossen. Ihre Abkunft entwed« von<br />
Ethiken, einem Herzog der Alemannen im siebenden<br />
Jahrhundert,.oder aus dem Stamm Thicrstein ist<br />
von vttschitdtnen Schriftstellern mit. vielem Eis«<br />
und.grosser Gelehrsamkeit wahrscheinlich gemacht<br />
worden, yie Begirde langer Geschlcchtregister war<br />
so unttiättlich,.daß zur Zeit Marimilian des Ersten<br />
das Haus Habsburg auf Scipio,. den Held Hector<br />
Und Cham, den Giften von Adam,.hinauf geleitet<br />
llvurde; solche Untersuchungen wnden von den hell,<br />
tyn» Zttfasstty. WtdKhttitze Ausinünlentng.b«'
scheiden« mit einem sehr gelehrten Anschein getrie.<br />
den. Das Haus Habsburg besaß die Landgrafschast<br />
im obern Elsaß, und Gut« in dem Breisgau und<br />
Aargau; diese wurden durch vorthcilhaste Heyrathen<br />
vttmchrt und in den.Thurgau ausgebreitet. Freye<br />
Leute, in dem Land Freye.Aemter sind von diesen<br />
Grafen, denen sie sich anvertraut, so hart beherrscht<br />
ic>»7. worden, daß sie ihr Vaterland räumen müssen. Sie<br />
sind wiedergekommen, zwey Nonnen begleiteten das<br />
arme Heer, aber sie wurden genöthigt! abzuziehen.<br />
Doch diese also eröb«te Herrschast ist von den Gra,<br />
fen gchciliget worden, dann an diesem Ort haben<br />
,027, sie das Kloster Muri gestifftet; über Muri haben sie<br />
die weltlich« Gewalt unter dem Namm ein« Schirm,<br />
vogtey beybehalten. D« Habsburgische Name ist<br />
einem Schloß eigentümlich, welches auf einem wal,<br />
dichten Hügel an der Aare zum <strong>The</strong>il" noch steht.<br />
Dieselbe Gegend, wo Aulus Cäcina mit Germaniern,<br />
Thraciern und Rhätiern das helvetische Heer zer,<br />
Mut, wo zu Vindonissa römische Legionen gelagert<br />
und alemannische Einfälle glorwürdig abgehalten und<br />
bestrast haben< diese Gegend Hey Trümmern« dn
seit vielen hundert Iahrm Ältenburg heissen, wurde'<br />
daß Land im Eigen genannt, als ein Stammgut; °<br />
was vom gräflichen Amt abhieng, war vcränderlich<br />
Und unter der Willkür des Kaisers. Es ist ab«<br />
Ha.bsburg von GrafRadbod im eilsten Jahrhundert I020 '<br />
auf Unkosten Bischof Werners von Straßbnrg',.d«'<br />
fein Bruder war, erbauet.worden. Dcrjmige Graf<br />
wär der mächtigste d« tan Menge des Volks und<br />
am Ertrag t« herrschaftlichen Rechte Un Vorzng<br />
besaß; diese bestanden in ©teuren vom Land und<br />
vom Ertrag des angcbänten Landes; also war d«<br />
beste Anbau durch das meiste Volk die Staalskunst;<br />
tooju'zugelangen die Grasen wol'regicrm müßten |<br />
Um Fremde zu ihnen ju zlehm, und weil nur die<br />
Han'dlcUte Soldaten waren; welches das «ornchmste<br />
d« Freiheit ist z von Stemm haben sich viele Land,<br />
fchasten losgekauft/aber'das Militärische blieb t>«n<br />
Graf und lag a'Um od. Hievon hängt alles ab /<br />
Frieiei/Dtldbaü, 'Ärbeitfleiß, alle Künste ;iin6 Wif.<br />
ftnfcWin, HanWfchsl'ft, &rihtmntoMi'
5'mkeit, und haben dieMarimen, Bündnisse undUr»<br />
künden wenig zu bedeuten. Die Grafen von Habs»<br />
bürg regierten also üb« einen^Stamm soldatisch«<br />
Bauren; da verschwanden die Spuren der.alten<br />
Verwüstungen; auf den Trümmern von Mmdisch<br />
und um dieselben her entstand Brul, eine kleine<br />
Landstadt, und wallte gelbes Korn, und entstand<br />
eine Menge zerstreut« Häuser und Hütten bey jeder<br />
Quell und an der Aar, und unten am Schloß, bey<br />
den Schlössern d« Henen und Edlen, ferncrs die<br />
Stadt Aarau, 66 O«t« in) der Grafschaft Lenz,<br />
bürg und 44 Kirchspiele in d« Grasschast Kiburg,<br />
welche beyde Grasschaften das Haus Habsburg durch<br />
Heyrath erworben. Durch diesen Fortgang ab«<br />
wurden die Grafen von Habsburg nicht besonders<br />
reich, dann sie hatten über die freyen Männer in<br />
ihrer aargauer Grasschast.leine and«e Gewalt, als,<br />
dieselben über das gemeine Wohl auf Landtage zu<br />
versammeln;, sie selbst lebtm,. ohne sichzu b.ereichern,<br />
von den eigenen Gütnn ihr«,,Schlösser,, und von<br />
den Zinsen, der Knechte; ihren Edelknechten und Rit,<br />
lern, als Waffenbrüdern, gabm sie. grosse Mah5
zelten und schöne Rüstungen.; mit ihnen,hielten sie<br />
Spiele; sie wurden von den Grafen' beschmlt und<br />
in allem unterstüzt; und noch hat der Freyherr von<br />
Hällwyl Güter') und Rechte, die den alten Herren<br />
von Hallwyl durch die Enkel Rudolfs von Habsburg<br />
geschenkt worden sind. Also sezten die Grafen ihre<br />
Stärke und beruhete alles, auf der, Manier, von<br />
den Waffen Gebrauch zu machen. - Hiezu war vor<br />
andern Graf Rudolf gefchikt; auch ward unt« ihm<br />
'Habsburg mächtig« als unter allen seinen Vorel,<br />
tnn; dies« Name, der ausser Schwaben wenigen<br />
bekannt seyn mochte, war bey Rudolfs Tod keinem<br />
Volt unbekannt.<br />
'<br />
'Sein Vater starb in Syrien; dazumal zogen,24«.<br />
viele fromme Christen zu einem Grab in Syrien.<br />
Rudolf war 22 Jahre alt." Erstlich gnieth «mit :<br />
allen feinen Vettern.zu Laussenburgund aufKiburg 1,44.<br />
in Streit, also daß der Oheim auf Kiburg ihn<br />
enterbte. Diese Streitigkeiten betrafen das väter,<br />
liche Und mütterliche Erb ; Rudolf war unterneh»<br />
mint»' und noch unvorsichtig, daher mlßlung dieses.<br />
') Farn«««»«.
Nach diesem wurde er in den Bann gethan, dann<br />
Friderich II. war sein Kais« und Palhe, daher ihm<br />
l2
gewiß war, Hiedwch zu siegen : unter den Herren<br />
waren ihm viele an Geburt und Macht gleich,'und<br />
andere überlegen, unt« den Bürgern aber niemand;<br />
also, gehorchten diese seinem Commando und jene<br />
nicht; nun aber ist Sieg, wo Kriegszucht. Den<br />
Bürgern und Landltuten der damaligen Zeit fehlte<br />
nur ein Feldherr; dann auch der Bürger Gemüth<br />
war militärisch und nicht von Gewinnsucht unterjocht<br />
noch von einer weibischen Lebensart geschwächt^'D«<br />
Arbeitsteiß verschaffte ihnen Mittel, den Krieg zu un»<br />
tcrhalten. Sie waren durch Gestze und Lebensart<br />
einige Ordnung angewöhnet; hingegen fehlte den<br />
Hnren dieses, welches zu all« Art Unternehmungen<br />
unentbehrlich.ist.,. Also, wollte Rudolf sie lieb« .um<br />
Sold beschirmen, als durch wilden'Raub vielmehr<br />
fchrellich als mächtig w«den... So schwächte er auf<br />
Unkosten anderer die Nebenbühl« der Grösse seines<br />
Hauses, und erwettt sein Ruhm vielmehr Zutrauen<br />
als Furcht.. Es war ab« der Graf Rudolf, als<br />
lsin grosser Mann wilden Helden sehr ungleich; zwar<br />
^W/also.daß er in öftere Lebensgefahrln,gefal»<br />
ltt^aber er siegtemehr durch Kunst, als blindeHerzi
hastigleit. Cr führte Krieg zu ein« Zeit und hl<br />
einem Land, wo auf gute Stellung in den Bergen,<br />
an den Flüssen und Wäldern und auf die Erobe,<br />
eung Höh«, stark« Schlösser das meiste ankam;<br />
'llhlgkeit. Er war einst mit Abt Berchwlv<br />
von St. Gallen und Bischof Heinrich von Basel<br />
in grossen Fehden, so daß er nicht beyde besiege«<br />
konnte; sein Land wurde verwüstet, hingegen ;fa'fj<br />
der Abt wol zufrieden in seinem Kloster bey.Tafel,<br />
Da meldete ein Dien«: d« Graf von Habsburg<br />
und nur zwey Herren bey ihm wären am Kloster.<br />
th
Rittern und.WnclM Endlich befahl er das Thor<br />
zu eröfnen Und empfieng dm Grafen. Dies« aber<br />
nahm ihn bey der' Hand iltid spracht Herr Abi, ich<br />
bin euer Feind gewesen, weil ich nicht euer Vasall<br />
seyn wollte, (der Streit betraf das Lehinrtcht eint»<br />
ger geerbten Güter;) hietüb« soll sein Krieg seyn;<br />
ich will mir nicht entgegen seyn lassen/ das Urlheil<br />
eurer Vasallen anzunehmen; sie mögen urtheilen;<br />
zwischen unö ist Friede. Hierauf, stzle «sich zur-<br />
Tafel. Da wurde viel von dem Adel, seinen Ge,<br />
fahrn», und vom Fortgang der Bürg« gesprochen,<br />
und erzählte der Graf: er habe zu Basel ein Faß,<br />
nachtspiel gehalten,, nach der Mahlzeit. und nach<br />
dem Danz wäre einiges begegnet, was den Ehemän,<br />
nern und Vat«n mißfallen; indessen die Ritt«- sich<br />
so 0ttgnügct,.haben die Hurger.zn^ den Waffen ge^<br />
griffen; verschiedene dapftre junge ^itt«. haben das<br />
Spiel nicht überlebt;. lSelcheGroHeit nun zu rächen/<br />
er wider dm Bischof und wider die.StadlHasel<br />
Krieg führe. Welches der Graf so erzählt, daß. den '<br />
folgenden Tag der ganze Adel, aufgesessen.und. wider..<br />
Basel «jt it)m zn Felde gezogen. ,& $juft*
zeichnet worden, daß Rudolf gegm die Wollust nicht<br />
unempfindlich gewesen, sondern dieselbe so gcliebet,<br />
wie es von'seiner starten Gesundheit und von sein«.<br />
Lebhaftigkeit zu erwarten war. Er wär von lang«<br />
Statur / schlank und blaß, hatte eine gebogen.« Nase<br />
und wenige Haare. Bey Tafel war er nicht nn,<br />
mäßig; er hat wol eher dem He« das Beyspiel<br />
gegeben, einen Aker voll Rüben ohne Zubereitung<br />
abzueffen. Um die Kleidung bekümmerte er sich we,<br />
nig, und begnügte sich mit einem blauen Rok,' dm<br />
1262 «reinst selber im Feld gikte. Das Hochstist Straßburg<br />
"nöthigte er/ die Vergabung des Grafen von Kiburg<br />
,264 zu vernichten/wodurch Kiburg und Lenzburg, auch<br />
die lenzburgifchen Güter in Schwyz und Unt«wal,<br />
den, sein Eigentum geworden. Hieraus «nrde er<br />
als Schirmvogt und Hauptmann dies« Länder,<br />
Üri und Zürich/und als Feldherr vortheilhast be,<br />
icmi,' Also »vürde er von' den Churfürsten zum<br />
127z König der. Deutschen erwählt; "welches von den<br />
Schweizern mit grösterFreude vernommen worden<br />
ist/wie« dann die Schweizers so lang er gelebt,<br />
gilitbet und beschirmt und von ihnen viele Hülfe er»
'" "> '. 'ii<br />
halten hat.<br />
Den Thron,' auf welchem jtch drey und<br />
zwanzig Jahre lang niemand behauptet, besaß er<br />
achtzehen Jahre lang, obschon Przemysl,'ein gröl-.<br />
s« König, ihn mit Heeresmacht und Bundsgenossen<br />
angefallen. Seine Gmndfäze ließ er in.grossem<br />
Dingen nie aus den Augen, und stellte'die Ruhe<br />
her;.das deutsche Reich blühet« auf. "Cr bezeugte<br />
an der Splze des Hetts die gleiche Verachtung des<br />
Todes, und im Umgang die gleiche V«ächtung'alles<br />
Gevrängs. Er sagte zu seinen Garden, da sie<br />
niedrige. Unterthanen von seiner Audienz entfernten:<br />
bin ich dann erwählt worden, damit man mich ver«<br />
schliesst? Und. ein Weib, welches ihn beschimpft,<br />
und mit.Kohtenwasser besprlzt, indem sie ihn für<br />
einen gemeinen Soldat hielt/strafte er änderst nicht,<br />
als daß «l sie zwang/ da er aufdem Thron faß und<br />
vom Hof umgeben war/ diefelbm Worte zu wieder»<br />
holen.<br />
Alstili so'weis« Mann Wich« sich gleich<br />
bis an seinen Toi/ und hinlttließ! den^Rnhn^ elnes<br />
guten Königes; das Haus Habiburg v«g^össerte"er<br />
der gestalten/daß nl - 500 Jahre Mdurch ^WW<br />
«gi«t),tza^
Die Schweiz bestand aus den Gemeinden zu Uri,<br />
Schwyz und Stanz (der alte Name Stanz bedeu»<br />
tele ganz Unterwaldcn). Diese drey Orte wurden<br />
von dem .Wald.worinn sie.waren, Waldstette genannt,<br />
oder die drey Thäler', weil in drey Thäler und<br />
ihre.Sem und Flüsse die andern Thäler, und ihre<br />
.Wasser zusammen laufen. Diese drey Thäler öfnen<br />
sich an einen langen See, der bald eine halbe Meile,<br />
Zald einige Meilen breit, plözlich weit, unversehens<br />
.schmal ist, hier tief zwischen, schroffen Felsen, hin,<br />
'Medemw.Mischen!Weid«.»f,WM«n.und bewohn*<br />
^ten Ortend steht/ so.daß hier,die Natur, sanft lächelt,<br />
dort der Graus der Wüste schrekt;.« wird oft von<br />
.dem Föhnwind aus dem^Thal deö Gotthardgebür,<br />
ges mit Wuth bewegt, indem, die umliegende Felsen<br />
den hervorbrechendm Sturm in einen engen Bezirk<br />
fesseln; um, so viel schreklich« ist alsdann sein Toben,<br />
und weit und. breit unmöglich zu landen, weil hoch<br />
Zerab.in den finstern^^ÄbgrNd gnäd« Zahler Fels"<br />
M.^ Dieser. See der Waldstette
. ar der Grafen<br />
vonHaböbürg^aus dem kiburger Md lenzbMer ErH<br />
und ihrer Vasallen auf den Schlössern. Da^ stand"<br />
auch ein Schloß Haböburg aus dem'dreyzehendN<br />
Iahlhundert; da stand auch die alte und nicht W<br />
beträchUiche Stadt Zug; _auct) diese bat'ihren'Se?/<br />
der einige Meilen Land bedekt>'und vM^See bei<br />
WaldsteMunweit entlegen ist.'l''Zmschm-btO'en ist<br />
gligi-em hoher Berg, doch so zahm,daß er abget<br />
weidet wird;''und gleichwie in'dm-lZoithard'Alpen<br />
hohe Wände uralter Granitfeisen'in Bewunderung<br />
versezen/lals hättedie Natura den 'Stcrblichen'D'le<br />
Grundvestin'der Alpen -für! die--Augen-gestellt','^<br />
scheint Her^'bewnnderungswüldig/^<br />
Jahrtausenden 'die ^Wellen - al'MMeere Hl,' B«^<br />
Rigi aus klemm/ Steinen?aufKchäüft.t"'Die HM<br />
Schwyz haben Antheil am 3DW-hesizen dieurnV<br />
biegenden Berge;Wö auch Art und'Steinw"-Fleken<br />
lenlburgisch«'K«echte/. Art an^nmi^Ende-des 3&<br />
^erstes-,-'Stemm'liefer in den?Land ^welchin Fle»<br />
kenEberM^ans dem'HMWttbG^SchW<br />
Dl.
gersohn.eines.-der,lezten Grafen von. Kibürg, die'<br />
l«6y Freyheit verkauft hatte; pon welcher Zeit an sie sich<br />
ganz und gar zu der Gemeinde pon Schwyz halten;<br />
'Zly'Mch der:Kaiser^hat erklärt, er befize ßber Art und<br />
Meinen.Mr.,die ^Schirmherrschast , «welche über<br />
Schwel. Dies« einige Vergri)ssernng,., war. den<br />
»Schweiz«n^^ekannt,-,wann andere ^frene Männer<br />
für die^Sa.che btpdtlseitiger Freyheit ihnen beytraten.<br />
>£: ...DannkWMtn jene Alpen zwischen Schwyz und<br />
,ßin[itU}nj,.3tnft\l qber diesen, Stift war die Mark,<br />
flnMtMgpo,de^z3ürichersee^^^^<br />
Mweif^oq,he^ Wau, «einep. Insel >^Mfam, »vollte<br />
Hl^Hbt^.ypn^S^Gasit^<br />
HlM, stineHotmäßiMtbringen. In-dieser Gefahr
genoß die unglütliche. Gräfin von dem.reichen gsrey*.<br />
hurn von Vaz in Rhätien, und von den Landleuten<br />
von ^GlariS und Schwyz Beystand, also daß Wal-i<br />
ftam von Vehringen, Feldherr des Prälaten, die<br />
Flucht ergreifen, mußte, und vMe Feinde im S«<br />
umkamen; also der neugeborne Sohn die, Herrschaft<br />
behielt. Er hieß Rudolf und hinterließ alles Elisa,<br />
hethen, seiner Schwester und Ludwigen von HMW284,<br />
berg, einem Graf alten;©tfchU^e4im ^fefajge*-<br />
biet, ihrem Gemahl." AberD wurdeu^durch Geld»<br />
schulden gedrült;"in ihrer Ilotß kaufte das: Kloster<br />
Wtltingrn den Thurn Gcstmtn, und was die Grafen 1290.<br />
von Rapperfwll an. Gut und Recht,-in Uri hinter,<br />
lassen hatten. Ludniig blieb vor Bern;, Werner,<br />
sein Sohn, wurde Graf auf alt Rapperstvil über ,<br />
die Mark; hingegen. Rudolf (aus,ewer,habsburgi,<br />
schen Linie, deren Wohnung das.Schloß Muffen«<br />
bürg an. dem Rhein und Anfang des. Schwarzwal»<br />
des war,) erhiett,Elisabeth, Ludwigs, Wittwe und<br />
.«fli NaMlstvilV<br />
D
": Die benachbarten Ländschaften Üznach und Gast«<br />
besassest, jene die Grafen von Tokenburg« dies? die<br />
Grafen von Habsburg, durch Heyrathen, Das.<br />
Land Glaris war ein Eigenthun, des Fräuleinstifftes<br />
von Setingen, abtx die Grafen von Habsburg wa,<br />
«n Schiftnylgte" von Setingen, .' Von da durch<br />
viele lhätische Alpen bis an den Gotthard war'dle<br />
Grasschaft Lar, welche um diese Zeit unter die<br />
Habsburgische Gewalt, gebracht worden ist, Hinter<br />
pri war im Gotthard Uiseren ein Thal des römischen<br />
Reichs der Deutschen. An derHöhe aufhem Schloß<br />
Hospital wohyle An Freyherr,,der dem' Haus Hahs,<br />
bürg ergeben tpaK , In den henächbarten hohen Al,<br />
pen der WaWr und yn, der Aar, am Brienzersct^<br />
und in den Thälern des Berner Oberlandes, waren<br />
theils in unwegsamen Bergen die Dörfer deren von<br />
Hasli, theils Klöster,.theils war in djesen Gegenden<br />
ein weitläustig« Stamm Freyherren ; diese da sie<br />
Jang die unabhängige Gewalt über ihr Volt herzhaft<br />
und glüklich blhauptet, sielen theNs untss die Last<br />
grosser Geldschulhen^ theils in Zweytracht, in Miß,<br />
trauen und in wechselweise Furcht, und warben u.M.
Schirm bey dem Haus Habsburg. Zur selbigen<br />
Zeil erbte dieses Haus von den Grafen,^von Kiburg<br />
Thun und Burgdorf, welche Landschaft an ihre<br />
.Herrschaft in dem Aargau gränzten; Baden und<br />
Kiburg nebst der Landgrafschaft im Thurgau stan,<br />
den in Zusammenhang hiemit. Das Herzogtum<br />
über Schwabens zu welchem Land Kiburg und die<br />
Schweizer gerechnet wurden^ war i>n Haus Habs,<br />
bürg; viele schwäbische Herrschaften' wurden ver«<br />
Hiedtner Blaassen erworben; westwärts in dem El.<br />
faß besaß der Graf von Habsburg von Alters Hey<br />
dieLandgrasschast; im Ost war er Herzog von Oest^<br />
reich und der Steyermark, Herr der Windischmart<br />
Und des Landes Krain. Von welcher Grosse schweb<br />
zu entscheiden ist, ob mtttwürdiglr sey/wie plözlich<br />
sie' entstanden , oder daß die Schweizer derselbm »fc<br />
verstehen dürft« ünd widerstanden. Beydes ist bu<br />
tegnet, weil der Fortgang der Macht nicht von<br />
Ihrer Grösse, ftnhech von dem/GchMch t?erselbe.n<br />
gbhqngt,
: Das fünfte Capitel.<br />
Von dem Haus Oestreich.<br />
«Rudolf ist Urheber der Grösse, und kam zu<br />
solcher Macht, weil er wenig Macht ererbt hatte.<br />
König wurde er, weil er keinem Fürst furchtbar<br />
war; daher sprach er oft von der Strohhütte, wor,<br />
aus er auf, den Ihron erhöhet worden wäre. Also<br />
«gierte er neun Jahrelang ohne den Anschein eini«<br />
ger Vergrösserungsbegirde, mit ^ ernster Sanstmuth<br />
als «in, Vaters« deutschen Völker, und bevestigt«<br />
sein Ansehen in den Gemüthern durch tugendhafte<br />
Thaten und eine liebreiche Lebensart; während<br />
welcher Zeit, Przemysl Ottokar, König von Bö»<br />
heim,..Margraf in'Mähren, Herzog in Oestreich,<br />
der Steyermark, Kärnthen und Krain, der mäch«<br />
tigste ultter den Reichsfürsten, beydes an Land und<br />
wol auch an Geist, unter gefchiktem Vorwand im<br />
lssamen des deutschen Reichs durch die Waffen deß
Reichs von dem König bekrieget, geschlagen und<br />
vertilget worden». Ohnerachtet welchen Sieges Ru,<br />
dolf das. eroberte Oestreich im Namen des Reichs<br />
verwalten, lassen; bis am 27. December des zwölf<br />
hundert zwey und achtzigsten Jahres die Zeit heran»<br />
kam, da er wagte, Oestreich, dießteyer und win»<br />
dlfche Mark und Krain in Versammlung der Für»<br />
stm des deutschen Reichs in der Stadt Augsburg<br />
seinen Söhnen,.Albrecht u»d Rudolf, zu übertra»<br />
gen. Es liegt aber der Staat Oestreich an der<br />
Donau und in Bergen zwischen diesem Fluß und<br />
dem adriatischen Meerbusen, ist unter deutschen Län«<br />
dern auKorn undPcin voitrcstich/und von solchen<br />
Einwohnern bevölkert, welche, auf den Feldzügm<br />
von Alters, her wedef^^izf npch Kälte noch den<br />
Hod fürchten,. von Meichlichklit^ entfernt leben,<br />
an vielen Orten zwischen den Felsen bis auf die<br />
Gipfel jeden Fußbreit Erdreich bau?«,, -übrigen«<br />
durch Ausgt,scholstnf.über Stell««.berathschlagen,<br />
Worauf siedas Bestimmte stlber ohne Murren heben;<br />
^eissPoll das, Pyrzeiten für die Freyheiten damaligey<br />
*&#«#«»$ dm gleiche Gf« hejeüget hat, mit
welchem ihm nun der Fortgang der Waffen, seines<br />
Öberherrn angelegen/ und welchem nicht leicht etwas<br />
zu schwer ist, wann der Fürst es'-begeistert. Mit<br />
dem Fürstentum über dieses Volk und Land hatten)<br />
wie man'meldet, beyde Kaiser" Friderich äusneh,<br />
'mende Wür'd'enNind Rechte verknüpft : "ein solcher<br />
Fürst ist ein Erzherzog des Kaisertums der Deut,<br />
sehen und im Raiig vor allen' Fürsten, die nicht<br />
berufen werden, die Kaistr'zu'erwählen, und em,<br />
pfängt Oestreich ohne Lehe'nserknmtllchkeit, in Oest,<br />
reich stlbst>'zu Pferd, bringt es auf feinen erstge,<br />
dornen Sohn," auch^aufTöchterpund wann er ohne<br />
Kinder ist) nach freyem Testament auf wen «r will;<br />
er ist nicht'verpffichtet^ auf die deutschen Reichstage<br />
zu kommen/ eingeladen wird er allejcit; es gilt kein'<br />
Recms von stinem Gericht; niemand kan ihn für<br />
fremde Ria)terstüle nöthigen ; er simrt ftey oder<br />
sieurt Nichts zum gemeinen'Westn des römischen<br />
Reichs derDtUtschen; er ist ewigerSchirmvogt aller<br />
seiner Geistlichkeit; in felnW'Staat^vermag' das<br />
Reich 'n1cht'>''etwas^H'erwerken',^gegin^ mag er<br />
sich frey yertzrössern im Kaisertum che»
«r will; alles dieses gllt für alle Lander die er hat;<br />
eben dieses gilt für.alle die er erwirbt.<br />
Daß ein einiger haböburgischer Gras durch seine<br />
Weisheit hiezn sich erhoben, entflammte Muth nach<br />
Grossem,; so nothwendig schien die Ausbreitung zur<br />
Behauptung der Macht, und schien ein Staat, welcher<br />
schwach angefangen, mit einer solchen Macht leicht<br />
groß zu machen. Auch haben in ;« Jahren drey<br />
Grafen von Habsburg den deutschen und, einer den<br />
slawischen Thron in Böheim besessen; Sachsen ist<br />
bedrohet worden Thüringen zu verlieren; Hungarn,<br />
Bayern und Schwaben sind mit vielen Unlerneh«<br />
mungen durch Kriege, durch Tractaten, bennruhi»<br />
get worden; weil die furchtbaisten Potentaten dieje»<br />
«igen sind, welche genug besize» um Thaten zu wa.<br />
gen« und nicht genug um sich dem weibischen Hof»<br />
leben ergeben zu dürfen.<br />
^ Durch Oestreich und Elsaß wurde Oberdeutsch.<br />
land gleichsam umfaßt; hier mußten welsche, dort<br />
slawische Fürsten die Freundschaft Oestreichs erwer»<br />
ien oder seine Waffen fürchten; die Deutschen stl»
enmußten zum Schreken der Benachbarten, den<br />
Gränzfürst zieren und verfechten.<br />
Die ganze Regierung zu erleichtern, ttachtete der<br />
neue Herzog Albrecht ohne Unterlaß nach der Un,<br />
terwerfung der fremden Herrschaften zwischen seinen<br />
> • - . - ' • • • . . , . . . . . , . . «<br />
Staaten, zumal in Schwaben; Schwaben hat viele<br />
Herren, und umgiebt mit Oestreich das Herzogtum<br />
Bayern; die Herrschaften der Klöster brachte er mit<br />
«99. leichter Mühe unter seine Schirmvogtey; niemand<br />
besser als der Stärkste konnte sie beschirmen. Auf<br />
welche Art auch das' Einstedelnfthe, nordwärts<br />
Schwyz, unter ihn kam. Er bezahlte dieGeldsthul«<br />
den der Grossen ; dafür wurden sie ihm dienstbar,<br />
oder übergaben die Länder. Durch Geldschulden<br />
verarmten damals Herren und nun die Völker. Dann<br />
jene lebten von ihren Privatgütern und von den Ga«<br />
den der Völker, welche sie mit Waffen /chüzten; im<br />
übrigen war Freyheit, bis endlich Monarchien ent»<br />
standen, als alles unterworfen wurde, anfangs durch<br />
die Religion und nachmals durch das Heer, da<br />
bürgerliche Sitten das Volt gezähmt. Obschon<br />
hierauf eine Unternehmung dem Volk gleichgültig
war, wurde es gezwungen, dieselbe zu bezahlen, und<br />
schien der Fürst unumschränkt über alleö Eigentum;<br />
auch haben die wenlZsten Könige ihre Prlvatgüter<br />
beybehalten, sind äderndem ohngeachtet unermeßlich<br />
«ich. Woraus entstanden, daß, da Feldbau, Vieh,<br />
zucht und Handelschaft von der Alten Staatsllunst<br />
ausgeschlossen, und als die Sache eines Jeden Je,<br />
dem überlassen waren, diese Geschäfte änderst angt»<br />
sehen werden; seit jeder Staat ein Pacht geworden,<br />
woraus Gewinn zu ziehen, das Meisterstük der<br />
Staatökunst ward. Diese Veränderung hob dazumal<br />
an bey den Päpsten, den Kaisern, den französischen<br />
Königen und bey den Fürsten der Deutschen, wie<br />
dann der Herzog Albrecht alles durch ungewohnt«<br />
Allssaga, bezahlte; dieses war den Völkern unerhört,<br />
also daß er verhaßt wurde, und erhoben sich Auf,<br />
rühren. Um diesen Lerm bekümmerte er sich wenig,<br />
dann er hatte aus Ungarn leichte Reuterey mit lan,<br />
gen Pfeilen, die sie mit Gewißheit, auch von fernem,<br />
auch fliehend schoß, und er hatte Küraßiere,. welche<br />
'gegen die Hiebe des Fußvolks bli über die Knie gl.<br />
panzert waren/ indessen der Oberleib zu a«em frey
.war; wann sie den Feind nicht trennten, hielten<br />
doch die Schwatzen,.vest, und Rudolf hatte oft de.<br />
zeuget,. Mit 40600 Schwaben zu Fuß und, mit 4000<br />
Wann zu Pferd, fürchte er die Welt nicht. Albrecht<br />
^regiertt nach seinen eigenen Einsichten; sejn unver»<br />
rülter Blik zielte nach Macht, in Erwerbung welcher<br />
Macht er wenig.auf die Regeln des Rechts achtete;<br />
,tn der Verwaltung war er gerecht. Bitten hörte et<br />
.nicht ungnädig, Foderungen pflegte er abzuschlagen,<br />
Den Herrn von Walds«,.den Herrn von Landen,<br />
cherg, und Abt von Admont, welche als Staats,<br />
minister ihm gefielen, behauptete er7/obschon sie dem<br />
Holt mißfielen; dem Steyermarker Volk welches auf<br />
gewisse Freyheiten von ihm den Eid begehrte, gab<br />
, er zur, Antwort: ich will regieren wie Ottokar; den<br />
Wienern: ich bin euer Herr. Als Adel, Volk und<br />
Böheim, Ungarn, Salzburg und Bayern für die-<br />
.Wiener wässneten, überraschte, er-Wien, also dag<br />
die Rathsherren mit blossem Haupt und blossen Füs»<br />
sen die Schlüssel in sein Hager brachten; da er dann<br />
viele Freyheiten vor ihren Augen zeniß; worauf«<br />
durch seine Geschwindigkeit alle andere Feinde über,<br />
wand,
wand/ verjagte, viele Schlösser in Steinhaufen ver.<br />
wandeln/<br />
ließ;<br />
alsdann gO.^ersBtstätigung:der>. übngen/-Freyheiten.<br />
Uebcrhanpi versäumte er nicht leicht eine Gelegenheit'<br />
noch ließ er Feinden Zeit, um zu Krättcn zu tom.<br />
men. Ein so eMMffenerMÄ'n^hatse Grüsteref<br />
-öoliführet',!wann'« nicht >nZeiten 0tbt halte/ die^<br />
zur Alleinhenschaft i"t»fl^<br />
will/ Damälsch^lteMdie'Schweizer-UnteMerfunj<br />
für/schändlich; em Land ohne^Btodl, ein Otaat<br />
-ohne Blmd'sgeniossen,' nN Wölk ohne Gelb, ,'n'der<br />
Staats-!«nd «Kriegskünst. nUr."dürch' Älätut /unter«<br />
'N)iestn;^dii dan«ligeFreyheit lMttt'sie-fnoch, danndas<br />
wollten'siez
Das sechste Capitel.<br />
Wie die Schweizer ihre Verfassung<br />
behauptet/<br />
«9l^»
und auf eigene Unkosten; worauf siischwureti^ Die><br />
ses war:die.Erneuerung der älleNsBündei Jeder<br />
Knecht.,, verordneten sie,, leiste seinemiHerrn die ge,<br />
wohnte Pfiicht. Richter die das Amtrrlauft, öd«<br />
frcmd, oder anderswo wohnhaft wären/wollen sie'<br />
nicht annehmen;,über alle'Otrtilfragen5die,sich ün«<br />
.ter den Eidgenossen erheben dürften/ richten die oi><br />
.t>«itlW;«ißtyttt, die SiiüQsttài^ttjrml^ciS»<br />
horsam wiigese, werde zum Gchorsam'fdiM<br />
andere genölhiget; niemand, schirme iinen Mörders<br />
.wer dieses zu thun unterfange, werde verbannt;-
gehorche ein' -fider seinem Richter;'wann 'einer durch<br />
Hm Mngehorfan, 'eines andern leidet, -vereinigen alle<br />
Eidgendsstn^ihrtMachl''«m diesen-lu zwingen, jenem<br />
'Ersazizn'leisten/l'un'v m'aller Art'von Zw'cytracht lei»<br />
'.sten'dle^Eidgenossen>demjenigen-Beysland, welcher<br />
Älclch^dcn NrröldnilngeN und ohtte iGewältthäligteit<br />
»indie Sacht gehe» weil von diesem allem das all,<br />
gemeine Wohl-die einige Absicht, ist eine Schrift per.<br />
O»ßt/ versigelt 'uWauf ewig bekräftiget.'''Indessen<br />
Mirde'Adölph aus dem Haus Nassau deutscher Kö,<br />
mig« Wie'Schweizer beschirmte der Bund.' 'Erst als<br />
Mdolpl! durch-Albrecht*"riiit-j&e^reslmòcht'dffncaet<br />
1297 «wurde und'viele ihn verliessen »begehrte und erhielt<br />
ler' von den "Schweizern - die ordentliche Schirmhul.<br />
chigung/ welches dem Herzog Albrecht Mißfiel.<br />
1298 '^ Als Adolph' Schlacht und Leben 'eingebüßt/ und<br />
Wbrecht auf den Thron gestiegen, begaben sichschwel«<br />
^zerlsche "Gcstnd'te' Nach Straßburg zu dem 'König,<br />
'untf' bateni um eine ''Versicherimg ihrer -Verfassung.<br />
-Er"äber gab lnrHnlwort: er'gedenke' din "Schwel,<br />
'zttn"' eine» vortheilhaste^Verändettlng anzutragen;<br />
chaAN'verga^'er'diese-Tbälerüber-Wss^
(Endlich sandte
,T* . ..•;. .". .;•••<br />
wissen,' warum er den Schweizern den echige» Schirm<br />
des ganzen glorreichen Hauses' Oestreich'; änbitte?<br />
nicht un, ihre Hee.rden in essen,7schn)erlich nm Auf,<br />
lagen zu heben,- wo'kein Gelb ist/'aber der König<br />
fvisse^on-stin^<br />
dass»»»? allen-andernvVplferntauJsliirSchnjdjtB<br />
dapser wättn; dapftre (Soldaten 'siebe: er-väterlich,<br />
führe er siegreich any'bereichere er durch Beute und<br />
mache sie zu'^Herren;- fo möchte ^r-dieSchweizer zu<br />
Maffengesäl^rtin i««d
zer7 Krieg schien eine^Fischerey.mit.g«ldenenNtzm.i<br />
Der König hosste,, 'viele nlUMwinnen,: und. andere<br />
aus.dtm-WegW.schaffen; zundzwollte lnuvermerkt<br />
allesMgltm. Anstatt luuesReichsvogtesiübcr;dail<br />
Peinliche, empfahl, er dieses, zuchesorgen seinen Amb<br />
?«iKn : .ju %cern,^mj^<br />
Èartcn ; C/chlof.ji^bcc «d«
'.?»' - >>- '-•-_•• l'~<br />
itej j ifHafles IReuei wrhafjt rhsets' ftjl; Cefeen iS^efhfSv?<br />
wig^'daß^ederNgdcinselbeniTass'dW'M<br />
sichtgcrn-M<br />
ReHsvögte AllsMensjkstiNlMM<br />
W3Lai,dü'wöhNhaft'
öw Die meistens Schtpeizer.: übetlkaft?ZerüFreyhtrr.<br />
von Altinghausen, Landammannvon.'llri,-durchdi«<br />
Würde,^»K^del/ Aller, ErsährunMeiN.,:grolTf?<br />
wolhergebrachter Reichtum:und die.Ljebe zum Land,,<br />
gebend Bey 'solchen Völkern iwerde«! mehr.als an<<br />
detswo durch die alte Sitten viele ^Geschlechter bey^<br />
des lang'und'inlder'Vtrwaltung.des.gemeinenWe,<br />
stns fottgcpsianztTNAlso die.Reding'/' welcheHon daj<br />
maWn^bis ^egenwirtjg'mstMssem Rühm dauress<br />
und'regieren z^also^dieWinkeK^<br />
blüheten und- nöch'^icht^erloschen finwznEln Ritler<br />
aus diesem Geschlecht^war. untcr-^Kaiser) Friderich<br />
denllAnderN^durchiMNth/M Land2aber,.';vi.e!die,<br />
MtenWölttr-andempalnaßischenFtlsiope^<br />
^e?oponnesu^MürchMNslottuNg2liNtvi.Schlange<br />
Httühmt."'UnbMrikürzem'^<br />
schwyz ials'eiMHandamwann vcm'.grossetttTu<br />
'Md^uchrdäslLandvolk(dadulch loheniwürdjg, id.aß<br />
,fs< ihM' das'GupIlsi5en/^in.chem', MünßeflhaN.um<br />
Wenffo =g«in9(N^^!ä r !wb«Istfl
,-ein'ehrwürdiger.Mann und:Vorsteher 'gewesen^als<br />
weil er'selbst, ein begüterter'und guter .Landmann<br />
war.<br />
SolcheMänner/ wachsameHirten;tintt?:wa$<br />
schuldiget, hülflosen.'Hetrde,«waren denReichsvögten<br />
beschwerlich,"denn das Volklglaubtelhncnzdann;?!<br />
-kannte^sit! und 'hatte ihre Väter - undt.ihre.calteWuf,<br />
richtigeüTreusgckannt.^l?Indessenmurde,die!könlgj<br />
liche Ungnade offenbar, und«wer.irgend /in.Fehler<br />
siel / wurde in finstern Tbürnm - theur und lang per,<br />
hasst-gehälteiiÄund. auf das?allersirengsie abgestraft;<br />
. -« •»•- - '-<br />
welche lDingenden'Benachbarten,bekannt wurden//<br />
< * . ' . • _ • • " . ' . ><br />
auch 'die Zölle würden 'HcstèigertPundF ost warzdie<br />
Ausfuhr«verbotm^ WelchesndietBenachbartenwer,<br />
schiedentlich nach Standiund Gemüth mit Hochmuth<br />
und Freude: oder mit Mitleiden,betrachteten.WDas<br />
Volk aber inidendreyThälern,'eini Volkoonstillem<br />
Wigem Gemüths welchesss ohne grossebMübe-^und<br />
Dhne Verdruß ^ bey seinm^Heerdm^eines ruhigen Le«<br />
hens' und vieler ländlichensFrlNdln-ngewohnt-way,<br />
und welchess.sönmllen.Kailtln.geliebetiundm,Ebre<br />
gehalten worden war, .'zerieft'in.Betrübniß, §. &%
7 Doch haben strenge^Strasen Deinigen.Ansthem i<br />
vnd. verderbliche -Aussagen "werden. ausMoth ode«<br />
Geiz -mehr als aus Bosheit!und Haß ejngeföderij<br />
Haß'und Bosheit haben dieses ltöstliche, daß lein<br />
Tyrann haßt, wen «.nicht fürchtet;, wenige wer,<br />
den gestraft und Auflagen auf einmal.bezahlt z eS ist<br />
aber eine noch ärgere Tyranney/eine-allgemeine/<br />
eine alltägliche, einc>ganz perglbllche5grl,ndlost T0<<br />
rannen. Die In ©orten iund:0eW^J 5^DOt '^^^<br />
lungder Sitten und.Manieren eines Volkö"bestehet;<br />
. wie alS der Landenberg, da er Heinrichen von Melch,<br />
lhal um feine Ochsen strafte, -ihmsagen ließ:>Bau,<br />
lfn können selber den Pflug ziehen;l.wle'Geßler, als<br />
er^sein Schloß' zu/Alldörf ZwingitltikannU; wie<br />
eben dieser Geßln^ÄsWim vorbeyreiten bey Staus,<br />
fachcrs/Hftus Aso sich'vernehmeniließ
' .<br />
x<br />
. , . ' ' •• - '<br />
dann es: scheint.aWnatürlich, zuMal:wo) die.uralte ,<br />
Lebensmanief'einen schöneni/schlanken. Wuchs,
nicht und er bemühete sich nicht/ihrHttz zu'gewin,<br />
inen.'^Alssnvandlt sie^vor^siewölleimandernZimV<br />
mer die Kleider ablegen, allein sie suchte ihren Mann<br />
«nd Wolfenschicß kam um,- weil^er'öhne Liebe Wol,<br />
lust geuiessen wollen)^ Eben dieses widerfuhr.dem im<br />
Howerzersec. Welche Begebenheiten lden ReichsvöK<br />
ien das gröste? Vergnügen machten^ illlsiNvodnrch<br />
Freygesinnte zausgestichnetlündWorlvmid: gegeben<br />
wüldeRVGanze Kölligreiche'haben'Uhre:;Verfassung<br />
verlöhreN, wann die Könige das Volk in Aufruhren<br />
gebracht :haben/ - deren die Veränderung der vorigen<br />
Verfassung eine billige Strafe schien;, hier'aber an.<br />
der Ouclle,i auch dort ander Mündung des Rheins<br />
.ist'es-anderst.-ausgefallen> --K-r^ ürt>- : & i fc&.! ^/J :<br />
iKDann als dieMtaüfacherin hör^<br />
ler steinn, ihr-fthines chaus.beneide)! stellte^sie sich<br />
alles vor/was von einem so gewaltthätigm Reichs,<br />
»ogt beforglich war;'allem diesem/'anstattes zu be,<br />
wMen,iitrachtete fieiabzuhelfen-und':belvog ihren<br />
Mann/:den^Wemer Staufach', hierauf.^u^.denkeN.<br />
DerMernerifaß jü Schiff, führ hinüber in das Land<br />
«Wind Ge' ftmewiF«lMd>Walther!!FülW
seu sehr wol tannte. Bey dem Walthet' fand Witt<br />
ner einen jungen Mann voniMuth und Velstanv,<br />
welchen'tt.nicht tan««;.äber^Wällhererzählte ihm/<br />
HiesirHuNgliM
,'. i • . - . >?9.<br />
ttll sierdaslRütli/^iMWlest amnWaldsteltenste;<br />
nicht weit^von da^stölstll Uli ündMn^<br />
sammen^;> gegen.«berchehet: ber Helfen^ Mytenstein;<br />
alles'rings herum -iist einsam und alles wild^. Hier<br />
hielten sieoft. bey Rächt Math überi-dit Beftcounz<br />
des Vaterlands. ^Dahin kamen sie'jdurch stille. Ne.<br />
benvfade üMWmleeu'n seinem Äahnlft*S8on và*<br />
schiedenenOrten'ikamenihreF^<br />
trauten sieHch^ein^Kw^öhnNdle?ger1nUe^Fulcht<br />
und'je gcfälDlcherMäs'Mternehmen/-desto •eiste«<br />
verbanden sich ihre Herzen. :Unlcr anderm in der<br />
Nacht Mittwochs 'vor' Martini brachte jeder/Ar,<br />
nold f Werner, und WM« / je zehen. lechtschaffene<br />
Männer!^seines Thals, die,ihmihrGemüth redlich<br />
enteekt.Ä Also'da sichdrey und dreyßig däpfere Man,<br />
'ner^urch die Gefahr der Zeil«I zu' der! verlraultsten<br />
'Freundschastivelbundl'n befanden^ fürchlelen sie sich<br />
nicht vor der hab'sbnrgischen-Macht;,da gaben sie<br />
einander die Händeil versprachtn^mit bewegtem Her»<br />
len /-daß keiner aus iihncn etwas nach eigenem Gut»<br />
dünkeninnternehmen wölle/'keintr?wolle,cinen.'der<br />
Fistndttn.wMn^
lebet, Mb steit/en^diests lyolley sie njchtnur zu'Hrem<br />
Bestcn'!thun/isondern jederlw'olte:in jcinc rn Tha^das<br />
^lnschuldM untetdkülte Landöolk.^in den alten Mech.<br />
ien alst'behaupten,'daßsan.dltsl ^ihre gegenwärtig«<br />
;Siriundfc§aft3ftö^<br />
>habe«?föllinZHUeber die Maniek^anlen fielwey.Stükei<br />
^dem Hans^Hiibsbnrg «wllen. sie-vo»» seinen < Rechtest/<br />
"Gütcrn'Nnd LejbeiLtnen auch nicht das allirgcringste<br />
reiltfeembeei; i. dtalle vest.' entschlossen 'w'ärcn/ ünd mit grtro.<br />
«stem Angesicht und g^reuelHandijedtt'seinen Frm<br />
iansah uM hielt, und in dieselljMgtnblit däs Schtt»<br />
%l '• aller Nachkommen inHEnvägung^log/.
•s ' •••' 8l<br />
mällnhaslig diest Freyheitimiteinelnder', zu behauptet«.<br />
Als; die*dreyßig diests^WteMhob/ein^jed^iMe<br />
Hand^aüf und leistete, bey Gott mld bey den Heili,<br />
gen eben diestn Eid; und alst geschah es auch. Aber<br />
damals glengen -sie nach.^ans) und' schwilM still<br />
und winterten.das Vieh j'so-Verstössen zwey Mottäte.<br />
Wählend welcher Zeit seine«deriVeMwornm ^mit<br />
Nanttu' Wilhelm', Teil/Dem Reichsvogt «Geßer^to^<br />
geschöffeni iMattn Geßler l/atteeinen Verdacht auf<br />
ihn/ weswegen er ihn.zu Schiff in ein Gefängniß<br />
führte/<br />
Aber nicht weit von dem Rntti brach, der<br />
Sturmwind los und warf dir enge See die WÄlen<br />
wütend hoch lind, tiefj'. also .wurde der Himmel wr/<br />
bö^genIdii/Tieft entblößts worauf auch dem Telh<br />
ais einem vortressichen, Schiffmann/'die Fesselnsahi<br />
genommen Worten.*;; S)rt<br />
&Una$m$mtnjSpxva$<br />
und. erreichte, einen flachenFels und Kletterte den<br />
• '/• . .'••{•..•::.. ••••. ••'•: , -, - .- *<br />
Brrg hinauf/ das Schiffaber.prelltean und.von<br />
dem Felstnuser? Tell sioh.durchSchwylcund kam<br />
nachH,ßnacht?.wieauch'der Geßlers^da.siel-dieser<br />
du^Nll^PWMlst/ttu«sich.die
82 '<br />
tern)schwiegen:und winterten ihr".Vieh;'das>drey»<br />
zehen .hundert! uUd.'siebendrIahr wurde so vollendet.<br />
^!',:''EinerlderIungIinge/ ^welche die Besteyung der<br />
SeIwei^verschworen/^pflegteWon einer, Magd in<br />
den .Mtternachtstundtn^an-'nnem« Seil: aufi'das<br />
Schloß Roßberg.' unweit! Stanz hinauf gezogen zu<br />
werden/ wie sie dann in der ersten Stunde des drey»<br />
zehen hundert und achten Jahrs dieses ihm gethan<br />
hat; "und' bald nachdem er das Schloß 'erstiegen/<br />
und nun stine Freunde unten - warteten i; zog er zwan,<br />
zig an Zahlmiit eben diesem Seil die Maur hinauf;<br />
wöraiifldi'e- muntern Jünglinge den habsbnrgischen<br />
Amtmann/ vier Soldaten und alles Gesinde in Ver.<br />
halft nahmen;, nnd nachdem/sie sich des Schlosses<br />
bemeistert/ hielten sie sich still.<br />
I, ?• -Sie SRtma^tiqtf^tntc sind ein alter Gebrauch<br />
der meisten Länder und in vielen freyen ^Thälern izt<br />
nochFAlst. brachten zwanzig Schweizer dem Reichs,<br />
vogt von(Ländenberg y im Augenblik da er- zu Sar.<br />
neu Lzur? Kirche»gieng /) Schaafe /' Kälber, Ziegen /<br />
HaseN'Und Hühner; welches Geschenk Landenberg^
wol zufriedeni/ auf das 'Schloß' zu bringe«'befahl.<br />
Als die zwanzig im Schloßthor angekommen/ gab<br />
einer detfelben das Zeichen / dadurch daß er in ein!<br />
Horn stieß; da langte ein jeder der andern ein Eist«<br />
aus dem 'Busen' und stekte es, an""»einen .Otot><br />
welchen er qespizt; und andere dreyßig elfte« ans<br />
•-..-.- -. ''•••'*:'::': r- i :•••••-: \">ti"' :••••'/
und schwur nach väterlicher Weise. Als Landenberg<br />
den Zufall sah/ nahm er die Flucht von Sarnen<br />
durch die Wiesen gegen Alpenach/ aber er wurde<br />
ereilt; und auch der Amtmann ab Roßberg mit<br />
ihren Soldaten und Bedienten/ wie nicht weniger<br />
die ab Zwing,Uri/ gleichfalls die ab der Sch'wanau/<br />
von dem Volk auf die Gränzen der Schweiz geführt;<br />
an welchen Orten ein Eid von ihnen genommen<br />
wurde: sie wollen die Schweiz nicht wieder bctre«<br />
ten. Es wurde keine Beute gemacht, und kein Tro»<br />
pfen Blut vergossen/ aber dieSchtveij« wollten die<br />
Schlösser ferner nicht leiden, also wurden sie zer»<br />
stört. Landenberg aber und alle die seinigen kamen<br />
zum König ; der König beschloß Rache; indessen<br />
,lebte» die Schweizer freudig/ dann sie halten cinan,<br />
dervertprochen, serner zusammen zuhalten, Sonn»<br />
t*&i dm siebenden Ianmr. /
' ;ff^:Ji^t. u /'; \«'sttà*;^'' :i \?J'"*»*&$<br />
•<br />
&ä'i$th trittSavittU<br />
Die <strong>Geschichten</strong> von 13 o3Ms 'vi i : 4<br />
eyjm Avrill beschloß der König in der Stadt Baden'<br />
in Gegenwart Landenbergen und Walds« T seiner<br />
v : ' ,-••••;•:•,,$ K.vr, ;••;.{• 1.V! vAt.uUUY.h'M:- %•,-!•<br />
Staatsminister, Herzogen Johann von Schwaben<br />
stines Neffen, seines Vetters Ottl> Graft« von<br />
. ••••• inutha vir':- •••-;• mv'M;.ä"
$6 »m ••»••'<br />
schenkt, «n welchen auch wilde Alpen so fruchtbar, '<br />
daß möglich ist, nuf denselben zu leben. Von dem<br />
König weißt mgn, daß er vierzehen Tage nach diesem<br />
durch den.Herzog pH Schwaben jpit Nevstand ein,,<br />
ger Herren um das Leben gebracht worden ist. Rudolf,<br />
Herzog^on Schwahen^ d/eö^KönW Bruder,<br />
halte diesen einigen Sohn hinterlassen, dem der<br />
König die Regierung-Feines Landes-persagte, obschon<br />
er volljährig war; also unternam Johannes, diese'<br />
That, welche zu seinem und aller seiner Freunde,<br />
•?sv^'W?«lWiF4m» "ms?i%v,»* • :«>$.-'» ;•• ;•'*Ci-*!&i. Nl: fei-"-.'"•T: J-<br />
den König an den Herren zu rächen, hingegen von<br />
??.;-. V „.i,.,. ,,. ,„ .-.» , *,<br />
den Herren, an dem Haus Habsburg sich zu rächen.<br />
Aber die von Schwyz verschanzten ihre Passe; auch<br />
bauten die Unterwaldner einen Wachttburn am Ge,<br />
"*/»
SchN'eizer,.^eIchun,'<br />
terworfen/^gehorchten also,nichti.und,,beklagten.sich<br />
bey dem, neuen.König ».Heinrich »von:Hüzelburg;i IIQ*<br />
welcher,erllälte.:: die Schweizer/beklagen sich mit<br />
Rechtler, wolle. einen Reichövogt bevollmächtigen^<br />
in der That..wären sie niemayd .Antwort schuldig)<br />
als der königlichen Majestät.. Von welcher Zeit.a»<br />
Pas. Haus Habsburg,die schweizerische Freyheit nitt<br />
malsiangesprochen;!dann!was:den,Reichsvögten,be3<br />
gegney'Mien:de.mneuenKönig!nichl unbillig;^übrij<br />
gens hatten die Schweizer dem Haus Habsburg we><br />
der ein Gut noch einen einigen Knecht abgenommene<br />
Also wurde >demKönig die Schirmbuldigung:geleistct 1310<br />
und begleiteten ihn» dreyhundert/ Schweizer auf: dem<br />
Marsch nachHom;» da die übrigen, auhdie.Berge<br />
logen l« den^Hcerden^.»Bald nach diesem entstand<br />
Krieg/,aber mit Mönchen<br />
Nemlich Unserer Lieben Frauen Stift in den Ein,<br />
siedeln hatte/als der vorige König die Schweiz'bei<br />
drohet« /gegen die von Schwyz feindselig verfahrenj<br />
zudem da-das.Haus Habsburg die Schirmvogter)
esaß^;: diu meisten Mönche warm Herren -und per,<br />
achlelen das Landvolk;- ab« das Volk fürchtete si«<br />
txxt. Nicht,' ob sie «wol Geistliche waren.! Es war' nun<br />
durch dieZüricher Frieden vermittelt, und verglichen'<br />
worden,,' wie^ die: gewöhnlichen Dinge "zwischen<br />
Schwyzern: und Einsiedlern entschieden.werden soll,<br />
Hen.^i'Den Zürichern war dämm an dem Landftie,<br />
den gelegen, we,l sie durch den Gotthard Paß nach<br />
Italien handeln, und weil n«n viele Schweizer, da<br />
ihr'Handel mit Lucern durch den Willen des Hauses<br />
Habsburg unterbrochen war, den Ertrag der Wei,<br />
den über ihre Berge, durch das, Einffedelnsche nach<br />
Zürichchringen.wollten.?.' Baldnach diesem Frieden<br />
thaten zwey Schwyzer' mit ihren Weibern,' Kncch,<br />
ten und Mägden, zur Mutter Gottes ihre Wallfahrt<br />
nach. den. Einsiedeln; und nach vollendeter Andacht<br />
giengen sie^pazieren. Da ihnen dann vier Chorher»<br />
ren "aus adelichm Geschlechtern ~ begegneten. Bey<br />
dieser Gelegenheit, redeten /die.'Chorherren 'von dem<br />
Volk zu Schwyz und von dessen Grobheit und Bos,'<br />
heit; aber, es werd« ihm'nicht! mehr gelingen, de«<br />
Frieden stze Her«« ?zu Schiedrichtern, welche sie
flnntn. Dje Schwyzer aptwörtettn: die Landleule<br />
begehren /keine andere. als' rechlinäßige/ Sachen, im<br />
«dlig'en sey ein Freyherr nicht besser 'als ein freyer<br />
Mann,?"' Worüber//die Chorherren zornig wurden'!'<br />
pnd'langten Messer hervor und brachten jenen Wun,'<br />
den bey. So daß die Weiber laM fchryen' und ein<br />
grosser Zulauf des Volks entstand; hiedurch retteten^<br />
sich' die beyden Männcpf Der ab Iberg /zur fei**<br />
bigen Zeit Landammann ',persammelle hierüber das'<br />
Voll. ^ Es wurde "beschlossen / durch einen Läufer in<br />
die Einfiedeln zu berichten:'die von Schwyz halten'<br />
dafür / der Frieden sey schändlich gebrochen worden.<br />
Welches dem Abt übel gefiel/ und «^versprach die'<br />
Jehlbären zu bestrafen;/ er wär gütig, aber zuMwach'<br />
ßber die Mönche als daß man sich äüf ihn-verlassen<br />
köluite;' alst gab "Schwyz dieses zu-verstehen^" Da<br />
schrieb der Abt nach'Zürich um die verglichene Form<br />
Rechtens, nach'welcherf'vier-zu' Richtern und Ru,'<br />
dölf/Müllner,/Ritter / ztitn endlicheli/'Schiedrichter<br />
ernannt worden lv'aren:'- Die LandleüfeUätten im<br />
Gedächtniß/ welcher Gunst von Siiten /des Mchters<br />
}\i Pfajft« sich gerühmii also erklärten sie;'da/Ein)-
9? •,"'•"•. '•====?''<br />
siedeln.den Tractat gebrochen^ sey.Schwyz nicht.v.er^<br />
tunden, sichdarnach zu halten. Au,ch/erschien SchwY^<br />
nichts Es war vest.gesezt,^ wer, dem RichtspruchIch<br />
widerseze, /werde diesen Ungehorsam.durch 200 Mail<br />
zu! büssen haben;-hiezu »«urt&eiftc^SWußnfr Die »on,<br />
êc^i«9i/ön^ .^*?* 1 « - 8 u ?->?tntt»prt/r^\ee.; (»a^e. niebttfj<br />
ryehr zu befehlen. , Hierauf schikte zder W verschie,,<br />
dene Männer,' die,des.Friedens, Währschaft geleistet/.<br />
in die Wirthshäuser zu Zürichs.^da.sollten sie essen,<br />
und^trinken auf'in .Schwyzer U#ße«.aSBetö)«<br />
Gewohnheit, vorzeiten: «ingeführt.w<br />
vollstlekt nnir,-<br />
de«.^Slber bie¥o«''Schio'yi^ppeairlm^/ewxbtn^aif/<br />
str^Wne^lss.lebten in. Mirthshausern, bis: die<br />
Züricher ihnen heim zu gehen befahlen;', von welche^<br />
Zeit an.zwly^Iahre hindurch'weder KriegzNoch^<br />
,jiz Friede,Heweseq./j ^Hiedulch^urden.die habsburgi,.<br />
sch«t,gl6f^<br />
Feinde der. drey^Olte,.. dann habendiese nicht eine«.<br />
.t'ii?<br />
e . ,ü 'fl? n ,|Bi ,n ) > .'^f^fl^^HÖl^-ffl/ltner/bem Rl^<br />
dolf lTschM'5vön-/Glalls//?eintM; habsburgischen<br />
BMWm^MhabsbWfchen.M
" •• • • ,l<br />
Uri nicht, gestattet nnb Hannsen,vom Seedorf, Edel,<br />
knecht,: ihren ^Landmann) wider ihn begünstiget. Uri<br />
und Glaris haben in Alpen, zinllich ungewisse Grän»<br />
zen;/die. Hirten^ dieser Gebürgt.wurden,also befcha,,<br />
diget, bald vom langen Riebing, %btm. Tsthudy«><br />
bald vom Teufel von Seedorf. /Damals fuhren die. ij J*<br />
Lucerner bewaffnet/ in einem grossen Schiff, an den<br />
l'"> > ,-,'!• v/Vi«'. '4,' j-.'..'..'. ., «. ...•'• liUr 1 *. to. »••'•.'••:••.;• •*•<br />
Wachtthuln bey^Stanzstad, um die. UnteWaldner<br />
zu überraschen; dieses'entgieng.dem Wächter nicht,<br />
• 4 .:.H^^.' tS»i,y»-..»-'ij.'. '/«».4 '••. i -;'..f."- , '*.i">-';,'-^'<br />
ttrtl»..inb(ffen:/«Vbärch/Fakdn ^»bn/^Harz dem Volk<br />
das ZlichenIlheilte, brach er mit einem.Mühlen,<br />
stein das, Schlff;,,/von ungefähr aber, näherte ein<br />
Schiff der Urner, da dann die Fucerner. ektranken<br />
Vdtt'erschossen..wurdefi/.oder sich.ergaben.,. Die von<br />
Schwyz schlössen^ ihren Rechtshandel durch eine That<br />
mit Waffen; so pflegten sie<br />
deln kamt alles.^an. auf. die LeidenW<br />
NWg.öder.Furcht, indem,, wer^besorgt/ billig wird,<br />
und. «in wol.gerüsttter.Staat mit .einem Wort/leicht<br />
entscheidet.<br />
Daher die yon Schwyz am. ersten März-<br />
Nachts das Kloster in den Einsicdeln so schnell um»<br />
gahên/j//djiß;.njem
Chorherren über den Berg nach dem Fleken Schwyz'<br />
".,• • v..',?',">M<br />
gefuhrt wurden; auch eine Heerde Vieh, weil sich'<br />
die Schwcheshiej^'bemühen müssen./^ So bald ihr<br />
Muth hekan^^<br />
weit entfernt;. die Gefangenen befanden' sich in der<br />
äussersten Furcht.<br />
Also schr^<br />
Lütold Freyherr von Regmsberg/'dessch Sohn einerI<br />
her-: Gefangenen^ ü«h ihr Vetter ber Freyherr von'<br />
Gütingm^ Friderich von Tokmöürg^ und Rudolf<br />
Graf/von^/Rapperiwll: bie Gefangtntn'ih^<br />
« ^et/J<br />
CchwozitFreuiib feg«;''f^iita9^ißaitXiy;vnf>0^<br />
liche Briefe «mpsieng/ wurden die Gefangene los,1<br />
gelassen / der Aufwand jener Frledensbürgen/ denD<br />
Stift angeschrieben/ und von de« 2°c» Mark der'<br />
Strafe/nMwieder'gesp«<br />
unt« bern^<br />
Kriege 'find'ganzWgelehrt/g^fuhrt^wylde«'/ tè«il/(uV!<br />
die tlstenHen)estnW
Das ^ch^teMai/iteü<br />
Krieg der drey Thaler gegen dem<br />
: Haus Oestreich.[:',,<br />
vCach des Kaisers Toi» erwählten einige Gurfür,<br />
sten den.Heizöl Friberich /König MMss/al'teste»<br />
Söhn / unb 'audere ben Herzog Ludwig von/Bayern.• •<br />
In welcher Trennung die Schweizer dem LliVwi'g<br />
huld.igttN; dieses brachte Leovolben,'.den Aruder<br />
Friderichö/ in äussersten Üuwillen, Leopold war von<br />
einer besondern Lethastigkeil/ also daß in /einen Lei»<br />
denschasten sein'Gemuch<br />
wodütch'^er/eine giöffe'^'Meinung,von/'l«ner/^G
94 «-------"<br />
Bischof von Cosianj^in dessenHropinz'die Schweiz<br />
gelegen ist; allein die Schweizer waren dessen ge,<br />
.wohnte. '. Auf ^der/andem Seite /schrieb Ludwig -er,<br />
MMtcrnde Briefe^ünd/^klagte/daslHaus Oestreich<br />
e«,er. unersättlichen'Herrschsuch«: a« , /welche ihm aber<br />
.nicht eigenthümlich war.' In Wahrheit konnte die<br />
..Schweiz einigen' habsburgischm Grafschaften be«<br />
schwerlich fallen; diese schienen als alt hergebrachte<br />
Landn dem Erzhaus aus Gewohnheit wichtig; un,<br />
entbehrlich war nicht einmal,ber Gotthard Paß.<br />
DochJeschloß^ Leopold - wider/die/Schweil^ zu mar,<br />
,* '»•^•^"'£" ?'~*i' '.' V '/*'?/" l V" t;'' "- '-'"i 1 *"*' " J ",V >r i'^.'IviC'/i^'.i %Ji**à'''jL '•'. •-'* "'- •-" • *• *•<br />
(chiren/^weil sie. sich nkuhnl ihm zu mißfallen, und.<br />
weil', so bald/ein guter Paß gefunden würde, der<br />
Sieg ein Spiel schien. Man stimmt ubercin, daß<br />
er gedrohet: «r/ wolle diese Bauren mit seinem Fuß,<br />
zertteten;/N man<br />
Strik bestimmt; /weil die' wenigsten Fürsten/von der<br />
Kraft eines bedrängten Volks einen/ Begrif Habens<br />
Me wenigsten Btnachbarten/wnnschtm dm Fortgang<br />
'der^oMlchifchen//WW<br />
einigen s/'alleln /der Versuch der Vermittelung war<br />
ünnüz, dann Leopold.sodertc alles/ bas/ Voll abe^
wollte beNlFrieden durch/auswichtDustmk Billig<br />
haben dicstlbigen Schweizer die àü{[nh:^oii^cinem<br />
ziachtheiligen Frieden vorgezogen; wanndie'Erfah,<br />
rung lehret, wie verderblich jedem Volk -die Ab,<br />
nähme des Muthes zu seyn pflegt/ 'was muß demje,<br />
nigm Volk widerfahren/./welches nur f«y leb«n will,<br />
wann es die Hofnung isich behaupten zu können per,<br />
ÜttiJ-Mfo gabm.jJe-.Grasen^^.gridertch/»onTofw«ldm die
t/6 . •!• •• 'l.<br />
Schweizer erfahren oder nicht; in jene'nt Fall wer/<br />
Ütn siei^itn'^ütifft wttàüf (je sich vertrösten/tcoi,<br />
«iVii^ànti'^Âh^atjm.^rrcF.r'crrtctt'-7cjt>7; nrider ^wen sirr, den Kern' des<br />
Heers angeietjeri wurden'?••©o"t«ttscf}KtV dann unter<br />
Leopolden ber fchwäbifthe Adel/ besonders so« be«<br />
Ufern ber Thür und Aar der ganze Adel/der;altert<br />
Grafschaften Habsburg/ Lenzbnrg und Kybnrgl; da<br />
waren die Freyherren von Hallwyl n«d mehrere^von<br />
Bonstetten, entsprossen von den alten Helden,, und<br />
welchen/dieDegtnden durch lange Beherrschung'wol<br />
bekannt wären/ auchsàttm$mDon8antitnbaQpoft<br />
Begirdeisichzn rächen/wi« auch die Geßler f'auch<br />
waren fünfzig/Zürschet.unter dem' Fußvolk/ gemäss<br />
einem.neuen Bund welcher.üach.dem Willen be«<br />
Habs»
habsburgischen Parthey geschlossen/worden: Von'<br />
Baden aber begab sich Graf Otto« von Sttaßbcrg<br />
in seine Reichsoogierjen am Fuß der Berner Alpen/<br />
ha dann 4060 Man« aus dem Sibeuthäl/ aus dem-<br />
Thal Frutigen, ans den Herrschafften des Klostere?<br />
Interlaten und aus dem Land Hasli .an .UnUai<br />
terwaldner Gränzen wol. bewaffnet zu erscheine«'<br />
gemahnet wurden.,^Der Herzog:befahl diN-Ämt^<br />
leuten zu Rotenburg /Lncem unb.?ia' deck Amt EnlH<br />
libuch das Land Unterwaldcn zu Wasser lind Land'.-<br />
tinzvg'reife«. Graf Eberhard von Thu«/ Rudolsi<br />
Graf von Habsburg. Lauffenburg / Graf^Heinrich^<br />
von' Montforl Tettnang, Fridertch von Tokenburgi<br />
und sLer«er von Homberg Alt.Rappttswil ^ waren:<br />
bey dem Herzog j- da erschien, .von. .Einsiedeln-he>5<br />
das Volt di«l«s 'Klosters.unter.dein Herrn vni-<br />
Urilon.-<br />
Die Landlntt'e von Schwyz verlohlen keines wt,><br />
geö ihren Muth, machten einen. Ausschuß, bestzlen?,<br />
den Paß bey dem. Thurn gegen den Emsiedel«, dtlp<br />
Paß von Alt,MIng, wie auch den BergiSaÜ'tl^^<br />
knd lihrlebtn.den tlrnern. und ^Ufiterwaldne»n/iisitz
sollen ihnen zu Hüls kommen. Es hat aber der See<br />
den Schwcherbund ungemein erleichtert; jederWalb,<br />
herg/ da vieles unbevölkert lag/ war zwischen ver,<br />
sthiedenenLändern eine.solche Scheidmaut, daß lei,<br />
«es von dm andern weder Gutes noch Böses noch<br />
Nachricht erhielt; wie Uli/ welches ohne Nachbaren<br />
am Gotthard an den Gränzen der Welt schien und<br />
Unterwaldcn, welches -von allem dem, was der<br />
Straßberg bereitete nichts vernahm; darum auch<br />
solche Völker zu überfallen leicht war; aus eben<br />
diesem Grund war zu allen plözlichen Ereignissen<br />
jeder.bereit.. Auf die Nachricht von dem östreichi,<br />
scheu Marsch bedachten sich die Urner und Unter»<br />
waldner nicht; bey anbrechender Nacht landeten zu<br />
Brunnm in Schwyz vierhundert Umer, worauf<br />
nach wenigen Stunden drchhundert Mann aus<br />
Unterwallxn eben daselbst ankamen. Alsdann zogen<br />
sie hinauf in dm Fielen Schwyz. Damals lebte<br />
daselbst lein aller kriegsersahrmr Mann aus dem<br />
«dlen Geschlecht Reding, schwach au Leibeskräften,<br />
aber von solchm Einsichten/ daß ihn das Volk be,<br />
zierjg anhörte und ihm folgte; sein Rath war: »or
allen Dingen müssen sie tenKrieg iii ihtc Gewali<br />
bringen'/ so daß, wann, wo und wie der Angriff g^<br />
schche« soll,,nicht boni Feind abhänge, sondern von<br />
ihnen; dieses werde eine gute Stellung ihnt'ii Urf*<br />
schaffen; sie. alf die geringere Änjähl sollen treichlen/<br />
baß bem Hnzög die iieberleg'enheit «ichts helft, hiw<br />
gegen ihre eigene Anzahl nirgcnß anderswo streite'<br />
als am entscheidenden Ort; den Weg vo« Zlig' nach<br />
Art werde der Herzös die Ünvörfichtigkeis nicht häbeii<br />
ju erwählen, hier sey ein Berg/ U iit See, unl?<br />
beydes einige Stunden weit; von gleicher Natur<br />
seh der Paß am Aegerisee, äb«r kürzer; l)ier alsc?<br />
komme es auf den Gebrauch btr Angenblik« an'; sie'<br />
wissen wol, daß die Anhöhe.Morgärte«.«intnätürliche<br />
Schanz« scheint, ob derselben öie alte Mail«/<br />
sich in eine' nicht unbeträchtliche Coene ansbreile/<br />
der Berg Sattel aber damit zusammen hange; voli<br />
weichern herunter versihiedenes mit gleichen»' Erfolg)<br />
unternommen werden könn«'/ soni Sattel über die<br />
alte Matte auf den Morgarten ien Anlauf liiiitfy<br />
men uln den Femd.im Paß zn schrelen, ihnt in sie<br />
Seite zu fallen und ihn zu trenne«, «dt» de«' *'«*<br />
G i
«erütten Feind im Thal in denRüken'zN falle«, oder<br />
ihn an allem, zu verhindern und abzuschneiden; wcl.<br />
che« alle« dadurch desto leichter/ weil die Fclnde sie<br />
.verachten/ daher sie erschretcn werden/ upd weil ein<br />
- jeder Verteidigungskrieg auf guter Wahl der Posten<br />
beruhe;, diese ab« könne von denjenigen/geschehen/<br />
.welchedas, Land kennen. Als Reding seine Pflicht<br />
also gethan/ sie aber ihm gedankt und Gottes Bey»<br />
stand angeflehet/ machten sie sich auf/ I?OO Mann,<br />
und postirten sich auf den Sattel, ohne daß die an,<br />
der« Pässe verlassen worden wären. Unter den da,<br />
maligen Völkern, welche durch die Partheym der<br />
Vornehme« beunruhiget waren, würben keine Hän,<br />
bei ohne gewaltsame Mittel geschlichtet/ also viele<br />
grosse Gesellschafften verbannt;^ worauf bieselbigm<br />
viele Ab/entheuren ausstanden und vornahmen; wel»<br />
chem Schilfal fünfzig Schwyzer dazumal untnwor,<br />
fen waren;, sie aber kamen an die Gränzen und ba,<br />
ten um Erlaubniß/ durch mannliche Vertheydigung<br />
des.allgemeinm Besten ihrer Abkunft und Freyheit<br />
jich nun würdig zu beweisen. Welches abgeschlagen<br />
wurde;.der,Gmnd ist unbekannt; nicht aber ist u«.
