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Geschichten - The European Library

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D i e<br />

<strong>Geschichten</strong><br />

d e r<br />

Schweizer.<br />

Durch<br />

Johannes<br />

Müller.<br />

8ei mila Elvczii, audace & fcra plcbe,<br />

Da gli Alpmi castelli avea raccoUo;<br />

Chi '1 ferro , uso à far solchi, ä franger glcbe ,<br />

In nuove forme & in piü degne opre ha volto;<br />

E con la man, ehe guardò rozzi armenti,<br />

far', ch' i Regi sfidar nulla paventi.<br />

T. TASSO.<br />

Das erste Buch.<br />

Boston,<br />

beyder neuen typographischen Gesellschaft.<br />

I780,


A n<br />

Herrn<br />

Tarl Victor von Vonstettm<br />

d e s<br />

höchsten Raths zu Bern.<br />

^hncn, Herr von Vonstctten,<br />

übergebe ich dieses Buch wie vor Iahrcn<br />

mich selbst, weil wir in untren«-<br />

barer Freundschaft alles im Leben theilcn.<br />

Wann dieses Buch schlecht ist,<br />

a 2


leibt auch die Zuschrift nicht; wenn<br />

es gut ist, warum unsere Freundschaft<br />

nicht rühme» , da ich ohne ste nicht<br />

oder schlecht arbeiten würde.'


Vorrede<br />

von den Geschichtschreibern der Schweiz<br />

und über de» gleichzeitigen Zustand<br />

anderer Staaten.<br />

D<br />

rcy hundert Jahre sind nun bald Verstössen,<br />

seit Albrecht von Bonstetten König Ludwig dem 148»<br />

Eilsten den ersten allgemeinen Abriß der Sitten<br />

und Lander der schweizerischen Eidgenossen zuge»<br />

schriebe» hat. Vor ihm haben einige die Ge«<br />

schichten ihrer Städte, zu seiner Zeit mehrere den<br />

damaligen Krieg mit Carln, Herzog von Bur»<br />

glmd, und nach ihm den lezten Krieg für Bund<br />

und Freyheit aufgezeichnet; worauf der Krieg in<br />

Italien bis aufdas ruhmwürdige Unglül bey Ma><br />

rignano in und allsscr der Schweiz viele Schrift«<br />

fieller gefunden; die Geschichtschreiber der nachsie»<br />

unrühmlichen unglüllichen Zelt haben den<br />

Fortgang der Nation weder befördert noch be»<br />

schrieben.<br />

A 3


vi<br />

Vorrede.<br />

Jene haben die ausländische Beherrschung<br />

von Cäsar bis auf die Kundwerbung des Bunds<br />

der Schweizer im ersten Stolz neuer Unabhan»<br />

gigleit übergangen. Wie die Freyheit aufgeblü«<br />

het, hatten sie von ihren Väter» erzählen gehört,<br />

und im Anmarsch des Heers gegen die machtigen<br />

Fürsten mit ihren Kriegsgesellen in Schlachtlie»<br />

dern besungen; dann die meisten haben Staat<br />

und Krieg in gleichem Geist mit gleicher Hand<br />

beschrieben und verwaltet; also nicht allein / wie<br />

treugesinnt und freudig die alten Schweizer zu<br />

Straf dem fremden Troz zusammen aufgebroche»/<br />

sondern auch ihre Soldatenscherze/ dieih»<br />

nen spizfündig schienen, mit Freude» weitläuftlg<br />

aufgezeichnet / und noch viel weltlauftiger gegen<br />

Feigheit, Betrug (den siezwar selten entdelt),<br />

Bestechung und neue Sitten ihren Zorn in Strafreden<br />

ergossen. Von den Regenten wurde die<br />

Geschichtbeschreibung oft befohlen und immer ge«<br />

lobt, weil sieauch die Fehler lieber erklären als<br />

argwohnen liessen, die Reaierungcformen aber<br />

nicht als die ältesten/ sondern als die besten ver»<br />

theidigten.<br />

Worauf Gilg Tschudy, ein Glarncr,fast alle<br />

Zeiten der schweizerischen Lander mit einer sol«<br />

chen Belesenheit, einem so getreuen unermüdeten


Vorrede.<br />

vii<br />

Fleiß und alter Würde beschrieben, daß er alle<br />

ältere und neuere Geschichtschreiber dieses Landes<br />

hinter sich zurülgelassen. Er war aus einem Geschlecht,<br />

welchem an Alter wenige in Europa<br />

gleich kommen; als Jüngling erwarb er das Zutrauen<br />

seines Volks, im Alter war er dessen Ober-<br />

Haupt; es ist lein Canton, wo er nicht Freunde<br />

gefunden; Kaiser Ferdinand/ an welchen er ge«<br />

sandt worden, ehrte ihn; viele Grosse suchten<br />

ihn; er sah die erste lichterlohe Flamme der Eontrovers;<br />

dieselbe Partheyung hat ihn zu keinem<br />

ungebührlichen Wort verleitet / und lein Haar<br />

breit von der Wahrheit entfernt; er besaß früh<br />

grosse Gelehrsamkeit/ im hohen Alter behielt er<br />

seinen Fleiß; seinem Sohn hinterließ er gute<br />

Waffen und einen Reichtum, wovon er den Armen<br />

wohlgethan hatte, allen Tschudy und allen Glarncrn<br />

den Ruhm, daß der Geschichtschreiber der<br />

alten Schweizer aus ihrem Geblüt und unter<br />

ihnen entsprossen und geehret worden.<br />

Hiezu kommen Urkunden, welche durch den<br />

Fleiß und Scharfsinn einiger Geschichtforscher<br />

eutdelt und untersucht worden sind, worinn Herrn<br />

Alexander Ludwig von Wattenwyl, Herrn Feld-<br />

Marschall Zurlauben von Thurn und Gestelenbürg<br />

und Herrn Gottlieb Emanuel von Haller<br />

04


vill<br />

Vorrede.<br />

niemand übertritt. Die Erzählung von dem Ursprung<br />

und Fortgang der Schweiz beruhet auf<br />

solchen Geschichtschreibern und Urkunden.<br />

476 Als das alte Kaisertum auf Abgang der<br />

Kriegszucht verfallen und gesunken, haben die<br />

Franleu so tapfer, so frey und beharrlicher als<br />

die andern Barbaren, und mitihnen zufallsweise<br />

die Araber von Friesland bis nach Sumatra die<br />

Obermacht erworben. Wie aus der Tiefe des<br />

altoermcinten Meers von der deutschen zur las»<br />

pischen See, so unerwartet stiegen die Norman»<br />

nen empor, und gründeten Fürstentümer zwischen<br />

Mesopotamien und Island. Allein die Äraber<br />

haben ihr Kaisertum ohne vielen Widerstand<br />

erobert und eingebüßt, und weniger Veränderung<br />

erlidten als bewürlt. Auch sind verschiedentlich<br />

die Normannen um Thron und Freyheit gelomwen.<br />

Da die Franken mit grossem Gehorsam<br />

erobernden Heerführern gefolget, und aber zu<br />

Monarchien die Zeit nicht reif war, hat nach<br />

alter Art jeder für sichund ihr König ohne Macht<br />

regiert; welche Verfassung der König aus natürlicher<br />

Herrschbegierde und wegen dem Andenken<br />

der Kaiser ungeduldig ertrug. In dieser Unbestandigleit<br />

blieb Europa sechs Jahrhunderte, wegen<br />

lMufhörlicher Veränderung der porigen Sit»


V o r r e b e.<br />

ix<br />

ten, wodurch die Tapferkeit ab oder zunahm; und<br />

einen festern Grund hat lein Barbar gelegt.<br />

Als endlich jeder Schimmer des alten Lichts *°7J<br />

der Wissenschaften erloschen, auch der germanische<br />

Verstand durch Neuerungen irr geworden ,<br />

unterwarf der Papst mit Schrelnissen die Gemü»<br />

ther des Volks; alle Waffen waren in den Handen<br />

des Volks; also gehorchten die grossen Fürsten'<br />

ans Noth. Wie jedes Reich durch gleiche Kunst<br />

gestiftet und befestiget wird, wurden die Schrcknisse<br />

vertausendfachet; je diker die Nacht, um so<br />

viel unheilbarer erblindete der Mensch vor dem<br />

Bliz des Banns. Da kamen Kaiser Friedrich<br />

der Zweyte und Rogerius Bacon, und viele Vür»<br />

acr murreten in freyen Städten, aber eine bet«<br />

telnde Miliz lebte von Eroberung der Welt. Die<br />

Menschen lauften Erlaubniß des körperlichen Genusses,<br />

und büßten in Flammenden Gebrauch<br />

des Verstands.<br />

Allein weil alle Ueberspannung erschöpfet, *4°°<br />

nnd nun die kleinen gegen die grossen Fürsten *<br />

ausserordentlicher Tugend, auch die Kirche ausserordentlicher<br />

Andacht bedurfte, ereignete sich, daß<br />

nachdem in Frankreich die normannische Herrschaft<br />

bezwungen, und in Spanien die arabische geschwächt<br />

worden, in drey Jahrhunderten die Men»


X<br />

Vorrede.<br />

ge arabischer und französischer Fürsten mehr durch<br />

Kunst als Macht einem Einigen unterworfen wur»<br />

den; in den italiänischen Republiken viele anfangs<br />

furchtsam und immer unerschrolener den<br />

helligen Stuhl betrachteten, dessen Besizer im Zu«<br />

trauen auf seine Macht ihre Grundfeste vergaß,<br />

die Macht lieber genoß als befestigte, und über<br />

seinem Haus das Papsttum versäumte. Da wurden<br />

durch die Eroberung von Confiantinopel/ den<br />

Untergang des Hauses Burgund und einen Bund<br />

des Herzogen Lodovico Moro Sforza gegen dem<br />

napolltanlfchen König / alle Jahrhunderte und<br />

viele Nationen von mancherley Sitten einander<br />

genähert, und in wenigen Jahren unerhörteVeränderungen<br />

des menschlichen Geschlechts, doch<br />

die allergrößte durch die Kühnheit eines Genue«<br />

fers veranstaltet. Den Erfolg der Entdelungen<br />

hat jene Zeit nicht vorgesehen, die folgende falsch<br />

betrachtet, laum sehen wir ihn hervorleimen;<br />

Deutschland und Welschland zitterten vor dem<br />

Fortgang der Türken; viele fürchteten Frankreich,<br />

das durch den Fall von Burgund laum gesichert,<br />

in einem Nun Italien bezwang. Da stieg aus langem<br />

Unglül der Erzherzog empor; bald hatteParis<br />

leinen furchtbarern, Constantinopel leinen<br />

standhastern Feind; vor der Furcht vor ihm ver»


Vorrede.<br />

xi<br />

schwand alle vorige Furcht. Zu welcher Zeit im<br />

Wohnsiz des Pabsts die Alten aus der Dunkelheit<br />

wiederum hervorgetreten, und unvorsichtige Päbste<br />

durch schöne Eigenschaften die Gewalt unter»<br />

gruben. Die damaligen Grundsäze der Cabinete,<br />

reife Früchte alter Bemerkungen, behaupten sich<br />

in der innern Staatslunst; die auswärtige war<br />

noch neu. Die Lehrgebäude, welche die Gelehrten<br />

aus vielen und verschiedenen Zelten auf die damaligen<br />

Begriffe gepfropft, sind ausser Gebrauch,<br />

wie gemeiniglich was erborgt wird; auch sahen<br />

viele Gelehrte aufHofglül und Reichtum, wozu<br />

unter wenigen Fürsten ein löblicher Weg offen<br />

stehet; im Getümmel der grossen Welt vergaßen<br />

einige, daß auch das Voll in der Welt ist; andere<br />

hielten Gelehrte für das Publicum, welche nie<br />

im Publicum erscheinen.<br />

Indessen die Staaten und Gelehrte zu Unter- i?«7<br />

nehmunge» sich bewegten, erhob sichüber die Religion<br />

ein unendlicher Streit, nicht ob irgend<br />

etwas Unbegreifliches glaubwürdig wäre, fondern<br />

ob die Vernunft einige unbegreifliche Arti»<br />

lel mehr oder weniger glauben müsse; also durfte<br />

der Streit nicht mit Vernunft geführt werden.<br />

Die Gelehrtheit im Kriegswesen war in unbe»<br />

hülflicher Kindheit, weil die damalige Manier


xii<br />

Vorrede.<br />

unzulänglich, die wahre denselben Feldherren zu<br />

Hoch war; also waren die Besten blindeNachahmer<br />

der Alten; daher einige Fürstenden Eifer der Miliz<br />

zu erhöhen gern sahen, die Gemüther über Ausmarchungder<br />

Geheimnisse sich erhizen; danndas<br />

Unglaubliche bewürleti Wunderglauben. Doch<br />

wurden bald auch Fürsten ernstlich, weil ein Eini»<br />

ger allgemeinem Wahn selten widersteht. Hiedurch<br />

wurde bey den Klugen die Controvers der Vor«<br />

wand, bey den ander» die Ursache neuer Grund,<br />

säze und Unternehmungen; ein mißliches Werkzeug<br />

zur Unterwerfung anderer, welches unser eigenes<br />

Gemüth leicht unterjocht!<br />

Von da folgt in einem fort ein zweyhundert«<br />

jähriger Kampf um Oberhand, Gleichheit oder<br />

Freyheit beydes der Sekten und Mächte. Nie hat<br />

jede Nation ihre Gemüthsart mannigfaltiger ge«<br />

äussert, noch überlegene Tugend die grössere Macht<br />

glorwürdiger gestürzt; welches die Standhaftigleit<br />

wohlgesinnter Männer unerschütterlich macht,<br />

würdigen Fürsten die Strasse unsterblichenRuhnls<br />

vorzeichnet, und jeden Potentat lehret, wie viel<br />

mehr er sichzu fürchten habe als andere ihn. Carl<br />

der Fünfte/ Philipp wider Nassau und Englän»<br />

der/ das Haus Oestreich wider das Heer Gustav<br />

Adolphs, und Frankreich wider Wilhelm den


Vorrede.<br />

xiu<br />

Dritten warnten nur; sie glaubten zu sey», was sie<br />

hätten werden können; stolz aufGold und Heeres»<br />

macht, bliktcn sie verächtlich auf die Seelenlraft<br />

großgesinnter Gegner. Also lam gewöhnlich das<br />

oberste Ansehen von dem Stärlern aufden Besser».<br />

Moriz von Oranien lernte als ein Jüngling<br />

bey den Alten eine neue Kriegskunst, als der mit '58?<br />

einem einigen gesezten Blil ohne Furcht vor dem<br />

Schweren, ohne Aberglauben an das Angesehene,<br />

oder Anhänglichkeit an das Gewöhnliche, seine<br />

und ihre Zeit und Waffen, wie einer aus ihnen<br />

beurtheilend verglich; wodurch, als er den<br />

Spott vieler in Waffen grau gewordenen Offi»<br />

eiere erduldet, er an die Spize gelehrter Feld»<br />

Herren der neuern Zeit gekommen. Zwar hat<br />

ein grosser Manu aller Orten zu allen Zeiten sei«<br />

nen Plaz, aber stirbt, wann sein Zeitalter zu tief<br />

unter ihm, wie Carl der Grosse, ohne Nachfol«<br />

ger. Allein die Fortschreitung des menschlichen<br />

Geistes hatte die Epoche der Kriegskunst genähert;<br />

wie dann so fort Kriegszucht aufgeleimet, und ver«<br />

fchiedene Corps auf bleibenden Fuß gestellt und<br />

beständig unterwiesen worden sind. Von dersel«<br />

ben Zeit an haben einige durch gelehrte Ordnun«<br />

gen, wohl veranstaltete Märsche, und Helden»<br />

gcisi grosser Tugend Probe dargestellt; aber, aus-


xiv<br />

Vorrede.<br />

genommen Gustav, hatten meist alle zu Haus<br />

furchtbarere Feinde als im Feld, und wurden<br />

durch Niederträchtigleiten, Unfchlüßigleiteu und<br />

Unerfahrenheit ihrer Höfe im Studium ihrer<br />

Kunst verwirret; einige hatten leine würdige<br />

Gegner. Also haben geschilte Generale die Güte<br />

ihrer Truppen überlebt. Doch während vieler<br />

einseitigen glänzenden Plane und «nglüllichen<br />

Versuche, wie im Jugendalter geschieht, näherte<br />

sich die Kriegskunst einer guten Zeit. Indessen<br />

lehrten scharfsinnige Männer das Nichts der Wif«<br />

senschaften, die Notydurft neuer Beobachtungen<br />

und angemessenen Sprachgebrauch; andere na»<br />

Herten sich dem Voll, und ihnen das Voll; nie,<br />

mals haben mehrere und aufmerksamere Zeuge»<br />

nossen so schnell und frey Staatsmänner, Feld»<br />

Herren und Schriftsteller um Tugend oder Trag,<br />

heit verachtet oder gerühmt.<br />

In einer solchen Reife zu großen Begebenheiten<br />

stand Europa in dem siebenzehenhundertund vier«<br />

zigsien Jahr; da stieg Friedrich auf den Thron.<br />

Da das Erzhaus durch gute Regierung vieler<br />

ungenuzten reichen Staaten sichzu der allerfurcht,<br />

barsten Monarchie empor schwingen konnte, faßte<br />

er den Muth, seinen damals kleinen Staat mit<br />

und ohne Bundsgenossen gegen diese Macht ins


Vorrede.<br />

xv<br />

Gefechte zu bringen. Also unterwies er die Trchpen<br />

in der tiefsinnigsten Kriegszucht im Frieden unermüdeter<br />

als anderein Gefahr; umschuf seine Reuterey;<br />

verband Heldenfeuer mit Beobachtungsfieiß,<br />

Genauigkeit und unerhörte Geschwindigkeit, im<br />

Soldat Gehorsam und Begeisterung; gab der Tal.<br />

til durch Simplicität Bestand im Wesen, Geschmeidigleit<br />

in Formen; ward Meister der Bewegun»<br />

gen seltener durch Uebermacht als Behendigleit,<br />

und ließ Glül noch Unglül leine Macht; so daß<br />

er nach dem Sieg bey Kesselsdorf nicht mehr gefodert<br />

als vorher, und ohne Staat mit neuen Truppen<br />

jeden fußbreit Land gegen halb Europa be»<br />

hauptet; den Krieg nie gefürchtet und nie Verlan»<br />

gert, nach langem Frieden erfahrne Truppen dar»<br />

gestellt, von drey Kriegen leine Spur im Land<br />

gelassen als Triumphe und Provinzen; von ganz<br />

Europa gern auf den ärmsten Bauer geblilt, ge»<br />

weihte Meinungen die er gehaßt, im Besiz der All»<br />

gewalt nur widerlegt, alles Große wie leicht,<br />

alles Kleine im Grossen betrachtet, eommandlrt,<br />

gestritten, geherrscht, gelebt, geschrieben, die<br />

Künste gellebt und geschirmt/ als hätte er nur jede<br />

Tugend/ und nicht alle.<br />

Nack der wilden Zerrüttung und nach der<br />

Herrschaft finsterer Schrelnisse, gab Friedrich,


xvi<br />

Vorrede.<br />

der vollzog, was man Römern laum geglaubt,<br />

der Kriegsgelehrtheit die Obermacht.<br />

Immer waren Glül und Ruhm Folgen der<br />

Veharrlichlelt.<br />

So beharre ganz Schweizerland auf<br />

dem uralten Zwel: Bewahrung der Freyheit; so<br />

vernichte die Majestät seines Grundsazes Privat,<br />

Neigungen der Cantons; verschwinde Trägheit<br />

und Liebe des Gewinns vor dem alten, wenig<br />

bedürftigen, mit Arbeit erfüllten militärischen<br />

Leben. Hieraus entstehet freyer Muth (wer<br />

wanlt/ wer fürchtet, ist nicht frey), Achtung<br />

bey den Bundsgenossen/ schöne Vertheidigung/<br />

und, wo nicht ewige Freyheit / aller Orten Ruhm<br />

und Glül;<br />

PR0NTA MAN, PENS1ER FERMO, ANIMO<br />

AUDACE!<br />

Die Quelle der Siege der alten Schlveizer/<br />

ihre Sitten, welche ich in dem Alpengebürg viel»<br />

faltig noch gesehen, werden hier beschriebe»/ weil<br />

jeder Staat, wie oft gedacht/-mit gleicher Kunst<br />

gegründet nnd behauptet wird.<br />

Ein Geschichtschreiber bedarf einer freyen Seele<br />

und fast aller Kenntnisse eines grossen Königs i<br />

jene muß er haben, nach diesen aber streben.<br />

Boissiere bey Genf,<br />

e Dec. 1779.<br />

Die


Die<br />

Zeugen.<br />

Tantae molis erat.<br />

VlRO,<br />

Erstes<br />

Capitel<br />

Nachrichten der Griechen und Römer zu<br />

diesem und folgendem <strong>The</strong>il der ®U<br />

schichten der alten Schweizer.<br />

3^poUonius y0N Rhodos, VIj 627, H*. &**** *»,<br />

Kryvo.1 \- Hbir «TcofrtXsio JWC9- ifxuvis» !<br />

Polydius, III-• 47'vom Wallis t. II. p. 1504. edic<br />

Gron. von den Seen und Pässen (nichts vom Itt<br />

manischen Seel); III, ;y eine tühn auf den<br />

Beenhardsberg mißgedeutete Stelle; II, 18,19,21<br />

find Volt und Gegend unbestimmt; p. 142 ff. de»<br />

trift das Delphinat Wien odep die Provinz<br />

2 «4 Nachrichten der alten Schriftsteller von dem rim»<br />

blischen Krieg findet man in dem fcnch Be'lumGira»<br />

bricum, welches (mit einer thörichten Vorrede) zu<br />

Zürich im Jahr 1772 erschienen» Cicero Tuse. II,<br />

27 ( Iuvmalis 5. VIII, Plutarchus aber Cam. p.<br />

Xyl. 138. Mario409. Lucullo 510 und 518/ Cac«<br />

fore 710, 717 UND 720, Othone ld?) sind beyjU«<br />

. .fügen.<br />

Cas«, Z.6. I» »,,ü, 4


XVIIl .— ' i<br />

Almel. 294. erläutert werden c>^5!«,). Ncgcn<br />

littcris graecis (c. 29.) ist nicht Strabo ni. 180.<br />

A.27}, vielniehr Ephorus Str. IV. C. 199. A. 304,<br />

ja die Sage Tac. Garn. c. 3. ein Autor. Unsere<br />

Abschrift Cäsars berichtiget etwa Iul. Celsus.<br />

Cicero, all Au. I, 17; pro Balbo.<br />

Strabo, wie er p. 71. Gas. 12z Alm. sich durch Ve<<br />

tenntniß der Unwissenheit empfiehlt; 93, 149 von<br />

der vorigen Unwissenheit; 123, 190 die gallischen<br />

Gränzen, die Celten und Lygier^( dieser Name ist<br />

unhinlänglich untersucht); 176, 267 Belgitcn;<br />

Cäsars v^snnjiccTuii^, 293 vom Rhein, dem<br />

Adula und Rantuaten (der Name kömmt von dem<br />

Wohnort, nicht vom Stamm);,19;, 2,9$ Iura<br />

( den Iorat unterscheidet vielleicht er, allein); 196,<br />

300 die helvetischen Weiber; 196, 299 daß Helve«<br />

tia in Gallia sey; 224, 3,2, ff.: Wallis, der \u<br />

manische See, die Wadt, Adula, Rhätien, dieLc»<br />

pontier; 206, 316: der Alpen Bau und Anbau;<br />

208, 3l8:'ihre Pässe; -71, 410: Rhone, 292 ,<br />

416 von dem Bodens«; 292, 448: das Rheinthal;<br />

313, 48»: die Küsten jenes Wassers.<br />

Diönyssus Pcriegeta, V. 29; (woselbst sein Para»<br />

phraste ihn 3M»°« schlecht versteht).<br />

Llvius. An den Zügen V. ,3. giebt PliniuswolHel,<br />

vctiern <strong>The</strong>il und vom Ladinum spricht vielleicht<br />

Lioms. Erbricht V, 3; von dem uralten Paß;<br />

Hannibals, war ungebahnt, XXI, 38.<br />

SQirailiiis Georg. II, 95 und ,23 von den rhalistben<br />

Weingärten; unbekannt ist. wie fern die Seuche III,<br />

474 die Heerden angesteckt.<br />

Aucv Horatiusl O. IV, 4, 14; ihn singt<br />

jtder xaXo; xxyc&a;.<br />

Velleius comvlimenlirl N, 39/ 9>, 122 über den<br />

thätlichen Krieg.<br />

Mel'a II', 4, '««> spricht gelehrter all andere von<br />

Verbindung der Gebürge. Die Seen des Rheins<br />

unterschiederNI, z, 7»." II, 4, »2«: 'die Grän,<br />

zcn; II, 5, 43: Rhone. Endlich, III, 1.


XIX<br />

Lucanus, I, 396 meint vielleicht Nion; II, 52 (er<br />

irrte sich denn! ) Rätien.-<br />

Plnlius der Alte, III, 19 f. wo alle Nationen der,da,<br />

maligen Wclt, auch über vier und. vierzig Völler»<br />

schafte» in den Alpen; ,7, der Paß ;24,Rhätien;<br />

IV, 12 Raurachen; 14, Stamm der Burgundionen;<br />

,7, Nion und Äugst; VIII, ,3: Stein.<br />

bocke, Gemsen....; s s / was halb wahres erron<br />

weissen Hasen wußte; IX, 18: das Lob der Trüsch,<br />

und im X, 22 ^dcr Gänse, 48, andere Bcrgvögel;<br />

XIV, 1, f. rälhiscker Wein^.lo,: daß der-Wcin<br />

in Fasse gelegt «erde; XVI, is f. Holze; Ler.<br />

chenbaiim (so malt ist er im Gebrauch), 39: die<br />

Tannwälder aufdem Jura; XIIX, 7: der Acker,<br />

bau; 18, ein rhälischcr Pjlxg; XXI, s: Saliunca<br />

-, XXV, 6: Genmuria; XXXVI, ,: Marmor,<br />

brüche (doch ist HaUcr Srirp. Helv. Prxf., neue<br />

Ausg,, über den aoenticensischen Marmor merkwürdig)<br />

; 2: , Tache der transalpinischen Hütten;<br />

XXXVII, 6 f. ist auch Beweis, daß das Grim.<br />

sclgebürg nicht bekannt war. Die Sage II, 103-,<br />

III, 4 vom Rhodanus ist unwahr , doch erklärlich.<br />

Aus IV, ,7 dürfte ferneres erhellen / daß dcrIura<br />

verschiedentlich genommen wurde.<br />

Sims, I, 34. III, 107, 139, und oincta gew bis<br />

obtutus Saxis mahlt hoch» weil richtig, die Alpen.<br />

Tacims, Hist. I, n : der Zustand Rhätiens; 59:<br />

für wen sich Rhätien erklärt; 6, ,70: Paß; 67. ff:<br />

Unfall der Helvetier, hieher vermuthlich die Grab«<br />

sthrift der jungen Alpim, la *); (Gruler GGGXIX,<br />

JO) II, 97; III j 4, 8 f is; IV, ss, 61, 68, 7°;<br />

Germ. I; 28 die übelverstandene deutliche Stelle,<br />

die alte Wohnung der Helvetier betreffend5:4*,<br />

vermuthlich Roschmanns Veldidena ; der Hauplort<br />

Rhätiens ist nicht Augusta in Vindelicien.<br />

*) Julia Alpirnil» hie iaeco 5 infelicis pattis infelix pro.<br />

Ics ! Dcae A ventiae Sacenlos. Exorare patris necern<br />

non cotiii; maleniori ipfijn fatis erat. Vixi annos<br />

XXIII. ( SlH« auch Muleiwn Hcly. 1, 5:. VII, 346. )<br />

b z


XX » i,, " • , 11<br />

Florus, III, lv; IV, i2.<br />

Suetonius, Aug. 2i, 77. Tib. 9. Claud. 1. VcC<br />

pas. 1.<br />

Plutarchns, Caes. 119. Bryan.<br />

Ariianus Ind. IV, 15: wie weit Rhatien.<br />

Ptolemäus,!, »6:Rhälien; II,8f.: BelgikernOber,<br />

germanien, Helvetien, IMaxima Sequanorurn;<br />

lv, Rhodanusquelle und lemanischer See; auch<br />

III, ,, is; VIII, 2: Rhälien. Die Meldung, der<br />

helvetischen Wüste kömmt nicht von Ptolemäus,<br />

oder er ist jünger.<br />

Iustinus XX, s.<br />

Appianus Civ. I, p. 419. Illyr. 76».<br />

Polyänns Stratag. VIII, 23 ,'f.<br />

Agalhemerus, II. Sein Irrtum von der Höhe de«<br />

Alpgebürges p. 4?. Huds.<br />

Dion Casslus XXXIX, vom Rhein; XXXIIX f.<br />

und LIV die Kriege wider Helvetien und Rhatien z<br />

LV, das rhälische Lager; LV1, eine Lufterschei»<br />

nung auf den Alpen.<br />

Solinus 7; 19; 24»doch alle Waldgebürge zwischen<br />

den Hügeln und Alpen hießen Jura.<br />

MamertMUs, panegyr. Maximini 9; Genethl. 2, s,<br />

7; so fern einem Lobredner zu glauben.<br />

Eumenius, auch IM panegyr. Constantii 3, Con*<br />

stantini 4,6.<br />

Vopiscus, Bonoso, Aurcl., Probo.<br />

Eustbius, Chron. I. Ti5crii Sieg, Valeriani Amt.<br />

Julius Capitalmus, M. Aurelio: Krieg der Catten;<br />

ftquanische Aufruhr. Nach Plinius XI, 42 darf<br />

man den Käst » vitaArtton. Pii , nicht helvetischen<br />

Bergen zueignen.<br />

Ammianus Marcellinus.XIV, 10 die Gegend Rau.<br />

rächen; XV, 4 ein Krieg in Rhälien; Bodensee;<br />

und von dem Fall des Rheins bey Schafdausen die<br />

älteste Meldung; 8, f. ganz verdunkelte Begeben,<br />

heilen; io, vondem pcnninischen Paß; n,Rho,<br />

danus; Ruin der Hauptstadt Helvetiens; Rau,<br />

racher; 22, ihre und Rhätiens Grenzen. XVI,<br />

i« f.; XVII, e der Krieg der Iulhung»; XXI.


j, 8; XXIIX»2Und s; XXX. ; (von Robur<br />

ist Cod. <strong>The</strong>odos. I.. XXX. de CurC publ. de,<br />

lanut. Brutner, Merkwürdigkeiten von Basel S.<br />

io, ist anmerkenswürdig); XXXI, u: Arbon;<br />

Lenzenser.<br />

Julian«.«, GacC p. ,6f. Heusing.<br />

Eutropius VI, 17; VII, 9; IX. 7. Päanius über»<br />

setzte nach einer andern Abschrift.<br />

Aur. Victor Caes. 1; etwa 9, 31. Loir. i.<br />

Ausonius clai. urb. 13, z; Gratiar. actio ad Grat.<br />

j. 82.<br />

Festus Rufus Avienus, ora rnarit. 428; 62s, wo<br />

seine Nachrichten besser sind, als er wußte; 69-,<br />

vielleicht!<br />

Claudianus, in quarrum Consiilatum Hon. 439;<br />

448, 459: de laudib. Stilich. I, 19? wo der<br />

Schmeichler allem Anstand Troz dielet; Gsüc. 279,<br />

330,340,414; die Slnnfchrift, Solibus indomitum,<br />

Mareianils der Herakleote, p. 48 f, Hudi",<br />

Aethicus, gedenkt Rbäliens und glebt vom Rhein und<br />

Rhodanus eine ganz und gar unbegreißiche Bei<br />

schreibung.<br />

Orosius, I, » ; VI, 7 f., 21; VII. 22.<br />

Das Postbuch Antonini, p. 236,239, 251 f., 27s,<br />

278 f., 347, 354 "WesseL; dit Notiria provincc.<br />

& civkt. Galliae Sirni. unter den Titeln Maxima<br />

Seq., Alpium Penninar. und Prov. Vienn.; endlich<br />

Libellus provincc. Romanar. an seinen» Oll.<br />

Das andere Capitel.<br />

Alte Aufsthristen, aus denen zu diesem<br />

ganzen Geschichtbuch verschiedenes erlernet<br />

worden ist.<br />

Von der ältesten helvetischen Münze siehe was<br />

Schöpßin (Alsatia illustr, t. l.p. «99.) glaubt.<br />

b;