ekannt ihr edles Gemüth, über welches die Privat«'<br />
leidenschafft, nichts vermochte; sondern vielmehr saß»<br />
ten sie den -Vorsaz: oben an dem Morgarten füll<br />
ihr Vaterland Schwyz wider seinen Willen das Lei<br />
den aufzuopfern. Dies« nahm«« selcher Maasse«<br />
Posto.<br />
. Der ftlnfzehende October des dreyzehen hundert'<br />
und funfzchenden Jahres brach an. Da warf die<br />
Sonne ihre!ersten.Strahlen'auf..die Kürasse'unli<br />
Helme der heranziehenden Ritter und Herren. So<br />
weit man sah, glimmerten Speer und Lanze und'<br />
war das Heer,/das berste Heer/, so weit Menscheli<br />
sich erinnern, welches in die Schweiz getreten. Ditt<br />
fts wurde von den Schweizern, unter mancherley Ge»<br />
müthsbewegungen>an den Pforten ihres Landes er»<br />
wartet. Montfort Tcttnang führte die Reuterey in<br />
den Paß, welches die fünfzig bemerkten, sie liessen<br />
ihn ziehen. < Also wurde zwischen Berg und Wasser*"<br />
die Strasse mit Reuterey. angefüllt und stände« die<br />
Reihm gedrängt. Woraus die sünszig mit- gröstev<br />
Geschwindigkeit viele aufgehäufte Stein« jchleudertin^<br />
sernersFelsen w« dem Berg herabwälzlen; diestil<br />
G z
102<br />
ßrqchfe die Pferde, jn Schüchternheit und in Perwir.<br />
su«g.• ßllsy. stürztendje drcyzehey hundert Schwel»<br />
zep.ab tjetN;Sattel i/n guter Ordnung «nb vollem<br />
Lauf penl^ßein^ in:dft Seite, zerschmetterten mit<br />
Mftsi pje.Rßstunge« unp brachten mit langer» Hall»<br />
Halden je nach der Gelegenheit Stichwunde« und<br />
Hiebs Hey ^, Yann sie hfdifnten sich ihrer Leih stärke.<br />
In diesem engen Paß qher wqre'n die Feinde zu al,<br />
Jen Bewegungen unbehülfiich, indessen, des Fußvolks<br />
langer Zug, dieses lqulZ vernähn,, un/dviefe erschry»<br />
feue Pferpc auii dieser ungewohnten Schlacht in den<br />
pu sprungfn.i Und M fiel Habsb»rq Kaufen,<br />
bürg/ siel der Landenberg./ sielen,drey Bonstetten t<br />
zwey Hallw.yl, dfr Urikon/ zwey Geßler mit einer<br />
Menge.der fdlen Herren;- his dfr Apel, mit. Machf<br />
hinter sich drang, ohne daß hie Gegend ^erstattete,<br />
daß das Fußvoll sich tfy$ \ au. welchen, Ort.viele^<br />
fon ihren Gefährten zertreten., yiele von. de« Schweiz<br />
zern erschlage^ worden; also, daß in allgemeinem<br />
Schrefey &
sie mit Muth Mb Einficht Gebrauch wachten, oh«<br />
grossen Verlust einen Sieg davon trugen.,. Ei ist<br />
aufgczeichnet,wolden, daß alle Züricher, wo fic.'ge,<br />
standen, erschlagen worden sind. 'Welcher Sieg und<br />
Schreken den Herzog vertrieben,'^st daßider.Ge»<br />
fthichtsthreib« Johannes von Winterthur ihn an.<br />
«bey diesem Tag unter dm Flüchtigen >todblaß in tie,<br />
fer Schwermutl) l« Winterlhur ankommen gesehm.<br />
Eben?dieser.Sieg?.verschaffte.den- Schwell«!» "«m<br />
gleichen Tag dm zweyten Sieg.<br />
Straßberg, war, über: den Berg Brünig in<br />
das Land Untenpalden unverseheus^eingefallen, also.<br />
daß er von dem Dorf Lungern ohne einigen Wider»<br />
stand durch das ganze Thal über Saxeln und über<br />
Sarnen, bis an: den alpenacher Busen •,des Wald,<br />
stettm Sees marsthirt hatte. Die^ Lucerner aber<br />
machten eine Landung bey dem Bürgistad. Als nun<br />
die Unterwaldn«?eb. dem Wald mit schneller Bot«<br />
fthafft von Stanz Hülfe begehrten, um dem Straß»<br />
berg zu widerstehen, mahnten die von Stanz sie zu,<br />
eben dkstr Zeil um Zlelchen Beystand: wider die 2a*<br />
lcrncr. 3llsy daß jede Halste des Vells ohne Ml»
Beystand mit äusserster Gefahr, auf das fleißigsteden<br />
Feind aufhielt.. Wends, aber wmde die Nachricht<br />
in das Land Schwyz gebracht, die dreyhundert Mann<br />
pnterwaldner cheiln.4« mahnen »welcher Botschafft<br />
ÜeberbringerZ al« er bey Brunnen landete, alsobald<br />
virnahm, wie glüllich Morgens um neun Uhr der<br />
Paß behauptet worden ; dann die grossere Anzahl<br />
der Schweizer, als weit und breit kein Feind meh«<br />
erschient war Hon den Landleuten bewirthet und,<br />
feglfitet an den, Walbstettenfce herunter gekommene<br />
Alssi hegtzbmMdie dreyhundett in die Schiffe; die<br />
Urner aber.und Schwyzer begehrten wetteifernd, auch<br />
mit ihtnn, den Feind qui'Unterwalden' schlagen;<br />
hingegen hatten die dreyhundert grosse Vegirde, die,<br />
ses allein. zu thun, um an einem Tag in zwey<br />
Ländem ßZieger zu werden ; "hundert von<br />
Schwyz war immöglich abzuhalten. Alsi» lassen 40«,<br />
Manu zu Schiff, fuhren, mit gutem Wind und grö,<br />
sier Geschwindigkeit' hinüber ^landeten bey BuchS<br />
und schlugen die Lucerner in übereilte. Flucht, als»<br />
daß nicht wenige ertrunken sind. Nach. Bcfteyung<br />
bes Landes unter dem Wald, eilte das. g^nze. Voll
mit Viegsgeschrey nach Oberwalden," und vereinigte<br />
sich Hey Kerns, mit den Oberwaldnern. Diese »ev<br />
pahmen des Adels Verlust und Flucht; also eilten<br />
alle gegen Alpenach; da stand Straßberg. Was<br />
viele gute Feldherry, bemerkt haben,.würde in der,<br />
selben Stunde bekräftiget, daß nemlich, die Augey<br />
und Ohren zuerst überwunden werden. Dann alt<br />
der-Gras-ein Siegs^eschrey vernahm und Fahne»<br />
f»h,von welchen "ihm bekannt war, daß sie in<br />
Schwyz gewesen, zweifellf. er weder an dem Unfall<br />
des Herzog Leopold noch daran, was zuthun ihm<br />
selbst übrig bliebe.: Also befahl er die Flucht; welche<br />
sicherer zu machen, er selbst,'«« davferer Ritter,<br />
mit einigen andern:die Unterwaldner aufhielt, bll<br />
er in die linke Hand verwundet wurde; da flohen<br />
alle über, die.Alpen auf der Seile nach Luccrn.<br />
An diesen verschiedenen Ortm war die Anzahl<br />
der. Feinde, ungleich-die grösser«, aber sie warb«*<br />
wie in den Kriegen unserer Zeit, schon hamals aus<br />
Furcyt oder Schmeichele^, aus. UuwilHnheit oder<br />
mit Vorsaz, auch entschuldiguugsweiss, von ver.<br />
schiedenen,>grzssei ivber geringer.^ Ggegehtny p\üi%
hat in ältern Zeiten Sallustius Crilpus, ein Mann<br />
der wenige seines gleichen hat, in seiner grössern Hl»<br />
storie solche Zahlen anzugeben untcrlassm.; endlich<br />
kömt auf die Menge der Erschlagmen das wenigste<br />
an, und ^werden Siege- richtiger nach ihren Fol»<br />
gen beurtheilt.<br />
Als Unterwalden also befreyet wordm, wurde<br />
dieses den andern Schweizern berichtet; aber.in<br />
demielbigen - Augenblil landeten, dreyhnndert von<br />
Schwyz und vierhundert von Uri; diese vernahmen<br />
es mit Freuden:- Die fünfzig pertriebmen Landlente<br />
von Schwyz^! wurdnnhierauf in ihr Vaterland "auf,<br />
genommen.. M Schweizer kamen überein, jahrlich<br />
diesen Tag zu ftyren, auf daß die Nachwelt ermun,<br />
tert werbe zu gleicher Unerschrokenheitj! Feste dies«<br />
Art haben die/Mheber und Verfechter der schwelz«,<br />
tischen Freyheit fast in allen Cantonen verordntt;<br />
«ber diese Feste haben die Prädicanten im sechs,<br />
'zehenden.Jahrhundert' abzuschaffen'•* sich • nicht ge»<br />
schämt.' In'vielen calholischen Thälem bleiben<br />
dem Volt seiyeMäter hiedurch vor Augm; jähr»<br />
M'ßch Msst.n für hie. Se«l«n:d«r'Erlchl«seneo A
den vaterländischen Kriegen.und weeden die Namen<br />
aller derselben dem; ganzen, Vylk vorgelesenizuch<br />
Ruhm, ihrer Tugend;,. Uli, Sckwyz und Unterwal,<br />
den haben über, gemeinschaftlich« Rathschläge sich<br />
mehrmstlen in dem Rülli versammelt.<br />
Die Urne,<br />
behaupten dfn Ruhm Wilhelm Tests, Walther Für,<br />
sten. Schwiegersohnes, der d«n Geßler erschossen<br />
und für die %• Schweiz mit andern bey Morgarten<br />
gestritten.°bat,ßls. eine, allgemeine Zierden Die Ge«<br />
meinde der Untenvaldner ob dem Wald wird auf<br />
demjenigen Hügel versammelt, wo LaMn.ber.g auf<br />
einen» Schloß residirt. Die Jünglinge, als welche<br />
die Tugenden ihrer Voreltern in ihrem Herzen fühl,<br />
ten, haben vor zwey. Jahren , da ste sich das gröste<br />
.V, ' : > i':M". .'; • .-.,1. . ' ' "<br />
Pergnugen zn machen gedachten, qm bestimmtem.<br />
Tag yon Dorf zu Dorf sich aufgemacht, um die<br />
glten <strong>Geschichten</strong> 'der behaupteten Freyheit an de»<br />
jenigen Orten, wo sie sich zugetragen halten, mit<br />
allen Sstlen und Gebräuchen derselben'alten Zeil<br />
unter freudigem und grossem Zulauf d
"JOS ' -, ' "V<br />
maniw ein grösseres Verdienst 'um das" gemeini<br />
Wesen st», eder grössere Glükseligleit.im Privalle»<br />
ben,. oder, grössere Ehre bey. allen aufgeklärten und<br />
grossen.Ausfändernverschasse;'.und fühlen^lejtere/<br />
jeder, -nach, seiner: Art, nicht"geringe Verachtung<br />
oder, vieles Mitleiden mit allen denjenigen schweize/<br />
fischen Herren,.welche sich durch Reichtum oder<br />
Aemter verpflichtet glauben, mit erstaunlicher Mühe<br />
vornehm und. im Schweiß ihres Angesichtes liebens»<br />
würdig zu seyn,<br />
i" " j ' • • ' • • - — — • i<br />
Das neunte Capitel.<br />
V0N I3,s< bis 13 3^.<br />
;I-.«;,I--T.-. :•'• ••• «•'>•••• •• " ••<br />
< (ach diesen Siegm, welche der König -Ludwigalsobald,<br />
mit grossem Vergnügen vernahm, wollten<br />
die Schweizer, daß die Schweiz wie das Lager einer<br />
Einigen Arme« angesehen würde. - Daher sie ihren<br />
Bund erneuert^ und auf ewig verordnet: wer einen<br />
Hcry». HHL lliste ihm die > pr.d«ntliche Psticht^e«
wolle denn die Schweiz ««greifen; -' eines jeden<br />
meineidigen cd« * treulosen Landvettäthers Gutund<br />
Lebm sey diesen Ländern; keines dieser Länder habe<br />
das Recht, ohne den Willen der Bundigenossen<br />
einen Herrn anzunehmen; keine Vekpßichtttng und<br />
lein« Unterhandlung möge mit Ausländern angefan,'<br />
gen oder getroffen werden ohne der Bnndsgenossen<br />
gemeinschaftlichen Rath j zll Zurülberufang vertrie.<br />
bener Mörder werde eben dieses erfodert; im übife'<br />
gen haben sie einen ewigen Eid geschworen, einan»<br />
der stäts in eigenen Kosten im Land und ausser dem<br />
Land wider diejenigm, die ihnen oder einem von<br />
ihnen Gewalt anthäten ober Gewalt, anthun woll,<br />
tm, mit Leib und Gut Rath und Hülfe zu leisten/<br />
auf daß die Schweiz in Frieden bleibe.' ^Dieses ist<br />
auf einer Tagfazung zu Brunnen veranstaltet wor»<br />
den. (Auf TaMungen wird von jedem Land ge*<br />
sendet;- kaum hat aber ein Gesandter jemals einige<br />
Macht; alles beruhet auf dem Willen feines Volts.)<br />
Durch solche Bündnisse 'wurden die'Schweizer, ob»<br />
schon die verschiedenen Gegenden verschiedentlich ver,<br />
waltet werden, ein. einiges Molk; wie sie dann, seyn<br />
sollen.
ljls ' Nachmals ^wollten weder die Schweizer Oen'ach,<br />
barte noch'sichiftlbtt diesen unterwerfen. Also schloß<br />
Und verlängerte ; dir Herzog eine« Stillstand, : weil<br />
et, sd lang die.Schweiz dem König Ludwig cr'gcben<br />
blieb,' leinen Frieden machen tonnte. Der Vertrag<br />
enthält in vielen Worten t der-Krieg sey zN EnM<br />
Also wurden dem Herzog die 'Einkünfte von Gütern<br />
Und Knechten alö Prlvatgüter, wie auch viele Schwel»<br />
zer in seinem Land hatten/ bekraffiiget, hieraufdct<br />
Handel crösnct lmb alles OesejeN nntcrivorfeck<br />
Welcher-Stillstand von den-Schweizern sowol gc.<br />
stattet als angenommen worden. Vor und nach die»<br />
fem haben habsburgische-Unterthanen im Gaster und<br />
Glaris verschiedene Verträge mit ihnen gemacht,<br />
Gaster offt im Frieden Feindschafft, Glaris auch im<br />
Krieg ^ den Schweizern Frenndschalst bezeugt. Es<br />
wurden damals die wenigsten Kriege mit aller Macht<br />
eines Fürstm londern meistens durch seine benachbar,<br />
tm Herrschafften angefangen und vollendet, und »vle<br />
unsere Kriege zwischen den Fürsten auf Unkosten des<br />
Volks, also würden jene zwischen den Völkern vss<br />
«nfUntosten d« Fürsten geführt, und war die Stärke
aifii im 1 II»<br />
«lnes Jeden lva« nun die KriegSzücht seines Heers,<br />
das vornehmste-der Kriegskunst. ^ Der Abdvon Ein»<br />
fiedeln that im Krieg, was zu geschehen psiegt; im<br />
Frieden verbannte er als Geistlicher. Dieses hielten<br />
die von Schwyz für unziemlich.; die Ueberbringer<br />
der BanNbriese bekamen schlechten Lohn, und was<br />
denselben begegnen möchte,-hatte her Herzog »er»<br />
sprochen, als keinen Friedensbtnch z» betrachten^<br />
Man« der Papst einen Balijluch über den Kaiser sprach,<br />
war das Volk gewohnt, von den Priestern zu begeh,<br />
ren: fiesollen die Messen fortsezcn oder das Land<br />
Schwyz räumen. Weit blühender war also derselden<br />
Ansehen bey Völkern.die die Schweiz als unge»<br />
lehrt «rochtritn, als bey diesen unschuldigen Hirten.<br />
Da der Kaiser den Grafen von Aarberg als 1323<br />
Reichsvogt über die Schweizer verordnete, gaben sie<br />
dem Kaiser zu verstehen: unter der kaiserlichen<br />
Schirmherrschaft^ werden sie nicht länger beharren<br />
als der Kaiser sie beschirme. Zu anderer Zeit er» «J**<br />
klärte sich der Kaiser über die Erbschafft uneheliche»<br />
Kinder: sie falle an die Erben, die Geburt mach«
«inen Bastard : nicht leibeigen.,-. .So baß ein freyn<br />
Mann den Kindern seiner Liebe sowol al.s,den Kin«<br />
dern seiner Wicht'sein Gut hinterlassen mochte«<br />
* J2j ... Ver Stillstand wurde «lufzeheben, als der Kai«,<br />
sie Vas Haus Habsburg niit Krieg angriff..,In<br />
welchem Krieg, welcher ohne. Ursache angeftnigen^<br />
,;,6 auch nichts begegnet ist. Von dem Abt wurden die<br />
Schweizer nach seiner Gewohnheit verbannt, von<br />
ihnen wurde der Bann verachtet,.nach ihrer Ge»<br />
wohnheit. Es ist ein Stillstand hergestellt worden...<br />
Das
Von Lucern.<br />
^^er Schweizer^ Bund, auf welcher namenlosen<br />
Küste in welchem unbekannten Wald er entsprossen<br />
seyn'mochteth
Flusses Reüß; von welchen sich die Stadt auf die<br />
Höhe erstrekt, aber, der Fluß stießt in einem ange,<br />
nehmen Thal fort; alles Umliegende scheint eben in<br />
Vergleichung der schweizerischen Berge. Da brei»<br />
tele sich im Anfang der Fluß ohne Schranken in<br />
sumpfichte 'Gegenden aus, bis der Cotthard Paß<br />
in Gewohnheit kam ; da dann die Nothwendigkeit<br />
einer sichern Schiffahrt, die Alten auf.die Gedanken<br />
brachte, den Sumpf zu überschwemmen bis an den<br />
Ott, wo die Reüß einen bestimmte«. Strom hat.<br />
Hierauf wurde der Fluß durch einen starken Damm<br />
aufgehalten und also angeschwollen, daß der Morast<br />
von Lucern bis an die Landspize Meggenhorn, eine<br />
.Stunde von der Stadt, unter Wasser gesczt wurde,<br />
und ist nun See; aber dieRmß floß über den Damm<br />
in-ihr sicheres Bett.,,.,Die,Bevölkerung der Gegend<br />
scheint einefrankischeAnstalt.....An allen fränkischen<br />
Orten war ohne, Unterschied ..in. wehren?,(Erdreich,<br />
stlbstin schweizerischen Thälern, .Feldbau das erste;<br />
hinwiederum wurde von dem.Ww«izerischm Stamm<br />
und Bergvolk, selbst wo.es in Ebenen herunter, ge«<br />
Liegen, der Feldbau am allerspätesten unternommen.
Nur in dem Hirtenleben hatten alle' Zeit genug zu<br />
allem ;~ nicht eben so der Baue und Weingärtner;<br />
so daß er der Gesellschafft anderer Menschen bedurfte<br />
und verschiedene widmeten sich allerley Handwerken,<br />
woraus die Städte entstanden. Durch welchen Ar,<br />
beitfleiß vieles vervollkommnet worden, der Hirt aber<br />
blieb unabhängig auf dem Berg. - Wodurch die.Bür«<br />
ger mehrere Dinge zum. Genuß verarbeiteten ;u.-der<br />
Hirt genießt wmige Dinge i und »'»Freyheit; :auch<br />
hat ihn stine-Lebensart wider Kälte,. Hize und Hup»<br />
ger abgehärtet. . Hirtenvölker-haben viele Eroberun«<br />
gen gemacht und niemals jemand gefürchtet; hinge»<br />
gen. haben.d.ie Städte» zu unsernZeitm Hesto weniger<br />
zu bedeuten ,,je mehr ihre.. Lebensart von:der<br />
vortrefiichsten. und unentbehrlichsten) unter < allen<br />
Künsten,':von/dem -Kriegswesen,.- sich entftrnt.<br />
Lucern ist.wie.andere Städte entstanden:und<br />
auf den Gütern eines Benedictiner Stifstes.,, welches<br />
von einem, fränkischen Herrn > Wilard auf seinem 637<br />
Hos bey Lucern gestiftet, und von Pipinus König der.<br />
Frankenidem Kloster Murbach..übergeben worden 7;,<br />
war. -'MurbachH in dem Blumeythal des.Gebür»
ges Wasgau dben M d« Provinz Gsaß. ^ Luc«»<br />
war von Holz wie alle Städte damaliger Völker,<br />
und hatte Thüme auf einer Ringmaur und Pfahl»<br />
werk im See. Man könnte bemerken, daß zu ge»<br />
wisscr Zeit ein« langerlserne Stange durch die Gas»<br />
sen gelragen wurde, auf daß Mit keinen» Bau zu<br />
weit vorgerükt werde, und ei« Wald auf der Höhe<br />
darum ausgereutet worden, auf büß der freye Zug<br />
des Windes die Ausdünstungen der stehenden Waß<br />
f« vertreibe, durch welch« Sorgfalt breite Strassen,<br />
welches dazumal fetten, und Gesundheit oefördett<br />
wurde«. DerSpedillonshandel mochte beträchtlich<br />
seyn, und für die Benachbarten würde das Noth,<br />
wendige verarbeitet; aber daö Werkzeug der Handel,<br />
fthast, nrmlich das Geld, war nur bey Lombarden<br />
und Juden; also wurden sie btschüzt.' Geld um<br />
Geld zu lehnen war iberall verboten} durch die<br />
Religion, wahrlich nicht durch Vernunft; also<br />
wurde der jüdische Unglaube oder die italiänische<br />
Kühnheit erfodert, wodurch das Voll bewogen wurde,<br />
sie aller Dinge fähig zu-glauben. Wie dann die<br />
von Lucern verbieten mußtm, um verlorne Kinder,
M wären MvynMn Juden ^«kreuziget worden,<br />
WftMt Gewgltignzugftifeni 'fttylich.hälti Wer seiZ<br />
Lehen .zuhrifigt, - ein G.estl UMich itt überOetW»<br />
wol such Mer« L«jhenschaiZen unter kejn«r strengen<br />
R«g«l, ,uud .Me. MjgeK lieber/ wann, aus Lastern<br />
KöhnhfitbMoelelllhtet. .Ases wftlall/Mn muß»<br />
tm, bas.GMUe,Mf.UMUnpDenMtFre«nd.<br />
schastod.«fF«jOMaftDjt^nd«l»GMliqd«.wMl»<br />
,pon.My^.hMbscWget, MzMyrhfi<br />
MsWkMiliachtzchm Bürgern^hjerim» wfliitM<br />
ckllte,arun».' chchuldbeiß Hieß,i<br />
Mil BssMulbgchDeit My'-Luchy fiegt, W/lchte<br />
ftr Pen Abt tin^StadtamWnn,. de«, ye Ms. im<br />
Aslk.Nicht Mz KeffenGeMmMungwWe. IM<br />
M ülliche HoMcy .brchlchte niftn jn:-d«n -Sachllj<br />
ieiNts.ied.«nM«y,rbM Pes.M«rne«'.SjiiM.^ M<br />
«tNlchleWyichtstaHe MQtäMnWüßto - eines<br />
gemeinen WsensMgt,) wDlden zuLuttw^ebalteG<br />
«3
'Bey den'Alten-wurde jtd'er^Staat'Nach dem<br />
'Plan eines!weistn '.Mannes, vötne'mlich^ durch die<br />
Sitten,lerhülte»,iünd"!mächtlg.' -3rt den' mittlem<br />
Zeittnwurde ohne Plan und auch ohne Ehrgeiz das<br />
'Nöthige /-wie ti die! Zeit mitbrachte, "angtordnet.<br />
Machmals haben die' iimerieanischin' MiniN in' den<br />
'«uropäischtn lGnnüthern ungtwöhntt>L
Ruhm stines Namens im"geringsteli sich bekümmtch<br />
im Zaum gehalten 'n>erd^n-?'-'«lse wnlHe-Lucem.'ln<br />
grossem Leidwesen des ganzen Volks mit allen-Me'ye3<br />
Höfen S.' Leodigarii um 20«, Marl Silbers, Nach»<br />
lassung einer Schuld von j66Matf und fünf-Dör»<br />
ftr, und' Meyerhöfe im Elsaß ^verkäuOt' worauf der<br />
Herzog Albrecht alles das vori)eUte/wodurch Furcht<br />
und Hofnung hervorgebracht werden.-'^Mit Erfolgs<br />
bann Lucern hätte! keinen'^Bund.^Also'l)aiten unter<br />
dem 'ganzen Völt'liürlweyMönche- den Muth, @èr<br />
hörstn, zu versagen; doch der-Herzog legte sie ii<br />
ein Gefängniß, woselbsten sie gestorben.' Murbäch<br />
soll die Pfründbestallungen »orbehalten undLAlbrecht<br />
Ales gleichwol ftlbst bestallt haben, welche Kleinig,<br />
leit keinet Unterstichung würdig ist.' 'Nichts'aber<br />
mißfiel den Lucernern wie die iHNldfge'<strong>The</strong>llnehl<br />
mung an allen Unternehmungen, die der neue Fürst<br />
auch ohne alle Rüisicht auf Lncern- für gut falid;<br />
indem dazumal die neuen Monarchien- anhoben; rs<br />
muß aber jede-Monarchie, wann fie nicht erfchW<br />
pen'will, ünternehmen, und mit gesamter Macht/<br />
als nzoranf das @lük beruhet Aber der Städtadel<br />
H 4
war,,wolawegen ^er Edelsize, östreichisch;.,.also<br />
wurden 4l Jahre, ausgehalten; während.welcher<br />
Zett jene schweizerische Kriege nicht wenig Blut und.<br />
äste SpeditiM Stkostlf,.auch yje.Fabriken .-viel ge,<br />
Wen.<br />
?jj3 5»4©ic Gemüther ^es.Volks warenDer7piest<br />
falle in VeWgussg,^als NachriM^kam AM sollen<br />
sich nicht einbilden, dgß der Herzog zu.den.Kriegs,<br />
fosiin steuren nierde; der Herzog habe mit.grossen;<br />
Unwjlta» :g
«m die Schweizer zusenden, im N.amen der Bür»<br />
gerschast von ^ueern sym einen ezwqnzig «jährige»»<br />
WassenstillstaH ^ntcr. beyden Völkern;: ob. der Her«<br />
zog ihn Listige ,-iharan,.liege wenig; unter den Rech,<br />
ten,.dic er gctaufft, (welche sie ihm nicht:Nehmen,)<br />
sey nirgendwo,> daß, er mit. Pllde;blichen> Kriegen<br />
pnd harter Verwaltung Lucern an allem Gut und<br />
Voll! berftuben. rnöge.^ ..;; $fl «ben-^ieser Meynung<br />
wurde durcheil Schweizer ihr Anerbieten angenon»»<br />
wen. .Dieser.Tryiidts Volks wider den HerzogM<br />
Oesifeich bracht.« den Lucerner Adel auf.die Gedan»<br />
len, sichder Mißvergnügtesten zu versichern/ Welches<br />
in^ögsWer^ zu seztN'derHerr von Ramfchwag, her*<br />
zoglicher Vogt auf ^ dem Schloß ^Rotenburg. drey»<br />
hundert Mann jllPssrd mahnte, M zu rüsten z also<br />
hrachm.siechty Nachl:gtg«y der Stadt, apf; da dann<br />
dje Bürge?, «ls^dje sichYlles vorgestellt hassen, dl«<br />
Thore verwacht hielten. Als nun -der Schloßeogt<br />
Angekommen, schalteten sie zu ihrer eigenen Sicher,<br />
heit Tden iEil'gang'.Ml ihm und. finjgen wenigen.<br />
Weil, aber.-die Gesinnung der Vomchmendm Bür»<br />
gern helannt »par, wgr^fild jehep Wachhund genug*
samt Märlegegen Gewall.' Also blieb dem Schloß.«<br />
Vogt nichts als Vorstellungen zu thun übrig; allem<br />
er fand inderlNersämmlüng' des Volks ein sehr<br />
grosses^Mihr solcher Männer/llvelch« vest entsthlof,<br />
sen warenl 'den'Schweizern'ihr-Versptechm zu hat»<br />
ten. l'Bch'seiner Abreise wurde'« begleitet von'ein^<br />
gen, die sich nicht getraueten in diesen Geschäften zu<br />
Lucern zu bleiben.' §)fc Widerpart hingegen faßte<br />
neuen Muth.<br />
Und bald nach diesem versammelte sich das Volk<br />
in grosser Anzähl und Entschlossenheit über das all,<br />
gemeine Wohl der Stadt Lucern und ^ aller ihrer<br />
Nachkommen »und kam diesiZ!Schlusses überein'?<br />
sie wollen trachten, in den uraltn» - Schweizerbund<br />
auf ewig"anfgenommen zu werden! - Als dieses a»^<br />
sobald in die Schweiz berichtet« wurde, war diege»<br />
meine Meynung, da die '«Schweiz durch eigene<br />
Macht bestanden^ soll sie sichnicht furchtm', sich der<br />
vtllasstnen Lucerne» anzunehmen, und allezeit alles<br />
als allgemeine Sachen zu führen. Also gaben sie,<br />
welches »unerhört war}'• an-'ihrem'Bünd'gleichen<br />
Antheil diesem Volk.' Unter diesen herzhalften Man»
nern sezte i keiner die> Gerechtigkeit "aus den Augen,<br />
fondem•- sie^bekräftigen t>ii • herzoglichenMechte zu<br />
Lncern^bey den.' Schweizern die Reichirechte, die<br />
Verwaltung der.-Stadt-wie der Herzog, die Räthe<br />
und- Bürger dieselbe fuhren, die., althergebrachten<br />
Gewoh'nheitm eines:jeden Thals;» also ist kein - Pri»<br />
vatmann^wegen «dieses' Bundes von-Gerichten zu<br />
begünstigen, vielmehr will man jeden wol nöthigen,<br />
seinen» Richter zu gehorchen; so daß auch 'ein Ner.<br />
brechtr>:der'äi» einem der vier Orte zum Tod ver»<br />
damMt: wyrden:jst, wann es an anderenOrte'mit<br />
gcsigelten Patenten gesthriebm wirb, aUenthalbm<br />
so verürthellt ausgeschrien und von keinem Buyds,<br />
gmossen, mit Nahrung oder Wohnung unterhalten<br />
werden wird"; wann, wie Menschen etwa geschieht,<br />
unter den drey Thälern eine Mißhelligkeit entstehen<br />
sollte, können die Lucerner nicht änderst, als das<br />
Mehr zweyer Thäler behaupten, unverwehrt, wann<br />
sie eine andere Meynung ihnen zn belieben wußten;<br />
alle Nachkommen aber sollen folgendes wissen:<br />
welcher-ausländische oder welcher innerliche Feind
gegenilin Olt Gewalt übet/alld haß die dortigen<br />
beschworen MchteriM<br />
die Sacl«:,vertitnf«n:S«»^:»»«t»>«tt $i«-&and«lnDlteBeystaMbigiblMfMBey,<br />
stand^nüti'Leib/und Gut, «W iedem'aufzeigen«<br />
Kosten iMe «Hefährde mit: ganllMter Treu?«hal»<br />
je»;.:und,'wann dieser Hund:jemM von jemand<br />
«n'«innN!dee< vier Oli«::übtrtret
Von dem Lucerner Krieg.<br />
-*r*vft Albrecht und Otto, Söhne König Albrechts<br />
lündigtm stMtlichenHundsgenossmKrieg am: Sie. »n$<br />
nahmen Privatmännern.Einkünfte aus den anslan»<br />
dlschen Gütern, welcher Verlust anstatt Niederge«<br />
schlagenheit eine grosse Rachbegirde mehren Herzin<br />
erwette. Als di« Lucerner alles ausser der Stadt in<br />
Asche verwandelt sahen, rüstetm auch sie äuf Strei,<br />
serey', woraus den habsburgifchen Aargauern Scha»<br />
den erwachsen ist.' Nicht ab« blieb dieses verborgen<br />
deM'Hettn von Ram'sihlväg,. Schloßvogl auf Rö»<br />
ttnburg j dann bürgerlich« Kriegt sind fruchtbar an<br />
Verrätheen.' Also beobachtete er die Unordnung des<br />
Matsches von dem Fluß Reüß über die Höhe nach<br />
Bnchenas; viele wurden erschlagen. In welchem<br />
Augenblik auch 200 Mann von Schwyz auf dm<br />
SttMug den See Hetilh gefahlM kamen.' Als»
daß durch neuen Muth und ihren Beystand von<br />
den Feinden dreyfaltige Rache-genommen wurde.<br />
Das ungewisse Glük und ein Wolkenbruch gaben<br />
den Oestreichifch gesinnten zu Lucern mancherley Vor»<br />
wand, aber das Volk zu gewinnen konnte nicht<br />
gehofft werden. Daher machten sie eine Verbin»<br />
düng, die Gönner der Schweizer plözlich bey Nacht<br />
umzubringen; da dann, wann alles mit Blut/<br />
Schreken, Getümmel und Wehklagen erfüllt wor»<br />
den, Lucern leichtlich dem Fürst ergeben werden<br />
könne. Welche.Verbindung durch Eid und Unter»<br />
fchrisst bekräftiget, erfoderte, daß die Parthey zu<br />
bestimmter Stunde in St. Peters und Pauls Nacht<br />
an einem einsamen Ort unter dem Schwibbogen<br />
der Trinkstube der Schneider sich bewaffnet ttu<br />
sammle. Aber wenige Menschen sind bis zu Ende<br />
gut oder bös, dann wenige haben in ihrem Sinn<br />
'eine unerschütterliche Vestigkeit.: Der Zufall wollte,<br />
daß damals ein Knab unter dem.Schwibbogen al»<br />
les hörte, die aber, welche .sich dm Tod einer gros,<br />
sei» Anzahl Bürger vorgenommen, sich nicht ent,<br />
schlössen, diesen Knaben zu lüden; sie nahmen «inen
Eid, er wolle nicht mit ihren Feinden sprechen. Der<br />
Knab schlich auf die Trinkstube der Fleischer, wo<br />
einige spielten und erzählte es dem Ofen. Worauf<br />
die andern den Schultheiß und Rath, wie auch<br />
die ganze Stadt, Welten und berichteten; also daß<br />
die Verschwornen sich glüklich schatten heim zu fehlet»<br />
chen, woselbsten die Urheber, als die ein jeder ver,<br />
mulhele, bewaffnet angetroffen und in gefängliche<br />
Verhafft gefaßt wurden. In der Nacht fuhr ein<br />
Bot in die Schweiz und brachte 300 Mann Hülst,<br />
voll. Den Verschwornen wurde das Ansehen ge»<br />
nommen, das Leben gelassen ; um desto mehr be»<br />
zähmte Furcht ihren Verdruß, dann unter ihnm<br />
waren reiche Männer. Ehrgeiz und Reichtum sind<br />
gewöhnlich, Reichtum und Muth aber selten bey,<br />
samen, so daß dem Volt die gewöhnlichen Zeiten<br />
gefährlicher find, in jener Gefahr erwarb es die<br />
Oberhand, und.fiel die östreichische Parthey.<br />
Die Pässe der Schweiz und umliegenden Oerler<br />
waren besezt.und alle Ausfuhr gesperrt; um welche<br />
Zeit neue Feinde plözlich in grosser Anzahl die<br />
Schweiz bedrohelen, alle Zufuhr aus Italien zu
»erlitten. Oonatus von Vaz wat in ganz Zthäiim<br />
bey weitem der gewaltigste Herr, dazu streitbar/ härti<br />
aber klug und für die Schweizer, die ihm Solda,<br />
ten gaben, auch wüt er gegen Oestreich. Dieser<br />
starb und hatte keinen Sohn. Da suchti der ganze<br />
Jahlreiche rhätischi Adel einen Schirmfürst ; nun<br />
überwog Oestreich «tue andere Mächt; worauf dir<br />
Abt von Distntis, der Freyherr voü MontaltöV von<br />
^elmönle, von Ilanj/ von Lugnez, von Flllms,<br />
Von Lax, von Lüngenberg, in dir Grub, nicht we«<br />
Niger Massel, Thalvogt von Pälenzä7 um die<br />
Gnade des Herzogen wetteiferten.'' Sie konnten sie<br />
erwerben, wann sie gegen die Schweizer nach fei,<br />
nem Oolgefatlen handelten. Also daß die Schweiz<br />
aus den hohen Alpen ün dem Ursprung des slhein,<br />
stroms alles Böst fürchten mußte» Als nun jeder<br />
Nach bestem Vermögen dieses that, ergieng<br />
Befehl vom Abt von Difmtii an Lehenteute, die er<br />
zu tieferen hatte, den Gotthard Paß den Schweizern<br />
zu versperret. .Von der Tiufelibrüt über die Reüß<br />
(wo der Schrelen, welchen dem AUg ein tiefer Ab«<br />
gründ und auf beyden Seittn ungeheure Wände<br />
kahler
l2Y;<br />
kahler Felsen, und den dem 5-Ohr: das tobende<br />
Rauschen vieler hohen Wasserfalle Schlag aufSchlag<br />
verschaffen, sich vereinigen,) führte ein steiler Pfad<br />
über einen Fels, durch welchen Fels der Paß nun<br />
durchgebrochen, worden ist, in das,Thal hinauf, wo<br />
felbsten sodann die Natur gleichsam lächelt; alles<br />
ist grün, allenthalben wallt hohes Gras^ belebt mit<br />
aller Art. Blumen, der Flpß Reüß durchschlängelt<br />
alles; da ist Urseren; da ist,ein schönes Dorf,an der<br />
Malt; an den Hügeln find Viehweiden; ob Urseren<br />
sieht ein uralter Hayn und wird nicht verlezt. Wann<br />
man Urseren verlaßt, ift.aufs neue, an allen Orten<br />
die stowe Wildniß. • Die ?von.Urseren sind frey; die<br />
meisten Alpen waren dem Kloster Distntis zugehörig;<br />
blydeö.von Alters her.?^Dem Abt pflegten sie<br />
die Llhenserktnntlichkeitm zu geben; über das Volk<br />
war ein Reichsvogt. ^ Vor »y-Iahren war Conrad 'l'7<br />
von Moos, ein reicher Edelmann aus. Uri, als<br />
Reichsvogt im Namen ^inig Ludwigs, von Uri<br />
nicht ohne Verlust wider, Heinrich von Hospital/<br />
Reichsvogt, im Namen, Konig, Fridmchs. von Oesti,<br />
reich, behauptet,worden. - Sonst-war.ein.Gesez de«l,<br />
2
alten Kaiser, daß, wann alles l>s Kriegen begriffe»<br />
Ware, die von Urseren friedlich leben und freyen<br />
Paß geben sollten, weil sonst und ohne beständigen<br />
Zoll dieses tleine^olt aus Armuth nicht wÄrde tön,<br />
nen verhindctn,7daß der Gotthard Paß in sehr kur,<br />
zerZeit von Felsen und Schneezerstirt würde. Die,<br />
ses nun stellten die von Urseren dem Abt vor aber<br />
lzzj es war ihm gleichgültig» Als er hierauf erfuhr,<br />
daß die Landleute von Uri dem Volk von Urseren<br />
deysiehen wollten, rüstete er alle seine Unterthanen;<br />
worauf die Urner durch den Gotthard marsthirt und<br />
beyde Völker einander begegnet; es kam 'zur<br />
Schlacht; an welchem Tag die die Disenliner, voll,<br />
kommen geschlagen, ihren Hauptmann in feindlichen<br />
Händen gelassen; aber Urseren wurde behauptet.<br />
Auch sernerö zogen jene Freyherren aus ihrem Ent,<br />
sthluß mehr Schadens als Muzen, also wurden sie<br />
,;i9 zum Frieden genölhiget, als Johannes von AttM<br />
pausen. Landammänn' von Urs'war,' sein Bruder<br />
ijj$ aber,Thüring, zu'Disentis Abt. Damals be,<br />
schenkte Iranquino aus - dem Adel Rusta und Herr<br />
der nächsten: italiänischen Thäler -dieSchweiz« mit
einer Zollfreyheit.<br />
Man konnte sie änderst'nicht als<br />
ehren, da sie Mwerlich'einen'Krieg'umemahmen<br />
und nie um Frieden baten, in allem "aber bewiesen?<br />
daß weder die Menge der Feind« ihren Muth ver,-<br />
mindere noch der Fortgang ihrer Waffen lhnên Erö/<br />
berungsbe'girde beybringe.<br />
'<br />
König Fnderich'vön Oestreich war'gestorben und<br />
nun Friedin' zwischen seinem H'äM ünd'König Lnb^<br />
wig; bey welchem also die Herzög'è Klage anbraêh?<br />
ten: Lucern'häbi sechs' hundert Jähre lang ruhig' 'ijJ*<br />
Fürsten gehorcht; woher die Schweizer das Rechk<br />
haben, verführte Unterthanen des-Häusels Habsburg^<br />
als Bnndsgenossen mit vereinigten Waffen gegen<br />
den Herzog in Treulosigkeit zu beschirmen? und in<br />
der Schweiz werden die alttn. habsburgischen Ein»<br />
fünfte von dm Gemeinden mit vielen Worten ver,<br />
sichert, aber Hinterhalten. Dieses halten die Schwel,'<br />
zer wahrender Kriege gethan, welche Kriege der<br />
Herzog wider sie angefangen, und nie in Friedens,<br />
zeit; in Lucern (sagten sie) habe sich vor Alter«<br />
Volk auf Bedingnisse niedergelassen; ob also der<br />
I»
Fürst kein Gesez habe als. Willkür l. sie halten viel<br />
auf ursprüngliche Rechte, und glauben, die.Men.<br />
schen dürfen einander.bey denselbigen beschirmen.<br />
Diest, Meynung, vzar damals gemein. Die neun<br />
verordneten Schiedrichter (Züricher, Baseler und<br />
Berner) begünstigten den Herzog in den, Sachen<br />
wegen Sold und Münze, wodurch der Bund ver,<br />
anlasset worden war; den Bund bekräftigten (ie,.<br />
Bald nach diesem wurden die habsburgischen Ein,<br />
künste bey den Schweizern durch die kaiserliche und<br />
herzogliche Commissarien^ gemäß dem ersten Jahr<br />
Kaiser Heinrichs von Lützelburg vest gesezt.
Da^.zw ö lfte,ß a pi t il<br />
B e r n.<br />
Einleitung^ Von Kleinburgund.<br />
-Jwch welchem Vettragin dein'fünsten'Iahr die<br />
Ländleute von illi, 'Schwyz .und" Ünttrwalden' dir<br />
Stadt Bern"'vVn'Myèü'dtfif en Hn (iufTerller Gisahr<br />
ein« gänzttchen ZêOömH'wider" den ^Kaiser, wider<br />
das Ha'us'Habsburg und viele Grasen, Herren<br />
und Gemeinden schnell und heldenmüthlg"Hülse ge.<br />
leistet; und wann'damals die Berner ünterdrütt<br />
worden wären /^würden Bern, Freyburg und andere<br />
Städte, und über eine halbe Million Einwohner<br />
sich in'einein''gänz andern Zustand befinden; kaum<br />
wär für die Schmelz eine Zeit fchreklicher an Ge«<br />
fahr od« wichtiger an Folgen.' Dieses ist aber von<br />
allen vorigen <strong>Geschichten</strong> unterschieden^-iilso daß der<br />
Ursprung der Berner) ihrer Stadt und Gnmdstze<br />
aus dem Altertum herzuleiten ist.<br />
Vor Einführung der Soldaten «nd Auflagen<br />
kam alles auf Männschäfft'und Waffen,'auf Land
'54<br />
J<br />
und Einkommen wenig an; daher die Historie die<br />
alten Volter als Armeen, äM^unsere^Staaten als<br />
Haushaltungeil darstellt, 'Zlsi5'werden die heutigen<br />
Völfer:Mch'litmWillen ihrer HeMgutodenhart<br />
'regiert,"und arbeiten„: wirtbschafftlichen, Regeln ge»<br />
wäö, zum.Vortheil der Staätswirlhschafft; änderst<br />
aber. die. welche ohne. Soldaten ünd ohne Auflagen<br />
:igve : S3(ifjau|)t^na r f 'st c nw^^r^ên { ,,|iitrque;ii.;.,Wtfe<br />
.find gan.z.fre^;<br />
jeemg ausSfä^»<br />
fen, aufSchä^,l,,^uf^ef,Mr^<br />
.stuf^Weitzen -odsr Mein^ergen^ oder.,Feldern, alles<br />
aber, ggnz .unp,gaf/>uf ihrem, kriegerische», Geist;<br />
dann ein gules^Heer hat Brodt.»..Geld und. Land.,<br />
und. ein,militärisches. Volk „sein Vaterland wo jcjn<br />
Schwerdt. .Also haben dieDeutschen.gelebt; nicht<br />
MderK haben die.alten Burgynder.gelebt, (weHe<br />
^von der..Weichsel ausgezogeu. und, an'^ die.Saale,<br />
^an,den.Rhein,.in das.Lothringische,.,beyde ,Bur»<br />
.gund und in das Helvetische.und Allobrogische ge.<br />
4;- wandert,) unter ihren,Anführersi.bis auf,den H.<br />
,Z4 leu, GodeMr;. dann unter dem Mrowing, dem<br />
888 König.der Franken ; bis- als. dieser König djeserEbre<br />
=»
•.. . -i 3K<br />
unwerlh ward, einer der grossen die. .Krone aufge»<br />
sezl. Gleichwie die Grossen,- vyn den. ältesten Fell><br />
Herren der Deutschen^ mit Pferden, WassenIUnj»<br />
Mahlzeiten, so wurden sie. nachmals mit Land be«<br />
lohnt; Belohnungen welche sie aus dem Erobertest<br />
empfangen, und, nachmals, aus.dem^fürstlichm-Prz»<br />
vatgut erzwungen. Sie gehörten theils GeMch,<br />
lern, theils zu Aeiytern. Die..-Aemter waren Land,<br />
vogteyen,. das,ist. Velwaltung«ss,,der. hc»heN: Wd.<br />
Aufsicht über, die untern Gerichte und Besorgung<br />
der Miliz in bestimmten Kraiftn mit verschiedener<br />
Gewalt;. das königliche .Amt »par allgemeine Ober«<br />
ausscht. Kein Landvogt, und lein König hat nach<br />
Willkür Gesez gegeben; alle Gcseze gah das Heer.<br />
Das Heer^ bestand im König.,..hierauf im Rath,<br />
(erstlich, aus.den HerzoM^oder Generaleu,-zwey,<br />
lens aus. jhren Mltgefahrten. den Grafen,, drittens<br />
aus den Weilen die in göttlichen und • menschlichen<br />
Geschafften und Gefangen, gelehrt waren, > endlich<br />
in dem Volk, das ist allen -andern. Kriegsmännern.;<br />
die übrigen, so Waffen und,Geschaffte.nicht verstau/<br />
den, wurden deschirmt, aber.
dannMèseö billig tò«, "für nichts geeechriet «nti leitV<br />
"eigen* • Von der Versammlung des Heèrs giengen<br />
birGesèze aus; aus dem- grossen Rath würden Her,<br />
'zoge^ünd Grafen'''über die Vogtey'en'gefezt. Die<br />
Vefeze waren' in^geringer Anzahl und von grosser<br />
'Einfalt; gepflanzt und verarbeitet.wurde' das noth»<br />
ivendigste, mehr auch nicht begehrt; niemand von<br />
Arbeit erschöpft; niemals jemand auch nicht in Kind,<br />
heft zu irgend einer.Sache gezwungen; der Gebrauch<br />
der Waffen war 'im Leben das erste und lezte, und<br />
von allem der Grundpfeiler;\ wodurch die Furcht<br />
verschwunden, - die Freyheit' stolz 'geblühet und alle<br />
Nachbaren durch sthreklichen Ruhm' lm Zaum ge^<br />
halten worden sind.' Staat und Leben waren sd<br />
bis auf Rudolf dendritten, König'der Burgunder.<br />
09? ^ "
lien tjce äb'denAlpen durch Wallis,' durchSanen,<br />
ldas Freyburgische, mttten durch d'ie Stadt Frey,<br />
bürg, nach Murten, und durch'dm Bielersee in 6tc<br />
Thaler des Berges. Iura; an dm meisten" Orten<br />
'sind Sprache, Rechte, Meynungm, die ganze Le»<br />
'bensart und äusserliche Gestalt jenseits kleiner Bache<br />
'zum Erstaunen schnell verschieden. Von'den Rö<<br />
mern hätten sie das welsche Land; deutsches Land<br />
bis an den Rhein und mitten in dm Wäldste'tlensee<br />
'hatten die Waffen König Rudolf des andern vom<br />
Reich, der Deutschen abgesondert. Wodurch der<br />
'Adel in den Alpen und an der Aar von andem<br />
Deutschen getrennt, und nichts desto mehr "mit Wel»<br />
scheu, sondern unter sich selber verbunden worden';<br />
jenes machte ihn freygesinnt, leztercs stark.' Er hätte<br />
Schlösser itt engen Passen rauh«'Wildnisse'; -hier<br />
wären Alpen und' ewiges Eis; bort'von einem Berg<br />
zum andern gewaltige Schuzwehren. Von solchen<br />
Residenzen wurde dieser Adel benannt/ von Raron,<br />
von dem Tburn zu Gestelen, von Aspunnen,' von<br />
der Weissenburg, von dem Vanel. König Rudolf IÜ.<br />
beschuldigte diesen Adel ungerechter Änmassungen
5,8 •<br />
und wollte ihn bezwingen, wozu es aber nicht ge,<br />
kommen, Gemeinschaftliche. Eroberungen wurden<br />
mit gemeinschästlicher Mächt verfochten, keinem aber<br />
was er durch.zltmeinen.Rathschluß überkommen,<br />
,durch^Wivatgewalt abgenommen.- .Privatgewalt<br />
Mr, was-auch der König ohne gemeine Rathschluß<br />
.polnahm..;^Der Adel widerstand^ auch..ttatey,die<br />
Deutschen, und Welschen zusammen, und um so.vie.1<br />
2/ürchtttlicher wurde ihre Macht..: Rudolf, als der<br />
.keinen .ächten. Sohn halte,,. übergab alles dem deut»<br />
scheu.Kaiser? Wann.die Wen.«in Land, eroberten,<br />
wurde dm. Fürsten, zu geziemendem Antheil das Vcr»<br />
mögen,, des. besiegten. Königes, od« der vertriebenen<br />
und vertilgten Grossen, der Bahn d« zerstörten<br />
Stadt) wichtige Gränzorte und Pässe nnd yerlassme<br />
oder wilde herrenlose Gegenden^; welchen Reichtum \<br />
der Kpnig auf die Nachkommen gebracht., und Dol<br />
darum t»lieb denselben d,e königliche Würde» ..Diese<br />
Güter übergab Rudolf dem Kaiser, das lönigliche<br />
Amt übergaben ihm die Burgunder; also nachdem<br />
Haus dessGolhen .Gundjuchs,.der Merowingen/<br />
dsr KMw^ngen, und Rudolf des efstcn. Yen, deut,
schM Hanse. Franken, Dem Stamm'dH damaligen<br />
Kaisers.:<br />
- Die Welschen Wurden zu dieser Wahl gezwun»<br />
gen; die deutschen Burgunder waren unwillig für<br />
einen welschen Fürst wider einen deutschen Fürst<br />
. ihren Auch anzuwenden. Also' erwählten sie zum<br />
König, dm.dem.von der TiberAlleiVöller bis an<br />
idie Eider gehorchten i und welchem ßn dapfern Man,<br />
;wn; lag und nicht an Weldm-und Feldern derstl,<br />
/den. Von fvelcher Zeit an'die Grossen, lang sicher<br />
geherrscht; auch wurde durch Klöster in viele Wü,<br />
-sien Volk gelokt; durch <strong>The</strong>ilungen der Güter wur,<br />
dm viele Schlösser gestisstet; um diese Schlösser ent»<br />
standen Dörfer'und f leine Städte Doch findet<br />
,m„n die Zfitpuncte der Zerstörung .leichter als des<br />
Anbaues derHänder, weil jene plözlich, dieses nach<br />
Md nach:geschieht,».so daß, das Gute wenige in ver.<br />
schjedenen Zeiten? den Unfall alle auf einmal fühleo;<br />
und, überhaupt werden die Menschen von dem<br />
'Glük, weniger eingenommen als von dem Unglül<br />
erschüttert. "Alles geschah unter dem Schirm der<br />
Kaiser; : " j«: der' Schwäche« war' unter besonder«
Schuz eines Grossen. Aus diesen Grossen ist ent»<br />
sprossen Graf Rudolf, Cumzen Sohn, zu" Rhein,<br />
selben; er wurde Herzog von Schwaben durch die<br />
Gunst • einer Kaiserin, und nachmals von vielen wi,<br />
,090 der ihren Sohn als deutscher König aufgeworfen.<br />
Als dieser geblieben, auch fein Sohn Bertolb unbe«<br />
erbt gestorben, sielen Rudolfs Güter (wo Thunt<br />
Burgdors und Lands Hut) an feinen Schwiegersohn<br />
Herzog Bertold von Zaringen. Zäringen ist ein<br />
alter Thurn unweit von der^reysa im Schwarz,<br />
wald, welche.Gegenden durch- Conde, Mercy und<br />
.Türmn« berühmter geworden find.' Bnlold Halle<br />
den Titel Herzog, von seinem Vater, der Kärnthen<br />
verwaltet; ihn selbst halten viele für Herzog von<br />
Schwaben erkannt. Er befaß. Güter auf dem<br />
Schwarzwald und von da bis an. den' Rhein die<br />
Ebene der Margrafschast Baden; er hatte auch die<br />
Grasschaft über Stadt und Gau Zürichs Er wurde<br />
von dem Soldat als ein guter und freygebiger Feld,<br />
Herr geliebt, und von den Grossen ohne Furcht als<br />
ein Haupt ihrer Parthey gegen die Alla'nhewschafft<br />
hoch geachtet. Die damaligen Zufälle wußte er un,
erschüttert anzusehen und also anzuwenden; denen<br />
die sichBedenken machten, ihm böse Nachrichten zu<br />
melden, pflegte er zu sagen: Sprecht, ich weiß wol,<br />
daß Gutes und Böses abwechselt. Sein Sohn, En,<br />
kel und Urenkel haben schwere Kriege ausgeführt<br />
und verschiedene Thaten vollführt, wodurch unvor«<br />
hergesehene und wichtige Begebenheiten veranstaltet<br />
worden.<br />
Nachdem mit Heinrich dem fünften das Haus ,<br />
Franken erlosch, bestieg Lübwvon Suppilinburg,<br />
ein sachsischer Graf, den königlichen Thron. D»<br />
weigerte sich Reginald, ein burgundischer Graf dem.<br />
selben zu huldigen;. dann er stellte sich vor: die bur.<br />
zundische Krone, die seit Kaiser Conrad auf die drey<br />
Kaiser Heinrich dem Stamm nach fortgeerbt, wäre<br />
nun erlediget; weder das Kaisertum noch Verwand«<br />
schafft mit Rudolf dem dritten habe den Kaiser<br />
Conrad auf den Thron der Burgunder gebracht,<br />
nur die Wahl, und vielmehr die Uebermacht, wel»<br />
cher alles weicht; wie dann Rudolf nähere Erben<br />
hinterlassen, welche überwunden worden; wann auf<br />
dem Haupt Rudolf des erstm die Krone ein Raub
gewesen, der den Karlowingen geschehen sey, unter<br />
welchem Titel Sachsen und Franken« die 'deutsche'<br />
Krone dieser Karlowingen tragen? unter demjeni»<br />
gm Titel, töorunter der erste Karlowinge die frän»<br />
tische Krone dm Merowlngen genommen. Das<br />
Haus des'Grafen Reginald war vom' höchsten lom»<br />
bardischen Adel und besaß die Grafschasst in Hoch»<br />
burgund, nemlich den Berg Iura, wo er westwärts<br />
au dle Saone herabsteigt, und Macon, Wien und<br />
Anxonne, ostwärts die Felder und Hügel bis an die<br />
Aar. Das Volk sieurte nach freyem Schluß der<br />
Stände, welche grosse Freyheit eher nicht verfchwun.'<br />
den, bis Ludewig der vlerzehende alles- unterjocht.<br />
Abn die Glossen wurden durch den Graf in Furcht<br />
gehalten; daher. Graf Wilhelm einst als er sich mit<br />
ihnen zur Tafel gefezt, verschwunden, ohne daß der<br />
Adel sich änderst erklärt hätte, als er sey von einem*<br />
schwarzen Riesen durch die Lust entführt worden,-<br />
,126 und Wilhelm seirt Sohn, als er zu Jähren gekom»<br />
men,' wurde mit vielen Freunden zu Peterlingen m<br />
bcr Kirche durch Meuchelmörder niedergemacht. Auf<br />
diesen folgte Reginald. Woraus $li fchliessen, oberi
11<br />
• ' " I«<br />
von dem Adel unterstüzt* worden!' der Adel giebt<br />
mächtigen Königen den Vorzug, von andern hat er<br />
wenig zu hoffen und viel zu fürchten. König Lüder<br />
gebot Krieg, und Conrad von Zsringm übernahm<br />
das Commändo. Reginald leistete allen möglichen<br />
Widerstand, bis er von alle« verlassen und von dem<br />
Feind gefangen wurde. Nachdem er sechs Monate 1127<br />
gefangen gelegen, wurde er nach Straßburg für den<br />
Reichstag der Deutschen geführt; sein Betragen legte<br />
zu Tag, daß er die Freyheit verlohten, aber freyen<br />
Muth nicht; also bewunderten die deutschen Fürsten<br />
den edlen Gras; auch wollten sie nicht bewilligen/<br />
daß er gestürzt würde, dann die Entschlossenheit gros,<br />
fer Seelen ist nicht immer des Glüks, allezeit ab«<br />
aller Menschen mächtig. Er mußte hüldigm; Hoch»<br />
burgund behieltet, ausgenommen t>en geringen <strong>The</strong>il<br />
östlich dem Iura ; dieser wurde dem Herzog von<br />
Zäringen aufgetragen zu verwalten. Von diesem<br />
'wurde Reginald in allem beobachtet, auch war sein<br />
ttbenlang wo nicht Krieg, doch kein Frieden Mit<br />
Conrad von Zäringen; er befürchtete das Reich und<br />
innerliche Unruhen, Conrad aber hatte wider'die
Herzoge von Schwaben aus dem Haus Hohenstau,<br />
li;8 sin Eifersucht von seinem Vater geerbt. Also blieb<br />
• • • • • *<br />
es bis die Herzoge von Schwaben Kaiser geworden,.<br />
durch ihre.Tugend aber zu ausnehmender Macht<br />
ii 48 gelangt. .Damals hatte Beatrix von Reginald, ih».<br />
uz; rem Vater, die Grafschaft Hochburgund; GrafUl»<br />
rich von Lenzburg aber kam zu dieser Gräsin, und<br />
vermittelte ihre Vermählung mit Kaiser Friberich<br />
Barbarossa, seinem geliebten Freund.<br />
Als Hochburgund, Schwaben, Deutschland und<br />
Italien einem einigm, und einem solchen Prinz ge«<br />
horchten, hielt Bertolv von.Zaringen dessen Gnade<br />
für das Vottheilhaffteste; der Kaiser, dessen Seele<br />
,156 mit grössern Gedanken «füllet war, bestätigte seine<br />
Regentschafft und vermehrte sie mit,einer Schinn.<br />
vogtey über Genf,. Sitten und Lausanne und mit<br />
einer Statthalterschafft. über das Arelatensische Reich<br />
an dem Fluß Rhone. Er wandte hierauf feinen<br />
Sinn gegen die päpstliche Macht; die burgundischen<br />
Herren, unter Berlold vouZäringen einem Fürsten<br />
von geringer.Macht und grossen Gaben, wurden<br />
durch mancherley Dinge bewegt und geschrekt; Ver.<br />
told
told aber'njächteiund stärkte selul Pm-they.l'z Da»<br />
«im beschloßer die Grossm'zUlemiedrigmTlidie.Nl'e«<br />
drigen ihnen gleich zu machen; wo?alle'gleich7findi<br />
wird einem einigen öder niemanden gehorcht. Also<br />
würden bitte'alte Fleken (Morges,Moudon, Iver,<br />
dun', Burgdorf,') -mit Mauren. umgiben' und eiäige<br />
Städte 'Misstet. ?! So wurdm freye, Männer roder<br />
die Unmitlelbarm Unterthanen des Reichs durch Ver«<br />
einigung ünv Bisestigung starke durch diese.Sicher,<br />
heit aber'diejenlgm angelolt> welche nach, mensch,<br />
licher Arl: ihrer Herrm wegen.vieler Sachen über,<br />
drüßig warm. - - .--Viele wünschten! unter - dem .Kaiser<br />
zu leben, der alleOhren durch das Gerücht!gwsser<br />
SchlachtenNlnd Geschäfte,'undiralle:Angm7du«h<br />
den Glanj der lMajestäl «füllte/lwelcherviele weit<br />
reichlicher als'kein änderer belohnte: (Hofnung hat<br />
erstaunliche Macht und "überwindet alle Furcht j)<br />
»welch« alle fochefchirmte^ daß'jeder Bürger in fei«<br />
nein Haus eben so sicher war alsder FreyheWiauf<br />
feinem Schloß, und von dessen Thron und Adel aufden<br />
Freyherr, Edelknecht, Baur und Bürger fast<br />
«leicher Abstand war. Hiezu kam, daß die Verel,<br />
K .