xxii «<br />

Auf den pennlnischen Gott; Martin Relig. desGftulois<br />

I, 402.<br />

Wallis und Rhatien unter einem einigen Vorsteher;<br />

Mar« Verona VIII, -3 3 f. RoschNMNNs Veldidena<br />

P- 84.<br />

Dem Procurator Belgikens und Rhätiens;,Wclscr<br />

opp. 428. Roschmann.<br />

Die römischen Bürger in Rhälien ; Roschm. 84.<br />

Zu Sitten', Martmach und S. Maurice: durch die<br />

Sitlener Augusto, Bochat Mero. t. I. p. 299;<br />

demselben durch die Nantuatcn. ib. 3 05; seinem<br />

Cajüs Cäsar; Tfthlidi Hauptschlüssel p. 367; Wal«<br />

Us Druso, Bochat I< 296; Meilensälilc Vale»<br />

riani ib. I, 142; Forum Claudii in Wallis Eon.<br />

siäntirio, ib. 143 ; Gratiano ein (schlechtes) Denk«<br />

mal) Schluchzer Itin. A°. 1709. p.489; besser,<br />

Decumina ihrem Mann , Boä»at III, 583. und<br />

ihrem Sohn, Simler Vallefia I. I.:(im'shes. rer.<br />

Helvedc.) und eine Tnllia einem sieghaften Kaiser,<br />

Scheuch;. A. 1709. 496.<br />

Til».- Claudii Meilensaule zu S. Saphorin, Bochat I,<br />

3~8?; dem Welngolt von Culli: ib. II, 43; der<br />

Flecken Lausanne der Sonne, dem Schirmqoll<br />

und Mond, ib. III, '534' 5,8 (daß über GG. k.<br />

die Auslegung'unwahrscheinlich , ist leichter zu de,<br />

weisen, '.als richtig auszulegen)';• Icari Söhne<br />

ihren sorgfältigen Sylphen, Martin I.e. II, 174;<br />

Nion, dem Qbrist wider die Räuber, Muratori thes.<br />

CI.XVII, 4 (auch Svon IV, 89); Denkmal eines<br />

Abgesandten auf den Landlag der Helvetier, Bochat<br />

III, 610, Tschud. I^


Abauzit; Wallo Und Volufiano,' iil. 8«; ein Hel,<br />

vetier > • den Schiffleuten zum Heil, .86; andere<br />

dem GottApollo>ib. 35- Plantin 5»., dem Kriegs,<br />

gott, Sp. 39, Verccundus.dem-Jupiter einen<br />

Bogen, »46; das Volk dem'Schirmherr«, Vale,<br />

lins, 49; dem:vielgeehrten,Valerianus^ Plantin<br />

5«; die Sechseri Bochat 11,4*2; 5en Genfer«<br />

lacuus, ,Svon'lmd AbauzitlV, i8>« 195/ A-'ls.<br />

lllustr. I, fi6..dem Obriste« der Indianischen Co,<br />

Hort, Gruter 5*23; ein Tribunus Militum seiner<br />

kleinen Tochter > Sp. IV, 84; der, sich (4°); dem,<br />

Erben (35), oder ein Bruder (39), oder traurige<br />

Gatten (79, 1,3), die Atismara ihrem Unglück,<br />

lichen Mann (,5,.); und jene Grabschrift welche<br />

der anderen spottet *), Gruter' 898. Spon IV, 73.<br />

Gordiano wegen der Strasse von Aubonne; Bochat<br />

I, 8«.<br />

Die Meilensäule Hadriani zu Elltreroches (AH lllustr.<br />

I. f83> Gruter.)<br />

Zu Iverdun, Severi, (Scheuch;. Irin. ,709. p.499.<br />

Bochat I,,,37,!^39.).<br />

Nun erst erscheinen bey Cheire'Spurm alter Pracht.<br />

D.'m Flecken Minnodunum ßmf:Unh'i6,ooo Franken<br />

zur Gymnastik, (Breitinger.INüs. Uelv. II, i


wol fort was die Moria Miseella (Munt Script*.<br />

ter. Itallcar. t, I.) Vespasiano zuschreibt von der<br />

Pettuise gelten, siehe selbst noch ,282 Albrechten<br />

von Straßburg.<br />

Uugusta in Raurachrn Alsat. lllustr. I. .170, Brutner<br />

2738 bis 3077, Plancus, Stifter der Colonie,<br />

Bochat Ij ,794 Münze All lllustr, I. 150, ,82.<br />

Occifr in • Vocriillo » Blutn. 3067, RüssingerVi.<br />

4od,- Ueber Olino biipulirt AlCillluftr. «89. Brut,<br />

lner meldet was das Altertum zu und von Buhen,<br />

dorf S. »764, Knoffenthal 1,27, Sissach 20»,,<br />

Dielesberg 2178, Renken 228», Rolhenfiue2447»<br />

Olligen 2454, Anwil 2489» Rüneberg 2549 und<br />

Warlenberg S. ra überliefert.<br />

Wie Restw im Flecken Sololhurn die Göttin der<br />

Pftrde verehr!, .'Bochat II» ,07 ,2;, Al£ IU. I.<br />

«442; die Stiftung eines Spaniers, Bochat II,<br />

41"$; das Grab einer Tugeuia »Schmidt Antiqq,<br />

d'Avcnche p. 116 f. und Burtorfs Reist nach der<br />

Birsquelle S.-4H.'n. a. mehr^<br />

Schmidt schreibt von Attiöwvl und Kulm.<br />

DieMeilensauleTrajanizu Baden AlUIll.I, 448;die<br />

RepüblitBadlN demCaracalla, Gruter CCLXVII,<br />

MuseuraHelv. vai, 344; einem unüberwindlichen<br />

Gott, Gruter^XXI, JO\ auch wol Mercurio,<br />

Bochat N, 402: der Isis baut ein vornehmer<br />

Badener einen Tempel (Alpin» Alpinula conjux<br />

ist mettwürdig wegen der geheimen Anstalten I»»<br />

lii Alpini); MuC Hclv. VII, 334. von denWür.<br />

fein, siehe Scheuchzern, Ternpe Helv. VI» 363,402.<br />

Certus, Bvchat I. 1*3. MuC.Hehr, VII» ;,s.<br />

Das Estrich zu Buchs beschreibt Hagenbuch durch<br />

^-^chwid-Excerpt. Orlelv. A. 1759.1.275.<br />

Wegen Lunneren sieh« die »zuverläßige, Machricht<br />

»vom Altertum der Stadt Zürich und. einer neuen<br />

»Entdeckung, in.der Herrschaft Knouau , mitge.<br />

»theilt von I. I. Breilinger, 1741, in 4. und<br />

^, ausführliche Beschreibung einer Entdeckung im<br />

«Dorf Niedtlllmneren/1741 / 4. Breilinger in<br />

ßchelhoüns. ^mtemttb, VII» 1,74 beschreiblwae


zu Kloten gifunden ward. Hier thut er Meldung<br />

des gallischen Gottes p. 74. Zu Kloten, dem Tt»<br />

guriner Schuzgott, Btukn.XIV, »662. Aber von<br />

Lälii Urbici Grabschrist hat Hagenbuch nicht nur<br />

Mus/ Helr.II, 249264 , sondern Ttrrxixxn^tyiryixn<br />

scu epistolarn eplgraphicam ad Goiium, Zürich<br />

J747. 4., unglaublich gelehrt, «nermübet, nicht<br />

«„ermüdend, geschrieben.<br />

Dioclelianus umgiebt Winterlhur mit einer neuen<br />

Mauer, Antonin. Wesseling. p. 251. Vgl. ab«<br />

A1C 111. Alle Altertümer enthält Rüssingers Vitodurum;<br />

und Martin II, 442 die im I. 2709<br />

erschienen.<br />

Die Callidier selbst be» )berg ihrer Minerya, Bo,<br />

chat II, 424. Ueber den Mercurius zu Altstetten,<br />

Ulrich in Ternpe Helv.n, 134,140. Ehrte bey<br />

Mapverswil das Polt yctavium? Isch. Hauptschl.<br />

110; Scheuch». Irin. »710, p. 528,<br />

Helvetische Garnison im Heilbronnischen aufder<br />

Gränze des römischen Reichs, Schelhom Amwniti.<br />

X, 1207,1209 und Spur ort Tlguriner Schiern»<br />

golles, ib. ,208,<br />

Das dritte Capitel.<br />

Urkunden vieler Nachrichten in dem ersten<br />

<strong>The</strong>il dieses Geschichtsbuchs *),<br />

Die Besizer der nngednickten Urkunden bitten<br />

sehr verschwiegen zu bleiben, dann wol eher haben<br />

ein Bürgermeister und Rath, in diesem achtzehen,<br />

*) Vitse, bey weitem hier «nerschipfte, und eine qel>,v«lte<br />

Zahl ander« Urkunden entfalten die»wey and«n3htilt<br />

tiefes Buche«; daselbst »erden die Geschicktschreibee<br />

beschrieben «erden; die Gebenden habe ich fast alle ae«<br />

sthln; einige gcringfügc Umstiude gell»r»t>


XXVI ' • "<br />

den Jahrhundert, mitten in Europa, vor den An«<br />

gen gesitteter /Nationen. einen gelehrten Mann auf<br />

den Argwohn einer böser Absicht mit einem alten<br />

Brief, allobald, hinzurichten keine Scheu getragen;<br />

zu lang beschirmte Dunkelheit Staaten und Minister<br />

vor dem Äug der Welt,- bis die Gerechtigkeit.die<br />

Muse der Historie ihr zum Beystand aufgerufen.<br />

Im Jahr 436. Brief Dietrich des Ostgolhen für<br />

' die besiegten Alemannen, Cafliod. Variar. II, 41.<br />

Vor 526. Dietrich gestattet Viehhandel ib. III, ^a.<br />

Eben dieser instruirt über die Verwaltung Rhä,<br />

thiens ib. I, 11. VII, 4.<br />

Unter 525 tömt ein Stiftungsbrief des Münsters zu<br />

Lucern vor,, und ist kaum aus dem Ende des sie,<br />

benden Jahrhunderts.<br />

6)0. Angegebene Urkunde Dagoberti z» Isenburg<br />

für die Fabier in Rhätien, Vota, bist. lefotni.<br />

RhaetT, 30.<br />

693. Stiftungsbrief des großen Münsters zu Zürich.<br />

69?. Dessen zu Lucern. Tschulzo, HauplschlüsstI<br />

146.<br />

744. Form de.r. ersten Schenkungsbriefe. Herrgott<br />

Monum. domUsHabsburg. h. ai, id. A.'7?i &c.&c.<br />

Arbongau, Uznach, IVIallus Illnau ib. VornMallus<br />

Rüwaris, Urt. Hotring. Hist. Eccles. Novi<br />

Testam. t. IIX.<br />

Um 75c,. Rikenbach im Tburgau, Goldast chart 47-<br />

761. Villa Stammheim. Herrg. h. a.<br />

76^. Bischof Tellons von Cur lezter Willen Liinig<br />

Spicil. «cleüast. t. II.<br />

798. Mazingen. Herrg. h. a.<br />

800. Schafhufirum im Thurga». Id. h. a.<br />

810. Carl der Große für das Münster Zürich. Hatt.<br />

Vor 814. was Urk. Herrg.' 1016. .auch von den Ab»<br />

gaben ex Ergoia Earl den Großen ordnen läßt.<br />

83i.' Fifcus Zürich / Tfch.Hauptsch. 103.


' ••• J XXVIl<br />

84c Lotharius für Murhach wegen Lucern, Bouqua<br />

rec. des hist. Gaulois VIII, 366.<br />

853. Stiftung des Frauenmünstlls Zürich, Herrg.<br />

h. a., Speculum Tigur. p. 227. ><br />

858. Cham, Kaisers Hof, Tfch. l.' c. 78, ib. Wa«<br />

. lenstadt Riva p. 3.09.<br />

86z. Mimrichòwa marcha , Herrg. "h.a.<br />

867. Der Könia giebt Aargauern legem Baath. id.<br />

87°. Zürich, Königlicher Hof, id.<br />

88). Carl Crassus um Stanchcim dem Stlst St.<br />

Gallen.<br />

884. und für, Granfeldcn, Bouquet,!. c.IX, 334«<br />

891: Thurgau und Linzgau begränzt..Herrg.<br />

898. 8al!ca zu Höngt. Id.<br />

9c». Schenkung im Siegen See an Einsiedlc».<br />

9°6. Johann (Tschudy. N.) dcnariattis. Id..,<br />

924. Herzog Bülkard bestätiget dem Münster Zü»<br />

rlch; Spec. Tig. Witto schenkt in Aranauch ; ,was<br />

die Kerhilde hat; Herrg. Raline und Richilb 00c<br />

Mlli, Hildbolo, ib.<br />

929. Herzog Hermann über die Knechte der Mün,<br />

stern Zürich. Hott.:H. E. N. T. VIII.<br />

942. Tribun Othar. Herrg. Aval, id.A. 957.<br />

946. Graf Liulo bestimmt Rechte der.Münstern Zü,<br />

jfid), Ho«. I.e.<br />

95« Das große Münster Zürich um SamelinZ Rüli,<br />

id. ,i)8.<br />

962.! König Conrad von Burgund für Münster in<br />

Granfelden, Bouq. IX, 698.<br />

964.,.' König- Heinrich II. für Stein am Rhein.<br />

lo«6.., Kirchheim,an ^Stcin.<br />

io«6. König Rudolph III. seinemCanzler;,Bargen,<br />

Nugerol; Bümpliz. Gulch. Sav.1I, 3.


xxviii • •<br />

toig. Kaiser Heinrich II. schenkt anHinstblen.<br />

Um diese Zeit nimmt bey Castellaz («ist. de«<br />

Corntcs de Gruyerc, MSC.) die diplomati«<br />

sche Tafel des Hauses Neufchatel den Anfang.<br />

,027. Stiftungsbriefe des Klosters Muri, Herrg.<br />

Tfch. Chr. Die A85. 'Stiftungsbrief Rougeniont.<br />

lopsi Büren thut Einsidlen wol. Hist. dotat. Einsidl.<br />

MSC, Urkund Arnolden von Brienz, gebraucht<br />

pon Ruchat (lW. generale 6«. la Suissc, t, V,<br />

J1SC).


»098. Findet Herr von Wattenwyl die erste Urkund<br />

von Froburg.<br />

1107. Hochburgund an Clugny um die Insul im<br />

Bilersee. Dunod 1. c.<br />

Seit itll die Ritter und Burger im Ralh von Zu,<br />

tich bis 1335 verzeichnet in Silbereisens Chronik<br />

(welches MSC. mir der Herr Abt von Wellingm<br />

gütigst mitgetheilt.) ,<br />

'<br />

1114. Werners von Habsburg Freyheitbrief an Muri;<br />

Herrg. Kaiser: freye Propstwahl zu Zürich; Hott.<br />

H. E. N. T. VIII. Kaiser für Einsiedeln wider die<br />

von Schwyz; Herrg., Tfch. pauptsä).<br />

1115. Gerhard von Lausanne für die Propstey Rou,<br />

gemont. Vergabungen: Perausa,Ransoneri,Vau,<br />

grenant. Von dem an sieheCastellaz I.e.<br />

i«s. Seldenbüren nnterwirft Engelberg dem Kai,<br />

serl. Schirm; Schirmbrief. Herrg.; Tschudy,<br />

Hauptschlüssel.<br />

,127. Lenzburg schenkt in Niderurannen; Tschudy;<br />

Herrg.<br />

1130. Regensberg Nistet Closter Var, Herrg. Der<br />

Kaiser bekräftiget Freyheiten des Münsters Zu«<br />

rich; Schöpfl. I.e. t.V.<br />

l,3 l. Seedorf wegen Closter'Frienisberg. Siehe<br />

auch Schöpflin.<br />

,133. Freyheitbrief Closters Inlerlacken; Schöpflin<br />

I. c.<br />

„39. Kaiser!. Schirmbrief des Closters Einsiedeln;<br />

Herrg. Bestätigung des Closters Trüb.<br />

,144. Kaiser für Einsiedeln gegen die von Schwyz; id.<br />

1146. Kaiser zu Gunsten der Madonn Inlerlacken;<br />

Grindelwaldz Schöpflin I.e.; ib.: Bestätigung,<br />

1173.<br />

;ii48. Urkund von Lieba vou Fluntern; bey I. C.<br />

Füßlin, in der Geogr. der Eidgenossenschaft.<br />

•1150. Siegel der Unterwaldner; Tsch. Chr.<br />

ilf). Brief Werners von Baden, Kastvogten von<br />

Zürich; Zullauben I.e. Er macht NeügrulimAlbis,<br />

ib.<br />

l»,\. Kaiser bestirnt die Marl des Hochstistes Costauz.


xxx<br />

• • '••<br />

iioo. <strong>Geschichten</strong> des Hauses Greyerz aus dcn^lr.<br />

tunden des Closters Altenryff u. a.- Kirchen, durch<br />

Franz Ignaz von Castellaz^ MSC. Vergleiche die«<br />

str Grafen diplomatische Geschlechttafcl durch den<br />

Herrn von Waltenwyl; MSC.<br />

ii62. Lausanne bekräftiget (allignat) den Frieden<br />

benFonz.<br />

1169. Zäringen spricht für die freyen Männer >von<br />

Kirchheim; Schöpf!.' I. c.<br />

117?. Kaiser für Beronmünster. Urkund Ulrichs von<br />

Uechtland.<br />

1178. Stadtrecht Diessenhofen durch Hartmann von<br />

Kiburg; in der Urkunde von'126a.<br />

1,80. Cuenz von Buchsee stiftet St. Iohannsen prneceptoriarn<br />

daselbst ; Schöpft, l. c.<br />

1182. Burtard von Bern. Id. IV, 104. Lucius III.<br />

für das Kloster Erlach.<br />

11 84. Siehe bey Castellaz I.e. Die Altertümer, so<br />

im Jahr 1608 zu Seedorf in Ury gesunden worden.<br />

Päpstl. Bestätigung des Closters Engelberg.<br />

"85. Stiftung des Closters CapeU; Geschlcchtrcgi.<br />

ster des Hauses Eschenbach; diplomatisch, durch<br />

Bulllngcrn in Simlers Sammlung II, 409.<br />

1186. Innschrist zu Burgtors; selbst bey Wagner<br />

(stiere. Helv.)<br />

1187. Leütpriestereybrief deren von Zürich; IIa«.<br />

1. c. Schöpflin.<br />

1188. Reinhard', Propst von Embrach, an B. Wil.<br />

Helm von Sitten, um Reliauien; Silbcreisen't. I,<br />

H89-- Päpstliche Bestätigung der Freyheiten des grossen<br />

Münsters Zürich.<br />

119«. Regensberg vergäbet Wilar dem Closter Eu»<br />

gelberg. -<br />

1,96. Mark der Urner gegen Glaris; Tsth. Chr.<br />

1198. Heinrich V!, daß Bern Interlaken beschirme.<br />

IJO6. Bey diesem Jahr hat Tsth. Nachrichten Ul.<br />

richs von Klingenberg, eines damaligen Ritters;<br />

I. C- Fußlin aber braucht Stistungsbrief Rüti.<br />

1208. Thierstein schenkt an Frienisbcrg; Schöpfiin<br />

1. c. V, ijc.


XXXI<br />

1209. Balm verkauft Buchs an Malters; Tfch.<br />

1210. Zaringen bekräftiget Rechte des Münsters Zü,<br />

rich; Schöpft. Engelbcrg tauscht Sarnen anHabs,<br />

bürg; Tsch.<br />

1214. Die Stadt Neufchatel erhält Stadtrecht Vi,<br />

- sanz; Dunod.<br />

12l7. Mark Einsiedelns gegen Schwyz; Herrg.;<br />

Tschudy.<br />

i218. Päpstl. Schilmblief wegen Beronmünster.<br />

Goldene Handveste der Stadt Bern, die Herr<br />

Golllieb Wallhcr gelehrt «klärt. Heirathsveltrag<br />

zwischen Savoyen und Kiburg; Guicb. Sav. II,<br />

62. Bertold von Welfchneuenburg e»tfagt der Kirche<br />

Diesse; Castellaz, 1. e.<br />

1219. Brief des Bischofs zu Lausanne über Bertold<br />

von Zäringen; Schöpft. Kirche Brienz an Engel,<br />

berg (Raron Bruder dessen von Brienz)..<br />

Um diese Zeit empfiehlt König Heinrich dem Rath von<br />

Zürich einen Recktspruch zwischen dem Stift und<br />

Schnabelburg; Hott. I.e. p-, 12,6.<br />

1223. Brief wegen Schirmvogley Interlaken. Siehe<br />

auch Herrn Wallhers Versuch über das Vater,<br />

' ländische Recht.<br />

1224, Der König für Clemenlia von Zäringen;<br />

Schöpstin.<br />

1226. Schnabelburg wegen Rivers und Rüfchliken.<br />

Ulrich von Waltenwyl. Siehe bey Dunod die<br />

Meinung von dem Ursprung derselbe«. Spruch<br />

wegen der Kirche Gsteig. Schenkung des Kirchen/<br />

fazes zu Sigriswyl.<br />

1227. Stiftung des Closters Wettingen. Sicht<br />

auch Tfch.<br />

1229. Schenkung im Nugerol an das Kloster Erlach.<br />

'230. B. Costanz an Zürich für Immunität; Tsch.<br />

1231'. Kaiser zu Gunsten Uri, Schwyz und Unterwalden;<br />

Tsch.; Herrg.<br />

i2)3. König an Uri für Immnnität Wetlingens;<br />

Tfch. Beronmünster und Murbach über die Kirche<br />

zu Sarnen. Papst befrmt Closter Tärstelten. Heinrich<br />

VII. schenkt Kirche Mayringcn den Laz'ariten.


12)5. Kaiser für Clementia von Zäringin; Schöpft.<br />

,2)7. Spruch zwischen denen von Kienburg und<br />

Beronmünster.<br />

1239. Briefe Amadei von Savonen über das Hei,<br />

rathgut Margarethen aufKiburg; Guich.8av.il.<br />

Was Albrecht von Habsburg zu Aargau an den<br />

freym Leuten habe; Herrg.<br />

,246. Friedrich II. für Uri, Schwvz und Unter,<br />

walden. Habsburg Laufenburg Wohlthäter an En»<br />

gelberg; Herrg. Kaufbrief Cuenzen/ Vogtes von<br />

Brienz.<br />

1242. Wie St. Catharinenlhal Ursprung nahm; id.<br />

1243. Bund Berns mit Freyburg. Das Lied auf<br />

diesen Bund; Tsch.<br />

1244. Neuhabsburg auf Rameftuh dem Frauenmün,<br />

ster Zürich; Herrg. Die Grafschaft Kiburg an<br />

das Hochstift Straßburg; id. König dem Schuld»<br />

heiß von Bern als procuratori Burgund,'«. Ver,<br />

trag zwischen Teltingen und Interlaten v,Bogner<br />

officialis rcgis apqd Bcrno).<br />

1246. Streit Costanz u. a. mit Beronmünster über<br />

Sarnen; Papst stzt Schiedrichter.<br />

1247. Rudolph von Neufchatel stiftet Closter Gott»<br />

statt.<br />

,249. Pabstl. Dispensation pom Bann für Habs,<br />

bürg; Herrg.<br />

»2{0. Brief für den Kirchenfaz Lucern fürMurbach.<br />

D« Heimberg von Bucheck an Interlaten. Sechzehner<br />

zu Bern (Rede Herrn Schuldheiß Isaac<br />

Steigers,1735. Ilse.) Stxeit Kiburgs mitRüd.<br />

von Thun.<br />

,25,. Bund Zürich, Ury, Schwyz und Untern/, j<br />

Tsth. B-Basel schirmt Frienisberg. G-Aarberg hul»<br />

diget Savoyen.<br />

1252. Urkunde Frau Lutharden von Ufpunnm;<br />

»253. B. Costanz für Beronmünster gegen Reichen,<br />

(ct. Stub unter dem Graf in Hochburgund.<br />

Schstarzach an das Closter Paradis.<br />

,2,4. Zürich erneue« jenen Bund. WormferLand,<br />

ftieden.


*• y« xxxm<br />

JZJ5. Köniz Wilhelm bestätiget Bern. Füßlin l<<br />

l97 gedenkt der.Urkund Ulrichs von Wioplngen,<br />

- Reichsvogtes ju Bern. Wilhelms Bestätigung des<br />

Wormser Friedens!, Ileufchutel beschenkt Goltstatti<br />

Die Wittwe von Tockcnburg vergabt, in Prelr. "<br />

i3^; Diethclm von Wmdeck, Mayer in Glaris;<br />

Tsch. Kiburg für Thun; auch für den deulschr»<br />

Orden-,<br />

»257. Schwanden schenikt an Gbttstat't.<br />

i2;8. Tockenbnrll dem ehrwürdigm.Manli, dem<br />

Stauffacher °; Tsth. Kaufbrief Ulrichs von Buchegck<br />

, an Interlaken^ Hermanii von Bonstetlen über ein<br />

. Zehendenrecht; bey seinem Haus.<br />

t259. Dietikon an Wettingen ; Herrg. B- Costanz<br />

und A; SN Gallen Bund' wider Habsburg unt/<br />

KibUrg; id;<br />

i26ò. Kiblirg bestätiget Diessenhoftn.' Bönstcttcn<br />

über den Zehcnden zu Egg; bey feinem Hauö.<br />

i2'6i. Rapperswll erkennt Einsiedelns Rechte.<br />

i2«2. König Richard für Zürich...<br />

!2s). Spruch, zwischen dem Ai Cappell und Ritter<br />

von Wyl; Zurlauben I. es<br />

4264. Altinghausen vermittelt Vertrag zwischen Züi<br />

rich und Beronmünster. Aus dem Winterthurer<br />

Städtrecht, Füßlin I; 88,;M2. ,111, 291, 293.<br />

l2S;/,Beronmünster und Einsiedeln über Tagmessctt<br />

lener. Elisabeth von Kiburg schenkt Kirchenfaz<br />

Thun an Interlakem Burgrecht Bern mit Nonnen<br />

in der magern Au;<br />

Ü67. Ritter von Hauenstein übergiebt ein Gut in<br />

RinNlnkon; Zurlauben, I.e. Secdorf durch Kauf<br />

an Frienisberg: Von'den Schulden Kiburgs<br />

Herrg. h. â;<br />

*268. Testament Margarethen von KibUrg, tf;<br />

Schirmvertrag der Berner mit Philipp von Sa)<br />

.bogen, Guichv'Sav. II, 82. Testament Petri von<br />

SavorjeN, id; Montenach verkauft den OrtWau<br />

ternvyl, .<br />

i»7o. Murbach verkauft einen Zehendeii in vllia<br />

Kulckz Nlüglüt u,n Cap^'clen im Ferst, Code*


XXXIV ,t ' •••!••<br />

Kudolphinus p. 241. Das Haus Hallwyl schenkt<br />

in Seeingen an Beronmünster.<br />

1271. Bund Bern und Freyburg. Ueber dieSchen»<br />

lung de« Kirchensazes Thun Cod. Rud. 242. Wä»<br />

diswil verschreibt sich wegm der Schirmvogtey<br />

Amsoltingen. Freyheiten Aarberg. Neufschateller<br />

und Straßberger mögen an Gottstatt vergaben.<br />

S. Gallen belehnet Haböbnrg mit tlburgischcn<br />

Lehen; Herrg.<br />

,372. Scherzlingen an Interlaten durch die Herzoge<br />

von Tel.<br />

1273. Die Königin an Uri zu Schirm Engelberg;<br />

Herrg. Die Kirche an der Matt im Scrnfthal;<br />

Tsch.<br />

.'<br />

,24?.. König für Uri, S. und Unterm.; Tsch. Für<br />

Zürich, das non evocando ; Cod. Rud. 242.<br />

. Bestätiget Bern. Erläßt Bern rückständiger Psticht<br />

und aller Ansprüche wegen der Nidet.<br />

1279. König befreyet Laupen; Cod. Rud. 343; be»<br />

stätiget Rigisberg, ib. Müller verkauft Rieden<br />

am Aldis und den Thalacker / entschädiget aber<br />

das Reich; ib. 230, f.<br />

1276. König hält Hof zu Lenzburg; Herrg. Sel<<br />

verkauft im Sibenlhal an Tärstetten. Weinberg<br />

Manigolden von Thuen in dem Nugerol.<br />

»277. Reichsoogt Bonstelten zu Zürich giebt Rever,<br />

fasten an den Abt von S. Blasien; Cod. Rud.<br />

: 244. Lucerner werden lehenfähig; Zurlauben,<br />

1. c. Freyheiten der Thuner; in ihrem Urbarium,<br />

Freyheiten der Kirche Zürich; Cod. Rud. 2J2. ><br />

1278. Trachselwald entsagt der Schirmvogtey über<br />

Trüb.<br />

,279. Peter von Seedorf laust Allodien in Oster,<br />

mündigen.<br />

,280. Stiftung des H. Berges ob Winterthur be»<br />

: stätiget; Cod. Rud. 245. Bonstetten Vasall von<br />

.Kiburg. Sololhurn vom Nidauer Zoll besreyet.1<br />

,28i. Rudolph von Neufchatel an B. Basel wegen<br />

, Halb Schwadern«« (ddlPacw», wo nicht alles, ist<br />

falsch).


!••' - - XXXV<br />

1285. Reichssttller deren von Zürich j Cod. Rud-<br />

246. Freyheiten der Stadt Arm»; ib. 243^ Familienoerem<br />

deren von Bubenberg; ib. 33,.<br />

»284- Des Landgrafen von Buchegt Landtag zu<br />

Kircdberg.<br />

t285- Bonstetten vergäbet äli Capcll. Waltmwhl<br />

vergäbet an Interlalen. Stiftung bet Stadt IIa»<br />

terfcen.<br />

t286. Urkund von Schwhj; Tftbi Frienisberg, we^<br />

gen Stiftung des Closters Brunnadern.<br />

»287. Wadiswil dem Iohanniterorden vertäust j<br />

Tsch. Bonsteltens Freundschaft mit Rüssel, Der<br />

Sololhurner Zöllfteyheit zu Nidau; Cod. Rud.<br />

249.<br />

»288. Prinz von Chalons i)bellehenhere zu Neuf«<br />

chalel. Reichsstcuer der Züricher» Cod. Rud. 24g.-<br />

Heinrich von Straßberg befrcyet Büren.<br />

l2«y. Kiburg verofändet das Immi zu Zürich. Bert«<br />

stiftet für die Seele Ludewigen von Homberg.<br />

1292. Napperöwi! verkauft Gestinen an Wettiogen j<br />

Tsch. BundKiburq mit Saooyen; Cuich.8av.il.<br />

tiyi, Kaufbrief um Lucetn. Die Züricher verschrei«<br />

den ssch an Erfurt; Còd. Rud7 253; wofür sie'<br />

der König befreyet, ibv 2,4; Quittungen deö K&<br />

nigs und HumberteN von Arnlcte, ib. der König<br />

spricht .< Richtet sollen stet) seyn j Tsch. Ewiaer<br />

Bund Uli, Schwyz und Unterm.; Glesers Obll<br />

Cirea Helverior. fcederä & antiquiflirnuni 3 civitatt,-<br />

foedüs i Basel 1760, 4. Bund Zürich mit Rap,<br />

perswil.<br />

«292. Frieden zwischen Oestreich und Zürich. Ver<<br />

bot von Zürich Holz auszuführen.<br />

i*9h Quittung Oberwinthurs an Zürich. Weltin,<br />

gen unter dem Schirm Zürich; Tsch. Könia futf<br />

Zürich: Blntbann im Zwischenreich; Spee. Tigur.<br />

?7; für Bern: gleiches; auch: nori evocando.<br />

««94. Bund und Rechlsform zwischen Oestreich «nt?<br />

Zürich. Regmsberg verkauft Bald; Herrg; siehe'<br />

eiuch A. 13,«; id. Bermitteluna zwischen dem Mick<br />

«nd Bern; v»m König delraftigel;! Quittung Ui<br />

( a


XXXVI T-. r<br />

Schuldhcissen. Beat Stubers Brief/ «Nd Brief<br />

der Sechzehuer (bey der Abh.Friedrichs von Mül»<br />

linm über die Mißvergnügten und ihre Gründe).<br />

Propst derInful mitten im See für Graöwil. Das<br />

Marienthal auf der Insel bey Bern »m Schirm<br />

der Dominicaner.<br />

l2y,. Quittung dessen von Kempten an Zürich (des,<br />

sen von Liebet »297/ Tengcn 1298, der Frauen<br />

am Oetenbach 1299; Tsth.). P.Fleyburg von Bern<br />

empfangt von Altenrys Lehen in Wabern. Bund<br />

Bern und Frcyburg. Kaiser, für das Closter Ma,<br />

rienlhal bey Bern.<br />

,29s. Bischof von Sitten, Graf von Aisp.und Volt<br />

von Leük werden Bürger v. Bern. Bürgrccht Bern<br />

mit Ludwig, Herren der Wadt. Resti entsaget<br />

Rechten an der Kirche Mcyringm.<br />

»297. Bund Zürich und Regensberg; Tsch. König<br />

bestätiget Uri, Schwyz und Unterm.; id.<br />

1298. Grafenort an Engelberg; Herrg.<br />

1299. Rechnung was die von Oestreich zu Lenzburg,<br />

Baden und Habsbnrg haben sollen (das Wert<br />

Burkharden von Frik); Tsch. MSC. König de,<br />

lehnt Wilhelmen von Aarberg mit den Tvbwäl,<br />

dern zwischen Graßburg und Cerblere.<br />

,; 60/Richtbrief der Bürger von Zürich; Helvet.<br />

Bibl. II. Herr Heinrich Füßlin, dem an Fleiß<br />

und Geschick wenige beykommen, hat ihn aus den<br />

ondern Gesezen der Stadt in denselbigen Zeiten vor<br />

kurzem öffentlich erläutert.<br />

»301. Bnnd Berns mit Kiburg; mit Laupen. Ver,<br />

trag des'Obernhusern. Beronmünster und Sem,<br />

pach über Trulsigen.<br />

'1363. Rechte des Franenmünsters Zürich an den See<br />

am Kiembon. Aarberg huldiget Neufchatel. Die<br />

Tochter Ulrichs von Erlach wird Nonne zu Fraubrnnen.<br />

1305. Verschreibung dessen von Vogelshalden an<br />

den von Krauchthal. Abt von Truba verkaust in<br />

Esthlon.


w • -i •* XXXVI*<br />

t3°«. Herzog Leopolden Heirathstractat, Cuieh.<br />

Sav. II, 158. Bülgschaftbritf der Villingtner an<br />

Zürich; Sattel, Art und Steinen in kaiserlichen<br />

Schirm. Bund Bern mit Laupen. König assignirt<br />

auf Murten und Graßburg, Cuieh. Greoerz<br />

erkennt den THurn von Treym von dem B. zu Lau,<br />

sänne; Castellaz. Zerkinden und von Bern Ver,<br />

ttag mit Rudolphen v. Erlach..<br />

izil, Sliftungsbrief des Closters Königsfeldcn, und<br />

eine große Anzahl anderer Urkunden seiner Güter<br />

und Ordnungen; M$C. Stillstand Einsidelns mit<br />

Schwyz; Tsch. Burgrecht Bern mit Kiburg. Frau»<br />

brulmcns Zusage an die Kerren.<br />

1312. Vertrag des Landgrasen von Buchegk mit dem<br />

Kaiser. •<br />

,3'3> Bürglens Spruch zu Eiolen; Tsch. Freyheit,<br />

blies der Wesen«. Oestreich verspricht Kiburg die<br />

Landgrafschast Bnrgund, Bern gubt Laupen sei,<br />

ner Statute Bericht.<br />

,314. Regens bcrg an Schwyz; Tsch. Belehnung<br />

der Kiburger mit Burgund ; Statut, wie zu Zu,<br />

rich Bürger anzunehmen; und, über Waffentra.<br />

gen; endlich über das Holz; Müller von Zürich<br />

erbt von Vllmergen. ThUM v. Gcstelen übergiebt<br />

«in Gut in Frutigen,<br />

c 1


XXXVI«<br />

*•.! "j',<br />

j3i,; Zwey Briefe des Kaisers an Schwyz; Tsch.<br />

Frieden Uri mit Glaris an der untersten Wang; ib,<br />

Aus dem Ighrzeilbuch Altdorf; ib. Ewiger Bund;<br />

Ib. Verein Rapperöwils mit Homberg; Herrg.<br />

Cuno von Erlach tritt in den deutschen Orden.<br />

Oestreich verpfändet llchunnen tc, an Straßberg.<br />

v. Kien entsaget allen Rechten an Unttrseen ;c<br />

iji«. Kaiser constfeirt Oestr. Rechte; Tsth.; bestä,<br />

tiget Uri, Schwyz, Unterwalden; ib. Stillstand<br />

Schwvz mit Gastern; ib. Bern, wie man Färber<br />

Machen solle. Rudolph und Burtard von Erlach<br />

jheilen; und Cuno quittirt. Vertrag über Stett,<br />

Jen. Handveste der Burgdorser. Freyheiten der<br />

Tbuner. .Amsoltingens Revers an Wichtrach. Zwe,<br />

Briefe über Neügerüt um Pfefilon. Gefcz Zürich<br />

gegen die Immunität; und daß jeder sein Haus<br />

hqbe j Brief Gottfried Fieldingi^., Dunsterton<br />

in Leicesterfhire; Dugdale's Rarcmaße II, 440,<br />

wo auch der Brief R. 4. und redirus & fauda<br />

Yildrnj. '.'•"'<br />

13,17. Stiftung der Kirche Altdorf; Friedm mit Ki»<br />

durg auf Schmalenpfad; ib. Zürich gegen Ein,<br />

schlage; Beytrage zu Lauser t> I. und Juden in der<br />

Charwoche > ib.<br />

13»8. Kaiser für Uri wegen Bastarten; Tsch. Bund<br />

Hannsen vom Thuen mit Oestreich; ib. Still»<br />

standbrief Oestr. mit Schw.; ib. Vertrag ders,<br />

Mit Homberg, ib. Frienisberg für Ottilia und An,<br />

na v. Erlach. Regensbcrg verkauft Wyningen,<br />

R- V- Erlach entsaget Rechten an Unterseen:c.<br />

1319. Stillstandsernsuerung, Tsch. Hewenö Reper«<br />

an Zürich.<br />

,;?o. Stillstandöern./ Tsthudy; Revers wegen der<br />

Steuer des Gastern; ib. Verein Rapp. mit Hom«<br />

herg; Herrg. Kiburg an Interlaten wegen Kirche<br />

Thun. Lausanne giebt Rougemont den Kirckmsaz<br />

zu Sanen (wo nicht 133» ) Oestr. bestätiget die<br />

Freyheiten von Interlaten.<br />

,321. Belehnungsbrief dessen von Moos mit Urse»<br />

im Tsch. Fleischlollder Oestr, zu Zürich; Herrg,


aar;—r—w<br />

XXXIX<br />

Einfiedeln und S. Gallen belehnen Rapp.; !b.<br />

Bund Zürich und Basel.<br />

>3*2. Schwy, verkauft Allmente; Tsth. Bctennt,<br />

niß der Hofjünger von Benken;, Füßl. Geogr. HI,<br />

146. (Siehe eb. das. Stellen aus den Oefnungen<br />

und Rechten der Herren von Mörsburg, Mur und<br />

Bauren von Veltheim, Neffenbach and Brüllen I,<br />

100, 130; II, XXII, 215.) Froburg schenket<br />

an S. Urban einen Kirchensaz zu Bipp.<br />

»323. Bund der Mark mit Schwyz; Tsch. Wie die<br />

Schweizer dem Reichsoogt gehuldiget. Bern an<br />

sie; Tsch. Bern Revers an die von Thun. Kai,<br />

fers Brief üb« diesen Kauf. Wädiswil Bürg für<br />

Savoyen. Gesez Zürich, wann ein Iud bey einer<br />

Christin schläft; B- z. L. Schenkung Walther«<br />

v. Wädiswill an Interlaten.<br />

,324. DasReich consiscirt Oestr. Rechte; Tsch. V«,<br />

sicherung der Büren« Freytzeitm.<br />

*)2*. Züricher Bund mit Städten. Catharina von<br />

Kiburg verlauft einen <strong>The</strong>il des Isclgaues an<br />

Neufch. (Siehe die nidauifchen Lebenleute im Ro»<br />

de», den Peter von Wabern 1464 gefunden.) Weis,<br />

senburg verlauft am Wiler bey Erlenbach.<br />

»326. Mechtilde v. Erlach in Fraubrunnen. Bran»<br />

dis schenkt an Trüb. Kiburg bestätiget einen Kauf<br />

an Kappelcn. B. CostaN, bestätiget die Pfaffen,<br />

richt« zu Zürich. Gesez Zürich wegen der Statt<br />

Graben.<br />

»327. Die Schweizer mit dem hohen Mann, Gra,<br />

sen v. Kiburg. Evpensteins Kllndschaft um Einsie»<br />

delns Rechte. Streit Rudolphen und Bmk. von<br />

Erlach.<br />

'328. Zürich Büra für Rapp. Graßburg vnlaust<br />

an Duens; Brief über jene Assignalionsaae.<br />

1329. Oberdeutscher Bund. Kaiser für die Schweiz.<br />

Freyheit. Tstb,<br />

»330. Vertrag Lucerns mit Oestreich. Rapp. über,<br />

trägt Oestr. die Mark; Herrg. Bern Bund mit,<br />

Guggisberg. Erlenbach kömmt an Interlaten.<br />

W« zu Zürich im Rath gesessen, als Schafh«»<br />

c


stn dahin sandte; Königsf. NSC. Savonfcher<br />

Bund mit Bern. Spruch über Kastvogtey RigiS,<br />

:<br />

berg. •••-' .' " '<br />

1331. Franquino bekömmt Frieden; Tfch. Vumit»<br />

telungsbriefzwischen Ereyerz und Bern.. Weissen,<br />

bürg laßt ^Rothenfiuh seiner Schwester.'<br />

1332. Bundesbrief deren von Lucerm GefezeZürich<br />

über das Schulde'nacrjcht; und den Gottesacker;<br />

B.z;c.<br />

'<br />

1333. Oberdeutscher Landftiedfn: !$sd). Urkunden,<br />

der Verschwörung zu Luccrn gebraucht von Tsch. *<br />

"des Krieges in Urscren von Campell «des Krieges<br />

zwischen Treym und Bulle und Kaufes Mannen»<br />

berg lind Laubek'von Castellaz.<br />

1334. Kaiserfdricht wegen Lucern; Tsth. Verkomm»<br />

niß deren v. Hasli mit Bern (im Landbuch). Er»<br />

lach Bürg für Aarberg und Spiez. .Balm dem<br />

deutschen Orden.' Rapp. Revers an den y. Stein;<br />

Herrg.'; un.d Burgrecht mit Zürich; Tsch.<br />

W>- Nusca giebt Zollfreyheit; Tsch. Zweysimmen<br />

an.Int.erlakm. Frieden Greyerz und Lausanne.<br />

Gestze Zürich über das Münzwesen (Bey'tr.zn<br />

Lauffer), die Wachteln (ib. ), des Zimmer,<br />

mannslohn (ib.). Die kaiftrliche Belehnung ah,<br />

Rintenderg.<br />

?33


«mg wie Nidau an B. Basel gehöre. Helfe«,<br />

sieins lezter Willen; 'Lerber de fontib. juris pa,<br />

tri! p. 3;.<br />

* J J9- Frieden der Schweizer mit Difenlis, den Ita»<br />

liänexn u. Werdenberg; Tfch, Fevers der Schwel,<br />

zcr, daß Bern sie wegen der Hulfleistung entfchä,<br />

diget, Quittung der Urner an Bern. Siehe über<br />

diesen Krieg anch die Nachricht in Sinners Ca.<br />

tal. MStor. Bibl. Bern II, 96,10?. Bestätigung<br />

der Freyheiten der Stadt Erlach. Krauchthal<br />

urtundet über Gerzmried. R. v, Erlach lauft die<br />

Rieder bey Richenbach,<br />

?)4o. Interlaten Bund mit Oberwalden, Tsch. Ur»<br />

künde der oueeieße« vom Rübli. Tbädigung der<br />

abgesezten Räthe von Zürich; Helv Bibl. Wäch,<br />

tcrordnung,,Ordnungen gegen Geldhandel u.s.f.<br />

von Zürich; Wyhl. c. Ordnung des niedern<br />

Spitals zu Bern, ' Bennwil wird Kastvogt zu<br />

Rigisberg.<br />

134». Crediliv Eberharden von Nellenburg; Tfch,<br />

Bund Bern mit Freyburg. Greyerz giebt'dem<br />

Flecken Grey. Umgeld und Bannwarten (Castllz)<br />

und Sanen Pfundzyllund Waag. Br. Johann»<br />

fen v. Montsalvans. Zürich wider Separatisten<br />

und falsche Würftl; B.z.L. .. ',"•••<br />

1342. Zürich wegen dem Frauenmünster; über Um»<br />

geld; Schindelnzoll; gegen Betrug mit Korn;<br />

gegen Holzausfuhr; Seidenordnungen (sieheSil,<br />

ber.I. 99.); Wyß B. z, L. Krauchthal schwöret<br />

sich unschuldig.<br />

1343. Zürich Burgrecht mit Wädiswil. Bern mit<br />

Peierliugen. Frieden Bern mit Nioau.<br />

1344. Erlach macht Frieden zwischen Nidau und<br />

B.Basel. Burgr. Zürich und Krentingen. Oestr.<br />

Schirmblief Zür. aegeu Hohenlandenberg; Tsch.,<br />

Zür. Kornhandel; B.z.L- 91, 98, »09. • .<<br />

JUh Frieden Bern mit Nidau bestätiget. Bund<br />

'Zürich mit Schafh. Habsburg belehnet Mülle,ne.n<br />

mit Castelen. Bern laust Habstetten,


XIII • I'I.J i<<br />

134«. Bund Zürich und Scbashausen H«tmann<br />

K'burg wird Landgraf in Burgund. Thurn ver.<br />

tauft in Gsteig<br />

t)4?. Ordnung für alle Leute von der Mark zn<br />

Weiffenau. Weissenburg schirmt Tärstetten. Kir,<br />

chenvogtey Birminsdorf tömt an S» Blasien.<br />

J348. Marl zwischen Schwyz und Uri. Kaiser<br />

bestätiget Bern; den Bernern Laupen, Hasli,<br />

den Zoll, die Kawerfchen; verbrieft gegen Huld,<br />

versagung; und über die Münze. Schuldenge,<br />

richtordnung von Zürich; B. z. L. Die Rechte der<br />

Herrschaft Schönenwerd über- Berten im Keller,<br />

amt. Raron verlauft Alumistein.<br />

»349-Zürich Burgr. mit Klingenau; Actm über<br />

Iudengut; Befreyung von Reichssteuer.<br />

i;«". Frieden Zwischen Eiysiedeln und Schwyz;<br />

Tsch. Zür. Bund mit Oestreich. Wie Zug war;<br />

Zurlauben ans dem Iahrzeitbuch, MSC. Das<br />

Lied bey Laubet; bey Schodeler und in Tsch.<br />

Noten. Siehe auch Chartulariurn 8. <strong>The</strong>oduli zu<br />

Greyerz,<br />

J351. Bundesbries der Züricher; Spruch derOest,<br />

reicher; Endurtheil der Königin; Tsch. Bund<br />

Bm» mit Solothurn.<br />

,3,2. Bundesbriefe deren von Zug und Glaris;<br />

brandenburgischer Frieden; die Rcversalien; Tsch.<br />

Lucern an den Herzog. Dieser an Uri. Bund Bern<br />

mit Biet. Interlaten taust halb Weissen««.<br />

l;«3>. Kaiser vidimirt Freyheiten der Um«; Mooi<br />

bekommt in Livinen Teilballen, Sust und Am.<br />

dacht; Bundesbries der Berner , Tsch. Bern,<br />

daß niemand raunen soll, was der Obrigkeit<br />

Schaden brächte, Zürich erhalt Bestätigung d«,<br />

,on CTOcanda.,<br />

,354, Kaiser befehdet die Schweiz; seine Briefe zu<br />

Gunsten SiUinens, undWettingens; Tsch. <strong>The</strong>i.<br />

lung Ravp.; Herrg. 'Gottstatt laust von Erlach.<br />

Zürich giebt Schirmbriefden Juden. Castellaz über<br />

Kaufhandlungen im Sibenthal. Brandis wird mit<br />

Simmeneck belehnt. Des Herzogen Compromii,


l!55. Die Oestr. Richtung; Vertrag der Schweizer<br />

mit Kiburg; Tsch.<br />

?35«. Bund Oestr. mit Zürich; u.a.; Tsch.<br />

I),?, Großwebel von Bern hält Gericht. Kaiser<br />

giebt Kiburg Münzrecht. Summe des Gewerftes<br />

zu Zürich; über die Schulden der Stadt,<br />

»358. Freyheiten der Thun«. Abt vonSchafhau»<br />

stn steuert als Bürger zu Zürich; B.z.L» I.e.<br />

'359. Assianation auf die Glarner Steuer; Tfch,<br />

Bruns Iahrgeldbrief, Bundesbries deren von Ger,<br />

sau; im Landbuch, Bern gestattet Steuer zum<br />

Kirchenbau. Vertrag Balsamwindes mit Graß,<br />

bürg über Balm, Der Rath, die 200 und die<br />

Gemeinde zu Bern geben dem Schuldheiß einen<br />

Schirmbrief.<br />

1360. Des Erzherzogen Brief zu Gunsten König««<br />

felden. Quittung Margar, von Erlach um die Ehe«<br />

steuer. Del Monte di Rota Bürger zu Zürich.<br />

1361. Die von Rudenz verlaufen das Mannlehen<br />

Wilar.<br />

1362. Instruction des Vorderöstr. Gubernalors;<br />

Kaisers Bund mit Zürich; Kaiser!. Freyheiten die«<br />

ser Stadt; Weltingen verkaust in Uri; Tsch/ Zür,<br />

Bund mit Städten; Burgrccht mit Pfäve'rs,<br />

Münze der Züricher; Kiburg belehnt von Bure»<br />

mit KirchensazHochstellen. Fehde gegen denBlaa«<br />

rer; Wyß,<br />

1363- Bern zwischen Graßburg und Koniz, Siebe»<br />

- Briefe zwischen Oestreich und Kiburg wegen Land,<br />

grafschast Burgund, Thun und Olligen. Zür.<br />

Burgr. mit Blaarcr, Kaiser giebt dem Münster<br />

. Blutbann; Tstb,; Laufers Beytr. I, ,92.<br />

,364, Bern aus der Acht wegen dem oianau; Sul,<br />

gen tömt in Stadtrccht; die Iahrzeit Rudolphen von<br />

Erlach; Saooyen und Bern in Bund.<br />

»305. Kaiser meldet Bern seine Ankunft; giebt<br />

Blutgericht in bestimmten Kreis; bekräftiget non<br />

«voeando; gestattet Nothwehr; und Pfandlösun»<br />

gen ^bestätiget auch die Haudvcste. Kaiser gestattet<br />

Zürich ^ehenerwerh Wd Ausnahme geächteter,


XLIV .> >- i ,<br />

Zürich will mitOestr. die Richtung nicht erneuern j<br />

Beytr. zu Laufer.<br />

,366, Biedcrtan spricht über Cgerton. Freyheiten<br />

Thun. Zollfreyheit Büren im Nidauischen. Steuer,<br />

ordnnug Zürich.<br />

3367. Zigerli's Testament. Gesez Bern gegen Spiele.<br />

1368, Erneuerung des Thorberg. Stillstandes; Al»<br />

penach wird frey; Tfch, Erläuterung zwischen<br />

Bern und Freyburg. B. Costanz an Zürich wegen<br />

der Pfründe des Munsters.<br />

,369, Erneuerung desselben Stillstandes; Tsth. Bü»<br />

ren laust den Zoll daselbst. Vertrag mit Saviesy<br />

wegen-der Wispelen. Bonstetten verlauft Aesth;<br />

bey seinem Haus.<br />

,37°- Pfaffcnbrief; Tsth. Schulbheißv.Bernertheilt<br />

freye Mannlehen (auch Url. 1372). Verordnung<br />

Bern wider Begräbnißmahlzeiten. Schlüsse der<br />

Zür. in Sachen Bruno Bruns. Ihre Prachtgesize;<br />

B.z.L. 124 f. 138 ff. l^;Ioh.v.Bonsttttm befreyt<br />

einen Leibeigenen, Wesen steuersrey, Uspuunen :c<br />

an Brandts,<br />

1371. Bern Burgrecht mit Summiiwald. Seiden,<br />

ordnungen Zürich, Die Kirchensteuer von Schwan»<br />

den an Glaris; Tsth,<br />

J37*. Sturmordnung zu Zürich. Verkommniß der<br />

Glarner u. Abbtissin; Vorstellung des Pfarrers;<br />

Isth.<br />

»373. Gregorius XI. an die Eidgenossen; Tsth, Der<br />

andere befchworne Briefder Züricher. Kien lestirt<br />

Ulrichen v. Erlach zu Gunst.<br />

, 374. Patent für Bezahlung des B. von Briten durch<br />

das Haus Oestr. Freyheitbr. der Thun«. Ertrag<br />

des GewerfteS zü Zürich. Gerichtfaz des Schuldheissen<br />

v.Zürich.'Tfch,<br />

^37,. Ulk. v, 1335: wie Gottstatt von den Rotten<br />

gelitten. Bern Vertrag mit Thun. Uebersezung<br />

der Büren« Freyheilbriefen.<br />

,376. Das Gügler Lied; Tsth, (DieInnfthriften<br />

zu Fraubrunnen sind leine gute Zeugen). Kaiser<br />

hestaliget Bern, Yen, Kauf der Herrschaft A«?«


erg; Vorsorge, wegen Geächteten;.wegen dem<br />

großen Königl. Siegel. Spruch zwjschen Tüdin,<br />

gen und denen im Schlegelholz. Der Oestro Still,<br />

stand verlängert., WieOelzapf in'Schilli's Fall<br />

gelichtet. Müller «hält von Oestreich Pfand im<br />

Kelleramt; Tsth. Einverleibung der Kirche Höngl;<br />

ib. Loskauf zwey Lintthalmänner; ib.<br />

l3?7> Wie viel Königsfelden von den Brytain er«<br />

litten. Bonstetten lehntaufdie Grafschaft Kiburg.<br />

Solothurner nibauische Zollfreyheit bestätiget. Ko-<br />

Nig an Bnn wegen Vorladung durch Granfclden,<br />

1378. Vergabung Anastasien von Kiburg. '<br />

1379. König: daß der Schuldheiß von Bern Reichs,<br />

lehen gebe; der Bern« sicheres Geleit im Reichs,<br />

dienst. König für Zürich wider neue Zölle; Tsch.<br />

Rathsbrief der Wefener; König für Wesen: Ge»<br />

ächtete zu Herbergen; de non evoeando; eben<br />

diese Freyheit für Zosingen. Pfandschaft Bipp >c.<br />

an Kiburg. Aarberg an Bern verkaufte.<br />

1380. Freyheitdrief der Gersauer; im Landbuch.<br />

Kaufbrief der Lucmi« um Wäggis-, Tsch. Frie»<br />

nisberg vertauft an Bern Dörfer.<br />

1J81. Urtund des Verkaufs v. Büren und Nidau.<br />

»382. König: daß Leibeigene nichts aus Bewerben;<br />

von der Iudensteuer aus Bern. Iägisiorf Lehen<br />

der Erlach von den Krauchthal. Vntommniß Ki»<br />

durg mil Neufch. Siehe bey Dunod, Tit. Müm,<br />

pelgard, Heiralh Diebolden v. Neuf.<br />

'38j. Kiburg leihet vom Juden Moses; Tsth. Still,<br />

stand Bern und Burgdorf. Burgdorfer Freyheil,<br />

brief durch Kiburg; der Thuner durch Bern.<br />

Wie zu Zürich das Hofgericht nach dem rolhwi»<br />

leiischtn besezt war,<br />

»384. Urs. der veränderten Verfassung von Bern.<br />

Frieden mit Kiburg. Ulrichs v>- Erlach Testament.<br />

König erlaubet Zürich die Hofrichteiwahl; Tsth.<br />

Höngk an Zürich ; ib. auch Küßnachl. Vidimus<br />

der Wesen« Freyheiten.<br />

»385- Burgr. Kiburg mit Bern; Bund der Schwei»<br />

zer und Reichsstädte; Tallwill an Zürich; Tsch,


yurgr. B. Costanz mit Zürich. Erbrecht in We«<br />

sen. Oestr. an Ritscho, Landvogt Nidau. Bipp lc.<br />

an Oestreich.<br />

»386. Burgr. Einstedelns in Zürich. Landrecht Vl»<br />

lensbach mit Glaris. Sutns Lied; Tsth. Rodel<br />

der umgekommenen Schafbanfer j Waldtirchs<br />

Schafh. Hist. h. a. und Geschlechlregister deren<br />

v. Fulach. Rudolph von Erlach schenkt an Vettern.<br />

Gelübde des Obnsibenthales an die B«nar.<br />

Bündniß der Gesellen mit dem Fuchse, Helv-Bibl.<br />

VI, IÄI.<br />

J z8?. Freyheitbrief beten von Surfet. Appellatlons»<br />

rath in Glaris; Tsth. Proceß Aima v. Strällin,<br />

gen mit Rud. v. Erlach. Stillstandbriefder Reichs«<br />

stadte; Tstd. Bern zu Rothwil verklagt.<br />

»388. OestttreichifcheFritdensvorschlist; Tsth. Ant,<br />

wort der Glarner; id. Ulk. 1389 und »426 des<br />

Näftlftlfahrt Briefes.


<strong>Geschichten</strong><br />

der<br />

Schweizer.<br />

Daö erste Buch.


Das erste Capitel.<br />

Einleitung<br />

der<br />

<strong>Geschichten</strong> der Schweizer.<br />

D<br />

ie Alpen waren von unzählbaren Völkerschaft<br />

tm bewohnt. Jedes Thal war einLa»d, und jedes<br />

Volt, an Sitten imd Sprache vnschleden; dann<br />

sie waren Hirtenvölker, welche Lebensart feinen<br />

Handel und Wandel erfodert.<br />

Wann die Menge<br />

der Einwohner die Grösse des Thals übntraf, ver,<br />

mischten sie sich nicht mit Benachbarten, sondern<br />

wandertm aus; wer nicht ausgerotttt<br />

wurde,<br />

wurde vertrieben; da er dann, was ihm geschehen,<br />

an andren verüble.<br />

Also entstandm in Ermang»,<br />

lung Albeilfleisses diejenigen Auswandnungen, wodurch<br />

die schönen» Länder bald bevillat, bald ver,<br />

.A


H ' • •<br />

wüstet, und endlich unter das Joch gebracht wor,<br />

den sind.<br />

Als unter Cäsar Helvnien, wie auch ganz Gal«<br />

lien, seine Vnfassung einbüßte, hatte die Verfassung<br />

der Bergvolk« für dieselben eine gute und eine böse<br />

Folge: da sie nie mit vereinigter Macht stritten,<br />

wurden sie nicht auf einmal bezwungen; darum ha»<br />

ben diese Thal« den Feind länger als ganz Gallien<br />

beschäftiget; eben diese Thäler, die ihre Stärke nicht<br />

vereinigten, waren jedes für sich eine leichte Beute;<br />

wie dann keines widerstanden. Der Vortheil den<br />

das Land vetzchaste, bestand weniger in seiner Unzu»<br />

gängllchkeit als in seiner Unfruchtbarkeit: lein Paß<br />

ist undurchdringlich und kein Berg unersteigbar, aber<br />

keine Eroberung wird ohne Bewegungsgründe ver,<br />

sucht. Auch wollten die Römer nur die Sicherheit<br />

Italiens und Pässe nach Gallien und ihrem Germa»<br />

nitti; daher begnügten sie sich an denjenigen Thalern,<br />

welche den Süd und Nord verbind«, und ist leine<br />

Spur, sondern bieltnehr unwahrscheinlich, daß Ri,<br />

m« in die Thäler der höchsten Alpen gekommen.<br />

Won Rom durch Italien, das clsalpinische Gallien,


Meyland, Como und Chiavenna, oder über den langen<br />

See desTillno, und über Bellinzona lömt man<br />

in die rhätisthen Alpen Und hierauf in fruchtbar^<br />

germanische Felder.<br />

Die Rhälier, ein Voll aus deut<br />

Stamm der Tusten, ein freyes und marlialifche^<br />

Voll, durstig nach jedem Raub, mit aller Furcht<br />

unbekannt Und auch mit aller Menschlichkeit, befasse«<br />

die rauhenilnd hohen Alpen der Länder Uli/ Schwyz,<br />

Glaris und Graubündten, wie auch Throl, wp<br />

Willen ihre Hauptstadt stand. In den germanischen<br />

Gefilden blühet« Oetreid; in Italien, alles: also daß<br />

die Rbatier durch ihren dapftrn Arm den Genus dcx<br />

schönsten Früchte zu «beuten hoffen dursten. In die«<br />

fem ihrem Land wurde Uese Nation durch TibexiuJ<br />

vom Norden her, dutch Drusus aber Odlvärts an><br />

stgriffen, und mit leichter Mühe durch die Kn'egstunst<br />

überwunden, weil die Schwlttigkeit Mr Pässe<br />

Gränzen hat, nicht aber die Geschltlichkeit gulex<br />

Generale.<br />

Von welcher Zelt an bis auf den ewigen «8>«nß<br />

Rhätien gedient hat.<br />

Es war aber diefeTlenstbarlch<br />

fowol dtn Ueb


4 i i "'<br />

als die Rhätier nicht mehr die Freyheit, Nur ab«<br />

die Gränzen ihrer Beherrscher beschirmen solltm, ver«<br />

schwand ihr kriegerischer Geist mit ihrer alten Frey»<br />

heit. Es wurde ein römisches Lager angelegt, an<br />

der Mark des Landes und in demBeliil, der hieovn<br />

Gaster heißt. Allein Fremden ist schwer, die zahl»<br />

reichen Fußpfade wilder Berge allezeit genugsam JU<br />

verwahren; und als Rom allgewaltig schien, schien<br />

die Kriegsjucht eine unnithige Anstrengung: -diese<br />

Rachlaßigteit ist gewöhnlich der Ursprung des Unter.<br />

ganges grosser Staaten. Also marschirtm die Ale«<br />

mannen oft ohne Widerstand über die rhätlschen<br />

Alpen gegen Italien; von den Rhätiem schieUen sie<br />

wol ehe begünstig« worden ju seyn, dann die Ale,<br />

mannen brachen das Joch Roms und erbeutete»<br />

reichen Raub. Nach dem Untergang der Freyheit<br />

bestand Rom nur durch Klitgizucht. Nachdem die<br />

verschiedenen Völker unterworfen worden, entstanden<br />

keine grossen Männer mehr als aus dem Soldaten«<br />

stand und unter den Römern. Als auch das Heer<br />

seine Tugend verlor, mehr durch die Maasregeln<br />

Constantins, als durch die Laster der alten Tyran.


nen, Hieb, dir gunjen südlichen Welt nichts übrig,<br />

als, da sie die Freyheit «rscherzt und nun das Mili«<br />

tarweftn versäumt, ihre Lustgarten und Palläste dm<br />

tapfern Barbaren abzutreten. Es ist unbekannt,<br />

ob, wann, oder durchwat der helvclischeundrhälische<br />

Nationalstamm ausgerottet worden; diese Kleinigtei«<br />

ten verschwanden vor dem Fall der kaiserlichen Ma»<br />

jestät. Zur selbigen Zeit waren die Alpen nicht allzu<br />

rauh noch allzu stell, daß das erschrokcne Volk nicht<br />

in ihre Felsenhölen geflüchtet hatte. Zu Molliö im<br />

Glaruerland ßnd unter einem Fels Münzen des drit,<br />

ten Iahrhundetts gefunden worden; in den wildesten<br />

Gebürgm sind Ueberbleibstl, die die Hütten der Hei,<br />

den genalmt. werden.<br />

Indesten das Kaisertum alles, bezwang und v«,<br />

lots scheinen Schwyz und Ury und die ganze Stteke<br />

bis an die penninifchm Alpen, im Süd von Wallis<br />

mit Wald bedttt gewesen zu seyn. Me diese Ge»<br />

zenden z waren »hälifch; die Gränze gegen dem vori»<br />

gen Heloelim, «in Fels worein^ in spatern Zeitm


loten» wo nicht von Schnee und Eis unsern Augen<br />

verborgen.<br />

©« war ktin Paß über den Gotthardberg<br />

an den Mnersee, über welchen Stt der Südwind<br />

leine'regelmäßig Fahrt erlaubte,<br />

Masse des Thals yrcgna vorgezogen.<br />

Alfa wurde die<br />

An den<br />

Bergen d«s Livlner,Thals, welches derTiclno durch,<br />

sirönlt und welche.« in das obgedachle Thal sich<br />

öfnet, wohnten die Leponlier bis in die Gegend<br />

^lrseren, von welchem Ort schäumende brausende<br />

Msserfcllle hes Flusses Neüs i» M WftS Felfenbelt<br />

ynd Wände drobcndtt Schiftenstsscn yllcn Paß nach<br />

forden zu versperren schienen,<br />

Nachdem'die Alemanum Rhäli'cn oft verwüstet<br />

und Herm v'ou Italien^ Dietrich behauptete «b«r<br />

Mdere Könige ein überwiegendes Ansehen, gleich als


«in Vater, und oft qls Herr und ch/lb, nicht allein<br />

wegen sine, angewöhnten Ehrstircht aller Nationen<br />

für jeden Beherrscher der Stadt Rom, sondem wu<br />

gen seinen ausserordentlichen Einsichten. Zu seiner<br />

Zeit würd« auf den rhütischen Alpen das Vieh in<br />

Frieden, geweidet ; es wurde vortregicher durch die<br />

Mischung dir schönen und grossen Gattung, die die<br />

Alemannen hatten, mit einer stärkern, welche auf<br />

den Bergen, des Landes Noricum') gezüchtet wor,<br />

den war. Die alten Sitten des Volts wurden durch<br />

Beybehaltung der alten. Religion, bevestiget-; aber<br />

die Räubereyen wUldm durch den. ostgothischen Hex«<br />

zog dieser ©ränzländ« auch d« Miliz, verboten. Die<br />

Miliz war unter dem allgemeinen Landrecht, weil-<br />

Dietrich einsah,, dass die Beobachtung dessetbm dje<br />

Vertheidigung desselben erleichtere, indem derKriegi«<br />

zucht. nichts vorträglicher, als. die Gewohnheit gc.<br />

nauen Gehorjams» Nachdem Dietrich gestorben^<br />

verliessen seine Staalsminister «mter der Königin<br />

Hlmalasunth«, seine«. Tychter, seine-Grundstle nichts<br />

also blieb der ostgotische Staat in Flor und Macht,<br />

^H,.demiit«jchWck<br />

SU


Znd wurde oder, war bis an die Donau ausgebreitet.<br />

Aber als der Stamm Dietrichs den Thron verlor,<br />

seine Minister entfernt wurden, und hierauf die<br />

Monarchie durch innere Zerrüttung dem Untergang<br />

entgegen eilte, schien dem König der Franken der<br />

Anlaß geschlkt, sowol Rhätien als die Pässe Italims<br />

.' zu unterwerfen; hiezu gelangte er durch überlegene<br />

Macht.<br />

Kein Voll war dapferer als die Franken. Dem<br />

König, insofern er auch der Feldherr war, waren sie<br />

mit unüberwindlicher Treu zugethan,' wie die Ger»<br />

manier, ihre Väter. Diesem ihrem König dienten<br />

die Römer und was von den Galliern vorhanden war,<br />

wie den alten Kaisern. Im grösten Königreich des<br />

nördlichen Europa war der fränkische König, wie er<br />

nun henschen mochte, % unumschränkter Herr der<br />

Gallier und Römer, und wann er es verdiente, all.<br />

gewaltig auch über die Franken: Diese Macht ver.<br />

mehtte er durch Eroberungen. Die Verwirrung ihres<br />

gemeinen Wesens verhinderte die Golhen, sschzu<br />

behaupten. Also erstrekte sichdie fränkische Gewalt<br />

vom Ausstuß bis an den'Ursprung des Rheinstroms.


•' ' 9<br />

Von bazofl das Heer gegen Italien, hetab. Aber<br />

in dem Paß


welche das fränkische Reich in Gallien gegründet^<br />

«ber weil die militärische Tugmd nicht auf ihre Nach«<br />

kommen geerbt halte, war nach alter Weise die<br />

gleiche Gewalt, nicht an denselben erkennt worden»<br />

Pipinns wollte durch Vertilgung, aller Nebenbuhler<br />

feine Macht stärken. Da konnte ihm das Ansehen,<br />

welches Geburt und Stand Herzogen der Nationen.<br />

gaben, nicht gleichgültig seyn. Also versäumte er<br />

die Anlässe nicht, in Aqnttanim, Bayern und Ale,<br />

mannien dieseWürde abzuschaffen, od« seinen Die«<br />

nern auf beliebige Zelt anzuvertraum die Gelegen,<br />

heilen selbst, deren, sich Pipinus und Carl, seist<br />

Sohn, hiezu bedientet,, bestätigten die Könige in<br />

784. obiger Besorgniß. Unter Carl dem Grossen erlosch<br />

der Stamm der Herzoge oder Präsidenten des rhätj-.<br />

scheu Landes, und wurde durch keinen andern-<br />

Stamm ersczt. Die Gerichte und das Militärische<br />

kamen unter die Aufsicht verschiedener Grafen; die<br />

Verwaltung der Grafschaften wuide durchGefandje<br />

des Königs' nnterstlcht^. Fast von dem an ist Rhä«,<br />

\im zu Alemannim gerechnet worden, auch als ein<br />

Herzogtum in Alemannim hergestellt wurde. Unter


' .in i .u n<br />

den Grasen haben sich,die Grafm boy Rapperiwil<br />

und Lenzburg hervor gethan. In den unbekanntm<br />

Zeiten der allerersten Freyheit, hatlm sich die<br />

Völkerschaften auf dm Alpen unter der Menge römi»<br />

scher Unterthanen und nachmals im fränkischen Reich<br />

gleichsam verloren; dergestattm daß ihr Zustand nur<br />

nach der allgemeinen Kenntniß vom Zustand jener<br />

Kaisertümer vermuthet werden kann, Unter djesm<br />

Gfafm aber ist fast jede Freyherrsthast so wichtig<br />

Und bekannt, als per ihnen kaum Gallim und<br />

Hlspanien,<br />

Diese Graft» mögen Alemaynm aus Rhällm<br />

gewesen seyn; das alemannische Eesez war die Richt»<br />

schnür ihrer Urtheile. Ueberhaupt beherrschten sie<br />

die rhätischf Glänze von Cur durch das Land Gaster,<br />

die Wart am Anfang des Zürichers««, daS Land<br />

um Zug und vbn^em Ausstuß des Waldstettensees<br />

bis an die Aar. Die Grafen von Rapperswil wur,<br />

den von ihrem Schloß unweit Lachen in der Mark<br />


Am Eingang der schrellichstm Gegmd eben diese«<br />

Passes, befassen sie den Thuen Gestinen, von welchem<br />

Ott an lauter kahle Felsen sich auf beyden Seilen<br />

nngehenr erheben; zwischen diesen Felsen, rauscht<br />

einige Stunden weit die Reuß von Fall zu Fass zwl,<br />

scheu Usem aus dm Trümmern derFelsenwände, von<br />

welchen die Erschütterungen und Iahrszeiten grosse<br />

Granilfelsen bald abgelöst, bald losgebrochen. Am<br />

vormaligen Ende des Passes gegen dem Leponlinifchen<br />

über dem obm vermeldeten grossen Fall des Flusses<br />

war die Brüft, welche die Alten die stäubende Brüt<br />

nannten, und nun Tmfelsbrüt heißt« DerHcrr von<br />

Rapperswil war, wo nicht Urheber, doch der Herr<br />

des Gottharduasses» eines der allerschwersten, zugleich<br />

des kürzesten für die, so von Meyland nach Deulsih,<br />

land handelten. Ebm dieser Graf beherrschte die<br />

Marl und einen <strong>The</strong>il des Gaster, die Pforten Rha.<br />

tiens, derm Wichtigkeit von dm Römern erlanyt<br />

worden war»<br />

DleLenzenfer sind en^streitbarereltammAlemau,<br />

nm gewesm, welches die Römer wol erfahrm haben.<br />

Der Ursprung der Herrschast der Grafen vonLmzbM


im Aargau, woselbst ihrsiarkes Schloß auf der Spize<br />

eines hohen Felsen weit und breit gesehm wird., ist<br />

unbekannt. Vielleicht ist ihre Herrschaft über diese<br />

Gegenden altrömischer Orte der Preis uralter deut»<br />

scher Siege. Die Herrschaft Windel in Gaster, auch<br />

vielleicht was den Zugern angehört, brachte immun«<br />

ten Jahrhundert eine Gräfin von Cur an das Haus «60.<br />

Lmzburg. Die Urkunden bringen auf Spuren des<br />

Ursprungs dieser Grafm; überhaupt liegt wenig an<br />

dem Stamm dieser Fürsten, alles aber ganz und gar<br />

am Erempel ihrer Thaten.<br />

Die Grafm von Rapperswil mögen zum Anbau<br />

des Thales Ury, einer Fortfezung obgedachtm Soll.<br />

hardpasscs beygetragen haben. Da die Thürne die<br />

Sicherheit beförderten, beschirmten sie den Anbau<br />

dieses Thals. Viele Dörfer und Alpen in Schwyz<br />

und Unterwaldm wurden von leibeigenen Hirten der<br />

Grafen von Leuzburg bewohnt und gebauet. Es ist<br />

aber ungewiß, ob der Graf diese»Gtge»dcn bevölkert<br />

oder erworben habe. Die Urheber. unser« meisten<br />

Völkerschaften sind verborgen, dahingegen die Alten<br />

die Stifter der Colonien fast göttlich geehret, dann


diese Colonien waten mit freym, Und Unsere Ländek<br />

wif^lelbeizenen Menschen bevölkert worden, daher<br />

wurden jme gesittet, und diese blieben barbarisch.<br />

Viele Einwohner von Uri, Schwyz und Unlit«<br />

walden» warm dem Stift St. Leodigars auf deut<br />

Hof B Lucern, GU Meinradmzelle in dm Elnste»<br />

dem, dem FranenMünsier zu Zürich, dem Kloster<br />

Meerstem zu Wettlngen, wie auch dem Beronmünster<br />

in dem Actgäu unterworfen worden. Von welchm<br />

Stiften und Klöstem das erste durch einen fränkischen<br />

Edeln, das andre durch Vorschub Otto des Grossen,<br />

das drltt« durch Ludwig dm Deutschen ^daö vierte<br />

durch Heinrich von Rapperswil, das lezte durch die<br />

Grafen von Lmzburg veranstaltet und bereichert wor»<br />

den. St. Fridolinl Stift in der Stadt Sekingen,<br />

war in den Grafschatten Rapperswil und Lmzburg<br />

an Leuten und Gütern ungemein reich; der Ursprung<br />

dieses Reichthums ist in dm ersten Zeiten des Mittel«<br />

alters. Am Walvsteltensee im Seedorf wurde von<br />

einem Graft« von Brienz für die Ritter S. Lazari<br />

ein Stift aufgerichtet. In einem engen Thal am<br />

Fuß der höchsten Gebürgt wmde in eine» wildm


Einsamkeit Engelberg durch den Freyherr« vonSel»<br />

denbürm gestisstel.<br />

Also daß nach Eroberung Rhäliens die Kaiser<br />

und Könige diese Wälder und Pässe beherrschten,<br />

sie wurden benachbarten Grafen anvertraut, und von<br />

ihren Knechten bevölkert; um welche Zeit viele<br />

Pflanzungen veranstaltet und von den Grafen als<br />

dm Unternehmern sich selber zugeeignet worden sind;<br />

endlich wurde das übrige CamnlcrgUt, ein beträcht.<br />

licher <strong>The</strong>il des Lenzburgischm und alles was die<br />

Graft« von Rapperswyl im Gollhard beherrscht<br />

hatten, den Klöstern übergeben. Es wurden aber<br />

dm Klöstern dle herrschaftlichen Einkünfte geschmll,<br />

hingegen blieb das Militärische dem Kaiser.