»igyng!'.dt« niedern. Adels Hden^Haudwerttleulen<br />
Btodt und Gewinn perschMe, wodurch ihre Anzahl<br />
Zugenommm;:worau5die Nachelserung dm Arbeit,<br />
feil gebahrf.und..bald'viele Erfindungen mit unge,<br />
wohNter: Bequemlichkeit-alles. erleichtertm ; - so daß<br />
die ^wvlgemuthe wolgenähtte. Menge, aller Dinge<br />
jicher, mit Vergnügen, sichgattete .und fortpflanzte,<br />
wie dann die Liebe /durch'häufigen Umgang öfter<br />
entbrannte.. -Das Land weit und breit erwartete<br />
Menschen und Fleiß, t»ann im ganzm alten Bahn<br />
terözerfiörtm.helvetischen Hauptstadt:Avmticum<br />
ll,l VarM-aUes einUechtlaud(
:*==* '45<br />
Die snWnderinachteneinm Bund wtdtt Bit»<br />
töld, aber, er besiegte, sie,indem er, fiein dem Orin,<br />
delwald eingeschlossen zwischen dem ewigen Eis Und<br />
ihm selbst. Von-bin Fewben. Philippi/ deutschen '<br />
Königes, wurde ihm das Reich angeboten ; dieses<br />
lehnte et
Das' bresszehente Capitel.<br />
BW^Virfassüng.<br />
^ls -der > Fürst "gestorben', siel -Meß Großvater«<br />
mütterliche Erbschafft in Burgund>
. y..T—T Ms<br />
«ie dttschiedeir dies« ewizze.iS.tadt^regiert »yurdc.<br />
Andere, Städte Wten.in.Gestien^inHündnM<br />
Md.in Kriegen,.den Flor der Gewerbe und hiedurch<br />
Reichtum, die Bern« Volk und Waffen ; andere<br />
Städte zeigten sichnach langn Stille^ derRath von<br />
'Ben,, war, ehe ,3 Jahre ftit, Batold • verflossen,<br />
Statthalter in diesem Burgund, versuchte seine Wal«<br />
.fm.wider dm Grafen von Kiburg und .wid«, Frey»<br />
bürg., marschiite nach Lausanne, entschied« wichtige<br />
Händel/ schloßBündnM M WaMs und Viel, mit<br />
Hasli, Freyburg, Laupen, erwelte die. Eifersucht<br />
grosser Grafm, und den Zorn des Hauses Hahsburg,<br />
jäh in zehm Jahren zum piertmmal, dm Feind am<br />
Thor der Stadt, fürchtete niemand und überwand.;<br />
und' Bern, eine kleine Stadt, war damäH um die<br />
.Hälfte klein«; die nächste Weide und ein paar«<br />
Waldrechle waren durch die Gnade des Kaisers ihr<br />
.Gebiet.» Aber in ihrem Rath henschlcn keine ge»<br />
wohnliche Seelen, die die Liebe des Gewinns «nie«<br />
briget; hier saß der Bubenbcrg, «ntsnroFm vom<br />
Vater d« Stadt, nicht weit von Yem. war sein<br />
Schloß, amThunuj« seine grosseHlnschastbevöllttl
von WeUênVnrg<br />
und MuMch'wäW' sente'NäMären^ er fänHe dm<br />
lFrafen von' ^«tferi /'et tonßtr'wer zu'firchtay<br />
lv« zu ehrend wcr'tu gen^miG oder zu'hefriegen<br />
Gär; bey'lhck-MW ErW aid UraiW huraM»<br />
Wehem Ritterstlnnm/ er iväf benachbärl'mit Bjef<br />
und allen Grafen von Welschneumburg, wo nicht<br />
ihr Petter; bei t&äi der ban Wat^mW von? im><br />
seitß den» Bodnlste her mit a^Uett'WMm Ge<<br />
schlechtem verwandt unb Fremib-s'Dera^derEsthm,<br />
dach aus dem ThnrM, von öm Ufern des Zürich»<br />
sees an dfii tzlttinjerste verpffänzt'; riD ihm Egee«<br />
ton," ein <strong>The</strong>il ber'Städt tvär'von lhm'erbauch<br />
lind von ben Semigen bewohnt; festigen/ Ffräm»<br />
hnegj tisrHerr voA Rnmligen., bey Gras von Buchr«<br />
Mb ftnbert bapM Ritter-nnß'edle Kriegsniflnner,<br />
von Heren Leberi und Abel miderc^ Nichts vorhanden<br />
W, ttl« ihre'Tochtfr^-diese Rchüblil. ''hl^sdnnn ünr<br />
hie eItgbt Äohntt auf eiiiem stellen Fels der unmn><br />
WW^eW^chöe^^^^Khlers, per von Brem»<br />
garten an dem Walb,ünb Wntmach, her Herr der<br />
OW, W^eMern hinch Yrelmbfchast W Mb«
Gafft besannt -'Auch warte;d«:c5(^rtbiensi b«n<br />
Rille«/ des deutschen -Oiden«,' verwaltet. Ueber.«<br />
Haupt wollte ein jeder sein« Herrschaftm «falten)<br />
wozu « nicht.gelangen konnte ohne dm Gebrauch<br />
d» Waffen, und ohne den althergebrachtm martia,<br />
lischen Geist. Also handelte die Gtadt Bern herz.<br />
hast mit Nachdrul wie eine Eidgenossmschafft lrir»<br />
gn'schm Abels. Die menschliche Gesellschafft ist «ine<br />
Würkung der Furcht vor Unrecht, wowidee man<br />
Mit vereinig»« Wäffm zusammen gestandm, so daß<br />
wo nicht über die - militärischen Maasregeln vor<br />
allen andern Geschäfftm berathschlaget wild, lein<br />
Staat ist.<br />
Nachdem der Kais» dm Bernem dl« Unvnäuf«<br />
ferlichkeit ihr« Stadt vnfichert und allen auslän»<br />
tischen Richl«n?Ä Sneichändel der Bern» eiferen<br />
. Gerichten zu , unterwerfen verboten, stoß von alle»<br />
umliegenden Orten - unaufhörlich Volk nach Bern.<br />
Dann beständige Kriege befchästigtm des Kaisers<br />
,Macht in weit mtfemten Länden», wodurch fein<br />
Schirm die Kraft, verloren, so-das las Volt in<br />
Untndlülung od« Furcht bey siinem Schwttdt,<br />
K 4
und jeder bey Mitbürgern Rath 'und.Hülfe gesucht.<br />
Zu Bem wurdm- die freyem Männer alsobald mit<br />
Frmden, und and«e, wann inIahresftist.keinHerr<br />
ihre Liibtigtnschassl «wies, zu Bürgern aufgenom,<br />
men;.. hi«auf^mußte..jed«. tini'Haus bäum od«<br />
kaufen, zum-Pfftnd: für «fein.Betragen^ die, Pflicht<br />
war ^einander, vornehmlich die Stadt, wol zu he«<br />
Häupten; ja, wann ein Bürg«^ ermordet wurde,<br />
war die Rache durch gnichtliche. Anklage einem je.<br />
Hm Mitbürger so ftey als einem Verwandten.. Der<br />
Umkreis der Mauren, obwol er vergrössert wordm,<br />
tegriffHi« Volksmenge, nickt;>Mleonl>Thu.n«ste,<br />
und andere am Bielersee, and«e in vielmThälery,<br />
besonders die Bewohn« des Uechtlandes, obwol fie<br />
auf ihren Gütern blieben, wmdm Bürge«.und bo»<br />
ten Blut und Geld für das gemeine Wesen dar: so<br />
entstanden Auöburg«. D« Adel trug die Regie»<br />
ning, als eine/Last ohne andem als allgemeinen<br />
Vortheil; üb« neue .Geseze,-üb«! Auflagen und<br />
Kriege wurde nicht leicht ohne dm Rath und • WJI,<br />
len d«Bürger-etwas beschlossen; wozu den Schuld«<br />
heiß und Rath lein
allgemeine Beste, welches der Gedanken des N«,<br />
ständigm / > 'toi; Beysteuer - des: wolhabenden und<br />
freudigen Muthes in allem Volt bedurfte. Die<br />
Bern« haben die Freyheil von Ansang bis auf uns,<br />
und nachdem fie über einige hundert taufend Mm,<br />
fchen die Oberherrfthaffl.erworben, auch leztere be«<br />
haupttt, ohne daß die Peripaltung des gmieinen<br />
Welms. durch Gewalt verändert oder in sechs Jahr,<br />
Hunderten mehr als etwa sechs Bürger ^wegm Auf,<br />
rühren hingerichtet wo.lden waren z dann die beste<br />
Verfassung fteyer Völler ist, wo die Regenten einig<br />
das gemeine. Wesen im.Aug haben,'dieses weil sie<br />
an liegenden-Gütern reich find und unter dem Voll<br />
wohnfss, u.nd ohne alle Furcht und künstliche List,<br />
mit Verstand, Leutseligkeit und Muth -die Regie,<br />
rung als Me Krifgsmanncr perwalten; viele Rechts»<br />
gelehrte find bessere. Sachwalter..und Richter als<br />
Regenten gewesen, und Kausseute suchen Gold,.allein<br />
durch Eisen und Stahel besteht ein freyer Staat.'),<br />
*>Pptmcn &steel, the sc}di« andhisSword}
Das vierzehnte Capitel.<br />
Die DM <strong>Geschichten</strong> der. Stadt<br />
Bet tu,<br />
**•{« <strong>Geschichten</strong> vor dem König Rudolf liegen in<br />
Dunkelheit, weil, als die'Regenten Geschichtschrei»<br />
ber wünschten, sie keine gesunden, nachmals aber<br />
dieGeschichtsthlnb« gefurchtet worden find. f -"-•<br />
;<br />
Die Altm pfiegtm folgendes ihren Söhnen und<br />
Enkeln »u erzählen , - im Anfang hatte die Stadt<br />
leinen Fußbreit Erdreich um eine Brüte anzustÜM l<br />
alles jenseits der Aar war dem Graft« von Kiburg;<br />
endlich lauste die Stadt eine Wiese jenseits dem<br />
Fluß; hierauf wurde die Brnke hon d« Bürgern<br />
angefangen und glüklich fortgesezt bis mitten in dm<br />
Fluß. Da kam von dem Graf ein strenges Verbot,<br />
weil die halbe Aar fein sey; wir ab« suhrm fort,<br />
die Waffen in der Hand; worauf der Graf Krieg<br />
angefangen; Bern war an Voll noch schwach, der<br />
Kaiser hatte grössere Geschaffte, also daß der Schuld»
heiß und Räth in Verlegenheit gekommen. Damals<br />
lebte in Savoym Graf Thomas, der viele Söhne<br />
Mid wmig Lande Haltes und Graf Peter einer seiner<br />
Söhne war ein Held. Er wohnte auf Chillon an<br />
dem Lausännersfe. Da versicherte-einer den Rathi<br />
Peter würde Bern ritterlich schirm«. Da verllei»<br />
Helen sich zwey Henm und begaben sich über Berg<br />
pnd'Thal das Land Maus zu dem Graf Peter und<br />
herficherten ihm: wann er dm'Bernern helft, wer»<br />
dm sie ihll für Schirmherm erkennm. Dieses Zu»<br />
Kaum erfüllte sein Herz mit Vergnügen alsobald<br />
war er bey uns. Es war aber der vyn Kiburg sein<br />
Schwager. Peter nahm sichbey demselben der Ber»<br />
«er getreu an, so daß er ihn zu allem 'beredete.<br />
Worauf er wieder zu uns gekommen ; da er dann<br />
zum Andenken selber Hand an unsere Brüte gelegt,<br />
und unsere Bürgerschaft aufgemnntnt. Nachmals<br />
da die Vorstadt am Bärengrabm gebanen worden,<br />
find wir mit ihm'zu Rath gegangm. Auch sind<br />
wir nicht undankbar gewesen, als der Graf Krieg<br />
hattet' Alsobald griffen fünfhundert Jünglinge zu.<br />
Ven Waffen und k«mm ihm zu Hülfe, in dem Au»
genblil als.« eine Schlacht liefern wollte. . Da<br />
schwur er z wann er siege,wolle er ihnen leine Bitte<br />
abschlagen, Und er siegte, durchdie Bern«. Nun<br />
(sprach er) sodttt; worauf der Anführer geantwor»<br />
tett um Silber, noch.Gold bitten wir nicht; aber<br />
vor acht Jahren haben wir euch eine Urkunde, gl»<br />
geben, wodurch wir uns der Schirmhenschafft un,<br />
terworftn; diese wollet ihr uns schenken und» nicht<br />
unser Herr seyn,, sondern uns« Freund. Auf die,<br />
ses'wurde Ptter bestürzt, aber er wollte dapfem<br />
Soldaten sein Wo« halten, gab die Urkunde, machte<br />
einen Bund.und blieb unser Freund, bis « nach<br />
, vielen Siegen in grossem Ruhm verstorbm ist. ,<br />
i,ü8 Als Peter starb, war das Reich in Unordnung;<br />
nun zerstörten die von Bern die Vestung des Reichs in<br />
ihrer Stadt; ab« dem Grafen Philipp, dem Bruder<br />
Peters ttugen sieden Schirm auf, bis ein deutscher<br />
König im Elsaß und, in Basel mit Macht regieren<br />
werde. Hiefür bekam «Zölle, das Einkommen des<br />
Munzwescns und die Bussm des gröss«n G«ichtes<br />
.(der Appellationen,.od« schwer« Verbrechm,) wor,<br />
üb« nicht, gewiß,
stn? Die Abgabe d« zwölf Pfenninge von jedem<br />
Haus war den Bürgern von dem Kalser^nachgelas,<br />
sen rim Krieg waren sie Quartier frey und riicht»«»<br />
pfiichttt, weit« als eine halbe Tagmse zu marschi.<br />
ren. Solche Schirmhe«en v«ttaten.den: König<br />
oder wurden als Feldherrm gewählt; mit.geringe,<br />
«r Gefahr für ein Voll als für feine Buodsgenossen z<br />
^jmes, !weil jedesÄolk-bewaffnet war; dieses, weil<br />
ein Bündniß 'nur -von^ünabhängigm Völkern: gehal»<br />
-ten :w«den tdn; "und)aus dem ^Einfluß verschiede«<br />
n«Schilmh«ltn «folgte zwischen Bern und Frey, '<br />
bürg (obwol der Herzog von Zäringm beyde Städte<br />
gtstifftet und bündnißwelse verpfiichtet.) .Mlßtraum/<br />
Hwrytracht, Kn'egmNdHaß. : ^;;vV;il" - ,^t<br />
l^l ;Als Rudolf apf'den Thron-gestiegen,.wurde «73<br />
die Schirmhmschast aufgehoben, Freundschaft blieb.<br />
Kurz vor welch«Heit d« Stamm Kiburg. ausstarb-,<br />
.Aargau nnt« Habsburg,- die Wadt>unter Savoyen<br />
.'und Bern in die Mitte zwisthen beyde Fürsten lam. uU<br />
'Rudolf und PWpp gnjethen unverzüglich.in Krieg,<br />
in welchem 'die Bern« Ich so vttbalten,,.daß weder<br />
her König einm Vonvand.wlder sie.bekam noch dem -
Grasen Mi Zuneigung iweifelhafft wurde. Das<br />
Land jenseits der Aar, die Städte Thun Und Burg,<br />
dorf und viele Schlöss« hatt*;Eberhard vonHabs,<br />
bürg Lauftnburg von fein«.!Gemahlin »Anna boN<br />
Kiburg, nach". dnin Geschlecht .rt. sich nannte. Die<br />
StadtHreybnrg «iaufte d«! König im Namen fei»<br />
tlts Hauses. ' Die Freyhtrrm bis' an die. Schweiz<br />
flohen unter seine Schirmhettlichleit. Bern, haßte<br />
er, als ein gemeines Wesen-welches durch sichselbst<br />
bestand; welch« Haß den Grossen lim Land ongi,<br />
Nehm'war,'die B»nee aber ,von keinen Unterneh,<br />
müngm Äbschrekte. 2 Als Anlaß -kam:vnv ^nöthig<br />
schlenvWeütm:sie.sich nicht-wid«:4e« Imherm<br />
,285 von Weissmburg im Sibenthal^.dm Grafen voZ<br />
Greyerz und Herrn vom Thun» zu Gestelen, die ihm<br />
Beystand gaben', auszuziehen.' >' Sibmthal «blstehtt<br />
inBttgm/^wischm welchni vitleiengtThälltzfinki<br />
von' welche ' Thälern^ ch« Müldstro»: Sibne.Dd«<br />
Slmmen die vornehmsten^^tutchströmt; :d« Krieg in<br />
dleftUMb Wien schw«j:ViekHügel unt«brtch«tt<br />
dii Ebene'beS'Thäls'j :dliOügel waren bevestiget.<br />
An einem solchen Paß cheym Ausgang des)gälii
.Sib.luthals.nach.dtm. Thunerfee steht WimmiS, wo<br />
die, von Bern, und jhr^Freund von Klburg^den Sieg<br />
erhiellmz worauf der Ort Wimmls nnd das Schloß<br />
Iagberg in Steinhaufen verwandelt worden ; den<br />
gefangenen Commandanten, einen Rill«, von Blan,<br />
fenbiirg, nahmen .die.Berner.als Mitbürg« an.;<br />
.MMgten.steiU^bun. r . , u ^ " -<br />
^. Bald nach.diesem wurde zu Bern ein «morde. 1287<br />
trr.K»ab gesundm 4 well nun der nstc.Verdacht<br />
.alle* GreüUchen auf. die Juden fiel, wurden einige<br />
durch da« langbelitbte Mittel der Folter, zur Be, .<br />
kenntniß und auflas Rad gebracht, die. übrigen<br />
verbannt; wobey, sieviel v«lohren,.weil wol viele<br />
Jünglingeden Mördern. ibr^Hellandes das Dar»<br />
gelehnte, nicht bezahlet. - 4 Das Voll Gottes war je,<br />
derzeit vor allen das unglDchste, vormals,«eil es<br />
,den Geboten ungetreu war und nun weil es ihnen<br />
gettm ist. Die Juden waren.Lamn,«lnechte.des<br />
.heiligen römischen Reichs, dah«sie bey Rudolf bit.<br />
Mich klagtea,d«.König für sieBefehle gab, und<br />
als die Bemet nicht gehorchten,.Mit mehrM150«»<br />
.Mann aus dem Aargau auf das Breilfeld bey Bern "88
angezogen saht"; woraus'nichts «folget j'Wed'er er<br />
noch andere' damalige FeldHerrin^ kannten' die"Be-<br />
. lagerungskunst, also daß 'auch' Betn vist w'ar;'''die<br />
Hene' aber "hielien lelnt K^itgszüM verwüsteten<br />
alles vor sichher > konnten alst nicht bestehen i lind<br />
Rudolf zog ab.' Alles' dieses that r «* NächbeinGn<br />
Monatm zum andernmal. 'Damals wollte «durch<br />
angezündete grosse Haufen Holzj Pech und Schwe.<br />
ftl/die^ F d'le'Aar berunt« flößte^dieBrütern<br />
ÄndT»^<br />
Äefahe bkingO;? allein' eNvNltt^en FlE Pfahi,<br />
werk gMagtN^Ünd hielt alles «fc^^Ä-iSl<br />
• ^i? k%ltÄm ; l>f^©H|tfönlFuhtr Berck<br />
faMkeit,' uiid nun die Kriegslunst zu Wass« und zu<br />
Land/ also sindIN den mittlern Zeiten die'unverstelt,<br />
ten Lädni'scHafften vttschiidenir Völker ^meKwüW.<br />
WMe^'dirßvat eh^üli"vd^CMund'e,nigm<br />
wordin^ Chatte eine^so 'uageWe'OirnlV' daß'am<br />
^anzini^eer fast keine'u«d?m-HiM Männern<br />
'wenig«! KrieFrigeln «l«ntt wndeli lönnen."':•#' •<br />
' r r : ' :•*•*}*•'•"•* ; ."! .'V>-r^fI?.;:,>: t;:.-; 'Nach
Nach diesem wollte der.HerzogsAlbrecht..Bern: 123?<br />
durch unvorgesehenen Ueberfall wegnehmen, wozu!<br />
er unt«:seinen Graftn und Herren eine grosse An«:<br />
zahl Volt aufbot und versammelte ,^ die Bern« wuß„<br />
ten nichts, davon.. ,An lder mntern:Blükt wohnte:<br />
d« Venner Brükler; einige Renter zeigten sich,:t>ic<br />
Arm« war von dem Hügel bedekl;. er. wollte sie<br />
nicht erwarten und fürchtete leine Todesgefahr? Am<br />
seinen. Mitbürgern Heil zu ^verschaffen,: «grifft die<br />
Panin, «mahnte seine? Nachbarcn? und brach aus<br />
dem Thor. Da dann bald Albrecht, mit ganzer<br />
Heersmacht vor. ihren Augen stand; l/Sie die dett'<br />
muthigen Tod, einiger Wenigen unschädlich« glaub«<br />
tm als den Schrelm ein« Flucht /ihietteN 7 stritten:<br />
und verkaufflen.theur das Leben, »Während welchek'<br />
Zeit ganz B«n aufgebrochen. »Als'derWenner um,'<br />
gekommen, «blilte ein. Bürger, mit. Namen Wall»!<br />
von Greyerz, die Panier in:5feindlichen Händen,»<br />
warf sich:in die Feinde, enttiß die Pani« mit'wü»^<br />
tend«Gewalt und mit Blut besprengt,.und brachte'.<br />
sie zurät.« An-diesem Tag wurde.an. den Mauren so«<br />
gestritten, daß Albrecht verlohren gab und Frieden
Mächte.' Dent'Walelgaben die B«n«! den Zuna,<br />
men d«-Bid«be für «He seine Nachkommen; den<br />
Bär in der.Pani« sezten fie in ein rothes Feld n,it<br />
einem wtissea.Streiff,:lU.Elinn«ung, daß die Pa,<br />
ni«? der;Stadt nnlti edlem Blutvttgiessen gerettet<br />
worden sey. Es war üb» ein Venn«Hlufsth« des<br />
Militnrwrstns,, öffentlichen Und Prioatv«mögens;<br />
welches Amt bey anwachsenden Geschästm, als auch<br />
die; Stadt in: Quartitti getheilt, von vi« Edlen<br />
1294 unter vorigem-Titel »«waltet wordm ist. Auch<br />
hatte eine Ansammlung von. mehr als zweyhundert<br />
Bürg«« «inen Ausschuß von Scchzehen, 'zum <strong>The</strong>il<br />
vom angefthensten Adel, in wichtigen Fällen des ge»<br />
meinen Wesens dem Rath beygeordnet; welcherley<br />
Zusäze*) in vielen Städten und Ländern-im Ge,<br />
brauch waren. Dann so lang gemeine Wesen für<br />
das gemeine Beste von guten,^ruhmbegierigen Bür,<br />
gern unbezahlt verwaltet wurden/ trachtete weder<br />
das Volt nach. Democratie, noch fürchteten die Re,<br />
.gierungen die Vermehrung ihr« <strong>The</strong>ilhab«; so daß<br />
was. nun von den einm Ehrgeiz und von den andern<br />
*) Aggiunte."
Liebe der Gleichheit' genanntÄvirdl, vielleicht «toi<br />
andere Benennung v«dient. Hlb«. die Geschichte der<br />
ganzen Regierung, der alten' Edlen, von - denen älli<br />
Städte und Fielen, die Geseze, d«. ewige Bund,<br />
Freyheit und Ruhm herkommen /ist vtrborgm, da<br />
doch die ItegittUngen^ bevestiget w«dm, wann tft<br />
Erfahrung der Alten ihnen zum Beyspiel vor Augen<br />
ist, und wann durch die gleichen Grundsaze, durch<br />
welche «gegründet worden,'-!»« Staat behauptet<br />
wird.<br />
,.' Ulrich von Kienbnrg, Schnldheiß, unddleBc« 1=94<br />
uer wurden von den Iudm durch sünszihen hundttt<br />
Mark Silbers begütiget, ab«dieGrafenvonGrey«z 1-98<br />
und von Welschneuenburg, der Bischof zu Lausanne,'<br />
die von Freyburg, die Frehhcrrm! von: Granldn,'<br />
vom Thurn zu Oestclen, von' Bclp/won Monte»<br />
-nach, die ganze, Parthey König Albrcchtm von<br />
Habsburg, «klärtm alle auf einmal den Bernern<br />
Krieg und erschienen in der benachbarten Gegend.<br />
Bern erhielt Beystand von dm Grasen von Aarberg<br />
und Kiburg und von der Stadt Solothum; von<br />
Savoyen wird v«schiedentlich geschriebm. Bern<br />
• L 2
at nicht um Friedm; ein Voll das nachgiebt, ist<br />
verlohren; fondtm die Bern« zogen aus Unter Ul«<br />
rich.Castlan von Erläch,.Ritttr/lihrem Feldhenn.<br />
Sieifanden^den^Feind'in grdss«'Anzahl an dem<br />
Donnerbühelennweit-von Bernnwöl postirt. Sie<br />
dem ohngeachtet marschirten in gut« .Ordnung her«<br />
an; worauf da sie in die Nahe gekommen, Ulrich<br />
von Erlach ab« das Zeichen gethan, das Volt mit<br />
ungemeinem. Feldgeschrey in vollem Lauff den An»<br />
fall unternommen. Wodurch d« Feind, welch« die»<br />
ses, nicht erwartet, in »öllichen allgemeinen Schre»<br />
km und5volle,Flucht.g«ieth,Ium desto^eher da et<br />
meist Cavalttie wät.^. Er wurde von dem Frcy'corps<br />
in derienigen Eilfertigkeit verfolget, welche von mn,,<br />
thigen. Jünglingen in diesem Augenblik zu erwarten<br />
war; Talso »wurden 460 «schlagen, 100 gefangen)<br />
zehenPaniere von dem .-Erlach in •©. Vincenzen<br />
Münster zu Bern als Triumphzeichen aufgehangen.
Das fünfzehe.nt.e.CapU,el.<br />
Von. Yem Character der, Pemer.<br />
viele Bündnisse geschlossen, daß kein Bundsgcnosse<br />
Gewalt wibii din andern brauche, sondern alle Gc<<br />
walt von dem andern abwende ; daß zu gewisser<br />
Zeit an gewissen Orten die Rathsherren alle Miß,<br />
Verständnisse >der Städte entscheidm; daß Hie Sache<br />
dessen, der Gewalt'brauchen möchte, alsobald'v«,<br />
worfen wnde.: -Wann eine Stadt, einen Herrn hatte,<br />
mußte sie selbst gegm die Bundögcnossen dem Herrn<br />
beyftehen ;. dieses pstegte sie nicht eher zu thun als<br />
im sechsten Monat,.nachdem sie'untersucht, ob d«<br />
Krieg rechtmäßig;, oft nach dem Krieg erseztm sie<br />
einander allen Schadm; endlich-wurden durch die<br />
Bündnisse Schirmbnrschastm unnöthig. Die mei»<br />
sien Städte machten keine neue Bündnisse ohne Be.<br />
willigung der-alten Gundigenossm, dann jene sind<br />
picht ohne Gefahr für die alte DtNkungsart. Diese<br />
Bündnisse, in. welchm alles dem gemeinm Wesen<br />
aufgeopfert.wurde, scheinm dm Menschen, die nun<br />
sind, mangtlhafft aber eine Eidgenossenschafft,<br />
mlche viel»».lünstlicher Gtftze.bedarf/ ist wie'ein<br />
Wann d« von Arzneyen ItbL
^u* jj?nm:y.OT«stlKflfIris.fptß4tt^*,^ag,;=trct. die<br />
SW nichts.helaßnWJ>1«.DöFerMieM.gelaust<br />
har wmde^lweil.von SoloWrn^^<br />
pen ihre Bülge^-wie,«»»-H.e« im-Ianzen Lantl:«^«<br />
gebreitet.sstlr.en.zt: Wo derlZeind^ hin ;&itt<br />
«sied» stiNlmL^ndlUNd nM stinHqndi cAlsoHWe<br />
Bern wenig!lU Mtheidigen )M:«tleHerW<br />
Nichts^ ln^li«en;Wd,:groP fL^Ua7ei^'y1
^rtfitTung .geführt; :fjma)let>crumr»on 6êm »etfiunbe*<br />
Hm'grossenlAdel'vhnt PlanV-«on «ltleil mit Gleich,<br />
Mltisliit^ Hon /einzelenivhneMuhm mndHeute-,' nie<br />
^h«^äls^tän1e:Heseszftiyen Vülkeenizu)^Mit Vir,<br />
»zMiflungl/rInW««^'geschah['im ZottcjüweHenSel»,<br />
und auf dem<br />
Helm d« jungen Ritter wankte drohend ihr hoher<br />
Ftderbusch. .Unstre Sitten sind ^in Schlüssel der<br />
damaligen Sitten, 'wann 'man sich das - Gegentheil<br />
*) Reimgeschichtm der Siege.
von:
der, Todesstunde gab der Kriegsmann eine.--Gült für<br />
ein 'ewiges Licht. * Bey den Begräbnissen -wurde<br />
mehr getrnnlm als geweint, viel erwogen was vom<br />
Verstörbmen genösse«- und. nicht z was an ihm.'v«,<br />
lohren worden,'lang an:fein Leben und.Nichten<br />
seinen Tod 'gedacht. Wann diese Bern« nachmals<br />
nicht!bon' ihren eigmen:Bündnissm.-.mit andern<br />
Städtm in. Schränken gehalten, in spätern Heilen<br />
abernichralle« durch die <strong>The</strong>ologie'verstellt und<br />
vnschlungn» worden wäre, hatte durch ihre Grund»<br />
säze und Waffen ein gewaltiges Reich gestiffiet w«<<br />
dm können,'wie sie-dann-zno Jahre lang deml«,<br />
stm freyen Rom an Tugmd gleich gewestn und mehr<br />
Eroberungen gemacht;. beyde, wol ohne einen) ent,<br />
worftnen Plan.' In folchm Staatsgeschäftf« liegt<br />
alles einzig daran, daß man:eine S«le habe.
Das.sechszehnte Capitel.<br />
Von den.benachbarten Grafen und<br />
Herren.<br />
-Hachdem--die Bern« viele Bündnisse geschlössen,<br />
Schlachten 'gewonnen-und Schlösser' «^bertpgerle<<br />
then sie in Krieg wi'd« äste Benßchbarte.<br />
Thun, tinschönts Schloß auf einem frey gew<br />
gmm Fels, wo die Aar dm See verläßt, unten'esne<br />
kleine Stadt, viele Dörfer in dm Bergm, am See<br />
und in d« grasreichen Ebene vom See bis an die<br />
Thäler', Schloß und Stadt Blirgdorffdas Schloß<br />
Landshut, auch Fraubrunnen m,d viele'andereOrte<br />
lagen 'auf den Allobim, die die'Agne^ von Rhein, ,09»<br />
fcldm an Bnlold von Zäringen, Anna von Zarin, ,216<br />
gm an Ulrich von Kiburg, Anna Ivön Kiburg an ,272<br />
Eberhard von Habsbnrg Lauffmburg, dies« durch<br />
Hartmann seinen Sohn auf Eb«hard und Hart»<br />
mann, seine Enlel-, gebracht; eben diesen Grafeii<br />
war von Leopold von Oestreich Oberlehensherrn die ,313
urgundische Landgrafschafft über die obersten Ge«<br />
richte und. über /das 'Kriegswesen ^d« Gegend *)<br />
«56 übergeben worden. Dif Macht b«uhtte auf Thun<br />
1316 und auf 'BMdö^ welch«^'Städte 'unter billigen<br />
Zusagen von ein« nicht'.unbeträchtlichen Mmge be»<br />
völlert, «weitcrt.und behauptet wurden,.jede unter<br />
einem Schuldheiß des Grasen, zwölf Geschwornen<br />
und nach Stadtrechten, die «der Graf nicht übtttre,<br />
ten durste. .-Kein« konnte Bürg« werden wider<br />
den.Willm.der..vorigen Bürger,. kein« am freyen<br />
Abzug, verhindert werden;,nn »jeder Mann,. der ge»<br />
hm und relten-konnte,rhatte^Hber. sein^Gut freye,<br />
Macht;, nach ihm folgte es dem -Erbrecht;. seinem.<br />
und keiner Stadt konnte der Graf Steuer, auflegen..<br />
Andere Sazungen waren den Zeiten gemäß:- wann<br />
ein Burgdorftr einen Fremden geschlagen, hezahlte<br />
er ihm drey Schillinge; derjenige Fremde,. der einem<br />
Burgdorftr sp gethan, wurde.an.einen Pfahl ge,<br />
bunden, woselbst man ihn scalpirte; wann ein Thu,<br />
ner nach tinemTodschlag schwur, daß « beschimpft<br />
worden,,wurde.« nicht gestraft.<br />
•) Non Tbun bis an die Brüke zu Aarwangen.
•- '71<br />
'' Die Völker iNStädte v«saMmett7 bewiesen, daß<br />
die Würde eines Volks vom Gebrauch und V«iini.<br />
gung der Waffen abhängt, dann da sie kaum der<br />
Knechtschaft los geworden, durfte bald kein Graf<br />
etwas Wichtigel ohne das Volt vornehmen oder ihm<br />
etwas vnfagen. Seit König Albrechten, der nie» 129»<br />
mand schönte, wurde von allen über alle Maasse das<br />
Haus Oestreich gefürchtet/ Deswegen trat Haw<br />
mann der erste in Bündniß- mit Amädeus von Sa»<br />
vöyen und in Burgrecht mit Bern; welches lezt«e ,301<br />
von seiner Wittwe Frau Elisabeth von Freyburg, 1311<br />
von'dem Votmund und Regent, Ulrich von Thor»<br />
berg, Ritter, und beyden Städten wiederholt wurde.<br />
• Elisabeth aber wurde als eine junge Wittwe von<br />
einem benächbartm Ritt« üb« den Tod ihres Ge»<br />
mahls angenehm getröstet/wtsw'egm sie ihni alle<br />
Macht gestattete; dieses wußte Hartman« der älteste<br />
Sohn; er aber war seinem Bruder abgeneigt, also<br />
that «alles um den Senn (den gelikbtm Ritt«)<br />
auf feine Seite zu bringen. Der Bruder, mit Na,<br />
mm Eberhard, hatte die benachbarte Propstey Am,<br />
foltingm und als Chorherr zu Slräßbürg u'nd Cöln'
und von .andern Pfründen 2ll«l Marl, sindilte zu<br />
Bologna und verzehlte jährlich 6«, Marl;,,auch die,<br />
seö Geld wurde ihm nicht übersendet, also nachdem<br />
er Versicherung ausgestellt, laM « üb« die Alpen<br />
z^utül und.begehrte von dm Seinigen das.Erb?<br />
worüber sie sein spotteten, er wurde als cin unschu.l»<br />
diger Jüngling angesehen. Ehe d« Streit eutschie»<br />
den war, machte er vertraute Freundschaft mit Io,<br />
hann von Bubenberg von Bern und andern Hencn.<br />
Einst waren die Brüd« auf dem Schloß Landshut;<br />
es ist wenige Stunden von Burgdorf in einem grü»<br />
nm wasserreicheü.sehr angMlbmen..Land.:.Hi«<br />
schliefen, sie im gleichen Bett,. nach damaligem Man«<br />
gel an Hausgcrathe. In dieser Nacht wurde Eber,<br />
hard halb nakend von seinem Bruder gebunden und<br />
alsobald nach Rochefort einem.. welschneuenburgee<br />
Schloß »«schilt. Es war. aber Hartmann Schwirr<br />
gersohn des Grafen von Welschncuenburg. In wcl»<br />
chem.trailrigen Zustand Ebtthard änderst nicht tonnte<br />
als .dm Herzog, voll Oestreich, zli welchem er ge,<br />
rjnges Vertrauen hatte, für Schiedricht« dieses Erb»<br />
strtites annehmen. Der H«zog urtheilte:.Hart,
mann soll alleS haben,.Eberhard möge auf Thun<br />
wohnen, von jenen eaoMart müsse.« dem Bruder<br />
hund«t und fünfzig übnlassen, weil d«Bmd«von<br />
Schulden gedtült werde. Ebnhärd in dm Händen<br />
fein« Feinde nahm es an. .; Da kamen die Brüd«<br />
mit einer grossen Anzahl Vasallen auf. Thun nnd<br />
hielten eine Mahlzeitt Frau Elisabeth, ihr Liebha,<br />
b« und Hartmann thaten- sich auf ihrm Anschlag,<br />
.der glüklich ausgefallm, viel zu.gute. ? Also > sagtm<br />
sie viele Einfälle die sie für wizig hielten; und nach<br />
der Mahlzeit, als man um dm Feurhend faß, (die<br />
Alten assen in der Küche od« daneben,) sagte Graf<br />
Hartmann: der Brud« sollte billig.zu diesem Ver»<br />
trag «inm Vogt haben. : Dieses dmchle.ih« ein«<br />
schöne Zweydeutigkeit ans dessen geistlich« ©tand,<br />
Unerfahrmhelt:und jungftänliche Unschuld; nicht<br />
Minder waren die andern auf dessen Unkosten geist.<br />
reich, so daß es unttträglich schien besonders nach<br />
der Mahlzeit,'und einige griffen zu dem Schwerdt.<br />
Worauf sich plözlich ein erschreklicheö Getümmel<br />
«hob und alle in heffligem Zorn übttelnand« her»<br />
fielen, und unversehens wurde Hartmünn erschlagen;
der.schrieb es dem Brüder zu, der! besthuldigte.Phi,<br />
Ilppm von Kien, Ein« aber ergriff dm Leichnam<br />
Und warf, ihn:• Üb dem Schloß herunter, weswegen!<br />
alle'Thun«', durch das. grosse Geschrey versammelt,<br />
im Auflauf zu den Waffm^ griffen! und nach dem<br />
Schloß eilten; da dann viele' flohenund andere ver»<br />
wahret wurden; Eberhard aber befahl die Thore zu<br />
versperren, schifte nach Bern um Hüls und versprach<br />
auf ewig Burgrecht, ja d« Stadt Bern die Ob«»,<br />
lehenshttrschast^über Thun aufzutragen ; wodmch<br />
bewögen/ die?Berner nnvnzüglich gewassnet aus,'<br />
gezogen^und'-mit, leichler Mühe^die.von Thumun,<br />
ter Bern und Eberhard brachten. '^Dieser belam die<br />
alte Gewall bis der Stamm, «lösche; den Bernnn<br />
schwuren die Thun« mit Stadt und Volt indessen<br />
beyzustehen ;' -die jährliche Lchensertenntlichteit.-be«<br />
stand in einer.'Mark Silbers^ woraus Schuldheiß<br />
und Räth im ersten Jahr zUm.Andenten 'diestrDinge<br />
eine silberne Schaale verfertigten; Kiat watdRaths,-<br />
herr: - Dem Absterben:des Hanfes Kiburg wurde<br />
entgegen gesehen; da Eb«hard nicht schien, Weib«<br />
zu lieben > hielt man ihn für unfähig,? das Ge»
schlechter? zu p$anti«uu
dManhen) viel HerrenC
«berdzeWoskenhln'aüsstei'gtnl "WaHwvönEschnü nji<br />
bath Wadiswil/'tin Züri'chganer Edelmann/ hatti<br />
mit' Ftaü ItÄ5lispünnen und Oberhöfen bekötnmei<br />
i.nd auf lein Haus geerbt bis auf eine Tochler/ G«i<br />
mahlin'des Fceyherrn'öon-Weillenbüig-iM Siben«<br />
iljctf» Unweit' von NspiMnenl ist IliterlakeN UNscrei iijz<br />
Lieben:Fräutn" Stift) iiif Werk "Selingüren von<br />
Oberhöfen Und der Kaisers die lMdieCammerB«<br />
iei A ditsirWlldniß.gischinlt:i^Wtittthin Wtfef<br />
zwischen VetgeN1>erBrienzersieltst>'^^<br />
dem Reich',' frierst unter Gräfen zuBrienj aus dem<br />
Wallistr Stamm von Raron, dann üntct den Reichst<br />
Vögten auf dem Schloß Rinkenbtrg/Würgerl» z^»'<br />
Bern. -Je abgelegen«.' und'wilber'alles wirdi lltti<br />
iö blel näher war ts dei ersten' Vlerfassung'derMell»<br />
schm und mit Untetthänigtelt ü5bltännt.'^Alsoi'0rt<br />
fängt auf dein Hirg lilrünig ltnterwäld'in M
gMHsislj die BuI« des Peinlichen und:läbrlich^a<br />
Ufund. lUnter djeser,Peffflssung lebten hie Landleute<br />
W-au^denFreyherrHIphann vonWelssenburgund<br />
U^un.n.en/,MelchefllKpn.zg Ludwig zum Reichsvogf<br />
glsMl fiErMWe^ie,^tin Herr.und nicht nach<br />
hlf'Dligln Fr.e.vheit«und prfßte iStepren.:,- Diese<br />
i;j2 Neuerung belastenHjß yon Hasli. bey ihren alten<br />
FyMden ^en Schweizern in, Unterwalden, welche<br />
'Wt.pflegtfy^Mecht.Mslustehen..! Sie fanden Ge»<br />
hö^ und. tnachttn Änen Anschlag: daß die von Hasli<br />
dMch.dic Bergfialy westlichen Ufer des Brienzerfees<br />
imdzWyaynMer Inter.laken her,^die Unterwaldner<br />
d^lck^Bergpfqde /aus < dem Habchefen,Thal herzie,<br />
hen und,alles Volk vor dem Schloß Uspunnen zu<br />
brstWmterZelf erscheinen soll. Die von Hasli fühl,<br />
ten bie:gröste.Begirdf eine rühmliche That, für das<br />
Land auszuführen,.brachen freudig auf,-eilten!und<br />
kamenan/.'M früh; ilicht unversehens.-.:: Also eilte<br />
deriFreyherr-mit ihnen allein zu streiten., Sie aber<br />
wollteu dochvnlcht weichen. Da wurden achtzehen<br />
erschlagen und', fünfzig.der vornehmsten Männer auf<br />
Uspuimest geführt. Die Unterwaldner kamen damals
S« »«flog dn'4stnj«3(i#ü«l5 m*¥M'ltittö(t<br />
I«hr,'öNe-ld«ß!die ty ihre FttyheitMältM'Nl^<br />
«chsiißti d'ee Länbam^aÄn-Wcinir' Ke'stl/'au's eiM'<br />
malteK'GeschseG/ilnen'EnWlüß-f^Wdle-Uäch<br />
Bern: Saß'doch!diiHerMMBtrn'si^dieFan^<br />
lem-e.eon^ffMMM^üsseisttnMtl/ihrissl^ ,<br />
fern Atlif ¥am^rila^ptm^f0mi<br />
tteanlWM<br />
VeriiMrMK Mte MMtM^«bWer?-hiilstV,27;<br />
Wär>lderWnichtWnMi'/MTeM<br />
mit vielm andrtnMMihsMWiüA-MÜr^"<br />
'sichOre^d«MaWMch'bMtzWl1>lM bon ^<br />
WeyWg'emckMiffMriMpMlch'ir b'nrtzlW'<br />
'eigrm'Mi^nllMng' bM SchÜlHW^^^iNl" ,<br />
'MMirVltel'^Ulb'i^
«ls erdWHnig.bMbltb.atte.:..5De^L.aydsleutl!l<br />
Wlde.Hre.WffaHlng MDiget';üpon.»y.slch
f^HÄWänglichen Gzssten^MMestlVen! habet)<br />
^m^M^M^s 5Mnn.^s^MMn^<br />
und, werden ,seicht..verschlungen.,,.da dann etwa nach<br />
OBMslz,der^StozWZM^de^M«z.<br />
WWjWlMK WZMl^?n.!^:llVr«H<br />
MMiS } dHGranim^ .WnschMen^. G^<br />
M^er^^^,I^<br />
And und.scheint fast ver^vitfert,,.als wann er seiner.<br />
BlösseZ».fgfN:dcr-Zeit nicht wih«,standen,h^te,; ^ach^<br />
W-^Aylich^Wil^s wHchH^vMdiMmHlg<br />
an einer kahlen Felsenwand,^Wi^-^J^S<br />
M MOM'^?,My^em^^°Mh^<br />
ANWUWnz"U^c^habe^di^^^<br />
M 4.
gin als nach %mm?^mWmWtöhW<br />
im'wrHem hervor über den'Ott^Ftntig'en WdS?<br />
Thät^lMMe^MWet?nM^^SlW<br />
* Wgegin dmThuMWM^iMn bWVieW.'<br />
iachtÄU^StanAMöW^Mer^n^FW<br />
«MslMet^üMrlbÄM iNi^ü»<br />
t,m und von leinen Elben EschenbacV bDerischt^rO<br />
Df'mdNch durch'Heyräth unt«"IöW»ies' Frev)<br />
^erm'vom Thum jn GeMlf Km^im^^äW•'$$<br />
,zi6 t^lmne«: "Dir UrspM'öWNlch'techtes'lst Alt<br />
Eifer;Ä"und^Mtö^^<br />
ste»M'M'DelO°MMnM» ^Ä^Sföfir<br />
JJIS Freyherren haben fichl,« die''Grafen voii Savoyen<br />
W'voli tzreyerz'gehalten,um) 'Mä^MveefpraH<br />
SchWeiD'ünd'BMr:'<br />
'MÄdim'iias'W äai ^zMAn^'voii Schwyz<br />
KMn^nMU^WbaM^D^M^ 'bis<br />
Or be^M'«K^M
moÈam - M<br />
Wittifâ emtHiWffld harUe^'MftMeychj^rM'Mtt^WH'Hl^<br />
^WMir ^'dse'Wl^ßrWMM^'Nl^nnrM ;<br />
kühn!iVetl?M'talsb1li^§^^^<br />
Wd M VaMn^sii väsMepaW^^ihe^<br />
^'-imd-ivär^tn'B'W^Wt^n-O Wü.'hi»<br />
lsrMenM^d^TM/MHWmP°k^lZzfasi"<br />
Mft' OrWD-MtetM'ge^MkMdUk ^lf» -<br />
Me^n Mbö^stinmM ani:Oll^Miniirel'<br />
MlWMl^Wl^nHem'MMaH^leMF
^?/itjeWNf,einMsMilden,Mal.!W.SeeiMMM<br />
Ol8andln
kaw>!oder die nicht ohne M. bestehen.konnten/ ode»<br />
benm:er'anMa.cht-.peit..überlegm:lvar. ;^er war<br />
durch lsingeMHey Mer Fe^n,!WaldefzM»ungebahnter:Pässe<br />
von.fremder Macht getrennt; der<br />
Stamm, lso.lang.-«! daurte, w»r,WWsisch.l Aus<br />
allen/^Urkunden
Kttegck^itl?slMses.n Ee^wvMMf GteyerpeL<br />
«em starlmlSchloß tniMn in Mtt Herrschaft/"untl<br />
bewiitytt,:liiMiteN'Sälenltiei«röffeAnzahl sttnei<br />
Nlaffe'obtübet «lnd.'Edelliifchic 5da lv«rbe« tofriöY<br />
Ilium schckettiVchfin WöI.'din'AMn iider^Htlden<br />
ZeschlächM Uüd'Eistetj älsbaMtvurd>n bie.'Rillc<<br />
böN'dM'TMiM^d^TläflVete« ; £offla# ; tö<br />
WiM stelftM'M.ste«MMlMnM'dlMM
Der Graf, in Savoyen blieb.^jt Bfrn verbün, xjjo<br />
det. .Ludwig voy tzqvoyen, Herder Wadt> hatte,<br />
dje.Mffen-der Bttjifr in rjnem Krieg ihrer'Bunds,<br />
genossen der Freyburger. gefjihlt; - den» Herrn von,<br />
Gümniinen hatte > er vergeblich beygestanden »wofür<br />
das fruchtbare benachbarte Land, mit reichem Elf<br />
folge pon den Bcrfiern geplündert worden.., Es war ijjj<br />
aber Oestreich zu furMar, als, daß -er den Unttt)<br />
gang her Berner • wunfc6«r konnte.^,Die^ Städte^<br />
Peterlingen'und Murten waren offt ihre Bundsge,<br />
nossen. Unter den Freyherren war Granfon wegen<br />
.feiner Güter in der Wadt und Hochburgund an<br />
Mächt gleich - einem Fürst, welchen Titel er wol eher i;» z<br />
bekommen; gegen, die Berner, deren Mithürger er<br />
gewestn,>Mr,er. freundsthaftlich gesinnett '"^
t»2o<br />
war Tannwald j'an bett Ufern und «bei» Laiidni«<br />
hinSumpf. "So hieß'outt) berMurtener'bder bei<br />
^elschneüenb'ur^etsee, wegen diese? Wüsti der Üettzl<br />
tisee, lijle^bH' den 'Wichen lber' Ginfersee Amui<br />
fyüiWelcher' 3B«l>^it T flt^ l>««»jeeirib^ iihsIctti^It'tJt> v<br />
fang/am triipòt 1 it^bUttJ<br />
Ul&kdW^'Uh^tUi<br />
Das lüolk'der w'elschredenden Schwill scheint -aüi<br />
dem Höch'bürgünd getommm; darum tragen Sieli<br />
Gtschlechier? und Orte gleiche Namen:<br />
In de«<br />
Iura wurde das königliche Cammergut Rudolftthal<br />
Welcher als dii<br />
einige Wohnung in demLanb^'FenilsttiiNohnüng)<br />
hieß: Alte Grckfen h'atterl
alten Zeitm herMeinb»u>^W
dern »bgenommen uud^als
Das Hochftifft Basel war -mächtigzod«.' nicht/:<br />
nach dem die, Bischöfe,' das Brevier^oder,:Schwerd5!<br />
besser führten: mit Bern unterhielten: einige Bura«)<br />
rechn ^Die Städte Biel, Solothutn und Laupen.<br />
machten gemeine Sache mit Bern., Unter den feinds. izòfi<br />
seligen Freyherren war Montenach, der nber inder<br />
NothBnrgrecht annahm; Bremgarten der nachZtr»;t;il<br />
siönmg deö Schlosses das Land,verließe der.Senn!»; 13<br />
von Münsigen,welcher-durch die Waffen 'gezwungen)<br />
wurde Bürger zu werden/ endlich der Kerro auf<br />
dem Kenenried, welcher in Todesgefahr einen Strik<br />
um den. Hals von dem Schloß „die -Bern« um<br />
Gnade angeflehet, ab« die. Waffen, übergeben und<br />
fiiehen mußte; Rorberg ein Schloß eben dieser. Ker^ in?<br />
ren wurde.mit Pechkugeln in Brand'gesezt; aus<br />
den.Flamlnen sprungen - viele
Ruhe' wie sie es von ihren Vätern bekommen, zu<br />
gemessen und ändern mitzutheilen, wohnen auf dem<br />
Guggisberg der am Fuß der Alpen'steh liegt, und'<br />
also, daß die Hügel, Ebenen,• Gebürg«, Städte,'<br />
Flekeü, Schlösser, Wasser und Wälder eines gros.<br />
sin <strong>The</strong>ils der burgundischen Schweiz bor den Au,'<br />
gen sind. Er stand unter' dem Reichsvogt von Graß,<br />
bürg; die Mönche von Rigisberg hatten Einkünfte.<br />
Graßburg ist in der Ebene am Wasser auf einem Fel,<br />
fen gegründet, so daß diese' gewaltige Mauren in<br />
so wilder Einsamkeit von den damaligm Menschen<br />
»zio und ihrer Gemüthsart gehörigen Begriff lerweken;<br />
dieses Schloß wär von' Kais« Heinrich VII. dem'<br />
Grafen von Sävoyen, von diesem dem Ritter Wil«<br />
Helm von Twann vor Alters übergeben worden.<br />
uz; Gleicher Gestalt kam durch diesen Kaifer^das Schloß<br />
Laupen, woselbst Grafen umliegende Cammergüt«<br />
verwaltet hatten/ um 1560 Mark an den Freyhnm<br />
lzio von:Granson^, von.diesem an den Freyherrn vom<br />
Thum zu Gestelen, ünt« dem folgenden König,<br />
ij2+ Ludwig von Bayttn/'an Bern, weil der Freyherr<br />
dem Haus Oestreich zugethan war, und weil über'
die Stadt bey diesem Schloß'tât diesem'die Ber,' ijo$<br />
ner dem Grafen'von Straßberg: die- Reichsr^gtey<br />
abgekauft hatten.' Als aber Bern bezahlen »liollte><br />
verwarf der Freyherr die Verfügung ; worauf die<br />
Bern« und ihre'Bundsgenossen in Ergitzach mV<br />
Illingen, seine nächsten Herrschaften, mit Fcür und'<br />
Schwerdt eingefallen und alles in Befiz genommen';'<br />
da dann der Freyherr that was gcfodert würbe/ Zn'<br />
Verwaltung "d« Wogtey wurdr von den Bernenf<br />
Anton von Blankenbürg, Ritter, mit einer Besold<br />
düng von 52 Pfund an Geld und eben so viel an<br />
Proviant, erwählt.<br />
Vor dem Kauf dieser Herrschaft waren dfcBav<br />
ner mit ihrer eigenen Freyheit vergnügt, welche aber<br />
durch die kleinenKritge viel« H«rin ermüdet, liebst<br />
ihnen allen der Macht eines einigen unterworfen'<br />
worden wäre. Die burgundische Schweiz lebt, vor»<br />
nehmlich unter Bern, bis auf diesen Tag in den<br />
wanigfaltigen alten Verfassungen verschieden« Herr«<br />
schasten, ohne andere Abgaben als welche das Fjolk<br />
bey sein« Ankunft od« da eö unter Schirmherren<br />
geflohen, übernommen hatte. Also wird, was an<br />
N s
, Geld, nach, den alten Sumlnen bezahlt» obschon<br />
Potosi.ihren^ Werth. vernichtet; die' Abgaben von.<br />
dem ^Ertrag-der Güter Habens sehr, zugenommen,<br />
aber.nicht^als Werten^die.Regenten mehr, sondern<br />
lveil die Natur z mehr giebt. -,- Ihre ; Freygebigkeit<br />
beruhet auf der Sicherheit, in lvelch« das Volk<br />
seine Güter, bcsizt, baut, und nuzt; ein Volk das<br />
unter so vielen Fürstentümern, Städten und Län,<br />
den» nun allein in Europa Jbii in das achtzehende<br />
Jahrhundert von aller unumschränkten Gewalt und<br />
von den Veränderungen der Finanz-nichts weißt als.<br />
durch Buch«, ein dapferes Volk/zugleich gesittet,<br />
ohne einige Niedergeschlagenheit/auch ohne Aüsge.<br />
lassenheit noch. Wildheit, bewaffnet, nichts destowe».<br />
«ig« gehorsam, srey j stolz hierauf, und nichts de,<br />
stoweniger sanft.und, gut.
Das siebenzehndeCapiteK<br />
. Laupen Krieg.<br />
"diesen seinen Zustand hat es' den Voreltern und<br />
besondtts einem grossen Feldherrn zu danken. Dann<br />
die grossen Grafen und'Freyh«ren^'mächten^ne<br />
Verschwörung)- das'gemeine Wesen 'zu zerstören'; dir<br />
Stadt Bern-hatte keinen Schirmherr«-als den deut,<br />
fthen Kaiser.- Der Kaiser ftlbst'war'der'UlhebÄ<br />
ihrer Noth ^in'd'nichts geschah-öhne' seinen beöo'll;<br />
»nächtigten'Befehlshaber; in'welcher Gefahr Bern<br />
von fast allen 'Bundsgenossen 'gänzlich' verlässenl'V<br />
sich selbstStärkeifand und M^Sim'^ (i^Wt<br />
oje nichtihre' Bündsgenossen lvären^<br />
' 'Der Papst' hatte den Kaiser' Ludwig 'in den ?J*7<br />
Bann gethan; da wollten die Berner^ dem> ^Kaiser<br />
nicht mehr'gehorchen';' so dachten die^ meisten/Diö<br />
s« Ungehorsam^wär-des'Kaisers sgeringste'Sorlje><br />
aber die Grossen bedienten sich dieser Gelegenheit:<br />
Eberhard von Kibürg stellte dem"K'ais«"vör:''ia?<br />
N;
die Bern« die Kiburger Münze nicht nehmen, ge«<br />
schehe aus Verachtung d« Gebote seiner Majestät,<br />
von deren er das Münzrecht empfangen. In Wahr,<br />
yeit war seine. Münje zu schlecht. Als nun der Kai,<br />
fer den Grafen .gnadig angehört,.erhellete, daß der<br />
Kaiser Bern straft» und nicht mit Güte gewinnen<br />
wolle. Wodurch ermuntert, alle Grossen viele<br />
schwere Klagen angebracht. Da berief der Kaiser<br />
«ine»» Fürstentag auf das Schloß Nidau; Gerhard,<br />
aus-dem Hauf Aarberg und Graf in dem Vallengin,<br />
ssar Conlmissarius. Also erschienen Gesandte der<br />
Herzoge von. Oestreich; es «schien, da* ganze Haus<br />
Wclschneuenburg; dahin eilte mit Freuden Eberhard<br />
»on Kiburg; ferners. kam Peter von Greyerz, der<br />
Graf d« Hirtenvölker; da versammelte sichder ganze<br />
Adel aus dem Aargau und aus dem Uechtland und<br />
Ms d«Wadt4 lmter diesen Feinden Berns erschie.<br />
tun, ohngeachtet ihrer^ ewigen,,Bündnisse, Gesandte<br />
der Stadt Frenburg mit gemessenen strengen Befth,<br />
Ierj» Hierauf kalnm alle üherein, .daß die unzäh,<br />
lichen Beleid iaungen, die sie erlidten, aus einen»<br />
allgemeinen ©rtjnd entsprungen, weil^ Bern den
Grossen die Oberhand entreissen und an dasV.ojk<br />
bringm wolle; daher, vergeblich; sey/Bem von ein«<br />
.zelen Sachen,abzuhalten, sondem-sie müsse Mit gan,<br />
zer Macht von Grund aus vernichtet werden. Wor,<br />
auf sie alle geschworen, dem iCommissarius ^aber<br />
»vegen Würde dieses Amtes alle Gewalt: üb« ;.tiese<br />
.sagten sieden Bern«« Handel.und Wandel, i Wovon<br />
als das Gerüchts «gieng, grosse Bestürzung die Gl»<br />
, mütber eingenommen, eine kleine Stadt wid«.den<br />
römischen Kaistr und wider alle. Grosse aller benach,<br />
barten Länder in, Gefechte zu sehen. : Doch suchte<br />
die Stadt leinen. Schirmherr«rj manfal) hinwide»<br />
rum unter dem Volk keine,.blinde Wuth.<br />
^D«<br />
Schuldheiß^ Johannes von Bubenb«g, der Alte be,<br />
rief den Rath ; welch«, unnfchroken. und Nlit.ge,<br />
wohnt« Würde:diestn Schluß faßte '.^gerechten An,<br />
foderungm Genugthuung zu; leisten, und Gewalt Mit<br />
Gewalt abzutreiben.<br />
ireneine Unterredung vorgeschlagen.<br />
Auf dieses hin wurde den Her,<br />
.Geschaffte, gegeben; indessen, sie? sich.rüsteten,^ver-<br />
DieZusammenkunst<br />
wurde zu Burgdorf gehalten«: D« Commis, i3ja[<br />
san'us befahl:.dem Kaiser Ludwig von Bayern (St*<br />
N 4
hoMM'luschwören;, und foderte ^'vaMark, als<br />
eine Schadloshaltung wegen unbezahlten Stemen.<br />
Gtaf Eberhard'von Kiburg machte folgenden Vor,<br />
trag: da «^Einkünfte von Thun den Bernern aus<br />
Noth^ttpfaUdtt^begehre er, sie möchten - sichhiefür<br />
bezahlen^ lassen -V seineN'-^lMerthünen. glauben • sie<br />
BUlgrecht geben zu dürfen; er < gestalte dieses nicht.<br />
Hierauf begehrte' Graf Peter von Greyerz•:"• daß da<br />
der^Herr voll Weissenburg, nachdem ihn das Hans<br />
Greyerz mit grossem-Aufwand oft beschirmt, Bür.<br />
gepder,Stadt Bern geworden,Ihn diese jurBezah,<br />
lung seiner Schulden anHalle;: «"sey-ihm an Capi,<br />
täl und gehörlgemHins zodn Btttterpfund' schuldig.<br />
.Worinn der Graf alS' Mitbürger durch Freyburg<br />
untnstüzt wurde: Die Freyburger begehrten die<br />
'Stadt Laupul, welche zu laufen d« Kais« ihnen<br />
^ erlaubt. Worauf Graf Rudolf zu Nidau- klagte,<br />
' daß die Berner den Unterthanen der Herren ihr<br />
.Burgrecht igeben, verführe das Volk, den Herren<br />
«ungehorsam zu werden; so haben sieaus der Stadt<br />
Erlach dreyMänn« s seine Unterthanen) angenom,<br />
Wen. Viel anderes wurde angebracht; worüber die
Berner also gesprochen: Ludwigen von Bayern als<br />
Kaiser zu gehorchen, wird von dem Papst bey hohem<br />
Fluch verboten ; wann der Herr von Kiburg seine<br />
Schulden bezahlen wird, werden wir die Pfandbriefe<br />
vernichten; obschon von den Zinsen, die man dem<br />
Herrn von Weissenburg fodert, vieles zu sagen, sol«<br />
Jen alle seine Schulden bezahlt werden, aus dem ge,<br />
meinen Wesen; dem Decret wegen Laupen werden<br />
wir nicht gehorchen,.da wir diesmal diesem Kais«<br />
nicht gehorchen; was der'Graf von Nidau gesagt,<br />
erwekl Vttwunderuttg, da Kais« und Könige, seit<br />
Bern steht, öffentlich, was auch die Herren ausü»<br />
den, uns gestaltet, Männer, die nicht: leibeigen,<br />
zum Schirm, nie zu Aufruhr, aufzunehmen ; über,<br />
Haupt wird Frieden und Recht niemand vergeblich<br />
bey uns begehren; dem ersten wollen wir willig alles<br />
aufopfern, ausgenommen das lezle. Welches alles<br />
nichts gefluchtet, als daß die Feinde Zeit gewonnen.<br />
' Zulezt hoste Bern auf die Stadt Freyburg, auf das<br />
Andenken des gemeinschaftlichen Stifters, auf die<br />
Freundschaft mit welch«'sie von Alters her imFrie»<br />
den zusammen gelebt und in vielen Kriegen die Was«!
ijj9 fen.'für einander geführt. Also hielten sie zu Bla,<br />
matt noch: eine Tagsazung miteinander. Ab welcher<br />
Tagsazung die Gesandten der Berner leine Hofnung<br />
zu Freundschafft.oder Frieden zurüt gebracht; und<br />
nun sah:Bern sich »«lassen.,^ Freyburg war weder<br />
eine deutsche noch eine welsche 'Stadt/ vielmehr<br />
beydes, daher sie fast nicht als ein gemeines Wesen<br />
veste Grundsaze haben konnte; desto mächtig« war<br />
der Einfluß des Herrn, des Hnzogen von Oestreich.<br />
Welche Uebel gedauert, bis die Verfassung aristo««,<br />
lisch und Freyburg in Freyheit gesezt worden ist.<br />
- 'Das:Gerücht von dem Krieg wider das ge»<br />
.meine Westn.des.ibernerischeu Adels «gieng durch<br />
den ganzen Elsaß, in den Brisgau, in das Herzog»<br />
tum Schwaben, über den Iura in das Hochbur,<br />
gundische und in die Alven Savoyens, dann die<br />
Ritter dieser Stadt, ihr Muth und ihr gemeines<br />
Wesen/ ihre sieghafften Schlachten, das Glük ihres<br />
Volks, und die Macht ihrer Feinde waren durch<br />
fremde Dienste und andere^ .Mittel wol bekam.:.<br />
Fünfhundert -Herren, mit gekrönten Helmen, sieben<br />
hundert Herren-mit ungekrönten Helmen verfam,
melten über 15000 Mann zu Fuß und über 1200<br />
.Mann zu Pferd. Von ihrem Anzug, ihrer Versamm»<br />
lung/ ihrem Zwei, ihren Drohungen und ihrer Macht<br />
brachte das Landvoll den Bernern tägliche Nachricht.<br />
Aus Laupen schrieb Antoni von Blankenburg um un.<br />
verzügliche Veistärlung, »vorauf der Herr von Bu«<br />
benberg, als Schuldheiß, Rath und Bürger berief.<br />
An diesem Tag/ von dem Staat und Nachwelt abhien»<br />
gen, betrachtete der Rath, wie nöthig sey, wederdem<br />
Feind noch dem Volt ein Zeichen einiger^urcht merken<br />
zu lassen. So daß der Schuldheiß aufstand und mit<br />
aufgehobener Hand bey Gott und allen Heiligen ver«<br />
schwur: Laupen zu behaupten, sollen Gut und Blut<br />
ihm nie zu theur seyn. Worauf der Rath und alle<br />
Bürger eben diesen Gdschwur gethan; und also faßten<br />
sie den Schluß: wo ein Vater zwey Söhne habe, soll<br />
einer nach Laupen; wo der Vater gestorben, aber zwey<br />
Bruder seyn, soll einer nach Laupen, 600 Mann waff,<br />
„eten, waren bald rüstig und marschirten aus der Stadt<br />
unter dem Venner von Muhleren, den Kriegsräthen<br />
von Kratigen undNeükom, nebst Burkard, Meister<br />
der Maschinen; das oberste Commando stand bey dem
IQ4 ". '»'<br />
jungen Herrn Johann von Bubenberg, dessen Vater<br />
Schuldheis.war. Diese zogen also in die Stadt<br />
Laupen zum Blankenburg, entschlossen, Laupen bis<br />
auf den lezten Tropfen Blut zu beltheidigen, wie es<br />
ihre Pflicht war; dann es kam nicht allein aufLau»<br />
pen an, synhern dstß dem Volk der Muth nicht<br />
sinfe.<br />
Da kam die Kriegserklärung Graf Gerharden<br />
im Namen Ludwigs, römischen Kaisers, Königs<br />
der Deutschen; hierauf sandte. Graf Peter von Aar,<br />
Yerg seinen Fehdbrief; dann folgte die Menge der<br />
andern. -Damals lehrten die Berner, wieglükselig<br />
ein Volk,.welches über solche Gefahren Entschluß<br />
gefaßt; Furcht findet nicht Plaz, wo der Geist von<br />
herzhaften Ueberlegungen eingenommen ist und nichts<br />
vor Augen hat als einen Sieg oder ewig ruhmwür»<br />
digen Tod. In dieser Gemüthsfassung unternamen<br />
sie keine fernere Unterhandlung, und, also zogen sie<br />
das Land.herab für Aarberg, als die wol wußten,<br />
daß wann Bern.bedrohet,würde,.ihre Geschwind<br />
digkeit allen Feinden vorkommen wurde. Bald kam<br />
Nachricht, wie die Feinde alle Macht auf das eil,
fertigste zusammen stossen; die Absicht w'äri auf Lau.<br />
pen gerichteti Worauf das Volk Aarberg verließ<br />
und hinauf nach Bern eilte; da rathfchlägten'<br />
Schuldheiß, Rath und Bürger über den Cntsaz von<br />
Laupen. Allein um Laupen flössenvon allen Gegen«<br />
den her täglich die Feinde zusammen; jeder Hausen<br />
war ein Volk unter seinem Graf oder Frehherrn;<br />
alle Ankommenden wurden Mit grossem Freudeng«<br />
schrey empfangen; alsdann übten sie ritterliche Splelti<br />
Nachdem der Commissarius, Nidau, Aarberg,<br />
Montenach, Greyerz und im Namen des Erzhauses<br />
mit vielem Volt der Graf von Fürstenberg, die<br />
Bischöfe von Lausanne und von Genf Und andere<br />
zugegen waren, kam auch Johann, der einige Sohn<br />
Ludwigs von Savoyen Freyherrn der Wavt und'<br />
welcher schon in zarten Jahren 'im Krieg erfahren<br />
w°ar. Er kam freundschaftlich, von seinem Vater<br />
geschikt Vermittelung anzubieten. Der Versuch wär<br />
fruchtlos. Die Herren aber sparten keine Kunst, ihn<br />
zu'bewegen, an dieser Kriegsthat Antheil zu nchmm,<br />
und mit welchem Arm er in Flandern für dasHaus<br />
Valois gestritten, habe, Mit eben diesem Arm bie
Waffen für seine Freunde zu führen; da vergaß in<br />
eince unglütlichen Stunde der Herr von Savoyen^<br />
die Befehle seines-alten Vaters und blieb bey ihnen.<br />
Hierauf schlug der, Adel die Wagenburg.<br />
Als-das ganze Volk und gemeine Wesen der<br />
Berner in die Hand eines Feldherrn gestellt werden<br />
sollte, waren sie über diese Wahl in i so stark als<br />
40 000. Es ist aber an einem solchen Adel jene Ver,<br />
legenheit ruhmwürdigcr als ein Sieg, weil bey un»<br />
wissenden Völkern ein jeder Subaltern' durch Fer^<br />
tigkeit in der taglichen Manoüvre, wo nicht gar.'<br />
durch Rang "oder durch die Zahl, unnüz im'Dienst<br />
verflossener Jahre sehr grosses Ansehen, bekömt, und:<br />
über alles mit Uebermuth entscheidet', indem er nicht<br />
weißt, daß unter'allen grossen Männern keiner wich,<br />
tiger und nicht leicht einer so selten.ist als ein vor,'<br />
treflicher Feldherr. Da kam Rudolf von Erlachl
1<br />
•*:<br />
HO?<br />
Ritter, der erstgeborne Sohn Ulrichs Castlans von<br />
Erlach, unter dessen Commando viele sich erinnerten,<br />
vor 4« Jahren in gleichem.Fall am Donner»<br />
bühel über die verbundenen Grossen Sieg davon ge,<br />
tragen zu haben. Er war von dem Adel der die<br />
Stadt gestifftet und von Anfang an regiert; er de,<br />
faß Landgüter zu Horden im Nidanifchen, zu Münch,<br />
ringen, zu Iägistorf und an andern Orten. -. Er war<br />
indem Alter wo die Leibeskrafft ihre Stärke, der<br />
Geist aber die vollkommene Reife besizt; « liebte<br />
die Landwirlhschast, aber er hatte in vielen Län»<br />
dern ein ausnehmendes Gcschik zum Krieg bewiesen.<br />
und vervollkommnet. Da er Vasall des Grafen von<br />
Nidau und Bürger der Stadt Bern war, hatte er<br />
zu Nidau sich erklärt: der Krieg mit Bern gereiche<br />
ihm zu unersezlichcm Verlust. Welches der Graf<br />
nicht geläugnet und also beantwortet: er verliere<br />
an ihm einen einigen Mann, daher gestatte er<br />
ihm gern, für Bern zu seyn. Worauf der Erlach<br />
so gesprochen : Herr Graf, ihr sagt, ich sey ein<br />
Mann, als einen Mann will ich mich zeigen. Als<br />
nun das Angedenken alter Siegt durch seine Ankunft
aufgewallt, wurde et durch allgemeinen Zmuf zum<br />
Feldherrn angenommen, und Schuldheiß Johannes<br />
von Bubenberg der Alte übergab, ihm die Panier.<br />
Da dann der Erläch aufgestanden und zunt Volk;<br />
gesprochen, wie -hier.nachfolget:. sechs. Feldschlachten<br />
habeich mitgehalten ;, ilt. allen ist. von. geringerer<br />
Anzahl das grössere Heer geschlagen worden; Ort«<br />
nungist ein sicheres Mittel, Schlachten Zugewinnen;-<br />
ich will vollkommene Gewalt über das Leben deren^<br />
dir.ich commändirin soll, und gebe, keine Rechen»,<br />
schaft von Bestrafung der.Ungehorsamem Als die'<br />
Berner. dieses hörten /: hob jeder stine^Hand auf und.<br />
schwur: dem Erlach zu gehorchen; worinn sie gleich<br />
den Römern thaten/ als die wußten daß ohne Kriegs,<br />
zucht ein Httr ohne Seele ist; sie wollten uns<br />
lehren, Helden gehorchen; welches ein Volk, so es<br />
thut, zum. Sieg, der Ungehorsam aber, in den Un,<br />
tergang leitet<br />
Es war nicht weit von Thun-, ein Ritter Hanns<br />
iwn Kramburg,,d.«i die. Berner.unterstüzt, als er<br />
Krieg mit Greyerz shatte,. um die Beste Vanel;.im<br />
Ganenlnndi Als nun ganz.Bnn-waffnete, der-<br />
Herr
- ' 20?<br />
Herr von Weilsenburg - die Unle'tthäiien W 'Siben^<br />
thül - und -von« Uspunnen "zur''Hülf^-in ^VewMnz'<br />
brachte,'und'Vllsl'i sich aiistnachte' jÜnt^Sch'ltm W'<br />
lter 'Sch'ittnherr'en j' eilte det von Kranchurg üb« d'it"<br />
Berge zu den ^Schweizern'in'Ul
aMUmstag war, wann man.marschiren und schla,<br />
gen wolle, gaben, zur Antwort: schnell; und als Um,<br />
frag war, wie man schlagen soll? war ihre Antworte<br />
bis auf den lezten^ Tropfen Blut. , Damals b^z^,<br />
l^n die^Solothurner,.2bschon.sie von der.östrcichi»<br />
schen Macht bedrohet waren, unter allen bnncrischen<br />
Bundsgenossen allein alte Treu, und schitlcn 8°<br />
wol bewaffnete Männer zu Pferd., In Lanpen hiel«<br />
M Bubenberg und Blankendnrg, schlugen manchen<br />
Sturm.ab, wurden oft aufgelodert und gaben zur<br />
Antwort.: lieber wollen sie alle umkommen. Zwölf<br />
hundert Steine wurden, an die.Maur und in die<br />
Stadt geschossen; die Stadt war ganz, umwallet;<br />
Proviant nahm ab, der Feind wurde verstärkt. Am<br />
zwanzigsten Iunius wurden die schweizerischen Hülst,<br />
völk« von den Bernern^ bewirthet, von dem Priester<br />
Dietbold.Balsamwind alle ermahnt, und Gottes,<br />
dienst. mit. Gelübden,, mit Almosen und. feyerlichen<br />
Umgängen bey Tag von den Männern, bey Nacht<br />
von den Weibern, geleistet; um die Mitternachlstundc<br />
ertheilte der Feldherr das Zeichen des Aufbruchs.
Sie brachen bey Mondschein 'aüfj''llemlich 'die<br />
Schweizer, ;oo Mann aus dem Thal^Haöli und<br />
von Interlaken, ;oo auS dem Sibenthal/ 80 Re»,<br />
ter von Solothurn, die Bürger und Ausbürger die<br />
von allen Orten her bey vier'taustnd'Mann stark<br />
dem gemeinen-Wesen zu Hülf gekommen' wareck<br />
Der alte Herr von Bübenberg'und alle Greise bliei.<br />
ben in der'Stadt, und bey ihnen M heldenmuthH,<br />
ger Mann^'Venner Peter Mendschaz^"von- Balm^.<br />
Um den Mittag nahmen die Verner Posto auf einer<br />
Höhe vor einem Wald unweit Laupen/'(so daß die<br />
Laupener sienicht sahen) und beobachteten den Feind»<br />
welcher unter Gnhardrn von Valengin ündÄtudol,<br />
sen von Nidau stände' Nidäu that ei'an Erfahruiig<br />
und an Kenntniß des-Feinde^^dtn^übr!gen''zuvor»<br />
Er hatte Albrechten' dem andern, Herzog von Ocst»<br />
reich, die Schwierigkeiten vorgestellt;' Albrecht hattt<br />
geantwortet: keiner aus dem 'Haus Nidau hat je<br />
einen Feind gefürchtet; worauf der- Graf geschw,«.<br />
ren: heut Nidau und nimmer j'ic^'verliere Gut<br />
und Blutj will es aber- theür Mkaustn^ Er-sagti<br />
auch den Grafen -und^Freyherren diirM ÜnWulli
4int» Verachtung ^das Treffen beschleunigten: unsere<br />
Feinde werden^ich. allezeit finden lassen.. Dicjeni»<br />
Hey>segeln,,welche, der von ßrlach nie aus den<br />
Augen stzte, zsind.^ Ordnung^auf Has genaueste zu<br />
behaupten; zuversichtlich anzumarfchiren, straks auf<br />
den Feind; und nie zu fliehen. Da er viele ungeübte<br />
.Soldaten hatte, swoHe^er derKriegsmanier des Fein»<br />
des keine schweren Wendungen, entgegen-zu sezen<<br />
dann die Miliz verwirret sich in künstlichen Wendun«<br />
gen; sondern.das.Volk möglichst, anfeuren, um seine<br />
Stärke unendlich, zu vermehren, .und, alle Künste der<br />
Feinde durchberzh^afIm<br />
Welche<br />
Manier von.den. Schweizern mit unverrültem Glük<br />
beobachtet worden^ als geziemte..sie ihnen,-,ih«m<br />
Land. und. ihren Kriegen; weil gber. jeder Osscicr<br />
weißt, -was in fremden Diensten täglich gethan wird,<br />
wenige.aber..warum^..empfahlen einige^ nachmals,<br />
was neu war,.mehr als das,Einfache, und vielmehr<br />
Formen als.,die.grossen. Grundsale.<br />
., z Von ^Solothürn^iam. Nachricht: wie Graf<br />
Eberhard von.MW Mt.4500 Habsburgischen Un»<br />
ierthanen an.der Aar, hinauf 5.üke..,^'Also..beschloß
Ellach den Angriff. .'Die feindliche M'euterey wollts<br />
durchbrechen i oder "vorbey.sprengen,^und-lalsdana<br />
den Bernern in die Seite/lode^.«on'öben'hekabM<br />
den Rüken.fallen; das Fußvolk in geschlossener uNl^'<br />
enger Ordnung.sollte^die Bcrncr'-anfhalten^• Die<br />
Schweizeründ 'Solothumer^wiM'nraüf ihr Begeh«<br />
ren jener'Cavalcrie'entgegm^gestilltj'-Bcrn'stand^<br />
gegen dem ^Fußvolk.' :-D'aldii Mnnletste Iugend-M<br />
den Zünftenl-der "Gerwer nmb!!FlriZcy«r^war'/ ent/<br />
stammte •> (?£ Erläch 'im ullttgrösien'Dilpftrkeit, ini'<br />
dem er ihnen zurief: wöseydt nlm'ihr, Jünglinge^<br />
die ihr geichmükt Tüg'und NachttMit Blumen und-<br />
Federn! umher 'lanftt- und'' jeden-'Wtuiz ''anführet ?-<br />
hier Erlach l' hierrd'ie^Panier lchcütüichet bey euch)<br />
die:.'Ebre.der,-Stadt Birni'«' cOwriefen alle-freüdsg^<br />
HftHtoitWoBm^f^<br />
zi»! allem'folgen ^:5trattN'chelvür «Aden-Feldherrn<br />
ÜM üm'idie'Pametl'ö'M'nun das -Zeichen geschah,'<br />
rannttn Schleuderer aus den Feind hinab^schleu)-<br />
derttu Steine/brachen'.^^die'Vrdnimlj,ldnnn^traten"<br />
sit"zurüK.'L Schwerereiserne Elteiwü'gen'fuhren'mit<br />
-Gerassel h«Hsu^ie
jcr au/ den Wagen stritten wütend; mit ihren Wa.<br />
gen konnten.sie nicht weichen. Allein die Hintersten,<br />
als Unerfahrne, hielten die Wendung der Schleu,<br />
derer fur:denMfang:der Flucht und. nahmen die<br />
Flucht in. denMald.»:7 Welches bemerkt wurde und<br />
mancherley Gemüthsbewegungm veranlaßte, bis Er»<br />
lach die Nachricht lbekam..Da er dann mit aufge«<br />
heitert« Miene unter das Volk laut rief: der Sieg<br />
ist unser,.alle Furchtsamen sind?aus dem Heer. In<br />
diesem Augenblil, da auch die Streitwagen Wür«<br />
kung thaten, drang:;der Feldherr, mit ljenen Iüng,<br />
lingen, die.Panieriin der'Hands' mit'unwidelsteh«<br />
Ijcher Gewalt ünter-das feindliche Fußvolk ein; wo,<br />
felbsten die von?Freyburg vornehmlich widerstanden,<br />
so daß der Schuldheiß von Montmayor, der Vennep<br />
Fülistorfü.mit. vierzehen Anvcrwandtm und viele an,<br />
de« gefallen.sind;-'auf,welches bin./daiWiderstand<br />
' pttgeblich schien, i.das ganze Fußvolk: auf zwey Straf,<br />
sen ob und-unteriLaupen.dieWelschen.in.$W welsche«<br />
die.Deutschm.in^s.d<br />
Wegwev<br />
simg^derMlaffen:die» Flucht ergriffen. ^ Indeß nun<br />
die.:Bcmer.den-^chweizern undSolothurnnn.wie«
der die Reuterey zu'HülflogenKgeritth eben diese<br />
Reuterey in dieFluchti'
Mihung WitKMl:velwus,dern/-wtr.!niOt'.weißl><br />
4Vi^^g>iundMtmün<br />
lwYMllezten^.eutschey.'SMachten^welche?Mitun»<br />
Och^rter:Uu.nDgeMett lvorden-.sind^lkaum.yollstaw<br />
^^eMnsichtihati<br />
l!^Als.?die-,Ufbermindee? M inaMdMÄLieg? o«,<br />
satstwelt cl,ndl.Golt7Mdanktl,)sprach..-.der -Feldherr.:<br />
duMZnttOt.dNllNs:HZbtn wir! deniSiegs«nd 'durch<br />
sllltNüHildewylV) »^.strengt.>r.handvcste^ alltljicbste<br />
FrzunVenvyNlßithM,? Ull,.HtnterwaldeVWd::auz<br />
"de« Stad.tz^Nbmn;5 iK)»uill:ni
Schweiz -.frey bestanden und.,Macht ^rwo^illach..«n,cmMstuh<br />
'V.ndiBrayd bcgabljlch/MaßEberhaMunvcrrM<br />
GachtMrük^p Derz.Herr vonlErlacL 'Ohrte/ sein<br />
Heer nach: Bmi^.D.ieffN Siea/pern,ochte Tugend,<br />
welche von unserm/GMÜlß:abhängt.,»àbn Wacht,<br />
sselche. das,.Glül^lUMlft.<br />
07u.':Dal.stbwnr
UnbesorgtMnd 'ünerwogtN Aufwands'/ < Bern-^um<br />
Beystand aufgebrochen)-einige'hundert PfuMSil,<br />
berzur-Schadtöshaltung:<br />
' f'Pene Milche in'den Waldngeflohen ^wurdeni zu<br />
Müslöfchlicher.Vch'anbe Hölster?l>genann^.>.Weil<br />
Herr Jordan 'von Burgistein' ,fi&«;tiefegtàt&t- !
des-Hauftt^Swbotbccg an;-linn^£huwifee;i^^*M<br />
ringsherum war. fjbte.:-3«fwßt < abgeschnitten weswe-.<br />
gen i Unterwalden' mch^Haslj;ihnen^KoW^ gekaufst<br />
«M bis --nach'lSviez 'gebracht/.A5sVittzig: Laupeneri<br />
ßreiiften,gegen:Freyburg; zw.ey?upd>zwanzigMur><br />
Pen erschlagen.^. AlsIrlachDieses.hörte> schwur er«.<br />
M-zu rachm.Mlles was j« wollte, geschah.; ^bann<br />
Als nun dieDünglinge mit zgtöster. Dreude? waffnu<br />
ttn,^ohne daß jemand wußte,M0!U-i°dMzwohin,e5<br />
lommandiren -werde,?,btfahl er, .^ dieAhore zu $m.<br />
fchliessen;i bey Nacht.Zrach.yc M?gegenM.Stadt<br />
FreyburM Auf: dem SchönenbergunnieiyFreyburg<br />
verbarg er Volk,i^rjyeMfWäldWMit«I.«b^<br />
ans derselben gimgenWferdt;:w
und verbot'ihnen Tzu'helftlu ^NachsiclL gegen ungt,<br />
horsame Soldaten ist'» wider'den Staat.<br />
;<br />
Indessen<br />
wurden die Berner von den Freybutgern angefallen^<br />
Erlach flöh^pIenstits dtm Wald wandte er sichund'<br />
fthwangidas 'Schwirdt>• worüber^derl Hinterhalt in<br />
den Rüken der- ^Feinde -stet; -Erlsch wandte.sich, 'tu<br />
schlug ^o«,-'und Machte Beuten 'In diesem Jahr<br />
war die Stadt'Freyburg zwey" Männern ihre^E«<br />
halsung schnldsg j" dann die Berner standen vor de«<br />
Manr's'dieVorstildt hatten sieangezündet j dieBrüte<br />
brannte und^Freyburg war von'Holz; da nun oben<br />
Hai' Uw&t&mtitli flüchtlten^liwürde» durch ^dm<br />
Eifer^lweylguttt Bürger"-Uc Brüte abgeworfen. In<br />
gleichem' Jahr < wurde Bern behauptet wie Sparta<br />
nach demUnglül bey Leüktren:. als die Bürger Thun'<br />
belagerten i'lführtt' Bürkärd -bsn^llerbach',' östreichU<br />
fther:Landvvgt'^unversehens ^ieiFreybnrger an den<br />
SulgenbachtsastaN die Stadtmaür;"die alten Män,<br />
n« "tMneNtnllsich" ihrer ^Jugend /ibewaffneten ihre<br />
zitternden Gliedet,'! sielenplözlich heraus;'mit Erfolg/<br />
Von Aarberg) bisnnäch^LängenaU'Und' von Bürenl<br />
bis an'.dnsG'üsgiSderg fühlten alle Feinde-^e schwere
Hand Berns ; bald fast, ohne-Widerstand ; Gott,<br />
sprach alles Volt, ist Bürger zu Bern ; wie dann<br />
auch die-Btlner^Mtt, zu Urkundseiner Gnade"<br />
eine^.Messe gestiftet.'. Nach solchen Siegen behielten<br />
sie auch nicht ein Dorf, dayn sie richteten ihre Au»<br />
gm einig,auf «in gemeines freyes Wesen, und stärk,<br />
ten 'es.» durch Ruhm und Muth.. : .Bey einem freyen<br />
Volt fragt, wie bey einem Heer-,. niemand,-, ob die Ca,<br />
seinen weitläuMig,tt.si»ndern«wie,; lerne r milüatifät<br />
Tugend, bischaffen sey^ diese bleibt ihm,-Stadt und<br />
Land dem Mächtigsten.<br />
. .Also gaben.ße den Frieden, wann ihn die Feinde i<br />
suchten. - Freyburg erhielt ihn zu Ibrisdorf durch<br />
Vorsprache Agnesey von Oestreich,, verwilsivcter K.ö,<br />
nigin von Ungam. ..Die unmündigenMöhne Graf ,<br />
Rudolfs von Nib.au lidten wenig und erhielten einen<br />
billigen Frieden 'ohne Vermittelung^durchdie Sorg,<br />
fall Erlachs; so ehrte er ihren erschlagenen Vater;<br />
er war ihr-Vormund, welches Amt Ueberwundene<br />
ftnst nicht leicht dem feindlichen' Feldherrn ';• anver»<br />
trauen. < Ihre Leibligene nie »in, Burgrecht aufzu?.<br />
nehmen,7 hatte Bern..vor.der. Schlacht angeboten
und nach den Siegen blieb es dabey, weil es billig<br />
wati<br />
Ein' Herr von Krauchthal,' Schirmoogt - von Ri,<br />
gisberg ] und Herr- zu Iägistorf-'gäb' dem ältesten<br />
Söhn dis^Ritters-von '(SxÜ^jüne Tochter ;" der<br />
jüngere Sohn erbte die Herren-von "Kien;: ein Un»<br />
terwaldner,' Edelknecht von Rudenzj 'heyrathete Mar»<br />
garetha^ feine Tochter, sie bekain '8<br />
sieuer; ändere- Töchter traten -in-den geistlichen<br />
Stand. -Erlach lebte bis in ein sehr lsohes Alter ftiedi<br />
sam und glüklich auf semer Burg^Reichenbach an<br />
der Aar-Unweit'Bern,"in der Unschuldigen Landlust,<br />
gleichwie M/Tatösoder Q^ Curius s seine Knechte<br />
und Mägde ballten das Land; «ausgenommen >daß<br />
ihm eine Magd eine mäßige Tafel-rüstite; '-•antet<br />
Wand hieng fein Schwerdt welches er in Befreyung<br />
lz6» des gemnnen Wesens geführt'hatte.- "Allein da käm<br />
fein-Eidant von''Rudenz' und^hob-uber' die Bejah;<br />
lung der:Ehesteuer?einen' Wortwechsellan sdazumal<br />
Oar Rudolftvön/Cllach-ein grauer ^zitternder mb<br />
hülflöscr Greis :"da'grissRudenz zu jenem siegreichai<br />
Schwerdt und -ermordete -ihn. - Als das Gerücht eri
^ • * ' • - . . . . . . . . .<br />
schallte, daß der. Ritter.von Erlach, durchs^Meuchel,<br />
mord umgekommen,,, war niemand ^unter-dem Adel<br />
noch unter den Bürgern von Bern, der nicht ^«ilte,.<br />
Rudolfen von Erlach zu rächen; auch findet man,<br />
daß Rudenz bald umgekommen. .Man weißt kaum,,<br />
in welchem Grab Erlach von seinen Thaten, ruhet,<br />
und« hat keine Bildsäulen oder Mausoläen; aber<br />
er ist 'in ewigem,-Gedächtniß bey., denjenigen Men,<br />
schen, welche denEdelmuth Fühlen für ein genieines<br />
Wesen zu leben und zu sterben.<br />
Das achtzehende Capitel.<br />
D i e' Schweife t.<br />
Von 13 33 -- I3s.Ii<br />
*>
undkeinen<br />
fürchtete, unter Werner Staufächeö,<br />
Iöhanl, von Attinghausen, - dem" ab Iberg 's Vmni<br />
von Moos/denen von Wolfenschieß und andern al«<br />
JJ j6 ten^Landmännern bey ihren'Heerdeli. i! Kydi Nagel<br />
von'Schwyz erschlug'Wälth'ern im Len;l sielivaien<br />
von. gut« 'Herkunst und' grossem Anhang;'"' also ver»<br />
mittelleN-Üri)" Ünterwälden«und Lucern durch
tinghausen, Abt im Disenlis?bewogenj'und in-Vem<br />
24«sten Jahr nach dem Gero von Froburg den Sa» 1350<br />
men der Hweyttacht ''aus^<br />
grossen Versammlung von Prälaten, Rittern des<br />
deutschen Ordens, Freyherren und Gesandten der<br />
Städte^ Klöster'und Länder Nach'den alten Schrls.<br />
ten und Kundschaften alter Männer.alleFeindsthast<br />
-mit Schwyz -beygelegt; nach djestm.iwurde der BMn<br />
Todten undHebmdigen ltrlaNen«und.jenenigeweHte<br />
Erde>und gläubiges Opfer gestattet.^^:.." r Ii«tytftm.<br />
Ruhm und-in/o ^unschuldigen Sitten. standeNidie<br />
Schweizer ;•• als Zürich in ^, äusserster ^Gefahr ^bM<br />
ihnenZufluchtsuchte,.«»NX unverzüglich.ausdasHel»^<br />
wüthigste, nach ihrer alten Art..Beystand erhielt.-!;
Das neunzeHende.Cap.it.el.<br />
Einleitung: i Von,Tl)utgau;<br />
Aisa die Schlvciz in einem lleinin Bezirk an Lage<br />
unb'Erdr'eich' fchrlnsnigfaltig, ist hieräUs eine grosse<br />
V^«Knyeit''N^LebeVentständen'y-fb' "&"§ Zutsch,<br />
-SWpllnd'Bern M-öcrschiidMeWitlen haben,<br />
"ündOeträchtnMswürdV ist^ wichen'Vortheil bder<br />
ihrer CoMlmHd'er dem Zem'tinenWesenaller,schwei,<br />
zirischin Eidgenossen verursachet.<br />
Zürich steht in dew Gau, der vom. Fluß Thür<br />
genannt wird. 'Von welchem Gau> seinem Anfang<br />
und Fortgang die Alten melden s'wle hier nachfolget:<br />
Es ist wöl in uralten Zeiten das helvetische Volt <<br />
von den Ufern des Mayns an den Fuß der Alpen<br />
gewandert und hat mit Germaninn und Rhäliern
227<br />
unaufhörliche Kriege geführt; ,aber.von,dcn Heloe,,<br />
tiern, der Art und Ausbreitung.ihres.Feldbaus ist<br />
nun keine Sput.<br />
Ltnt« den. Römern ^blühete der<br />
Thurgau.deswegen auf, Weil er zwischen' den Äl,<br />
i:j;it.-Ä5;;.l'',C'v:-' •• '..-,'*".,. ;'.•'«••/' '• . •>•>•-<br />
pen und Germanien, aus der Strasse.durch die von<br />
Gallien bis an denPropontis das Kaisertum zusain,<br />
wen hieng. Daherzu Arbor Felir, i).AcroceräU»<br />
nium, 2). ad Fines, i) Vitodurum,,4).THüri,<br />
cum,;) und andetöwo der Strasse nach Beoölke,<br />
rung entsprungen ist} Wwättö.warmer Wald üny.<br />
nordwärts der. Barbar. Alles, sielmit Rom. Alles<br />
liv^'k-b {filiunnr -,.?;? ".*:^ f4i},i.'0. i:::;-> ',•!'•• '.in:<br />
haben die Franken hergestellt,.und Weltbund bteit<br />
vergrössert. In. den langen Kriegen, worinn, wie<br />
es auchstyn mußte, das römische Kaisertum der ale><br />
tnannischen Frehheit^nv die unbändigen Alemannen<br />
Oi<br />
Wngau^ ^WMMentvMnMden;<br />
JL.fc<br />
^Mzu<br />
i) Romischhorti.<br />
4)MjNt«fthuyl:<br />
l.)«2üM
da wurden bie'Casielle/ die Städte/ die Tempel und<br />
Palläste mit Gesträuch überwachsen,"versanl die<br />
Strasse in'su'mpflgen Wiesen'/ stand Wald rund um<br />
dm Zürichse'e;''hie'mit war der Berg Aldis bedett,<br />
. '»oii ià «füütê,« die ThalerT%
Insel/ imBodensee, ein Klösterund ward Reichenau;<br />
die Grafen Wolfhard und Wolwene bauten.auf der<br />
Rhein-aue/ die.der Strom,umfließt/, S.-Findani,<br />
Stifft;^ allein S. Columbanus und S. Gallus leuch,<br />
tele,, vor allen hervor. - Im dunkeln Altertum wer<br />
weißt ob^ der.,griechischen oder, lateinischen Kirche<br />
war auf der Insel Jona das grosse Kloster der.He,<br />
beiden entstanden; so weit her kamen diese Männer<br />
nach Tuken.oben an den Zürichfee. .Aber,die Tufe«<br />
ner weigerten ssch, des Christentums / dann sif, sag,<br />
ten: unsere althergebrachten Götter haben uns gar<br />
wol mit Regen und Wärme.versehen;. ..wir wollen<br />
sie nicht Verstössen/ da sie so.wol regierend .Worauf<br />
die Heiligen die Opfer, m den. See geworfen/die<br />
Tempel aber angelündet:,wodulch..das.Volk in Zom .<br />
gerathen /aber. es. begnügte sich/,-sie zu-verjagen; da<br />
dann die Heiligen so Abschied genommen: wir wün,<br />
schen. daß.ihr alle eure Kinder- überlebet und in<br />
eurem Alter,wahnsinnig werdet. ...Alsdann stürztensie<br />
den Gott Wodan, dem die Hregcnzer. Bier dar,<br />
irachten'^ Hierauf gieng S..Columbanus,in ^die<br />
Lombarde, ,^S. Gallus lief. in. die,Wüste und. an<br />
?5 :<br />
6lo
eschauet und sich'vomFleisch wilder Thiere'genährt.<br />
Aber Taltö hat ihn/'und sein Stifft Walde'ram reichjich<br />
mit Land/ Gott abfr mit -erstaunlicher Wnn,<br />
derkrafft und gtmDgm<br />
der Abt endlich^ defHligm'chmischen^R^chs Fürst<br />
ward.<br />
Wter den Freyherren / dmen 'es nicht"wie ihm<br />
gelungen'/' die aber mit Schwerdt/ Pflüg und guten<br />
Sitten - ganz Thnrg'stü aus graüser Wüste^in schönes<br />
Land' verwandelt /wären die von Seldenbüren', ^on<br />
Mazingen und Russef und Efchenöäch'hnd-Landen,<br />
Mg>'Litbenherg \m$ Ramfchwäg / Liebek/ Üster<br />
'ünd Regensberg/ Elgg und Bürgten und Pfungen<br />
VNd Hegnau/und unweit von eineml Ort wo Pflug<br />
und Vieh über'Trümmer einer pergessenen Stadt<br />
und 'ägyptische" Götter 'Wen und Epöna Pferden<br />
gnädlig 'ivar'/MoMe'ilw Eingang elnes Unmuthigen<br />
Thats 'd'erH'err von Bollsietten. ""Ie^erWrdê 'ge»<br />
yllnnt «on'dNMen'Schwßs'bäs er bewohnt, bis<br />
ein^Wer Iknkel^mit Schild und'Helm^begrab'en<br />
Ivnrd'e > lum Zeichen'/' daß der 'Si'awM'tr'le-
schen. Der Bauer baute auf jedem. Hof was er<br />
bedurfte; für dje nothwendigen..Handwelle ; .»varen<br />
Handlvttksleutt auf jedem Ho.f; jeder Hof hatte.,feilz<br />
Gericht.und fürVorsteher den Pogt oder Ammans<br />
oder Meyer/ der auf dem Hof den Freyhelln v«,<br />
stellte. Was dem Gewissen dieser unschuldigen Rich,<br />
ter zu schwer.war/ darüber .versammelten.«sie £en<br />
Krais; da.sqß des Kaisers. Graf/ Aufseher .der un,<br />
lern Richter/.und unter fteyem Himmel (IM ans<br />
'allem Voll, fver an GrundMdBodenHeben Schuh<br />
hinter.sich/ und vor. sichbesaß ; voran.standen die<br />
Alten; und nach des Grafen Vertrag, sprach.jeder^<br />
wie Alter/ Verstand und. Wiz. oder, sein Ansehen.es<br />
.mitbrachten statin Jratnt. die R{cht« I» ^n.^J n 9X<br />
. alsdann .wurde entschieden.^ ^So - zu Kloten,. RZ«<br />
waris / Illnau, auf. dem Zürichberg.wo. de
^.Din vornehmer'Grä'f hinterließ unter vielen Söh^<br />
nen Leü'tftid'/' welchen man vervortheilen wollte / er<br />
schien blöde;' wöbey' sich Leütfrid gleichgültig' änge,<br />
stellt/ als der/nicht heyrathen / sondern sein Leben<br />
b^e'inim Büld«^ zubringm wolle ^wodurch' «mim»<br />
M^ihln'zu''gcfallen/ ein jeder suchte ihm das Beste<br />
%'ti Erbthttts zu perschaffen.<br />
Hiedurch wurde Leut,<br />
frio ein reichtr'Gräf/bald aber Vater'viel« Nach,<br />
kommen / welche von der Glatt bis an den - Rhein<br />
lilnd von der Aar -chis an den Bodens«' die Land»<br />
- Wsschast Verwalter'/ auf Kibnrg ihrem .Schloß den<br />
°Kaifertt"gettozt'/Snd..Heyralhswäse^lm'Aargau und<br />
'in Rhatien 5ie'zWnglschen^und lenzburgischm Güter<br />
unter ihre Gewalt gebracht; also daß die mächtigsten<br />
Fürsten den Titel ihres Hauses der "Beybehällnng<br />
Hürdlgen. I Dte 'Stadt -Winterihur in einer Ebene<br />
'iln'^der' Eülach . ünlen^
dieTöchter des ttstenntam> wie^ich.sonst.gemeldet<br />
habt/das zäringische an Eberhard von Habsburg<br />
Laüfenburg; > durch die Schwester, des Oheims [Um<br />
Kiburg an Rudolfen von Habsburg ihren Sohn;<br />
diese Grafschaft hinterließ der König einem vier jäh, »«9»<br />
rigen Kind/ Herzog Johann von Schwaben/ seinem<br />
Enkel vom jünger« Sohn/ unter der Vormundschaft<br />
Albrechts von Oestreich, des erstgebornm.Sohns.<br />
Diese Vormundschaft verlängerte Albrecht nach Will«<br />
kür wider die'Geseze; also daß Johannes in Trau,<br />
-rigkeit und voll ^ Furcht vor dem Oheim und vor<br />
' seinen Söhnen verzweifelte / sein Fürstentum je zu<br />
'bcsizen. - SeinUngluk.rührte dm jungen Adel/ dann<br />
'er ergoß oft bittere Klagen! in den Busen seiner ge.<br />
treuen Freunde. Sie wußtm ihre Schwäche gegen<br />
' dem Kaiser; desto mehr wurden sie entzündet, woll,<br />
ten zeigen/ daß wer nichts-fürchtet/.furchtbar ist/<br />
"wer-er immer seyn mag/ beschlossm,:den jungen<br />
-Fürst lzu rächen/ was es auch/koste/.M erschlu,<br />
-'ilen!den Kaiser.!! Nachdem fie^ dieses.:ausgeführt/. i}«>8<br />
: nahmen', siedie Flucht/^und nuztendie That nicht,<br />
' wodurch 'ihr'« 'uralten.reichen Gesthlechttt-zu Grund
I 3°? gegangen sind. ^Kaiser Heinrich versammelte einey<br />
Reichstag und erklärte den Herzog in die Acht, O«,<br />
die Kaisefmprder/ihren Anhanglpnd. wer sie.beher?<br />
berge/'für/to.di'ihre Weiber für Wittwen, ihre Kin,<br />
der für Waisen, r ihre.©qttt^surr^crfnnen/ c«6ot ße<br />
selber ihren Freunden und ^erlaubte, sie ihren Fein,<br />
Pen. Der Herzog, der «ach Einsieyeln entronnen,<br />
fioh von^Kloster zu Kloster,, verstekte sich jm Mld,<br />
gieng ftr inchem'Geburg;.welche Abentheur er tze»<br />
jrost ausgestanden', daß er.auf dm Irrgang in. ej»<br />
nem'Wald einen Bastard gezeuget;, endlich;sbll, : «<br />
lein langes'Mhiges/Leben.in einem^.visauischen »Au,-<br />
gustiner Kloster vollendet haben; jener sein Sphn<br />
(Urenlel König Rudolfs von Habsburg) hat.zu<br />
'Wim am'neuen Markt alt.undblind in einer Hütte,<br />
die er selbst aufgerichtet,i»om.Allmosen d«Vorbey,.<br />
gehenden glIebt.issT>« Freyherr, von Balm.ßoh nach<br />
Pasel,:»Vostlbst:er in einen: Monnenkloster.' barm«<br />
fetlia alifgeuolnmen wordmiuffd^verborgen gelebt.<br />
'HlNgegen'w'ählte'M Her^vön Esch'enbach ein.Hir»<br />
itnleben^welchts?rr z^IähteslMg' ausgehalten;<br />
in-den!leiten'Stundm bekannte/« seinen)Stam»!
und wurde ai$ ein Freyherr b'estaW^Aber der von<br />
'Wart wollte 'beym' Papst' Vergebung dir'ßünden<br />
'suchen ';'da wurde er von einem welschen Herrn,<br />
verwandten seiner Frau, dem Haus 'Habsburg ver,<br />
'kaufft; worauf'Agnes^Albrechts Tochter, verwitt,<br />
"wete ungrische Königin/ zu Brugk im Aargaj, Blut,<br />
'gericht gehalten"; "worinn der Hefr von Wart/ als<br />
'Zuschauer des'Mördes'/^zWTod "perurtheilt wpr».<br />
^den'5'Er aberj"da er'auf^den Plaz der That po'n<br />
'Wrdm'gtschleift'W'aufdas Rqd geflochten würde,<br />
"behielt ein unbezwingbares Gemüth: in Wahrheit/<br />
'Wach er/Ich habe meine Hand wider Albrecht nicht<br />
^aufgehoben ";" -übrigens ist' nicht ein König! 'an ihm<br />
ermordet worden/ sondern der treulose Tyrann/ der<br />
' den Konig Adolph', seinen Herrn, mit eigener Hand<br />
' erwürgt h^at, und''rpahrhastig war Alhrecht von<br />
"Oestreich würdig zuleiden was nun Ich. "Mit'glei,<br />
^ «<br />
^tandhäftlgkeit blieb die Freyfrau von Wart/<br />
nachdem sie vor der Königin vergeblich'auf den<br />
^ Knien'für Ungebeten < drey ''Tage uny Nächte, so<br />
«ang 1»cr Freyherr lebte > ohne Nahrung unter dem<br />
^iÄ^betha&e^3
2)6 i . ..' •<br />
mich mehr als ,das Rad; nach seinem Tod gieng sie<br />
- zu Fuß nach Basel und grämte sich über ihm zu tod.<br />
Anverwandte, dieser Freyherren bis auf.den vierten<br />
Grad wurden Vermögens beraubt/ /«; Schlösser<br />
verbrannt, und über tausenb.Menschen. durch den<br />
Henker hingerichtet. Bey der Einnahme ^desSchlos«<br />
ses Eschenbach winselte, des Freyherr« Kjnd in einer<br />
Wiege/ woraus die Königin (in dem sechs und zwan,<br />
zigsteu Jahr ihres Alters) es hervorriß , dann sie<br />
wollte es. mit eigener Hand,erwürge«; von welchem<br />
Tod.es -durch das Flehen^vitler Kriegsmänner<br />
( dapfere.!Männtr^ sind menschlich) '•. gerettet .worden<br />
ist. Als. bey, Einnahme des.Schlosses Farwangen<br />
die ganze Besazung hingerichtet war/ spazierte diese<br />
junge Königin in dem Blut/ und sagte lächelnd:<br />
eö ist.Maylhau. Sie war übrigens, eine heilige<br />
wunderthatige Prinzeßin / und. hat, ein Kloster ge,<br />
siMet.^ Auf diese Weise kam Kiburg an das Haus<br />
Oestreich.<br />
Wo Thuricum.gestanden, wo. der Zürichs«^ sich<br />
in den Fluß Limmat. ergießt,.in welchen leztern auch<br />
die Sil ihren..Waldstrom, führt,, hatte.-das.ober,.
237<br />
ivähnte Münster die Policey und Nüzüng verschiede«<br />
ner Höfe. Am andern Ufer wär'e'in'Münster, das<br />
Hildegard und Bertha/ zwo Tochter König Ludwig<br />
des Deutsche«, Urenkelinnen Carls^ des Grössen/für z;z<br />
Nonnen veranstaltet; es befaß den töniglichen Hof<br />
Zürich und Wald auf dem Älbis/'was'in Uri Cam.<br />
mergüt war und was zu Zürich aus dem Zollhaus<br />
und von der Münzstette dem König zukamt Die<br />
übrigen Züricher waren" ftey'allf'ihren Landsizen<br />
linier dem Kaisers Aus dem Hügel war sein Pallast<br />
und er bestellte einen' 'Graf/ dann als Landesfürst<br />
hatte er die Ooeranfstcht über alle Ländmänner/ den<br />
Propst im grössm und über die Ablißin im Frauen<br />
Münster. ' Nachmals bekam der'Herzog von'Schwa,<br />
den dieses gräfliche''Amt."H"'NachdemMringen und<br />
1'«ISV:1',;-; ( T V ;";-* ...4..,;,..' y.-tf^ M.I.M "J-y. ;'-;"•','•<br />
-Höhenstaufen übe'r^äs Herzogtum Kriege geführt/<br />
blieb die Reichsoögtey Zürich dem erstern und erb» /09?<br />
'lief)/ welches'M! zuvor. AIs'dessen Urenkel den 1Z1%<br />
Stamm beschloß/ würde durch die Kaiser eine Reichs,<br />
;vögtey hergestellt / allein durch König" Rudolf die<br />
Danr der Verwaltung auf zwey ^Iahre' bestimmt. 127z<br />
Alle Reichsvögte/wie sie'verschiedentlich in verschie,
2Z8<br />
denen,Zeiten betitelt worden / verwalteten zu Handel<br />
und Wandel.Strassen und Wasser/ Maas, Gewicht<br />
und Münze, als allgemeine Sachen/ besonders da<br />
Zürich.««.Stapel .war; ferners das Blutgericht als<br />
die höchste Gewatti.auch die.Aufsicht über die im*<br />
tern Richter; endlich die umliegenden Cänimergüter.<br />
,.'-5*, r -;;.\"1^1<br />
der ganzen Christenheit war keine^UnuMsthränkte<br />
Gewalt; hinwiederum keini Commun dein Parthey,<br />
geist noch ihrer Blindheit.«och ihren eigennüzigen<br />
Begirden oder Begriffen überlassen j über alles wachti<br />
mit unpHrtbeyistherSörgfalt und allgemeiner Kennt,<br />
«*::i?aii*sz!ti:iiaj..51«; ?.->. -f.j»nu«iiTAfx-zi-l T, T ;HÖ-J<br />
mß als Vattr!.ünd,üls Herr/ ein Kaiser oder König'i<br />
von den gleichen Personen wurde geraihschlagtt und<br />
*'-"' ! ;'c;?..~ uV'Y.tl :••'•'••! r—ix'/'tr'^.:- .7. ;::::;;&'<br />
vollstrekt: .alle Ländrechte würben.bon dm stehen<br />
Landleuten verordnet/ von den Ktiegsmännern Kriege<br />
beschlössen, und alle Untednehniüngen. von denen die<br />
sie beschlossen bezahlte<br />
Welche Freylitit u«d Vch<br />
sassüng untergegangen ist; allein diesen Zufall und<br />
*rM;^-i Ml? '0',t*-t •:";-,;:•;:; / will« x€'''5't-"' '.-•'HJ.-sc*<br />
M^MOD^UMM!? ^Wrdt,<br />
Gewinn ihrer Frevßeit, Ruhe, d« Fugend und i
->. Hon den rhätischin. Alpen - biS nacH schafhaustn<br />
sind unzähtlche:'Hügel^durch Wasser,,Mälcr..und<br />
'Ebenen gesondert; aUs welchen Hügeln Schlösset, in<br />
.ungemeiner Menge'gestanden. So ist ganz Thür-<br />
. 'gaü, Und voll Seen;.lUnter.welchenderZürichsee,<br />
über dem sich.hier. Weinberge, dort, aber^der^Albis«<br />
bcrg erhebt!j> wie auch der. Bodensee.in einem sehr<br />
schönen allbevölkertenLand. -iAlleUferzdieserSeett<br />
'ünttlhallen durch mänigfaliigeHagen; ..viele.Städte,<br />
'volkreiche^^tDörftv;znnd::alte Schloss« itt-Witstn,<br />
iRebengeländern i und'Gatten, und.RöseHekin und<br />
mancherley Rillen dussten Wollust.^-,.M eben,die»<br />
^sem.Thutga« erscheinen sewig beeiöttj Atpenspizen/<br />
"Nnd hier ist Anmutb.tin-Menschlnwtrt,^unb Pracht<br />
^ünd^MajestätitiN'Werl^der^Mtüj!^'Oz.Hollte.'fie<br />
rim Tburgaü/ARömiündMemphl's.trö'zenn ^Wo.die<br />
-Lint in din Zürichs« stießt/ wo die Thürchtspringt<br />
mnd im ^niedrigern Berglanb waren vieleMe Herr,<br />
Schäften, die/die 5 Grafen ?.vön-_T.oktnbuig^^mtistens<br />
^bereiniget< Die.alte'lTo.tenbnrg. wa^zwischen -Wil<br />
liUnd Frauelifeld.;. auf-eiyem' hohtN:,Hügel.chnweit><br />
Lichtenstalgtbemertt man die neueAMburg.)Äas
Land wurde vor diesen Grafen kaum genannt/ nach<br />
ihnen beneidet und mit Blutvergiesse» gesucht. Aus<br />
welchem Erfolg der Verwaltung und hingegen der<br />
Zufällen der Grasen erhellte, wie verschieden Ver«<br />
nunst und Rachsucht würfen. Durch leztere erstarb<br />
1179 der erste Zweig des Hauses: Idda von Kirchberg,<br />
die Gemahlin'Graf Heinrichs, ließ Kleinodien auf<br />
ihrem Tisch, bey osnem Fenster; ein Vogel entführte<br />
den Vrautting, ließ ihn fallen und ein Bedienter<br />
des Grafen fand ihn; es trug sich zu, daß der Graf<br />
an diesem'Bedienten den Ring erblikte; hieraufließ<br />
'er ihn von^inem wilden Pferde den Berg,: wo Neu,<br />
tökenburg'^ h/rab schleiffen/ und. warf die Gräfin<br />
-aus dem Fenster; doch das verwikelte Gesträuch er,<br />
hielt ihr Leben; bey Nacht, wilelte. sie sich heraus;<br />
hierauf lebte sie 'in einer Wildniß von Wasser und<br />
Wurzeln;'in ^welchem Elend ein Jäger sie entdekt;<br />
ihre Unschuld war damals bekannt,, aber,obwol der<br />
Graf seht bat/"wollte sie nicht'wieder, bey ihm'le«<br />
ben und lebte im Kloster Fischingm heilig und still.<br />
l,2s'Ein Zufall'schwächte die Macht: ein Graf hatte zwey<br />
Söhne, deren" Diethelm der ölte« in »das wilschneuenbur,
n<br />
-"-—* 241'<br />
nei'enburglsche Haus gehGctthet/" W jüuM^Ftl»<br />
derichj am'Hos'KüistrWd'eeich >dis ^ten'^die<br />
schönste.Ltb'iNSlttt-'selelNtl';! biestÄ"^wöllle^stsllt<br />
Schwägerin De 'SchwiM'gebin ;"'dtr BbrW'ilg.<br />
mißsiel ihnl'nicht/'W ihn'kie.Elfern "niißbilliglinl<br />
Fridttich ehrte ihr graues 'Aliet^vön' ben'^Elteni<br />
wurde er färtlich'seliibet;«iw'Vdurch''ch'ewö'ge'n ->W<br />
v«r-S««fldlelMe'IdlM,W'MWlll.DaOeniliH'-<br />
vefordisete^'lDitstn Maß-nähfo d^N^<br />
dtn'Di
Mutter-.lmd ftr/meine Väter,,die nie/ogehandel<br />
Daben.-^ Pachdem z« dieses.vest.gestzt^ hat in wem<br />
gemTagenMm.usip seiner Frauz.deriSchmerz da,<br />
Lebe« ab^diungen^-^S,iei wurden fllfo.begraben be,<br />
dem^geliehteNiSohn \, Diethelm ;n>oflte;&ie5Brt&«nd<br />
'•*:. lu.ng?durch die sMaffen - vernichten.; Allein obwolc<br />
nicht ohne^Militartugend. war/ wurde er von allen<br />
Volt wegen der^verlezten Treu mit.Entsezen geflohen«<br />
,2)2 Wd^bemühete.sich^ ohne, Erfolg. ,.Er unternahm de«,<br />
ztveyjen.^rieg.ohne.jemals Alt-Tokenburg und Wi!<br />
1246 $/robern.^.IHss.MHt.e.Claffto,.Erstgeborner sti><br />
ueH,vjer Söh^ne.^Daldieser.einm^<br />
^tben zum!^od bringen., lassen/ ^unternahm • desselben<br />
Bruder die Blutrache:-als Craffto auf einm Land«<br />
1259 tag^nach ^Winterthur ntt, hielt ihn ein,Heuwagen<br />
in,>einem Wlen«Meg auf/ zund/jener^ erschlug ihn,<br />
ynd..versenlte.sich /im.- Helfentswilersee -bis an den<br />
Mund in Moos,/ btdelt mit. Gesträuch.<br />
Die, Grafenu von Rapperswil,,Holenbprg und<br />
Kibulg waren Meili^Verwandte, -.lheils.Lehenherren<br />
desv Freyherrn! v.oz» Regensberg, .dessen.Herffchastm<br />
von^Zürich-wljt u.nd. breit ^bjs,.an.hie.ptnninjfchen
Alpen'gessgen'waren'^allo behcrssclM er'diN'Has<br />
der welsche« Maren' durch Zürsch"iiäV Deutsch,<br />
land ,Änd 'ans seinem -Willen'"' beruhet«' der^Mnvik<br />
der Züricher:'-" Datum"Mtde^et'''durch' zwölfWie 1204<br />
und Bürger HomZurich gebeten j^Freund 'linb"Haupt^<br />
mann ihrer 'Städt:zu styn'
^ie.^Himmat hinab; j»ie VsOesien.Mljeiax,-WeU<br />
Walb^si« WstrFf. die Schifleuze.z warft» »Kleider M<br />
Hen.-Flu^,!fchrlen, Kähne mm. und > «hoben SchiAl<br />
bruchgehhrey.z!.di«^, GlanWbnrsetx beging, tftoufc<br />
izuszufisctzm./^Men^aus-^em Schloß/^hierauf/jener'l<br />
Hmterh»jt.!hinein/'. Die iNttlchurH^Wrde d^urch zwölf:<br />
Schinme^.!tr«b«t:^w.e»lRegensberg dergleichen auf!<br />
Zasdnnd. Streiferey...sandte^Rudolf,-der sie bc«<br />
merkt, kauM..Mmlich ihres.gleichen-^<br />
jene abwesend..wußte, ließ.!:. Uzenberg bey:Uzenach/einSchlvß:<br />
des.DrafMDss.Toft.nburg!, welcherident! Frenherrch<br />
l«ystan.d>! niollte er aushungern $.dochiditseHoftinnB<br />
gab.«:endlich, auf^ er glaubte:,die>Vnrg «ich m*r,<br />
prov;antitt;l, als/er, aufbrach,, schleuderte: spottwtiM<br />
«iner-lmen,Wsch ;NUN sprach il«ft<br />
Graf, 3 ist Ule.nberg'.eroberd;. /mf^dyn BeM sind:leine:<br />
Fische;^und^al.s^r dm geheimey.Ingana'entdelt^.<br />
. machte, er dem-Schloß,ein Me,-«) Wa>.der.Frey?