Oas andere Capitel.<br />

D i e Schweizer.<br />

«x$n einem Wald aber war rifr Dorf mltMamen<br />

Schwyz, der Hauptott eines besondern Volks, rotU<br />

chts von dä chiS an den Ursprung der Aar sich ver.<br />

breitet. An Gestalt (bezeugen die-Nachrichten de,<br />

Allen, und noch die Beyspiele deren, die in diesem<br />

Land ihre Ate Sitten haben/) übertrafen sie die<br />

Benachbarten durch Grösse, Stärke und männliche<br />

Schönheit. Ihre besondere Spräche vetlore« sie<br />

durch den Umgang mit andern; Ueberbleibsel find<br />

bi« auf diesen Tag.<br />

Es werden aber im Latein, den Ueberbleibfeln<br />

des gothischen und longobardischen, den slawisthm<br />

und nordischen Sprachen, oft besonders in der<br />

Spracht des Pöbel« viele Wörter allm gemein gefun,<br />

den. Die meistm Wörter der allm Sprache erhalten<br />

sich bey den Deutschen, derm Sitten sich länger be»<br />

hauvttt, weil Handelschast und Künste schwerer 5»<br />

tief


tief M'dHs LanbMgedrttnM<br />

Dle äbei" so voü<br />

allen Völkern burch ÄlijtU'äbge'schledHHndV bchnW<br />

bis äuf'uns'besonvire Glbtänche'Und Rcdeilsatten,<br />

woraus vlelmetzr''das unbernlisthti'AltNthulN' iinis<br />

Volts, als desselben 'AerwanbMfr,Wt<br />

MntW<br />

Stammelt htrbörlluchllii /Dle Sllilt"tlne«!'«ördö<br />

schen Auswänderuitg lst'ln'bieDÄM'altlintjäM<br />

wiiNi ObMn dii mmWWmütffliWtiW<br />

biile unwMnb?'IahrbüMtte'dst"Ztiten<br />

schichten'bttdünkelt,- ist<br />

mr&ü<br />

mtsmümimtnrm<br />

deil eilte« gothischeli und^lombälbischtri Gissn^rl<br />

beh IordäNts, ttm/OstgölS/^nnd' hey'Päüt Mai«<br />

ftidl, dem WMbarden:''daß"Tcandlilas»ell,d'Hs<br />

Vaterländ/'btstngen die La»dMe'H.n"H'aili)"lssW<br />

Ptoldcoll iion Schwyj und auch'dtnSchwtd'en NM<br />

unbekannt; wii dann dle V'WMMft mil^Schwft<br />

den


wäre mit Weib, Kindem und Hcerdm geflohen.. Daß<br />

der Zug in drey Abtheilungen vorgegangen, melden<br />

alle. Die Anzahl wird 'von .den .Schweizern auf<br />

sechstausend.Mann geschalt. Hasius ihr.Anführer<br />

war. auch den Lombärdm bekannt., Von der Ueber»<br />

fahrt.melden die.Schweizer.nichts,.aber von den<br />

Küsten der Westfriesen.,.Hierauf alsobald ist Meldung<br />

des ewigen -Bundes gemeiner Vertheidigung.' -Auch<br />

gedenken die.Acten


Nachdem ein fränkischer GrafHneU detgiblichett<br />

Widerstand geleistet) melden die UebttlieferuugM, daß<br />

dleGütelder.Weidm sie bewogen, zuSchwt)z>Hüt.<br />

ten und Hürden aufzubauen.<br />

Schwyz ist am Fuß<br />

weidmreicher Alpen; bis an den. Waldstettenste<br />

erstreken sich die schönsten Wiesen z:die umliegende»<br />

Berge erheben sichkaum über die mittelmäßige Höhe;<br />

an ihrem Rüttn wechselt lachendes Grün mit« dem<br />

Hunlcl^der Wälder. „Verschiedene Gipfel sind kahle<br />

Felsen z, diese Mischung starrer MildheU niit imem<br />

Änblik der Heerdeu und Mmschm auf sanstlln Wa»<br />

ftn, das Spiel der Sönnenstral« wodurch die.Fel»<br />

stlsbald braun, bald roth, bald grau,-und.iuock<br />

zählichen.unmerklichen.Gradm mauigfaltige FatbtN<br />

bekommen »Und. eine rtine Lust.und ein Gefühl vsli'<br />

6i^ctf)tit;biattt'ttoli(tt ^itmauttn,uttbvon ttt<br />

Freyheit im Hirteuleben/ gebm^ im diesem Landein<br />

zufriedenes Vergnügen.: und einen besondern Muth.<br />

Hier und'bch diesem Volk ist Hlst der Freyheit ä'telle<br />

Spur, ebm dieses Volt hat in allen Geschäfte« sied<br />

durch ein eigenthümliches Feur und kriegerischen Mull)<br />

8*


go<br />

'<br />

vor allen Schweizern hervorgethan; .dieses ist eine<br />

unauslöschliche Besonderheit in seiner Gemüthsart.<br />

Ferner, ist. überliefert, habe.das Voll seine Wei,<br />

den.gegen.dem^schwaritN'Berg,?). und endlich in<br />

das: weisse Land *") ausgebreitet. StarteLeute wie<br />

Riefen, n'n. ungemein.streitbarer Geist, Kleider von<br />

den Häuten Und:von der Wolle eigenen Viehs, ein»<br />

gesunde Nahrung < von Milch,.Käse und Fleisch,<br />

ohne Brodt und ohne Wein, eine völlige Unabhängig.<br />

kcit, von Handwerkern, indem jeder selber sein Haus<br />

baute, seinen Werkzeug.rüstete, seine, Kleiber verftr,<br />

Me, diese^Geftalt geben diesem Volk^die.Sagcn',<br />

besingen'sein« Enkel, und bezeugen die Ueberbleibsel<br />

dieser Sjtten. Es hatte leinen Fürst als den Kaiser.<br />

Die Kaiser haben diese Oberherrschaft nicht von ihren<br />

Vorfahren geerbt, noch mit Waffen erworben; die<br />

Schweizer -haben > aus freyen Willen den ^Schirm<br />

des Kaisers gesucht und. erhaltn»; dieses lthren-die<br />

Nriefe. Friderichs des andern,. und Rudolfs des<br />

ersten.<br />

'lBrüni«.<br />

«)Hä


21<br />

Die Gelehrten s welche den Ursprung dieses Volks<br />

erwogen, haben vermuthet,, fiüchtige Clmbrcr, oder<br />

Alemannen,.oder,verpflanzte Sachsen zu enldeken.<br />

Die Verwandschaft verschiedener Völker ist Un:'. so<br />

fern merkwürdig, als. die. Sitten eines Volks durch<br />

die Sitten des Stammvolls erläutert werden. Die<br />

Sitten der alten Schweizer werden durch die Natur<br />

der Menschen und ihre Alpen erläutert, ausgenom»<br />

n,en daß die chn'stliche Rmgion eingeführt worden,<br />

welches, aber spät geschehen ist»<br />

Dem Kaiser zogen sie wenigstens ,00, höchstens<br />

aber 6*00 Mann stark zuHülf.. Diese-StmerLegen<br />

seine Feinde war wol ihre einige Pflicht; sie haltn»<br />

Volk genug, und. vielen Muth, aber, kein.Geld; sie<br />

halten, dm einstürzenden Bergen» und einbrechenden<br />

Sttönun.genug zu steuren ;..dieses war ihnen mit<br />

allm Thälern de» Schweizer -gemein ^ ebm. dieses<br />

währet fott l in der ganzen. Schweiz ist-nur dürch<br />

die Freubeitivon willkürlichen Auflagen.möglich-stch<br />

zu nahem, das Erdreich Kein Werl des mmsch.<br />

lichm Fleisses, indem sorgfaltige Hausväter in-de».<br />

Sicherheit langen Friedetis.lwb »grosser Freyheit Sit<br />

Vi


ununterbrochener Mühe dm wfruchtbarm Thon,<br />

Grien und Schutt, welcher durch die Waldwasser<br />

zurüt gelassen worden ist, mit einiger fruchtbaren<br />

Erde bedell; auch ist an den wenigsten Orten gutes<br />

Erdreich einige Schuh' tief. Dieses also erschaffene<br />

Land läuft Gefahr ohne ebm diesm Fleiß der Haus,<br />

piter und einen Aufwand, welcher nur durch ihre<br />

Freyheit möglich ist, von den Alpenströmen in das<br />

Weltmeer fortgeschwemmt zu werden; schon werden<br />

die hohen Gebürge an sehr vielen Orten von allem<br />

Erdreich mehr und wehr entblößt.<br />

Was'jedes Thal betraf, .wurde von dem ganzen<br />

Volt de« Tbals berathschlaget und beschlossen. Von<br />

dieser Velsamlung-oder Gemeinde war kein Alter<br />

doch Stand, gar kein Einwohner, auch kein Leiv^<br />

eigener des Grafen von Lenzburg oder eines Klosters<br />

ausgeschlossen; erstlich wegm der Freyheit, weil zur<br />

VoWelung her Entsthlitssungen fax das allgemeine<br />

Wohl eine allgemeine BerallMlagung unentbehrlich<br />

schien; pann, weil nur vom Thal und von keinen.<br />

HUljlDdischen^Gesthättm-gtredet »vurbe t'endlichi<br />

mss dtt My Ulw Knecht, hhne Merschied, A


Thal zu erhalten; beytrugen. Menschenverstand war<br />

alle nöthige" Staalslunst, und wurde die demokratische<br />

Form nie eingeführt^ sondern kam von selber^<br />

An der Spize des Volks war der Ammann/<br />

welcher Name bey den Lombarden bekannt, und'<br />

anderwärts nicht unerhört war, und einen,<br />

zumal militärischen Anführer bedeutet. Es wurde<br />

aber.der Ammann durch'das'Volk'gewählt, weil<br />

die damaligen Völler gehorchten' wem sie wollten,<br />

und nicht'wem' sie mußten. Zu'diescr Wahl würde<br />

fteye Geburt und ein guter Name erfodett, jenes)<br />

damit nicht ein Leibeigener die Rechte dn> Grafen'<br />

oder Klosters zu vergrösscrn suche, öder es scheine»!<br />

daß wer dem Knecht gehorche, auch dem Herrn<br />

dienen sollte; und weil die allermeisten den grossen<br />

<strong>The</strong>il 'des Iährö ?in unaufhörlichen Wandcmngen<br />

auf ihren Alpen zugebracht, bedurfte das Land eines<br />

Vorsieher5an einem bestimmten Ort imThal, welcher<br />

Aufenthalt einem reichm Mann, dessen Viehzucht<br />

von Knechten' getrieben wurde, zukam. Endlich<br />

wurde bestimmt, welche Landleute in der Nähe blei»<br />

bmv und über die Vollstrekung der «ngmommenn»<br />

B 4.


üldnungm berufen 'werden, möchten), unter., dem<br />

lyopsiz des LgndanWanns überrin zu kommen;.^wor,<br />

äljs dje'lZcrichte entstanden, welche prthciltm, ob.<br />

der Faß des Gffezeiz.eingetroffen Dbe, Die Richter<br />

Warm M denjenigen Geschlechtern, die.durch alten<br />

Jljjesiz und. gleis) Gßter erw'orlzen; auch, weil den<br />

Reichsten gm Zustande des Landes das-meiste lag,<br />

dp das Vermögey in Landgütern und nichts jn.<br />

ausländischen Zinsen «pH Leibrenten hestand. ><br />

Ein guter Hausvater war ein guter Vor»<br />

(jeher, so lang dfc Länder pon all.en andern abgc»<br />

sondert, ftwe.Feinde fünnfen als wildf Thiere. Per<br />

"blosse Trief) eines Wschuldlgm Volks, leitet es auf<br />

hje natürlichste Rcgierung; über die Entwikelung<br />

ihrer Güte erstaunt nachmals daß Volt seihst; gleiche<br />

Wie die Alnen Unveränderlich hie Thäler-umfangmz<br />

hesteht nun wie vor 6aa Jahren die Verfassung durch<br />

hie Landsgemeinde und Gerichte unt.tr^dem/LMd,<br />

ttmmann, indessm.alle andere.Staatm, derm Ver«<br />

fassung durH.Gewalt,,Leidenschaften,.;od«>Kunst,<br />

'gegründet worden War,.berändert;•• oder verdorben<br />

ßnd::in fo fersi es von-den Schweizem in SchwW


Ury uud Untmvalden abgehangen, endiget hier die<br />

Schweizechistorie; :aher die Unruhen, welche die<br />

Benachbarten angchpbfn, veranlassclen <strong>Geschichten</strong><br />

und eine Entwjkelung ihrer Gemüthsart,<br />

Das dritte Capitel,<br />

Ansang der <strong>Geschichten</strong> her Schweizer,<br />

XDtto von Frobulg, Abt in den Einsitdeln, welches<br />

Kloster einige Stunden von Schwyz. liegt, machte<br />

Anspracht an viele Weiden auf dm Alpen, durch<br />

die:das Kloster von dem Flelen Schwyz getrenntß.<br />

Ali noch alles Wald war/ hatte Meinrad aus. dem<br />

Haus Hohenzollern, ein,.Geistliche»,,das^.Leien in<br />

ein» Einsiedeley mit Betrachtung Gottes zugebracht.<br />

Nachmals hatte Gregorius, aus dem Geblüt anzel»<br />

sächsischer Könige, durch Zuthun Otto des Ersten, zs).<br />

deutschen Königes und Kaisers, an dem Ort welchen<br />

Wcinrad und nach ihm andere durch Andacht gc.<br />

Mia.eta tiy^KlMsgeha.uet, :Es wurde. vou


97?* Kaisern'begabt, auch mit dem benachbarten Wald<br />

in der Wüste. Unter diesem Namen wurde begrif.<br />

sen, was anzubauen der Abt gut fand; das freye<br />

Volk zu Schwyz verheelteder Abt und vergaß der<br />

Kaiser z^die,Regent« grosser.Königreiche erinnern<br />

sich nicht an so kleine Völkerschaften, die kleinen<br />

Fürsten erinnern jfict) derselben zu ihrer Unterdrülung.<br />

Die Wunder im Kloster nahmen unermeßlich zu,<br />

wie auch die Wallfahrten der sündigenden Menschen,<br />

die Geschenke der Gläubigen, die Vergabungen, die<br />

Privilegien der, Kaiser, und auch die Wunder der<br />

Mutter Gottes.;• nahm« bey 3diesem>Fortgang des<br />

Reichtums^«, so« daß weder die Barbarey» dtlstl^<br />

den noch der Unglauben unserer Zeit sie zu hemmen<br />

vermochte; welcher Segen änderst nicht als erwartet<br />

werden konnte, da Engel vom Himmel herab gestie»<br />

964, gen, mit gehöriger Music dieses Kloster zu wenhen:<br />

hieran zu zweifeln ist beym hillifchm Fwr verboten,<br />

durch.Papst Leo VM. Der Zulauf der Pilgrime<br />

verwandelte, diel nmliegmde'.Wüste: in volkrn'chesl,<br />

Land, bedekt mit Heerden.zum Gebrauch dieser Aus«<br />

lallt!«... Die meisten Mönche Mar« aus dem Adel


entsprössen) diesen Beruf pflegten die jünger« Söhne<br />

der Freyherren zn fühlen/ als welche nicht erbtm;<br />

und viele lebten so/ daß ein stilles Leben am Ende<br />

der. Jugend eine geziemende Busse schien; andere<br />

wollten die Unfälle des Lebens vergessm. Das klö»<br />

sittliche Leben, in welchem sichviele zu trösten wissen,<br />

war damals angenehmer; die Welt war voll Glau»<br />

b«.und nicht streng.<br />

Die Unterthanen dieses Kloster« :ttiebenihre<br />

anwachsende Heerden bis auf die Silalp^'an die<br />

Stagclwand', auf den Sonncnberg und an die rothe<br />

Fluh.<br />

Diese Alpen hatten die von Schwyz von<br />

ihren Voreltern ererbt; aber der Abt begriffst« uu»<br />

ler dem Nam« der Wüste, welches die von Schwyz<br />

nicht also verstanden; dieses gaben sie seinen Unter»<br />

thanm durch Worte, auch wöl nachdrütlich«, zu<br />

erkmnen.<br />

'Also rüstete sich der Abt mit gewohnten<br />

geistlichen Waffen-;"auch bediente er sich der Per.<br />

lvaudschast mit Grossen, die Schweizer für dnsel.<br />

bm Richterstul zu federn t vor demselbm zu erschei»<br />

neu schlug Schwyz abs, weil niemand als der Kai».<br />

ft«Hber eZchwyz Hm sey. Worauf-der Abt Hey


»! l«. Kais« Hlinrlch dem fünften Klage geführt -Da tu<br />

witfm die.von Schwyz mit einmüthigem Zeugniß<br />

der ältesten Männer den verjährten. Beffl der Wti»<br />

dm; aber Urkunden hatte.« sienicht/ weil die 53er«<br />

änderungen der Gülcr^und..nichtihr erster Anbau,<br />

tail Ungewisse/^nicht ebcrdas Unsweifelhaye verur,<br />

lundet wird, .Von dem Kaiser.wurde das Kloste,<br />

begünstiget. In diesem Geschäft haben die Grafen *<br />

von Lenzburg und Rapperswil, jener das Voll/die,<br />

str Einsiedeln.vertheidiget..<br />

Ein solcher Schirm<br />

lvnrde auf bestimmte Iah« dem Grafen von Lenz,<br />

bürg von dem^Mlk,' aufgetragen und bezahlt, weil<br />

die Landleute, die 'Höfe nicht lannlen.<br />

Dem Spruch Kaiser Heinrichs gehorchten si«<br />

nicht,- und um die Bestätigung durch seine Nachfol,<br />

ger bekümmerten sie sichwenig ;:weil sienicht jjtoiib*<br />

ten, daß de« Kaisers Wort.alul.Recht Unrecht mache,<br />

und wegen einer besondern Ehrfurcht., gegen daö Her,<br />

kommen.ihrer Voreltern.^ Sie haben diese Ehrfurcht<br />

ihrem einförmigen Leben und-ihrer Entftrnung von<br />

andern^Nölternzu danken, ^ie ist^bey Hirtenvöl,<br />

kern allgemeiy wP ewig.^die. G5undl.gge i.hres.Clla,


»allerg und Grmldstüzr ihrer Verfassung in Gesezen<br />

und in Sitten.' "Als der Kaiser Conradlvon Hohen.i,44.<br />

staussen den vorigen Spruch zu:vollstrettns befahl,<br />

fürchteten die von Schwyz nicht, sich so zu nllären:<br />

baß unsere Altvordern ihre Freyheit nicht verlohnn<br />

und nicht aufgegeben,' sondern den Schirm des Kai«<br />

strs von freyen-Stüken gesucht haben /ist bekannt;<br />

wann der Kaiser das Erbgut unserer Altvordern zum<br />

Nachtheil ihres Nachruhms und ihrer Nachkommen<br />

den'ungerechten Mönchen'geben will, fö ist ünnüz,<br />

unter seinem''Schirm zu ftyn ; fürohin schirme uns<br />

unser rechte Arm. Wodurch die L'andleute von<br />

Schwyz den Schirm dei römischen Reichs der Deut,<br />

scheu aufgaben. ?. ANJ allem nahmen Uri^ und Unter»<br />

walden üleichenAnthcil, wie sie selbst. Also gehorchte<br />

Deutschland, war Italien untcidrükt/kund ein tlel»<br />

nesVolt zwischen beyden, ohne Hcrm, ohne Schuj/<br />

in des Kaisers Ungnade, hierauf in der Acht/ nach»<br />

mals verbannt lvom Abt und bald auch vom Bischof<br />

zu Costanzz dieses kleine Volk fürchtete den'Kaiser<br />

nicht; es fürchtete den Bannfluch nicht, lobschon im<br />

Mittelalter.


Zu dtlselbigm Zeit lebten Friderich Barbarossa<br />

und Graf Ulrich von Lenzburg. Dieser leztere edle<br />

Ritter hatte dem Kaiser inToscana als Statthalter<br />

gedient; es war nicht leicht ein anderer so Helden»<br />

wüthig und einsichtsvoll, und er war ein vorttefiicher<br />

Freund,.welches viele Tugenden erftderü Er war<br />

der Freund Friderichs; auch -Friderich war ein groß<br />

str Held und ^aufgeklärter als dieses Jahrhundert.<br />

Also vertraute er dem Ulrich, was ihm als Kaiser<br />

und Mensch angelegen war, kam auch auf Lenz»<br />

bürg, und Ulrich that Gesandschasten für ihn. Als<br />

,i;2. Friderich auf den Thron stieg, begab sich ftln Freund<br />

in die Thäler der Schweizer. * Er versilhertc sie, der<br />

Kaiser sey dapfem Männern gnädig; sie sollen ihre<br />

Dapferkeit nach dem Beyspiel ihrer Väter indes<br />

Kaisers Dienst beweisen, und nichts von dem Abt<br />

befürchten.; Da verschwand alles Mißvergnügen au»<br />

genbliklich/ dann das Herz des Volks ist in der Hand<br />

edler Kriegsmänner. ; Schnell und.:ftendis wurden<br />

die Waffen «griffen, und' rüstttm sichdie Jünglinge,<br />

6«,«, Mann, unter Ulrich von Lenzburg, den sielieb»<br />

ten, für den grossm Kaiser, seinen Freund, herunter<br />

nach Italien.


• • ,l<br />

Dieser Kaiser wurde vom Papst.verbannt; der<br />

Hhron Philipps von Hdhenstaufen vom Papst und<br />

einem grossen <strong>The</strong>il der deutschen Fürsten angefoch«<br />

ten; Friderich der zweyte, Enkel des Barbarossa,<br />

in der Stadt Lyon von dem Concilium der abend«<br />

ländischen Christenheit, verflucht, von seinen Fürsten,<br />

von seinen Söhnen, von seinem Staatiminister ver,<br />

rathen, und endlich vergiftet. M fielen aber die<br />

Bannflüche auf. feine ganze Parthey. Welche Stta.<br />

.fen, Gefahren und Beyspiele die dankbare Treu der<br />

Schweizer zu dem Stamm des Barbarossa nicht<br />

verändert, noch ihre.Waffen von den gesegneten Hee«<br />

len dts heiligen Stuls -abgehalten haben. Aber ohn,<br />

geachtet ihrer Ergebenheit waren die Schweizer nicht<br />

mehr unter der Schirmhenschast, welche die Alten<br />

angenommen hatten,.lebten frey, wählten auch kei»<br />

ne» Schirmvogt.<br />

: Allein Kaiser Otto von Braunschweig befahl,«»«,.<br />

,den Grafen von.^Haböburg als Reichsoogt anzuneh»<br />

inen; dieser Befehl sezte die Schweizer.in Verwuiv<br />

dtrung.,^Die IZleichsvögte, kaiserliche. Statthalter,<br />

waren^Miten gewöhnlich geworden,,um^Capita^


verbrechen jit beurlheilel» und »im bie Regalli» jii<br />

besorgen; es bestanden aber die Regalien in allge.<br />

meinen Sachen, dii-militärisch' vetfochten wetdm<br />

tnußteli; es möchte die Besteyüng der Strassen und<br />

Masser" Von' Räubern öder dii Blutrache einer Par»<br />

thcy Vetressen; dinn der Schirin des Katserö war<br />

den Thälern besonders gegen innere Gewalt nüzllch;<br />

die damaligen Menschen waren frey im täglichen<br />

Leben Und Umgang, in Liibe, Haß 'und Rache',<br />

verliessen sich itn Leben üüf sich selbst, im Tod auf<br />

den Eifer «hier Fieunbe',' sie hanbe'lteil also imnier<br />

Undersiellt und mit IosseN Nachdrül/^H daMder<br />

Frieden durch Leidenschästen verwirrt wurde; dieses<br />

Ünglui scheint an Öttini M eine gewisse Wildheit<br />

herrscht, erträglich; bey den schweizerischen Hirtin<br />

herrscht elne stille Scinstmülh. Wodurch bewögen<br />

sie gegen die Partheyenwuth Um kälserlichclsHhir'm<br />

gebtttn;'det''Kaiser Mti den Blutbank einem be.<br />

Uachbartcn Herrn «ils Reichsvogt anzuvertrauen, Vis<br />

beh zünehltlcnd'er Stärke des Kolks'und jcüer Tre«'»<br />

tiun^ bom'Reich dieses Amt imlelsleuz. Aber Kai»<br />

(ti Otto besorgte von den Schwcizttn Ftindschäst<br />

wegen


Wegen beln Häüs Hohenstaufen, bcsscn ällheM<br />

brachte Krone nun von ihm getragen wurde-, allen/<br />

vorzukommen wollte er das Ansehen des Grasen voll<br />

Haböburg beh den Schweizern vermehren; sie hat»<br />

ten eben diesen Grafen jürii Schitmvogt gewählt /<br />

weg in den Unruhen dieser Gegclid unter dem Kaistt<br />

Philipp. Dell, Kaisir, dein Grafeii, seinen Ver/<br />

wandten, (benachbarten Feinßen,) schien schwer zu"<br />

widcrsteheil j das Volk ist hin »in°d Wider ii< AlpcN<br />

bey den Heerdin/ Sahet als durch den Graf die*<br />

Freyheit ettannl und' eidlich versichert worden xodtf<br />

«ahmen sie ihn zum R'ichsvogt Nach dtrn alten G«<br />

brauch. Aber dm verhaßlett Anfang biefcr feiner'<br />

Würde veryasseN sie Nie, .Und nachbeln a Jahre 12^<br />

verflossen wären/ und Atnold rwn Wassern von Fri,<br />

derich 4>«rt andern in die Thäler gesandt wurde/<br />

NM Volk ztt begehren/ stellten sie benl Kaiser chre'<br />

Nnabhängigkeil, seines Grosvaters Ebelmulh m,t><br />

n)re2ankbatleit, und Otto, seines vsrmaligen Fcick'<br />

des, Otwaltlhäligklit vvr j worauf dem Hetrn oon><br />

Habsburg die Gewalt' genommen , dem Volk die^<br />

Freyheit und auch die Freywilligkcit. ehemaliger -fcW


indung mit Kaisern bekräftiget worden sind. Und<br />

Friderich bekam Soldaten von unverbrüchlicher<br />

Treue.<br />

Dieser Kaiser, ein fürchterlicher Bestreit« der<br />

Feinde seiner Kronen, und über dieses der Irrthü»<br />

mer und schnöden Unwissenheit, als der Feinde des<br />

menschlichen Geschlechts, nachdem er den Waffen<br />

38 Jahre widerstanden halte, unterlag Verrathe,<br />

«^a.reytn und kam um sein Leben, wie auch hiedurch<br />

das Haus Hohenstaufen um alle Macht und Europa<br />

um die grossen Kaiser der Deutschen, welche von<br />

Allers her die deutsche Verfassung durch ihren Wink<br />

zusammen erhalten, und vielen fremden Völkern<br />

Schirm, wann sie wollten, und widrigenfalls Gc»<br />

feze gegeben. Obwol von vielen Deutschen der thu«<br />

ringische Heinrich Raspo, Conrad von Schwaben,<br />

Graf Wilhelm von Holland, ein König von Castilien<br />

und Herzog Richard von Cornwall Könige genannt<br />

wurden,.herrschte lein König. Wiemand im weitm<br />

deutschen Reich vereinigte Kriegskunst und Gesizge»<br />

bnng zur Stiftung und Behauptung neuer oder aller<br />

Staaten. Als die Bande der menschlichen Gesell,


schüft aufgelöst wurden, übte die l^eibcsstärke fteye<br />

Tyranney; und weil alle Kriegszucht Unbekannt war,<br />

ist unsäglich, was Feldbau und Hllndelschssst in dew<br />

selbigen Zeiten gclidten haben j so daß die Deutschen<br />

ihre Eingeweide selbst ftassen, indem durch undlstl»<br />

plinirte Trnppen auch dem Räuber kein Raub, und<br />

weder dem Soldat Brodt, noch den» Fclbhcrrit<br />

Mannschaft bleibt.<br />

In dm Thälern der schweizer war die Bevöl»<br />

ketüng Unter dem Einfluß der Freyheit und Ruhe'<br />

gewachsen; Wälder waren Urbar gemacht, Kirchen<br />

erbauet und neue Dörfer veranstaltet; also daß das<br />

Land Unterwalden zwo Regierungen dcö gemeine«<br />

Wesens, ob Und unter dem Kernwald, eiNgcsiW<br />

halte.<br />

Das Volk- halte sich von den Veeufetn und<br />

von Stanz Nach dem Brünigberg verbreitet, aber<br />

zu Stanz blieb der alte Sij der Gerichte. .Alle, öffenl«<br />

liche Unkosten wurde« von den Einwohnern der An.<br />

zahl nach und nach dem Vermögen bezahlt; nent.<br />

lich es war eine alle Abtheilung nach dm Döpfelti<br />

vorhanden, und jeder steurte zur Auflage siinfs Hyr^<br />

Da^ Land oh dem Wald ist an Gross« und $»&>-<br />

Es


36 ,,<br />

lerung dem untern Land weit überlegen und bezahlt«<br />

zwey Drittheile. Als aber die Reichsten sich zu<br />

Stanz an dem bestimmten Si; der allgemeinen Ge,<br />

richte niederliessen, schien die Abtheilung ungleich<br />

und beschwerlich ; auch.schien dem grösser« Volk<br />

billig den Siz der Gerichte zu veränderni' Es glaubte,<br />

daß hierinn wenig« auf das Alterthum als auf die<br />

Geschäfte -verschiedener Gegenden gesehen werdm<br />

sollte; diesem Begehren widcrsczten sich die Unter»<br />

waldner von Stanz. Aber zulezt machten alle eine<br />

neue Veranstaltung: die 'bürgerlichen Dinge der<br />

Landlente ob dem Wald werden zu Sarnen ob dem<br />

Wald von einem Landammann und vnordnelen<br />

beschworen Richtern untersucht und beurtheilet;<br />

nicht weniger behalten die Unterwaldner von Stanz<br />

die alte Verfassung ihr« Gegend; der Aufwand<br />

jeder Gegend', wird von ihren Einwohnern bezahlt;<br />

wann die Versammlung deS ganzen Volks aus dem<br />

ganzen Land für gut befunden werden sollte, wird<br />

man die Gemeinde, wie das Herkommen mitbringt,<br />

mitten ,n das Land an den Ort Wieserlen zusamen<br />

berufen; gewöhnlich aber wird je das Voll ob dem


Wald ob demselben, das Volt unter dem Wald an<br />

seinem Ort versammelt; > bat Landpanier wirdiver«<br />

wahret tob. dem Wald, wo das Landvolk in der<br />

grösser» Anzahl wohnt; ohne daß der untern Ge«<br />

gend ein besonderes Panier verwehrt wäre. Welch«<br />

Vrrfassung in dem tausend einhundert und fünfzig,<br />

sten Jahr xllso angeordnet worden l und bis auf die»<br />

ftu Tag^besieht... Untcrwalden -ist-wie tl«,ganle<br />

Schweiz eine verbündete Republik und ein <strong>The</strong>il von<br />

Unterwalden hat Kriege und Eroberungen unternom»<br />

men, ohne daß die benachbarte Gegend im gering,<br />

sten an. dmfelbigen Antheil genommen.<br />

So ist alles<br />

dieses gesthehm,' weil es bequemer und billiger schien,<br />

ohne Ehrgeiz.<br />

Schwyz-;war mit EinsicdelN;durch dm ©rasen. 1217,,<br />

von Häbsburg zmit^ Hülfe d« benachbarten Frey,<br />

Herren von'Bonstetttn und von Wädl'swyl vertta,<br />

gen, und behielt verschiedme der angesprochenen<br />

Weiden - und anders in Gemeinschaft mit Lmten<br />

dtSKlostws.<br />

Alle Stiffle wuchsen an Reichthum,<br />

weilzBußftrtigt täglich starben, Stifte ab« ewig,<br />

bestehenDDic.Stifte, waren bessere Herren alsUn»<br />

Ci


lerthäncn i dann wo sie regierten, pflegten sie wcni»<br />

gerOutes und Böses als andtte vorzunehmen, unter<br />

frcnlhir Hcrrsthäft aber wollten sie ihren Knechten'<br />

jhre^.Eigene) bhn tyfc. Wtutl iltld Aechty) Hbn^ststrn Va.