Herr nicht verlor, mußte er verpfänden Hnd'derkau,<br />
ftn; zülezt wurde «Bürger bey den?Zürichern,<br />
welche er verweigert hatte als Hauptmann anzufüh,<br />
«n.
gang Nr Bürger.' > Dem Untergang entwich der<br />
Herr von rBwistette» und blieb, noch im Besiz der<br />
Güter/ welche die Leibeigenen seiner-Voreltern• ge»<br />
ba»ch.° VomWhenden Iahrhnnde« an hatte sichsei»<br />
99 Ö Hau^s: hervorgethan in Verwaltung» vieler Stiffte,*)<br />
r ^usTurninen / durch damalige Gelehrtheit und eine<br />
gewisse Mäßigung, :: fb, daß.diese Freyherren fremde<br />
Streithändel entschieden > und eigene wol selber, auf,<br />
»277 gegeben.i:'.Sieftvurden,«oN.den Kaisern, von dem<br />
Haus Zärjngen^und..endlich zugleich: von Habsburg<br />
und,von;den Sfädlen geliebet und'grehret."Wie<br />
danniKönisMfldolf! dens Fnyhtrrni^errmann! die<br />
Präsidenz - des 'Hofgerichtes, -die? Reichsoogtey '-über<br />
Zürichsund-S. Gallen unh.über ganz> Thurgan die<br />
lzoo St.gtthalt.efschaft.aufgtkagen f:Kö.nig Albrecht noch<br />
bey,fHMman.ns.Leben ifeine.n>Entel mber/.daß: obere<br />
Elsa^liptss^Snndgau'iund.übenden -ganzen shabs?<br />
. bttraiftfien; Aaraau.>Zesezt.; - sein. Sohn.'. hätte' die<br />
Tochter, def. Grafey° yon.HabsburgZlapperswil.Hie<br />
Lonstetten lebtenxauf.Uster, einem Schloß, ander<br />
*) CoMz,„S..HallennRlilbena«,.Einstedeln,
Aa und einem kleinen See, mit ihren Freunden<br />
von Rüssel , von Klingeuberg- und Eschenbach;<br />
über ihren Gräbern wurde jährlich Vrodt vertheilt,<br />
auf daß dem Volk ihre Gütigkeit auch nach ihrem<br />
Tod sichtbar wäre. Sie haben das Haus Kiburg,<br />
den Mannsstamm Rudolfs, von Habsburg und fast,<br />
alle feine und ihre Freunde überlebt, aber auf. .dem<br />
Schutt vom Stammschloß wächst Gras - und.Ufl«;<br />
ist verbrannt.; doch ist^aus.Germanien her. durch;<br />
das ganze Mittelalter die angestammte Freyheit aus;<br />
unsere Zeit gekommen/ und niemals eine Zeit gewe.<br />
stn/ da ^ nicht ein Freyherr aus diesem Haus ^ in<br />
Staatsgeschäften gestanden.<br />
A.À
,ft ..... • 'i.. . ,'"üesa&gf-^, >,. j i»<br />
,.^Das zwanzigste. Capit^ü >>.<br />
:t'.y.'y,:y* '.':';£'•C'.'.'.v.hi 5£.;».b%s/ 7 \'J. r 'â'' , l"'S..•'•• .V^- 1 --- 1 ' -2<br />
*^(e : Alten : sind) mit' ihrem• >'Schwerdt 7 ~ Pflug (•<br />
Heerden und Knechten in den Thurgais gekommen;"<br />
dit'verlassenen Aeker besäeten-sie ;--wo die Wälder^<br />
«lwa'^ünn Und licht^wäre»', haben sie'Hütten gef'<br />
stzt^und Neugr^t?) angelegt.^ 'Voraus war Vieh,^<br />
zncht und "Feldbau'ihnen qngele'geli; Geld hatten siel<br />
wenig
:' Die Vertheilnng der Arbeit, Wodurch jedem eine<br />
einfacheHandthierung'zugeeignet worden/daß.tägj<br />
lich jeder zur Manufactur.seiner Fabrik das gleich«<br />
beyträgt/'wodurch in!'kurzem erstaunlich viel^ge,<br />
sthieht/ und Handel, und. Nationalreichfum. gewin,<br />
nen, .wanden;Alten'unbekannt. Jeder war zu al,<br />
lemsich selbst genug, und jede Familie für sichselbst;<br />
lciner^in einer einigen «Sache, so. geschikt als wir;<br />
keiner von uns ist in so vielen Sachen.' geschikt wit<br />
sie; ?unserIahrhundett.an, Begriffen, reicher,^ ab«<br />
deiner von uns an Begriffen .fo reich, als einer der<br />
Alten. Wir kennen Ostindien-besser, uns gehört<br />
Westindien.zu.;.: die Alten "kannten .sich.Mst.- und<br />
wie wenig die Natur bedarf«; das.menschliche.Ge.<br />
schlecht'ist genauer verbunden ; ;- dazumal verwirrte<br />
die Thorheit eines einigen nicht "alle <strong>The</strong>ile der W M<br />
Fabriken^ Handel ^und Schiffahrt verschaffen uns<br />
mehr Gold, jene bedursten weniger; die Reisen wa,<br />
rcn beschwerlicher; aber sie blieben bey Haus und,<br />
jhren Sitten^ unsere..Schriffteni lauten.schyn- von<br />
allgemeiner Menschenliebe und Weltbürgerschafft;<br />
der Spartaner war Spartaner, der Thurgauer
Thurgauer, ein Freund aber seinem Freund, eigen;<br />
die Schrifftsteller wissen,: daß die Werke ihres Gel«<br />
stes vom Nordpol bis zum Südpol bekannt werden,'<br />
aberi daß es nichts hilft.! Dann. die Alten, waren<br />
. Männeri die frey zu seyn einig suchten, und gemeine<br />
Sache hiefür machten; der.Fabrikant, »Kaufmann/<br />
Priester,'Gelehrte und.Hoftnann find jeder für Ge<<br />
werd und Iahrgeld und:jibir für zahlreiche Selbst«<br />
bedürfnisse : ; bekümmert.;: wodurch ; Reichtümer gei<br />
häuft ^werden/,-aber nicht unser sind, weil wir Ze«<br />
nau und scharfsinnig rechnen, der Kriegsmann. aber<br />
mächtignachifreyem Willen unsT-zwingt; weil.die<br />
Macht über'Gur.iund!Alut mUr. das. Militärische<br />
einer besondern Classe überlassen worden. - Welches<br />
dleAltcn nicht geneigtlwaren zu thun; sie.wußten><br />
wozu der Wolf de« Zahn, wozu, der Ochs.die Hör«<br />
> ner/Mder Mensch"aber Waffen hat.-.-Also.Waren<br />
fie',arm,)doch frey;.wir.sind reich fnriander« -"-:--<br />
=i:!'. : *)}DentelDpus"i, i xomu5taurns petfr. r,<br />
.T.-:;
l < Der welchem zwölf. Eigenthümer ihr Vieh an»<br />
vertraut hatten, hieß der Meister. Hirt.-Wann im<br />
Frühling die Kräuter.ausschliessen, fuhr die Heerde<br />
zu Berg, wie. sie pflegt mit Freuden muhend und<br />
blökend, unter dem? stolzen Vorgang'der schönsten<br />
Kuh, welche mit Geklingel prangte.. Dem Herrn<br />
warder Ochs,Widder und.Eber;5erbekam Käs<br />
und Molken, als Alpenzins, und acht Käse und eben<br />
so-viel an.Molken-für. den Stàittfttti .Am etstey<br />
Iuly kamen- alle.Eigenthümer auf den Berg, um<br />
die Milch zu messen und um zu bestimmen, wie viel<br />
der Meister Hirt jedem liefem müsse; »Zur selbigen IQOO<br />
Zeit war um Bollichon; weituund:feyi die. Fra»<br />
Berklinda berühmt; jedermann gestattete ihrem Vieh<br />
Zugang/ dann sie hatte einen-grossen .Stalthof'mit<br />
Fleystattrecht,iKirchen gleiche u «:,! *v&S.*'Ml.<br />
ü ,x<br />
Welcher Baur zu Muri sich niederließ, bekam<br />
von dem Kloster ein Haus,. Holz, einen Pflug, einen<br />
'Wagen mit vier Ochst«/ ein Schwein, zwer^Fertel,<br />
einen Hahn, zwo.Hennen,! Sichel,-.Alt,. Belli Sa»<br />
men ;zu -Spelt)!.Haber;.- Hanf, Hirs,:Bohnen,<br />
ErbstN'UndMben, wofür veränderlich bestinunt
war ,.was er an Vieh,! Früchten' und - Leinwand<br />
jährlich zinfen.soll..< Für!den Schirm-war•• vestge».<br />
sezt, wie / wann. und wie!fern. ein jeder Klostergüter<br />
bauen und aus. dem Breisgau und Elsaß Wein zu»<br />
füh«nc.soll;l dgß-er^ztvischen der Aar und Reüß Bot,<br />
schafteniilhun, jährlich dreymal Gäste beherberge«',<br />
und um: eimOlas mit Bier und ü ein halbes Brodt<br />
eine Nachtwacht .thun soll.' Da war der'beste'Haus,<br />
Wirth,, wer die meisten ;Kinder zeugte., -dann ihr<br />
Mund verzehrte weniger, als. ihre Hand pflanzte!;<br />
sieben« thurgauische^Klöster gaben ihren Leibeigenen<br />
> Freyheit, .hntueinander zu heyrathen;,zuNcstenbach<br />
unter dem He'rrnlVonWart wurden jedem der einen<br />
Sohn.'zeugte,- zwey Wagen Holz und für eine Toch,<br />
ter. die Hälfte. - Ucberhaupt wurden' (das Erwünsch,<br />
lichste) Herr und Unterthan mit beydeeseitigem Glut<br />
zu.'gleicher Zelt - reich) ^Im achten^Iahrhundert be«<br />
«riff der Verstand,^ wieunentbehrlich Einschläge wa,<br />
rei,,gvtilijederam^illrgfältigstenCbaui, »»««er'fefc*<br />
«tn Kindern:zurüsteti!ünd. hinterläßt, e i i- ^ £ '•••. ^<br />
^^Carl der Grosse'war Vater des Weinbaues; diest<br />
Unternehmung, deren Zeit noch nicht gekommen, war
»VN geringem Nüzen, dann dieser Ban ist verwikelt<br />
Und in einem solchen Erdreich schwer, st' daß die<br />
Herren darüber zn wachen keine Zeit noch Lust hatt<br />
tat/ Wein schien entbehrlich: Im Kloster S. Gal»<br />
len> wurden oft, bey, tausend Brödie gebaken; in<br />
eben diesem Kloster^waren zwey Weinfasse x. dtism<br />
Vorrath wollte der heilige Bischof Ulrich öon Costanf<br />
M einem Faßt\imii)«n ;' Mein> der Wagen" siel<br />
«m, tas FMin7ein^icfts^Loch>'der Wein aber m<br />
äusserste Gefahls. verschüttet jtfinseròflu- -In welcher<br />
Noth^jeder den Geist anstrengte über die'Manier,'<br />
dieses Fa^herauf W langen;- bis mit äc'ofttf: 9Jofr<br />
ficht : ein ^Versuch geschah, J )• weil aber unmöglich'<br />
schien^ chne göttlichen Beystand hlezu zu gelangm/<br />
wurde: von: der: Geistlichkeitltund um das Loch 8nÖ<br />
gang^gehaltm «nb.angestimmt tHerr!^ erbarme dich!<br />
flNftö -"' ''."V ^!!?>?
löunderung betrachteten/ «Klumpen von zahmem und<br />
wildem Fleisch'wurden'fürsie in gewaltigen Gefasi<br />
ftn gekocht; .so daß der Herr von Bonlletten^sich sehr<br />
gefreut und' 'schriftlich hinterlassen, - daß -aus denr<br />
brennenden Schloß'doch der.'grosse Hafen' und' ein«<br />
grosse Kanne gerettet worden.""Währe»iderMahlzett<br />
wurde^vor: den' Grossen'von iSatyristm mit' nicht<br />
ängstlicher'Ehrbarleit gedanzt'; "nach der Mahlzestj!<br />
wann "jeder, aufgesessen ^that !er den Abschiedstrunt<br />
und. ritt fort, den Falk auf d'erlFaust^^'N^s!:H.':i.<br />
V'Bey'soi'germänWen Sitten i waren vielen!dle<br />
alten SchriftstellerHtkanntst^tils durch Scosen ünl»<br />
Angelsachsen-,?-die^Vkelfältigl5zu '(St--&aUih> ihres<br />
Laudmanns Kloster gerelstt haben, theils durch griel<br />
chisibe Gefähtten> der?<strong>The</strong>ophanoslGemahliniOtt«!<br />
»69 des/zwtyten»x'zu seiner:Zeit kam^an den'deMschen<br />
Hof das morgmländisthe Gepräng, und be'saß^'die<br />
, HerzoM Hedwig »von Schwaben dle:Kenntnlß? der<br />
"Alten.:: Es war-aber^im Mittelalter 'leine MätioV<br />
wie dielenglische /^welche>von"Lckppland HiUtf diel<br />
Nlmbärdey kühn und n^andhafstMes erförscht/'ünde<br />
»eil biesesliblich schien,^mit Mißioyen erfüllt; ihr*
-••'<br />
»«s<br />
Gelehrten hatten .eint;, ungewöhnliche Freyheit und<br />
in scharfsinniger Erforschung - der Mathematik einen<br />
besondern Fleiß,^ die Alten aber find kaum irgend«»<br />
längeizverwahret worden ;:man findet in. Großbrl«<br />
tannien fast seit Rom während'der.tiefsten Finsterniß<br />
ununterbrochen.leinen Schimmer von Licht,.bis un»<br />
»erhofft in.gleichem.Jahr der zerste.. grosse Freyheits,<br />
brief und wider:die.Barbarey»Bacon ; erscheint. ^ui-<br />
^ M. ,Ci«ro^d.er e^ .nicht vermuthet), wurde ohne<br />
AbtrGozbert:nndMbt.Harttmott,.,Stifter der Bi,'<br />
'.bliothek von S. Gallen, für die Nachwelt vergeblich<br />
lle Fmbu« und leßibuz, geschrieben haben ; der Ge»<br />
schichtschreiber Ammianus- Marcellinus wurde nebst<br />
Qmntilianus,in diesem Taurgau, den er Hrchterlich<br />
beschreibt, aufbehalten.^'Die)Mönche.inannten-das<br />
Klosters Gallen.ihre Republik,'dm^Convent ihren,<br />
Senat und einer,.gab Meinung in Virgilii Motten;<br />
einer dichtete die Mähr der Ahentheuer des Herzog.<br />
Ernst Don Schwaben aus einem Bericht Aristotelii<br />
überIndimi:"dieses ^grossen.Geistes.ixolitisthe -$U :<br />
ssorie.das i astermerkwürdigste Werk des Altertums<br />
erwartet vielleicht in einem Thurn Moder und Flam.
• 55s '•'•' . .r. •• '•••<br />
men^ünser^Ia'hrhündert weißt es: ck'chtund sucht<br />
$i 9 auch zu Pompeji nicht.'!'Den ganzen -Kraii des<br />
Wissens iverfaßti' Salsmön von^Rämschwa'g ^Bb><br />
schbf zü^Costänzchnd Abt voll S. Gallen/ irf ttneck<br />
$70 Foliant^ £ Die Herzogin HedwiL > tmpM VirglllUtü<br />
dem 'Hof/ mich sie liebte H'oratinm,"-dm weisesten<br />
Lehrer «Tics"* ©utcft 'und Schöne« ;:: sie lehrte den<br />
Jüngling Burtard griechisch und schenkte ihm Es hatte aber Ekard angenehme<br />
Manieren,' eine z
;'> v - '. >! •.':• "•:..'! .-: 'v ; ; . ••'%"".<br />
v -? ;'''' , ' : .<br />
Das ein und zwanzigste Capitel. -<br />
.Die alten <strong>Geschichten</strong> der Stadt^<br />
Zürich. ;<br />
Hinter so vielen Herren und ihrem^Volk hatten die<br />
Züricher einen eigentümlichen Geist und lagen, wie<br />
jene dem Feldbau, dem Arbeitsteiß ob. Zürich eine<br />
Stapelstadt für die Deutschen, Rhätier und Ila»<br />
liäner, hob an mit kaiserlichen Zolleinnehmern, kai»<br />
serlichen Richtern verschiedener Völker, Wirthen,<br />
sie zu.nähren', Krämern und Handwerlileuten siezu<br />
kleiden, und Schisseuten zum Tränsport. Die alt«<br />
Stadt war xintltihti: Castell; auf'dem Berg war<br />
der,kaiserliche Hof;) denübrige Plaz der Stadt war<br />
kaiserlichen Bauren und einigen Freyherren eigen;<br />
beyde Münster standen zwischeis Wiesen lind Wein»<br />
zätten... Diese Anstalt.war andern Meyereyen und<br />
Poststationen- gleich. «.Unter den' sächsischen Km'sej-ft<br />
kam das.weseutlichste-der Gesellschaft hlnzü:!M,lift<br />
. R "'••'•••
die Mutter der Sicherheit; ohne sieist kein Muth;<br />
vhne Muth ist kein Glük.' . ^' ?<br />
Ab dem Gebürg, aus dem der Uralsk entspringt,<br />
hatten vtlttitbene Madsharen sich bis über Panno«<br />
nien ergossen, woselbsten siealles zerrüttet; worun,<br />
ter das Reich lidt, weil die Gränze offen lag; das<br />
Volk ab« war waffenlos auf den'Höfen zerstreut;<br />
weswegen jene Ungarn (Ausländer) vom Fuß des<br />
Krap.ak unvmvehtt bis in Thurgan. und jenseits des<br />
919 Iura geraubt, gebrannt y gewürgt. Da erschien<br />
König Heinrich von Sachsen, übergab Markgrafen<br />
das Commando. der Gränzen, zog das Volk in.Corps<br />
zusammen, bevestigte. Fielen zur Sicherheit gegen<br />
unversehene Noth^.sür Alte und Schwache und für<br />
Proviant, zog aus an der Spize der Deutschen wi»<br />
der. die Fremden, welche er vollkommen geschlagen,<br />
Deutschland gerochen, dm Occident gerctttt, und<br />
Ruhm auf ewig erworben. ) : :. — .<br />
.
daselbst verwahret. In kurzem wurden Städte, und<br />
für Fleiß und Handel Mittelpuncte. In der Haus«<br />
Haltung des Meyerhofs waren, je nach Neigung und<br />
Stärke von Vater, Mutter, Sohn, Tochter/ Knecht.<br />
und Magd verschiedene Arbeiten verrichtet worden;<br />
.in der Bürgerschaft vollführte jeder mehrere Arbelt<br />
in einerley Gattung, welche er nach Neigung wählte;<br />
diese Freyheit in der Wahl und lebenslängliche Befchästigung<br />
mit einerley Wert vermehrte sowol die<br />
Behendigkeit als die Geschitlichkeit; also übertraf<br />
der ganze Ertrag der Stadtarbeit alle Landarbeit an<br />
Vortreflichkeit und Menge. Weswegen der Land»<br />
mann sein Bestreben auf den Landbau einschränkte,<br />
weil er den Ueberfiuß der Stadtarbeiten durch den.<br />
Ueberffuß derLanbfrüchtt'etlaUschte." Hiezü würden<br />
Tage bestimmt; * gewöhnlich war Markt in der Stadt,<br />
weil die Vürger an einem Ott, hingegen das Land»<br />
volt zerstreut ntot; : und weil Viehzucht,' Käsehan.<br />
dcl, die Kornärndtr und Weinlest Iährszeiten ha».<br />
beni stoß das Volk in grb'sser Zähl' wol versehe»<br />
besonders an Iahrmätkle. Bäld wutdrwnt mehr
26o ' " m * . J • " ,<br />
hervor gebracht,'als der Verbrauch erheischte/ wo»'<br />
durch nach und nach der Handel erweitert wurde,<br />
und besonders Zürich als am gewohnten Handels,<br />
weg in Fortgang gerathen ist.' Erstjich spedirten<br />
die^Züricher italiänische Fruchte und Manufakturen<br />
und verkauften deutsches Eisen, Deutschen Wein,<br />
i Häringe des Nordmeers und Salz; wodurch die<br />
Uno Stadt bekannt wurde; als die Güte der Miliz den<br />
- Ruhm der Sicherheit erwarb, wurden von Löm»<br />
barden auf ihrer Flucht vor dem Getümmel der Par»<br />
theyen,' aus den.Fehden-der Communen und vor"<br />
' ' ihren Tyrannen, „ Fabriken in diese Stadt'verpflanzt^<br />
wodurch Zürich schnell in Ruhm und Blüthe, Thür,<br />
gau zu neuem Leben gekommen. . -<br />
i:, Die Stadt hatte Thürne, Mauren und':viele<br />
' Bürger, welche. Bevestigung und Verbindung das<br />
Landvolt- nicht,hatte; der Handel brachte Glüks»<br />
Wechsel K wodurch die Gleichheit untergieng; !Dapfer,<br />
keit und Adel verschasten weniger als ein standhaf,<br />
jer glüklicher Fleiß>in Künsten des Gewinns. Doch<br />
weder der Baur
wegen folgender gerechten Verfassung,^ welche Ver,<br />
sassung durch die Sitten bestand. .<br />
> Die Kaiser hielten das Gleichgewicht, indem sie<br />
den Baur,' Fabrikant und Kriegsmann ihrem Stand<br />
nach beschüzten ; so viel Unpartheylichkeit erfodert<br />
hohen Rang oder eine erhabene Seele; ein Regent<br />
von beydm entblößt, wirdSclav eines <strong>The</strong>ils des<br />
Volks, des andern Tyrann. Allein die Kaiser ver,<br />
schenkten und. verpachteten die Aufsicht über Stras,<br />
sen, Wasser, Geld, Gewicht und Maas; hiedurch<br />
verfiel ihr Kaisertum in eine ungeheure Unordnung. -'<br />
Zulezt noch blieb dem Reichsvogt oder Kaiser das.<br />
.Blutgericht, weil die^Stadtregiernngen' die'unbe»<br />
gränzte und unversöhnliche Bluträche der Verwand,<br />
tm und Freunde so fürchteten /daß dieselben weit" ''<br />
entfernt waren, auf ein solches Amt begierig 'zu seyn'; •*'<br />
doch zu Zürich übergab es für den Zeitraum einer<br />
Thronerledigung König Adolph der Stadt. Nebrs« 129,<br />
gens waren die Züricher in den alten Kliegen'der<br />
Kaiser Guelfisth wider Heinrich'IV.^ 'Wofür sie zur ,077<br />
Strafe dem Haus Zaringen überlassen worden sind.'
Nach, dessen Absterben ergrissen und. behaupteten sie,<br />
,247 ««cht ohne Eifersucht gegen die Münster, die gibel».<br />
linische Parthey und verjagten dje Pfaffen mit Freuden.-<br />
,262 König Richarden von Cornwall, der sie nur begün,<br />
- stigen konnte, buldiaten si« als einem. Feind Conra,<br />
dins, Herzogen von Schwaben,.der ihreReichsstadf<br />
in.eine schwäbische Landstadt vcrwandeln.wollte.<br />
Worauf sie Rudolfen, von Habsburg, jAem Haupt,<br />
mann, als Konig dieqsteifrig. Mehcm^fn,,aber fei,<br />
nen Snhn WUH Wlvh Mt gefürchtet.; ße erklär»<br />
„14 tw G ffa, Me^Hykel Frid^erich VW OeHeich ge,<br />
^^'^d^s^Wi-Wz«^'' uud ßMen^ gegen die<br />
' PfifPfy? jn, dez Mo,rgarten.SchlMts , Mcswegen<br />
Lu^^g Zürich. bey.m Friedensschluß den Desirtichern.<br />
ijjo üb.Wb^nMllte; dieIürMrin grüstssBestürzung<br />
standen.D. ay Ll$igij£, ffreMc diz. SchKeizer,<br />
die ße^ sel^ dem Haus^ »l^strM zu Unterwerfen-<br />
Achtet. , He.^chwfizer sahen, dfH ZustW einer<br />
tzlihss u'lzd^ (iuyayen/,
i " " ~\ iè$-<br />
Wohl der erstem a'uf°dem Glül des Kaisertums)<br />
also beruhete der Flor der andern'auf den Zufällen/<br />
Einsichten Und Leidenschaften des Fürsten.' DieZtz<br />
richer sind also für ihre Stadt und alles was erwor»<br />
ben worden, denen von Schwyz,'Üriund Unter,<br />
walden verbunden. > < ;. '<br />
* Das gemeine Wesen der Bürgerschaft würde<br />
nach ihrem Gest/von ,2 Rittern und 24 Bürgern in<br />
drey Rotten,ije durch, zwölfe vier Monate verwaltet/<br />
Wer schwur/ mit^ Rath, Steuer und Waffen we^<br />
nigstens zehen Jahre lang der Stadt und allm Bnr«<br />
gern beyzustehm, dem Geftl zu folgen, ein Hans zu<br />
kaufen und im ersten halben IM -die Stadt in ttU<br />
«en Krieg jüverwikelrl, demivurdevomRaih>wannes<br />
den Bürgern geffel/ Burgrecht gegeben^ den'<br />
schirmten' rn der Stadt alle gcgen"alle';* zum Besten'<br />
seiner Geschäfte wurdmGesandl^geschikt, und ihm'<br />
zum Beystand, wek er nür njar, und in allem, alle<br />
Macht angewendet<br />
So treugesinntes Zusammen,'<br />
halten so vieler beherzten'' Mnner gab den Bürger»<br />
fchasten Würde; es war bey den Oten - nn Htmisses^<br />
Gefühl,^ däß> alles/entbehrlich n^re ausgeM<br />
R * ^
.264 ,.«---------» . .<br />
die Freyheit, daher 'sie >cintcj in dem,,andern und; alle<br />
in^ihrem gemeineNfWesm, ihr, Glük gesucht,^ die»<br />
ses vaterländische Gemüth gab ihnen eine gutherzige<br />
Vertraulichkeit.^auct) war der Umgang.häufig, zum<br />
Vergnügen.und. nie, zur Schau; oft pflegten siemit*<br />
einander zu essen und zu trinken,.als^die, wie eine<br />
Gemeinheit es^lfodert,. in ßittm gleichförmig ro«,<br />
ten.. Für unabhängigeSeelcsi hat jede Freundschaft<br />
Und Verbindung einen unüberwindlichen Reiz; nichts<br />
»nacht wolgemuthed als die Verlausendfachung unsers<br />
Stärke. > In solchenMeßnnunglN zvmsammelten sich<br />
jene beym Klang der. grossen Glpkf auf:dem Hofdes<br />
alten Hallasts 'uutenfreyem Himmel;. da } trug der<br />
Rath, vor: ob.Krieg obhanden?. eine. Steuer; von»<br />
Nöthen? oder ein Gestz zu machen sey 1 „fit kamen<br />
dessen überein.; Der Schluß wurde vom i Rath voll»<br />
strekt.<br />
^ Da^och.kein^Ehrgeiz die Stadt verwirrte, .be,<br />
freyten die;Bürger,den Rath,vorFurcht,^weil ein<br />
unpartheyWerMichtwkeine.-Parthe zuscho.nen ha»<br />
.ben soll.;?..und.^gtzichwie.ein.Staat, welcher^ nicht<br />
von eigenenWassen beschirmt wird, nicht frey ist, st
ist keine gerechte Regierung, wo der Zorn oder Ehr,<br />
geiz eines Pattheyhauptes dem Richter sein Ansehen<br />
rauben kan. Alle Bürger wählten den Rath; alle<br />
schwuren ihm zu helfen, verboten, mit mehr als drey<br />
Beyständern für den Richterstul zu treten, bestraften<br />
die Beschüzer eines Verbrechers wie den Verbrecher,<br />
empfahlen dem Rath Eintracht, entfezten den der<br />
solche brach, und verbannten den-der durch Beste»<br />
chung den Richterstul entheiligte. Das Gnadenrecht<br />
versagten sie dem Rath ; und machten zum Gesez,<br />
für fehlbare Bürger kein fremdes Fürwort anzuneh,<br />
wen. Alles. um das Gefez niemanden, die Obrig,<br />
seit: niemand als dem Gefez zu unterwerfen; lezteres<br />
war unentbehrM, ersteres der Freyheit gemäß, und<br />
nüzlich und rühmlich, ©efije nicht nur zu, machen,<br />
sondern zu halten. Die Liebe der.Geseze war all»<br />
gemein und standhaft, so daß der Rath Iahrhun»<br />
derte hindurch ohne eine andere Stüze in grossem<br />
Ansehen ruhig regiert hat'; ohne seineu Beystand<br />
«tonnte weder der Reichsvogr das Blutgericht, noch<br />
der Schuldheiß, den die Äblißm stzle, das Schul»<br />
dengericht völlstreken;.Landleute -und Ausländer ka»
,6tl' • i '<br />
men für diesen Rath, um nach seinen Einsichten oder<br />
dem Gesez der Züricher Urtheil zu empfahen; un,<br />
ter den furchtbarsten und unter den schwächsten Kai,<br />
fern und in der Nachbarschaft und Ungnade Ab<br />
brechts von Oestreich blieb Zürich srey, ward 'mcö<br />
und erwarb Ruhm ^Ordnung und Arbeitfleiß touti<br />
den (welches ein seltenes Lob) weder durch den krie»<br />
gerischen Geist noch'dieser durch die Liebe stillen<br />
Fleisses geschwächt: wie dann von 300Mann dj«<br />
Rudolfen von Habsburg wider Przcmysl zugezogen,<br />
««»auf dem Pläz geblieben/alle übrigen zu Rit»<br />
lern geschlagen'worden'; Wt Stadt, welche Albrecht<br />
bedrohete/wider'die er den Thurgau aufbot und<br />
,278 welche er belagerte, würde dreyßig Jahre hindurch<br />
,J ° 8 nie verschlossen, als wäre die Bürgerschaft ernenn,<br />
- durchdringliche Maür dieses Vaterlandes. Alles un,<br />
ter dem Vorsiz einer kleinen Anzahl Geschlechter,•-<br />
deren wenige von altem Adil, die meisten aber altem<br />
" Fleiß, ein'ehrenhaftes Auskommen,- und ihren wol,'<br />
erfahrnen Vätern Einsicht! in di«-Poll'til v« Stadt?<br />
schuldig waren.' ^ Ihre fast » erblicht Rathswnrde<br />
wurde (welches nur einem verständigen und unschul»-
feigen Volk zukömt) ohne Neid betrachtet ; wich<br />
waren sie von aller Veränderung altvaterischer Sit,<br />
ten entfernt; wann sie Herrschaften gekaust, behlel»<br />
tfN sie ihre bürgerliche Geschlechtsnamen, det'<br />
Schäfli, Bilgeri, Braun, Hämmerli, Müller; di«<br />
welche Herren und Ritter, wurden, schämten sich de«<br />
Kaufladens nicht und wurden desto mehr geliebt. Als '<br />
»eise Männer sahen sie ein,.daß ein Stadtregiment<br />
p«r durch die Sitten erhalten wird. >^ .• : nfi;:':x;t,:,:i:<br />
• Die Geseze zu Erhaltung der Stadt zielten auf<br />
innwendige Eintracht und anstandigen Frieden mit<br />
Fremden. Die Bürger suchten, alle Stärke im ein»<br />
stimmigen Bestreben auf einerley Zwek, und ivollten<br />
also wie.ihre Voreltern in einer grossen Gemeinde<br />
vereiniget bleiben; daher verordneten sie, 'dem, de»<br />
eine,Zunft errichte, das Haus nieder zu reissen, und<br />
«ine Busse von zehen Mark Silber abzufedern; dann<br />
sie besorgten sehr,.jeder würde.endlich-seine Zunftfür<br />
das wahre. Vaterland halten, Eigennuz entste»<br />
hen und jeder an seinem Ort von kühnen und listi,<br />
gen Männern zu Unruhen verführt werden. Welches<br />
Maas ^voy^ Kühnheit- zu. bezähmen gewesen,.sieht
man aus den schweren Bussen des Angriffs der Thore,<br />
Thürne und Münster oder des Rathhauses und Hofs<br />
mit Waffen und Kriegsgeräth ; um die Kriegsbe,<br />
girde zu sättigen war der fremde Dienst erlaubt,<br />
aber die Stadt nahm', sein Antheil an Unternehmun»<br />
gen verbürgerter Kriegsmänner;' dann der Adel<br />
folgte-vielen Leidenschaften, die Bürgerschaft einem<br />
Glnndsaz.. -Wann ein Bürger den andern befehdete,<br />
mußten beyde entweichen. Die Bürger hielten Wacht<br />
nnf wol unterhaltenen Mauren und wol versehenen<br />
ThürneN; sie gaben dem Graben Tiefe und Weite;<br />
sie lidten'leine neue Vorstadt'und am Thor^teiii<br />
vestes. Haus.: Da die Belagerungskunst unbekannt<br />
war, schien diese Stadt vest; allein aller unbeseel,<br />
ten Dinge wird man Meister; guter,Soldaten wirdniemand<br />
Meister als der Tod.' ... ; *<br />
:. Im Finanzwesen war damals schon der- Grund,<br />
saz i wenig einzufodern, aber noch weniger quszuge,<br />
ben.>. Ordentliche Abgaben wurden: vom Verbrauch<br />
aus dem Weinschenken und-Mühlen .und vom Salz,<br />
handel^ausseroidentlicht vom Vermögen, zufällige vom<br />
Zoll, vom Durchpaß auch des,* Viehs,.von:Einfnhr
.1' 1 *• •-'.--- 269.<br />
undZlusfuhr aller Manufacturen / auch des Butters,<br />
dem Vermögen'abziehender Bürger/dem Darwä,<br />
gen und Ausmünzen bezogen. Der Getreid, Ver»<br />
brauch war frey,, der Getreid -Handel steuerte. Da»<br />
mals konnte wenig, von. dem Verbrauch bezogen<br />
werden : nichts wurde überflüßig verbraucht; das<br />
Unentbehrliche zu beschweren ist unerträglich und un«,<br />
vernünftig. Das Vermögen wurde (welches Zlw^<br />
trauen durch die Sitten möglich war) angegeben<br />
und. nicht untersucht. Auch die schwächsten repuM<br />
canischen Regenten sind oft verstandige und ehrliche<br />
Hausvater; das. Volk! fürchten, sie sehr; weswegen<br />
bey ihnen die UnvoUkommenheiten der< Finanzver»<br />
wattung unschädlicher als in.der Monarchie, deren<br />
Verderben gemeiniglich shiemit anfängt p eine Repu»<br />
blik, deren Tugend hierinn verfällt, ist am Ende. '^<br />
, Die ganze grössere Stadt, ostwärts dem See und. l.28«<br />
Fluß verbrannte durch die Unvorsichtigkeit eines Be»<br />
kers;: nach diesem wurde'verboten, Thüren der .<br />
Baköfen von Holz zu verfertigen und untersucht, ob >,<br />
die, Häuser mit Wasen oder Ziegeldächern gut ge» ,<br />
nug bedekywären, und.einige, stetigen an/ von Stein ., .
zu bauen; welches., nach republikanischer Art, nicht<br />
geboten, sondern empfohlen worden; doch die Ge»<br />
walt wider allgemeine Gefaht steht Vorstehern zu;<br />
Privatpersonen vergessen über dem Aufwand, wel.<br />
cher gegenwärtig und gewiß, die Gefahr, weil sie<br />
ungewiß ist und entfernt scheint.<br />
Mörder würden alles Vermögens beraubt/ ver,<br />
bannt, undalso gebüßt um den Flor und Schirm, den<br />
sie ihrem. Bürgerstand schuldig waren; fremden<br />
Mördern mag das Leben genommen worden seyn.<br />
Unvorsezliche Todschlager bezahlten zwanzig Mark/<br />
als der Werts eines Hauses zu zehen Mark geschäzt<br />
wurde; weswegen, wann der Erschlagene nicht nach<br />
Bürgerpfficht ein Haus besaß, die Strafe, um die<br />
Hälfte vermindert wurde; in allem gab man<br />
dem Leben eines Bürgers gedoppelten Werth/weil<br />
er nicht allein für sich, sondern für die Bürgerschaft<br />
lebt. : Flüchtige.Todschlägtr wurbm mit Gewalt<br />
auS den Häusern der Geistliche«'abgeholt; wann sie<br />
in ein Bürgerhaus geflohen, wagte selbst kein Raths,<br />
Herr hineinzugehen/ bis die Lieferung bon dem'Hcrr»<br />
des Hauses abgeschlagen wordm; sie achteten dat<br />
4 '
Haus eines Mitbürgers heiliger als jenes erstere.<br />
Alles Waffenttagen wurde bisweilen verboten, ver,<br />
borgenes unter gedoppelter Strafe; dann hastig<br />
entbrannte in den. damaligen Menschen das Feur<br />
des Zorns oder die Rachsucht über Beleidigungen<br />
oder für einen Freund ; welches abgenomcn, da<br />
die meisten ein angenehmeres Leben zu.verlieren haben<br />
und Waffen, Blut und Tod als ungewöhnlich.<br />
fthreklicher scheinen. Privatrache zu verhindern wurde<br />
der, welcher einen. Bürger mit Wollen schimpfte,<br />
sogleich und ehe er angeklagt wurde, bestraft; wer<br />
fälschlich.einen eines Verbrechens beschuldigte, ge»<br />
straft/ als, wenn er selber dieses Verbrechen begangen.<br />
Der Horn der Verurtheilten brach oft gegen die<br />
Richter in Scheltworte aus; alsdann standen sie auf<br />
und legten bis auf Genugthuung das Amt nieder.<br />
Jeder durch Stärkendes Gefühls, den Eifer seiner<br />
Freunde, die. Anzahl seiner Anhänger, war schäzba»<br />
rer als Freund, furchtbarer als Feind, verwegener<br />
in allem und frey durch den Character. So jedef<br />
ftr sich, im Ganzen die Bürgerschaft. , . „
Das Leiden Christi machte einen solchen Eindruf,<br />
daß vom Abend vor dem grünen' Donnerstag bis<br />
zur Stunde der Auferstehung kein Jude auf der Gas,<br />
sen oder an einem Fenster erscheinen oder in seinem<br />
Hause Geräusch machen durfte.<br />
Die Herren und<br />
Frauen beyder Münster, die Dominicaner, Frai>,<br />
ciscaner und Augustiner brachten Mittwochs in der<br />
Pfingstftonfasien alle Reliquien auf den Hof unter<br />
ein Gezelt, hielten, das hohe Amt, endlich wurden<br />
Almosen und allen'Orden Brodt und Fische gege»<br />
den.<br />
Einige wurden zu Befteyung des- heiligen<br />
Grabes aus dem gemeinen Wesen besoldet.' Keiner<br />
der Bannfluch trug, wurde in die Stadt gelassen,<br />
oder mit Handel und Wandel begünstiget: als es<br />
»24? aber um das gemeine Wesen zu thun war, alle Gi,<br />
1331 ' • ' , , - .<br />
bellinen der Bann traf, die Kinder der Taufe, die<br />
Bürger des Gottesd«nsts, die ^Todten des Grabs<br />
beraubt wurden, scheuten sich die Züricher nicht,<br />
^alle Geistliche'°auS den Münstern und Klostern her»<br />
'auszuführen'^und"mit.Schimpfs aus^ der Stadt zu<br />
vertreiben;" da dann auch die.Franciscaner.wegen<br />
der päpstlichen Bulle zu einem Thor heraus zogen,-<br />
zum
&arèhtfjtgWt wie; fie (iifmF'^wilU^mmlkten<br />
dlc Züricher• weder'denr'Papst noch'denf B»'<br />
sthöf/^eintM Decrit>^folgen Und hielten' ihr'Sta,'<br />
tülrecht t"d'ahet waten über die Rechtshändel der Bür^'<br />
««"mit Mistlichen'von der 'Stadt und' beyden Mün»'<br />
steril dreyMorhirren'zu Pfassenrichtc'rn angeordnete<br />
' '':': DK''Schweizer waMbey"denHeerden tm^<br />
die!Berntt
MàniKtrt nngettottiitien / tfüti eifrigen fieltretn) Âet)ift<br />
behauptet, und in mancherlei)<br />
Gcstaltbis auf diesen Tag bdn vielen guten Leuten<br />
meist-niedrigen Standes beybehalten worden: alles<br />
.styM Gotti]Gott ftp stttel/ aüti «ud : ihut/;aßei<br />
geschehe in lhm; in Uns. sey iin Licht, äber die M
dein heiligen Collegiunl gefieü<br />
• _ ; 27,<br />
Also wollte-Arnold<br />
Rock aufwiegeln, als der wie jeder Schwärm«<br />
grossen Änhang^haite; die Menge machte grosses<br />
Getümmel/ aber die Waffen behielten ihre Oberi<br />
Hand z worauf der Brestianer über die Alpen und<br />
nach Zürich ftoßi<br />
Die Züricher, nähmen ihn auf;<br />
er aber streiiie diiit inystischen Sacken / welch« in da?<br />
Folge' v'ieler Geschlechter reiche Fruchi gebracht;<br />
Lehren, dererl Dünkel die Eigenliebe schmeichelt,<br />
••v- • ;;•-.;• >;"'.'.--'-' u; • ;'-.'• ''}«;- :". »i wyy> -•£ "<br />
standen würde; dieser Brief war vergeblich, wegen<br />
der unversöhnlichen Feindschaft zwischen dem todten<br />
und lebendigen Buchstaben und beyderley Licht.<br />
Nachckal« gieng Arnold wieder nach Rom und " «<br />
. >'.
Glauben anseine Lehre zunahm. Das.Gerücht neued<br />
Lehren erg'ieng unter das Landvolk; Berchtold ein^<br />
Schuster predigte sie zu Rüti ; da dann das Voli<br />
unsäglich gegen d^e Geistlichkeit aufgebrannt: der'<br />
1206 Freyherr von Regensberg hatte zu Rüti ein Kloster<br />
,217 gestiftet; der Baur brach wütend aufund mächte<br />
iL)«, es dem Erdboden gleich. Zu Zürich würde die Im.<br />
munüet bestritten, den Geistlichen der Concubinat.<br />
12z; verboten und alles gibellinisch, .Der fallenden<br />
Kirche eilten die Dockinicaner zu Hülfe, um (nach<br />
' des Papsts Brief) den Weinberg des ^errn von ei»<br />
nlgen kleinen Wüchsen zu saubern. Sie thaten ê& ,<br />
Doch von dem an loderte zu Zürich ein Zunder zu<br />
Schwarmercy, dessenWürtung bald gefährlich bald<br />
seltsam fast allezeit erschienen ist.<br />
Zu gleicherZeii haben in diesem kand Walther WH.<br />
dttVogelweide, Conrad vontMuri, derHadloub, Frey.<br />
Herrn von Äegensberg und Eschenbach, Grafen voft<br />
Tokenburg, Habsburg und Welschneuenburg und an».<br />
.;-i Jt>ere 53i*irgèt und1 Herren stWMinneiJng« die Liebe bi,<br />
sungm, und in firengern Liedern den Verfall der,
•"•'• "'"»/ 2?7<br />
Sitten *") vorgehalten;^die Abtißin zu Zürich, der<br />
Abt von Einsiedeln und Bischof zu Costänz beehre»<br />
ten sie; im Haus eines Rathsherrn zu Zürich, Rü,<br />
"diger Man'esse/ hatten sie miteinander in Vertraulichseit<br />
viele glükstlige Tage, und Manesse hinterließ, aus, .<br />
gewählte Poesteil von mehr als 140 Verfassern. Es<br />
ist in ihren Gesängen viele Anmuth und Kühnheit<br />
und etwas erhabenes; in ihrem Ausdrut sieht man<br />
bey Einfalt "und Adel, den Reichtum der deutschen<br />
Sprache / der Mutter und Königin aller abendlan»<br />
dischenSprachen; ihre Unvollkommenheit kam nicht'<br />
von Armuth an Worten, sondern von der dama,<br />
ligen Armuth an Gelehrtheit und Philosophie. Der,<br />
Kaiser Friderich, ein geborn«'Sicilianeri hatte<br />
grosse Liebe für -dje Dichtkunst^ «selber dichtete,<br />
*) Ich:f<br />
Da Weiihtit, Adel und Alter gewaltig stsseneh'. .-»<br />
»eff' hintet^Recht und traur« Zucht und ^siechet<br />
cha.nl«n'dtl rechten Minne pMg, da rfl«g man auch..<br />
- ^iä c her.Ehlen.<br />
V«gelNtjh.^>,
.wie auch sein Sohn / und viele Reichsfürsten. Dq<br />
keimten die siHönen Wissenschaften fmpo^ und er«<br />
gössen- unerhörte Wollust, über das menschliche Le,<br />
Jen.<br />
Ab« der Kaiser kam.als Dfist in den Bann,<br />
^und.alles in fürchterliche Unruhen; imvlerlehenden<br />
Jahrhundert vertrieb aus Zürich der Ehrgeiz eines<br />
Bürgermeisters Eintracht, Handel und Geschmal<br />
am Schönen; in Deutschland erschien die Scholastik,<br />
bierauf kam die Polemik/ endlich dje Nachahmungs,<br />
UM3W, .* ?";; U:'il:.\ii}'A'. •:"> ',''•:• f. vr:«--:;;.' : .:.y '!.'•'<br />
sucht.<br />
Ueber welchen Unfällen das Aug der deut«<br />
fchen Fürsten, und fremden Völler »on den deutsche«<br />
Musen abgewendet worden ist.. ' ,<br />
•-hm* Vi? i«'.« Rmi,«f ri:^!-*;i!-!^ S'-r»'»^ r. .•'<br />
In der.Schweiz beharren, einige Völker in un<<br />
gelehrter Einfalt: bey andern haben Gelehrte ohne<br />
:•*);'•« ri.'"«'.i;iO •>}«;;;,',;> .ii'l , «a>./Mf, ~,-•'•• ;•:'<br />
Rüklicht auf den Staat jfir, Gelehrte geschrieben»<br />
andere an andern Orten spizfindig und ohne Zurül,<br />
Haltung über die Regierungen, welches, v»n gerin»<br />
- gem Anfang'aus/wenigen Städten mehr'und mehr<br />
Fch"aUSpMUti'to. dann, viele, aufgeworfen:<br />
alle<br />
Aufklärung sey Republikm gefährlich; andere ein,<br />
gewendet: es sey eine elende Freyheit, blind, stumm
M taub Meiner Uewn Stadt schlummern wegen<br />
der-Fufchtsamkeit einiger/Regettten, für welche rath,<br />
samer wäre,, sichselbst aufjullörenj und nicht/.hlöde<br />
Mit FrMden, mit ihrem Volt Hochmüthig, sondern<br />
mit lezterm standhaft, .offenheriig, liebreich, brni<br />
derlichs mit ersten, fntschlossen und mit bescheidener<br />
Würde umlugehen; weniger pou'ihrem Voll Einehe<br />
pon Potentatm zu, besorgen ^ Dieser,ihrer Kriegskunst<br />
eine Kriegskunst,: nicht ,Unwissenheit, entgegen zli<br />
stellen ;5 »ann'die, Republik ^unteigienge,'-nicht ein<br />
dummes, .«nbehWichts,: erstauntes, furchtsameß<br />
Volk, sondern ein aufgeklärtes, wolgeßttetes, fteyi<br />
gesinntes»' l« allem geschiktess, Volt l» hinterlassen^<br />
ffe, die Regenten, werden in und nach der Freyheit/<br />
im Land, undbey dm'Frnndlu die Ersten und Rtt<br />
genten seyn, wann sie das Camchany^wie gute G«j<br />
fierale, StgaUgeschDf gefchikt und fleißig führest;<br />
wo nickt, unaufhörlich zittern, mehr und mehr<br />
perachtet und endlich ganz vernichtet werden; end,<br />
Ijch sey der Paß Morgarten einer Arm« leichter zn<br />
MW?G. 0 per Sinn diese« fteyen Pells,.W
.allgemeinen Austlarung Hell menschlichen GeWecht«,<br />
Sa loben/sie: ,die.Studie»l!lder Kriegskunffl'ünd'Oilt.<br />
kenntniß';«von dev^WtnMsischen' PolitMeinigev<br />
Städte ,glai»benftfed 3:M'gebedeinem VoltuWllsitV<br />
Fe^tigkund 'alle Augen''anfstch><br />
MeulHurchihrnt.Fall.
Das zwey Md zwaMste Capiteln<br />
, ,.Die ^Veränderung der politisches^<br />
:^ 9»HerftssUng l von Zürichs ''; ' y ' u<br />
'
verbürgerte Freyherren haben keine Sicherheit fw«<br />
jhre Edelsize,^noch Bürger für Eb«, Gut undBlut^<br />
noch t ie Stadt für das Einkommen; die Rathsherren<br />
gebend?? Rechnung mchN' Audienz geben sie', wem,<br />
und-lyie.es ihnen gefalle z.über,',d«Reichs,lthen, ditz<br />
unter. demMichshauptsteben/scheuen sie sichnicht,<br />
willkürlich^ Urtheil zu sprecken.,.. Vornehmlich'Ru»<br />
tolf Brun,, «in<br />
Mann,'auch<br />
vielen Bürgern, vor,:, diese unqn,<br />
ständige Tyranney in ihrer.freyen.Stadt..nicht.M<br />
«lttagen.; _« vermöge..nichts.,, weil ex feine armey<br />
«ntefdlükM.Mitbürger üby? alles liebe\ sie.vmnz?<br />
gen i\ l?as. sie .wostl«, • sie mit ; , ihrer. Menge.,:, ihre«<br />
Gewerben,,jhrem dapfern.Mutb/ als die nichts m<br />
fürchten haben, als dit^ Rech^und Freyheit rette»;<br />
und .wann ^sie, zusamen.halten, .besser als die.Zeichen<br />
regieren würpen; .wann sie.dieses thun lWllen,,woll^<br />
«.als Anführer Würde.,Gut, und Leben mit Freu,<br />
M. ihM aHp»M,^V^le..d/e,ejn RathsHerr eins]<br />
Neuer beschwerlich - war und also. unnöthig schien«<br />
Ol^Wucht nßch itzM-Sjun M<br />
E^MMW
gerichtet worden, andere die nichts vom s alten Regi,<br />
ment, vom neuen vieles Höften/ kühne Jünglinge<br />
die eine Unternehmung des Unternehmens wegen lieb,<br />
len, andere um das Schauspiel einer 'fallenden R«,<br />
gierung zu erleben, und wer den besondern Reiz ge,<br />
heilner Verbindungen empfand/ alle Lrqten S5«rn<br />
7..' ''••?.'. • ;..i- .,;••'•. - \ •- 'i • *"'••'.« ">,>.-"' - :,; •".* >'<br />
Hey.<br />
Wovon die Regierung nichts vernahm; in so!»<br />
che« Fällm ist Verschwiegenheit felH ein ungemein<br />
süsser Getluß str unser Bewußtseyn.<br />
Die Rotte der<br />
ersten Monate diente aus, und als im. Anfang des<br />
»'..-. ;..•.••;.» ! -;-!;\; r -v. .• ; .' ,, ••._' .••; .•: ,~,'.v<br />
May dje Bürgerschaft guf dem Hof in grosser Ay»<br />
zahl zusamen gekommen, erschien die zweyte Rott<br />
uyd er»vartete ihre Bestätigung.V Diesewurde zu<br />
jhrem grossen Erstaunen abgeschlagen, und einer vo»n<br />
Volk trat aüf.Hnd foderte- von„den.Stadtgeldem<br />
einiges Jahre Rechnung; '^ta^f^Wc^^/M^neiTe^<br />
Ritter, Rudolf von Glaris, Ritter, Johann Sta,<br />
gel und Johann Schäffi,. Herren dieser zweyten Rott,<br />
*.>£}-•.:'-'.'7-v'vv l'3T-•«..'«v.:..;., V\Yi, i'.'fc ",';;•.''.•,', :'ri •<br />
Freunde Rudolf Bruns, aufgestanden und alles was<br />
dje Bürger begehrt gebilliget. In..dieser, unvorher,<br />
gesehenen Verwirmng wußten die übrigen keine Ans.<br />
|«ch| /als: es^sty eine RentlWgz^eiM, riefen Yje
«s?4 , •"' "'<br />
andern Rötien zu Hüls;. einiges behaupteten, man<br />
sollte die Urheber' strafen; andere thaten mancherley.<br />
Zusagen.<br />
Zülezt wurde ihnen heim zu gehen gestat».<br />
fct, ünV zu räthschlagen,, dann 'B'run kannte ihre<br />
Schwächt;" er vermied; (wie Anführer eines UN«<br />
jchuldigln Volks thun müssen) den Anschein'einiger-<br />
"Gewalt.<br />
Um desto mehr hielten die Rathsherren<br />
den Zllfalt für einen vorbey gehenden Sturm, zi><br />
gerten bis das'Volk erkalte, und ergriffen keine><br />
"männliche Mäasregelj wenige republicanifche Re»<br />
genten hnyen das'Volt; ihre Erfahrung i worauf'<br />
sie sichviel zu Gute thun« betr«st nur. die Formen.<br />
Bruti betrachtete 'sechs Wochen lang ihre kleinen<br />
'Künste. An Sanct Johann Baptisten Tag ließ er..<br />
ausbreiten rdie, Rathe.spotten der Bürger; da.käm<br />
Va« Volk t>on J allen Wrten n»it g^olftm'^rm in.<br />
vollem Lauf^stwöllte er es) nach der' untern.Brute,<br />
i*V;»»ri&^<br />
melt fnß. Zusehens nahm der Äuffauf zu, so daß<br />
W<br />
ganze RathUfn grosse Furcht des Todes kam.<br />
Zwey Ritter Johann Müller und Heinz Biber nebst..<br />
'Hanns M^erktälten stch wie Dun; qcht RäM
dieser zweyten, zwey, der ersten, sieben der dritten<br />
Rotte lassen auf und flohin »begleitet von Ki Freun,<br />
den; ft daß dmcy blosse Drohungen, die lurechtir"<br />
Zeit geschahen, die Obrigkeit "vertrieben worden. Als<br />
nun das Volk vnschlvoren, dieselbe zu bestrafen,<br />
, «sezte es die erste Rott. Also verwaltete diese das<br />
Regiment; an S. Ulrich aber wl»rde die Bürgeri»<br />
schaft in die Francilcaner Kirche ausserordentlich be»<br />
^ufen, «nd «mahnt, alle Hlagen vorzutragen; H<br />
würden alle Mißbräuche und Fehler/der vorigen fast-,<br />
Zen Verwaltung durch den Anhang Bruno mit vielen<br />
Worten vorgestellt. Auf welches Verhör die meisten<br />
Stimmen dahin giengen: von allen Rotten Rechnung<br />
^U fodern; alle an Ehre, Gut und Blut nach'Verdie.<br />
neu, jedem zum Erfaz und ändern^^ z'uw Schreken<br />
abzu'straftn; die. alte Regierungsform abzuschaffen,<br />
/und bis auf weitern Schluß Rudoiftn Brun, dem<br />
bitter, in allen ^Sachen Vollmacht aufzutragen»<br />
worüber ihm ein Eid geschworen werden müsse. Zn,<br />
ftinen Rathen ernannte Brutt seine Freunde Düdi.'<br />
gttl, «tNanelZe, Heinz Biber, Hannsm von Hottin, ^<br />
gen und Hacobm^BrunV., In ^fftrgfTchuttiftiMfl*
des' geineinen Wesens zu Zürich'"stehlen iie àiUif<br />
Regenten ihre'Sicherheit und überliessen die Stadt'<br />
ihrem Feind^^;'»vodürch sie Mübwürdig machen^<br />
wessen er sie angeklagt, und ward gesehen,' »vie<br />
schlbäch ein Mann, dessen Würdi von feinem Äliit'<br />
abhängt Ihnen blieb nur, wbfur sie einig besorgt?<br />
wartn, ihr" Gut,alsobaten sie um sichern Geleit'<br />
lmd verhör;'doch vierzehen weigerten sich, Brüü<br />
als Richter zu erkennen; 24 erschienen lind gehorcht'<br />
im. Am ersten August standen fie'vör dem Volk in"<br />
det Naneiscaner Kirche; aber «j' »virdnicht gelesen/"<br />
daß einet an sein voriges Leben Wellirt' oder 'die"<br />
Ehrfurcht Und Lieb«! der uralten Verfassungi zu er/<br />
welen gewußt, sindern sie sprächen als Leute, die"<br />
Häuser und Gärten^ zu verlieren befürchten. Die/<br />
ses wüßte Brun; dntzer sie verschiedentlich gebüßt'<br />
und vcr»viese«, Und nebst ihten Kindern allei Vir/<br />
Waltüllg unfähig ertläri Wörbeü; ihre Güter', diese'<br />
ihreFeNtln, behielten Qtsblk tiiecsclhtn tÖHrbcrt ane*""<br />
Verlnbgms beraubt Und bey Lebensstrasi elvig'ver,'<br />
bannt. Die erste Verfassung'de^ gemeinen Wesens<br />
der Züricher nahm dieses E M<br />
- -«- 8 « H
.Ell waren aber ta Weftt: Stadt über drey Uns<br />
lwanzig hundert Haushaltungen, eine nicht berachv'<br />
liche Menge,'wo es aufGefchit iirid Muth ankömV<br />
Von ihrem Vermögm steurlen sie mehr als achtzeheü<br />
(Hindert Pfund j aus diefenl einlgen Artikel hatte»<br />
die Züricher jöò Pfund inehr als die BerNer/ wach«'<br />
dem ditfe das Haus Oestreich, das Haus Burgund<br />
Und viele Gkaftn UUd Herren besieget und von Win?<br />
bisch bis nach Mutlen ÄargaU und Uechtländ Uns'. .-•<br />
tttwoifeiii Es »var vielinehr eln allgemeines Wohl» ;<br />
seyn als grosse ReichtüMel^ bey wenigeNi Die Bilr«<br />
ger waren löol geharnischt und hatten.auf den Thür»'<br />
i»en viele schöne RüstnNgeni Ärnibrüste il» grosser -<br />
Zahl und allerley Kriegsgeräth. ^ Mehr n)cht Ml<br />
«in det Sit einen Wald hatten fieRnter ihtem Gtt<br />
biet; ihre Handelschaft erstrette sichnach Pslen, Itäi<br />
lim Und Flandern; Sb stand ihre Stadt mitte»!<br />
Unter kein Adel hochgeachtet an den bstreichischen'<br />
Granieni« Diese Bürgerschaft öersaminelle Brun.<br />
und- gab bli neue Regierungsforn».<br />
- Überhaupt j|t lebenslänglich Rubotf Brun, Rit> >«s<br />
itf / Ümtimifta,mitieinem ^t6;?«M'S«it««1t' r
Hz. • .v.' : ' : .' "?/'<br />
und Bürgern, und auch aus Handwerkern. MiM<br />
. Bürgermeister .und Rath schwören alle Bürger MK<br />
'. zwanzig und mehreren Jahren, «der. ..unter diesemz<br />
Alter.wann,eö.der^rg«m«(itef ccfybtit).mtl%àb :<br />
und.Gut Beystand und..vollkommenen Gehorsam»;<br />
vor andern dem Bürgermeister bis an seinen Tod;<br />
der Bürgermeister schwört/ gerechtes Gericht-und?<br />
wachsamen Schirm nach bestem Vermögm mit Leib :<br />
und Gut.. Alle Ritttr und alle Bürger, die..ohn«.!<br />
«iget, und heissen jdie. Constabler.( Kriegsgesellen ) t \<br />
" diese warten des Bürgermeisters und ^.Stadt<br />
Zürich, die Panier der Stadt in der Hand. \ Es er»<br />
nennt aber der Bürgermeister znxy.Ritter und t>kt:<br />
nach Wolgefallen Ritter oder Bürger,, mit welchen..<br />
er aus dm Constäblern dreyzehen, sechs Ritter, .sie«<br />
den Bürger, zu Rathiherrcn «wählt.<br />
Alle Hand..<br />
werke, (an Zahl bey fünfzig) .werden « dreyzehen ;<br />
^ 'Sân^K, .u'at«^te^ie(>en\.^nforc > .-3etfKeU|;;,.-.«m«.<br />
Zunft besteh« aus Meist«, und Gesellen »deren der,<br />
,
Einwohner, alter Bürger,^pon-Eh«^ Gnt7.Mil<br />
und Bescheidenheit, bis,,naH -dm «stchs,Monaten<br />
seines Amtes, ein.andererss-zunstgmoH> Handwerks»<br />
mann von^seineln, yder».wo. mehrere, vonrinem<br />
andern H.andwelk^.erwählet:werdeH Dahlstpit-kimt<br />
an dm..B«£««list«;;^<br />
besten Zunftmeister. - AlleMnstmeister, leisten^eyl<br />
Bürgermeister den-. Eid; sie. undjenc Rath§he«.»en<br />
ab der Constabel.halten, den lRathsMex.dem^Büps<br />
germeistee.;:Aber dieser b/eibt/M>r-.sticht;:Nior><br />
auf wann Heinrich Biber, wann. Rüdiger Manesse,<br />
Ritter, oder- Jacob Brun >und^Haymll vonzHotfin,<br />
gen oder, einer- derselben über.leht,^ejster dieser,.vier<br />
zu seinem Nachfolger jn^dMHürgermeistertnlNl.ey<br />
wählet werden wird.: DieM^valtMrM Kath^<br />
dauret..voy:Sanct.:Johann BaptistenTNuf. S,'Io,<br />
hann Evangelist.iund voij dieslm.guf^enenz..vierze,<br />
.^m Tage, vor jedem dKser...Festei»na.cht^'ede!Zunft<br />
neue Meister, wählt Brun die sechs Wahlherren Md<br />
mit ihnen-Rathsherren; an.MzIohannsen.Abend<br />
in der Mitternachtstunde »wann man zurMette-le»,<br />
,ttt, trete» die alten Rathe.-ab ^erHerMtungf..lW
neile Ralt) abttMngt-an zu regieren? Also richten<br />
Vii'Rattze/.üttr «die Frevel jeder' seiner' Zeit und<br />
Geldund ÜngHoesam : jederzeit, 'ohne Nachlassung<br />
dir Bussen Md.^bey^Verstossuna/üiid':ewigèr Ver,<br />
Wnnungh'iolM MAh und Gaben^' Dem Bürger-<br />
Mtlste«: ist vorbehalten-)'daß wann es nöthig 'scheint,<br />
er nach 'seinem Wö'lgisallen Jwey 'oder dreh "vom vö,<br />
eigen Rath' berufet« darf zum Rathsihlagenl Un«<br />
schädlich Hem'lDurchlauchtigsten/ ünserm gnädigen<br />
H^rn Kaiser^ Ludwig'von Ron»' Und'dem Reich ist<br />
alsi) diese Verfassung für ewige Zeiten ang'enomlnen,<br />
MitWillen, VigelVuM'UntttschrisisElisabethen'vön<br />
Mazingen voli-Göites-Gnaden Abtißin- des Gottes-<br />
Hauses Zürich, wie^auch^mit welstm Ztalh, Unter,<br />
fchrist und-Sigel des ehrwürdigen Herrn, Graft«<br />
'Krast'.von'TökenbUrgv Propst beym grossen Mün-<br />
°ster,"am Dienstags nach' S/'Mäiien"Magdalmen,<br />
erhörte Alleinherrschaft und bey«, Volk als Befteyee<br />
der Stadt > und Vat« der ArMen den gröstm RuhlN<br />
.erworben, und an seine Person die Constabler durch<br />
zRathswürdep »..die Handwerker durch neues Ansehen<br />
' . ' . ' •' \<br />
und ihre Zünfte^, die.Zunftmeister durch seinen An»<br />
hang,UUd durch, sein Entscheidungsrecht, alle Iun,<br />
.gen und 'Alten^ Reichen,Und Armen,,Zuftiedenen<br />
Md. Mißvergnügten..durch den, höchsten Eid, viele<br />
durch Lieb.e,2verschiedene durch Bewunderung,. viele<br />
durch.Dank;,,,.viele,,jburch Hofnung, viele durch<br />
.Fllrcht, für ße».fürHerwandte,fur MchkölnMen<br />
vor. feinet, überlegenen und lebenslänglichen Macht,<br />
.vor feinen Anschlägen,, vor seiner Kühnheit,, gefesselt<br />
Hat. Welche Macht er nicht, ivie-die meisten,! ver-<br />
.säumt, im Lguf.des.Glüks, wider gleiche Unterney,<br />
mungen zu bevestigen-; sondern» weit nichts beweg«<br />
licher, als der grosse Haufen, vertheilte er.die Büf«<br />
ger, wodurch er sie.geschwächt; er. blieb auf allen<br />
Zünften stark. Welches nicht gelungen wäre, wann<br />
et -die edlen reichen ßonstabler auf die. Zünfte zer,<br />
streut hatte, woselbst sie durch..Höflichkeit,: Und Aufwand<br />
viele Handwerker gewonnenl »hatten, :»n>?fl£
2?» •'-"•' "•'*<br />
fährliche Zunftmeister geworden wären. Die ersten<br />
Zunftmeister von'Handlverken hatten die Politik,<br />
welche man in' Schuster, und Schneider.Werksietten<br />
erlernt: Waar aus möglichst wolfeilen Materialien<br />
zu verfertigen, und m möglichst 'hohe»« Preiszn<br />
verkaufen, in andern Sachen den» Bürgermeister<br />
ihrem Schöpfer Folge zu leisten; dann die Regie,<br />
rungskunst ist keine leichtere Kunst als die Verferti,<br />
gung eines Schuhs, weswegen auch sie von'denen,<br />
die sienicht gelemt »nicht verstanden wird; eö glaUbte<br />
Wer kein Schneider ein Hufsthmid, wol aber ein<br />
Staatsmann - zu 'seyn ,.- dann 'der T Bürgermeister<br />
machte es ihn» weiß', desto geneigter war jener dessen<br />
Meinungen; also wurden sie durch die meisten Stim,<br />
mm die Vortreflichsten. So-verfiel der Sladtadel<br />
< und kamen die Handlverker aUf, 'und* ihnen gefallen<br />
'ward' der Weg zur Macht.'^In dm Hirtendemocra,<br />
-tien erkalteten die Begirden auf elnsam'm Alpen; zn<br />
-Zürich faßten sie Feur dUrch' Zusanimstoß im täg,<br />
wichen Ulngang; > die Hirten ^wünschten stille F're»),<br />
'heil, Gewerbe gäbm,die Liebe des Gewinns ^ jene<br />
wnrden wenigstens einzeln gute KriegsmäUner',"ihr
• - ' •• 'n.- «zp<br />
m'litaristher Geist blieb;iin der Werkstatt schwtter^<br />
Hier, wurde »nehr-, gesprochen ;'/Wodurch- viele,ver«<br />
drießliche, »licht blutigeUnmhen mU Gltümmellohne.<br />
Gefahr hervor, gebracht?wurdeni i.^Brun? wie: aller<br />
Partheyhäupler durch die Bewu»chttung.,d«s Volks<br />
bezaubert war ohne die.'edle.'Hoheit,?mit^ welcher.<br />
alte. Geftl«eb«.dje Macht. vnsterhlichemMhm^uß<br />
geoyfert.haben.-<br />
.Im^Ällertulll waren«Sf. Zünfte«nKlitariMK<br />
hierauf! entstanden, IUnlwgen>. als cderNertrieb: ttK<br />
Arbeil erst-engei Kreise chatten : Jede«.. Handwerks<br />
»nann von Zürich war. als Bürg« in-einfr^ZUnft?<br />
eben.derselbe:»« oft in mehreren Innungen"-»)«^<br />
schieden«ü Zünfte;,:: dann ft&ö£ trieb?: noch.damals<br />
mancherley.' Männer warm'iünstig;l.in Innungen.<br />
warm, auch: Deibels^ Hie Wahl cheSMufnntisters<br />
gieng- meist s».zu: d« alte Zunftmeister mahm zwey<br />
Zunftgenossen zucsich) diesen,drey.-Männern-:schlug<br />
«iner^ nach dem andern an .einem.iabgesondertm Hrt<br />
unter «rschworu« Verschwiegenheit neue Zunstmei«<br />
sier voe;
zu>Mäthennauserlss;. im Rath 'wap Iede Zunst^wurde. von dein<br />
Zunftmeister ode? nach dreyen Monaten Hon-dem<br />
Gisez'Versamnlilti! £ Iünere-Streitsachtn'' d'er -Hand.<br />
werker.!wuldknvön!jit»en?:WOern:gtrichtet^Mi6<br />
glieder der Innung*« und Genossen der Zünfte fleiier*<br />
ten Geld fünihv geMeines Wesen, ihre'Bedürftigen^<br />
fülMahlzeitnL Wein>lodep für ewige Mchter auf<br />
Ven'Allar/!
»ßren ZUnftckeisteiU veÄttle«''»Mib
Durch wejchf schranken und den Verfall- des Permi«<br />
ll^n.s.uMcV»isehMder <br />
Lichts, «WUM^WrdM ».HMigt« • erjdieffc V«ände,<br />
JWm MblpMeWchtigm Megentp, iwurdsn. vom<br />
Wa/'Zp^WM «HaWnrgMapperslvillMn^. vi»<br />
l«mehle^HmMgMyMlyen, iiDttGraf war mit<br />
ibl.er Stadt^G« ffoju jhr,ex.Zeitgewesen, infbw
echt 't und! hatte: auf. ihre Stanbhaftigkeit gerechnet,<br />
sicherer, als auflest Willen Rudolf-BrUns-und auf,<br />
die Politik-und Waffen dieser Senatoren, von denn,<br />
«:seine Schnhriemen auflöst« lassen, Da ein Par»<br />
theyhaupt von einem, aufgebrachten Voll die meisten<br />
Stimmen leicht.erwirbt, glaubte. der.Grgf bmach«<br />
bsrte_)Fürjlm können dieses, s.fillez.-ni.cht ^gleichgültig<br />
n.nsthM'.Hie:vierlchen'Vtfttieh.enen, -welche-.njchli<br />
erschienen,'wohnten --also < ! rö f %}W!&$bwP;.'Wf<br />
Schlössern; da sieihrer Güter.berqubt. worden,^leg,<br />
ten sieMrest' auf dio.Landgü.ttr:der!Oegmpart;<br />
Freunde und Freundinnen ^erwarben ihnen Anhän,<br />
ger.:-< Man - sagte, .einer. habe die Stadt anzünden<br />
Und hieduM erobern wollen i.vB.run brachte .also<br />
einige -Bürger,zUnvTpJtr- und marschirte- gegm Map,<br />
perswil. Iohann.war wegm den»-SchloßGrinau xjj*<br />
in Krieg Widtr?Dlethelm..Graftn vpn.To.kenburg,<br />
lwlschen Tuken nnd Uzenach; die von Schwyz- hal,<br />
fen dem von Tokenburg, mit welchem auch die Zü><br />
.«icher. Grinau./zu gleicher-Zeit von SJd; und Nord<br />
Llobern!wpllten.i)'
wenighoste, sie ubernichts fürchteten. ^ Daß dieses<br />
also wäre', vermuthete der^Graf, ermunterte seinen<br />
kleinen'Haufen (derGra^war,sehr dapfer'und in<br />
schöner 'Iügendblüthe)': und-siel-aus -einem Wald^<br />
Auf welchen Zufall die -Züricher'^mit ^Verlust'unvri<br />
denllich nrpV Schiffe geflohen,"• Dieitzelm gefangen<br />
und Brun/verwundet wurdet l Da kam ein .Corps<br />
von'Scbtvyz, ^worauf der Blirgermeiste«! voll Furcht<br />
bee Wüttüng'bes'Unglüks auf die' Gemüther, das<br />
Volk ermunterte/'Rache zu suchen; sie wandten sich<br />
Unl5s tineni jungen Ritter)!zurief.<br />
Alle^nl der GrafMrdelerschlä'gm»'?auch der junge<br />
Ritter siel^neftt» 1 seinem Freund';-^ worauf, die<br />
Rap'verswller'M Migem :ZMcüb den 'Verlust<br />
ihres-tzel!«bteN'^»erlN,' und eines Treffens den To,<br />
-kenb'urgvUiUgebrächt.'<br />
Doch Rudolf'BrUnllwNtdeiwmigtr! durch de»<br />
Sieg bevlstsget'' als durch die'Hweytracht. unter dm<br />
'Vertriebenen^;*$«%à\VR eltiti-Uttafyàii$iatàt und
Gleichheit', wegen lvelchtr>sie die Geschäfte tfatt Pär, ><br />
tM'nicht einem^einigen:übergäben^ W nun einige<br />
erschienen ^ändere nicht, wurdevon diesen der Friede<br />
verachtet j und'von jenm gesucht; einige wollten im<br />
Frieden beharren/ andere sichrüsten. Als der Kai, iz;8<br />
str Und Herzog von Oestreich für die beyden unmun»<br />
digen Söhne des Grafen von Rapperswil verlnittel»<br />
tn»,'"wurden den - Vertriebenen ihre Güte'r'zürük ge.'<br />
geben,-und wegen--fener Arreste sechs hundert Ä<br />
Silber
% .Macht Me^GüterM veräussern:vder n»; Burg,.<br />
rechte zutreten ihnm genommen/ das Ziel: d«:Ver«c<br />
bannung. seine« Gnqde - unterworfen^. We.« zn Zu»,<br />
rich wohnen.wollfe, mußte bey Leib, und.'Gut! ihm/<br />
.schwören.^,.Wer.jenes nicht.wollte, umdiestszu.ver^<br />
meiden,.»vurde auf.ewig verbannt....^.Freundenj.Ver»:<br />
wandten.oder.Söhnen war verboten,., zahlreicherbeysamen<br />
zu seyn als fünf, nachmals als drey. Nach.:<br />
dem Klang.einer Gli^e.wurde,! gefangm, wer ohne,<br />
Licht.auf.Straffey war, undLchüßt.wer dm ap,dern<br />
austlahm-; gebüßt oder verbannt, wer einen PfM<br />
schimpft^,.und^auf. d^as. Feldj gelvpOn.,i.wtt ohne<br />
^ejc^.ui^<br />
straftiM.:^eib..n»ch,Du^,,'wM.:..yM-tzey,-.Tas und.<br />
Nacht.auf-das.Zeichen ^oder wer ohne'Armbru!^<br />
marsthirte,-.•>$ Ihm dem Vurgermt.ister. i wurde einei<br />
Garde. gestMt, und sichzizMarli,- allein und: nach<br />
Willkür .jene.. zu besolden, - endlich -Macht über alle.<br />
W^Uerde; in jedem.Falj.^.,^ürger. bewachtes<br />
das. Rathha»u;,/Mdere MttouMW,._-drey. Wach,,<br />
ter. in ihren Gassen, vier Schaarwächter, durch die<br />
^Wi.jwey,Wächt«! auf den Thümen, atte ; &e> :
schworen elnander'anzullagm ;; dem''der um Geld<br />
Bürger -der Wache entlassen, wurden' die Äugen<br />
ausgestoßen^<br />
Das drey und zwanzigste Kapitel.,<br />
Wie Zürich dem Bund beygetteten ist.<br />
£Jufc furchtsame und furchtbare Regierung er»<br />
warb Ansehen und Haß."-Die Städte S.'Gallen,<br />
Costanz und 'Schafhausen j die Johanniter zu Wä»<br />
dis»vil,'Klingtnau'ünd Biberstein und ein reicher<br />
Freyherr von Krenlin'gen suchtet» und erhielten Bund<br />
und Burgrecht Deinige schwuren? dm Eid an Brun<br />
dem Eid an^Zürich''vorzuziehen;"dii Win'terlhurer<br />
und Cöstanzer^faßtm durch sein Beyspiel Muth und<br />
verjagten den Rath. Hingegen viele verfluchten den<br />
Bürgermeister, der Kinder Eltern, Eltern Kindern,<br />
vielen'Brüder'UUd brüderliche Freunde, der Stadt<br />
um geringe Fehlers vornehmes dapsere> reiche Mit.
}ö? i'. . 'i '. r<br />
bürgeruud Nachkommen ihrer alten Regente»».'Bey ihm war<br />
der Schwesteisohn seines Vaters »Herr Johann von<br />
Bonstetten i ein reicher" Jüngling.,: der bis in.den<br />
Tod die Waffen geliebt; Herr Ulrich von Mazingen^<br />
Bonstettens Vetter, und.Herr Bermgar von der<br />
Hohen-Landenberg, einem Schloß, in derAu ander"
^-.'....'<br />
32z<br />
Tis, welches die,-Züricher/, die. er nie beleidiget,<br />
.-geholfen zerstören,^ Unter 800 Versthwomen war<br />
kein Verrather;.'einer Gemeinde selten«, alZ.einem<br />
Fürst,: einer tleinen^siltener als einer, grossen Hepl«,<br />
Hlil.werden.Verschwörungen verrathen; .Ehrfurcht<br />
schreit weniger, keine Belohnung lolt, und ein Bür,<br />
germeister und Rath, wird, nie geliebt wie die Person<br />
.des Fürsten. Erstlich.also rilt Bonstetten, als wollte<br />
er seine Schwester im Frauenmünster besuchen, mit.<br />
grossem Gefolge nach Zürich, um die Weber, und Huf»<br />
schmiede aus dem Senat an Stuhl und Ambos zw<br />
rük zu führen. Mm^z Hornung aber erschien bey<br />
finsterer Nacht, als.in schnellen Dichtigen Geschäften.<br />
Johann von Habsburg; er wurde eingelassen. Einer<br />
.zos^den von Hohenlandenherg über die Maur.? Die<br />
zganze Nacht marschirten pnd schiMn,die Rappers.<br />
-wiler zu Wasser und Land gegen Zürich; ein Thor,<br />
Wächter war verschworen. ^ Also nach und, nach, als ;<br />
l« dem angekommenen Grafen, versammelte sich die<br />
Parthey im Haus, einestmitverschwornm.Wirths.<br />
Rudolfen Brun..wollte sie.zuerst.umbringm,und<br />
hoste alles vom Schreken, ihrer.Stärle,i.d«Mcht
und von wn Ravverswilern. Diese Unternehniling<br />
endigte mit allgemeinem Ruin, weil in grossen Sa»<br />
che« die'meisten vergessen, daß nichts klein ist. Ein<br />
Btkersjunge schlummttte am Ofen des Zimmers^<br />
h'orchtt^gieng hinaus und' warnte den Beker, die«<br />
fer den Bürgermeister, weil jeder - ungezweifelt', mv»<br />
gefragt, den Jungen einen'Btdienten des andern<br />
zeglaM Der BürgirMeister ln feinen Panzer';<br />
dt^ Beker an die Sturmglöke; jener dem Rathhaus<br />
zu; alle Nachbaren vom Weib, den Klndttn,"dem<br />
'Gesinde gewekt.!' Einige Verfchwornen vemahmen<br />
es, begegneten dem Bürgermeister und i erschlugen<br />
seinen Knecht, weil er voran« gieng,'unb BmnÄif<br />
Peterm'ann,'ihle Lösung/ warf sich in das Rath,<br />
'Haus, stießden grossen Riegel und rief mit gewalti.<br />
gem Geschrey die Bürger aus dem Schlaf. .'Ein<br />
Graf aber 'von Tokenbürg^' Mitverschworner.,der<br />
bey Nacht über den Fluß gesezt, hatte sichnicht ent.<br />
-halten/'seinemGefährten leisezusprochen; da stran,<br />
deit'der.MHiffmanN' und^als der Graf ertrunken,<br />
wekte'! er'die-kleine Stadt ;:^ln welchem Allgenbllk<br />
'die Sturmglöke erklang und.auö her grossen Stahl<br />
Brun
Brun laut rief,' Zürich sey "verrWen","« lebe, sie<br />
Men die obere Brüte abwerfen und ihrem Ratt),<br />
Hans znlanfen.- Die Bürgerschaft in wenigen 9RfV<br />
Nuten geharnischt und bep'anzert folgte seiner Stim»<br />
we; et aber -stand in ihre Svize -, die Handwerker<br />
unter ihren Zunftmeistern eilten mit nmncherleyWasi<br />
fen ihm -JH;im grossen Münster erschallte die Nach«<br />
Mt,-als WebeMnimeltenChorherren deü Götteo»<br />
Aenft'ihre'r'Frühniesse'lhi'elt'en/ r nllè öerliessen'beN<br />
"Attär uNb'eiltrn'bewasnet ick brnSiieit; aus dell<br />
Fenstern- warfen die Weiber Kacheln, Töpfe'unt»<br />
Steine; >äüs allen GegeAden-erhob sich Wchr'ci!<br />
Her Wehklagenden/ Ermunternde'«^unb Verzweifeln»<br />
den^'''Rubolf' Brun'fährfc iYriV ole SBerfchn^rneti<br />
$leiten"bist, lihd ; &ai$üi$Hifü"atjfffiiv%oÄ<br />
Da ssel MäNeß' der Schdläster j'• fiüen HöHenländ'eNi<br />
berg ütttf Ülrich"vdnMazlnzett'ünd fünf ehimalig"e'<br />
Rathsherrm.'' Em Flüchügrr'betichtete ^Mh'bt'n'<br />
Verlust^allirl.Hofnüng deck aMchellden 'Volk'f'Üà<br />
'kehrten die Ra»ipclslvil« üm'nnd'Wrven'die Ae^<br />
Wvttneii-verlässen)'< Sie 'nach langem Mmpf^<br />
^riffen^ttstreut iidtr^stme'FjuW 3l'iile VÄtVlfl<br />
-,-...•'' ••." ü : •
viele Vtr^ünd^e.wnrden zertreten, andere in engen<br />
unbekannten Gassen erschlagen; Habsburg und Bon»<br />
stellensprungen von derMaur und wurden imGra,<br />
bcn gefangen.:. Alles wegen jener Unachtsamkeit und<br />
weil, man dapfcr streitet, wann man zur Furcht die<br />
Hit'nicht hat. ,.,. - •-•'•'••^'' t/^-^;'-'' \-<br />
^^ Habsbnrg und Bonstetten wurden in dem Thmn<br />
Wellenberg auf einem Fels im See verwahret. Alle<br />
Todte, blieben drey Tage «nbegraben, bis Wagen<br />
und Pferde ihre Leichname zerquetscht halten. Acht»<br />
^hen.Bürger wurden mit dem Schwerdt hmgerich,<br />
trt; ; :nttiw^<br />
auf das<br />
Rad. geffochlen, um durch das Schauspiel ihrer lang«<br />
wierigen Marter in der Todesangst von Anschlägen<br />
für alte Geseze wider.den Bürgermeister jeden abzu,<br />
halten.,,,Er wagte Unmenschlichkeit,-weil das Volk<br />
in. ftmer.Macht war^nnd gab zu Zürich vaS Bey,<br />
spiel der Frechheit, weil die, Nachwelt, ihm Gleich»<br />
gulU^war.^ Hierauf: marMirte^mft «llmZü><br />
r^chernnnd Bundsgenossen'Hön^ .Schafhausen hinauf<br />
nach[lRapperswil.; ^dilse, Stadt, nachdem^.er ihre<br />
Verfassung und allen Einwohnern Leib und Gut
iersicherii würde:übtrgeb>n^und;btllzt^n Gottftiev<br />
und ^Rudolf,! Brüder'.des. Gtäftnf.vtrhmdertm^.es''<br />
Nicht, begehlten.dessen Erledigung nicht, und, beun.<br />
ruhigteni die, Züricher durch. StillschiveigeN» indem<br />
sich BruN) geschmeichelt, um Frieden gebeten zu wer,<br />
den..^.Endlich ^drohck^et^zuHerheercm' Welches<br />
vom Landvolk MbzulvendtN j die Königin Agnes, von<br />
Oestreichj^die zu Köulgsfelden.lebte, einen Stillstand<br />
bermittelt,l«hne Meldung. öön'Hejn Gefangenen.öder<br />
bem FriedeniK: Die vörderöstreichischt Regierung<br />
erneuerte,-öhne dieser Begebenheiten zu gedinken, mii<br />
Zürich einen Bund:, Der.Stillstand endigte ohne<br />
Zufall.,Moraufchie Züricher,'Costanjer ünd.Bür>l<br />
ger!«öN lS. Gallen^verwüsteNb «in die Mark' sielen<br />
,ünd.Ält-.R,apperswil belägerten.-'^Die,Besäzung .zog<br />
ab, Ält,Rapperswll wurde ztrllött und von der Mari<br />
«SfrÄsD nach-GWdelnü gefangen Mer dleMall«<br />
^ahriiwarchiesentientbehrlicher. üls^die'Frankfnller»<br />
»Messe den Zürichern^'Gottfried:und Rudolf gaben<br />
llur'Anlwort^'ihr Vater.habe das Land an das Haus<br />
idestreich übergebenpKlln demHansSMeichttkage»<br />
MeS'zu Lehen/ Ieckün.nen:«ber dieses L ~ Da^BürgermeisterH der^<br />
•weil et^oen;Rathiüttfät&ttoUztiki&tälaykVattfy<br />
Haß, jenmnd.um reu tfrniten r, Beystand$ nahe; Gefecht<br />
lverachteT. fand sichchetrogen^ InWieser-Gefahr eines<br />
Hftreichlfchen.. Knesechsfchim.Zürich.haltbar:;:: mit<br />
Mäpperswil'waMiidFr Bürgermeisteranichti,.lwas<br />
Mrn2fürchie.'StildtMupeN: deriFeldherr.von Et»<br />
«lach: hatte'dem geringsten, Bürger^den eheln milita,<br />
tischen ©eist: einWößt,; Brun wandern KünstenObe«,<br />
challd vetschast.^: Also fuhr er hinauf in^diise. Stadt,<br />
.w?lche.fichM»f'sein Wort-ani ihn ergeben-.; üda de,<br />
.mächtigle er^sich : jda] sechszig^.vornehmsten.;Bürger<br />
mnd/chilte ße:nachZürich;.. dieses erMen die sechszig<br />
«ndhosten^dulchldie^Griselscha^HHHaterl«nd vor<br />
chem'Krieg Mibewahren;^dann Herßörte,Brun:das<br />
-Schloß.der Grafen^z ; hieraus:Mchtf. er die Ststdt.
maür dtt«:Etdbodeu7sleichV dieMertrugen'die Biws<br />
ger und Hosten.'als eMsofner MM auf:imlnermäh< -<br />
»ende RM.'tt-Da^sie ihre Grafen,^die Zuflucht qpß<br />
ihr Schloß, .alle.Schuzwehr und.ihre Vornehmsten -<br />
verloren,? wurde von'dem'Bürselmeister (es.war •<br />
Decembers hie ganze Bürgerschaft, mjt. Weibern,- *<br />
Kindern,.^Kranken,^und Alten verjagt und ihre.Stadt<br />
bis auf die-leztesHütte von Grunh aus abgebrannt.»<br />
Auf .diefeMchrichl.l war keinem der ^Sechszig'daß<br />
Leben O^theuer,, daß'er>,'es^icht gewagt hätte,'zu<br />
leinen unglükfellgen Eltern ,und Kindern zu entftie«<br />
ten.^.Siejfanden!dieftIben auf dem Feld bey Vieh» -<br />
Hürdenchalb^erfrorm. '.7 --a *.-• ;^ : "••.'\<br />
., Fünf Monate, nach chiefer That ? erwarb dieser i; 5,<br />
Mann.von-Urij Schwyz? Unterwalden und Lucery ^'<br />
die Aufnahme^stiner Stadt in ihren ewigen Bund;<br />
vxil -jene die..ganze Zukunft und'Njcht> ihre Verschie»<br />
denhntivoy.Brun, sondern-daß Zürich ein'Markt'<br />
pläz und eineMrmaur seye betrachtet;• ihre Wünsche<br />
WärenMfM Bedürfnisse ihrer Thäler riri3escJ>rttnftf$tâtt<br />
|4^i«jèlfe«mZ.urich 'l«dutft«ni;^öt».b^SJoj.<br />
«lM yor hundttt_Mwl» eingesehen,. Wh >«»£$!*
hisse Zeit mit Zürich 'Bündnisse geschlossen^ Die<br />
bevorstehende Gefahr kanntm sie wol, aber sie folg*<br />
ttn ihrem Grundsaz;'. die Freyheit von Zürich, die<br />
sie vor ein und zwanzig Jahren von dem Kaiser erbeten,<br />
wollten, sie erhalten. '"Der Bürgermeister, war in<br />
den Schlichen eines Partheyhaupts gelehrt,' vettyc«<br />
gen wo, es auf Worte ankam, aus Todesfurcht bis»<br />
weilen herzhast, überhaupt furchtsam, aus Furcht.<br />
samteit wachsam^ hart bis zur Unmenschlichkeit und<br />
niederträchtig bis zur Treulosigkeit, ja furchtbar als<br />
der sich alles erlaubte ; er hqtte aber': eine solche<br />
Kenntniß des Volks/daß zu einem guten Regens<br />
ihm nichts fehlte als, der Muth es) zu seyn. Die<br />
Schweizer waren redlich und gnt, nie grösser als in<br />
der grösten G.efahr, «n List Und Worten that es<br />
^hnen mancher vo,r/in Schlachten keines<br />
Wir die' - Städte und Länder Zürich/ Lu«m,<br />
pri, Schwyl' und Ünierwaldtn.machen' «uf ewig.<br />
ecke getreue Gesellschaft? und weil-'alle- vergängliche<br />
Dinge vergessen werden und viel sich ändert, geben<br />
HiA einander diese Zeugniß i- ale^ftrn- L»ib, und -Gut.<br />
gelangen'mag, wollen/ wir'-^einander- getreulicp &
fen, gegen alle die an Gut, Ehre und Freyheit nns<br />
mit Gewalt Scyaden thun, vom Ursprung der Aar<br />
bis an den Ausstuß der Aar, vom Ausstuß der Aar.<br />
bis an den Ausfluß der Thür, die Thür hinauf an<br />
die Quelle derselben, ferner-durch Churwalchen<br />
(Graubündten) bis jenseits dem Gotthard an den<br />
Berg Platifer und endlich an den Ursprung der Aar;-<br />
ein Rath oder eine Gemeinde erkennen eidlich, der<br />
Fall sey'vorhanden ; dann, mahnen sie mit Voten ^<br />
oder Briefen uns die Städte beym Rath oder den<br />
Gemeinden, und uns die Länder bey dem Ammann'<br />
oder der Gemeinde oder etwa in Kirchen; hierauf<br />
geschieht Hülfe, unverzüglich, von jedem Ort in ei-'<br />
genen Kosten, mit ganzem Ernst; das soll niemand<br />
ablehnen. Wann aber einer plözlich überfallen würde,<br />
ziehen wir aus ohne Mahnung-noch Verzug ihn zu!<br />
retten und zu rächen. Um sehr grcG Sachen, Feld« ><br />
zug und langen Aufenthalt, halten-wir eilends eine"<br />
Tagsazung in den Einsiedeln. über die schleunigste<br />
und nüzlichste Manie». Belagemnaswerkzeuge b><br />
zahlt, wer zur Belagerung mahnt. -Wir geben und;<br />
empfangen diese Hülfe in oben beschriebenem Sttüv
wer ausser dem KreiS einen Eidgenossen beschädiget/-<br />
wird, wo er zu'uns tömt, auf Ersaz ^verhafftet.;<br />
Dem König und Heilegen römischen Reich alle Rechte-<br />
«rbehalten; vorbehalten unsere alten Bünde; neue<br />
Bünde. maL jeder nach Wolgefallen eingehen, vor<<br />
behalten diesen Bund.' Wir wollen den Bürgermei,<br />
fter und Rath, die Zünste und Bürger- von Zürich<br />
bey ihrer Verfassung beschüzen. Wir die von Zu»'<br />
rich,'sollten wir> Gott wende
«neilert und' beträstigetl werden.''^Veränderungen<br />
find wol erlaubt ;?dtm^ohnerachteti öbschon auch<br />
Erneuerung unterbliebe^,' ist mit Namen ln allen<br />
Stüken dieser'unser Bund ewig, stät und vest.' ~-" s<br />
'-"y So haben diese Männer wie Brüder,'nicht wie-<br />
Potentaten, kurz und'aNs der Füllet ihre» dapftrn<br />
fteyen Herzen in einem einigen Augenmerk zufainen<br />
geschworen; daher ihre Streitigkeiten weniger'e Wo^<br />
che« als nachmals Menschenalter gèdaullt"> bis da<br />
jeder seinen Canlon und kaum einer die Eidgenossen,<br />
fthast besorgt, und, welches kaum glaublich, die<br />
Schweizer Eontroverststen geworden > sie sich unter»<br />
einander und nicht mii Europa gemessen,'einander<br />
und nicht Monarchen gefürchtet/ sogar' die Bünde<br />
nicht mehr erneuert.--^Johann von Habsburg;und<br />
Johann von Bonstetten waren in dem Thurn Wel»<br />
lenberg; jener dichtete ein Lied; Gottfried und Ru.<br />
dolf thaten keinen WiderHand und. begehrten keinen<br />
Frieden. Da kam Albrecht, Herzog von Oestreich)<br />
Sohn König Albrechts, Enkel König Rudolfs/ mit<br />
grossem Gefolg in das vorderöstreichische' Erbland.^<br />
Die Züricher schitteu Gesandte'unb'Wescheüke-;! «
tankte ihnen. Endlich berief der Herzog alle Land.<br />
vögte und Vasallen aus dem Thurgau, Aargau,<br />
Sundgau, Elsaß, Breisgau, ab dem Schwarzwald<br />
und von Schwaben in die Stadt Brugk unweit<br />
Habsburg. Da trug er ihnen vor, daß die Züricher<br />
seine Graftchaft Rapperswil. erobert und verwüstet.;<br />
viele verklagten die Schweizer; hoch und schmerzlich<br />
klagten die Abgeordneten des Volts von Rapperswil.<br />
So daß der ganze Landtag bewegt wurde und Rache<br />
zusagte. Hierauf berief er hie Gesandten der Zü*<br />
richer; sie haben, sprach.er, meineidig und ehrlos<br />
gehandelt,,er fodere die Wiederaufbauung von Rap,<br />
Perswil und Alt'Rapperswil, Rükgabe der Marl,<br />
Schadloshaltung für die Rapperöwiler und Genug,<br />
thuung. Die Züricher antworteten: die Feindselig.<br />
leit habe ohne Ursache der Graf angefangen, sie ha,<br />
den alles um ihrer Sicherheit willen gethan, sie Van*<br />
yen jenes nicht erfüllen. Da rüstete der. Herzog das<br />
Heer; die Züricher fchil-ten Gesandte «n Kaiser Carl<br />
den vierten und mahnten die Schweizer zu Hülsi.<br />
Per Kaiser versprach Bemühung für Frieden. Die<br />
,Schweizer/ schnell auf, Men frühMorgens. am ntm
September mit stiegenden Panieren in Zürich; nach<br />
wenigen Stunden sezte der Herzog übe.r den Fluß<br />
Glatt mit sechszehen tausend Mann; diese' breiteten<br />
sich aus zwischen diesem Fluß und einem VorHrabey<br />
deren von Zürich. Alhrecht aber trug drey und<br />
sechszig Jahre sein kriegrischer Geist, unterlag oft<br />
einer fast unaufhörlichen Gicht; als. Staasmany<br />
hatte er den Zunamen des Weisen, wie er dany<br />
seinen Proyinzen einerley Geseze geben wollen ; er<br />
piarein Vater, der Armen und auf dem Wchterstul<br />
hurch Gerechtigkeit ehrwürdig. Bald nach seiner<br />
Ankunft wurde ein Rechtshandel mit leichter Mnhtz<br />
Über die. Streitigkeit vermittelt; ihm fehlte zum Kn'cg<br />
ein Korper, dem Bürgermeister eine Seele. Der<br />
Herzog wählten Graf innern von Straßbeeg «O<br />
Peter von Stoffeln, deut. Com,<br />
thur zu TannenfelS; die Schweizer.wählten Pelen,<br />
mann von Balm/ Schuldhcissen von Bern und<br />
Philippen von Kien, Ritter; die Entscheidung wurde,<br />
der Königin Agnes, des Herzogen Gchw/ster, an«<br />
vertraut, welches alle Schweizer den Zürichem miß.<br />
liethm.) D«5 der. Schweizerbund.' und ihre Verfqf
jungen lvotbehalten wären/ wollten die Oestreich'iv<br />
nicht unterschreiben; foderten Geisel, welches dieml«<br />
ten Schweizer ^.'schändlich- verwärfen/ die'Züj<br />
ticher'sandten'sechszehen '-Geisel/-ihre IvornehmsteN/<br />
eluf einMortt ohne» andere!Sicherheit.1l >In allem'<br />
lidteN die-Eldgenossm; warum erwarten kleine Völi<br />
ler mit.gtösseä Fürsten gleiches.Recht, ehe siedurch<br />
Krie'gesthaten ihrer. Macht sich'gleich gestellt? :nlfö<br />
Machten die oestfelcher^einen'.sehrlllsngmMrtheilj<br />
spruch überlacht'und zwanzig:Puncte.v. Nachdem^«<br />
>•*••/ .i • '• • - f<br />
die Märl und behde Rapperswil im'vorigen'ZustanV'<br />
Und' mitErfaz,-auch dieGntnuderHerren vonBotö"<br />
stetten zurül. zugeben und-mancherlei Schaden .und<br />
Wnnden!.zü.vergutm5befohlen^verwikclten sie. di«<br />
Loslassung des Grafen von Habsburg und eine Menge<br />
willkürlicher "Ansprachen in unbestimmtem Redensar)<br />
len'Bso'zw'eydeütig'nnd wortreich).'sie:,ikonnlen,.'
. in diu RuhmHerTreueihresWortes^.-auch schmerzte<br />
Nichts tief« als ein - Artjlel',,! der
-'*f es
Jfrtxit&fâmttmIhn V«m*H. FriböHnu* oder seinem<br />
FräuleinM in der Stadt l Selingen^-Sein Ein,<br />
lommm bereicherte : ?llt Nonnen, daher sie'©foris<br />
bevölkerten, durch dm Reiz der Sicherheit unter dem<br />
.ehrwürdigen Schirm dieses Gotteshauses;-'damals<br />
-herrschte die Religicm." Glaris ist Hntenland; am<br />
-Eingang des Landes',^weil diese« tvön VenMömem<br />
-eingeführt/ und von Franken sorlgestit worden ^stan»<br />
che»Getreide/ Gersten tundHaber^MDDG^rnee<br />
MeNlvon der Milch und von- dem Fleisch der Kühe,<br />
Hiegen/. Schaafc, Schweine und Hennen/'hielten<br />
lSchaasschur,"machton ihre Kleider selbst ^Ünd fäll,<br />
^en Holz zu Haustm m,d-Gesässm^^<br />
-warm^mitMib'md-'G«^Knecht« «uftiraGuttrii<br />
ha Kloß«* i MtU: J fötiiVif^t^etitt>iSsè ânt^ t«i^fetcii -<br />
«om KlosterWüter ,' einige! waren «belich/ das ist<br />
.-stehe EigmllKmee^frey > und alt hetgtbrachter^Edelilze^bder.<br />
Güler< Mls GesihleOer'nM^lich,<br />
^ftetz vier «md dreyßig/ der Knechte tine^mehmenl>e-<br />
Mjahl. ^Dtesezinselm v«m Lnb nAM^jene «M<br />
Gut,' aber die zwölf wären frey' zur Behäuptuns<br />
hei ^ndlstb^imnu^Htn»dasMlW WWW'
Thals wurden alle versammelt, machten Lsndrechi<br />
'und einen Landmann zum.Landammann über'dessen<br />
Verwaltung, und. beschlossen:Bündnüsse, 'Krieg und<br />
.Frieden /. wie zHausgeschäfte^; /alles betraf ihre Heer«<br />
Len.ÄMnMericht^wulde'zvon:dem Statthalter, oder<br />
Meyer,: derWtjßin flestztjr Appellation lergieNg? all<br />
; .^dln Meyer^O•«« die Abtißin> dann alles war-al«s<br />
.einemHöf^entstanden; der Hausherr rntscheidtt:un,<br />
ter^ seinen'Angehörigen. ':Li»<br />
•:;. ^bensstraftn erkannte Modder erhabenste »z-alsz drthOe»<br />
rechteste »jfcjr Mistr, durch.seinen Vogt,im 1Zand><br />
vor den» Volk.. Hiefur bekam c« an S., Martin«,<br />
/est-nach dem Herbst, aller.Früchte,.wann derHand^<br />
«nann 'HeldK 'bezieht»; zwey. ;§ufittt , Sfutto;:Gttutt.<br />
Wie.Abtißin Hatte den Zins ^hrer..Güter/Mgabch<br />
M^m^Cltrag.( diese ncchmewzu, .wie' derMitraH<br />
.•xfi^-x^jMJBi^iimi ')lNd.?G«ichtsbussm^ weil<br />
- @t^^i^^^ê(ippti'z\tit;j6pi^ hatkn.;WDal<br />
MevelW.tDeMatttten erhlich die Nachkommen, einil<br />
tönigWen Knechtzs > den» König Ludwig, jd«r.S»b»
Hand, geschlagen, .^^^^{S^j^^'P^<br />
„^,<br />
dem Rudolf«Tschudy.,.(so hieß d^as!.Gesihlect)t.).,iW<br />
Heer.der Zhristtnhett.geg^'die^<br />
umgekommen und sein Sohn..unbeerbt'gestorben«,<br />
sein SchN)tstersichn..Herr Diethelm.vostWndek,-zissn?*<br />
... .... ^....«,...
fiW^ele^nHj M srössem Reichiiick dilNeö'<br />
siälerV- blWMltW ròkÖrtA'M'
Mohm^Vetj^tHte^OnUgt'ljMiU i m<br />
6f«neiSM<br />
tzleten MrlNMMnpPlzMPäl^,'M<br />
,Äie.-M»sSntzeMe^<br />
in $aM»Kwàwtt..PM&<br />
MbeMgMM.VtKler ^O'VlM^Glarnee<br />
UeimMM MMZMnWN^wMM<br />
d°?Mt'Wd^MM5MsWH.W<br />
KetWMM«er'WH^vHiM^Ml^<br />
MMMW MKMd^lO'^^cM
Wals bey t>enAodteiu'..Die.Landleute^von Gastex<br />
•>y- l u ;,''..'^,*z.?? 'y i *w^,v;-r:' .r»* 7 *v*** .'.•':T'"- «<br />
W^Ms^H^oWauWi^GHst ihres<br />
KMnMHMH^eMmlH.siG^ andere<br />
^ejnl^.IMtertMd in. tmr Freyheit^aW zu wer,<br />
MÄ
Stbtifâ âbtönnV èoii SòVe i«f^- l^er 1 ftciy 'btirctV ; triiiit
WVa^^M^^gf^Zut^MdaM<br />
Swchewfl. Men^ MHnM^MeM ^be.<br />
.. D^M,d/eMuHrt^M<br />
„5- ^Iy, MA^MMkaM/MW? M St^<br />
: ? •' Wp?MWN^l^,HaManl7^^M«43<br />
dKMp^lWiW Me^^Hr^^eigene.<br />
sM.W"Fe/nss0sD,G^<br />
' M, lzie^Ml^r^ dj;^ MHetzz,M«^MldM<br />
«OAGG^l^^dN,DöM^
ji. ' arg. ..,'>, • • .5J2?<br />
HbernrnmundI?äftlsist.^WostWen>fie^s^<br />
HerrWnlthepgnnaP demiRuh» Men Mdels^lir<br />
Mderu,miy..Gft»sulht und-wn Beute,'chie'Glanltr<br />
Hr.ihre.Herfassungj!U Als mm:StadioN''«imgekom«<br />
men,.stoh-Nei<br />
und 3äfa«*tti
'. sthenund oft gefürchtet worden^^Sit'' welche' nicht<br />
Glaris^ begehrten sonder»! die Glarner^ schlössen mit<br />
ihnenidenzfolgenden' Bund: der.Herzog!von Öeffa<br />
H«ch^ schalte: seineWerrschaft^^und,Emkünste^ gleicht<br />
Ms die gtfülsttteiAbtißin/'dasLänd «bersseineVer.<br />
Fassung;,hilbey,wollin:dievönZürich>i Uli, Schwyz<br />
^ndUnttMaldm^dieLftNdleüteivlinGlarisI behaupt<br />
M, Hinwiedtrum.Hefe:zu jenen 'ohneWiderrede und<br />
«hne Gefshldeiiläts halten j sie willeninuch äufBel.<br />
zehren Bundsgcnessc ihm/Bundsginossen. werden:<br />
Äuf.daß aber durch diefenWundMichts ungerechtes<br />
«nd ^MsMiMiglchenchKliessgetthr«<br />
sprechen die. .Glarner? 'wann die, meisten. Stimmen<br />
der. Eidgenossen eine Klage snr^ unbillig erklären ><br />
wollen:sie.'alsc>bald. von derselben abstehen. ^ Wann<br />
keine Herren öder Völker, die uns nicht lieb wären/<br />
zu Bündigen«ssen>. aufnehmen.<br />
; 6w; Die ^Schweizer bttrachteten.Zug- als tinta hab<br />
lligten und^ befez'ten Wassenplaz-der Feinde am Ein,<br />
ßäng'ihr« ^ässe^.A'Von diestn'.beschlossei» sie. dm<br />
Herjog'lu entfernen) z>on der Mark! und vonuGaster<br />
zu trennen; ^ihren Marsch,nach,'Zürich wölltm sie<br />
«leichtern.^'Zug ivarrauf'sehr ftnchtbaren'Gütern<br />
der Grafen 'von' LeNzburg' ,angilegt, und /well an<br />
vielen Orten dieGegend offen ist.Md viele Freyhcr,<br />
ren die-Hügel beherrschten, mit Muren, Thürnen<br />
und'Gräben bevestigel";-alleBürgersund?Landleute<br />
waren an Sitten^und'Hechttn-iansaNgsngleich, und<br />
in'gemeinem Wesenl unter'Vorsit:der?Gchfen?nnd<br />
Hemn>' Die ltnzburgisihen' Untetthanen brachten<br />
durch den.Landball die Stadt»:und iLandschaft in<br />
Flor^so daß der Adel Ich iU'Zug.Veibnrgrechtete;<br />
andere bauten »Hsustr,um dm Kreis/derHamaligen<br />
Mauren und, !vor':dit Stadt •. am Gestade Hes Sees.<br />
!S)it'&tst§mn7m Mi93ost;tntgeii;;üMfifiilftnl>« &><br />
f'crsucht''uri&4iach.^âönatcctr(lctn!t»ir5ctnt'J(«>
und Bürger: !l VonKnSals:vori ihrez gleichen Wut*<br />
den die,Schweizer.,mehr> geliMM-pon, den Otto<br />
gern. DieBesazüng aus. wtNiKeN/MrnebsslichHen^<br />
denPra«burgilchM?SoldatW:l«ar:geWM<br />
Streifereyen; effim AngrU'jü verursachen Ws auszu^<br />
haltend lBeyNl-Zlnzug der Schweize^unterwarf sich<br />
dasÄandvigoh dieBesazung; sie.rütten, vor ,;jtt>f»/<br />
tausend LnctNl«5Unterwäl,dnN:, :Urytl pyd..S.chw«f<br />
«erntbst^scchs hnndertMannrvon Mrich nbelaM<br />
ten die Stadt Mdlbedrohetmldit Güier^ ihnensch<br />
btr^lm>Sicherheü,^nicht.uM'chewHtrl»t'.der-Gn,<br />
lünft'ewdtr!«eBürgerzd«r,VeMssuNgM^<br />
In tzteft«Noch,elhiellcn!dic Nülgcr, einen. Stillstand<br />
und schitten Wesi»dte:in.! däs eKloster i5öi,tgsftld,en<br />
«n denchtli^ihr« Herrnl sie,fenleMlerchanen,<br />
ihm ycü:c»''UNd: ntnl: in. g,ysi»?MfahG bUtM«yl<br />
wolle fie'uicht ctefogeuij tU %ütobcimgtnföact<br />
^ülfe, rnv^tt^, «Ja, bsl*;; grosse a^f^..sdt.etif,<br />
^muthsfch^nff ^tfllfedtets wortfnqV^j (4fr<br />
MMesVeilnmidung? b» AeBnMaMdttStM>
Herzog Albrecht hörte ihn^aum und verächtlich, er<br />
sprachlHbersHaamzMNMeyl' Falteni^Wese<br />
Gleichgültigkeit «regte in jenem schmerzliche B^etrüb»<br />
nl'ßj die er ni^chrvcrschmieg:^ Endlich'sagte der HS<br />
zog,, er sollheiM'gehm, es werdeialles bald wieder<br />
erobert werden. Da öffneten ^ die von Zug den<br />
Schweizern die Stadt, worauffi'e einen ewigen Bund<br />
gemacht für Myheit"nnb' Recht I-M'Rechte des<br />
HmögenMafigtenM
Dasnfünf'unwzwanzigsteUapitel^<br />
Krieg: chesZHausesiOestreich und rfe<br />
? miWn ReiOs'der Deutschennrida*<br />
die,'Schweiz.<br />
Indessen sich die östreichischck-'Hulfttruppen^üsiö<br />
mm zogen; wurden die Züricher von der Besazung<br />
der Stadt Baden beunruhiget, weswegen: Rudolf.<br />
Brun, Ritter,-Bürgermeister/- vor der Verstärkung<br />
sie mit anderthalb taufend Mann zu züchtigen un,<br />
ternahm. Diese fremde Besazung von Baselern und<br />
Straßburgern fand er von allen seinen Bewegungen<br />
berichtet und gerüstet; er selbst wurde einige Stun»<br />
den von seiner Stadt unbereitet überfallen und ein,<br />
geschlossen.^. Die Grafschaft Baden besteht aus vi«,<br />
len kleinen Thälern, welche angenehm, von Hügeln<br />
umkränzt, von. drey Flüssen (Limmat, Rüß und<br />
Aar) und vielen^ Bächen^ durchschnitten und von<br />
Wäldern beschattet werden; ein wachsamer Befehls-
von» allen.BeMÜMenibenachrichtigtt^M<br />
Viel,
MtfjtditK'wartttJbü li«f(t:w^tct)/atttt@ottc3'Hülf7<br />
. laß diche»lchlBnerkcn,! wir' wollen »miteinander nach<br />
Zürich.L'Dleser^eldhreroealtt -uMsehrt Ulf»stin<br />
Landgus' nnd^wagte' 'äuszuruheir;i - Rüdigir Manes<br />
aberisilMi'ihtl^dsch : üichr^lan^ spttngie'M-dli<br />
Spize'des ersth«eenek!V°lks"und'svraH ^ili'solgetl<br />
Liebe MiWürgwj.^erFeinb'lli hlD dreymal so Kri<br />
als5wirflnd?dH,ü5. ist unser .VMlHn^in'eu'ert'Hznlj<br />
gestellt!ünd>ber'ahtt'auf eurer linerschloktnhtit'u'nv<br />
Geschitlichtett; 'ab« wlr^nd^^icht'vtllüssen"z^Mil,<br />
Zürich lllÄuf «Nid M rnl£ju HM Vit'Schwtilts<br />
Herrn BürgttMtlst« Meil ftiM UioN«'KeijUlliß<br />
der..GegeMnlh«N"
tirey fjrt' atT; nnan'isagt/ Maness'habe.i
vor" dem Rathhaus'die: sechs ersiegtm Banner ans,<br />
Der Bürgermeister/"der/übtr,<br />
wurde von dem Volk mit grossem Gcpräng von seinein<br />
Landgut^in. die Stadt, geführt, und in dem,<br />
BürgermeisterMm aufLebmslang bestätiget; tt hatte<br />
ausgestreut^ einigeHörnehme haben wider.die Zünfty<br />
verschworen''und» wollen. ehrliche Handwerker, unter.<br />
die alt« gräuliche? Tyrannen und in tieft Verachtung<br />
jurüt stürzen/:^daher sie ihml>den Tod geschworen^<br />
und^ nun gebinisie ivor', er^seyHeflohen...Welches<br />
von demtVolt^( HEen. Stimme.',man die, StilyM<br />
Gottes nennt) /vlsobald angenommen, 'so.daß!,die<br />
Macht Bruns! «HMen'.und vermehret worden;i qb«<br />
Mancß senoß das Bewußtstyns.der Tugend. Hun,<br />
dert und ein und fiebenzig Iah« .lang wallfahrteten<br />
jährlich Hber^ anderthalb taufmd Menschen von,Zü»<br />
rich'nach den'Einsiedeln wegen, einem cGelübdeibfH<br />
,Ma'chrlcht:von:der^Noth jenerHruppen. ]h*.jr,
; • i 3!?<br />
jeder für'sich:' KaUm kannte einer Kriegskunst ;'Lii»'-'<br />
denfchaftty und Leibeskraft legten' alle dar.' -So litt'<br />
gen die Schweizer in Aargau 'und'^erbtanntenBe»^<br />
rdnmünster an einem Tag M andern sieben Döt^'<br />
fern» Ueber tausend Oestrelchcr zogen auf die LaW-"<br />
enge zwischen'dem Zuger. und Waldstettcnsee, btt<br />
raubten und verbrannten Küßnach't und marschitten^<br />
zurüt, belastet MitRaub." ''Zwey und vierzig Schniei,<br />
zer versuchten durch plözlichen Anfall diesen zu rett«';•*<br />
siebenzehe'n würden erschlagen t fünf und zwanzig veK'<br />
fochten die Leichname und Waffen und blikten stolj'<br />
auf tausend Feinde» Dieses Uebermuth rettett'siej<br />
well er Unglaublich schien, so- daß die Oestrcicher,<br />
überzeugt eswäreiKriegslist/ abzogen>^ eh? ein"üi*<br />
borgen« Häufe vortheilhaft hervorbreche und Volt<br />
und Raub in Gefahr size/ - In den Ländrechten der<br />
Schweiz« war: fluchtig« werden hingltlchle't, it)«<br />
Nachkommen ehrlos bis -in' das dritte Geschlecht/'<br />
Wovon zu halten/ daß wo kein Fürst ist, ein Grund,<br />
saz^Kriegszucht hallen'muß, daß alle Flucht"schänd,<br />
lich ist','aber freye Völker dadurch alle/verlieren','<br />
D
daßBlüt viellechit verschwendet worden, der.Schlacht»<br />
Wfen aberverzweifelt gestritten, und durch denTröz.<br />
d^, Todesfurcht Unübcrwindlichkeit, Landesfreyheit,<br />
glukliches Leben und ruhmyoller Namen, erkämpft.<br />
worden sind.]. 8u$na
gert. -• Nach; rlNHen^ScharMüzeln.würd- Friebe:nach<br />
dem Willen-der^Schweizer.<br />
s i Das • östreichische Lag« stand an eineM Berg bey'<br />
Hönk p,' biOSchweizernvareN' an einem iVorgrabey:<br />
verschanzt /die Züricher .bewachten", Zürich^':: Dii<br />
Oestrricher-schlügen eine Schiffbrüke^über, den Fluß.<br />
Limmat/^aber si^wnrde durch.'einen Floh, welcheil.:<br />
die Belagerttn?denSttbM hinab:rinnetl liessen) -bch<br />
Nacht gebrochen. l:H« Feind fand eine Futth i?alstj ;<br />
sandte^jwischen die Limmatl und)Sil auf die Füti<br />
terung; die Parthey lief Gefahr: durchweinen Ausfall<br />
deren von Lucern ; 'als die im Lager.an dem'.Bng<br />
dieses bemerkt/'»ritten, drey tausend, übet die Fürth/<br />
um die Lucerner abzuschneiden $ Welches aefchah, :sii<br />
flohenmisVermstMm<br />
derSil.'' Alltln-der Sol»<br />
dat lidt Mangel an^Pioviant,' obgleich viel gutes<br />
Land-offen lag; es war aN ttotenerFütterung Man,<br />
' gel/ die grüne wilide.' schlecht untnstüzt, whngeachtet<br />
«inet'so überlegenen Volksmenge; sie hatten also ge,.<br />
ringen Erfolg) nicht wegen ftindlich«"Kriegslunll<br />
bder derNatnr/'sondem weil solche Heere vielköpfige<br />
Ungeheu« inNamv/'Mit:Held.en.wären/.uMkeinetz<br />
Y 2
,Sache, übetein kamen,'als derVerschleuderung"der<br />
Lebensmittel; indessen jeder i von ihnen: mit ^gleichen'<br />
Wäffenifastijedew heutige», Soldat^in^sTodesnoth<br />
gebracht. i&tU)iioat4it:^ttt:oeimzfßitiiti^tttt<br />
^so-Hcschasscn /^ daß: diese."j^enem - aus Barmherzigkeit<br />
verschonen-wurden. i^Wiew wenig diese unbehülflichen,<br />
Hause» wider die^schweizerische.-Beharrlichkeit! und<br />
Einttacht vermochten,..^sah < der Churfürst ein 'und,<br />
bot Vermittelung an/ bey dem Herzog'als Freund./.<br />
bey den Schweizern als der Sohn ^König-Ludwigs,<br />
.dem sie .angehangen.,..'Die Schweizer ^übergaben<br />
ihrsVorschläge^.l Bey.Änbruch, desifolgenden Tages<br />
fanden sie die Gegend leer, auigenomen das; Lager<br />
der Bern«, die dieses -für: unziemlich hielten ;> diese<br />
brachen, auf bey Tag und bekümmerten sich wenig,<br />
dem «Herzog Zürich zu verschaffen.<br />
Da »«sammelten - sich :der Churfürst von Bran,<br />
denburgiUnd Gelandte beyder.Tbeile,?lu Lucern5,<br />
der Tractay. wurden geschlossen^ Frieden; Rükgab«<br />
der Gefangenen, und all« erobertm und arrestirten<br />
Güter, des Hnzogen/d« Herzoglichen und Eidgenos«<br />
scn; Lucern, Schwyz und Unterwaldm gewähr«
(wie allezeit, )>was' der H«rzog.bey ihnen an Rechten<br />
und Gültm.besizt und-bezieht; Zug und Glaris<br />
leisten:Gehvlsam nach den Rechten,, der ^Herzog ist<br />
Ar! gut« Freustd ; sürbas :hin Hnbünden sich die<br />
.Eidgenossen. Mit leinen östreichischen Städten, und<br />
.Ländern«/ und,« verburgrechten •; Zürich und. Lucern<br />
,teint'. östreichischen Landleute;.Graf Johann von<br />
Habsburg .wird -. in i Freyheit? gefezt f schwört nebst<br />
z Gottsrid und Rudolf Amnestie, und - Freundschaft,<br />
und will, die Mark und Rapperswil dazu anweisen;<br />
-ferners. fchwört.-Vogl,. Rath und Bürgerfchast.vvst<br />
.Laufenburg,^ihm hicwidcr nie zu helfen, und Her,<br />
zog Albrecht, im Uebertretungsfall denen von Zürich<br />
-als ihr' guter Freund wider ihn Hülfe; gewöhnlicher<br />
..Vorbehalt aller. Bündnisse, Freyheiten,. Gewobn,<br />
heilen und Rechte.; Diesen 'Frieden: angenomenM z<br />
haben, gaben, die Schweizern wie. auch der-iH«zog<br />
dem Churfürst^ eine Urkunde -; da.H -ausgewechselt<br />
worden, wurde der GraslUNd nach ihm.dje .fechsze,<br />
:hm Zürich« befreyt. Von. jenemibegehrten dieZü,<br />
richt«..leinenhErfaz/des Aufwandes,- von diesen a*
hielt. Albrecht fiebenzehen hundert Gulden: - Bon»<br />
stetten war '. auf Bitte seiner alten> Mutter, seines<br />
Bruders, Abtvon.St. Gallen/ und Anna -feiner<br />
Schwester, Äbtißin'-• vpnZürich, mä>? Bezahlung<br />
einer betrachtlichen'Summe. los gelassene worden.<br />
So schloß dieser Krieg,'dm der - Bürgermeister ver,<br />
anlasset und schändlich geführt, worinn der Herzog<br />
mit- schlechter Würde ttactirt und mit grosser Anstalt<br />
nichts verrichtet, aber die Schweiz« durch ihr Ver«<br />
Halten auf dem Rütifeld,' bey Tänvil und Küßnacht,<br />
Gtrechtigktit^in'BündniM und Mäßigung: im Frie«<br />
den «in uubestettes Angedenken ^d« Nachwelt übet«<br />
^iefact haben.<br />
Sie wurden hierauf bekrieget von dem römischen<br />
'Reich der. Deutschen mit vi« und vierzig pausend<br />
,Z5Z lMann unter« dem Coinmändo des'Kaisers»,': H«zog<br />
Albrecht föd«te'voN!Zug und"Glaris/!.deu Schwel,<br />
izerbM sbzuschwölen )< wodurch: sielhülstos?unter,<br />
,MorfinM«d«n^MsiIlwMt^'fie'nichU ' Als die<br />
'Sch»>',»«böttn:1i« ihlltn,Ieslu<br />
-«thun» weil^deriBund^wig^und m'-dt« Friedens,<br />
sthluß nicht angttästei worden sey;, siriedenstratta«
ten wurden schon damals vielmehr eilftrtlg als daut,,<br />
haft geschlossen, wann ausHist »^Furcht und Unwiß<br />
senheit schwere Fragm nicht, berührt wordem . Als<br />
die Erhaltung der Völker auf ihnen selbst beruhete,<br />
machten^ sie Bündnisse, wann sie.^mterdrükt od«<br />
schlecht beschüzl wurden; das Fräulemstist von Selin,<br />
gen hatte es den Männern, die sich in Glarisland ange,,<br />
baut, nie verbotm;. Zug hatte der Herzog verlassen;<br />
durch Lehenrecht und Erbrecht war er an Ländern<br />
reich, nicht mächtig durch einen »«einigten Stnatz<br />
weil es ihre Lage nicht mitbrachte und. kein stehendes<br />
Heer es erzwang; aber nach dm Rechten / wie der Frie,<br />
den sagt, wollten sie ihm schwören, Gehorsam zu<br />
leisten. Er verwarf diesen Eid und verklagte bey<br />
den Reichsfüisten auf dem Reichstag zu Worms die<br />
Schweiz« überhaupt als unbändige Leute von wch<br />
chm fein Volk ermuntert w«de, feine Regierung zu<br />
verwirren. Die Deutschen.welche »«als vonein«<br />
ander selbst bezwungen worden, und in ihren Ero.<br />
b«ungen,- in. Italien/. Spanien/^Frankreich.unt><br />
England frey gelebt, hatten in Deutschland lang das<br />
•9M
Joch der Franken getragen; einige Grossen besassen<br />
-die Macht welche sie anderwärts mit dem Volt theil,<br />
ten; aus welch« Niedrigkeit einige Kaiser aus Furcht<br />
»0r den Glossen den-'Bürgerstand -empor gehoben;<br />
sie ab« wurden von den Grossen und nicht vom Voll<br />
der Macht beraubt; über dm Trümmern des Throns<br />
kämpften Fürsten und Städte um.Vorzug und Gleich.<br />
heit/ welches von derstlbigen Zeit an das Reicy v«<<br />
wirrt und geschwächt, bis mitten im siebenzehende»<br />
Jahrhundert neue Kriegskunst aufgekommen, wo»<br />
durch der Streit zu Gunsten grossen Fürsten entfchie,<br />
denworden ist... Albrecht also fand ©UunWund Mit,<br />
leidm; die Schweizer/ Zug« und Glarne« hatten<br />
jene Rechte nur von der Natur.<br />
Der Kaiser Carl'der vierte/ kam nach Zürich.<br />
Da schikten die Schweiz« Gesandte und alle Urkun»<br />
den ihres ewigen Bundes. Aus dieser Untersuchung<br />
«hellete,.daß die ^Schweizer nicht ohne ihn seyn<br />
könnten,.d«iHttzog ab« durch dieftn Bund nicht<br />
im: geringsten" Rechtl'auf das 'entfernteste verschret<br />
inàiti- Also lrleth.ihnen'der Kaiser, dem' Herzog zu<br />
schreiben, sie wollen Äahrhaftig seine Rechte Hand«
haben. Sie thaten dieses alfobald, und erhielten<br />
keine Antwort, weil der Streit nicht> mit Worten<br />
-ausgemacht werden konnte; er war nicht um lenz,<br />
'bnrgifche Meyerhofrcchle, sondern um die Schräm<br />
len d« Macht, worüber auch ein weiftr Fürst und<br />
gutes Voll nach Erziehung, Rang'und Lebensart<br />
»erschiedm denken und gemäß den Umständen z»<br />
Gunsten des Klügsten und Beherztesten entschieden<br />
wird. Nachdem Albrecht jene Tractaten fruchtlos<br />
geschlossen, wollte er die Schweiz unterwerfen oder<br />
schwächen ; hiezu warb er um die Beyhülfe aller<br />
Deutschm.<br />
D«Kaiftr sein« Würde gemäß bot einen Rich» *m<br />
tnspluch an> dies« wurde von beyden <strong>The</strong>ilen an,<br />
lgtnomm; unumschränkt vom Herzog, 'der nichts<br />
verlieren konnte, weil niemand ihm etwas ansprach;<br />
vorbehalten von den Schweizern die natürliche Fr/y,<br />
'heil und ewigen Bünde, in die'sle sichverschworen.<br />
Dieser Vorbehalt wurde mißbilliget; desto aufm«l,<br />
'jämer hielten sie darob. Hierüber wurde d« Kal,<br />
'str von Ungeduld hingerissm zu erklären : et halte<br />
den Bund für null; Reichsglied« können 'sich ohne
34« '" ' ' '<br />
das Reichshaupt, nicht verbünden; ob sie gehorchen<br />
wollen? sie sollen inner zwey Tagen sich entschliessen.<br />
Da traten die Gejandteu (es geschah zu Zürich) in<br />
Bcrmhschlagung, welche Gefahr die gröste,. des<br />
Zorns des Kaisers und eines Kriegs, oder d« Auf,<br />
löfung ihr« Freundschaft. Nachdem sie beydes mit<br />
grossem Ernst bedacht und nun der kaiserliche Hos,<br />
die östreichischen.Minister und wer aus den schwei«<br />
zerischen Thälern anwesend war, ihren Entschluß<br />
mit äusserst«. Aufmerksamkeit abwartete, schitten sie<br />
den Bürgermeister zur bestimmten Zeit im Namen<br />
ihrer ganzen Eidgenossenschaft von Städten und<br />
Landern an -des Kaisers Majestät, m»t folgenden<br />
Worten: sie wären einfältige Leute, und verstehen<br />
sich nicht auf die Rechte, aber was sie geschworen<br />
haben, wollen sie halten. Alsobald ergieng Nach«<br />
ritt)! an alle Bundsgenossen des Hauses Oestreich,<br />
in die Erblander des Kaisers, die Pfalz am Rhein»<br />
den Churfürst von Brandenburg, die Fürsten und-<br />
Reichsstädte in Frankenland. und: Schwaben,.mit<br />
Mahnung in die Waffen. -Deutschland bewegte sich.<br />
nach und nach.