lern, und wir wollen bey denselbm bleiben;'dann<br />

wann ihr I alles an euch ziehet, wer will bezahlen.?<br />

Leibeigene des Prälatm befassen erbliches Eigentum<br />

bis auf das vierte Geschlecht, unter welchem alles.<br />

an das Kloster zurück siel. Dies« Gebrauch war<br />

alt und herrscht auch unter den longobardischm<br />

Rechten, in den Briefen von Pescara und Farfa.<br />

Die Unsicherheit im Besiz eines Gutes i wodurch die<br />

Vervollkommnung des Anbaues gehemmt wird, war<br />

«lso an sich gering« und erträglicher/als izt in vielen<br />

Königreichm, wo der Bau« nur pachtet. Eben<br />

diesen Leibeigenen war verboten, and'«e als Freye<br />

oder Töchter d«Leibeigenen des Klosters zu^htiia,<br />

ihm/weil andtre"Herlen einen <strong>The</strong>il d« Kinder<br />

lanzusprechen^pfiegten.<br />

Jener Ülrith/Her Frmnd' Fn'derichs des Ersten,<br />

-hinterließ »keine Kinder; die meisten habm dafür ge» i<br />

hallen, die ehelicht Wnie des Hauses Lenzburg wäre<br />

damals xrloschen;')die Mannlehen.habeHliderich<br />

ftinem eigenen Sohn /«Grafen von Burgund/ gegebenWie<br />

Gül« in Schwyz uud Uuterwaldm/habe<br />

Ric^MvonNnzbürg,MelchedmGrafen venW


' . . - ' • • • • • * - - N<br />

hurg hatte/ geerbt. Seines gleichen edle Fürsten<br />

hat jener Ulrich nicht hinterlassen ; der Name mag<br />

ipatcr hjn pon diesem oder jenem geführt worden<br />

seyn. ;.<br />

. Die leibeigenen Landleute wollten in ihrer «trag»<br />

jichen, die Schweiz« in ihrer freyen. V«sassung<br />

verharren; vor Veranstaltung d« neuen Kricgsma»<br />

nier war dieses in solchen Ländern solchen Vollem<br />

möglich. Auch nährten sie den kriegerischen Geist im<br />

j2;7.Sold benachbarter Fürsten. In dem Land Uli<br />

wurde unter dem Adel durch die Fehden der Gruben<br />

Und Izeliugen Blut »«gössen/Und Mes'Unaufhör,<br />

lich zerrüttet; wovon die Ursache- nun unbekannt,<br />

auch ihnen dazumal Nicht allzuwol bekannt seyn<br />

Lochte. Dieser Streit wurde durch Rudolfen von<br />

Habsburg, dm SchirMvogl, beygelegt, nemlich die<br />

Versöhnung geschah dusch vier Schiedrichter aus<br />

edlem Geblüt in seiner Gegenwart vor einer grossen<br />

Menge Volks; zwanzig von zedfr Parthey leisteten<br />

Bürgschaft für dm Frieden U»d «in Bruch dieses<br />

.fr«r Eh« und allem, was bürgerliche und geistliche<br />

an


'- • i 4l<br />

Gcseze vttschaffen, durch Acht und Bann bedrohet;<br />

auch der Edelmann sollte änderst nicht, als wie ein<br />

gemeiner.M?rd« gerichtet werden.<br />

Das vierte<br />

Capttel.<br />

Anfang der Grösse des Hauses<br />

Habsburg.<br />

vludolf, dieser Schirmvogt, war von sehr alten<br />

Grasen entsprossen. Ihre Abkunft entwed« von<br />

Ethiken, einem Herzog der Alemannen im siebenden<br />

Jahrhundert,.oder aus dem Stamm Thicrstein ist<br />

von vttschitdtnen Schriftstellern mit. vielem Eis«<br />

und.grosser Gelehrsamkeit wahrscheinlich gemacht<br />

worden, yie Begirde langer Geschlcchtregister war<br />

so unttiättlich,.daß zur Zeit Marimilian des Ersten<br />

das Haus Habsburg auf Scipio,. den Held Hector<br />

Und Cham, den Giften von Adam,.hinauf geleitet<br />

llvurde; solche Untersuchungen wnden von den hell,<br />

tyn» Zttfasstty. WtdKhttitze Ausinünlentng.b«'


scheiden« mit einem sehr gelehrten Anschein getrie.<br />

den. Das Haus Habsburg besaß die Landgrafschast<br />

im obern Elsaß, und Gut« in dem Breisgau und<br />

Aargau; diese wurden durch vorthcilhaste Heyrathen<br />

vttmchrt und in den.Thurgau ausgebreitet. Freye<br />

Leute, in dem Land Freye.Aemter sind von diesen<br />

Grafen, denen sie sich anvertraut, so hart beherrscht<br />

ic>»7. worden, daß sie ihr Vaterland räumen müssen. Sie<br />

sind wiedergekommen, zwey Nonnen begleiteten das<br />

arme Heer, aber sie wurden genöthigt! abzuziehen.<br />

Doch diese also eröb«te Herrschast ist von den Gra,<br />

fen gchciliget worden, dann an diesem Ort haben<br />

,027, sie das Kloster Muri gestifftet; über Muri haben sie<br />

die weltlich« Gewalt unter dem Namm ein« Schirm,<br />

vogtey beybehalten. D« Habsburgische Name ist<br />

einem Schloß eigentümlich, welches auf einem wal,<br />

dichten Hügel an der Aare zum <strong>The</strong>il" noch steht.<br />

Dieselbe Gegend, wo Aulus Cäcina mit Germaniern,<br />

Thraciern und Rhätiern das helvetische Heer zer,<br />

Mut, wo zu Vindonissa römische Legionen gelagert<br />

und alemannische Einfälle glorwürdig abgehalten und<br />

bestrast haben< diese Gegend Hey Trümmern« dn


seit vielen hundert Iahrm Ältenburg heissen, wurde'<br />

daß Land im Eigen genannt, als ein Stammgut; °<br />

was vom gräflichen Amt abhieng, war vcränderlich<br />

Und unter der Willkür des Kaisers. Es ist ab«<br />

Ha.bsburg von GrafRadbod im eilsten Jahrhundert I020 '<br />

auf Unkosten Bischof Werners von Straßbnrg',.d«'<br />

fein Bruder war, erbauet.worden. Dcrjmige Graf<br />

wär der mächtigste d« tan Menge des Volks und<br />

am Ertrag t« herrschaftlichen Rechte Un Vorzng<br />

besaß; diese bestanden in ©teuren vom Land und<br />

vom Ertrag des angcbänten Landes; also war d«<br />

beste Anbau durch das meiste Volk die Staalskunst;<br />

tooju'zugelangen die Grasen wol'regicrm müßten |<br />

Um Fremde zu ihnen ju zlehm, und weil nur die<br />

Han'dlcUte Soldaten waren; welches das «ornchmste<br />

d« Freiheit ist z von Stemm haben sich viele Land,<br />

fchasten losgekauft/aber'das Militärische blieb t>«n<br />

Graf und lag a'Um od. Hievon hängt alles ab /<br />

Frieiei/Dtldbaü, 'Ärbeitfleiß, alle Künste ;iin6 Wif.<br />

ftnfcWin, HanWfchsl'ft, &rihtmntoMi'


5'mkeit, und haben dieMarimen, Bündnisse undUr»<br />

künden wenig zu bedeuten. Die Grafen von Habs»<br />

bürg regierten also üb« einen^Stamm soldatisch«<br />

Bauren; da verschwanden die Spuren der.alten<br />

Verwüstungen; auf den Trümmern von Mmdisch<br />

und um dieselben her entstand Brul, eine kleine<br />

Landstadt, und wallte gelbes Korn, und entstand<br />

eine Menge zerstreut« Häuser und Hütten bey jeder<br />

Quell und an der Aar, und unten am Schloß, bey<br />

den Schlössern d« Henen und Edlen, ferncrs die<br />

Stadt Aarau, 66 O«t« in) der Grafschaft Lenz,<br />

bürg und 44 Kirchspiele in d« Grasschast Kiburg,<br />

welche beyde Grasschaften das Haus Habsburg durch<br />

Heyrath erworben. Durch diesen Fortgang ab«<br />

wurden die Grafen von Habsburg nicht besonders<br />

reich, dann sie hatten über die freyen Männer in<br />

ihrer aargauer Grasschast.leine and«e Gewalt, als,<br />

dieselben über das gemeine Wohl auf Landtage zu<br />

versammeln;, sie selbst lebtm,. ohne sichzu b.ereichern,<br />

von den eigenen Gütnn ihr«,,Schlösser,, und von<br />

den Zinsen, der Knechte; ihren Edelknechten und Rit,<br />

lern, als Waffenbrüdern, gabm sie. grosse Mah5


zelten und schöne Rüstungen.; mit ihnen,hielten sie<br />

Spiele; sie wurden von den Grafen' beschmlt und<br />

in allem unterstüzt; und noch hat der Freyherr von<br />

Hällwyl Güter') und Rechte, die den alten Herren<br />

von Hallwyl durch die Enkel Rudolfs von Habsburg<br />

geschenkt worden sind. Also sezten die Grafen ihre<br />

Stärke und beruhete alles, auf der, Manier, von<br />

den Waffen Gebrauch zu machen. - Hiezu war vor<br />

andern Graf Rudolf gefchikt; auch ward unt« ihm<br />

'Habsburg mächtig« als unter allen seinen Vorel,<br />

tnn; dies« Name, der ausser Schwaben wenigen<br />

bekannt seyn mochte, war bey Rudolfs Tod keinem<br />

Volt unbekannt.<br />

'<br />

'Sein Vater starb in Syrien; dazumal zogen,24«.<br />

viele fromme Christen zu einem Grab in Syrien.<br />

Rudolf war 22 Jahre alt." Erstlich gnieth «mit :<br />

allen feinen Vettern.zu Laussenburgund aufKiburg 1,44.<br />

in Streit, also daß der Oheim auf Kiburg ihn<br />

enterbte. Diese Streitigkeiten betrafen das väter,<br />

liche Und mütterliche Erb ; Rudolf war unterneh»<br />

mint»' und noch unvorsichtig, daher mlßlung dieses.<br />

') Farn«««»«.


Nach diesem wurde er in den Bann gethan, dann<br />

Friderich II. war sein Kais« und Palhe, daher ihm<br />

l2


gewiß war, Hiedwch zu siegen : unter den Herren<br />

waren ihm viele an Geburt und Macht gleich,'und<br />

andere überlegen, unt« den Bürgern aber niemand;<br />

also, gehorchten diese seinem Commando und jene<br />

nicht; nun aber ist Sieg, wo Kriegszucht. Den<br />

Bürgern und Landltuten der damaligen Zeit fehlte<br />

nur ein Feldherr; dann auch der Bürger Gemüth<br />

war militärisch und nicht von Gewinnsucht unterjocht<br />

noch von einer weibischen Lebensart geschwächt^'D«<br />

Arbeitsteiß verschaffte ihnen Mittel, den Krieg zu un»<br />

tcrhalten. Sie waren durch Gestze und Lebensart<br />

einige Ordnung angewöhnet; hingegen fehlte den<br />

Hnren dieses, welches zu all« Art Unternehmungen<br />

unentbehrlich.ist.,. Also, wollte Rudolf sie lieb« .um<br />

Sold beschirmen, als durch wilden'Raub vielmehr<br />

fchrellich als mächtig w«den... So schwächte er auf<br />

Unkosten anderer die Nebenbühl« der Grösse seines<br />

Hauses, und erwettt sein Ruhm vielmehr Zutrauen<br />

als Furcht.. Es war ab« der Graf Rudolf, als<br />

lsin grosser Mann wilden Helden sehr ungleich; zwar<br />

^W/also.daß er in öftere Lebensgefahrln,gefal»<br />

ltt^aber er siegtemehr durch Kunst, als blindeHerzi


hastigleit. Cr führte Krieg zu ein« Zeit und hl<br />

einem Land, wo auf gute Stellung in den Bergen,<br />

an den Flüssen und Wäldern und auf die Erobe,<br />

eung Höh«, stark« Schlösser das meiste ankam;<br />

'llhlgkeit. Er war einst mit Abt Berchwlv<br />

von St. Gallen und Bischof Heinrich von Basel<br />

in grossen Fehden, so daß er nicht beyde besiege«<br />

konnte; sein Land wurde verwüstet, hingegen ;fa'fj<br />

der Abt wol zufrieden in seinem Kloster bey.Tafel,<br />

Da meldete ein Dien«: d« Graf von Habsburg<br />

und nur zwey Herren bey ihm wären am Kloster.<br />

th


Rittern und.WnclM Endlich befahl er das Thor<br />

zu eröfnen Und empfieng dm Grafen. Dies« aber<br />

nahm ihn bey der' Hand iltid spracht Herr Abi, ich<br />

bin euer Feind gewesen, weil ich nicht euer Vasall<br />

seyn wollte, (der Streit betraf das Lehinrtcht eint»<br />

ger geerbten Güter;) hietüb« soll sein Krieg seyn;<br />

ich will mir nicht entgegen seyn lassen/ das Urlheil<br />

eurer Vasallen anzunehmen; sie mögen urtheilen;<br />

zwischen unö ist Friede. Hierauf, stzle «sich zur-<br />

Tafel. Da wurde viel von dem Adel, seinen Ge,<br />

fahrn», und vom Fortgang der Bürg« gesprochen,<br />

und erzählte der Graf: er habe zu Basel ein Faß,<br />

nachtspiel gehalten,, nach der Mahlzeit. und nach<br />

dem Danz wäre einiges begegnet, was den Ehemän,<br />

nern und Vat«n mißfallen; indessen die Ritt«- sich<br />

so 0ttgnügct,.haben die Hurger.zn^ den Waffen ge^<br />

griffen; verschiedene dapftre junge ^itt«. haben das<br />

Spiel nicht überlebt;. lSelcheGroHeit nun zu rächen/<br />

er wider dm Bischof und wider die.StadlHasel<br />

Krieg führe. Welches der Graf so erzählt, daß. den '<br />

folgenden Tag der ganze Adel, aufgesessen.und. wider..<br />

Basel «jt it)m zn Felde gezogen. ,& $juft*


zeichnet worden, daß Rudolf gegm die Wollust nicht<br />

unempfindlich gewesen, sondern dieselbe so gcliebet,<br />

wie es von'seiner starten Gesundheit und von sein«.<br />

Lebhaftigkeit zu erwarten war. Er wär von lang«<br />

Statur / schlank und blaß, hatte eine gebogen.« Nase<br />

und wenige Haare. Bey Tafel war er nicht nn,<br />

mäßig; er hat wol eher dem He« das Beyspiel<br />

gegeben, einen Aker voll Rüben ohne Zubereitung<br />

abzueffen. Um die Kleidung bekümmerte er sich we,<br />

nig, und begnügte sich mit einem blauen Rok,' dm<br />

1262 «reinst selber im Feld gikte. Das Hochstist Straßburg<br />

"nöthigte er/ die Vergabung des Grafen von Kiburg<br />

,264 zu vernichten/wodurch Kiburg und Lenzburg, auch<br />

die lenzburgifchen Güter in Schwyz und Unt«wal,<br />

den, sein Eigentum geworden. Hieraus «nrde er<br />

als Schirmvogt und Hauptmann dies« Länder,<br />

Üri und Zürich/und als Feldherr vortheilhast be,<br />

icmi,' Also »vürde er von' den Churfürsten zum<br />

127z König der. Deutschen erwählt; "welches von den<br />

Schweizern mit grösterFreude vernommen worden<br />

ist/wie« dann die Schweizers so lang er gelebt,<br />

gilitbet und beschirmt und von ihnen viele Hülfe er»


'" "> '. 'ii<br />

halten hat.<br />

Den Thron,' auf welchem jtch drey und<br />

zwanzig Jahre lang niemand behauptet, besaß er<br />

achtzehen Jahre lang, obschon Przemysl,'ein gröl-.<br />

s« König, ihn mit Heeresmacht und Bundsgenossen<br />

angefallen. Seine Gmndfäze ließ er in.grossem<br />

Dingen nie aus den Augen, und stellte'die Ruhe<br />

her;.das deutsche Reich blühet« auf. "Cr bezeugte<br />

an der Splze des Hetts die gleiche Verachtung des<br />

Todes, und im Umgang die gleiche V«ächtung'alles<br />

Gevrängs. Er sagte zu seinen Garden, da sie<br />

niedrige. Unterthanen von seiner Audienz entfernten:<br />

bin ich dann erwählt worden, damit man mich ver«<br />

schliesst? Und. ein Weib, welches ihn beschimpft,<br />

und mit.Kohtenwasser besprlzt, indem sie ihn für<br />

einen gemeinen Soldat hielt/strafte er änderst nicht,<br />

als daß «l sie zwang/ da er aufdem Thron faß und<br />

vom Hof umgeben war/ diefelbm Worte zu wieder»<br />

holen.<br />

Alstili so'weis« Mann Wich« sich gleich<br />

bis an seinen Toi/ und hinlttließ! den^Rnhn^ elnes<br />

guten Königes; das Haus Habiburg v«g^össerte"er<br />

der gestalten/daß nl - 500 Jahre Mdurch ^WW<br />

«gi«t),tza^


Die Schweiz bestand aus den Gemeinden zu Uri,<br />

Schwyz und Stanz (der alte Name Stanz bedeu»<br />

tele ganz Unterwaldcn). Diese drey Orte wurden<br />

von dem .Wald.worinn sie.waren, Waldstette genannt,<br />

oder die drey Thäler', weil in drey Thäler und<br />

ihre.Sem und Flüsse die andern Thäler, und ihre<br />

.Wasser zusammen laufen. Diese drey Thäler öfnen<br />

sich an einen langen See, der bald eine halbe Meile,<br />

Zald einige Meilen breit, plözlich weit, unversehens<br />

.schmal ist, hier tief zwischen, schroffen Felsen, hin,<br />

'Medemw.Mischen!Weid«.»f,WM«n.und bewohn*<br />

^ten Ortend steht/ so.daß hier,die Natur, sanft lächelt,<br />

dort der Graus der Wüste schrekt;.« wird oft von<br />

.dem Föhnwind aus dem^Thal deö Gotthardgebür,<br />

ges mit Wuth bewegt, indem, die umliegende Felsen<br />

den hervorbrechendm Sturm in einen engen Bezirk<br />

fesseln; um, so viel schreklich« ist alsdann sein Toben,<br />

und weit und. breit unmöglich zu landen, weil hoch<br />

Zerab.in den finstern^^ÄbgrNd gnäd« Zahler Fels"<br />

M.^ Dieser. See der Waldstette


. ar der Grafen<br />

vonHaböbürg^aus dem kiburger Md lenzbMer ErH<br />

und ihrer Vasallen auf den Schlössern. Da^ stand"<br />

auch ein Schloß Haböburg aus dem'dreyzehendN<br />

Iahlhundert; da stand auch die alte und nicht W<br />

beträchUiche Stadt Zug; _auct) diese bat'ihren'Se?/<br />

der einige Meilen Land bedekt>'und vM^See bei<br />

WaldsteMunweit entlegen ist.'l''Zmschm-btO'en ist<br />

gligi-em hoher Berg, doch so zahm,daß er abget<br />

weidet wird;''und gleichwie in'dm-lZoithard'Alpen<br />

hohe Wände uralter Granitfeisen'in Bewunderung<br />

versezen/lals hättedie Natura den 'Stcrblichen'D'le<br />

Grundvestin'der Alpen -für! die--Augen-gestellt','^<br />

scheint Her^'bewnnderungswüldig/^<br />

Jahrtausenden 'die ^Wellen - al'MMeere Hl,' B«^<br />

Rigi aus klemm/ Steinen?aufKchäüft.t"'Die HM<br />

Schwyz haben Antheil am 3DW-hesizen dieurnV<br />

biegenden Berge;Wö auch Art und'Steinw"-Fleken<br />

lenlburgisch«'K«echte/. Art an^nmi^Ende-des 3&<br />

^erstes-,-'Stemm'liefer in den?Land ^welchin Fle»<br />

kenEberM^ans dem'HMWttbG^SchW<br />

Dl.


gersohn.eines.-der,lezten Grafen von. Kibürg, die'<br />

l«6y Freyheit verkauft hatte; pon welcher Zeit an sie sich<br />

ganz und gar zu der Gemeinde pon Schwyz halten;<br />

'Zly'Mch der:Kaiser^hat erklärt, er befize ßber Art und<br />

Meinen.Mr.,die ^Schirmherrschast , «welche über<br />

Schwel. Dies« einige Vergri)ssernng,., war. den<br />

»Schweiz«n^^ekannt,-,wann andere ^frene Männer<br />

für die^Sa.che btpdtlseitiger Freyheit ihnen beytraten.<br />

>£: ...DannkWMtn jene Alpen zwischen Schwyz und<br />

,ßin[itU}nj,.3tnft\l qber diesen, Stift war die Mark,<br />

flnMtMgpo,de^z3ürichersee^^^^<br />

Mweif^oq,he^ Wau, «einep. Insel >^Mfam, »vollte<br />

Hl^Hbt^.ypn^S^Gasit^<br />

HlM, stineHotmäßiMtbringen. In-dieser Gefahr


genoß die unglütliche. Gräfin von dem.reichen gsrey*.<br />

hurn von Vaz in Rhätien, und von den Landleuten<br />

von ^GlariS und Schwyz Beystand, also daß Wal-i<br />

ftam von Vehringen, Feldherr des Prälaten, die<br />

Flucht ergreifen, mußte, und vMe Feinde im S«<br />

umkamen; also der neugeborne Sohn die, Herrschaft<br />

behielt. Er hieß Rudolf und hinterließ alles Elisa,<br />

hethen, seiner Schwester und Ludwigen von HMW284,<br />

berg, einem Graf alten;©tfchU^e4im ^fefajge*-<br />

biet, ihrem Gemahl." AberD wurdeu^durch Geld»<br />

schulden gedrült;"in ihrer Ilotß kaufte das: Kloster<br />

Wtltingrn den Thurn Gcstmtn, und was die Grafen 1290.<br />

von Rapperfwll an. Gut und Recht,-in Uri hinter,<br />

lassen hatten. Ludniig blieb vor Bern;, Werner,<br />

sein Sohn, wurde Graf auf alt Rapperstvil über ,<br />

die Mark; hingegen. Rudolf (aus,ewer,habsburgi,<br />

schen Linie, deren Wohnung das.Schloß Muffen«<br />

bürg an. dem Rhein und Anfang des. Schwarzwal»<br />

des war,) erhiett,Elisabeth, Ludwigs, Wittwe und<br />

.«fli NaMlstvilV<br />

D


": Die benachbarten Ländschaften Üznach und Gast«<br />

besassest, jene die Grafen von Tokenburg« dies? die<br />

Grafen von Habsburg, durch Heyrathen, Das.<br />

Land Glaris war ein Eigenthun, des Fräuleinstifftes<br />

von Setingen, abtx die Grafen von Habsburg wa,<br />

«n Schiftnylgte" von Setingen, .' Von da durch<br />

viele lhätische Alpen bis an den Gotthard war'dle<br />

Grasschaft Lar, welche um diese Zeit unter die<br />

Habsburgische Gewalt, gebracht worden ist, Hinter<br />

pri war im Gotthard Uiseren ein Thal des römischen<br />

Reichs der Deutschen. An derHöhe aufhem Schloß<br />

Hospital wohyle An Freyherr,,der dem' Haus Hahs,<br />

bürg ergeben tpaK , In den henächbarten hohen Al,<br />

pen der WaWr und yn, der Aar, am Brienzersct^<br />

und in den Thälern des Berner Oberlandes, waren<br />

theils in unwegsamen Bergen die Dörfer deren von<br />

Hasli, theils Klöster,.theils war in djesen Gegenden<br />

ein weitläustig« Stamm Freyherren ; diese da sie<br />

Jang die unabhängige Gewalt über ihr Volt herzhaft<br />

und glüklich blhauptet, sielen theNs untss die Last<br />

grosser Geldschulhen^ theils in Zweytracht, in Miß,<br />

trauen und in wechselweise Furcht, und warben u.M.


Schirm bey dem Haus Habsburg. Zur selbigen<br />

Zeil erbte dieses Haus von den Grafen,^von Kiburg<br />

Thun und Burgdorf, welche Landschaft an ihre<br />

.Herrschaft in dem Aargau gränzten; Baden und<br />

Kiburg nebst der Landgrafschaft im Thurgau stan,<br />

den in Zusammenhang hiemit. Das Herzogtum<br />

über Schwabens zu welchem Land Kiburg und die<br />

Schweizer gerechnet wurden^ war i>n Haus Habs,<br />

bürg; viele schwäbische Herrschaften' wurden ver«<br />

Hiedtner Blaassen erworben; westwärts in dem El.<br />

faß besaß der Graf von Habsburg von Alters Hey<br />

dieLandgrasschast; im Ost war er Herzog von Oest^<br />

reich und der Steyermark, Herr der Windischmart<br />

Und des Landes Krain. Von welcher Grosse schweb<br />

zu entscheiden ist, ob mtttwürdiglr sey/wie plözlich<br />

sie' entstanden , oder daß die Schweizer derselbm »fc<br />

verstehen dürft« ünd widerstanden. Beydes ist bu<br />

tegnet, weil der Fortgang der Macht nicht von<br />

Ihrer Grösse, ftnhech von dem/GchMch t?erselbe.n<br />

gbhqngt,


: Das fünfte Capitel.<br />

Von dem Haus Oestreich.<br />

«Rudolf ist Urheber der Grösse, und kam zu<br />

solcher Macht, weil er wenig Macht ererbt hatte.<br />

König wurde er, weil er keinem Fürst furchtbar<br />

war; daher sprach er oft von der Strohhütte, wor,<br />

aus er auf, den Ihron erhöhet worden wäre. Also<br />

«gierte er neun Jahrelang ohne den Anschein eini«<br />

ger Vergrösserungsbegirde, mit ^ ernster Sanstmuth<br />

als «in, Vaters« deutschen Völker, und bevestigt«<br />

sein Ansehen in den Gemüthern durch tugendhafte<br />

Thaten und eine liebreiche Lebensart; während<br />

welcher Zeit, Przemysl Ottokar, König von Bö»<br />

heim,..Margraf in'Mähren, Herzog in Oestreich,<br />

der Steyermark, Kärnthen und Krain, der mäch«<br />

tigste ultter den Reichsfürsten, beydes an Land und<br />

wol auch an Geist, unter gefchiktem Vorwand im<br />

lssamen des deutschen Reichs durch die Waffen deß


Reichs von dem König bekrieget, geschlagen und<br />

vertilget worden». Ohnerachtet welchen Sieges Ru,<br />

dolf das. eroberte Oestreich im Namen des Reichs<br />

verwalten, lassen; bis am 27. December des zwölf<br />

hundert zwey und achtzigsten Jahres die Zeit heran»<br />

kam, da er wagte, Oestreich, dießteyer und win»<br />

dlfche Mark und Krain in Versammlung der Für»<br />

stm des deutschen Reichs in der Stadt Augsburg<br />

seinen Söhnen,.Albrecht u»d Rudolf, zu übertra»<br />

gen. Es liegt aber der Staat Oestreich an der<br />

Donau und in Bergen zwischen diesem Fluß und<br />

dem adriatischen Meerbusen, ist unter deutschen Län«<br />

dern auKorn undPcin voitrcstich/und von solchen<br />

Einwohnern bevölkert, welche, auf den Feldzügm<br />

von Alters, her wedef^^izf npch Kälte noch den<br />

Hod fürchten,. von Meichlichklit^ entfernt leben,<br />

an vielen Orten zwischen den Felsen bis auf die<br />

Gipfel jeden Fußbreit Erdreich bau?«,, -übrigen«<br />

durch Ausgt,scholstnf.über Stell««.berathschlagen,<br />

Worauf siedas Bestimmte stlber ohne Murren heben;<br />

^eissPoll das, Pyrzeiten für die Freyheiten damaligey<br />

*&#«#«»$ dm gleiche Gf« hejeüget hat, mit


welchem ihm nun der Fortgang der Waffen, seines<br />

Öberherrn angelegen/ und welchem nicht leicht etwas<br />

zu schwer ist, wann der Fürst es'-begeistert. Mit<br />

dem Fürstentum über dieses Volk und Land hatten)<br />

wie man'meldet, beyde Kaiser" Friderich äusneh,<br />

'mende Wür'd'enNind Rechte verknüpft : "ein solcher<br />

Fürst ist ein Erzherzog des Kaisertums der Deut,<br />

sehen und im Raiig vor allen' Fürsten, die nicht<br />

berufen werden, die Kaistr'zu'erwählen, und em,<br />

pfängt Oestreich ohne Lehe'nserknmtllchkeit, in Oest,<br />

reich stlbst>'zu Pferd, bringt es auf feinen erstge,<br />

dornen Sohn," auch^aufTöchterpund wann er ohne<br />

Kinder ist) nach freyem Testament auf wen «r will;<br />

er ist nicht'verpffichtet^ auf die deutschen Reichstage<br />

zu kommen/ eingeladen wird er allejcit; es gilt kein'<br />

Recms von stinem Gericht; niemand kan ihn für<br />

fremde Ria)terstüle nöthigen ; er simrt ftey oder<br />

sieurt Nichts zum gemeinen'Westn des römischen<br />

Reichs derDtUtschen; er ist ewigerSchirmvogt aller<br />

seiner Geistlichkeit; in felnW'Staat^vermag' das<br />

Reich 'n1cht'>''etwas^H'erwerken',^gegin^ mag er<br />

sich frey yertzrössern im Kaisertum che»


«r will; alles dieses gllt für alle Lander die er hat;<br />

eben dieses gilt für.alle die er erwirbt.<br />

Daß ein einiger haböburgischer Gras durch seine<br />

Weisheit hiezn sich erhoben, entflammte Muth nach<br />

Grossem,; so nothwendig schien die Ausbreitung zur<br />

Behauptung der Macht, und schien ein Staat, welcher<br />

schwach angefangen, mit einer solchen Macht leicht<br />

groß zu machen. Auch haben in ;« Jahren drey<br />

Grafen von Habsburg den deutschen und, einer den<br />

slawischen Thron in Böheim besessen; Sachsen ist<br />

bedrohet worden Thüringen zu verlieren; Hungarn,<br />

Bayern und Schwaben sind mit vielen Unlerneh«<br />

mungen durch Kriege, durch Tractaten, bennruhi»<br />

get worden; weil die furchtbaisten Potentaten dieje»<br />

«igen sind, welche genug besize» um Thaten zu wa.<br />

gen« und nicht genug um sich dem weibischen Hof»<br />

leben ergeben zu dürfen.<br />

^ Durch Oestreich und Elsaß wurde Oberdeutsch.<br />

land gleichsam umfaßt; hier mußten welsche, dort<br />

slawische Fürsten die Freundschaft Oestreichs erwer»<br />

ien oder seine Waffen fürchten; die Deutschen stl»


enmußten zum Schreken der Benachbarten, den<br />

Gränzfürst zieren und verfechten.<br />

Die ganze Regierung zu erleichtern, ttachtete der<br />

neue Herzog Albrecht ohne Unterlaß nach der Un,<br />

terwerfung der fremden Herrschaften zwischen seinen<br />

> • - . - ' • • • . . , . . . . . , . . «<br />

Staaten, zumal in Schwaben; Schwaben hat viele<br />

Herren, und umgiebt mit Oestreich das Herzogtum<br />

Bayern; die Herrschaften der Klöster brachte er mit<br />

«99. leichter Mühe unter seine Schirmvogtey; niemand<br />

besser als der Stärkste konnte sie beschirmen. Auf<br />

welche Art auch das' Einstedelnfthe, nordwärts<br />

Schwyz, unter ihn kam. Er bezahlte dieGeldsthul«<br />

den der Grossen ; dafür wurden sie ihm dienstbar,<br />

oder übergaben die Länder. Durch Geldschulden<br />

verarmten damals Herren und nun die Völker. Dann<br />

jene lebten von ihren Privatgütern und von den Ga«<br />

den der Völker, welche sie mit Waffen /chüzten; im<br />

übrigen war Freyheit, bis endlich Monarchien ent»<br />

standen, als alles unterworfen wurde, anfangs durch<br />

die Religion und nachmals durch das Heer, da<br />

bürgerliche Sitten das Volt gezähmt. Obschon<br />

hierauf eine Unternehmung dem Volk gleichgültig


war, wurde es gezwungen, dieselbe zu bezahlen, und<br />

schien der Fürst unumschränkt über alleö Eigentum;<br />

auch haben die wenlZsten Könige ihre Prlvatgüter<br />

beybehalten, sind äderndem ohngeachtet unermeßlich<br />

«ich. Woraus entstanden, daß, da Feldbau, Vieh,<br />

zucht und Handelschaft von der Alten Staatsllunst<br />

ausgeschlossen, und als die Sache eines Jeden Je,<br />

dem überlassen waren, diese Geschäfte änderst angt»<br />

sehen werden; seit jeder Staat ein Pacht geworden,<br />

woraus Gewinn zu ziehen, das Meisterstük der<br />

Staatökunst ward. Diese Veränderung hob dazumal<br />

an bey den Päpsten, den Kaisern, den französischen<br />

Königen und bey den Fürsten der Deutschen, wie<br />

dann der Herzog Albrecht alles durch ungewohnt«<br />

Allssaga, bezahlte; dieses war den Völkern unerhört,<br />

also daß er verhaßt wurde, und erhoben sich Auf,<br />

rühren. Um diesen Lerm bekümmerte er sich wenig,<br />

dann er hatte aus Ungarn leichte Reuterey mit lan,<br />

gen Pfeilen, die sie mit Gewißheit, auch von fernem,<br />

auch fliehend schoß, und er hatte Küraßiere,. welche<br />

'gegen die Hiebe des Fußvolks bli über die Knie gl.<br />

panzert waren/ indessen der Oberleib zu a«em frey


.war; wann sie den Feind nicht trennten, hielten<br />

doch die Schwatzen,.vest, und Rudolf hatte oft de.<br />

zeuget,. Mit 40600 Schwaben zu Fuß und, mit 4000<br />

Wann zu Pferd, fürchte er die Welt nicht. Albrecht<br />

^regiertt nach seinen eigenen Einsichten; sejn unver»<br />

rülter Blik zielte nach Macht, in Erwerbung welcher<br />

Macht er wenig.auf die Regeln des Rechts achtete;<br />

,tn der Verwaltung war er gerecht. Bitten hörte et<br />

.nicht ungnädig, Foderungen pflegte er abzuschlagen,<br />

Den Herrn von Walds«,.den Herrn von Landen,<br />

cherg, und Abt von Admont, welche als Staats,<br />

minister ihm gefielen, behauptete er7/obschon sie dem<br />

Holt mißfielen; dem Steyermarker Volk welches auf<br />

gewisse Freyheiten von ihm den Eid begehrte, gab<br />

, er zur, Antwort: ich will regieren wie Ottokar; den<br />

Wienern: ich bin euer Herr. Als Adel, Volk und<br />

Böheim, Ungarn, Salzburg und Bayern für die-<br />

.Wiener wässneten, überraschte, er-Wien, also dag<br />

die Rathsherren mit blossem Haupt und blossen Füs»<br />

sen die Schlüssel in sein Hager brachten; da er dann<br />

viele Freyheiten vor ihren Augen zeniß; worauf«<br />

durch seine Geschwindigkeit alle andere Feinde über,<br />

wand,


wand/ verjagte, viele Schlösser in Steinhaufen ver.<br />

wandeln/<br />

ließ;<br />

alsdann gO.^ersBtstätigung:der>. übngen/-Freyheiten.<br />

Uebcrhanpi versäumte er nicht leicht eine Gelegenheit'<br />

noch ließ er Feinden Zeit, um zu Krättcn zu tom.<br />

men. Ein so eMMffenerMÄ'n^hatse Grüsteref<br />

-öoliführet',!wann'« nicht >nZeiten 0tbt halte/ die^<br />

zur Alleinhenschaft i"t»fl^<br />

will/ Damälsch^lteMdie'Schweizer-UnteMerfunj<br />

für/schändlich; em Land ohne^Btodl, ein Otaat<br />

-ohne Blmd'sgeniossen,' nN Wölk ohne Gelb, ,'n'der<br />

Staats-!«nd «Kriegskünst. nUr."dürch' Älätut /unter«<br />

'N)iestn;^dii dan«ligeFreyheit lMttt'sie-fnoch, danndas<br />

wollten'siez


Das sechste Capitel.<br />

Wie die Schweizer ihre Verfassung<br />

behauptet/<br />

«9l^»


und auf eigene Unkosten; worauf siischwureti^ Die><br />

ses war:die.Erneuerung der älleNsBündei Jeder<br />

Knecht.,, verordneten sie,, leiste seinemiHerrn die ge,<br />

wohnte Pfiicht. Richter die das Amtrrlauft, öd«<br />

frcmd, oder anderswo wohnhaft wären/wollen sie'<br />

nicht annehmen;,über alle'Otrtilfragen5die,sich ün«<br />

.ter den Eidgenossen erheben dürften/ richten die oi><br />

.t>«itlW;«ißtyttt, die SiiüQsttài^ttjrml^ciS»<br />

horsam wiigese, werde zum Gchorsam'fdiM<br />

andere genölhiget; niemand, schirme iinen Mörders<br />

.wer dieses zu thun unterfange, werde verbannt;-


gehorche ein' -fider seinem Richter;'wann 'einer durch<br />

Hm Mngehorfan, 'eines andern leidet, -vereinigen alle<br />

Eidgendsstn^ihrtMachl''«m diesen-lu zwingen, jenem<br />

'Ersazizn'leisten/l'un'v m'aller Art'von Zw'cytracht lei»<br />

'.sten'dle^Eidgenossen>demjenigen-Beysland, welcher<br />

Älclch^dcn NrröldnilngeN und ohtte iGewältthäligteit<br />

»indie Sacht gehe» weil von diesem allem das all,<br />

gemeine Wohl-die einige Absicht, ist eine Schrift per.<br />

O»ßt/ versigelt 'uWauf ewig bekräftiget.'''Indessen<br />

Mirde'Adölph aus dem Haus Nassau deutscher Kö,<br />

mig« Wie'Schweizer beschirmte der Bund.' 'Erst als<br />

Mdolpl! durch-Albrecht*"riiit-j&e^reslmòcht'dffncaet<br />

1297 «wurde und'viele ihn verliessen »begehrte und erhielt<br />

ler' von den "Schweizern - die ordentliche Schirmhul.<br />

chigung/ welches dem Herzog Albrecht Mißfiel.<br />

1298 '^ Als Adolph' Schlacht und Leben 'eingebüßt/ und<br />

Wbrecht auf den Thron gestiegen, begaben sichschwel«<br />

^zerlsche "Gcstnd'te' Nach Straßburg zu dem 'König,<br />

'untf' bateni um eine ''Versicherimg ihrer -Verfassung.<br />

-Er"äber gab lnrHnlwort: er'gedenke' din "Schwel,<br />

'zttn"' eine» vortheilhaste^Verändettlng anzutragen;<br />

chaAN'verga^'er'diese-Tbälerüber-Wss^


(Endlich sandte


,T* . ..•;. .". .;•••<br />

wissen,' warum er den Schweizern den echige» Schirm<br />

des ganzen glorreichen Hauses' Oestreich'; änbitte?<br />

nicht un, ihre Hee.rden in essen,7schn)erlich nm Auf,<br />

lagen zu heben,- wo'kein Gelb ist/'aber der König<br />

fvisse^on-stin^<br />

dass»»»? allen-andernvVplferntauJsliirSchnjdjtB<br />

dapser wättn; dapftre (Soldaten 'siebe: er-väterlich,<br />

führe er siegreich any'bereichere er durch Beute und<br />

mache sie zu'^Herren;- fo möchte ^r-dieSchweizer zu<br />

Maffengesäl^rtin i««d


zer7 Krieg schien eine^Fischerey.mit.g«ldenenNtzm.i<br />

Der König hosste,, 'viele nlUMwinnen,: und. andere<br />

aus.dtm-WegW.schaffen; zundzwollte lnuvermerkt<br />

allesMgltm. Anstatt luuesReichsvogtesiübcr;dail<br />

Peinliche, empfahl, er dieses, zuchesorgen seinen Amb<br />

?«iKn : .ju %cern,^mj^<br />

Èartcn ; C/chlof.ji^bcc «d«


'.?»' - >>- '-•-_•• l'~<br />

itej j ifHafles IReuei wrhafjt rhsets' ftjl; Cefeen iS^efhfSv?<br />

wig^'daß^ederNgdcinselbeniTass'dW'M<br />

sichtgcrn-M<br />

ReHsvögte AllsMensjkstiNlMM<br />

W3Lai,dü'wöhNhaft'


öw Die meistens Schtpeizer.: übetlkaft?ZerüFreyhtrr.<br />

von Altinghausen, Landammannvon.'llri,-durchdi«<br />

Würde,^»K^del/ Aller, ErsährunMeiN.,:grolTf?<br />

wolhergebrachter Reichtum:und die.Ljebe zum Land,,<br />

gebend Bey 'solchen Völkern iwerde«! mehr.als an<<br />

detswo durch die alte Sitten viele ^Geschlechter bey^<br />

des lang'und'inlder'Vtrwaltung.des.gemeinenWe,<br />

stns fottgcpsianztTNAlso die.Reding'/' welcheHon daj<br />

maWn^bis ^egenwirtjg'mstMssem Rühm dauress<br />

und'regieren z^also^dieWinkeK^<br />

blüheten und- nöch'^icht^erloschen finwznEln Ritler<br />

aus diesem Geschlecht^war. untcr-^Kaiser) Friderich<br />

denllAnderN^durchiMNth/M Land2aber,.';vi.e!die,<br />

MtenWölttr-andempalnaßischenFtlsiope^<br />

^e?oponnesu^MürchMNslottuNg2liNtvi.Schlange<br />

Httühmt."'UnbMrikürzem'^<br />

schwyz ials'eiMHandamwann vcm'.grossetttTu<br />

'Md^uchrdäslLandvolk(dadulch loheniwürdjg, id.aß<br />

,fs< ihM' das'GupIlsi5en/^in.chem', MünßeflhaN.um<br />

Wenffo =g«in9(N^^!ä r !wb«Istfl


,-ein'ehrwürdiger.Mann und:Vorsteher 'gewesen^als<br />

weil er'selbst, ein begüterter'und guter .Landmann<br />

war.<br />

SolcheMänner/ wachsameHirten;tintt?:wa$<br />

schuldiget, hülflosen.'Hetrde,«waren denReichsvögten<br />

beschwerlich,"denn das Volklglaubtelhncnzdann;?!<br />

-kannte^sit! und 'hatte ihre Väter - undt.ihre.calteWuf,<br />

richtigeüTreusgckannt.^l?Indessenmurde,die!könlgj<br />

liche Ungnade offenbar, und«wer.irgend /in.Fehler<br />

siel / wurde in finstern Tbürnm - theur und lang per,<br />

hasst-gehälteiiÄund. auf das?allersirengsie abgestraft;<br />

. -« •»•- - '-<br />

welche lDingenden'Benachbarten,bekannt wurden//<br />

< * . ' . • _ • • " . ' . ><br />

auch 'die Zölle würden 'HcstèigertPundF ost warzdie<br />

Ausfuhr«verbotm^ WelchesndietBenachbartenwer,<br />

schiedentlich nach Standiund Gemüth mit Hochmuth<br />

und Freude: oder mit Mitleiden,betrachteten.WDas<br />

Volk aber inidendreyThälern,'eini Volkoonstillem<br />

Wigem Gemüths welchesss ohne grossebMübe-^und<br />

Dhne Verdruß ^ bey seinm^Heerdm^eines ruhigen Le«<br />

hens' und vieler ländlichensFrlNdln-ngewohnt-way,<br />

und welchess.sönmllen.Kailtln.geliebetiundm,Ebre<br />

gehalten worden war, .'zerieft'in.Betrübniß, §. &%


7 Doch haben strenge^Strasen Deinigen.Ansthem i<br />

vnd. verderbliche -Aussagen "werden. ausMoth ode«<br />

Geiz -mehr als aus Bosheit!und Haß ejngeföderij<br />

Haß'und Bosheit haben dieses ltöstliche, daß lein<br />

Tyrann haßt, wen «.nicht fürchtet;, wenige wer,<br />

den gestraft und Auflagen auf einmal.bezahlt z eS ist<br />

aber eine noch ärgere Tyranney/eine-allgemeine/<br />

eine alltägliche, einc>ganz perglbllche5grl,ndlost T0<<br />

rannen. Die In ©orten iund:0eW^J 5^DOt '^^^<br />

lungder Sitten und.Manieren eines Volkö"bestehet;<br />

. wie alS der Landenberg, da er Heinrichen von Melch,<br />

lhal um feine Ochsen strafte, -ihmsagen ließ:>Bau,<br />

lfn können selber den Pflug ziehen;l.wle'Geßler, als<br />

er^sein Schloß' zu/Alldörf ZwingitltikannU; wie<br />

eben dieser Geßln^ÄsWim vorbeyreiten bey Staus,<br />

fachcrs/Hftus Aso sich'vernehmeniließ


' .<br />

x<br />

. , . ' ' •• - '<br />

dann es: scheint.aWnatürlich, zuMal:wo) die.uralte ,<br />

Lebensmanief'einen schöneni/schlanken. Wuchs,


nicht und er bemühete sich nicht/ihrHttz zu'gewin,<br />

inen.'^Alssnvandlt sie^vor^siewölleimandernZimV<br />

mer die Kleider ablegen, allein sie suchte ihren Mann<br />

«nd Wolfenschicß kam um,- weil^er'öhne Liebe Wol,<br />

lust geuiessen wollen)^ Eben dieses widerfuhr.dem im<br />

Howerzersec. Welche Begebenheiten lden ReichsvöK<br />

ien das gröste? Vergnügen machten^ illlsiNvodnrch<br />

Freygesinnte zausgestichnetlündWorlvmid: gegeben<br />

wüldeRVGanze Kölligreiche'haben'Uhre:;Verfassung<br />

verlöhreN, wann die Könige das Volk in Aufruhren<br />

gebracht :haben/ - deren die Veränderung der vorigen<br />

Verfassung eine billige Strafe schien;, hier'aber an.<br />

der Ouclle,i auch dort ander Mündung des Rheins<br />

.ist'es-anderst.-ausgefallen> --K-r^ ürt>- : & i fc&.! ^/J :<br />

iKDann als dieMtaüfacherin hör^<br />

ler steinn, ihr-fthines chaus.beneide)! stellte^sie sich<br />

alles vor/was von einem so gewaltthätigm Reichs,<br />

»ogt beforglich war;'allem diesem/'anstattes zu be,<br />

wMen,iitrachtete fieiabzuhelfen-und':belvog ihren<br />

Mann/:den^Wemer Staufach', hierauf.^u^.denkeN.<br />

DerMernerifaß jü Schiff, führ hinüber in das Land<br />

«Wind Ge' ftmewiF«lMd>Walther!!FülW


seu sehr wol tannte. Bey dem Walthet' fand Witt<br />

ner einen jungen Mann voniMuth und Velstanv,<br />

welchen'tt.nicht tan««;.äber^Wällhererzählte ihm/<br />

HiesirHuNgliM


,'. i • . - . >?9.<br />

ttll sierdaslRütli/^iMWlest amnWaldsteltenste;<br />

nicht weit^von da^stölstll Uli ündMn^<br />

sammen^;> gegen.«berchehet: ber Helfen^ Mytenstein;<br />

alles'rings herum -iist einsam und alles wild^. Hier<br />

hielten sieoft. bey Rächt Math überi-dit Beftcounz<br />

des Vaterlands. ^Dahin kamen sie'jdurch stille. Ne.<br />

benvfade üMWmleeu'n seinem Äahnlft*S8on và*<br />

schiedenenOrten'ikamenihreF^<br />

trauten sieHch^ein^Kw^öhnNdle?ger1nUe^Fulcht<br />

und'je gcfälDlcherMäs'Mternehmen/-desto •eiste«<br />

verbanden sich ihre Herzen. :Unlcr anderm in der<br />

Nacht Mittwochs 'vor' Martini brachte jeder/Ar,<br />

nold f Werner, und WM« / je zehen. lechtschaffene<br />

Männer!^seines Thals, die,ihmihrGemüth redlich<br />

enteekt.Ä Also'da sichdrey und dreyßig däpfere Man,<br />

'ner^urch die Gefahr der Zeil«I zu' der! verlraultsten<br />

'Freundschastivelbundl'n befanden^ fürchlelen sie sich<br />

nicht vor der hab'sbnrgischen-Macht;,da gaben sie<br />

einander die Händeil versprachtn^mit bewegtem Her»<br />

len /-daß keiner aus iihncn etwas nach eigenem Gut»<br />

dünkeninnternehmen wölle/'keintr?wolle,cinen.'der<br />

Fistndttn.wMn^


lebet, Mb steit/en^diests lyolley sie njchtnur zu'Hrem<br />

Bestcn'!thun/isondern jederlw'olte:in jcinc rn Tha^das<br />

^lnschuldM untetdkülte Landöolk.^in den alten Mech.<br />

ien alst'behaupten,'daßsan.dltsl ^ihre gegenwärtig«<br />

;Siriundfc§aft3ftö^<br />

>habe«?föllinZHUeber die Maniek^anlen fielwey.Stükei<br />

^dem Hans^Hiibsbnrg «wllen. sie-vo»» seinen < Rechtest/<br />

"Gütcrn'Nnd LejbeiLtnen auch nicht das allirgcringste<br />

reiltfeembeei; i. dtalle vest.' entschlossen 'w'ärcn/ ünd mit grtro.<br />

«stem Angesicht und g^reuelHandijedtt'seinen Frm<br />

iansah uM hielt, und in dieselljMgtnblit däs Schtt»<br />

%l '• aller Nachkommen inHEnvägung^log/.


•s ' •••' 8l<br />

mällnhaslig diest Freyheitimiteinelnder', zu behauptet«.<br />

Als; die*dreyßig diests^WteMhob/ein^jed^iMe<br />

Hand^aüf und leistete, bey Gott mld bey den Heili,<br />

gen eben diestn Eid; und alst geschah es auch. Aber<br />

damals glengen -sie nach.^ans) und' schwilM still<br />

und winterten.das Vieh j'so-Verstössen zwey Mottäte.<br />

Wählend welcher Zeit seine«deriVeMwornm ^mit<br />

Nanttu' Wilhelm', Teil/Dem Reichsvogt «Geßer^to^<br />

geschöffeni iMattn Geßler l/atteeinen Verdacht auf<br />

ihn/ weswegen er ihn.zu Schiff in ein Gefängniß<br />

führte/<br />

Aber nicht weit von dem Rntti brach, der<br />

Sturmwind los und warf dir enge See die WÄlen<br />

wütend hoch lind, tiefj'. also .wurde der Himmel wr/<br />

bö^genIdii/Tieft entblößts worauf auch dem Telh<br />

ais einem vortressichen, Schiffmann/'die Fesselnsahi<br />

genommen Worten.*;; S)rt<br />

&Una$m$mtnjSpxva$<br />

und. erreichte, einen flachenFels und Kletterte den<br />

• '/• . .'••{•..•::.. ••••. ••'•: , -, - .- *<br />

Brrg hinauf/ das Schiffaber.prelltean und.von<br />

dem Felstnuser? Tell sioh.durchSchwylcund kam<br />

nachH,ßnacht?.wieauch'der Geßlers^da.siel-dieser<br />

du^Nll^PWMlst/ttu«sich.die


82 '<br />

tern)schwiegen:und winterten ihr".Vieh;'das>drey»<br />

zehen .hundert! uUd.'siebendrIahr wurde so vollendet.<br />

^!',:''EinerlderIungIinge/ ^welche die Besteyung der<br />

SeIwei^verschworen/^pflegteWon einer, Magd in<br />

den .Mtternachtstundtn^an-'nnem« Seil: aufi'das<br />

Schloß Roßberg.' unweit! Stanz hinauf gezogen zu<br />

werden/ wie sie dann in der ersten Stunde des drey»<br />

zehen hundert und achten Jahrs dieses ihm gethan<br />

hat; "und' bald nachdem er das Schloß 'erstiegen/<br />

und nun stine Freunde unten - warteten i; zog er zwan,<br />

zig an Zahlmiit eben diesem Seil die Maur hinauf;<br />

wöraiifldi'e- muntern Jünglinge den habsbnrgischen<br />

Amtmann/ vier Soldaten und alles Gesinde in Ver.<br />

halft nahmen;, nnd nachdem/sie sich des Schlosses<br />

bemeistert/ hielten sie sich still.<br />

I, ?• -Sie SRtma^tiqtf^tntc sind ein alter Gebrauch<br />

der meisten Länder und in vielen freyen ^Thälern izt<br />

nochFAlst. brachten zwanzig Schweizer dem Reichs,<br />

vogt von(Ländenberg y im Augenblik da er- zu Sar.<br />

neu Lzur? Kirche»gieng /) Schaafe /' Kälber, Ziegen /<br />

HaseN'Und Hühner; welches Geschenk Landenberg^


wol zufriedeni/ auf das 'Schloß' zu bringe«'befahl.<br />

Als die zwanzig im Schloßthor angekommen/ gab<br />

einer detfelben das Zeichen / dadurch daß er in ein!<br />

Horn stieß; da langte ein jeder der andern ein Eist«<br />

aus dem 'Busen' und stekte es, an""»einen .Otot><br />

welchen er qespizt; und andere dreyßig elfte« ans<br />

•-..-.- -. ''•••'*:'::': r- i :•••••-: \">ti"' :••••'/


und schwur nach väterlicher Weise. Als Landenberg<br />

den Zufall sah/ nahm er die Flucht von Sarnen<br />

durch die Wiesen gegen Alpenach/ aber er wurde<br />

ereilt; und auch der Amtmann ab Roßberg mit<br />

ihren Soldaten und Bedienten/ wie nicht weniger<br />

die ab Zwing,Uri/ gleichfalls die ab der Sch'wanau/<br />

von dem Volk auf die Gränzen der Schweiz geführt;<br />

an welchen Orten ein Eid von ihnen genommen<br />

wurde: sie wollen die Schweiz nicht wieder bctre«<br />

ten. Es wurde keine Beute gemacht, und kein Tro»<br />

pfen Blut vergossen/ aber dieSchtveij« wollten die<br />

Schlösser ferner nicht leiden, also wurden sie zer»<br />

stört. Landenberg aber und alle die seinigen kamen<br />

zum König ; der König beschloß Rache; indessen<br />

,lebte» die Schweizer freudig/ dann sie halten cinan,<br />

dervertprochen, serner zusammen zuhalten, Sonn»<br />

t*&i dm siebenden Ianmr. /


' ;ff^:Ji^t. u /'; \«'sttà*;^'' :i \?J'"*»*&$<br />

•<br />

&ä'i$th trittSavittU<br />

Die <strong>Geschichten</strong> von 13 o3Ms 'vi i : 4<br />

eyjm Avrill beschloß der König in der Stadt Baden'<br />

in Gegenwart Landenbergen und Walds« T seiner<br />

v : ' ,-••••;•:•,,$ K.vr, ;••;.{• 1.V! vAt.uUUY.h'M:- %•,-!•<br />

Staatsminister, Herzogen Johann von Schwaben<br />

stines Neffen, seines Vetters Ottl> Graft« von<br />

. ••••• inutha vir':- •••-;• mv'M;.ä"


$6 »m ••»••'<br />

schenkt, «n welchen auch wilde Alpen so fruchtbar, '<br />

daß möglich ist, nuf denselben zu leben. Von dem<br />

König weißt mgn, daß er vierzehen Tage nach diesem<br />

durch den.Herzog pH Schwaben jpit Nevstand ein,,<br />

ger Herren um das Leben gebracht worden ist. Rudolf,<br />

Herzog^on Schwahen^ d/eö^KönW Bruder,<br />

halte diesen einigen Sohn hinterlassen, dem der<br />

König die Regierung-Feines Landes-persagte, obschon<br />

er volljährig war; also unternam Johannes, diese'<br />

That, welche zu seinem und aller seiner Freunde,<br />

•?sv^'W?«lWiF4m» "ms?i%v,»* • :«>$.-'» ;•• ;•'*Ci-*!&i. Nl: fei-"-.'"•T: J-<br />

den König an den Herren zu rächen, hingegen von<br />

??.;-. V „.i,.,. ,,. ,„ .-.» , *,<br />

den Herren, an dem Haus Habsburg sich zu rächen.<br />

Aber die von Schwyz verschanzten ihre Passe; auch<br />

bauten die Unterwaldner einen Wachttburn am Ge,<br />

"*/»


SchN'eizer,.^eIchun,'<br />

terworfen/^gehorchten also,nichti.und,,beklagten.sich<br />

bey dem, neuen.König ».Heinrich »von:Hüzelburg;i IIQ*<br />

welcher,erllälte.:: die Schweizer/beklagen sich mit<br />

Rechtler, wolle. einen Reichövogt bevollmächtigen^<br />

in der That..wären sie niemayd .Antwort schuldig)<br />

als der königlichen Majestät.. Von welcher Zeit.a»<br />

Pas. Haus Habsburg,die schweizerische Freyheit nitt<br />

malsiangesprochen;!dann!was:den,Reichsvögten,be3<br />

gegney'Mien:de.mneuenKönig!nichl unbillig;^übrij<br />

gens hatten die Schweizer dem Haus Habsburg we><br />

der ein Gut noch einen einigen Knecht abgenommene<br />

Also wurde >demKönig die Schirmbuldigung:geleistct 1310<br />

und begleiteten ihn» dreyhundert/ Schweizer auf: dem<br />

Marsch nachHom;» da die übrigen, auhdie.Berge<br />

logen l« den^Hcerden^.»Bald nach diesem entstand<br />

Krieg/,aber mit Mönchen<br />

Nemlich Unserer Lieben Frauen Stift in den Ein,<br />

siedeln hatte/als der vorige König die Schweiz'bei<br />

drohet« /gegen die von Schwyz feindselig verfahrenj<br />

zudem da-das.Haus Habsburg die Schirmvogter)


esaß^;: diu meisten Mönche warm Herren -und per,<br />

achlelen das Landvolk;- ab« das Volk fürchtete si«<br />

txxt. Nicht,' ob sie «wol Geistliche waren.! Es war' nun<br />

durch dieZüricher Frieden vermittelt, und verglichen'<br />

worden,,' wie^ die: gewöhnlichen Dinge "zwischen<br />

Schwyzern: und Einsiedlern entschieden.werden soll,<br />

Hen.^i'Den Zürichern war dämm an dem Landftie,<br />

den gelegen, we,l sie durch den Gotthard Paß nach<br />

Italien handeln, und weil n«n viele Schweizer, da<br />

ihr'Handel mit Lucern durch den Willen des Hauses<br />

Habsburg unterbrochen war, den Ertrag der Wei,<br />

den über ihre Berge, durch das, Einffedelnsche nach<br />

Zürichchringen.wollten.?.' Baldnach diesem Frieden<br />

thaten zwey Schwyzer' mit ihren Weibern,' Kncch,<br />

ten und Mägden, zur Mutter Gottes ihre Wallfahrt<br />

nach. den. Einsiedeln; und nach vollendeter Andacht<br />

giengen sie^pazieren. Da ihnen dann vier Chorher»<br />

ren "aus adelichm Geschlechtern ~ begegneten. Bey<br />

dieser Gelegenheit, redeten /die.'Chorherren 'von dem<br />

Volk zu Schwyz und von dessen Grobheit und Bos,'<br />

heit; aber, es werd« ihm'nicht! mehr gelingen, de«<br />

Frieden stze Her«« ?zu Schiedrichtern, welche sie


flnntn. Dje Schwyzer aptwörtettn: die Landleule<br />

begehren /keine andere. als' rechlinäßige/ Sachen, im<br />

«dlig'en sey ein Freyherr nicht besser 'als ein freyer<br />

Mann,?"' Worüber//die Chorherren zornig wurden'!'<br />

pnd'langten Messer hervor und brachten jenen Wun,'<br />

den bey. So daß die Weiber laM fchryen' und ein<br />

grosser Zulauf des Volks entstand; hiedurch retteten^<br />

sich' die beyden Männcpf Der ab Iberg /zur fei**<br />

bigen Zeit Landammann ',persammelle hierüber das'<br />

Voll. ^ Es wurde "beschlossen / durch einen Läufer in<br />

die Einfiedeln zu berichten:'die von Schwyz halten'<br />

dafür / der Frieden sey schändlich gebrochen worden.<br />

Welches dem Abt übel gefiel/ und «^versprach die'<br />

Jehlbären zu bestrafen;/ er wär gütig, aber zuMwach'<br />

ßber die Mönche als daß man sich äüf ihn-verlassen<br />

köluite;' alst gab "Schwyz dieses zu-verstehen^" Da<br />

schrieb der Abt nach'Zürich um die verglichene Form<br />

Rechtens, nach'welcherf'vier-zu' Richtern und Ru,'<br />

dölf/Müllner,/Ritter / ztitn endlicheli/'Schiedrichter<br />

ernannt worden lv'aren:'- Die LandleüfeUätten im<br />

Gedächtniß/ welcher Gunst von Siiten /des Mchters<br />

}\i Pfajft« sich gerühmii also erklärten sie;'da/Ein)-


9? •,"'•"•. '•====?''<br />

siedeln.den Tractat gebrochen^ sey.Schwyz nicht.v.er^<br />

tunden, sichdarnach zu halten. Au,ch/erschien SchwY^<br />

nichts Es war vest.gesezt,^ wer, dem RichtspruchIch<br />

widerseze, /werde diesen Ungehorsam.durch 200 Mail<br />

zu! büssen haben;-hiezu »«urt&eiftc^SWußnfr Die »on,<br />

êc^i«9i/ön^ .^*?* 1 « - 8 u ?->?tntt»prt/r^\ee.; (»a^e. niebttfj<br />

ryehr zu befehlen. , Hierauf schikte zder W verschie,,<br />

dene Männer,' die,des.Friedens, Währschaft geleistet/.<br />

in die Wirthshäuser zu Zürichs.^da.sollten sie essen,<br />

und^trinken auf'in .Schwyzer U#ße«.aSBetö)«<br />

Gewohnheit, vorzeiten: «ingeführt.w<br />

vollstlekt nnir,-<br />

de«.^Slber bie¥o«''Schio'yi^ppeairlm^/ewxbtn^aif/<br />

str^Wne^lss.lebten in. Mirthshausern, bis: die<br />

Züricher ihnen heim zu gehen befahlen;', von welche^<br />

Zeit an.zwly^Iahre hindurch'weder KriegzNoch^<br />

,jiz Friede,Heweseq./j ^Hiedulch^urden.die habsburgi,.<br />

sch«t,gl6f^<br />

Feinde der. drey^Olte,.. dann habendiese nicht eine«.<br />

.t'ii?<br />

e . ,ü 'fl? n ,|Bi ,n ) > .'^f^fl^^HÖl^-ffl/ltner/bem Rl^<br />

dolf lTschM'5vön-/Glalls//?eintM; habsburgischen<br />

BMWm^MhabsbWfchen.M


" •• • • ,l<br />

Uri nicht, gestattet nnb Hannsen,vom Seedorf, Edel,<br />

knecht,: ihren ^Landmann) wider ihn begünstiget. Uri<br />

und Glaris haben in Alpen, zinllich ungewisse Grän»<br />

zen;/die. Hirten^ dieser Gebürgt.wurden,also befcha,,<br />

diget, bald vom langen Riebing, %btm. Tsthudy«><br />

bald vom Teufel von Seedorf. /Damals fuhren die. ij J*<br />

Lucerner bewaffnet/ in einem grossen Schiff, an den<br />

l'"> > ,-,'!• v/Vi«'. '4,' j-.'..'..'. ., «. ...•'• liUr 1 *. to. »••'•.'••:••.;• •*•<br />

Wachtthuln bey^Stanzstad, um die. UnteWaldner<br />

zu überraschen; dieses'entgieng.dem Wächter nicht,<br />

• 4 .:.H^^.' tS»i,y»-..»-'ij.'. '/«».4 '••. i -;'..f."- , '*.i">-';,'-^'<br />

ttrtl»..inb(ffen:/«Vbärch/Fakdn ^»bn/^Harz dem Volk<br />

das ZlichenIlheilte, brach er mit einem.Mühlen,<br />

stein das, Schlff;,,/von ungefähr aber, näherte ein<br />

Schiff der Urner, da dann die Fucerner. ektranken<br />

Vdtt'erschossen..wurdefi/.oder sich.ergaben.,. Die von<br />

Schwyz schlössen^ ihren Rechtshandel durch eine That<br />

mit Waffen; so pflegten sie<br />

deln kamt alles.^an. auf. die LeidenW<br />

NWg.öder.Furcht, indem,, wer^besorgt/ billig wird,<br />

und. «in wol.gerüsttter.Staat mit .einem Wort/leicht<br />

entscheidet.<br />

Daher die yon Schwyz am. ersten März-<br />

Nachts das Kloster in den Einsicdeln so schnell um»<br />

gahên/j//djiß;.njem


Chorherren über den Berg nach dem Fleken Schwyz'<br />

".,• • v..',?',">M<br />

gefuhrt wurden; auch eine Heerde Vieh, weil sich'<br />

die Schwcheshiej^'bemühen müssen./^ So bald ihr<br />

Muth hekan^^<br />

weit entfernt;. die Gefangenen befanden' sich in der<br />

äussersten Furcht.<br />

Also schr^<br />

Lütold Freyherr von Regmsberg/'dessch Sohn einerI<br />

her-: Gefangenen^ ü«h ihr Vetter ber Freyherr von'<br />

Gütingm^ Friderich von Tokmöürg^ und Rudolf<br />

Graf/von^/Rapperiwll: bie Gefangtntn'ih^<br />

« ^et/J<br />

CchwozitFreuiib feg«;''f^iita9^ißaitXiy;vnf>0^<br />

liche Briefe «mpsieng/ wurden die Gefangene los,1<br />

gelassen / der Aufwand jener Frledensbürgen/ denD<br />

Stift angeschrieben/ und von de« 2°c» Mark der'<br />

Strafe/nMwieder'gesp«<br />

unt« bern^<br />

Kriege 'find'ganzWgelehrt/g^fuhrt^wylde«'/ tè«il/(uV!<br />

die tlstenHen)estnW


Das ^ch^teMai/iteü<br />

Krieg der drey Thaler gegen dem<br />

: Haus Oestreich.[:',,<br />

vCach des Kaisers Toi» erwählten einige Gurfür,<br />

sten den.Heizöl Friberich /König MMss/al'teste»<br />

Söhn / unb 'audere ben Herzog Ludwig von/Bayern.• •<br />

In welcher Trennung die Schweizer dem LliVwi'g<br />

huld.igttN; dieses brachte Leovolben,'.den Aruder<br />

Friderichö/ in äussersten Üuwillen, Leopold war von<br />

einer besondern Lethastigkeil/ also daß in /einen Lei»<br />

denschasten sein'Gemuch<br />

wodütch'^er/eine giöffe'^'Meinung,von/'l«ner/^G


94 «-------"<br />

Bischof von Cosianj^in dessenHropinz'die Schweiz<br />

gelegen ist; allein die Schweizer waren dessen ge,<br />

.wohnte. '. Auf ^der/andem Seite /schrieb Ludwig -er,<br />

MMtcrnde Briefe^ünd/^klagte/daslHaus Oestreich<br />

e«,er. unersättlichen'Herrschsuch«: a« , /welche ihm aber<br />

.nicht eigenthümlich war.' In Wahrheit konnte die<br />

..Schweiz einigen' habsburgischm Grafschaften be«<br />

schwerlich fallen; diese schienen als alt hergebrachte<br />

Landn dem Erzhaus aus Gewohnheit wichtig; un,<br />

entbehrlich war nicht einmal,ber Gotthard Paß.<br />

DochJeschloß^ Leopold - wider/die/Schweil^ zu mar,<br />

,* '»•^•^"'£" ?'~*i' '.' V '/*'?/" l V" t;'' "- '-'"i 1 *"*' " J ",V >r i'^.'IviC'/i^'.i %Ji**à'''jL '•'. •-'* "'- •-" • *• *•<br />

(chiren/^weil sie. sich nkuhnl ihm zu mißfallen, und.<br />

weil', so bald/ein guter Paß gefunden würde, der<br />

Sieg ein Spiel schien. Man stimmt ubercin, daß<br />

er gedrohet: «r/ wolle diese Bauren mit seinem Fuß,<br />

zertteten;/N man<br />

Strik bestimmt; /weil die' wenigsten Fürsten/von der<br />

Kraft eines bedrängten Volks einen/ Begrif Habens<br />

Me wenigsten Btnachbarten/wnnschtm dm Fortgang<br />

'der^oMlchifchen//WW<br />

einigen s/'alleln /der Versuch der Vermittelung war<br />

ünnüz, dann Leopold.sodertc alles/ bas/ Voll abe^


wollte beNlFrieden durch/auswichtDustmk Billig<br />

haben dicstlbigen Schweizer die àü{[nh:^oii^cinem<br />

ziachtheiligen Frieden vorgezogen; wanndie'Erfah,<br />

rung lehret, wie verderblich jedem Volk -die Ab,<br />

nähme des Muthes zu seyn pflegt/ 'was muß demje,<br />

nigm Volk widerfahren/./welches nur f«y leb«n will,<br />

wann es die Hofnung isich behaupten zu können per,<br />

ÜttiJ-Mfo gabm.jJe-.Grasen^^.gridertch/»onTofw«ldm die


t/6 . •!• •• 'l.<br />

Schweizer erfahren oder nicht; in jene'nt Fall wer/<br />

Ütn siei^itn'^ütifft wttàüf (je sich vertrösten/tcoi,<br />

«iVii^ànti'^Âh^atjm.^rrcF.r'crrtctt'-7cjt>7; nrider ^wen sirr, den Kern' des<br />

Heers angeietjeri wurden'?••©o"t«ttscf}KtV dann unter<br />

Leopolden ber fchwäbifthe Adel/ besonders so« be«<br />

Ufern ber Thür und Aar der ganze Adel/der;altert<br />

Grafschaften Habsburg/ Lenzbnrg und Kybnrgl; da<br />

waren die Freyherren von Hallwyl n«d mehrere^von<br />

Bonstetten, entsprossen von den alten Helden,, und<br />

welchen/dieDegtnden durch lange Beherrschung'wol<br />

bekannt wären/ auchsàttm$mDon8antitnbaQpoft<br />

Begirdeisichzn rächen/wi« auch die Geßler f'auch<br />

waren fünfzig/Zürschet.unter dem' Fußvolk/ gemäss<br />

einem.neuen Bund welcher.üach.dem Willen be«<br />

Habs»


habsburgischen Parthey geschlossen/worden: Von'<br />

Baden aber begab sich Graf Otto« von Sttaßbcrg<br />

in seine Reichsoogierjen am Fuß der Berner Alpen/<br />

ha dann 4060 Man« aus dem Sibeuthäl/ aus dem-<br />

Thal Frutigen, ans den Herrschafften des Klostere?<br />

Interlaten und aus dem Land Hasli .an .UnUai<br />

terwaldner Gränzen wol. bewaffnet zu erscheine«'<br />

gemahnet wurden.,^Der Herzog:befahl diN-Ämt^<br />

leuten zu Rotenburg /Lncem unb.?ia' deck Amt EnlH<br />

libuch das Land Unterwaldcn zu Wasser lind Land'.-<br />

tinzvg'reife«. Graf Eberhard von Thu«/ Rudolsi<br />

Graf von Habsburg. Lauffenburg / Graf^Heinrich^<br />

von' Montforl Tettnang, Fridertch von Tokenburgi<br />

und sLer«er von Homberg Alt.Rappttswil ^ waren:<br />

bey dem Herzog j- da erschien, .von. .Einsiedeln-he>5<br />

das Volt di«l«s 'Klosters.unter.dein Herrn vni-<br />

Urilon.-<br />

Die Landlntt'e von Schwyz verlohlen keines wt,><br />

geö ihren Muth, machten einen. Ausschuß, bestzlen?,<br />

den Paß bey dem. Thurn gegen den Emsiedel«, dtlp<br />

Paß von Alt,MIng, wie auch den BergiSaÜ'tl^^<br />

knd lihrlebtn.den tlrnern. und ^Ufiterwaldne»n/iisitz


sollen ihnen zu Hüls kommen. Es hat aber der See<br />

den Schwcherbund ungemein erleichtert; jederWalb,<br />

herg/ da vieles unbevölkert lag/ war zwischen ver,<br />

sthiedenenLändern eine.solche Scheidmaut, daß lei,<br />

«es von dm andern weder Gutes noch Böses noch<br />

Nachricht erhielt; wie Uli/ welches ohne Nachbaren<br />

am Gotthard an den Gränzen der Welt schien und<br />

Unterwaldcn, welches -von allem dem, was der<br />

Straßberg bereitete nichts vernahm; darum auch<br />

solche Völker zu überfallen leicht war; aus eben<br />

diesem Grund war zu allen plözlichen Ereignissen<br />

jeder.bereit.. Auf die Nachricht von dem östreichi,<br />

scheu Marsch bedachten sich die Urner und Unter»<br />

waldner nicht; bey anbrechender Nacht landeten zu<br />

Brunnm in Schwyz vierhundert Umer, worauf<br />

nach wenigen Stunden drchhundert Mann aus<br />

Unterwallxn eben daselbst ankamen. Alsdann zogen<br />

sie hinauf in dm Fielen Schwyz. Damals lebte<br />

daselbst lein aller kriegsersahrmr Mann aus dem<br />

«dlen Geschlecht Reding, schwach au Leibeskräften,<br />

aber von solchm Einsichten/ daß ihn das Volk be,<br />

zierjg anhörte und ihm folgte; sein Rath war: »or


allen Dingen müssen sie tenKrieg iii ihtc Gewali<br />

bringen'/ so daß, wann, wo und wie der Angriff g^<br />

schche« soll,,nicht boni Feind abhänge, sondern von<br />

ihnen; dieses werde eine gute Stellung ihnt'ii Urf*<br />

schaffen; sie. alf die geringere Änjähl sollen treichlen/<br />

baß bem Hnzög die iieberleg'enheit «ichts helft, hiw<br />

gegen ihre eigene Anzahl nirgcnß anderswo streite'<br />

als am entscheidenden Ort; den Weg vo« Zlig' nach<br />

Art werde der Herzös die Ünvörfichtigkeis nicht häbeii<br />

ju erwählen, hier sey ein Berg/ U iit See, unl?<br />

beydes einige Stunden weit; von gleicher Natur<br />

seh der Paß am Aegerisee, äb«r kürzer; l)ier alsc?<br />

komme es auf den Gebrauch btr Angenblik« an'; sie'<br />

wissen wol, daß die Anhöhe.Morgärte«.«intnätürliche<br />

Schanz« scheint, ob derselben öie alte Mail«/<br />

sich in eine' nicht unbeträchtliche Coene ansbreile/<br />

der Berg Sattel aber damit zusammen hange; voli<br />

weichern herunter versihiedenes mit gleichen»' Erfolg)<br />

unternommen werden könn«'/ soni Sattel über die<br />

alte Matte auf den Morgarten ien Anlauf liiiitfy<br />

men uln den Femd.im Paß zn schrelen, ihnt in sie<br />

Seite zu fallen und ihn zu trenne«, «dt» de«' *'«*<br />

G i


«erütten Feind im Thal in denRüken'zN falle«, oder<br />

ihn an allem, zu verhindern und abzuschneiden; wcl.<br />

che« alle« dadurch desto leichter/ weil die Fclnde sie<br />

.verachten/ daher sie erschretcn werden/ upd weil ein<br />

- jeder Verteidigungskrieg auf guter Wahl der Posten<br />

beruhe;, diese ab« könne von denjenigen/geschehen/<br />

.welchedas, Land kennen. Als Reding seine Pflicht<br />

also gethan/ sie aber ihm gedankt und Gottes Bey»<br />

stand angeflehet/ machten sie sich auf/ I?OO Mann,<br />

und postirten sich auf den Sattel, ohne daß die an,<br />

der« Pässe verlassen worden wären. Unter den da,<br />

maligen Völkern, welche durch die Partheym der<br />

Vornehme« beunruhiget waren, würben keine Hän,<br />

bei ohne gewaltsame Mittel geschlichtet/ also viele<br />

grosse Gesellschafften verbannt;^ worauf bieselbigm<br />

viele Ab/entheuren ausstanden und vornahmen; wel»<br />

chem Schilfal fünfzig Schwyzer dazumal untnwor,<br />

fen waren;, sie aber kamen an die Gränzen und ba,<br />

ten um Erlaubniß/ durch mannliche Vertheydigung<br />

des.allgemeinm Besten ihrer Abkunft und Freyheit<br />

jich nun würdig zu beweisen. Welches abgeschlagen<br />

wurde;.der,Gmnd ist unbekannt; nicht aber ist u«.