• '• • ••' 147<br />
Die Schweizer trugen dem Herzog einen Ans,<br />
lauf an und vertrauten dem Kais«. die Schäzung<br />
dieser Güter; allein der Herzog wollte durch diesen<br />
Krieg od« eine Begebenheit Herr dieser dapftrn<br />
Männer und des Golthardpasses werden. Ausgehenden<br />
Brachmonates erhielten die Schweiz« aus<br />
der Stadt Regeniburg von dem Kaiser eine Kriegs,<br />
Ankündigung, weil, da er ihnen Recht geboten und<br />
Oestreich dieses «ngenomen, sie es »«schmähet. In<br />
wenigen Tagen erschien ein östreichisches He« am<br />
Hluß Glatt auf der kiburger Gränze gegm Zürich.<br />
w Graf Johann von Rapperswil, begütert, aber<br />
-geldbedürstig, herrscht« also unansehnlich über trau,<br />
(ige Hütten in den Schutthaufen seiner Schlösser<br />
und Städte. Er erklärte sich neutral,,der Herzog<br />
-aber tractirte, bis der junge Graf, hülstos in dem<br />
-frühen Ruin, feines Glüks» die Grafschaft abtrat.<br />
Den zweyten August bey der Abenddämmerung bra,<br />
«che« die Oestreich«, von der Glatt auf und marschir,<br />
tm die ganze Nacht; früh morgens geschah die<br />
-Ueberaabe von Rapperswil durch den Grafen selbst.<br />
Alles Volk schwur. Dic Marl undAlt,RapP«sw.il
übergab sein Brüder Graf Gottfrid nach vier Iah,<br />
ren. Alle Grafen von Habsburg Lauftnburg, dap»<br />
fere und liebenswürdige Ritter, haben ihre Herr,<br />
fchasteu aus Noth an das Erzhaus überlassen, und<br />
ohne andern Reichtum als ihren uraltm Adel und<br />
ihr furchtbares Schwerdt ihr Vaterland »«lassen;<br />
sie überleben den ganzen Mannsstamm Habsburg;<br />
ihr Nachkomme Fielding (von ihrer Stadt Rhein»<br />
selben) Lord Denbigh sizt bey den Herren des groß,<br />
britannischen Parlamentes. Als Albrecht Rappers,<br />
wil in seine Macht bekommen, wurden geschwind<br />
mit freygebigem Aufwand Mauren, Schloß und<br />
vom Schloß an den See herab die Stadt in breitm<br />
Gassen schön und vest hergestellt. Hiedurch wurden<br />
Zürich und Glaris abgeschnitten, die Wallfahrt nach<br />
Einsiedeln, der Waarenpaß und Marsch nach<br />
Schwyj schwer, Zürich aber von dem Haus Oest,.<br />
reich durch Rapperswil und Kiburg umgeben. So,<br />
gleich sandte der Herzog von Rapperswil ein abge,<br />
theiltes Corps, (indessen er Zürich von der Glatt h«<br />
bedrohet'e) gegen eine Verschanzung bey Obermeilen;<br />
sie wurde erobert, von dreyhundnt blieb der sechste
' Mann, die Seeufer wurden mit Feur und Schwerdt<br />
verheeret und alle Weingärten von Grund aus um,<br />
gekehrt. Indessen kam die Zeitung der Ankunft Kai,<br />
fer Carlen mit einem böheimifchen He«, und kamen<br />
Rudolf Churfürst von der Pfalz, der.Churfürst von<br />
Brandenburg, die Bischöfe von Basel, Costanz,<br />
Cur, Bamberg, Würzburg und Freysingen, viele<br />
Grafen, Freyherren, und aus drey und zwanzig Reichs,<br />
ßädten der Ausschuß ihrer Miliz, giengen übn die<br />
Glatt, stiessenzu Oestreich und legten sich für Zu,<br />
rich, mit grossem Getümmel, Verwüstung des Lan,<br />
des und gänzlicher Verachtung des Feindes, als die<br />
sich rühmten, sie haben mehr Henker als die Schweiz<br />
Eidgenossen. Mehr als vier und vierzig tausend Mann<br />
belagerten vi« tausend Eidgenossen in^ dies« Stadt.<br />
Da Erschlappung der Wachsamkeit für diese vor.<br />
nehmlich furchtbar war, thaten sie viele Ausfalle.<br />
Einige trachteten, die Deutschen zu belehren, worob<br />
der Krieg entstanden sey, nemlich über dem Bun,<br />
deörecht; welches die Gemüther mit bedenklichen<br />
Betrachtungen erfüllte. Die Deutschen waren wie,<br />
der ein ungetreues aufrührisches Volk als zu einem
Reichsgeschaft gemahnt worden, nun sollten sie durch<br />
langwierige kostbare Belagerung einem Fürst weil<br />
der Kaiser sein Freund war, diese Stadt unterm«,<br />
fen, und hiedurch vest sezen, daß die deutschen Stände<br />
die Bundesfreyheit nicht haben, Deutschland keine<br />
Schuzwehr widtr gewaltige Kaiser noch kleine Für,<br />
sie« gegen Präpvtenz noch Städte gegen Herren»<br />
Da zerstreuten sich vornehme Bürger in das deutscht<br />
Lager, die Gemuther zu bereiten: von wie geringem<br />
Anfang durch welchen schnellen Fortgang Grafen von<br />
Habsburg durch die furchtbarste Kühnheit in unauf,<br />
hörlichen Unternehmungen an so grosse Macht ge»<br />
kommen, sey nirgend und' niemand bekannter als<br />
in diesem Land ihnen; sie haben in weniger als neun,<br />
zig Jahren (vor nicht längerer Zeit habe der Groß»<br />
vater deö. Herzogen von Zürich Sold empfangen)<br />
Kiburg, Baden, Lenzbutg, die Landgrasschast Bur»<br />
gund, Freyburg, Lucern, Psirt, Aarbürg, Beron,<br />
münster> Einsiedeln, Sekingen und Glaris, wie<br />
viel in Elsaß und in Schwaben, Burgau, Oestreich',<br />
die Windische« und Steyermark, Kram und Kärn»<br />
then und mit wie viel mehr Gewalt als die Vonvi,
ser/ erworben und behauptet; wieviele bedrohet;<br />
wie viele angegriffen; auch die Hirtm auf diesen Al»<br />
pen; warum die Fürsten sieder unersättlichen Herrsch«<br />
begirde dieses Einigen aufopfern wollen? und die<br />
Städte! und auf einem hohen Thuen erschien des hei«<br />
ligen römischen Reichs schwarzer Adler in goldenem<br />
Feld alö die Reichspanier, die die Reichsstadt Zü.<br />
«ich zum Zeichen ihrer Trm und Reichsfreyhcit an<br />
diesem Ort stiegen ließ. In selbigem Augenblik er«<br />
schienen Gesandte der Schweizer, und viele Fürsten<br />
und Häupter der Städte, mit grosser Bewegung vor<br />
dem Zelte des Kaisers um Frieden für die Schweiz.<br />
Auf der andern Seite widerstand aus allen Kräften<br />
dw alte H«zog von Oestreich. Endlich that Carl<br />
diese Erklärung: er halte für unschillich, daß ein<br />
Kaiser wid« den Willen der meisten Stände des.<br />
Reichs Völker des Reichs bekriegen sollte; die Deut.<br />
schen billigen den Vorbehalt; er wolle also Urtheil<br />
sprechen. Worauf den folgenden Tag die ganze<br />
Reichsarmee zum Abmarsch aufgebrochen, so eilfer»<br />
tig und unordentlich, daß niemand weißt, wer die<br />
ersten oder die lezten gewesen. So wurde dieser
Krieg (wo nicht ungereimt ihn so zu nennen) wii<br />
viele Reichskriege mit.erstaunlichem Glanz undGe*<br />
räufch unternomen, kraftlos fortgefezt, und hörte<br />
von selbst auf; welches die Reichsverfassung mit<br />
bringt; eine Verfassung in der die Gefeze noch ärger<br />
sind als die Mißbrauche; durch leztere bestehen jene<br />
und Deutschland, nemlich durch die Prioatmacht<br />
grosser Fürsten, so lang es diesen beliebt.<br />
*H5 Hierauf streiften die Oestreich« und Schweizer<br />
• mit wechselweislm Glük und nach der Natur dies«<br />
Kriegsmanier, beyderstitiger Erschöpfung und Ab,<br />
mattung.. Als der Herzog fein Land muthlos.fand,<br />
warb « in Ungarn ftmfzehen hundert leichte Reu»<br />
ter; welche Miliz im höchsten Altertum auf den<br />
asiatischen Gefilden entsprungen und in Europa auf<br />
beyden Seiten, des B«ges Krapak vorttestich ist,<br />
weil sie unversehens zugleich aller Orten ist, in Flucht<br />
stiegt und.im Fliehen siegt, unaufhaltbar durch<br />
Ströme, durch Mangel unbezwingbar, unüb«wind»<br />
lich wann sie nicht still, steht. Albrecht von Buch.<br />
heim, des Herzogen Landvogt, vertheilte sie im Kreis<br />
um Zürich h« auf Rapperswil, Bremgarten, Ba«<br />
den,
den, Regensburg'und Winterthur. -'Sie nach^hret •.<br />
Alt wolltenplündern, Aber dieZüricher hatten Maul<br />
ren/, di« Schwsizer• hatten Alpen'/ .also plünderte«<br />
die»Ungaln bislveilen östreichische Dörfer, prügelten<br />
die Sa«««',; braudschazten ^ die,Herren, arndtetm,<br />
herbsteten, raubten das Mehl Ms der.Mühle ^das<br />
Vieh ab -der Weide und vollendeten das Elend.sctSi*<br />
ganz Thurga«: und. Aargau,. Edle und Unedle, Reich«<br />
und Arme in iverciiiigtem' Gemüth
m • " *<br />
»«.Stadt. Aus welcher die Gtsanbte'lje'tgnügt<br />
Abschied genomen und über Zug nach Llllern gerel,<br />
' ' '" 555<br />
m'm&' Mi GbgtnbP>?OlkF';'Gtteil'ubttt'li<br />
Richte W'H^Os^ekrtlch'^ Ml, MdlÄ"Vri8*<br />
WlildstittÄ nitrb tliWic^n'VW ÄniK ^iWst<br />
d'rt bdn'Nch' OMrich'ttn''Ülid"«rii' st 'blcl'cll M<br />
lichern"ob'er Mch düsHöös W elnM'dle'see'be'hdM<br />
Ati« zjWahllWrszHl^ Vek'Häzsß7'bey'Nnsetck<br />
lnand'üver'ölt^'Saryen'^iWnieüt ! ti>oflf«T dil<br />
^ürid'e,'MMn' imb'MM' stF'zMhaM<br />
ibtt «ie'ZMeiMtzmdO'-'km'Mnd mit'ihtck'<br />
EidgenHelr'sn 'VWtii'Oprnch seit Mgchor'sämii»<br />
ko^niinln-b^uMde b'F MrllW' Weli3ß<br />
Va mièm vt mk^^W^&^><br />
'mib<br />
i'n AtiKlDlig' erHllWDW^M'^wä'Nnjelle-bW<br />
ktln SÄÄ^untl W MMHlaiis'MO<br />
treffen/sä^'sse 'M Mjir beUW';' sie Ms<br />
lAKhmrf M gehorchen;'lM'diisMejin'' selneik<br />
WÄbstrit'ä,^ ri>M MHser'
55? •<br />
wen^seit wa^n.sinh,.chir Oestreichs?^Guter hat ^er,<br />
t^ie,l^ssen.,wir.ihm« wir.chaben.aber..Freyheit, kein<br />
Gestz als .unser ,Gesez,,für jedermann/ Knechte und<br />
Freye...;,zwir^trauen.kganz..freundlich unstrn.Eidge,<br />
nossen, von Zürich,, weswegen abe^wetden ^B.unds«<br />
genossen..einander^nicht gleich,geMäzt, und richtet<br />
über,.unkr.Eigentum, inMstrn Thälern «in,Richt«,<br />
den die Zuricher.it)«. uns. -. nicht mit uns »mit Oest,<br />
reiche verordnen? und ist nicht unser,>Bund,..Wohl<br />
und,Ehrl7.vor^nicßtmehr.als.vier,Iahren.jn dem.<br />
ewigen. Bund. Mm. Verpgichtungcn..der... künstigen<br />
Zeit..vorgezogen.;^wiez wär ersonstlewig!,,diese voll.<br />
Zorn und Wchnjuth^sprachen so.; iworguf. der Bür,<br />
germeistex zur.Antwort gegeben,:-,«, sey an diesem.<br />
Versehen ganz, unschuldig; als die Mreichischen Ge»<br />
sandten angefomln.en,,. haben Fe gar sehr, geeilt,,,weil.<br />
sie, in vielen andern.grossen, und wichtigen Geschäft<br />
ten begriffen gewesen.; er hab^ diese. Herren nicht.<br />
aufhalten dürfen.und,.ohne,allen Argwöhn^ wie .«j<br />
pflege, tteulich^unterschrieben; .man müsse das Beste,<br />
hoffen und um des lieben Friedens willen etwa einen^<br />
gütlichen Weg ausfündig mache»; man könnte an
den Kaiser schikett und ihm frenndlich vortragen,<br />
wie die Sachen stehen; freylich', die Stadt Zürich<br />
könne die Urkunde nicht wieder fodern, aber man<br />
wolle eidgenößisch zusamen hatten und soll dieses der<br />
Freundschaft nicht schaden.' Endlich wurde »«'«6»<br />
schiedet, alsobald an den Kaiser einen Lauf« zuschi,<br />
ken und Erläuterung zu fodern. 'Der Kaistr war in<br />
Mähren;' die Briefe versprach er zn suchm; seine<br />
Antwort erwarteten die Schiveizer ungeduldig und'<br />
vergeblich bis in den siebenden Monat des folgenden<br />
Iahtfc'-'*'- ;iL ' : '<br />
;<br />
' ' ' ' '' •'•""•'• ' : ''''" s:<br />
Sie warteten voll Unmuth, entsthlossen 66jW Xjs«><br />
siegen in Gute' oder durch ihre Waffen; indessen<br />
sthloß Zürich Bündniß mit 'Herzog Albrecht für'wech,'<br />
silweisen Beystand' in weit' grösserm Kreis als "in<br />
dem ewigen Bund, bis' an die' Rhone, an das Ge,<br />
bürg Iura, nach'-Hochbürgünd',. in 'den"Wäsga»/'<br />
nach Rothwil,' bis an den Me'nberg und' an den<br />
Septmer. S« beh!etten"dse Eidgenossen' vor, aber'<br />
nachdem' sie vor fünf Jahren den ewigen Bund künsi'<br />
tigen Verpflichlüngen borzuziihen geschworen, hatten"<br />
3 l
sie vor. einen; Jahr^ene östreichische,Verp,...<br />
gen. Rapperswil. verWt, verlaffel^und. .mit.,Heer.es,<br />
Bun,dMiMM«lheMuna f^rdieje.^tadf. «wor,.<br />
bep, « der hedaurunzuMurdig scheint, weil « jene
Unttrsthriftund in solchen Zeiten Meli Bund mit<br />
Oestreich, «tritt, fj« dem H'äuS Oestreich heimlict)<br />
geschworen, lebenslänglich tu dienen, niit Worten<br />
und Wttten siinm Schadeil zu wenden, feinen ä!or,<br />
theil zu befördern, Treue und Wahrheit, ausgenö»<br />
nun wider dm.Kalstr die Zürich« und Eidgenossen,<br />
wider männigllch zu leisten, doch daß ihn die €&<br />
zenossenfchaft nicht abhalte) jeneii Spruch jn befbr.<br />
dtrn,' den» Hans Oestreich nach bestem Verffandr<br />
iu rathen und alles zü bklfchwcigc'n; um ianfcni<br />
Gulden in Florenzgewichl, «ine Leibrente von hüiv<br />
de« Gulden, einen Plaz im Mimen Räth lind<br />
unl Schlrm<<br />
Im Iuly lchittb des Mstr dO Schwiszen, die<br />
Erläuterung i beh seiner Ungnade «tid einem Reiche«<br />
krieg sollen sie' Zug und Glüri» tili als Bundsgi»<br />
twsstn btttachtttl. Da hielten sie nni TäglazunK in<br />
der Stadt Lneern.'« -Zürich war'titniräl z' in' tliier<br />
AngtleMßclt'.,ihre> EidgelioMichafi.' '•>-SchlvH<br />
ftdach: mün MMSpluF t^irM/ das nbiigi<br />
»ollm sie Oiw und^lw«» Nchteü Arm ubÄafftii!<br />
Lneern^M^nnd'M^WaM^mlNititen 'fcftfc
den Spruch wollten.sie.nicht annehme«, bis.i»<br />
seinen Waldstetten, ausgestrichen, der.^Bund mit<br />
Zug und; ©forö<br />
àbtt. s bc(tàftit(tvtalerWßengtndenGd,.:leisteMSlgy,lid«nduach^<br />
hfmFeH rMäl'^^Warschitley^ßei.hejlN^ wolge-,<br />
ulutbiyach MMwKnegsMgnner.djlNichltzfü.rchteni<br />
*M die tzurchtiamk^^
Nach dieser kühnen That versuchte Buchheim<br />
nichts/ weil keine List,fruchtete > noch, Gewnltselwas<br />
«zwang. Da verschafte der Freyherr von Thorberg<br />
einen Waffenstillstand, welch« ein.lang«>Friedtn<br />
ward, weil Albrecht mehr und mehr der Gicht un,<br />
terlag; Rudolf, sein ältester Sohn, der Erzherzog, ijsSs<br />
der Wolthäter der. Universittt Wien, der. welch«<br />
Tyrol erwarb und Nero genannt worden, weil.« die<br />
Geistlichen gezäumt,.hielt hier Frieden» weil Krieg<br />
theure Thorheit ist, wo Nied«lagen Schmach und<br />
Siege nichts «werben. . Dieser junge Fürst brachte<br />
sein Volk väterlich in vorige Blüthe; die Einkünfte<br />
von Zug bezog « durch einen Landmann von Schwyz,<br />
dem als Ammann « sie v«ttaule,.und„von Glaris<br />
durch einen Züricher) den «. zum Mg«, »«ordnete.<br />
So vereitelte d« Hirr,von Schwyz^ die Kunstgriff«<br />
des Bürgermeisters,lweil, wer nichts fürchtet, furchl»<br />
ihi~: ist.;
Das stchsUnd MünziMe Ccipitel.-<br />
Die Mht ftft SchMM<br />
^«Schweiz« zöge« in alten Zeiten, aus dem<br />
Nord, brachten Freundschaft in diefts Land, und<br />
waren lang frey und still; da wurden siegereizt, da sie<br />
dann durch Heldenmuts hetvor geleuchtet; sie retteten<br />
da« gebrüllt Lucern, das verlassene Zürich und ev<br />
i)53 oberien Zug und Gtoris,-damit sie.ihre Ftiundf<br />
,z«2 würden. Dann Verstössen dreyßig Jahre, da sie<br />
Bundsgenossen aufgenomen, gepstüget,. gemolken,<br />
gespart, hinaus Rechte und Herrschaften getauft)<br />
die Waffen kaum «griffen haben', aber ihr Krieg»<br />
zeist erlosch mchti er ist unser Lfben^. ..- .': O te3<br />
i)f I B«n trat bald nach Zug in 'ewige Eidgestössns<br />
schaft mit ihnen. Die alten Schweiz« in Uri, Un.<br />
tcrwalden und Schwyz werden, wann, zu welcher<br />
Zeit und wie sie es begehren mögen, durch die von<br />
Bern verfochten; durch erste« die Bern«, ihre V«-
turgrechteten .und,Das,an Lehen, Pfand und. Eii<br />
sentum ihr ist. -. Die Schweizer liehen.über, den<br />
Brümg und bis nach Unterseen zwischen beyden Seen<br />
pjpn. Thu» und Brienz, ohne Entgeld; wo nicht ge,<br />
nug, daß sie sich zeigen, rükm sie vor, die Bern«<br />
zahlen jedem täglich einen Groschen Tournois; m'chts<br />
ab«, und empfangenauch nichts in allgemeinen Krie»<br />
gm* nichts im Aargan, gemahnt! mag haben wer<br />
Will (dann da bedrohete Habsburg die Eidgenossen».<br />
ßhast,) und nichts wann dem im obern Land Krieg<br />
fuhrenden unten im Land eine Diversion geleistet<br />
»vird (weil jeder Ich bezahlt aufKoften des Feindes.)<br />
Den- Zürichern und Lueerncrn, Eidgenossen ihr»<br />
Eidgenossen, »ollen, die von Bern/ wann diese'sie<br />
.mahnen, Hüls leisten z Zürich und Lu«en»!v«schrei<<br />
den mit Gclübd, guter Treu und gelehrten Eiden,<br />
ftllle B«u angegriffen werden, und. die WaldsteUe^<br />
diese ab« sie aufm ahnen,. Bern zu Trost und Hüls,<br />
üA ßutln alten Freunden, unv«zügl>ch> in eigenen<br />
U^koKen auszuziehen,••.Hie^f&txn; für:Stc-:hUeber.<br />
Streit kömt man in das Kienholz (oben.an^dem<br />
Prienzersee; die Aar hat alles ''fortgerissen';) ein
Bern«' Kläger wählt in des Beklagten • Walbstätl<br />
«inen von-sechszehen•;'•"die! sechszehen'werdeu-vom<br />
LandHMmann'od« von dem'Volk- «nannt;.'-dann<br />
ftzt jede Parthey zwey; 'welche fünf nach Minne und'<br />
Recht aufgelehtten Eid richten j''K
Das.'Hans.Habsburg - Schirmvogt' von:Muri gab<br />
Gersau um ein Darlehn dem Freyhenn: von Ranu<br />
stMi'djes« einem Edelknecht aus dem reichen Haus<br />
lfpn Moos. Die. iHirten. warteten ihres Vlehs und<br />
gelangten: endlich.' zu vergnüglichem Auskommen j<br />
dfssen sich« zu .seyn,,!schlossen sie.diesen Bund.. Nach«<br />
mals erwarben sie/mehr als ihr eingezogenes einför»<br />
miges Leben,«fod«te^'^ Da:nahm jeder: von rd«n<br />
yeld,welches, dje fleißigen Vät« und Gtoßvät« lang,<br />
saly «spart; und siegaben sechs hundert und neunzig -<br />
Pfund. Silber. Henn Pet« und Johann von Moos'<br />
um die hohen und.' niedern Gerichte, Twing! und.<br />
Bahn, Grundzinse und Zehenden: (Und'weil.dle<br />
Schweizer den G«län«n.-> so heilig: als den Bernem<br />
Wort.gehalten,-haben jene: feit; vi« Jahrhunderten'<br />
unumschränkte-Freyheit, und unvttänderte^.Demo»'<br />
cfatie, (der GenleindLiWd. ihres.Landammannö mit^<br />
neun.Richtern,,.d
, « M M "<br />
gleichwol ruhig.Und uübeneidetj vielleicht ?bin<br />
»odu»ch:tn gar'alten Zeiten im ganzen Schweizer*<br />
land viele kleine Eidgenossenschaften zuftmew getreu<br />
lz?8 ten sind^ lmrStarke in Eintracht.^..Nachden» die*<br />
Hergiswil«, die am Unt«waldner-Ufer «inen giM<br />
Ileken haben, nachundnachzufamengespart,'babe«!<br />
sie dem..Littau». Herrn diese« -Ottes? Mach^lM'<br />
Rechtt,al»getanft, hicranf mir.UNterlv'alden als tW<br />
lz68 eilfte Utttenes) unaullöslich^ch verbünden Fräil-<br />
Margatttha von Wollhaustn' »«kaufte auf dem'<br />
öffentlichen Plöz bey diesem ihrem Schloß vor Gericht'<br />
iuBe^ftyn tHrblmr MHnnev'. dem Dorf Alpenach-<br />
(Kua UMerwllÜlne^Uferin» Winkri einer Bucht) um<br />
. d«ey bunMtPftM alle Wchtti ^weswegen die'Al,<br />
i362 penachtD'lftlye'' Lundlrute vö»'tinierwalden' sind^<br />
Grafly »ay Rapperswil^ und andere'H«rm hatten'<br />
dem KloßerMett»«« zu Ml ih«'Güter geschinllj'<br />
'*)' Eine Neriene iffeinKrais.
i«N Frühling Mb Herbst richtete ein Beamter nach<br />
ßcsondern Gestzenj dies«. Güter lausten sich von de?<br />
Dieystharleit joö und stehen m ungetrenntem Gc><br />
Meinwesen mit andefn Landleuten von Uri.<br />
•• Indessen diese ihren Enkeln Freyheit «arbeite,<br />
Kit, War Bern wachsam, zu ewig« Sicherheit voll<br />
den grossen Freyherren in Geldnotb ihre Herrschaft<br />
fcn an das gemeine Weftn zu kauft«, «wach viele im<br />
* u.f.f»<br />
Dörfer und yo.n dem Haus Welschneuenburg, dt«<br />
Stadt und H«rschgftf Aarderg.<br />
Die Kais« berech,<br />
tiglm sie dazu: der Schnldheiß trug und gab Lehm<br />
des Reichs , dl.« Rathsherren beschlossen z. hierauf<br />
beriefen sie die-vMehmsten Bürg« pm,allgemeine<br />
Steuer mm.asmtlntn Wesen.. Diestl.steuetten. ftep/<br />
gebig od« machten UM fünf Prpf
jener Bürger die Frucht ihrer Steu«n genossen; -sstj<br />
deren Ausschuß auf zwey hundert neun und niunzig<br />
bestgesezt wordin',' b'esizen allein dit'-Verwaltung die»<br />
ser Herrschastm.! Unumschränkte Macht ist, wo ein<br />
Fürst von fremden Soldaten, Freyheit ist wo er: an,<br />
derst nicht behauptet- wird' als durch - die- Waffen<br />
ftines Volks; jener thut was « will; dies« ist.anch<br />
Herr, Cammandb sieht-ihm zn, zuerst abee-übet<br />
sich selbst: in dies« Freyheit leben'die Angehörigen<br />
der' Berti«*' deren Regienmg: von< Tyranney und<br />
Schiöä'che Wich fern bleiben muß; - lezteri i|K«ne<br />
Äbdalikung^ «steri ein Selbstmord»'<br />
-" Sid'e^thäl!, das, »öestwatts dem Thunttst«: vom<br />
Paß diy'Wimmis bis -an das ewige Eis laust/'-war<br />
durch Schirm 'des Grafen von Greyerz, aber Eigen,<br />
tum b«'Herren'von Tüvinge^<br />
Bubenberg und Wei'Nnbllrg, dieible Höfe angelegt<br />
undSchlösset anfgebaüen.' >Sie'hatten mltWillcli<br />
des Volks'^in'Thalrecht bestimmt,-und canbnifthli<br />
RtchrinlwtltlichiN Sachen. v«boten. i!>Die Siben,<br />
ch'alttl'strkt'en unter ihreniHerren'muthig und »st<br />
wider'^i^WassiserH.':Wc^bty,ihnnl:'ieinen^schlüg,<br />
büßte
üßte nur ein Pfund, weil ein.>davfer« Mann der»<br />
gleichen abzuhalten weißt^ wer einen schelmte, büßte<br />
vier und w« einen vor Gericht Lügen strafte sechs Pf.<br />
.Sie zeigten ein gewisses Gefühl, daß ein Volt,- so<br />
stark seyn will, zusamen halten muß.- -In diesem<br />
Land verfochten die von B«n die Fehde des Herrn<br />
.von Weissenburg wiyer Greyerz, Shunt>, und Ra»<br />
ron.<br />
.Wann man das. Thal, hinauf tömt/ schießt<br />
Laubek, ein Hügel,»rechts hervor nnd «nirfachet<br />
„ cjncti steilen.'engen Paß. - .Hier :*rstre nfcn : sich,-die<br />
.Bern« um-Vieh- wegzutreiben, und wurden durch<br />
die feindlichen Waffm gehörig: bestraft; als: PIn d.en.Berneni<br />
KlühettRachbegirde<<br />
Be«.einem Wald,, mit^menzSoMn'^-unwut<br />
.G«y«l^lqgen.:j>ie:GreMl«..iefstrepli-als fc«,Nvr*<br />
Aa
;?<br />
n« Mit Frehburgern in überlegener Anzahl dm Graf<br />
überraschten; der Graf stritt rittttlich; doch « schien<br />
übermannt; ab« Clarimbold' und Ulrich von Bern<br />
Eisenarm, zwey Männer seines Volks, beschlossen,<br />
ihren Grafen ja «retten, bedekten ihn/ standenal»<br />
lein wid« den Feind, bis ihm das versammelte<br />
Völkern die Seite siel, worauf sich die Bern« zu.<br />
rük gezogen. Seinen Rett«n gab Gras Peter Frey,<br />
heitsbriefe und ihr Gedächtniß lebt in ihrem Dorf<br />
Villars-sous-monts; die Manier der Kriege ist an.<br />
diksi, .gleiche That aber -für Feldh«r oder Fürst er.<br />
'wirbt-gleiches, ja'zuverläßig weit mehr.<br />
ns°' -Endlich marfchirten die Berner wieder nach<br />
Landet: da sie üNter Kricgsmusit in guter Ordnung<br />
das Thal hinauf gezogen und nun vor dem Schloß<br />
lagen, wurden sie als die Mitbürger des Hnm von<br />
Weissckburg von den Töchtern semer Unterthanen<br />
mit Bewunderung und Freude betrachtet.
und schwuren umarmend, nun den Feind ällszurot,<br />
4m; das. Zeichen «fthMe j in bt>iyNSt«M wurde<br />
Läubel geschleift» Und in vollem Lauf-und. Feur<br />
Hes Glüts rannten sie das Thal hinanf.und erfchei.<br />
tftrt vordem Schloß.Mannenberg,.welches.in einen<br />
.Steinhaufen verwandelt totirdev Daher die Greyet»<br />
z« ßonSanen alsobald Boten schitten/.tlM alle<br />
Genugthuung Frieden zu taufen. Vott dem an gfc<br />
.langten die von Bern int eZibenthal jur Ob«hand<<br />
.Uebtthüupt beruhet'ei« Krieg Mehl als jjfrlèr.kfc««<br />
.len auf der-Kenntniß des Herzens. .:<br />
Diese obern Völker-sind mit Frfyhcitsljeb«' et*<br />
füllt, um si)..viel mehr, da viele glauhen si
3?2 Tis I<br />
»Brienzerfee W auf den Brünig Berg und ThalM<br />
-Sogt und Herr deherrfchte/Rathsherr' von Verl,<br />
l;^4 und in der'?La'üpWschlacht ein dapfeter Mann. Die»<br />
-fem'wollten^ siesein-Volt entwenden und Mahnten<br />
es in Freyheit, Mit- V«sptech«in, sie sollctl ilritrt»<br />
-waldn« werden.' Die Brienzer sandten Boten alt<br />
^ine Landsgemlind« der Unterwaldn«, bikaMcn als<br />
Nachbaten Zutritt Mit Vorschub ihr« Halronen,<br />
und redeten zum Volk l ihnen einem däpsnn, a><br />
-rechten Volk, daß den Vogt LeindeNbetg nicht «,<br />
duldet, klagen sie bedrängte" gnte Nachbaren die<br />
chochmüthige Ungerechtigkeit ihres Vogls von Rin«<br />
..lenberg, und ditten sie, ihnen ;ü"helfin,'wie die Uli,<br />
terwaldn« sich selbst geholfen j- fttners wollen sie iy.<br />
-nen allezeit helfen,' ein Volk mit ihnen, disseNs dein<br />
Brünig und jenseits dem Brünig, und bitten um<br />
Landrecht. Auf dieses hin standen älti Männeraus<br />
^Unterwalden'fut das Volk : den sin Rinkenberg<br />
Bürger zu Bern können ftlne Unterthiänen zn Bein<br />
anklagen,'sie möchlm keine Unt«ihanen ihrem Herrn<br />
abtrünnig machen/einem Bürget von B«n> eilt<br />
Jahr nach dem ewigen Bund/ Die Jugend
war gewonnen; so «gieng das Mehr',' Boten zu stn,<br />
den, um die Brienz« als Mitlandleuie zu heeidigen.'<br />
Von dem an versagten diese ihrem He«n für den<br />
Schirm und für seine Güter die sie bauten, Gehör-1;;6<br />
sam und Hofrecht, aus falschem Wahn, «in freyes<br />
Volt sey Herrenlos, dann jeder Herr.sey ein Tyrann,<br />
von listigen Anführern.wird mit redlich scheinenden<br />
Worten ein unschuldiges Volt leicht verführt. .Bern<br />
schrieb in das Land Untnwalden.. Allem die Gegner<br />
stellten vor:, ob nicht, Landleute anzunehmen, ein<br />
altes Recht, und ob nicht alle, alte Rechte im Bund<br />
vorbehalten seyn? und «hielten mit fünf Stimme»,.<br />
dieses Landrecht gegen Bern zu behaupten. Sie de»';<br />
trogen ihre Landsgemeinde, Undem Landrechl mit ei,<br />
nem ausländischen Volt,.welches nüss«: dem Landl<br />
bleibt, ein Bund ist, der ewige Bund ab« vorgeht «ndi<br />
nach lezterm kein Bundsgenosse: dem andern in Macht'<br />
und Rechte eingreift. ..Ab« viele-Völker i die glauben^<br />
sich.selb« zu regieren,: werden von'Partheyhäuptern,^<br />
diese von Leidenschastetl^regiert, und.wann B'un^e^-<br />
«offen sie durch Widerstand «bittern oderdurchNach,-<br />
gehen. «muntem,.die -bestm Mdgenossenschasten'üüz<br />
Aaz
den Rand ihres Unt«gangs gebracht; ab« dieses hin,<br />
derten die Bern« mit grosser Weisheit. Gemäß dem<br />
Bund kommen in Streithändeln pi« zusamen, der/<br />
pon Rinktnherg sollte unt« sechszehen Landleuten den/<br />
Schiedrichl« wählen; die B«n« hosten von diesem<br />
Proceß nichts; die Urheber des Unwesens halten die<br />
sechszehen unter ihrem Anhang ernannt. Pbcr sie<br />
enthielten sichvon Gewalt; Eidgenossen müssen einan.<br />
d« viel vergeben, und «achzugeben wagt am sichersten<br />
per Stärkste. Sie-.balen eZchwyz und Uri um V«»<br />
J371 Mittelung. Fünfzehtn Jahre lang warteten sie. Nach<br />
st» langer Mßignng zeigten sie EnssOlysseyheU; alfgschiften<br />
sie Geftmdtt yach'Uri und Schwyz; d,e auf,<br />
ruhrischen Unterthancndes Herrn vynRmkelchefgwyl,<br />
ftnsie pflichMäßig yhne^allenAuffchuhdurchWaffenzu<br />
Gchorsiun hrulgcn^ Uri und Schwyz möchten.d«<br />
Unt«N)aldner abhalten,. Auftührern gegen, ewige-<br />
Eidgenossey: zu helfen,,ihnen.wäre dieses.leid, die:<br />
^lienz» zu zi)Millmwärenstt cntfthlosscn, Auf welche)<br />
BoMaft.jmr.ohllc V«^l? Lncen, und Zürich auf<br />
finc Tagt«i»nqibomfrn, .'in Unte^alden Gesandte:
^. "» 375<br />
Bünde auf das allnbringettdist'e' «Mahnt und vorge,<br />
stellt: dem von Rinkmbers sein Volk zu 'lassen, Del,<br />
ches die von Bern, Eidgenossen ihr« all«, so biseiti<br />
willig schon lang «warten. Die Landsgemcind« hört«.<br />
sie mit Aufm«ksainkeit; Wallersberg war Landaini<br />
mann. Zulezt ergieng das Mehr auf den folgenden<br />
Schluß: die Unterwaldn« und Berner wollen gute<br />
Eidgenossen bleiben, jcue geben das Landrecht auf,<br />
begehre» zugleich daß die Brienzer hierum nicht bei<br />
straft werd«,. ' Doch durch lezteres blieb den Anfüh,<br />
rnn Hofnung und nichts zu fürchten, und Reden wär»<br />
len schnell stark, werden aber bald vergessen.^ Sit<br />
schilderten also nachmals dem Volt jede Bestrafung<br />
eines Biienjers als elne Rache wegen dem Landrecht«<br />
weil dieses ünglülfelige Volk von ihnen, seinen Freun,<br />
den, denen es berlraut Habe, seinem Tyrann übe«<br />
liefert worden sey; wodurch Hünwil, Waltnlberg<br />
und ein Edelfnechl vonTtttifemdie ©e^ttjernitt<br />
Mitleiden, Zorn und Reue angefüllt, so daß das<br />
Landrecht eruen«t wllrdc'.' Htler von Rinkinverg',<br />
ein. Jüngling/ ein gütiger He«,, l'lwttsichtsvoll>anf<br />
denEindrnk-d« Billigkiit-MfdleMenfthin, hiiltW<br />
Aa 4.
3?•• •• '•'"•<br />
das..kürzeste, den < Unterwaldnern den Znstand der<br />
Sache zu erklären, gieng über den Brünig und hielt<br />
fjne Rede ^an die.Landsgemeinde. Da erhoben seine<br />
Feinde ein plözliches Getümmel, wie leicht geschieht,<br />
wann in Versammlung .eines Volks alle auf einmal<br />
Mit.lauter..Stimme spreche« und mit grossem Ge»<br />
schrey und mancherley Gebärden.drohen; der junge<br />
Freyherr schäzte sich glüklich, nachdem er das Land,<br />
recht.ejdlich bekräftiget, ßüa) Rinkenberg zurük' zu<br />
kommen;^«!, Brtenzer leistete ihm Gehorsam noch<br />
Zins.,..Nun wurden sie durch die Bern« mit Feur<br />
und Schwerdt.gezwungen, von dem.Ungehorsam und<br />
Landrecht^abzulassen/ .Alsobald nach diesem, als der<br />
Freyhelr.>eines Morgens aus dem Schloß kam,m<br />
einem sehr schonen benachbarten See zu fischen, wurde<br />
.«Herfallen, gefangen:und:nach..Unt«walden^ge.<br />
.führt, hierauf das Schloß, geplündert und verbrannt<br />
-undB.rienz.-besezt; Welches Waltersherg undHunwil<br />
.phpc Bewilligung d« Laypsgemeinde-pollstrekt; vie,<br />
^s:y»ird hesse.r.v.ollzogen als gesagt. -. Da kamen die<br />
von Mrn zu.'.«Nasse.rMnd. zu.Land. mit. aller ihr«<br />
Mgcht^ und. nachdem:si.e, niit.GMalt.. an^das.Mtz.
gestiegen und ohne Mühe die Baursame geschlagen?<br />
führten sie die Kühnsten fort, verjagten die übrigen<br />
und nahmen alles ein; da dann auch Unterwaldn«<br />
verwendet geflohen. Dieses liegt Regenten eines<br />
grossen Landes ob, weil, wann sie furchtsam scheinen,<br />
die Begirden and«« sofort verwegen werden. Die<br />
Berner «warteten begierig den Entschluß der Eidge,<br />
' »offen., da zwischen Völker», die ihrer sejbst nichf<br />
Meist« sind, sondern von Partheyhäuptern hingeris,<br />
sen werden,- Eidgenossenschaft nicht bestehen tan.<br />
Hunwil und Waltersberg bewogen die Unlerwaldner,<br />
die Eidgenossen aufzumahnen. Sie also erregten bür?<br />
gerlichen Krieg; die Eidgenossen qb« hielten eine<br />
Tagsazung. Woselbst Herr Ulrich von.Bubenberg,<br />
Schuldheiß von Bern, sie zu Richtern anrief: ob dif<br />
Bürger per Stadt Bersi an Leib und Gut angegriffen<br />
werden dürfen ? da Unterwaiden den Ausspruch nicht<br />
vnschmähte, geschah«, also: daßd«Herr vonRin,<br />
lenberg Freyheit und was er eingebüßt, alsobalp<br />
wjeder bekomme;. Unte^alden dem Landrechtunver,<br />
züglich.auf:ewig rntsage^und nie mft VasalleNf0d«<br />
Unterlhanfn!, von Bern derglcheichen schliesse ^ dje
Brienzer sollen Gehorsam leisten und alle'Zinse der<br />
vorigen und künstige» Jahre ohne Abbruch bezahlen.'<br />
Das Urchiil erwarteten die Unterwaldner mit einer<br />
iutrquensvolltn Beglrde; da sie erfuhren/ daß ihre<br />
Vorsteher sie verfuhrt, wurden sie jornig; von ob<br />
und nid dem Wald kam das Vblk haufenweise nach<br />
Wieserlen inittm'm dils HaNd auf d Söhne dts Bsrgw.<br />
Mfistcrs j tzaßttll hm Pyn VundolWgity SHulli,
hassen zu Lucern. Diesir kam mit einem Freund<br />
nach Zürich auf das urM Freudenfest'titner Kirch.<br />
weihe. Auf diesem Besuch wmdt der Schuld heiß ,'<br />
ein Plann von grosser Tugend/ bey Zürich von Ban»<br />
ditmdes Propsts angesprengt, niedergeworfen und<br />
gefangen. Auf »vxlche Nachricht alle Bürger aus<br />
der Stadt brachen und vergeblich suchten, den<br />
Schuldhciß zu blftchen; die Regierung, drrGeschäfte<br />
unkutidig oder nberdrüßig vder hie im alten Anhäng<br />
des' Burgermeifters fürchtete, ergriff keine Maasre?<br />
geln. Daher däs Volk eine Versammlung hielt, und<br />
schwer drohtte, (so däß der -Schulbheiß loS kam)<br />
denZUllftmeisternProvisionalwnchtgah/^damltMacht<br />
und Ansehen Yeysamcn wätm «NV dtn Prvpst und'<br />
glte Mhelfer verbannte; er im yttttaunrauf geist,'<br />
«che Freyheit verschmähte die BestrMg dieser um<br />
geistlichen That. Aber alle Eidgenossen Hus den Wald,<br />
sielten und von Zug/ Zürich Und £«Veru verbanden<br />
sich gegen alle privat und fremde geistliche hderwelt.<br />
liche Gewalt ihre Gestzi zu haltn, :^>aß die Schweiz<br />
irc>f»und frirdlich"lebe,'will die' Glundanordnung<br />
des ewigm Bundrs^-chlso Mde'stlcaAngehöNge«,
jeder ausländischen Herrschaft ein Landeid aufgelegt;<br />
Ggengewast,, fremde Richtermacht und Proceßfüh,<br />
tung einli (listigen pder.machtigen) pn'intereßirten^<br />
abgestellt/besonders qller Geistlichkeit cqnonischep.<br />
Proceß in weltlichen Dingen und Klageführung vor<br />
. qndern als des Beklagten Handesrichttm untersagt;<br />
wann ein Pfaff sich unterstehen sollt«, dieses Gestz zu<br />
,J<br />
' ' ' •'""' ' v ''" •' -' " *<br />
hrechen, wird ihm aller Genuß der weltlichen Ge,<br />
ftllsthast, afle Nahrung, die Bekleidung, die Woh«,<br />
nnng, hie Herblrge, Handel, Wandel und Schirm.<br />
der Geseze, persggt. .Daher heißt dieses Gestz dez,<br />
Pt),ffenbfief der,Eidgenossen/ die.Pr^estation de^<br />
. schweilerischen Freyheit wider das hierarchische Joch;<br />
es drükte ihr« Armuth/ es verunwilligte ihre Ge,<br />
müther und, verwirrte ihr Geincinwesen; weswegen,^<br />
auch.die Landgüter der Geistlichkeit nach den Landes,,<br />
gestzen vqn dem Landes.gerjcht beurtheilt wurden,<br />
, Allgemeine, Gewährleistung der. Strgsscnsicherhejt,.<br />
und.ein Verhol/ unerlaubt aus diesemL^andFremde.<br />
anzufallen um.sie zu bepfänden,, beschliessen.dieses,<br />
Gesez., Dann so «rwarben sie den Paß italiänischer<br />
Waaren; die Spedition, wann sie über den Gott,
^-= * 381<br />
hard kamen, bereicherte Urner; zu Urselen im Paß<br />
'und jenseits de'm Berg über das Livinen-Thal besaß<br />
der Herr von Moos aus Uli die Reichsbogtey und'<br />
in Liolntn Zöllpacht und Niederlage? dltrch des'Kai,'<br />
stfs LeYenbrief als Eigentum und erblich. 'Her Pfaf,<br />
'fenbrief enthalt in seiner Einfalt alte Regeln beb<br />
schweizerischen Regierungl' die SUMtn der Freyheit^<br />
baß alle gleich und ordentlich gerichtet werden unb<br />
Niemand Nichls beluichti, äls PribatmäMer. Ueber^<br />
lretiing, und Richter. Verfälschung der Geseze ^'dlr<br />
Summ ihter staatswitthschasti daß jeder in Sichel<br />
heit sein Gut balie; Handelsgewinn suchten siedurch<br />
Schüz b« Pässe; siebegnügten sich nach alter Ver',<br />
stssungder MenschlichenGestllschastä'm frehen Genuß<br />
des wenigen, das die Natur, die sein bedarf, auch<br />
'allenthalben iiiebk, und an W^ffenhülfe widtr FriridYi<br />
dann wahrhastis Standhastigkeil im erliern,' unäuf,<br />
hörliche ltedun'g und Vervöllto'mnmung' im ÜlUtk<br />
sind' die'&aaiitimit VerständigetVölket/' ' *''>''>'<br />
Hittaaf im dritten Jahr wurdi Shannes
Zürich, Sohlt des Bürgermeisters, mit Rath und<br />
in Beyseyn seiner Htuhme, des Bürgermeisters Weib,<br />
im Zürichs« ertränkt. Die Regierung von Zürich<br />
schwieg, wegen der Parthey, oder aus Furcht, oder<br />
weil das llebermaas. des Uebels die Quelle des Gtf<br />
tra wird. Nicht aber schwiegen die von Uri; sie<br />
hielten Landtag über Blut und Leben, da dann mit<br />
altgewohnter Feyer unter freyem Himmel bey grost<br />
sem Zulauf des Volks nach abgehörter Kundschaft<br />
und eingcnomencm Rath Eberhard Bran, seine Mut«<br />
ter und alle Helfer dieser That als Mörder aus dem<br />
• \ " * • . • • . ' • • ••<br />
Land Uri und allen Städten und Lander« der gan,<br />
zen Eidgenossenschaft bey'Lebensstrafe ewiglich verflössen<br />
worden sind. Nachdem die Obrigkeit von Zu»<br />
riet) nach drey Monaten und gemahnt von dem Reichs,<br />
vogt Gottfrid Muster die That untersucht, verfiel das<br />
Vermögen und L/ibfn der Schuldigen dem römischen<br />
Hn'ch. Nach gtlehrlt«, Schriftsiellern, Hat Rudolf<br />
Brun in ahgelebt/m.Mer dieses gesche«, und nicht<br />
Kur (worinn man. übefeinsiimmy denVersaU seiner<br />
Macht ».Indern hie. Verbannung der.S«inigen und<br />
HtUl lPstle, »Mrch, seine ZmstMtister, wie er den»
--------- m<br />
MenRath/ ihm, über das Haupt gewachsen. Wohin<br />
.
v<br />
KlNe ßidi diesem ohne jenen geschworen, sttnè Macht.<br />
tn Wahl der'drchzehen Rathsherren boM Constabel<br />
stlveit öerniindett, daß diese von den Zunftmeistern<br />
und Rathsherren wol ohne ihn geschah, den Zunft«<br />
'Meistekn äber die PrövisioNalmacht bestätiget/ so'daß<br />
dieselben' uM "alles was ihnen wichtig schien, viele<br />
-ddcr wenige Rathsherren berufen und Entschlüsse<br />
fassen Möchten.<br />
'1-Von diesen Zeiten
lidlen M den Thäter;von der Miene glaubtewan/<br />
die unbeweglichste sey! die gefühllose,-keine sey. stör«<br />
rigerals die sichzu entmasten fürchte); Conrad, von<br />
Schwarzcnburg^ weil er sein Feind, und nicht besser<br />
'war; daher brachte das Volk denivorigen zurük. Bey izt,<br />
Anlaß eines nachtheiligen Friedens,verschwuren Die^<br />
dach und andere vornehme Bürger, wider den regit,<br />
renden Rath ;, worüber dieser einige,Bürger zu sich<br />
genomen,- hundert, bcwafnet,^ aufgeboten, den An»<br />
Mag ^untersucht/ejnen Wächtern, hingerichtet und<br />
einige Verschworne gestraft,. worauf die übrigen sich<br />
durch die Flucht,gerettet. Auch,zu.Been wollten «573<br />
Handwerkszünfte die Staatsgeschäfte führen ;. aber<br />
die Ratsherren und ^angesthenm Bürger. widersian»<br />
den.achzig Jahre und glüklich// und.ibehauvtetcn eine<br />
wahre Aristokratie, wozu Geschik mMalb 'UNd,That/<br />
Reichtum und.Ansehen Zutritt ggbem t: Da Eigey»<br />
dünlel. und gtheimnißvoller S.cheinz.'lnit.Muth.^und<br />
Weisheitl.-fich.nie zusamen findeni-Murde.der'grosse<br />
Rath von-zweyhundert. und^weit mehr Bürgern u»<br />
gezwungen:berufen;.nlsidi«.Sechsjlhen und geheime .<br />
Rathe ndenl.RathsVttsamlunsen^.Meslllt, wurden,
58S<br />
''<br />
«vurde'dieseö vom Rath genehmiget.' Dann die Ali.<br />
«stöcratie O nicht eine Regimentöverwaltung' durch<br />
blstimmtelCamMern.'oder Beysizer/ sondern die Re,<br />
HmienttverwaltuNg' durch.' Staatsmänner-und Be»<br />
fthlshaber^, die zu regieren wissen, undLandeigenthü,<br />
merienen daran liegt; auch fallt leine Aristokratie als<br />
Aristocratlr/'soubtm wann sie ihre« selbst vergißt.<br />
Diese Regenten, wollten Bern frey und start behaup,<br />
>ten, Äeber als bereichern; Kauseule ohne Kenntniß<br />
«on Staat und. Krieg hätten wegen Reichtum nach<br />
Würden getrachtet., Sie aber fürchteten wederden<br />
«lermenden Pöbel, noch feindliche Macht,5dann siebe,<br />
durften wenig «ndchattengüte Waffen.<br />
Die damaligen Menschen trugen das/Haupt ge»<br />
3«i die Witterung unbcdelt/ als ob unserer Natur<br />
die Natur weniger widerstritte, als unsere Gewöhn,<br />
Heilen ; ihre langen Haüre, welche'.«« t>ie Weiber<br />
"' 5*7<br />
. Gürtel; : Männer umgürtet ihr Arm;•', beyden hieng<br />
ein Mantel den Rüken weit .hinab ; das männliche<br />
Geschlecht hatte Hosen, wenigstens im Winter;>,fie<br />
.hatten Schuhe ohne Kunst nachher Form des Fuß<br />
,sts. So vielfältig bekleidete man die germanische<br />
Blosse; das Glük. der Aerzte blühete auf/ und Wärme<br />
.erregte Begirden. Da schnitten dieWeibe« oben aus dem<br />
Wammes genug und mehr nicht um Neugier zu rei,<br />
,zen;. die Männer ^«kürzten .den R°k; Hosen aus<br />
vitlgefarbten. Streifen fielm jndie Augen., Wowi, 1}?0<br />
der Zürich ernstlich verordnete, ».und Prediger .straften<br />
.mit Eifer, daß auch der hintere <strong>The</strong>il des Körpers nicht<br />
.genug.bedekt werde. Die Schuhe, mit aufwärts<br />
gekrümmten^ Schnäbeln/.«in Hling'am Zähen und<br />
Mtiberkappen mit Edelgesteinen/.Silber und'Gold'<br />
vcrfezt und gestikt/^warnr Muthwillen der Eitelkeit;<br />
.die Verschwendung.von..Silber und^Gold beweiset<br />
.nicht ihren Uebersiuß/ sondernKngeschikllchkeitUn der<br />
.Anwendung derselben. Daher ein sehrbeträchllicher<br />
Lheil des - Reichtums in HausZeräth^ bestand.' °. Um »)6*<br />
.diese Zeit > gaben die von Zürich" Geseze/ ob ein oder<br />
zlwey Gastmale .beyMeZeMMssmMr Alehi^ od«<br />
Bb -
.weniger als zwanzig Weiber mit sechs 'oder zehen Mu,<br />
sicanten anzurichten, wie viel die Gäste schenken, und<br />
Haß der Bräutigam nur bey anbrechendem Tag nach<br />
cher. ersten Nacht / was die Alten' daher Morgengabe<br />
,^l>-nennm,-versichern dürfe. Die Berner'verboten zu<br />
Hröstmälcrn bey Beerdigungen'übern"zehen Gaste<br />
3U bitten. 'Beyde Städte »mäßigten und verboten<br />
viele Spieles ja den Tanz; es werde dann eine<br />
Nonne an Gott oder ein Mädchen einem Sterblichen<br />
verlobt; und in welcher Maasse die Regierungen unpo,<br />
Mischer) aber -von 'Hausvätern bürgerlich und von<br />
Mehreren in mehrere«' Cammern^'geführt wurden,<br />
:ver'vielfalligttn sich die Gtseze;- solche Regenten such,<br />
Leu eine ungestörte Verwaltung nicht oder schlecht.<br />
«Hieraus entstand.ein Kampf der Sitten-und Gefeze;<br />
ileztere waren! am kraftlosesten >l wo > am nothwendig»<br />
:sten; sie vermögm nber>Sitlm blos durch die Sit.<br />
itn; diese sind die besten wo am natürlichsten. Hier<br />
die Natur seufzte unter deM GlaübeN/ und oft un,<br />
geduldig;"doch zu Zürich und Bern war die Unge»<br />
i j ev^uld verschiedm. ÄViele Züricher wollten' mehr glaü,<br />
den als andere Christen, ehrten Heinrich Säüs, einen
Dominicaner der durch Creuzigung des' Leibs mit<br />
Geiseln, Fasten, Wachen und Beten den UrHauch<br />
der Gottheit vom Drut der Materie entlastete; diese<br />
besorgt für Seelenhöhe und Geistcslauterkeit fchie,<br />
den sich von Umgang und Kirche. Indessen diese «l» ij^o<br />
les hoch und ernstlich faßten/ sang-das Heer der<br />
Bern«: Gänst/ Schweine guter Wein, soll eines<br />
Bcrners Busse seyn; und unter den Bauren erhoben<br />
sich Freygeister; weswegen die Regierung geurthM<br />
Lösser, einen Baur von Brcmgarlen, hinzurichten,'<br />
und ihm den gewöhnlichen Vorschmak des höllischen<br />
Feurs zu geben. Als der Löst« mit grossem Pomp<br />
auf den Plaz gefühlt wurde und. der Pöbel mit<br />
ofnem Mund und starrm Augen die Bußreden des<br />
Käzers anhörte, sagte er zum Scharfrichter: guter<br />
Freund, es ist nicht genug Holz auf dem Scheiter,<br />
Haufen; und lidl gelassen wie andere Märtyrer die<br />
die Wahrheit jeden Glaubens mit ihrem Blut ver.<br />
sigelt. Die übrigen gehorchten im Glauben der<br />
Kirche und im Leben der Natur.<br />
: Der Sold war grösser, so lang die Bedürfnisse<br />
geringer und alle Herrschaften mit Fehden beschäfti»<br />
Bbz
gel waren.<br />
Daher fiel Zürich durch die Kriege in<br />
Gelbschulden, obschon die Bürger, deren Zahl, um<br />
»357 ein Achtel gefalle«/ den Privatreichtum in siebenze.<br />
»374<br />
hen Jahren von vierhundert neun und dreyßig auf<br />
.fünfhundert acht und siebenzig,-laustnd Pfund ge,'<br />
bracht hatten; hievon besaß der Reichste den acht»<br />
zigsten <strong>The</strong>il; Gültbriefe wurden wie Grundstüte ge.<br />
rechnet; auf diesen stehen meistens jene/ und oft ha»<br />
ben reiche Leute keine andere» Münze war selten, so<br />
daß Fässer, Betten und allerley Pökelsteisch zur Vett<br />
mögenfteuer dargebracht wurden; die Summen ist<br />
fast unmöglich zu schäzen, weil ihr Werth vornehm,<br />
lich auf die Preise ankam, deren überall nicht genug,<br />
und auch diese, wie kaum änderst möglich, unumstand«<br />
lich und unsicher aufgezeichnet worden sind. In der<br />
Noth yahm die Regierung auf das Einkommen<br />
Darlehn von Bürgern unter Geiselsthast von sechs<br />
Rathsherren, oder sie lieh zu zwey und zwanzig Pro.'<br />
«nten bey Juden; ein geringer Zins, da die Juden<br />
mehr als einmal in Auflauf des Pöbels ohngeachtet.<br />
obrigkeitlicher Gewährleistung alle verbrannt, und ihre<br />
Erben Her Darlehne beraubt worden sind.
Die von Betn «mmcmdirten''M sührie« die.<br />
Waffen selber;' wer sie nicht führte, gab lander«<br />
Sold.' Üeberhaupl verfochien'sich die Schweizer Obst,<br />
und um Sold endlich Benachbarte ^zuerst an ?Zahl »37?<br />
drey tausend aus allen acht Cantöuen, und vvnSoi<br />
lothurn den Galeazzo'und Barnada dl« Visconti wd<br />
der den'Papst und Ferrara j Italien'Heiproviantlr«<br />
die Schweiz; der Hirt braucht wenig Hände, auch<br />
hat Feldbau Gränzen'; also mußten sie weniger-Mni<br />
der zeugen oder neui Nahrung suchen } nnd .saNdn»<br />
diese durch Waffm; wozu als noch' vieles brach lag)<br />
die Oemüthsneiglmg sie geleitet, gleichwlf votzeitent<br />
ionst keine Kuiiji geblühet hät/^weil dieMttii mieiNle»<br />
Gewinnb^trieb mache stlavW,-welches die MNerA<br />
mit ihrem Beyspiel beweisen^^Oo habin die'Schwel,<br />
zer sich genährt, hervor gethan, geübt-und ihreii<br />
Muth gesättiget; ein Kriegsvolk hat viel Grosses an<br />
sich und alles nöthige Geschik; eö trennt Gewebe von,<br />
List mit Schwerdts Gewalt, bestehet in selbsteigener-<br />
Kraft, und wird vom Handelsvolt um Hülf ange«,<br />
rufen, bestehet wider Könige, keiner dieser leztern be,<br />
stehet ohne solch«» Volk, ist am längsten Herr sei,<br />
Bb4
«er stlbst, und endlich seiner Herren Herr,, allezeit,<br />
nach Standsgebühr, frey von aller Furcht.<br />
.1 .In solchen Sitten, lebten die Edlen auf Burgen,<br />
derBürger-indem.Haus von Holz, derBaur uu»<br />
ter^dem Strohdach,.« freyer Gleichheit,,als der<br />
Herzog von Oestreich den alten Freyherr« von Heg,<br />
nau. hinter dem.Pflug antraf, und im Senat von<br />
Bern Rieder.der Werkmeister neben.Bubenberg<br />
und.Weissenburg saß; rühmlich, so daß Grafen von<br />
Hanau, .Nassau und • andere Herren zu Bern ge«<br />
lebt, mit. dem Adel Ritterkünste zu'üben; mensch,<br />
lich>, so. daß die- Regierung.' von Zürich in einem<br />
harten Winter der Vögel, die zu Menschen flohen,<br />
zu verschonen verordnet; vergnügt mit einem tag.<br />
lich.en.Kfennig, und als. gesunde, zu allem fertige<br />
Kriegsmänner.
Das sieben und zwanzigste Capitel.<br />
Tractat mit Oestreich.<br />
•Had) Albrecht und Rudolf, seinem Sohn, folg»<br />
tcn streitbarere Herzoge von geringern Einsichten,<br />
welche die Macht als Erbgut vertheilt und verwaltet<br />
und nicht in einen Staat verbunden und bevestnet,<br />
in vielen Ländern vieles versucht/ keinen Plan durch«<br />
gesezt, besser gestritten als commandirt/ ihre Finanz<br />
unordentlich gehalten, ihre Minister schlecht bezahlt,<br />
um so viel nachläßiger beobachtet und beherrscht ha»<br />
ben, und mit heldenmäßigen und liebenswürdigen<br />
Tugenden von der Gemüthsart, grosser Fürsten fern<br />
geblieben find. Bey weitem den allerwenigsten Polen,<br />
taten gestattet die Natur/ noch weniger« die Erzie,<br />
hung, das nöthige Feuer gewaltiger Begirden und<br />
einen Geist diesen zum Herrn, der selbst unerschüt,<br />
terlich das Volk bewege und von seiner Erhabenheit<br />
und Stärke lebe. . Das. Haus Oestreich, verlor in<br />
diestn Ländern die Oberhand; auch die grossen Gra»<br />
stn und Herren giengen eimr nach dem andern ab,
mehr durch ihre Staatsfehler als durch fremde List<br />
und Macht.<br />
'36, Kaiser Carl in Feindschaft gegen den Erzherzog<br />
Rudolf versprach den "Zürichern Schirm / billigte<br />
nun den Bund an den Waldstett'en , Zürichern >Ber«<br />
nerN/ Lucernem und ihren Zugehörigen (Zug und<br />
Glaris) erlaubte de» Zürichern, Rapperswil zu er,<br />
obern und gab Zusage der Belehnnng. . Wenige<br />
Tage zuvor hatte er ein Bünbniß zwischen ihnm und<br />
umliegenden Reichsstädten veranstaltet. Ihren östrei»<br />
chischen Bund glaubten die Züricher auszuweichen,<br />
wann der' Ammann und Rath von' Pfullendorf (ei,<br />
ner kleinen Reichsstadt) sie wider den Herzog mahnen<br />
i;6; Mit Hünenberg/ einem östreichischen Vasall, ihre«<br />
Bürgers machten siediesen Vertrags er soll im Krieg<br />
auf Mahnung der östreichischen Ministe« als Vasall<br />
das Burgrecht aufgeben, und als Bürger, nach viers<br />
zehenTagen es erneuern. Als der Erzherzog in Hof,<br />
,;6f nungsvoller Jugend unversehens das Leben eingebüßt,<br />
begehrte das Hau« Oestreich von Zürich Erklärung,<br />
den'Spruch des Kaisers/ den der Bürgermeister vor<br />
zehels Jahren angenomen, zu hatten; diese.Zusage
hatten sie versprochen im zehenden Jahr zu wieder«<br />
holen. Sie schlugen dieses ab: der Herzog habe<br />
vor sechs Jahren von Rapperswil eine Brüte über<br />
d'en See geschlagen, und kränke die Oberherrlichleit<br />
über diese Wasser, deren sie gewohnt waren und<br />
welche der Kaiser bekräftiget habe; der Herzog hemme<br />
dm Kreislauf ihrer Münze, da er andern Münzen<br />
auch Curs gestatte; in seinen Ländern bestenre er sie<br />
wie Ausländer; zu Rapperswil werden ihre Schu»<br />
sier, Gerwer und Kornhändler' am Vertrieb gehin,<br />
de«; niemanden über Urlhellsprüche der niedern<br />
Gerichte Returs an den Rath-gestattet; und mehre,<br />
res wandten sie vor/ den Spruch auszuweichen, an»<br />
stattihnzuvenverfem-.Indessen Schwyz dem Her,'<br />
zog dm Waffenstillstand hielt,'sein ENde getrost er,'<br />
wartete, seine Erneuerung nie begehrte und gem be.'<br />
willigte. Die Züricher erkannten die List oder Unge»'<br />
schillichkeit Bruns, und unterNamen dii Verbesse,<br />
rung; die Bestrafung überliessen sie der Nachwelt.<br />
Aljo wär dieTraclätenkunst Herzog Albrechts frucht«<br />
los; dann zu guten Tractaten ist ein «inzigerWeg:<br />
die Wajftn öfnen ihn, da dann'die unedlen Zwey/
lz?i deutigkeiten und Spizfündigkeiten verschwinden. Nach,<br />
mals versöhnte sich der Kaiser mit Oestreich; hier«<br />
aufschrieb er den Schweizern wider den Zuger» und<br />
Glamer, Bund, welchen er vor sechszehen Jahren<br />
abgethan und vor neun Jahren gebilliget hatte; sie<br />
»«achteten sein Gebot; ihren Stillstand hielten sie. .<br />
Das acht und zwanzigste"Capitel.<br />
\;y Krieg der grossen Rotten. .<br />
,,7^^,4rplözllch erschien an den Gränzen-d« Schweiz«<br />
Ingelram Herr ^von Coucy von Marle von der Fere<br />
und Oisy mit mehr als vierzig tausend Mann mit<br />
fremdem.Feldgeschrey, nie gesehener Wassenrüstung<br />
und vielerley Sprachen aus vielen unerhörten ftan».<br />
zösischen,'» flamingischen und englischen Provinzen..<br />
Sein Krieg war gegen.Albrecht, und Leopold von<br />
Oestreich, SöhneAlbrechts und Urenkel Rudolfs von<br />
Habsburg, um die Morgengabe Frau Catharinen<br />
von Oestreich, d«Tocht« ihres Oheims, des ersten<br />
Leopold, Mutter Herrn Ingelrams. . Es hatte der.
Coucy uralt berühmten Adel und Reichtum; gleich,<br />
wie sein Haus dm Hnzogen der Normandie oft ge,<br />
-hölfen, damit nicht nach ihrem Fall das Haus der<br />
Uapetingm mit königlichem Ansehen und unaufhalt.<br />
barer Macht Frankreich ohne Widerstand ununl.<br />
schränkt beherrsche','so sah er mit gleichem Gemüth<br />
den Fottgang derPlantngeneten und hatte eine Toch,<br />
ter des Königs von England. Die kühne Jugend<br />
aus vielen Völlern/' die unter den siegreichen Schaci,<br />
ren des schwärzen Prinzen gedient^' gewann den Krig<br />
einig lieb; allein der König von Frankreich hörte auf<br />
zu schlagen, dann mächtigere Fürsten überwinden<br />
'gtössne Helden ohne Gefahr durch die ZeitV welchem<br />
Plan und einer körperlichen'Erschöpfung der schwarze<br />
Prinz unterlag/^ Die 'Truppen wären 'der Miliz an<br />
Kriegskunst nicht genug üb«legen, um das Volk zu<br />
zwingen, den Prinz durch Gelb in Stand zu sezech<br />
sie und hiednrch seine Macht auf einem vesten Fuß<br />
in halten. Da sie also in grossm Rotten zu BehaNp,<br />
tung des militärischen Lebms unter den^^ Völkern irrten,<br />
«warb der Coucy durch Vorschnb'des englischen Kö»<br />
^nigs ihren' Beystand.;" Sie zogen jin'M' dem Was,
gaugebürg durch das Land Oberelsaß und den engen<br />
Paß beym obern Ha.uen.stein an die. Aar von Büren<br />
bis nach Ölten in fünf .und. jwanzig Haufen, m«
Hcbensmittel;.Geleit
weswegen'dle von Schwyz die Züricher'Und B«,<br />
««bey ibremVorsaz liessen;-'also röafneten'iinii«»<br />
terstüzt und unvnhindert besonder« die von Bern.<br />
Die Schweizer bergassen 'die Gmndveste ihres An,<br />
sehens: im 'Krieg und^Frieden'einnley Entschluß,<br />
und alle Vormauren als gemeinschaftlich zu behaup,<br />
ten; und es ist von der Gleichgültigkeit eines dap.<br />
'fern Volks besörglich, 'sse «schlappe einst seine Kraft.<br />
>Im'Elsaß war allgemeine Flücht-in Städte und<br />
'Schlösser'; in diese vttschlossiN' sichdie Grossen,^ge,<br />
schrett vom Rühm und von'1>«KliegsMHni«t dieser<br />
^Fremden.'^Äls'^^ Leopold nichl«^ wldirsiehen. konnte,<br />
machte ir Elsaß zur Wüste. 5 f ©ti«; j£>trt ? zog durch"<br />
'nach dem Haüensteinpaß.' De« Paß vetliessen?und<br />
'fiohen eilends vor ihnen her die Grafen von Kibneg<br />
' und Nidau;< auf solches Beyspiel in nn«'hörterBe,<br />
- stüqüng - das Volk aus 'allen 'DöistlN!; >'littd; gallz<br />
'Aargäu in'^panischem^ Schleken'liiL'vie Waffen'fal,<br />
-len;-der«Herzog auf das allerdtingendste mahnreM<br />
- hie Wäfftn; r v«grtUchalle<br />
Kornfeld«j'?alle Wiesen?und sruchtbare Bäume^uNd<br />
* nachd«m'er''di«!Hulfsvölker Von ZürichsLuNMunb<br />
Bern
Bern beurlaubet, flöh er<br />
Ißoli<br />
fthlte ihm, den Schweizern ein Feldherr: sie könn<br />
len den Krieg' nicht führe«, weil sie Nicht einerlc»)<br />
Sinnes waren und nicht Frieden beobachten, W<br />
gen dem 'Ktiegdtilst ihres Volks; der Soldat war<br />
schon dazUmal wie «soll, aber die Generalitet ge,<br />
schitter, Thaten zu vollzlehen üls anzuordnen.<br />
! Westwärts ÜnlerwaldeN in dem LaNb Enllibuct),'<br />
wohnt ein sehr schönes/ mNnttres/ beherztes Volk;'<br />
FreyhnreN, die aufWollhansen'gewotznt, hatten" ti<br />
VenH«zogeU von Oestreich übergebe»/ aber es baute<br />
stin Land in viel« Freyheit;'daß einige Volk linier<br />
CUm UntttthaNeN des Herzogen voN Oestreich, das<br />
die Verheerung von seinen Gütern abhielt und Wirf*'<br />
„nnähttNdeN FelNd entgegen zo^>Die Entlib'Nche'c'<br />
da sie sichrüsteten/ etwtkten in jlntetwäldnern und LuV<br />
«rnetn die Liebe der Waffe«. Die Regierüngeii'<br />
wollten das Volt abhalten/ LucerNwutde versthlosi<br />
stn, allein die! Jünglinge spruNge« von d« Stabt><br />
Maur und eilten zN den EntlibUchcrN. Der FelnV'<br />
hatte.'bhne Widerstand gestreift; ^er wurde alst ins!<br />
Ailttisholz überrascht, von 'sechs hundert Mann die-
die/Gegmd kannten; daher, stphein Co^<br />
tansenden, so. dasi-der^ Muth der„ Entlibucher^mit<br />
Wlük belohnet wurden sie.Mengten, hinauf.iiii ihr<br />
Land, in seindlichen Rüstungen^ aus,,englischen>Pfer».<br />
den.^ Mntr d« Herren idle indessen auf^SchlösserN<br />
durch Furcht und Neid, gepeiniget wurden/ seufzte<br />
bey diesem Anblik: edler Herr von edlem Blut,<br />
n)«e daß ejn Baue de)ne Rüstung, trägt! d« Entli,<br />
buch« sprach: Junker, daS.kömt dah«, weil wie,<br />
edles ^ Blut'MdPf«dbll!tunttttinander.'. gegossen<br />
haben.,)Viele.RMSHerren von Bern woMen-wie<br />
der.Herzog, alles.vor d«.Stadt »«wüsten, -diese«,<br />
»fiderstandRied«, dann er.hatte ein Gut; er wollt«,<br />
den Feind von demselben abhatten durch einen Zaun,<br />
dapferer. Kriegsgesellen. Ueberall ^trat Bütg« und.<br />
B«ur nach Muth und Verstand, in B«athschlagung,,<br />
lvie dann in derMoth - all anderes: Ansehen, fällt.<br />
Bey einreissendem Proviantmangll war sonnenklar,<br />
d^ß der Feind auf ihre Unkosten leben würde, desto<br />
ungescheut«, wann «sie nicht fürchte^also wollten;<br />
sie ihn.entfernen ot>« nöthigen/ sie zu ehren..Jeder.<br />
nnterrichtete den andern von
Unschlszewurden gemacht f^mit 'öetelnigtet Kraft<br />
dvUstrttt,' Quart«« zestilt, iri «foeni dürchsthnib<br />
lmin Lalld welche« hiezu günstig, bey'Nacht wann<br />
wenig« viele schretens itn Winter dessen Kälte M«<br />
Fuß derÄlprn,-ihnen gewohnt,.Fremden unetträg»'<br />
lich toafY So-gelnng es an»'Weihnachtabend bey'<br />
5ns »md im Kloster Gottstätt; hierauf am siebenund<br />
iwanzigsten Chlistmonüt wetten dii Von Bern l»<br />
Vwnben''M'^a^mU'^lz'llüch«»'tzn»M8«A''^<br />
schrey den Ievän-ilil-KlösterFraubrnnne«»' Härtei<br />
Otreit/ vornißmlichim Creuzgang; Ievan funteite »ort<br />
Megrischer Wuth;i ihm zur Stiten'stritt Oldcaib j<br />
& sielen tteli Ritler, blseb' auch Rieder mit' meh<<br />
yls lwa^lig-Bernewj bis dasMöster 'in'FlMmni<br />
. geritth '-unlp Ranch > den Sire^deihülltef-eäHä^il'<br />
0rt>ari flichi unserochen floh / die Bnnib warschitlai<br />
ab, schwer von Brüte-, worunter' dreyHanieri'de^<br />
Herr von Cöucy mußte nach EM lurüt;ld«nn ftlchin j?H<br />
Heere b«|tonl>m ! mis birfniV^nsc^ertwFfslst uni<br />
òfehdngigmMtmtäfm Iche : n«'ch ! i)undctUtUt> SJe**'<br />
trägen von vielen unordentlich commandirt waren/<br />
st war lein Plan möglich und beruheten Ressour«n
täglich und stündlich auf Zufall. Selten aber hat<br />
in den unaufhörlichen Kriegen des,menschlichen Ge»<br />
schlecht ein Feldherr an Kriegskunst hervor geleuch,<br />
tet, weil, nebst einer ausserordentlichen Gemüthibe»<br />
schaffenheit ein Reichtum vieler Kenntnisse nothwen»<br />
dig ist, einen solchen Mann hervor zu bringen.<br />
In Belagerung der Stadt Büren vertilgte in Graf<br />
Rudolf ein Pfeil den,-Mannsstamm Nidau; da den<br />
Grafen von Kiburg, Schwager und Erben, Geld»<br />
schulden drükten, lieh der Herzog bey den Freybur,<br />
i*379 gern acht und vierzig tausend Gulden, kaufte Büren<br />
und Nidau und übergab diese Herrschaften dem Coucy><br />
für.die Ehesteur seiner Mütter.,./Mit einem grösser«<br />
Heer, alö-Alerander nach Assen geführt hatte, erwarb<br />
Herr Ingelram um seinen Reichtum zwo kleine Herr»<br />
schaften, wozu der Herzog sich entlchloß, nachdem«<br />
sein-eigenes Land.« in lange Armuth gestürzt. In<br />
. diesem Krieg den die-Schweizer hätten führen oder.<br />
nicht führen sollen, bewiesen sie, daß ihr Volk nicht,<br />
nach den Vorstehern beurtheilet werden muß. ....
Das neun und zwanzigste Capitel.^ r<br />
Krieg Leopolden, der Rittem Ehre,<br />
Herzogen von Oestreich.<br />
die Weltlichen sich aufrieben durch üble Regierung«<br />
Iehden, Geldschulden die sieererbt und mehre« die<br />
sie gehaust; dcetugendhafteste^strM ritterlich für an»<br />
dere, nicht färsilsch Mr.sich selbst; '.die besten Städte<br />
wußten sich nur.zu vertheidigen. Diest-Lage haben<br />
die Erzherzoge nicht genuzt, weil sieso grosse Eigen,<br />
schaften als andere, aber keine grossen, hatten; und<br />
Macht körnt nie vom Land, sie kömt von dem der es,<br />
geherrscht.<br />
,Die Grafen vonKiburg, PasallendesErzhauset<br />
ftx die Landgrafschast Burgund, übertrugen, ihm in.<br />
ls;6z Geldnoth Lehenrecht auf Thun und Burgdorf. Die<br />
Geldnoth, welche von mehr als hundert Jahren her.<br />
kam, nöthigte sie,.den Besiz von Thun d« Stadt<br />
?375 Bern zu verpfänden; der Herzog stritt mit Coucy,<br />
fauste am..Bodenste.die, Grafschaft Pludenz,^trach»<br />
Mtt nach Trevigiund gab Geld auf die Landvogtey<br />
Schwaben, alles nach einem zu weitlauftigen «Plan«<br />
lZ75 gestzt er halte einen Plan.. Als Kiburg Nidau so,<br />
bält/verkaust als ererbt, suchte er Kriogsglüc in der,<br />
Hunbardey, stritt, wie er pflegte, dapfer und kam»<br />
tzrm.MÜk. .Hierauferhielt^«.von ^inem Schwa».
ger Grasn» von Thierstein das uralte Schloß Bipp *?82<br />
auf einem Fels unweit Solothurn^ mit welcher<br />
Stadt er über Schloßgüter uneins ward. Er wollte<br />
sie bey Nacht «steigen; ein Baur warnte sie, worauf<br />
, der Graf in Unmulh das Land verwüstet hat. "2flfi<br />
wurden die Berner durch die SolothurNer in Waffen<br />
gemahnt, wie sie im Lauven Krieg ihnen Hülfe ge»<br />
leistet. Die Bern« versammelten 'eine Tagsazung;<br />
diese schitte Gesandte an Oestreich) zu wissen ob der<br />
Herzog Antheil Nehme; denn Kiburg war sein 93«*<br />
ßlll; viele <strong>The</strong>ilhaber, Vasallen des lcztern, waren,<br />
des Herzogen Beamte. Der Herzog erklarte, was.<br />
der Graf ohne ihn unternomen, dafür möge er lei»<br />
den. Worauf die Rache angefangen, aber alsobald'<br />
Stillstand gemacht worden. Der Graf hattc^nur i^j<br />
stineFreunde und Unterthanen, und war im ausser,<br />
sten Geldmangel, von einer erbitterten Reichsstadt<br />
und acht Völkerschaften mit Ruin bedrohet; er starb.<br />
Sein Bruder Berchtold wurde vön'den Eidgenossen<br />
und allen Bundsgenossen der'Vern«,'sunfzehentäü»'<br />
sind Mann, in Burgdorf, der Hauptstadt, unermü»'<br />
det belagekt/' In der' sechsten Woche und äusserstes<br />
E.C4,
Noth erwarb « kurzen Stillstand, in Hofnu«g,Bey<<br />
standeö von vielen Freunden mit welchen « gejeht<br />
Und gestritten, Sie zogen an; Graf Heinrich von<br />
Montfort warf Proviant und Volk in die Stadt,<br />
welches der Stillstand nicht erlaubte., aber die Roth<br />
entschuldigte. Hiedurch bewog er die Eidgenossen<br />
z>um Abzug und rettete sich fizr wenige Monate; er<br />
mußte sich ihrem Ausspruch unt.erwerfen,.da dann<br />
Otto von Bubenberg, Mitfer, Schuldheiß von Bern,<br />
im Namen seiner Stadt um dreyßig tausend und acht»<br />
hundert Gulden die Abtretung der Herrschaft Burg,<br />
yorf erhalten, ßo kam per v«lassene Graf um di«<br />
Hauptstadt, aber der Herzog durch Fahrlßßigkeit um<br />
ejn Lehen.<br />
UH ,Dcn Grossen blich von ihrem Aufwand nur die<br />
Erstattungspfllcht; bey.welcher Ereigniß der Sengt<br />
• von Bern mit Perachtung eigener Gefahr daurhasten.<br />
Vortheil mit utiKmüdet« Wachsamkeit für Siadt.<br />
und Nachtonlmfn erworben. Er hatte Darlehne der.<br />
Bürger zum Anlauf d« Herrschaft über Ttzun nicht.<br />
in bestimmtem Ziel bezahlt,., aus Unmöglichkeit oder<br />
ßurükhaltuntz, .da doch Cfedit nzchr. her.eicHeft' «.1$
11<br />
4*»<br />
Geld. Nach diesem Unfall oder Fehler siel Kiburg,<br />
wie erwähnt, in anwachsende Schulden, weswegen,<br />
da die Bürger zu lehnen versagten, der Senat um<br />
gedoppelten Zins zu zchenProcenten hunderttausend<br />
Gulden bey Fremden lieh. Das Volt erschrak; de»<br />
Senat wußte sein Munen, achtete aber wenig« auf<br />
dieses Mißvergnügen als auf den unfchäzbaren Augen»<br />
blik, da Oestreich erschöpft den Bernern ihren Fortgang<br />
zulassen mußte; Verschwendung war Staatöllugheit/<br />
die erwarben: Bern« eine Grundoeste d« Aristo»<br />
tratie: gute Unt«thanen wider hochmüthige, hung,<br />
rige Aufrührer des Volts. Doch damals'erhoben<br />
die Bürger Aufruhr und entfezten ausgenomen fünf<br />
den ganzen Senat.- Nachdem, sie ihm fein Amt,'<br />
nicht feine Würde, genomen,- machten.sie Gestze,<br />
kein« soll ein Amt langer als ein Jahr verwalten-,<br />
wenigstens der halbe Senat soll jährlich andern; ein<br />
grosser Rath von Zweyhunderten soll jährlich von den<br />
Nennern und ihren Beyßz«n(Rathshe«en und<br />
Sechszehnern) vus den Handwerken (Bürgerclast<br />
stn) der.Stadt (sonst wol auch aus Fremden) erwählt<br />
werden; d« Rath w.üsse d«. Gemeinde'vorgestellt
werden und schwüren; nie sollen zwey Brüder zugleich<br />
Zlalhsherren oder ein Rathsherr fremder Herrschast<br />
Pstichtig.seyn; worauf sie alles mit strengen Clause!«<br />
«estgesez^ Von. welchen. Anstalten der grosse Rath<br />
sreywillig zuvor und f«ner.so gehallen worden, wie<br />
gute Geseze nicht Menschenwnk, sond«n die Wür»<br />
lung der Geschäfte sind und früher beobachtet als<br />
befohlen werden; dieGefeze von Aenderung des halb««<br />
Senates-und Ausschliessung aller, die nicht verge»<br />
stllschastete Bürger,, aus dem grossen Rath, find al.<br />
sobald gefallen, weil darauf.wenig ankömt, -ob die<br />
gleichen, alles ob; die besten herrschen, od« wer die<br />
Zweyhund«te seyn, sond«n wie geschikt in Rath und<br />
That. Die Anordnung wider Brüder und Psiichtige<br />
ist, weil sie gut war^bekläftigetworden, ab« durch ei»<br />
«nderes Gesez; Dieses das an Zttrüttung erinnert/<br />
haben die Clauseln.d«Vergessenheit nicht entrissene<br />
in den Gesezbüchern ist keine Meldung davon r welk<br />
die Regierung ungezwungen auf das beste verwal,<br />
tele. Viele Regierungen zeiM bessere Gcsezbücher,<br />
leine ein glükseligereö Land, weil jene die Geseze mit*<br />
Unwillen empfangen, hieß sie sichselbst gegeben, da,
« sie klüglich als inStaatsgrund
Nischen Stolz Und unedlen Geiz am gleichen Richt«<br />
. auszustehen, habe.lein Endlibucher die Geduld; Pflicht<br />
wollenste dem Haus Oestreich nicht »«weigern,.«,<br />
stehen ab« Schirm im Recht und daß hierinn Lu»<br />
ecrn und Entlibuch bürg«lich zusamen halten. Da<br />
gab ihnen Lucern Burgrecht. Den stolzen Muth,<br />
willen einiger Beamten beweinte das Land, und fühl»<br />
ten umliegende Länder; diese Verwaltung «welle<br />
durch Mißbrauch und ermunterte durch Schwäche<br />
Begirde nach Neuerung; doch die Stadt Rappttswil<br />
hielt getreu an dem Herzog, ihrem Hnstell«, aus<br />
Haß gegen die Zürich« ihre Zerstöre» nnd weU die<br />
Bergvölker in ihren zerstreuten Wohnungen Städte<br />
zu hassen oder zu verachten schienen oder »siegten.<br />
Denn im ganzen Land waren die freym Männer in<br />
Städten und Ländern den Freyherren, das Landvolk<br />
den Bürgern'entgegen..'Die Frcyherrm im Ver,<br />
trauen auf die'Uebermacht ihres Herrn hielten ihr<br />
»olhabendes mulhiges Volt niedriger als vor.diefem<br />
Heibeigene; in den Städten hatten bereicherte Krämeri<br />
hochmüthigcre Manieren als aufdenAlpen der freyste<br />
Hk't ans altem Stamm; sie beobachteten müßig und.
immer unendliche Schattirungen in den Sitten ver»<br />
schieden« Classen, hielten für adelich siezu fühlen und<br />
fühlen zu lassen, und nannten Höflichkeit was Unhöf»<br />
lichkeit gegen den grossen <strong>The</strong>il des menschlichen Ge»<br />
schlechte ist; der Hirt, wann auf seine Alp ein Mensch<br />
kam, empfieng ihn mit freudig« Einfalt; nicht min»<br />
der treuherzig lebte er als Kriegsmann mit Gefährten<br />
in Arbeit und Gefahr. Die Bergvölker begnügten sich<br />
die Alpen zu Zchuzwehren und «ufdie nächsten Märkte<br />
freyenHandel zu hqben, wann die Oestreich« sienicht<br />
mit neuen Zöllen beschwerten, und Handwerkö-Mei,<br />
sterschasten sienicht übervortheilten; in Ermangelung<br />
dnselben Schuzwehren und wegen ausgebreiteterem<br />
Handel verbündeten sichdie Städte mit mehreren und<br />
entfernten Städten. Mehr als vierzig rheinische und<br />
schwäbische Reichsstädte trugen den Schweizern Bund<br />
an; « wurde von Zürich und Bern angenomen, und<br />
nicht von den Waldstetlen, doch von Lucern ohn«<br />
Wissen der andern; die Stadt Lucern war den Städ»<br />
ten zugethan, heimlich, aus Furcht. Da schien mög.<br />
lich, die Schweiz zu trennen. Ali zugleich Schwyz.<br />
und Lucern bey dem Herzog, jene über den Zoll zu
4«f --------<br />
Rapperswit, diese übte den zu Rotenburg sich beklag»<br />
t'en, wurde Jen« abgestellt, dieser nichts Dieses et»<br />
bitlertt das Volk von Lucern, ab« wider den Herzog,<br />
ben Waldstetten wär eS allezeit geneigt, die Regierung<br />
den Städten Und Grossen £ diest erwartete viel von<br />
Zeit und Unterhandlung, das Volt stztt nlle Hofuung<br />
auf das Schwer«. Als d« Schuldheiß und Rath<br />
ts mit äusserst« Sorgfalt zuruk hielten, ergriff es<br />
Plözlich feine Waffen, brach auf, «schien am Thor<br />
von Rotenburg, füllte die Grüben mit den Mauren des<br />
Schlössest und'gieng heim, ohne Blutvergiessm,<br />
vhne Raub, g«ochrn, zu grbllerm Schreken fein«<br />
Eigenen Reglnung als des "Herrn von Grünenberg,<br />
dem Rotenburg verpfändet war; dieser schikte Boten<br />
und Briefe an den Herzog von Oestreich; eilends auch<br />
Lucem ftn alle Städte und Länder der schweizer!»<br />
t)86 schen Eidgenossenschaft. Nach dies« That brach der<br />
Groll der Freyherren und freyen Männer in volles<br />
Feur an allenOrten aus, also daß den Eidgenossen'<br />
in wenigen Wochm vier und dreyßig Fehden änge»<br />
ftgt worden; hingegen -schwur Senipach eine kleine!<br />
ölneichilche^tadt in dem AargauMterWowan»'
verschiedener Beschwerden Burgrecht mit Lucern und<br />
waren die am Reichensee, die auf Mayenberg, da«<br />
Volt d« Mark neben Schwyz, die Unterthanen der<br />
Einsiedeln und neben Glaris die Vilensbach« für<br />
die Schweizer gesinnet und haben in wenigen Mona»<br />
ten mit Freuden zu ihnen .geschworen. Die Lucem«<br />
untersuchten wenig« was geschehen als was zu thun,<br />
beschlossen die Zerstörung d« nächsten Schlösser, ab<br />
welchen Slreifereyen, Aushung«ung und Feind,<br />
schast bevorstand, zogen aus auf Wollhausen und<br />
verbrannten die Schlösser Peters von Thorb«g, hier«<br />
auf die Rüß hinab und verbrannten Lielen und an,<br />
d«e Schloss«. Zürich, Zug, Uli, Schweiz und<br />
Unterwalden ohne Untersuchung eines kurzen Fehl««<br />
rüsteten für die Lucern« gemäß dein ewigen Bund<br />
wechselweisen Beystandes; diese vtrgassen üb« ihrer<br />
Eidgenossenschaft alle Privatneigung. Nach Baden<br />
tqm Leopold, Herzog von Oestreich, hoch betheurenb<br />
bey Gott und allen Rechten, Volk und Land gegen<br />
die Stör« des Friedens zu behaupten. Man warf.<br />
ihm vor,. er habe im Kiburgerkrieg dem Entsaz der<br />
Stadt Burgdorf Paß.gestattn; man.warf jfcen Zü»
lchern vor, dergtblichverheelen sie einettAllschlagj<br />
Rapperswil weg zu nehmen; aber dieser Krieg enb<br />
sprung aus den Sitten,. damals «wetten stolzeBeamte^<br />
Wuth, wie nun Mitleiden, und war die Zügelldsig»<br />
keit eines Volks Benachbarten v«d«blich, nun wäre<br />
sie es ihm selbst; jeder war furchtbar, bis Kriegs,<br />
lunst guten He«en dieses zugeeignet hat.<br />
In einem kurzen Stillstand rüstete dasHctiuV<br />
Oestreich alle seine Macht;.in achtzehen Tagen ha»<br />
brn Hundert, und acht und achtzig weltliche und geist«<br />
liche He«en den Schweizern Fehde angesagt, unter><br />
den. grossen'Prälaten und Freyhenln- auch «Blassach^<br />
Hofmeister der jungen Erzherzoge und Benz d«Iud,<<br />
ein.Partisan des Hauses Würtemberg. - Die Eidge»^<br />
nossen.hatten keinen Beystand als Bund und Muth.-<br />
In solch« Kriegesnoth schrieben die von Uri, Schwyzund<br />
Unt«wälden an die Stadt Betn, d« sie vor '•<br />
dem Bünd bey Laupe» •. edel Hüls geleistet.. 2(uf ;<br />
diese dringtnde.MahNung. erhielten sie (im andnn-<br />
Jahr nachdem Aufruhr den Rath gestürzt) folgen,><br />
den Bescheid l.ob sie nicht wissen,-daß an den zehen<br />
Stillstandsjahren'mit,Oestreich.einig«.Monate feb><br />
len?
litt? die benächbarten Oestreich« halten Mit Berü<br />
Frieden; endlich^ die'stiwt leide Geldmangel. Als<br />
dleEidgeNossen dieses hörten, schrieben sie nicht mehr<br />
an Bern. Den Anfang des Kriegs'erwarteten sie<br />
övll unbefchtnblich« Ungeduld;"bin Tage vor dech<br />
Ausgang ihres kurzen Stillstands waren alle Cidge,<br />
Nüssen unt« Wa^en. Hierauf brach der Krieg tos/<br />
der Krieg der freyen Männer wider die Freyherren.<br />
Dä sank in wenig Wochen manch vestes Schloß;<br />
da schwuren die Vilensbächer nnb Urann» zu Olatis'<br />
Landtccht Und halten es noch; die Untere'Mach!<br />
schwur dem Volk bon Ochwyz; auch nachdem Äit,<br />
lin seines Äolls', der'Abt in den EinsiebelN. M<br />
dle Mar)enb«zer ftch 'schweizerisch erklärt, wurden'<br />
dle' Schweiz« von' elliigen verrathen, so daß die<br />
halbe Belalünss'dürch din östreichischen Hinterhall'<br />
nledtt^emacht'wurdet"löörauf die andern den Ort'<br />
vnbrannt' und ainiarschirt. Getreu röar ihnenRei,<br />
chensee lind würde vdN übeile^enenT>estreich«n über»<br />
fällen^ in Bränl? gesteit, und wer dem Feur entgiengV<br />
Mit Weib und Kindern ttmgebrächt.' 'IndePn:>«!»'<br />
fache Untreu alles verwilelte, die Waffen ab« wü»<br />
Db
teten,als.i.wische^ erbitterten Völkern, kam. den Eid».<br />
g/nyssey, die zu Zürich. wareNj.Bericht: es per».<br />
sammle .sich zu Va,ben. das Heer.des Hauses Oestreich,<br />
voraus marschir.e der Herzog Mallen Grossen und.<br />
lb.«m Gefolgt Aargau hinauf gegey Sempach, wo»,<br />
hin der Herr von Bonsietten, (welcher vor sünfund,<br />
dreyßig Jahren zu Zürich gefangen gelegn,) in tot*.<br />
«igen Tagen.mit^ all« Wacht nachfolge. Der Kriegs,<br />
rath faßte, Schluß: .die Züricher sollen wachen und<br />
beharren wider verbyrgtne List von Seiten des Bon».<br />
Letten,. die.Zuger, und Glarner sollen ihre Pässe, be»,<br />
wahren, die^ übrigen sollen.dey Herzog «warten und.<br />
schj^gen,, wllwenige.vielen.StaHd halten. DieZü»,<br />
richer schlössen ihre Thore, die andnn verschanzten<br />
dleJässe, neunhundert M Ai,, Untttwalden und.<br />
Schw^z .und vier hundert Lucerner .erkundigt« den.<br />
herzoglichen Marsch.. Dieser, gieng von,Baden über.<br />
Sursee nach Sesspach,, welche.kleine Stadt, anmu».<br />
thig liegt am En^e eines zweistündigen.Sees.;, feine.<br />
fruchtbare Us« Erheben sich fyrft, M.Wiestn.jn.<br />
Kornfeld.; oben stand WM.
Aus welchem die Eidgenossen am-'neunten Iuly<br />
das feindliche He« «blikt, eine wol berittene, schön<br />
gerüstete Reuterey, sehr viele und länge Piken, auch<br />
Fußvolk aus den Dienern und Unterthanen des Adels,<br />
keine Feldartillerie, grosse sihwne Büchsen waren zut<br />
Belagerung von SeMach in langsamem Anzug. Sie<br />
sahen die Aargauet Herten, die, östreichischen Amt«<br />
leute, Urheber des 5t'riegs, den Grünenberg dem sie<br />
Rotenburg zerstört halten, die Freyhenen von Hall»<br />
wil, des Hauses Oestreich vor andern ans im Krieg<br />
und Frieden eifrigste Freunde, die Geßlet dle zur<br />
Schweiz uralten Haß trugen, Eglofen von Ems uw<br />
t« allm Rittern den berühmtesten dies« Zeit, Crafto<br />
von Lichtenstein und viele Fremde Grbsse aus dem.«<br />
Erzherzogtum, Und Efchtlotz. mit ihrem Panier<br />
Montfaucon, Mümpelgard und welsthe Burgundepj<br />
aller Orten glänzte unter dem ganzen Volk der Her» -<br />
zog von Oestreich selber.» im sieben Und dteyßigsten<br />
Jahr seines Alters.,, männlich schön, voll Helden,.<br />
feuer, siegprangend weil.« ganz neulich die rheini^<br />
schcn Reichsstädte besieget, tachbegjerig, durstig' jus<br />
Schlacht; ee wurde der Ritten» .Ehre, lusenamt»<br />
Dd 2
42V.<br />
Den, Eidgenossen däuchte schwer, der Cavalerie zu<br />
Mtstiehen, der Anfall'sicher« "auszuharren, wahr.<br />
scheinlich als Fußvolk zu siegen/ein Sieg eine un»<br />
gemeine Ermunterung, eine Niederlage unwichtig<br />
wegen der kleinen Zahl, ihr Tod ein Sporn zu Rache<br />
und Weg zu ewigem Ruhm. Von den Feinden, die<br />
das Korn arndteltn/wurden sie erblikt; einige be»<br />
wundttten ihren Entschluß.. Der Herzog wußte nicht'<br />
od« vergaß, daß Reuterey vottheilhafterBerg hinan'<br />
als von oben hnab den Anfall thut; er hielt für nö,'<br />
thig, dieselbe absteigen zu machen, obschon dieRü.<br />
slung sie zum Insanterietreffen unbehülflich? machte;<br />
wolgeübte Reuterey hat Fußvolk wol eher getrennt,'<br />
übttslügelt und besieget, nie aber hat eine ungeschikte'<br />
Infanterie einer guten Infantnie widerstanden. Hier»<br />
aufbefahl der Herzog, eng zusamenzu irrten; die,<br />
sir vesten Masse gab «eine undurchdringliche Front<br />
und Piken. Mit mehr als dreymal stärk«« Macht<br />
that' er. was der geringern Anzahl • zukam; seine An»<br />
MnuNg, wie oft in Kriegen geschieht/ war nicht<br />
lmgelehrt/ab« unzeitig. Seine Kühnheit wollten<br />
einige mäßigen: Schlachtfelder wärm' das Valnland
M«hört« Zufälle; ihm kommezu, für alle zu tw»<br />
che«, allen, für ihn zu streiten, und wie viel Verderb»<br />
Sicher einem Heer der Verlust eines Hauptes als eini»<br />
ger Glieder! worüber d« Herzog anfangs lächelnd,<br />
ab« endlich ungedultig ihnen geantwortet: meint ihr<br />
dann, Leopold werde zuschauen wie ihr seinetwegen<br />
(tobet? hier in meinem Erbland an der Spize m«i»<br />
«es Volks will ich siege» »der umkommen, mit euch,<br />
meine Ritter! Auf d« andern Seite stand jedes Volt<br />
pnttt seinem Pani«; .diese trugen d« Schnldheiß von<br />
Lucern und dieLandammann eines jeden Thals. Viele<br />
trugen die Hallbarden ihrer Grosväter, die im Paß<br />
Morgarten- gestritten ; einige aus Armuth anstatt<br />
Schilden ein kleines Bret am einen Arm^.. Hundert<br />
Glarner, Zug«, Entlibuch« und Rotenburg« wa»<br />
«n fteywillig bey.ihnen. Das kleine Heer zog aus<br />
dem Wald in das Feld aus Beforgniß (bey.solcher<br />
Zahl der Feinde) d« Hinterlist einesHinterhaltes in<br />
bedekt« Gegend. Auch.halte-deoHerzog..einen Hin,<br />
lerhalt verordnet,.und ihn dem- schwarzen,.Graf/ tU<br />
uem.von Zoll«n, vertraut. Jene nach dem Schlacht»<br />
gebet machten ihren Angrif in vollem LaufmitFeld^<br />
Dd %
geschrey/ welches alles anfenret und weil sie hoste»»<br />
durchzubrechen, sodann rechts und links nach Wol,<br />
gefallen zu verfahren. Sie wurden empfangen von<br />
Schilden gleich ein« Mau« und von hervorragen,<br />
den Piken gleich einem Wald von Stacheln; da ka,<br />
nien einige um, Zu wiederholten malen suchten sie<br />
zwischen den Pikm einen Weg über- die Leib« deren<br />
die.sie trugen; ohne allen Erfolg. Da rief d«H«r<br />
von Porta (von Mciland, Landmann in llri):<br />
schlagt auf die Glenc. Sie waren hohl. Sie thaten<br />
es mit stark« Faust und schweren Hallbarden, zer»<br />
schmetterten einige, die sogleich von den Hintersten<br />
«sezt wurden; und Porta fiel/ sechözig Mann sielen,<br />
ungerochen. Hierauf ein Augenblik traurige Rast;<br />
man befürchtete, der H«zog hane Bonstctten öd«<br />
der Würkung eines verborgenen Anschlags; gegen die<br />
Geschiklichkeit im gewohntm Handgnff schien, kein<br />
Mittel als ein ungewöhnliches) das in'Erstaunen<br />
f«
nosscn, gedenket meines Geschlechts! war blizfchnell<br />
am Feind, faßte einige Piken, begrub sie in feine<br />
Brust, und wie er dann sehr groß und stark beleibt,<br />
drükte sie im Fall zu Boden. Plözlich seine Krteglü<br />
gesellen über seinem Leichnam hin durch dl"e ge,<br />
machte Oefnung';' da drangen alle Säiüen der eid»<br />
genößischen Armee «stgeschlossen mit äusserster Kraft<br />
hintereinander an. Hinwiederum preßten sich die<br />
Reichen des erstaunten Feinds, sie aufzunehmen, um<br />
sie nieder zu machen; wodurch, durch Schreken, Eile,<br />
Noth und Hize viele Herren in glühenden Harnischen<br />
«stillen. Als nun östreichischer Seitä daß Schlacht»<br />
geschrey in lautem Jammer sich erhob und aus dem<br />
Wald herab das benachbartes Volk eilfertig die<br />
Schweiz« verst'ärkte^ die Dien« des Adels' ab«««,'<br />
fern beym Troß der Pferde wartetm, fassen diese.<br />
auf und sorgten durch' schnelle Flucht für^ ihr Leben.<br />
Zuerst fiel Fride'rich vom alten Adel Brandts; dann<br />
sank Herr Heinrich von Escheloh, in seiner Hand<br />
aber das Panier des Erzherzogtums, auch fiel Or.<br />
tenburg auf den Fahnen von Tyrol; den entriß etnl<br />
^Oveizer; ein Ritt« von'Äarbnrg"eilte und rettete'<br />
Dd4
424 "J. 1 . •'-'•..'.<br />
das ostreichifthe. Panier, hob es.hoch fmporj wi»<br />
hersiand hart, vergeblich < so daß er verwundet sielz<br />
mit der testen L/benskra/t rief e.r laut: rette, Öest»<br />
reich, rette! da drang der, Herzog ßlbst Herhey,
Hzreisgau ; versteinert stand er, die Panier entfiel<br />
ihm; dann warf er sich auf den Leichnam seines ge»<br />
liebten Fürsten, auf daß er nicht von Freunden oder<br />
Feinden bestell oder geauetfcht werde; hier «wartete<br />
und fand er seinen eigenen Tod., Den Herzog such.<br />
teu die Augen ton Oestreich« vergeblich; voll Grauen<br />
wandten sie sich ans einmal in volle Flucht und jede«<br />
schrie dem Knecht um sein Pferd; von diesen Pferden<br />
sahen sie den fernen Staub.. All«. Mußten sie in drüx<br />
senden Rüstungen, in unerträglicher Hize ihren Her,<br />
fen rächen, und jeder wie er konnte sein Leben wo.<br />
nicht retten, doch theuer verkaufen. Hier beschloß<br />
d« von Ems seinen Lauf ritterlicher Thaten. Hiev<br />
«hielt Otto. Truchslß von Waldburg.den rühmlichen<br />
Tod und Isni völlige Freyheit; aus der Stadt Ysni<br />
im Allgau war er hieh« gekommen und. hatte ihr<br />
um- ei» Darlehn zum Feldzug alle Gewalt, welche<br />
ihm daselbst übrig war, auf seinen Tod. hin verschrie«<br />
den. An vielen Wunden verblutet« der Herr von Gun»<br />
doldingen Schuldheiß der Stadt Luc««; ein Lucer».<br />
ner eilte ihm zu, seinen lezten Willen.iu vernehmen;<br />
d« Schuldheiß, entfernt von Gedanken ejnesPnwfe
waims/gav zur Antwort: rathe ünsrth Mt{6t5tg«h/<br />
keinem SchUldHeissm die Gewalt läng« ali ein Jahr<br />
l« lassen, das entbiete ihnen Gundildingep und<br />
wünsche ihnen glükliche Regierung und Sieg; wor,<br />
auf er mit sterbender Stimme mehreres gerathen/<br />
bis das Leben ihn verließ. Auch lagen äüf der Wahl»<br />
statt ein Landammann von Unterwaldcn ob dem<br />
Kernwald und ein« von Uri. Heldenmüthig starb<br />
Grüninger von Glaris, wofür das Volk von Schwyz<br />
seinem Sohn Laltbrecht geschenkt Bey den Oest^'<br />
«ich«n aber sielen sechs hundert sechs und fünfzig<br />
Freyherren/ Grafen und Ritler, Möntfaucdn/ Müm»<br />
pelgard, Otto von Baden, Lichtenstein s drey Hall«<br />
wil, Eschenz glüklich zwischen zwey Söhnen, vier von<br />
Rheinach (ein einig« «hielt ihr altes Geschlecht;<br />
«or dem Treffen als man abstieg und hinauf die ,<br />
Schuhschnäbel abschnitt, hatte er aus Lebhastigkeil'<br />
• sich v«wundet und war voll Unmuts) aus dem Tref.<br />
.ftn gebracht worden,) der Schüldhciß-von Schaf»'<br />
Haufen mit fünf und dreyßig Edlen und Bürgern, der'<br />
von Aarau zwischen vierleben Mitbürger« und nach'<br />
pvölf Zofingem ihr Schnldheiß Niclaüs (Butt; er'
fürchtete siin Schiksal nicht, aber daß die Feinde<br />
. v / . - • • •<br />
sein Stadtpani« erbrüten, riß es in Stülen und<br />
wurde tod gefunden, dm Slot des Panicrs^zwisihcn<br />
seinen Zähnen ucst haltend.<br />
Auch haben seine Mit'»<br />
bürg« seine Nachfolg« schwören lassen: sie wollet*<br />
die Panier behaupten wie Schüldheiß Niclaus Gutfc<br />
Nachdem fast alle Änführ« auf beyden Seiten st<br />
oder'anders geblieben, hörte das Commanbo auf';<br />
ruhig folgten die Flüchtigen der Acgirde des Lebens,<br />
die Sieg« beym Troß der Begirde der Beüte.<br />
So besiegte Winkelried mit Aufopferung feines<br />
Lebens einen Feind, welch« feine eigenen Waffen^<br />
seine eigenen und seines Herrn Tugenden und (auf,<br />
sir der Undurchdringlichkeit sein« Fronte) alles wi»<br />
her sich halte; wann es hätte sollen eine wol bediente<br />
Artillerie wegnehmen oder ihr Feuer unterlaufen \<br />
würde er mit einem solchen Gemüth und Fußvolk<br />
Wunder der Standhastigkeit bewiesen haben; er ist<br />
bis auf diesen Tag unter seinem Volt in grosser Ver«<br />
ehrung wie dann allen Völkern und Geschichtschrei,<br />
bern darzuthun obliegt,.wie solch ein Held in einem<br />
Nun unsterblich wird unh alle gute Bürg« zu V.a»
tun seiner Enkeln macht. Also wurden auch die<br />
Namen pvey hundert erschlagener Schweizer zu ewi-<br />
«er Anfturnng ihres gleichen in die Iahrzeitbücher<br />
«rzeichnel und am Altar jährlich gelesen. Am Tag<br />
»ach der Schlacht wurde der Herzog, der mit seinen<br />
Feinden als Feldherr zu siege» verdient halle, nebst<br />
ftchszig erschlagenen Schlachtgefahrten in das Kloster<br />
Köm'gsftlden geführt; ferners wurden die Aargauer<br />
Freyherren in die Grüften ihrer Voreltern bestattet;<br />
endlich als alle übrigen auf der Wahlstatt in, grosse<br />
Gräber gelegt worden, die Sieger, wie sie pflegten,<br />
drey Tage auf dem Siegesftld verharret hätten,<br />
zogen diese in ihre Städte und Lander mit fünfte.<br />
hm eroberten Panieren. Da. reimte Suter, ei»<br />
Lncerner, denHergang der Schlacht nach, ihrer alte»<br />
Wapier lfi Anstischnng dct Heers.
ffif i • ii -"inry»" 1 » - " ""^<br />
Das dreyßigsie Capitel.<br />
Krieg des Thals Glaris wider die<br />
östreichische Macht.<br />
41© -i, . i<br />
mächtig nnterstüzten Feinden Glaris einst im SBint«<br />
dem Herzog lind von ihm der Wachsamkeit so ge,<br />
treuer Diener unterworfen werden. Welches crnfc<br />
zuwelchen, Glaris die drey Waldstette nebst Zürich<br />
gegen Wesen gemahnt. Das Volk aus Gastet tu<br />
wartete sie auf einem Hügel bey der Stadt, aber<br />
nicht lang. Dit Belagerer füllten den Stadtgraben,<br />
an welchem hölzerne Häuser waren, mit brennenden<br />
Materialien; den See herab rönnen stark beseztt<br />
Flötze. Von beyden Stilen und : mit Feuer und.<br />
Waffen wurde Meftn angegriffen ,, Und cäpitulir«.<br />
also auf^ Sicherheit an Leih und Gut, Bekräftigung,<br />
der Stadttechte und (weil sie nicht Eidgenoß wer»<br />
den wollten) Annahme schweizerischer, anstatt est*<br />
teichlscher Oberherrschaft, so. daß-wechselweise, zn<br />
«iev»Monaten von Zürich, ..den Waldstctten und.<br />
Maris ein Vogt verordnet^ wurde, Fcichwie der<br />
Herzog zu Zug und.Glaris burcy: Schweizer Mtz<br />
Rechte, vttwalten ließ; bann diese entfernten die-<br />
«uslandischen Vögte; der Herzog/wärde im Frieden.<br />
in die.übrigen Rechte wich« eingestzt worden se?n^<br />
Auf dieses hin gestatteten d^e.Schweizer, der sstrch
chischen Besazung nach Hinterlassung der Baarschast<br />
und Waffen,stehen Abzug und räumten.Schlösser^'<br />
aus dem Weg Mischen Glaris. und^.Wesen. So.<br />
wurden die Gedanken der östreichlfthen Regierung<br />
Hither gelenkt und entstand aus dem Eifer der Glar»<br />
«er für die Schweiz« Beschwerde;^ doch hielten die.<br />
Verständigen jede ausländische für eine allgemeine»<br />
Angelegenheit; welche sirmlich auszuweichen andern,<br />
schon dazumal das Meisterstül. der Staatskunst.<br />
schien.<br />
... Bald nach der Sempacher Schlacht war Still,^<br />
stand vermittelt worden. Zur selbigen Zeit machten., #7<br />
die Glarn« Gestzt^ üb« die Ordnung des Rechts.<br />
Nach diesem machten die Wesen« mit Geschik und.-,,88<br />
rühmlichetTreu an dem Herzog, ihrem Herrn, einen<br />
Anschlag das Hauö Oestreich an den Schweizern zu<br />
rächen und ihre kleine Stadt von diesen zu befreyen.<br />
Dieses verabredeten einige mit Arnold Bruch, öst«<br />
reichischem Schloßvogt : auf Windet und.Johannes/<br />
Grafen von Werdlnberg ,. östreichischem Feldherr<br />
dieser Gegenden; weil niemand stiueö gleichen gern<br />
üb« iich. sieht und weil Regenten aus d
genauesten httrfthen, damit man'ihre Machten^<br />
- pfinde; im Genuß em« so Wnen Wollust sind \\t<br />
MersMch^ie"wann sie dabey reich werden? unV<br />
Meinhenschäft gestattel! Genuß'vieler ^eudtn^des'<br />
Lebens,^aurenftoll'"ünd B ü ^ Wägt 'ganz<br />
glob'niib« ünl/ kennt keine^eüde'ÄsMandate und<br />
Executiön?'Als wann die Naturale Wesen« belehrt<br />
hHtte, wie'gMinschästtichr Herrschllften'viel« kiel»<br />
mn Republiken agiert werdin, waren alle Um r 9&<br />
»igen Herrn gmeigter und brachten viele Tage lanK<br />
ölireichM' 'Söldatm'in 'Fässern" rnantgfaMg' o«,<br />
; i inuiriml"'irY t6?r^2iif^ti ^Söo'fc^kbicnê Äeiöeöängttt 1<br />
erwekttn V«dacht ^welihes'die Wtsmer'besorgten<br />
-nnb bald mertten. Dayet schikten lle'näch Glaris!<br />
«listlich bittend:?~ü\ möchten die'Mdleute iönGla^<br />
rls ihre Stadtj welche von vielm'benachbarten zu<br />
befürchten habe)'«elreü rmb-Äächdrulllch Wrinen^<br />
Der Schloßvogt'^siel die'Wesm«-^an,vöffentlichi zn<br />
Zstms malendDie'Gfornrt bet&ätltert ^tê Öcfò$tirtâ J<br />
dieses erfreute bii Westneri die höf^rn^ic Btsazüng,<br />
tili starkoder schwach sieseyn mochte, 'einznschläfenl.'<br />
Conrad ^Von Au,
Mündänt, vttsammelte hinauf die Gemeinde, zeigte'<br />
an, es sammle sichöstreichisches Volk, vertröstete aufdie<br />
Glarner welche morgen die nächsten Dörfer ^um<br />
Gehörsam bringen, 'und auf die.Schweiz« dielden•<br />
Schloßöogt-balv »«treiben werdm, «mahnte in«<br />
dessen ,u Wachsamkeit.' Alles dieses hotte das 5801s :<br />
gleich als Mit Neubegirde" und Bestürzung und &V<br />
dankte sich sehr mit bemhigenden Zusagen. Welchen<br />
der von Au Glauben gab , gleich als hätt«i E WV<br />
Schweiz« durch das Geschenk b« Freyheit sich die»<br />
seö Voie^vttbunben.. Den Bürgern'gelung wie'ge,<br />
meiniglich'jedem, was niemand von ihnen glaubt;<br />
um Mitternacht welle den Commandanten das Ge<<br />
schrey der 'einfallenden Armee des Herzögen von Ocst/<br />
reich.; - Mli«, Sarg'anste und Werdenberger Wter<br />
dem GraftnIöhann hatten^räs l'Land'hinab/'und<br />
bis vomkibulgifchen her östreichische Völker das Land<br />
auf nach Wesen marschitt°, • an -Zahl sechs'tausend<br />
Von den.Bürgem.und verbolgeneii Soldä'tcn^wur/<br />
den sie in.der-Finsterniß ihr« Haus« bcwafner-cr^<br />
wart«, 'bis auf gegebenes Zeichen ble'Llchtet'-plöz''!<br />
•lieh angezündet, die Thore '^röfnit,' Wache/%ejm2<br />
'" •.'. E.e. . • ' '"•' •
«35. "<br />
Mandant und sieben imd. dreyßig Mann /«lsobald «»<br />
mordet wurden z zwey und zwanzig retteten sich, weil<br />
' f^voNlden'MaureUj inj den See /prungen«, Diese<br />
' begegneten hierauf den Landleuten von Glaris^ welche<br />
anzogest'wider die.umligende Dörfer., Sie wandten<br />
M«nd,.hielten )enseits..der Schanze an der,Gränze<br />
d/s Thals,.bestürzt uber.die, Ereigniß nndiungewiß'<br />
ibler.Sicherheit^ -;$lrnsechsten Tag nach nepstossenem<br />
SWand.<br />
Als die.Schweizef dieses hörten, zogen'sie l« Feld,<br />
lehrten ab« aus, Provigntmangel.zurüü.. .Eilf hun?<br />
dertHestreichcr,waren$\ßStsm..und silnfzehmhun^<br />
dert, im Lager bey. Schennis.< Alle» mußten die Glar,<br />
n« die Viehwarmng, versäumen und vechungcm<br />
oder um Bwdt ihre Freyheit hingeben, ntn desjeni,<br />
gen Alleinherrschaft welchen sie vnlassen, wid« wel..<br />
che« Fe gestrittm,deW,.'Vögte sie.besieget,..dessm'<br />
Volt voll Haß und Rache wider sie war; dieser Noth<br />
wurden sie von ihren Bundsgenossen unbegreiflich«<br />
Weise^überliefert. > Daz.man also ungefähr tausend:<br />
freye Mann« in einem vfnm Thal für ihre .alth«,<br />
gebrachten Freyheiten wider die, östreichische Macht.
liebin gleich'ent'sirnt M<br />
UMnhWnb'.M'ertW^ick'^ns'^^<br />
dön Otanbhaftigieit' ih«eiW Hülfe/''AliV Undeil<br />
sie drey Mchrn Mg nntn Wofteft am EmgW<br />
ihres ThÄi/ hielten 'mhmitn^ad^fsàai ^ttt^itA<br />
taglich die Verstärkung des Aindes'und'hatten fcli<br />
litn Beyßanb'«ilsWey W«/Mch«W ttWai<br />
&nnr
«6<br />
Herzog euch giebt; alle'eure Urkunden sollt ihr üb«,<br />
liefery; der .Stadt Wesen, sollt ihr Ersaz leisten;<br />
• lyic bofhiijWird - Jtstimmrmw&m.iHrdt). den Herzog;<br />
endlich ihr sollt ^uren alten Ungehorsam abbüssen,<br />
bis der Herzog durch seine Gnade Ziel und Maasse<br />
stzen^wird. ;,bierauf schwöret und gebt Geffel. Nach.<br />
dem sie hlttauSabgenommen, wie Mund ihre Nach»<br />
fommen behlllscht.werden, würden, .schikten sienach<br />
Wesen folgende Antwort, bey welch« zu verharren<br />
fie sich^ mWlossen.: .daß das. Kloster zu Sekingen<br />
über sie Oberherrschaft,.der H«zog die,Schirmß«rschast<br />
haben, «kennen sie, wollen.auch.die verfalle,<br />
nen Steuren bezahlen, und was Graf Johannes von<br />
Werdenberg finden werde, daß die Wesen« durch<br />
Glarncr eingebüßt, «stalten; bey dem schweiznischen<br />
. Bund für Schirm.im Recht, bey.den. Prioatfrey,<br />
heilen und bey. der. ganzen Verfassung bitten sieden<br />
Herzogvon Ol^eich. sehr, die Landleute von Gla»<br />
eis bleiben zu lassen und ihrer Armuth eingedenk zu<br />
seyn. Die.volderöstleichischen Minister schlugen ihnen<br />
alles ab.<br />
Gleichwie, vielleicht ein Fürst an der Splze<br />
eines bestandigen gütm Heers, hiedurch ein kleines
•' • -;• . 4!7<br />
Volt zu ^müthloser Uebergäbe schrilen- Tonnte, ent, -<br />
sammle dieses dazumal das Feuer des HelbenmntheS)<br />
Nachdem die Gesandten die harten Worte der Minist«<br />
und viele Spötter'eyen der Wesener angehört/.<br />
begaben sie sich-unerschrolen heim. Die Glarn«'be^<br />
trachteten diesen Zufall als eine der 'seltenen Gelegenheiten<br />
da ein Volk Probe von seinem Wnth ab.<br />
legen kan.- Zu'Wesen »«sammelte sich «alle ».Mills.<br />
der vorderöstreichischen Erbländer;!Johann Bon W«»''<br />
denb«g hatte den'obersten Befehl j-Ülrich Freyherr!<br />
von Sar trug das östreichische Panier; auch war<br />
da d«Bonstetten,'d« in Wassen'Hräu geworden;'<br />
auch zog« alle Tokenburg« ihnen zu unt« Donatus"'<br />
ihrem Grafen j?'fern«s kam der Graf von Thiersteir?<br />
als zur Blutrache feines Vaters j'd« bey Sempach><br />
umgekommen; vor andern leuchtete Klingenb«g'her-Zahl d« QQU"<br />
baten war funfzehen tausend.<br />
Ee i
4M ——.<br />
Wse.diz.Schweizer wÄche di« Schlacht^ bey SM<br />
p^aH geliefert, und, r^n. SMmauW gsspWngen gc«<br />
M CoM zUlDeiW/,,witzMe^fVvöll«,. welche<br />
^M.MgeWl/chtcMfeM.w.artZ,/.ibreMydts^<br />
tztnoH^vellassen, und w.ie.B«n,. «1$LeypM mjtz<br />
. H^SWHt, angWgen,. gleich, als toi,Frieden stilh<br />
g^/Mss,.,tmd.Mderz ihnen von Yen Eidgenosse noch.<br />
d1.esGvoy^^^den.Glarnssn^solches vorgeworfen, wpr.den,.<br />
T.UHbezannt..;,) unbekannt,. ifc fast^aW.UmlMdlichC<br />
fy(%&t%M^t#«ßmmf,&*WMLWP Uebun«<br />
« M ,chjgx..R^lerunHen Mi. Untyisfrnhejh<br />
yqfa f^l^t^iuen- fn, itirjef% ^ic. 4^ovie; ^ev,^o);«»<br />
eitM^an, diH.G Menk.ey: besser KM:.b», f>M«fc<br />
^lyjl^MGMmn^ß^.ll WbMen, .<br />
^ MeH^.d^MeH WlliMlt^MMias, vom,<br />
•W i, MWOWK der.GlM,eHu d.q. .rt PA<br />
^ DfMzw^zuOsst.. MflM cqmMlndW,. 3Y m<br />
P . ^ ' W i . Hi.«WH ßlnW«, Wichqft, ig,<br />
dMWd,6ltMuj mjd.Mch.W^ .Wttmalden WK.<br />
l.uzV^^5Mber.MMYy rnj*aHtMPerätbe,<br />
flohen in Alpen und EinsanzWy,^, MeH QMNl ge^<br />
schah Gelühde S. tziisti, dem Schuzheiligen, von
dein GlariilanK 'genannt wird. «Yd 7 S. Fridolin.,<br />
dessen St!ft.Sckmge».ist/ Die B.otschflft tam in den<br />
Fielen Schlvyz % . funftig Jünglinge.- «griffe« ihre<br />
Waffen,, zögen in zwo GeftWaften durch das Maltenthat<br />
bey Nacht üb« die Berge.. Früh Morgens<br />
am »eunftu Aplill «schien der Anmarsch des Feindes<br />
und gefchsth d«: Angriff der. Schanze djf bey Näftls<br />
von Berg, zu Berg, gezogen stand,, unter Johann vy»<br />
Klmgmbttg, Ritter; .GrafIohann von W«denh«g<br />
ab« zog übesdeAKirenzenberg/wil swlilhen.hilNd.ert<br />
Mann in das Land.. Also gebol Matthias vsn.Bml<br />
den Landsturm; die vonMolliszogenihm^n;ihnen<br />
folgte der Flelen Glaris nnt« demLandammannM<br />
brecht Vogel, der an diesem-Tag.sich ein» dapftrn<br />
Mann bewiesen hat. Nach guten, .WiLerstand unh<br />
picht geringem Verlust bey der Schanze» wodurch. «j<br />
dem Voll Zeit verfthaft, wich der von Buel der Ob
Angst und Unruhe alles dieses hörten. Es wurde aber<br />
d« kleine Haufen dessen Lön Vuel von dem B«g Reütl<br />
im Rüken bedekt; an diesen Ort brachte Heinrich von<br />
Buel mit grosser Gefahr das Landpanier;«dreyßig aus<br />
dies«, fünfzig ausjen«>iaus allm Geg^endm zog das<br />
Volk in kleinen-Haufen dem Landpanier zu. Den<br />
Marsch des Feindes, bezeichnete V«he«ung, weil d«<br />
Soldat gemäß denfelbmunwissenden Zeiten die geringe<br />
Anzahl »«achtete und bemühet war Vieh wegzutrei»<br />
ben, Vo«atbskamm«n zu leeren und Näfels. zu ver.<br />
brennen..' Endlich sprengte die Reuttrey die Glarn«<br />
an;dieses that sie auf einem steinigten Boden;'hin.<br />
wiederum schlmderten die Glarner Steine widn die<br />
Pftrde, viele wurden verwundet) gelähmt, erfchla.<br />
gen, alle bestürzt. Indessen sahen die Feinde von allen<br />
Seiten her und aus unbewußten Thälern dm AnzugdesVolts.'Hierauf<br />
wurden sie.durch dieGlarn« au,<br />
gegrissn» uud (wiewann dieses Volk vor.andnn be»<br />
hend undgeschikt ist)-manigfaltig unv«sebens ver»<br />
wundet und von den Pferden geworfen. Uebcrhaupl<br />
wurden eilf. Angriffe gemacht. Gewaltiges Feldge.<br />
Meyverkündigt«,plözlich Zuzug aus dem'.hintern
Thal; beydiesem waren dreyßig d«.!Iünglinge von<br />
Schwyz.. Vondem Geschrey wiederballten die Ge.<br />
bürge, und es wurde wiederholt von dem Haufen der<br />
Streitenden., Die. Verwirrung derHfirde, der be,<br />
h«zte Widnstand, der Anblit der. nahen Alpen und<br />
viele ungewöhnliche Töne erregten in den Feinden die<br />
Furcht wunderbarer, verborgener Gefahren. Als wie<br />
gefchrekt von dem. Geist. Stadions der vor Iahrm<br />
mit vielen Rittern in eben diesem Paß durch eben die,<br />
sen Feind Niednlage-. und Verderben gefunden, sio,<br />
hm sie.aufeinmal in panischem Schrekfn; sie kamen<br />
häufig um durch alle Abenthenrm, dnen dies« Zufall<br />
ftuchtbar» Vater ist. Viele stürzten mit Pferden;<br />
viele wnrdm fortgerissen von dem Fluß Limt; andere<br />
rannten in die Hände der Glarnerz sicbm Herren von<br />
Landenbcrg hielten zusamen und. starben in einem<br />
Garten miteinand«; so wie die Bürg« von Rap»<br />
«erswil d«m dreyßig in "einem Baumgarten erschlag<br />
gen worden sind ; am Ufer des Flusses: fochten die<br />
Thurgauer von Frauenfeld, vierzig sielenunweit von<br />
einander; d«grüste<strong>The</strong>il des Adels derStadtSchaf.<br />
hausm, an Zahl vier und fünfzig; auch wurde Klin-
«genberg.mit.seine«drir> Dienern:erschlagen^ inbie-<br />
(ex Rllth beschloß.Iohannes vonHonstetten den kauf<br />
seines kriegerischen Lebens.;. Thorberg ffoh ohne,18»<br />
Panier; d«Saxkam uminVtttheidigung desöst,<br />
leichischen Paniers; Thierstein folate dem Schatten<br />
des Vatns; auch Totenbmg und Wüttemb«g wand.<br />
tm sich und flohen ohne Pam«.-. Ganz Glaris ab«)<br />
auch die aus demLintthal.und die aus demSemft»<br />
thal, verfolgte sie. mit Höh wiederhallendew: Siegs»<br />
glsthrey. die ganze Riet hinab, an die Wcfener.Blüle;<br />
sie kamen an so, schnell und stark, daß die Brüte<br />
brach ,-da v«sanl«n dir Ritt« in dm Rüstungen in»<br />
Walmstadtttsee, andere ihnen blindlings nach, an,<br />
d»e blieben hülstps in feindlicher Gewalt. EilfP«.<br />
ni«e, achtzehm hund«t Hämische tymden «beutet,<br />
fünfundzwanzig hundert Mann,-worunter. Hund««<br />
und drey und. achtzig Edle und Ritter, wurdm w.<br />
schlagen; eine nnbelannte Anzahl ist im Wass« un,<br />
tergegangen. W«denberg »o« Scheelen hingerissen,<br />
war ab Kirenzen entflohen. In der Nacht'floh die<br />
ganze Armee. Da suchtmalle Wesen» Heil in d«<br />
Flucht mit Weibern und. Hindern und vonGerälhe,
H viel jed»f«rtbrlngm konnte,, ausdii benachbarten<br />
B«ge.undüberdfn S«, wo einerMleiden hoste;<br />
ihre Stadt hatten sie in Brand geßekt. Früh Mor«<br />
gcns kamen die von Glaris, die auf der Wahlstatt<br />
Übernachtet,. und nachdem sie Wesen geplündert,.<br />
Überliessen sie es den Flamm«; diese Rache nahm<br />
Muth von Betrug. Die Leichname des «schlagenen<br />
Adefs.lagm,in.grossm -Gräb«n vor der Schanze;^<br />
ihre Verwandten« hab« im zwanzigsten.Monat sieauö«<br />
gegraben.und.bty demKlost«.Rüti.' inlgeweihete Erde.<br />
bestattet. Endlich gaben,die Glarn« ein Gestz: daß «191<br />
der Vornehmste aus jedem^Haus: in dem ganzenLand<br />
Glaris, jeden, ersten. Dounnstag, des Monates ApriD<br />
nach.Nafels. gehe-,, die Pfade- und Wege auf welchen.<br />
ihre Vorfahren an diesem Tag^grosseNoth.undAr,<br />
heil «lidtM dm. Seelen.der^Erschlagenen m Trost»<br />
u.nd.Heih Dafiluzolldlch versamnielteWolk auf die,<br />
Stellender «WAngrifft;. hierauf bey. der-sechste»<br />
Stelle- ronrl». di< ganze: Geschichte öou.tw Sem><br />
pacher.Schlacht, was imGast« begegnet, und end^<br />
. lich d« sieghaste Streit ihrer Voreltnn den Landleu,<br />
ten porgelestn, alsdann einund fünfzig Namen der
444 i'<br />
erschlagenen Glarner, die Namen beyder Knechte des!<br />
sen von Au, auch zwey «schlagen« Schwyzcr (die<br />
von Schwyz schikten Gesandte) endlich Matthias von<br />
Buel und alle Namen deren die in seinem kleinen<br />
Haufen sich für das Land gewagt. Worauf nach der<br />
Messe für ihre Väter und Erinnerung der mannhaft<br />
behaupteten Freyheit das ganze Volk von Glaris in<br />
laute Freude auszubrechen und diesen ganzen Tag<br />
in allem «sinnlichen Vergnügen zuzubringen pflegte;.<br />
die Reformirtm aber haben sich von diesem Sieges.<br />
fest abgesondert und halten, einm Bettag.<br />
In der zu unvollkommenen Geschichte all« dies«<br />
Siege sieht man ein vereinigtts Volk unwissende<br />
Ritter und ihre ungeordnete Miliz durch aufkäu.<br />
wende Kriegszncht überwindm, die Pässe nuzeu,<br />
ausser den Pässen seiner selbst nie vergessen, für die<br />
Freyheit militärisch und. je militärischer je freyer<br />
wnden und viele Proben geben, daß Militartugend<br />
alles andere gut macht, und alle Staatskunst nichts,<br />
bedeutet ohne diese Tugend.
Bern. 154 »;. Vo» dem Character der<br />
Berner. 16? 16. Von den bcuachl'ar»<br />
ten Grafen und Herreu. 171 17. Lau»<br />
penkricg. 197<br />
«8. Die Schweiz« von »333 bis 1351. 213
Innhalt.<br />
lj;l lz>. Cap. Zürich. Einleitung: VonThurgau. 22s<br />
2«. Der Character der'Thurgau«. 248<br />
31. Die.alten Gesttzichten^ der Stadt Zü,<br />
rich.2^7 22. D« V«an.derung der po.<br />
litischen Verfassung von Zürich. 281<br />
«3. Wie Zürich dem Bund beygetrelen<br />
ist. 3«<br />
JJ5* 24. Glarisland und Zug. 318<br />
i)54 2;. Krieg des Hauses Oestreich und römischen<br />
Reichs der Deutschen wider die Schweiz.<br />
1J58 26. Die Ruhe der Schweizer. %6t<br />
1365 2?. Tractatm mit Oestreich. 39,<br />
»375 28. Krieg d« grossen Roltm. - 3,6<br />
1Z86 29. Krieg Herzog Leopoldm, der Ritterschaft<br />
Ehre, gegen die Schweiz«. 405<br />
I)88 30. Die Männer von Glaris im Gefechte wider<br />
das Hauö Oestreich.' 429<br />
^«tf$*
* * *<br />
Zu S. xxiil lin.y. nach dem Wort.'Abauzit.<br />
Eben diese Aufschrift ist am Vangeron Hey Genf<br />
entdett worden ; Hier ist ab« das Wort VICANIS<br />
deutlich; also muthmassete Abauzit glüklich« im<br />
Anfang als zulezt. Dieses schreibt (8 Iül. 1780)<br />
mir der dem die Entdetung zugehört, HerrProfes.<br />
sor I. I. Bern«, - im zwey und achtzigsten Jahr<br />
so fleißig und gelehrt als wenige im dreyßigsten.'<br />
* * *<br />
Wann dieses wie andere gute und schlechte Büch«<br />
früh od« spät Uebersezer sindm sollte, werde»<br />
diese ihr« Arbeit grössere Aechlheil geben, mich<br />
ab« ihnen sehr berpstichtm, wanli sie belieben<br />
wollen, das Manüstript mir zum durchsehen<br />
zuzuschiken; ich aber werde ohne allen Verzug<br />
alle ihre Zweifel auflösen.<br />
* *
ERRATA.<br />
$'20'£in. 17 für fteyeri lies freyem .<br />
: 47 22. das Comma„ach Rudolf ausgestrichen<br />
57 4 lies gränzte<br />
»l»5 5 wurde nicht würde<br />
* 30 13 das tine.. dle auszustreichen<br />
«5? x die Buchstaben ' Hr. . auszustreiche»<br />
169 4 von unten Runen lies raunen<br />
171 am Rand 1 1218 für 121«-<br />
J89 2 von unten Schwarzes '<br />
703 5'von Unten nach Laupen ein<br />
»13. 12 geschmükt nachdem Wort Nacht<br />
«3l l2 Vortrag nicht Vertrag<br />
234 l'v.nacbauoIestandkn sezc'Sö<br />
25r ? ^nfschiefstn<br />
254 14' Churgau nicht Taurgau<br />
264° 4'; von unten; von nickt vor .<br />
2b6 4 von unten nach Fleiß keinCömma<br />
268 3 , » den nicht deni<br />
«97 7'-;'. zwischen Tuten ünvUzenach,<br />
sogleich nach Grinau<br />
303 ,3 nach Geschäften das . hinweg<br />
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