ekannt ihr edles Gemüth, über welches die Privat«'<br />

leidenschafft, nichts vermochte; sondern vielmehr saß»<br />

ten sie den -Vorsaz: oben an dem Morgarten füll<br />

ihr Vaterland Schwyz wider seinen Willen das Lei<br />

den aufzuopfern. Dies« nahm«« selcher Maasse«<br />

Posto.<br />

. Der ftlnfzehende October des dreyzehen hundert'<br />

und funfzchenden Jahres brach an. Da warf die<br />

Sonne ihre!ersten.Strahlen'auf..die Kürasse'unli<br />

Helme der heranziehenden Ritter und Herren. So<br />

weit man sah, glimmerten Speer und Lanze und'<br />

war das Heer,/das berste Heer/, so weit Menscheli<br />

sich erinnern, welches in die Schweiz getreten. Ditt<br />

fts wurde von den Schweizern, unter mancherley Ge»<br />

müthsbewegungen>an den Pforten ihres Landes er»<br />

wartet. Montfort Tcttnang führte die Reuterey in<br />

den Paß, welches die fünfzig bemerkten, sie liessen<br />

ihn ziehen. < Also wurde zwischen Berg und Wasser*"<br />

die Strasse mit Reuterey. angefüllt und stände« die<br />

Reihm gedrängt. Woraus die sünszig mit- gröstev<br />

Geschwindigkeit viele aufgehäufte Stein« jchleudertin^<br />

sernersFelsen w« dem Berg herabwälzlen; diestil<br />

G z


102<br />

ßrqchfe die Pferde, jn Schüchternheit und in Perwir.<br />

su«g.• ßllsy. stürztendje drcyzehey hundert Schwel»<br />

zep.ab tjetN;Sattel i/n guter Ordnung «nb vollem<br />

Lauf penl^ßein^ in:dft Seite, zerschmetterten mit<br />

Mftsi pje.Rßstunge« unp brachten mit langer» Hall»<br />

Halden je nach der Gelegenheit Stichwunde« und<br />

Hiebs Hey ^, Yann sie hfdifnten sich ihrer Leih stärke.<br />

In diesem engen Paß qher wqre'n die Feinde zu al,<br />

Jen Bewegungen unbehülfiich, indessen, des Fußvolks<br />

langer Zug, dieses lqulZ vernähn,, un/dviefe erschry»<br />

feue Pferpc auii dieser ungewohnten Schlacht in den<br />

pu sprungfn.i Und M fiel Habsb»rq Kaufen,<br />

bürg/ siel der Landenberg./ sielen,drey Bonstetten t<br />

zwey Hallw.yl, dfr Urikon/ zwey Geßler mit einer<br />

Menge.der fdlen Herren;- his dfr Apel, mit. Machf<br />

hinter sich drang, ohne daß hie Gegend ^erstattete,<br />

daß das Fußvoll sich tfy$ \ au. welchen, Ort.viele^<br />

fon ihren Gefährten zertreten., yiele von. de« Schweiz<br />

zern erschlage^ worden; also, daß in allgemeinem<br />

Schrefey &


sie mit Muth Mb Einficht Gebrauch wachten, oh«<br />

grossen Verlust einen Sieg davon trugen.,. Ei ist<br />

aufgczeichnet,wolden, daß alle Züricher, wo fic.'ge,<br />

standen, erschlagen worden sind. 'Welcher Sieg und<br />

Schreken den Herzog vertrieben,'^st daßider.Ge»<br />

fthichtsthreib« Johannes von Winterthur ihn an.<br />

«bey diesem Tag unter dm Flüchtigen >todblaß in tie,<br />

fer Schwermutl) l« Winterlhur ankommen gesehm.<br />

Eben?dieser.Sieg?.verschaffte.den- Schwell«!» "«m<br />

gleichen Tag dm zweyten Sieg.<br />

Straßberg, war, über: den Berg Brünig in<br />

das Land Untenpalden unverseheus^eingefallen, also.<br />

daß er von dem Dorf Lungern ohne einigen Wider»<br />

stand durch das ganze Thal über Saxeln und über<br />

Sarnen, bis an: den alpenacher Busen •,des Wald,<br />

stettm Sees marsthirt hatte. Die^ Lucerner aber<br />

machten eine Landung bey dem Bürgistad. Als nun<br />

die Unterwaldn«?eb. dem Wald mit schneller Bot«<br />

fthafft von Stanz Hülfe begehrten, um dem Straß»<br />

berg zu widerstehen, mahnten die von Stanz sie zu,<br />

eben dkstr Zeil um Zlelchen Beystand: wider die 2a*<br />

lcrncr. 3llsy daß jede Halste des Vells ohne Ml»


Beystand mit äusserster Gefahr, auf das fleißigsteden<br />

Feind aufhielt.. Wends, aber wmde die Nachricht<br />

in das Land Schwyz gebracht, die dreyhundert Mann<br />

pnterwaldner cheiln.4« mahnen »welcher Botschafft<br />

ÜeberbringerZ al« er bey Brunnen landete, alsobald<br />

virnahm, wie glüllich Morgens um neun Uhr der<br />

Paß behauptet worden ; dann die grossere Anzahl<br />

der Schweizer, als weit und breit kein Feind meh«<br />

erschient war Hon den Landleuten bewirthet und,<br />

feglfitet an den, Walbstettenfce herunter gekommene<br />

Alssi hegtzbmMdie dreyhundett in die Schiffe; die<br />

Urner aber.und Schwyzer begehrten wetteifernd, auch<br />

mit ihtnn, den Feind qui'Unterwalden' schlagen;<br />

hingegen hatten die dreyhundert grosse Vegirde, die,<br />

ses allein. zu thun, um an einem Tag in zwey<br />

Ländem ßZieger zu werden ; "hundert von<br />

Schwyz war immöglich abzuhalten. Alsi» lassen 40«,<br />

Manu zu Schiff, fuhren, mit gutem Wind und grö,<br />

sier Geschwindigkeit' hinüber ^landeten bey BuchS<br />

und schlugen die Lucerner in übereilte. Flucht, als»<br />

daß nicht wenige ertrunken sind. Nach. Bcfteyung<br />

bes Landes unter dem Wald, eilte das. g^nze. Voll


mit Viegsgeschrey nach Oberwalden," und vereinigte<br />

sich Hey Kerns, mit den Oberwaldnern. Diese »ev<br />

pahmen des Adels Verlust und Flucht; also eilten<br />

alle gegen Alpenach; da stand Straßberg. Was<br />

viele gute Feldherry, bemerkt haben,.würde in der,<br />

selben Stunde bekräftiget, daß nemlich, die Augey<br />

und Ohren zuerst überwunden werden. Dann alt<br />

der-Gras-ein Siegs^eschrey vernahm und Fahne»<br />

f»h,von welchen "ihm bekannt war, daß sie in<br />

Schwyz gewesen, zweifellf. er weder an dem Unfall<br />

des Herzog Leopold noch daran, was zuthun ihm<br />

selbst übrig bliebe.: Also befahl er die Flucht; welche<br />

sicherer zu machen, er selbst,'«« davferer Ritter,<br />

mit einigen andern:die Unterwaldner aufhielt, bll<br />

er in die linke Hand verwundet wurde; da flohen<br />

alle über, die.Alpen auf der Seile nach Luccrn.<br />

An diesen verschiedenen Ortm war die Anzahl<br />

der. Feinde, ungleich-die grösser«, aber sie warb«*<br />

wie in den Kriegen unserer Zeit, schon hamals aus<br />

Furcyt oder Schmeichele^, aus. UuwilHnheit oder<br />

mit Vorsaz, auch entschuldiguugsweiss, von ver.<br />

schiedenen,>grzssei ivber geringer.^ Ggegehtny p\üi%


hat in ältern Zeiten Sallustius Crilpus, ein Mann<br />

der wenige seines gleichen hat, in seiner grössern Hl»<br />

storie solche Zahlen anzugeben untcrlassm.; endlich<br />

kömt auf die Menge der Erschlagmen das wenigste<br />

an, und ^werden Siege- richtiger nach ihren Fol»<br />

gen beurtheilt.<br />

Als Unterwalden also befreyet wordm, wurde<br />

dieses den andern Schweizern berichtet; aber.in<br />

demielbigen - Augenblil landeten, dreyhnndert von<br />

Schwyz und vierhundert von Uri; diese vernahmen<br />

es mit Freuden:- Die fünfzig pertriebmen Landlente<br />

von Schwyz^! wurdnnhierauf in ihr Vaterland "auf,<br />

genommen.. M Schweizer kamen überein, jahrlich<br />

diesen Tag zu ftyren, auf daß die Nachwelt ermun,<br />

tert werbe zu gleicher Unerschrokenheitj! Feste dies«<br />

Art haben die/Mheber und Verfechter der schwelz«,<br />

tischen Freyheit fast in allen Cantonen verordntt;<br />

«ber diese Feste haben die Prädicanten im sechs,<br />

'zehenden.Jahrhundert' abzuschaffen'•* sich • nicht ge»<br />

schämt.' In'vielen calholischen Thälem bleiben<br />

dem Volt seiyeMäter hiedurch vor Augm; jähr»<br />

M'ßch Msst.n für hie. Se«l«n:d«r'Erlchl«seneo A


den vaterländischen Kriegen.und weeden die Namen<br />

aller derselben dem; ganzen, Vylk vorgelesenizuch<br />

Ruhm, ihrer Tugend;,. Uli, Sckwyz und Unterwal,<br />

den haben über, gemeinschaftlich« Rathschläge sich<br />

mehrmstlen in dem Rülli versammelt.<br />

Die Urne,<br />

behaupten dfn Ruhm Wilhelm Tests, Walther Für,<br />

sten. Schwiegersohnes, der d«n Geßler erschossen<br />

und für die %• Schweiz mit andern bey Morgarten<br />

gestritten.°bat,ßls. eine, allgemeine Zierden Die Ge«<br />

meinde der Untenvaldner ob dem Wald wird auf<br />

demjenigen Hügel versammelt, wo LaMn.ber.g auf<br />

einen» Schloß residirt. Die Jünglinge, als welche<br />

die Tugenden ihrer Voreltern in ihrem Herzen fühl,<br />

ten, haben vor zwey. Jahren , da ste sich das gröste<br />

.V, ' : > i':M". .'; • .-.,1. . ' ' "<br />

Pergnugen zn machen gedachten, qm bestimmtem.<br />

Tag yon Dorf zu Dorf sich aufgemacht, um die<br />

glten <strong>Geschichten</strong> 'der behaupteten Freyheit an de»<br />

jenigen Orten, wo sie sich zugetragen halten, mit<br />

allen Sstlen und Gebräuchen derselben'alten Zeil<br />

unter freudigem und grossem Zulauf d


"JOS ' -, ' "V<br />

maniw ein grösseres Verdienst 'um das" gemeini<br />

Wesen st», eder grössere Glükseligleit.im Privalle»<br />

ben,. oder, grössere Ehre bey. allen aufgeklärten und<br />

grossen.Ausfändernverschasse;'.und fühlen^lejtere/<br />

jeder, -nach, seiner: Art, nicht"geringe Verachtung<br />

oder, vieles Mitleiden mit allen denjenigen schweize/<br />

fischen Herren,.welche sich durch Reichtum oder<br />

Aemter verpflichtet glauben, mit erstaunlicher Mühe<br />

vornehm und. im Schweiß ihres Angesichtes liebens»<br />

würdig zu seyn,<br />

i" " j ' • • ' • • - — — • i<br />

Das neunte Capitel.<br />

V0N I3,s< bis 13 3^.<br />

;I-.«;,I--T.-. :•'• ••• «•'>•••• •• " ••<br />

< (ach diesen Siegm, welche der König -Ludwigalsobald,<br />

mit grossem Vergnügen vernahm, wollten<br />

die Schweizer, daß die Schweiz wie das Lager einer<br />

Einigen Arme« angesehen würde. - Daher sie ihren<br />

Bund erneuert^ und auf ewig verordnet: wer einen<br />

Hcry». HHL lliste ihm die > pr.d«ntliche Psticht^e«


wolle denn die Schweiz ««greifen; -' eines jeden<br />

meineidigen cd« * treulosen Landvettäthers Gutund<br />

Lebm sey diesen Ländern; keines dieser Länder habe<br />

das Recht, ohne den Willen der Bundigenossen<br />

einen Herrn anzunehmen; keine Vekpßichtttng und<br />

lein« Unterhandlung möge mit Ausländern angefan,'<br />

gen oder getroffen werden ohne der Bnndsgenossen<br />

gemeinschaftlichen Rath j zll Zurülberufang vertrie.<br />

bener Mörder werde eben dieses erfodert; im übife'<br />

gen haben sie einen ewigen Eid geschworen, einan»<br />

der stäts in eigenen Kosten im Land und ausser dem<br />

Land wider diejenigm, die ihnen oder einem von<br />

ihnen Gewalt anthäten ober Gewalt, anthun woll,<br />

tm, mit Leib und Gut Rath und Hülfe zu leisten/<br />

auf daß die Schweiz in Frieden bleibe.' ^Dieses ist<br />

auf einer Tagfazung zu Brunnen veranstaltet wor»<br />

den. (Auf TaMungen wird von jedem Land ge*<br />

sendet;- kaum hat aber ein Gesandter jemals einige<br />

Macht; alles beruhet auf dem Willen feines Volts.)<br />

Durch solche Bündnisse 'wurden die'Schweizer, ob»<br />

schon die verschiedenen Gegenden verschiedentlich ver,<br />

waltet werden, ein. einiges Molk; wie sie dann, seyn<br />

sollen.


ljls ' Nachmals ^wollten weder die Schweizer Oen'ach,<br />

barte noch'sichiftlbtt diesen unterwerfen. Also schloß<br />

Und verlängerte ; dir Herzog eine« Stillstand, : weil<br />

et, sd lang die.Schweiz dem König Ludwig cr'gcben<br />

blieb,' leinen Frieden machen tonnte. Der Vertrag<br />

enthält in vielen Worten t der-Krieg sey zN EnM<br />

Also wurden dem Herzog die 'Einkünfte von Gütern<br />

Und Knechten alö Prlvatgüter, wie auch viele Schwel»<br />

zer in seinem Land hatten/ bekraffiiget, hieraufdct<br />

Handel crösnct lmb alles OesejeN nntcrivorfeck<br />

Welcher-Stillstand von den-Schweizern sowol gc.<br />

stattet als angenommen worden. Vor und nach die»<br />

fem haben habsburgische-Unterthanen im Gaster und<br />

Glaris verschiedene Verträge mit ihnen gemacht,<br />

Gaster offt im Frieden Feindschafft, Glaris auch im<br />

Krieg ^ den Schweizern Frenndschalst bezeugt. Es<br />

wurden damals die wenigsten Kriege mit aller Macht<br />

eines Fürstm londern meistens durch seine benachbar,<br />

tm Herrschafften angefangen und vollendet, und »vle<br />

unsere Kriege zwischen den Fürsten auf Unkosten des<br />

Volks, also würden jene zwischen den Völkern vss<br />

«nfUntosten d« Fürsten geführt, und war die Stärke


aifii im 1 II»<br />

«lnes Jeden lva« nun die KriegSzücht seines Heers,<br />

das vornehmste-der Kriegskunst. ^ Der Abdvon Ein»<br />

fiedeln that im Krieg, was zu geschehen psiegt; im<br />

Frieden verbannte er als Geistlicher. Dieses hielten<br />

die von Schwyz für unziemlich.; die Ueberbringer<br />

der BanNbriese bekamen schlechten Lohn, und was<br />

denselben begegnen möchte,-hatte her Herzog »er»<br />

sprochen, als keinen Friedensbtnch z» betrachten^<br />

Man« der Papst einen Balijluch über den Kaiser sprach,<br />

war das Volk gewohnt, von den Priestern zu begeh,<br />

ren: fiesollen die Messen fortsezcn oder das Land<br />

Schwyz räumen. Weit blühender war also derselden<br />

Ansehen bey Völkern.die die Schweiz als unge»<br />

lehrt «rochtritn, als bey diesen unschuldigen Hirten.<br />

Da der Kaiser den Grafen von Aarberg als 1323<br />

Reichsvogt über die Schweizer verordnete, gaben sie<br />

dem Kaiser zu verstehen: unter der kaiserlichen<br />

Schirmherrschaft^ werden sie nicht länger beharren<br />

als der Kaiser sie beschirme. Zu anderer Zeit er» «J**<br />

klärte sich der Kaiser über die Erbschafft uneheliche»<br />

Kinder: sie falle an die Erben, die Geburt mach«


«inen Bastard : nicht leibeigen.,-. .So baß ein freyn<br />

Mann den Kindern seiner Liebe sowol al.s,den Kin«<br />

dern seiner Wicht'sein Gut hinterlassen mochte«<br />

* J2j ... Ver Stillstand wurde «lufzeheben, als der Kai«,<br />

sie Vas Haus Habsburg niit Krieg angriff..,In<br />

welchem Krieg, welcher ohne. Ursache angeftnigen^<br />

,;,6 auch nichts begegnet ist. Von dem Abt wurden die<br />

Schweizer nach seiner Gewohnheit verbannt, von<br />

ihnen wurde der Bann verachtet,.nach ihrer Ge»<br />

wohnheit. Es ist ein Stillstand hergestellt worden...<br />

Das


Von Lucern.<br />

^^er Schweizer^ Bund, auf welcher namenlosen<br />

Küste in welchem unbekannten Wald er entsprossen<br />

seyn'mochteth


Flusses Reüß; von welchen sich die Stadt auf die<br />

Höhe erstrekt, aber, der Fluß stießt in einem ange,<br />

nehmen Thal fort; alles Umliegende scheint eben in<br />

Vergleichung der schweizerischen Berge. Da brei»<br />

tele sich im Anfang der Fluß ohne Schranken in<br />

sumpfichte 'Gegenden aus, bis der Cotthard Paß<br />

in Gewohnheit kam ; da dann die Nothwendigkeit<br />

einer sichern Schiffahrt, die Alten auf.die Gedanken<br />

brachte, den Sumpf zu überschwemmen bis an den<br />

Ott, wo die Reüß einen bestimmte«. Strom hat.<br />

Hierauf wurde der Fluß durch einen starken Damm<br />

aufgehalten und also angeschwollen, daß der Morast<br />

von Lucern bis an die Landspize Meggenhorn, eine<br />

.Stunde von der Stadt, unter Wasser gesczt wurde,<br />

und ist nun See; aber dieRmß floß über den Damm<br />

in-ihr sicheres Bett.,,.,Die,Bevölkerung der Gegend<br />

scheint einefrankischeAnstalt.....An allen fränkischen<br />

Orten war ohne, Unterschied ..in. wehren?,(Erdreich,<br />

stlbstin schweizerischen Thälern, .Feldbau das erste;<br />

hinwiederum wurde von dem.Ww«izerischm Stamm<br />

und Bergvolk, selbst wo.es in Ebenen herunter, ge«<br />

Liegen, der Feldbau am allerspätesten unternommen.


Nur in dem Hirtenleben hatten alle' Zeit genug zu<br />

allem ;~ nicht eben so der Baue und Weingärtner;<br />

so daß er der Gesellschafft anderer Menschen bedurfte<br />

und verschiedene widmeten sich allerley Handwerken,<br />

woraus die Städte entstanden. Durch welchen Ar,<br />

beitfleiß vieles vervollkommnet worden, der Hirt aber<br />

blieb unabhängig auf dem Berg. - Wodurch die.Bür«<br />

ger mehrere Dinge zum. Genuß verarbeiteten ;u.-der<br />

Hirt genießt wmige Dinge i und »'»Freyheit; :auch<br />

hat ihn stine-Lebensart wider Kälte,. Hize und Hup»<br />

ger abgehärtet. . Hirtenvölker-haben viele Eroberun«<br />

gen gemacht und niemals jemand gefürchtet; hinge»<br />

gen. haben.d.ie Städte» zu unsernZeitm Hesto weniger<br />

zu bedeuten ,,je mehr ihre.. Lebensart von:der<br />

vortrefiichsten. und unentbehrlichsten) unter < allen<br />

Künsten,':von/dem -Kriegswesen,.- sich entftrnt.<br />

Lucern ist.wie.andere Städte entstanden:und<br />

auf den Gütern eines Benedictiner Stifstes.,, welches<br />

von einem, fränkischen Herrn > Wilard auf seinem 637<br />

Hos bey Lucern gestiftet, und von Pipinus König der.<br />

Frankenidem Kloster Murbach..übergeben worden 7;,<br />

war. -'MurbachH in dem Blumeythal des.Gebür»


ges Wasgau dben M d« Provinz Gsaß. ^ Luc«»<br />

war von Holz wie alle Städte damaliger Völker,<br />

und hatte Thüme auf einer Ringmaur und Pfahl»<br />

werk im See. Man könnte bemerken, daß zu ge»<br />

wisscr Zeit ein« langerlserne Stange durch die Gas»<br />

sen gelragen wurde, auf daß Mit keinen» Bau zu<br />

weit vorgerükt werde, und ei« Wald auf der Höhe<br />

darum ausgereutet worden, auf büß der freye Zug<br />

des Windes die Ausdünstungen der stehenden Waß<br />

f« vertreibe, durch welch« Sorgfalt breite Strassen,<br />

welches dazumal fetten, und Gesundheit oefördett<br />

wurde«. DerSpedillonshandel mochte beträchtlich<br />

seyn, und für die Benachbarten würde das Noth,<br />

wendige verarbeitet; aber daö Werkzeug der Handel,<br />

fthast, nrmlich das Geld, war nur bey Lombarden<br />

und Juden; also wurden sie btschüzt.' Geld um<br />

Geld zu lehnen war iberall verboten} durch die<br />

Religion, wahrlich nicht durch Vernunft; also<br />

wurde der jüdische Unglaube oder die italiänische<br />

Kühnheit erfodert, wodurch das Voll bewogen wurde,<br />

sie aller Dinge fähig zu-glauben. Wie dann die<br />

von Lucern verbieten mußtm, um verlorne Kinder,


M wären MvynMn Juden ^«kreuziget worden,<br />

WftMt Gewgltignzugftifeni 'fttylich.hälti Wer seiZ<br />

Lehen .zuhrifigt, - ein G.estl UMich itt überOetW»<br />

wol such Mer« L«jhenschaiZen unter kejn«r strengen<br />

R«g«l, ,uud .Me. MjgeK lieber/ wann, aus Lastern<br />

KöhnhfitbMoelelllhtet. .Ases wftlall/Mn muß»<br />

tm, bas.GMUe,Mf.UMUnpDenMtFre«nd.<br />

schastod.«fF«jOMaftDjt^nd«l»GMliqd«.wMl»<br />

,pon.My^.hMbscWget, MzMyrhfi<br />

MsWkMiliachtzchm Bürgern^hjerim» wfliitM<br />

ckllte,arun».' chchuldbeiß Hieß,i<br />

Mil BssMulbgchDeit My'-Luchy fiegt, W/lchte<br />

ftr Pen Abt tin^StadtamWnn,. de«, ye Ms. im<br />

Aslk.Nicht Mz KeffenGeMmMungwWe. IM<br />

M ülliche HoMcy .brchlchte niftn jn:-d«n -Sachllj<br />

ieiNts.ied.«nM«y,rbM Pes.M«rne«'.SjiiM.^ M<br />

«tNlchleWyichtstaHe MQtäMnWüßto - eines<br />

gemeinen WsensMgt,) wDlden zuLuttw^ebalteG<br />

«3


'Bey den'Alten-wurde jtd'er^Staat'Nach dem<br />

'Plan eines!weistn '.Mannes, vötne'mlich^ durch die<br />

Sitten,lerhülte»,iünd"!mächtlg.' -3rt den' mittlem<br />

Zeittnwurde ohne Plan und auch ohne Ehrgeiz das<br />

'Nöthige /-wie ti die! Zeit mitbrachte, "angtordnet.<br />

Machmals haben die' iimerieanischin' MiniN in' den<br />

'«uropäischtn lGnnüthern ungtwöhntt>L


Ruhm stines Namens im"geringsteli sich bekümmtch<br />

im Zaum gehalten 'n>erd^n-?'-'«lse wnlHe-Lucem.'ln<br />

grossem Leidwesen des ganzen Volks mit allen-Me'ye3<br />

Höfen S.' Leodigarii um 20«, Marl Silbers, Nach»<br />

lassung einer Schuld von j66Matf und fünf-Dör»<br />

ftr, und' Meyerhöfe im Elsaß ^verkäuOt' worauf der<br />

Herzog Albrecht alles das vori)eUte/wodurch Furcht<br />

und Hofnung hervorgebracht werden.-'^Mit Erfolgs<br />

bann Lucern hätte! keinen'^Bund.^Also'l)aiten unter<br />

dem 'ganzen Völt'liürlweyMönche- den Muth, @èr<br />

hörstn, zu versagen; doch der-Herzog legte sie ii<br />

ein Gefängniß, woselbsten sie gestorben.' Murbäch<br />

soll die Pfründbestallungen »orbehalten undLAlbrecht<br />

Ales gleichwol ftlbst bestallt haben, welche Kleinig,<br />

leit keinet Unterstichung würdig ist.' 'Nichts'aber<br />

mißfiel den Lucernern wie die iHNldfge'<strong>The</strong>llnehl<br />

mung an allen Unternehmungen, die der neue Fürst<br />

auch ohne alle Rüisicht auf Lncern- für gut falid;<br />

indem dazumal die neuen Monarchien- anhoben; rs<br />

muß aber jede-Monarchie, wann fie nicht erfchW<br />

pen'will, ünternehmen, und mit gesamter Macht/<br />

als nzoranf das @lük beruhet Aber der Städtadel<br />

H 4


war,,wolawegen ^er Edelsize, östreichisch;.,.also<br />

wurden 4l Jahre, ausgehalten; während.welcher<br />

Zett jene schweizerische Kriege nicht wenig Blut und.<br />

äste SpeditiM Stkostlf,.auch yje.Fabriken .-viel ge,<br />

Wen.<br />

?jj3 5»4©ic Gemüther ^es.Volks warenDer7piest<br />

falle in VeWgussg,^als NachriM^kam AM sollen<br />

sich nicht einbilden, dgß der Herzog zu.den.Kriegs,<br />

fosiin steuren nierde; der Herzog habe mit.grossen;<br />

Unwjlta» :g


«m die Schweizer zusenden, im N.amen der Bür»<br />

gerschast von ^ueern sym einen ezwqnzig «jährige»»<br />

WassenstillstaH ^ntcr. beyden Völkern;: ob. der Her«<br />

zog ihn Listige ,-iharan,.liege wenig; unter den Rech,<br />

ten,.dic er gctaufft, (welche sie ihm nicht:Nehmen,)<br />

sey nirgendwo,> daß, er mit. Pllde;blichen> Kriegen<br />

pnd harter Verwaltung Lucern an allem Gut und<br />

Voll! berftuben. rnöge.^ ..;; $fl «ben-^ieser Meynung<br />

wurde durcheil Schweizer ihr Anerbieten angenon»»<br />

wen. .Dieser.Tryiidts Volks wider den HerzogM<br />

Oesifeich bracht.« den Lucerner Adel auf.die Gedan»<br />

len, sichder Mißvergnügtesten zu versichern/ Welches<br />

in^ögsWer^ zu seztN'derHerr von Ramfchwag, her*<br />

zoglicher Vogt auf ^ dem Schloß ^Rotenburg. drey»<br />

hundert Mann jllPssrd mahnte, M zu rüsten z also<br />

hrachm.siechty Nachl:gtg«y der Stadt, apf; da dann<br />

dje Bürge?, «ls^dje sichYlles vorgestellt hassen, dl«<br />

Thore verwacht hielten. Als nun -der Schloßeogt<br />

Angekommen, schalteten sie zu ihrer eigenen Sicher,<br />

heit Tden iEil'gang'.Ml ihm und. finjgen wenigen.<br />

Weil, aber.-die Gesinnung der Vomchmendm Bür»<br />

gern helannt »par, wgr^fild jehep Wachhund genug*


samt Märlegegen Gewall.' Also blieb dem Schloß.«<br />

Vogt nichts als Vorstellungen zu thun übrig; allem<br />

er fand inderlNersämmlüng' des Volks ein sehr<br />

grosses^Mihr solcher Männer/llvelch« vest entsthlof,<br />

sen warenl 'den'Schweizern'ihr-Versptechm zu hat»<br />

ten. l'Bch'seiner Abreise wurde'« begleitet von'ein^<br />

gen, die sich nicht getraueten in diesen Geschäften zu<br />

Lucern zu bleiben.' §)fc Widerpart hingegen faßte<br />

neuen Muth.<br />

Und bald nach diesem versammelte sich das Volk<br />

in grosser Anzähl und Entschlossenheit über das all,<br />

gemeine Wohl der Stadt Lucern und ^ aller ihrer<br />

Nachkommen »und kam diesiZ!Schlusses überein'?<br />

sie wollen trachten, in den uraltn» - Schweizerbund<br />

auf ewig"anfgenommen zu werden! - Als dieses a»^<br />

sobald in die Schweiz berichtet« wurde, war diege»<br />

meine Meynung, da die '«Schweiz durch eigene<br />

Macht bestanden^ soll sie sichnicht furchtm', sich der<br />

vtllasstnen Lucerne» anzunehmen, und allezeit alles<br />

als allgemeine Sachen zu führen. Also gaben sie,<br />

welches »unerhört war}'• an-'ihrem'Bünd'gleichen<br />

Antheil diesem Volk.' Unter diesen herzhalften Man»


nern sezte i keiner die> Gerechtigkeit "aus den Augen,<br />

fondem•- sie^bekräftigen t>ii • herzoglichenMechte zu<br />

Lncern^bey den.' Schweizern die Reichirechte, die<br />

Verwaltung der.-Stadt-wie der Herzog, die Räthe<br />

und- Bürger dieselbe fuhren, die., althergebrachten<br />

Gewoh'nheitm eines:jeden Thals;» also ist kein - Pri»<br />

vatmann^wegen «dieses' Bundes von-Gerichten zu<br />

begünstigen, vielmehr will man jeden wol nöthigen,<br />

seinen» Richter zu gehorchen; so daß auch 'ein Ner.<br />

brechtr>:der'äi» einem der vier Orte zum Tod ver»<br />

damMt: wyrden:jst, wann es an anderenOrte'mit<br />

gcsigelten Patenten gesthriebm wirb, aUenthalbm<br />

so verürthellt ausgeschrien und von keinem Buyds,<br />

gmossen, mit Nahrung oder Wohnung unterhalten<br />

werden wird"; wann, wie Menschen etwa geschieht,<br />

unter den drey Thälern eine Mißhelligkeit entstehen<br />

sollte, können die Lucerner nicht änderst, als das<br />

Mehr zweyer Thäler behaupten, unverwehrt, wann<br />

sie eine andere Meynung ihnen zn belieben wußten;<br />

alle Nachkommen aber sollen folgendes wissen:<br />

welcher-ausländische oder welcher innerliche Feind


gegenilin Olt Gewalt übet/alld haß die dortigen<br />

beschworen MchteriM<br />

die Sacl«:,vertitnf«n:S«»^:»»«t»>«tt $i«-&and«lnDlteBeystaMbigiblMfMBey,<br />

stand^nüti'Leib/und Gut, «W iedem'aufzeigen«<br />

Kosten iMe «Hefährde mit: ganllMter Treu?«hal»<br />

je»;.:und,'wann dieser Hund:jemM von jemand<br />

«n'«innN!dee< vier Oli«::übtrtret


Von dem Lucerner Krieg.<br />

-*r*vft Albrecht und Otto, Söhne König Albrechts<br />

lündigtm stMtlichenHundsgenossmKrieg am: Sie. »n$<br />

nahmen Privatmännern.Einkünfte aus den anslan»<br />

dlschen Gütern, welcher Verlust anstatt Niederge«<br />

schlagenheit eine grosse Rachbegirde mehren Herzin<br />

erwette. Als di« Lucerner alles ausser der Stadt in<br />

Asche verwandelt sahen, rüstetm auch sie äuf Strei,<br />

serey', woraus den habsburgifchen Aargauern Scha»<br />

den erwachsen ist.' Nicht ab« blieb dieses verborgen<br />

deM'Hettn von Ram'sihlväg,. Schloßvogl auf Rö»<br />

ttnburg j dann bürgerlich« Kriegt sind fruchtbar an<br />

Verrätheen.' Also beobachtete er die Unordnung des<br />

Matsches von dem Fluß Reüß über die Höhe nach<br />

Bnchenas; viele wurden erschlagen. In welchem<br />

Augenblik auch 200 Mann von Schwyz auf dm<br />

SttMug den See Hetilh gefahlM kamen.' Als»


daß durch neuen Muth und ihren Beystand von<br />

den Feinden dreyfaltige Rache-genommen wurde.<br />

Das ungewisse Glük und ein Wolkenbruch gaben<br />

den Oestreichifch gesinnten zu Lucern mancherley Vor»<br />

wand, aber das Volk zu gewinnen konnte nicht<br />

gehofft werden. Daher machten sie eine Verbin»<br />

düng, die Gönner der Schweizer plözlich bey Nacht<br />

umzubringen; da dann, wann alles mit Blut/<br />

Schreken, Getümmel und Wehklagen erfüllt wor»<br />

den, Lucern leichtlich dem Fürst ergeben werden<br />

könne. Welche.Verbindung durch Eid und Unter»<br />

fchrisst bekräftiget, erfoderte, daß die Parthey zu<br />

bestimmter Stunde in St. Peters und Pauls Nacht<br />

an einem einsamen Ort unter dem Schwibbogen<br />

der Trinkstube der Schneider sich bewaffnet ttu<br />

sammle. Aber wenige Menschen sind bis zu Ende<br />

gut oder bös, dann wenige haben in ihrem Sinn<br />

'eine unerschütterliche Vestigkeit.: Der Zufall wollte,<br />

daß damals ein Knab unter dem.Schwibbogen al»<br />

les hörte, die aber, welche .sich dm Tod einer gros,<br />

sei» Anzahl Bürger vorgenommen, sich nicht ent,<br />

schlössen, diesen Knaben zu lüden; sie nahmen «inen


Eid, er wolle nicht mit ihren Feinden sprechen. Der<br />

Knab schlich auf die Trinkstube der Fleischer, wo<br />

einige spielten und erzählte es dem Ofen. Worauf<br />

die andern den Schultheiß und Rath, wie auch<br />

die ganze Stadt, Welten und berichteten; also daß<br />

die Verschwornen sich glüklich schatten heim zu fehlet»<br />

chen, woselbsten die Urheber, als die ein jeder ver,<br />

mulhele, bewaffnet angetroffen und in gefängliche<br />

Verhafft gefaßt wurden. In der Nacht fuhr ein<br />

Bot in die Schweiz und brachte 300 Mann Hülst,<br />

voll. Den Verschwornen wurde das Ansehen ge»<br />

nommen, das Leben gelassen ; um desto mehr be»<br />

zähmte Furcht ihren Verdruß, dann unter ihnm<br />

waren reiche Männer. Ehrgeiz und Reichtum sind<br />

gewöhnlich, Reichtum und Muth aber selten bey,<br />

samen, so daß dem Volt die gewöhnlichen Zeiten<br />

gefährlicher find, in jener Gefahr erwarb es die<br />

Oberhand, und.fiel die östreichische Parthey.<br />

Die Pässe der Schweiz und umliegenden Oerler<br />

waren besezt.und alle Ausfuhr gesperrt; um welche<br />

Zeit neue Feinde plözlich in grosser Anzahl die<br />

Schweiz bedrohelen, alle Zufuhr aus Italien zu


»erlitten. Oonatus von Vaz wat in ganz Zthäiim<br />

bey weitem der gewaltigste Herr, dazu streitbar/ härti<br />

aber klug und für die Schweizer, die ihm Solda,<br />

ten gaben, auch wüt er gegen Oestreich. Dieser<br />

starb und hatte keinen Sohn. Da suchti der ganze<br />

Jahlreiche rhätischi Adel einen Schirmfürst ; nun<br />

überwog Oestreich «tue andere Mächt; worauf dir<br />

Abt von Distntis, der Freyherr voü MontaltöV von<br />

^elmönle, von Ilanj/ von Lugnez, von Flllms,<br />

Von Lax, von Lüngenberg, in dir Grub, nicht we«<br />

Niger Massel, Thalvogt von Pälenzä7 um die<br />

Gnade des Herzogen wetteiferten.'' Sie konnten sie<br />

erwerben, wann sie gegen die Schweizer nach fei,<br />

nem Oolgefatlen handelten. Also daß die Schweiz<br />

aus den hohen Alpen ün dem Ursprung des slhein,<br />

stroms alles Böst fürchten mußte» Als nun jeder<br />

Nach bestem Vermögen dieses that, ergieng<br />

Befehl vom Abt von Difmtii an Lehenteute, die er<br />

zu tieferen hatte, den Gotthard Paß den Schweizern<br />

zu versperret. .Von der Tiufelibrüt über die Reüß<br />

(wo der Schrelen, welchen dem AUg ein tiefer Ab«<br />

gründ und auf beyden Seittn ungeheure Wände<br />

kahler


l2Y;<br />

kahler Felsen, und den dem 5-Ohr: das tobende<br />

Rauschen vieler hohen Wasserfalle Schlag aufSchlag<br />

verschaffen, sich vereinigen,) führte ein steiler Pfad<br />

über einen Fels, durch welchen Fels der Paß nun<br />

durchgebrochen, worden ist, in das,Thal hinauf, wo<br />

felbsten sodann die Natur gleichsam lächelt; alles<br />

ist grün, allenthalben wallt hohes Gras^ belebt mit<br />

aller Art. Blumen, der Flpß Reüß durchschlängelt<br />

alles; da ist Urseren; da ist,ein schönes Dorf,an der<br />

Malt; an den Hügeln find Viehweiden; ob Urseren<br />

sieht ein uralter Hayn und wird nicht verlezt. Wann<br />

man Urseren verlaßt, ift.aufs neue, an allen Orten<br />

die stowe Wildniß. • Die ?von.Urseren sind frey; die<br />

meisten Alpen waren dem Kloster Distntis zugehörig;<br />

blydeö.von Alters her.?^Dem Abt pflegten sie<br />

die Llhenserktnntlichkeitm zu geben; über das Volk<br />

war ein Reichsvogt. ^ Vor »y-Iahren war Conrad 'l'7<br />

von Moos, ein reicher Edelmann aus. Uri, als<br />

Reichsvogt im Namen ^inig Ludwigs, von Uri<br />

nicht ohne Verlust wider, Heinrich von Hospital/<br />

Reichsvogt, im Namen, Konig, Fridmchs. von Oesti,<br />

reich, behauptet,worden. - Sonst-war.ein.Gesez de«l,<br />

2


alten Kaiser, daß, wann alles l>s Kriegen begriffe»<br />

Ware, die von Urseren friedlich leben und freyen<br />

Paß geben sollten, weil sonst und ohne beständigen<br />

Zoll dieses tleine^olt aus Armuth nicht wÄrde tön,<br />

nen verhindctn,7daß der Gotthard Paß in sehr kur,<br />

zerZeit von Felsen und Schneezerstirt würde. Die,<br />

ses nun stellten die von Urseren dem Abt vor aber<br />

lzzj es war ihm gleichgültig» Als er hierauf erfuhr,<br />

daß die Landleute von Uri dem Volk von Urseren<br />

deysiehen wollten, rüstete er alle seine Unterthanen;<br />

worauf die Urner durch den Gotthard marsthirt und<br />

beyde Völker einander begegnet; es kam 'zur<br />

Schlacht; an welchem Tag die die Disenliner, voll,<br />

kommen geschlagen, ihren Hauptmann in feindlichen<br />

Händen gelassen; aber Urseren wurde behauptet.<br />

Auch sernerö zogen jene Freyherren aus ihrem Ent,<br />

sthluß mehr Schadens als Muzen, also wurden sie<br />

,;i9 zum Frieden genölhiget, als Johannes von AttM<br />

pausen. Landammänn' von Urs'war,' sein Bruder<br />

ijj$ aber,Thüring, zu'Disentis Abt. Damals be,<br />

schenkte Iranquino aus - dem Adel Rusta und Herr<br />

der nächsten: italiänischen Thäler -dieSchweiz« mit


einer Zollfreyheit.<br />

Man konnte sie änderst'nicht als<br />

ehren, da sie Mwerlich'einen'Krieg'umemahmen<br />

und nie um Frieden baten, in allem "aber bewiesen?<br />

daß weder die Menge der Feind« ihren Muth ver,-<br />

mindere noch der Fortgang ihrer Waffen lhnên Erö/<br />

berungsbe'girde beybringe.<br />

'<br />

König Fnderich'vön Oestreich war'gestorben und<br />

nun Friedin' zwischen seinem H'äM ünd'König Lnb^<br />

wig; bey welchem also die Herzög'è Klage anbraêh?<br />

ten: Lucern'häbi sechs' hundert Jähre lang ruhig' 'ijJ*<br />

Fürsten gehorcht; woher die Schweizer das Rechk<br />

haben, verführte Unterthanen des-Häusels Habsburg^<br />

als Bnndsgenossen mit vereinigten Waffen gegen<br />

den Herzog in Treulosigkeit zu beschirmen? und in<br />

der Schweiz werden die alttn. habsburgischen Ein»<br />

fünfte von dm Gemeinden mit vielen Worten ver,<br />

sichert, aber Hinterhalten. Dieses halten die Schwel,'<br />

zer wahrender Kriege gethan, welche Kriege der<br />

Herzog wider sie angefangen, und nie in Friedens,<br />

zeit; in Lucern (sagten sie) habe sich vor Alter«<br />

Volk auf Bedingnisse niedergelassen; ob also der<br />


Fürst kein Gesez habe als. Willkür l. sie halten viel<br />

auf ursprüngliche Rechte, und glauben, die.Men.<br />

schen dürfen einander.bey denselbigen beschirmen.<br />

Diest, Meynung, vzar damals gemein. Die neun<br />

verordneten Schiedrichter (Züricher, Baseler und<br />

Berner) begünstigten den Herzog in den, Sachen<br />

wegen Sold und Münze, wodurch der Bund ver,<br />

anlasset worden war; den Bund bekräftigten (ie,.<br />

Bald nach diesem wurden die habsburgischen Ein,<br />

künste bey den Schweizern durch die kaiserliche und<br />

herzogliche Commissarien^ gemäß dem ersten Jahr<br />

Kaiser Heinrichs von Lützelburg vest gesezt.


Da^.zw ö lfte,ß a pi t il<br />

B e r n.<br />

Einleitung^ Von Kleinburgund.<br />

-Jwch welchem Vettragin dein'fünsten'Iahr die<br />

Ländleute von illi, 'Schwyz .und" Ünttrwalden' dir<br />

Stadt Bern"'vVn'Myèü'dtfif en Hn (iufTerller Gisahr<br />

ein« gänzttchen ZêOömH'wider" den ^Kaiser, wider<br />

das Ha'us'Habsburg und viele Grasen, Herren<br />

und Gemeinden schnell und heldenmüthlg"Hülse ge.<br />

leistet; und wann'damals die Berner ünterdrütt<br />

worden wären /^würden Bern, Freyburg und andere<br />

Städte, und über eine halbe Million Einwohner<br />

sich in'einein''gänz andern Zustand befinden; kaum<br />

wär für die Schmelz eine Zeit fchreklicher an Ge«<br />

fahr od« wichtiger an Folgen.' Dieses ist aber von<br />

allen vorigen <strong>Geschichten</strong> unterschieden^-iilso daß der<br />

Ursprung der Berner) ihrer Stadt und Gnmdstze<br />

aus dem Altertum herzuleiten ist.<br />

Vor Einführung der Soldaten «nd Auflagen<br />

kam alles auf Männschäfft'und Waffen,'auf Land


'54<br />

J<br />

und Einkommen wenig an; daher die Historie die<br />

alten Volter als Armeen, äM^unsere^Staaten als<br />

Haushaltungeil darstellt, 'Zlsi5'werden die heutigen<br />

Völfer:Mch'litmWillen ihrer HeMgutodenhart<br />

'regiert,"und arbeiten„: wirtbschafftlichen, Regeln ge»<br />

wäö, zum.Vortheil der Staätswirlhschafft; änderst<br />

aber. die. welche ohne. Soldaten ünd ohne Auflagen<br />

:igve : S3(ifjau|)t^na r f 'st c nw^^r^ên { ,,|iitrque;ii.;.,Wtfe<br />

.find gan.z.fre^;<br />

jeemg ausSfä^»<br />

fen, aufSchä^,l,,^uf^ef,Mr^<br />

.stuf^Weitzen -odsr Mein^ergen^ oder.,Feldern, alles<br />

aber, ggnz .unp,gaf/>uf ihrem, kriegerische», Geist;<br />

dann ein gules^Heer hat Brodt.»..Geld und. Land.,<br />

und. ein,militärisches. Volk „sein Vaterland wo jcjn<br />

Schwerdt. .Also haben dieDeutschen.gelebt; nicht<br />

MderK haben die.alten Burgynder.gelebt, (weHe<br />

^von der..Weichsel ausgezogeu. und, an'^ die.Saale,<br />

^an,den.Rhein,.in das.Lothringische,.,beyde ,Bur»<br />

.gund und in das Helvetische.und Allobrogische ge.<br />

4;- wandert,) unter ihren,Anführersi.bis auf,den H.<br />

,Z4 leu, GodeMr;. dann unter dem Mrowing, dem<br />

888 König.der Franken ; bis- als. dieser König djeserEbre<br />


•.. . -i 3K<br />

unwerlh ward, einer der grossen die. .Krone aufge»<br />

sezl. Gleichwie die Grossen,- vyn den. ältesten Fell><br />

Herren der Deutschen^ mit Pferden, WassenIUnj»<br />

Mahlzeiten, so wurden sie. nachmals mit Land be«<br />

lohnt; Belohnungen welche sie aus dem Erobertest<br />

empfangen, und, nachmals, aus.dem^fürstlichm-Prz»<br />

vatgut erzwungen. Sie gehörten theils GeMch,<br />

lern, theils zu Aeiytern. Die..-Aemter waren Land,<br />

vogteyen,. das,ist. Velwaltung«ss,,der. hc»heN: Wd.<br />

Aufsicht über, die untern Gerichte und Besorgung<br />

der Miliz in bestimmten Kraiftn mit verschiedener<br />

Gewalt;. das königliche .Amt »par allgemeine Ober«<br />

ausscht. Kein Landvogt, und lein König hat nach<br />

Willkür Gesez gegeben; alle Gcseze gah das Heer.<br />

Das Heer^ bestand im König.,..hierauf im Rath,<br />

(erstlich, aus.den HerzoM^oder Generaleu,-zwey,<br />

lens aus. jhren Mltgefahrten. den Grafen,, drittens<br />

aus den Weilen die in göttlichen und • menschlichen<br />

Geschafften und Gefangen, gelehrt waren, > endlich<br />

in dem Volk, das ist allen -andern. Kriegsmännern.;<br />

die übrigen, so Waffen und,Geschaffte.nicht verstau/<br />

den, wurden deschirmt, aber.


dannMèseö billig tò«, "für nichts geeechriet «nti leitV<br />

"eigen* • Von der Versammlung des Heèrs giengen<br />

birGesèze aus; aus dem- grossen Rath würden Her,<br />

'zoge^ünd Grafen'''über die Vogtey'en'gefezt. Die<br />

Vefeze waren' in^geringer Anzahl und von grosser<br />

'Einfalt; gepflanzt und verarbeitet.wurde' das noth»<br />

ivendigste, mehr auch nicht begehrt; niemand von<br />

Arbeit erschöpft; niemals jemand auch nicht in Kind,<br />

heft zu irgend einer.Sache gezwungen; der Gebrauch<br />

der Waffen war 'im Leben das erste und lezte, und<br />

von allem der Grundpfeiler;\ wodurch die Furcht<br />

verschwunden, - die Freyheit' stolz 'geblühet und alle<br />

Nachbaren durch sthreklichen Ruhm' lm Zaum ge^<br />

halten worden sind.' Staat und Leben waren sd<br />

bis auf Rudolf dendritten, König'der Burgunder.<br />

09? ^ "


lien tjce äb'denAlpen durch Wallis,' durchSanen,<br />

ldas Freyburgische, mttten durch d'ie Stadt Frey,<br />

bürg, nach Murten, und durch'dm Bielersee in 6tc<br />

Thaler des Berges. Iura; an dm meisten" Orten<br />

'sind Sprache, Rechte, Meynungm, die ganze Le»<br />

'bensart und äusserliche Gestalt jenseits kleiner Bache<br />

'zum Erstaunen schnell verschieden. Von'den Rö<<br />

mern hätten sie das welsche Land; deutsches Land<br />

bis an den Rhein und mitten in dm Wäldste'tlensee<br />

'hatten die Waffen König Rudolf des andern vom<br />

Reich, der Deutschen abgesondert. Wodurch der<br />

'Adel in den Alpen und an der Aar von andem<br />

Deutschen getrennt, und nichts desto mehr "mit Wel»<br />

scheu, sondern unter sich selber verbunden worden';<br />

jenes machte ihn freygesinnt, leztercs stark.' Er hätte<br />

Schlösser itt engen Passen rauh«'Wildnisse'; -hier<br />

wären Alpen und' ewiges Eis; bort'von einem Berg<br />

zum andern gewaltige Schuzwehren. Von solchen<br />

Residenzen wurde dieser Adel benannt/ von Raron,<br />

von dem Tburn zu Gestelen, von Aspunnen,' von<br />

der Weissenburg, von dem Vanel. König Rudolf IÜ.<br />

beschuldigte diesen Adel ungerechter Änmassungen


5,8 •<br />

und wollte ihn bezwingen, wozu es aber nicht ge,<br />

kommen, Gemeinschaftliche. Eroberungen wurden<br />

mit gemeinschästlicher Mächt verfochten, keinem aber<br />

was er durch.zltmeinen.Rathschluß überkommen,<br />

,durch^Wivatgewalt abgenommen.- .Privatgewalt<br />

Mr, was-auch der König ohne gemeine Rathschluß<br />

.polnahm..;^Der Adel widerstand^ auch..ttatey,die<br />

Deutschen, und Welschen zusammen, und um so.vie.1<br />

2/ürchtttlicher wurde ihre Macht..: Rudolf, als der<br />

.keinen .ächten. Sohn halte,,. übergab alles dem deut»<br />

scheu.Kaiser? Wann.die Wen.«in Land, eroberten,<br />

wurde dm. Fürsten, zu geziemendem Antheil das Vcr»<br />

mögen,, des. besiegten. Königes, od« der vertriebenen<br />

und vertilgten Grossen, der Bahn d« zerstörten<br />

Stadt) wichtige Gränzorte und Pässe nnd yerlassme<br />

oder wilde herrenlose Gegenden^; welchen Reichtum \<br />

der Kpnig auf die Nachkommen gebracht., und Dol<br />

darum t»lieb denselben d,e königliche Würde» ..Diese<br />

Güter übergab Rudolf dem Kaiser, das lönigliche<br />

Amt übergaben ihm die Burgunder; also nachdem<br />

Haus dessGolhen .Gundjuchs,.der Merowingen/<br />

dsr KMw^ngen, und Rudolf des efstcn. Yen, deut,


schM Hanse. Franken, Dem Stamm'dH damaligen<br />

Kaisers.:<br />

- Die Welschen Wurden zu dieser Wahl gezwun»<br />

gen; die deutschen Burgunder waren unwillig für<br />

einen welschen Fürst wider einen deutschen Fürst<br />

. ihren Auch anzuwenden. Also' erwählten sie zum<br />

König, dm.dem.von der TiberAlleiVöller bis an<br />

idie Eider gehorchten i und welchem ßn dapfern Man,<br />

;wn; lag und nicht an Weldm-und Feldern derstl,<br />

/den. Von fvelcher Zeit an'die Grossen, lang sicher<br />

geherrscht; auch wurde durch Klöster in viele Wü,<br />

-sien Volk gelokt; durch <strong>The</strong>ilungen der Güter wur,<br />

dm viele Schlösser gestisstet; um diese Schlösser ent»<br />

standen Dörfer'und f leine Städte Doch findet<br />

,m„n die Zfitpuncte der Zerstörung .leichter als des<br />

Anbaues derHänder, weil jene plözlich, dieses nach<br />

Md nach:geschieht,».so daß, das Gute wenige in ver.<br />

schjedenen Zeiten? den Unfall alle auf einmal fühleo;<br />

und, überhaupt werden die Menschen von dem<br />

'Glük, weniger eingenommen als von dem Unglül<br />

erschüttert. "Alles geschah unter dem Schirm der<br />

Kaiser; : " j«: der' Schwäche« war' unter besonder«


Schuz eines Grossen. Aus diesen Grossen ist ent»<br />

sprossen Graf Rudolf, Cumzen Sohn, zu" Rhein,<br />

selben; er wurde Herzog von Schwaben durch die<br />

Gunst • einer Kaiserin, und nachmals von vielen wi,<br />

,090 der ihren Sohn als deutscher König aufgeworfen.<br />

Als dieser geblieben, auch fein Sohn Bertolb unbe«<br />

erbt gestorben, sielen Rudolfs Güter (wo Thunt<br />

Burgdors und Lands Hut) an feinen Schwiegersohn<br />

Herzog Bertold von Zaringen. Zäringen ist ein<br />

alter Thurn unweit von der^reysa im Schwarz,<br />

wald, welche.Gegenden durch- Conde, Mercy und<br />

.Türmn« berühmter geworden find.' Bnlold Halle<br />

den Titel Herzog, von seinem Vater, der Kärnthen<br />

verwaltet; ihn selbst halten viele für Herzog von<br />

Schwaben erkannt. Er befaß. Güter auf dem<br />

Schwarzwald und von da bis an. den' Rhein die<br />

Ebene der Margrafschast Baden; er hatte auch die<br />

Grasschaft über Stadt und Gau Zürichs Er wurde<br />

von dem Soldat als ein guter und freygebiger Feld,<br />

Herr geliebt, und von den Grossen ohne Furcht als<br />

ein Haupt ihrer Parthey gegen die Alla'nhewschafft<br />

hoch geachtet. Die damaligen Zufälle wußte er un,


erschüttert anzusehen und also anzuwenden; denen<br />

die sichBedenken machten, ihm böse Nachrichten zu<br />

melden, pflegte er zu sagen: Sprecht, ich weiß wol,<br />

daß Gutes und Böses abwechselt. Sein Sohn, En,<br />

kel und Urenkel haben schwere Kriege ausgeführt<br />

und verschiedene Thaten vollführt, wodurch unvor«<br />

hergesehene und wichtige Begebenheiten veranstaltet<br />

worden.<br />

Nachdem mit Heinrich dem fünften das Haus ,<br />

Franken erlosch, bestieg Lübwvon Suppilinburg,<br />

ein sachsischer Graf, den königlichen Thron. D»<br />

weigerte sich Reginald, ein burgundischer Graf dem.<br />

selben zu huldigen;. dann er stellte sich vor: die bur.<br />

zundische Krone, die seit Kaiser Conrad auf die drey<br />

Kaiser Heinrich dem Stamm nach fortgeerbt, wäre<br />

nun erlediget; weder das Kaisertum noch Verwand«<br />

schafft mit Rudolf dem dritten habe den Kaiser<br />

Conrad auf den Thron der Burgunder gebracht,<br />

nur die Wahl, und vielmehr die Uebermacht, wel»<br />

cher alles weicht; wie dann Rudolf nähere Erben<br />

hinterlassen, welche überwunden worden; wann auf<br />

dem Haupt Rudolf des erstm die Krone ein Raub


gewesen, der den Karlowingen geschehen sey, unter<br />

welchem Titel Sachsen und Franken« die 'deutsche'<br />

Krone dieser Karlowingen tragen? unter demjeni»<br />

gm Titel, töorunter der erste Karlowinge die frän»<br />

tische Krone dm Merowlngen genommen. Das<br />

Haus des'Grafen Reginald war vom' höchsten lom»<br />

bardischen Adel und besaß die Grafschasst in Hoch»<br />

burgund, nemlich den Berg Iura, wo er westwärts<br />

au dle Saone herabsteigt, und Macon, Wien und<br />

Anxonne, ostwärts die Felder und Hügel bis an die<br />

Aar. Das Volk sieurte nach freyem Schluß der<br />

Stände, welche grosse Freyheit eher nicht verfchwun.'<br />

den, bis Ludewig der vlerzehende alles- unterjocht.<br />

Abn die Glossen wurden durch den Graf in Furcht<br />

gehalten; daher. Graf Wilhelm einst als er sich mit<br />

ihnen zur Tafel gefezt, verschwunden, ohne daß der<br />

Adel sich änderst erklärt hätte, als er sey von einem*<br />

schwarzen Riesen durch die Lust entführt worden,-<br />

,126 und Wilhelm seirt Sohn, als er zu Jähren gekom»<br />

men,' wurde mit vielen Freunden zu Peterlingen m<br />

bcr Kirche durch Meuchelmörder niedergemacht. Auf<br />

diesen folgte Reginald. Woraus $li fchliessen, oberi


11<br />

• ' " I«<br />

von dem Adel unterstüzt* worden!' der Adel giebt<br />

mächtigen Königen den Vorzug, von andern hat er<br />

wenig zu hoffen und viel zu fürchten. König Lüder<br />

gebot Krieg, und Conrad von Zsringm übernahm<br />

das Commändo. Reginald leistete allen möglichen<br />

Widerstand, bis er von alle« verlassen und von dem<br />

Feind gefangen wurde. Nachdem er sechs Monate 1127<br />

gefangen gelegen, wurde er nach Straßburg für den<br />

Reichstag der Deutschen geführt; sein Betragen legte<br />

zu Tag, daß er die Freyheit verlohten, aber freyen<br />

Muth nicht; also bewunderten die deutschen Fürsten<br />

den edlen Gras; auch wollten sie nicht bewilligen/<br />

daß er gestürzt würde, dann die Entschlossenheit gros,<br />

fer Seelen ist nicht immer des Glüks, allezeit ab«<br />

aller Menschen mächtig. Er mußte hüldigm; Hoch»<br />

burgund behieltet, ausgenommen t>en geringen <strong>The</strong>il<br />

östlich dem Iura ; dieser wurde dem Herzog von<br />

Zäringen aufgetragen zu verwalten. Von diesem<br />

'wurde Reginald in allem beobachtet, auch war sein<br />

ttbenlang wo nicht Krieg, doch kein Frieden Mit<br />

Conrad von Zäringen; er befürchtete das Reich und<br />

innerliche Unruhen, Conrad aber hatte wider'die


Herzoge von Schwaben aus dem Haus Hohenstau,<br />

li;8 sin Eifersucht von seinem Vater geerbt. Also blieb<br />

• • • • • *<br />

es bis die Herzoge von Schwaben Kaiser geworden,.<br />

durch ihre.Tugend aber zu ausnehmender Macht<br />

ii 48 gelangt. .Damals hatte Beatrix von Reginald, ih».<br />

uz; rem Vater, die Grafschaft Hochburgund; GrafUl»<br />

rich von Lenzburg aber kam zu dieser Gräsin, und<br />

vermittelte ihre Vermählung mit Kaiser Friberich<br />

Barbarossa, seinem geliebten Freund.<br />

Als Hochburgund, Schwaben, Deutschland und<br />

Italien einem einigm, und einem solchen Prinz ge«<br />

horchten, hielt Bertolv von.Zaringen dessen Gnade<br />

für das Vottheilhaffteste; der Kaiser, dessen Seele<br />

,156 mit grössern Gedanken «füllet war, bestätigte seine<br />

Regentschafft und vermehrte sie mit,einer Schinn.<br />

vogtey über Genf,. Sitten und Lausanne und mit<br />

einer Statthalterschafft. über das Arelatensische Reich<br />

an dem Fluß Rhone. Er wandte hierauf feinen<br />

Sinn gegen die päpstliche Macht; die burgundischen<br />

Herren, unter Berlold vouZäringen einem Fürsten<br />

von geringer.Macht und grossen Gaben, wurden<br />

durch mancherley Dinge bewegt und geschrekt; Ver.<br />

told


told aber'njächteiund stärkte selul Pm-they.l'z Da»<br />

«im beschloßer die Grossm'zUlemiedrigmTlidie.Nl'e«<br />

drigen ihnen gleich zu machen; wo?alle'gleich7findi<br />

wird einem einigen öder niemanden gehorcht. Also<br />

würden bitte'alte Fleken (Morges,Moudon, Iver,<br />

dun', Burgdorf,') -mit Mauren. umgiben' und eiäige<br />

Städte 'Misstet. ?! So wurdm freye, Männer roder<br />

die Unmitlelbarm Unterthanen des Reichs durch Ver«<br />

einigung ünv Bisestigung starke durch diese.Sicher,<br />

heit aber'diejenlgm angelolt> welche nach, mensch,<br />

licher Arl: ihrer Herrm wegen.vieler Sachen über,<br />

drüßig warm. - - .--Viele wünschten! unter - dem .Kaiser<br />

zu leben, der alleOhren durch das Gerücht!gwsser<br />

SchlachtenNlnd Geschäfte,'undiralle:Angm7du«h<br />

den Glanj der lMajestäl «füllte/lwelcherviele weit<br />

reichlicher als'kein änderer belohnte: (Hofnung hat<br />

erstaunliche Macht und "überwindet alle Furcht j)<br />

»welch« alle fochefchirmte^ daß'jeder Bürger in fei«<br />

nein Haus eben so sicher war alsder FreyheWiauf<br />

feinem Schloß, und von dessen Thron und Adel aufden<br />

Freyherr, Edelknecht, Baur und Bürger fast<br />

«leicher Abstand war. Hiezu kam, daß die Verel,<br />

K .


»igyng!'.dt« niedern. Adels Hden^Haudwerttleulen<br />

Btodt und Gewinn perschMe, wodurch ihre Anzahl<br />

Zugenommm;:worau5die Nachelserung dm Arbeit,<br />

feil gebahrf.und..bald'viele Erfindungen mit unge,<br />

wohNter: Bequemlichkeit-alles. erleichtertm ; - so daß<br />

die ^wvlgemuthe wolgenähtte. Menge, aller Dinge<br />

jicher, mit Vergnügen, sichgattete .und fortpflanzte,<br />

wie dann die Liebe /durch'häufigen Umgang öfter<br />

entbrannte.. -Das Land weit und breit erwartete<br />

Menschen und Fleiß, t»ann im ganzm alten Bahn<br />

terözerfiörtm.helvetischen Hauptstadt:Avmticum<br />

ll,l VarM-aUes einUechtlaud(


:*==* '45<br />

Die snWnderinachteneinm Bund wtdtt Bit»<br />

töld, aber, er besiegte, sie,indem er, fiein dem Orin,<br />

delwald eingeschlossen zwischen dem ewigen Eis Und<br />

ihm selbst. Von-bin Fewben. Philippi/ deutschen '<br />

Königes, wurde ihm das Reich angeboten ; dieses<br />

lehnte et


Das' bresszehente Capitel.<br />

BW^Virfassüng.<br />

^ls -der > Fürst "gestorben', siel -Meß Großvater«<br />

mütterliche Erbschafft in Burgund>


. y..T—T Ms<br />

«ie dttschiedeir dies« ewizze.iS.tadt^regiert »yurdc.<br />

Andere, Städte Wten.in.Gestien^inHündnM<br />

Md.in Kriegen,.den Flor der Gewerbe und hiedurch<br />

Reichtum, die Bern« Volk und Waffen ; andere<br />

Städte zeigten sichnach langn Stille^ derRath von<br />

'Ben,, war, ehe ,3 Jahre ftit, Batold • verflossen,<br />

Statthalter in diesem Burgund, versuchte seine Wal«<br />

.fm.wider dm Grafen von Kiburg und .wid«, Frey»<br />

bürg., marschiite nach Lausanne, entschied« wichtige<br />

Händel/ schloßBündnM M WaMs und Viel, mit<br />

Hasli, Freyburg, Laupen, erwelte die. Eifersucht<br />

grosser Grafm, und den Zorn des Hauses Hahsburg,<br />

jäh in zehm Jahren zum piertmmal, dm Feind am<br />

Thor der Stadt, fürchtete niemand und überwand.;<br />

und' Bern, eine kleine Stadt, war damäH um die<br />

.Hälfte klein«; die nächste Weide und ein paar«<br />

Waldrechle waren durch die Gnade des Kaisers ihr<br />

.Gebiet.» Aber in ihrem Rath henschlcn keine ge»<br />

wohnliche Seelen, die die Liebe des Gewinns «nie«<br />

briget; hier saß der Bubenbcrg, «ntsnroFm vom<br />

Vater d« Stadt, nicht weit von Yem. war sein<br />

Schloß, amThunuj« seine grosseHlnschastbevöllttl


von WeUênVnrg<br />

und MuMch'wäW' sente'NäMären^ er fänHe dm<br />

lFrafen von' ^«tferi /'et tonßtr'wer zu'firchtay<br />

lv« zu ehrend wcr'tu gen^miG oder zu'hefriegen<br />

Gär; bey'lhck-MW ErW aid UraiW huraM»<br />

Wehem Ritterstlnnm/ er iväf benachbärl'mit Bjef<br />

und allen Grafen von Welschneumburg, wo nicht<br />

ihr Petter; bei t&äi der ban Wat^mW von? im><br />

seitß den» Bodnlste her mit a^Uett'WMm Ge<<br />

schlechtem verwandt unb Fremib-s'Dera^derEsthm,<br />

dach aus dem ThnrM, von öm Ufern des Zürich»<br />

sees an dfii tzlttinjerste verpffänzt'; riD ihm Egee«<br />

ton," ein <strong>The</strong>il ber'Städt tvär'von lhm'erbauch<br />

lind von ben Semigen bewohnt; festigen/ Ffräm»<br />

hnegj tisrHerr voA Rnmligen., bey Gras von Buchr«<br />

Mb ftnbert bapM Ritter-nnß'edle Kriegsniflnner,<br />

von Heren Leberi und Abel miderc^ Nichts vorhanden<br />

W, ttl« ihre'Tochtfr^-diese Rchüblil. ''hl^sdnnn ünr<br />

hie eItgbt Äohntt auf eiiiem stellen Fels der unmn><br />

WW^eW^chöe^^^^Khlers, per von Brem»<br />

garten an dem Walb,ünb Wntmach, her Herr der<br />

OW, W^eMern hinch Yrelmbfchast W Mb«


Gafft besannt -'Auch warte;d«:c5(^rtbiensi b«n<br />

Rille«/ des deutschen -Oiden«,' verwaltet. Ueber.«<br />

Haupt wollte ein jeder sein« Herrschaftm «falten)<br />

wozu « nicht.gelangen konnte ohne dm Gebrauch<br />

d» Waffen, und ohne den althergebrachtm martia,<br />

lischen Geist. Also handelte die Gtadt Bern herz.<br />

hast mit Nachdrul wie eine Eidgenossmschafft lrir»<br />

gn'schm Abels. Die menschliche Gesellschafft ist «ine<br />

Würkung der Furcht vor Unrecht, wowidee man<br />

Mit vereinig»« Wäffm zusammen gestandm, so daß<br />

wo nicht über die - militärischen Maasregeln vor<br />

allen andern Geschäfftm berathschlaget wild, lein<br />

Staat ist.<br />

Nachdem der Kais» dm Bernem dl« Unvnäuf«<br />

ferlichkeit ihr« Stadt vnfichert und allen auslän»<br />

tischen Richl«n?Ä Sneichändel der Bern» eiferen<br />

. Gerichten zu , unterwerfen verboten, stoß von alle»<br />

umliegenden Orten - unaufhörlich Volk nach Bern.<br />

Dann beständige Kriege befchästigtm des Kaisers<br />

,Macht in weit mtfemten Länden», wodurch fein<br />

Schirm die Kraft, verloren, so-das las Volt in<br />

Untndlülung od« Furcht bey siinem Schwttdt,<br />

K 4


und jeder bey Mitbürgern Rath 'und.Hülfe gesucht.<br />

Zu Bem wurdm- die freyem Männer alsobald mit<br />

Frmden, und and«e, wann inIahresftist.keinHerr<br />

ihre Liibtigtnschassl «wies, zu Bürgern aufgenom,<br />

men;.. hi«auf^mußte..jed«. tini'Haus bäum od«<br />

kaufen, zum-Pfftnd: für «fein.Betragen^ die, Pflicht<br />

war ^einander, vornehmlich die Stadt, wol zu he«<br />

Häupten; ja, wann ein Bürg«^ ermordet wurde,<br />

war die Rache durch gnichtliche. Anklage einem je.<br />

Hm Mitbürger so ftey als einem Verwandten.. Der<br />

Umkreis der Mauren, obwol er vergrössert wordm,<br />

tegriffHi« Volksmenge, nickt;>Mleonl>Thu.n«ste,<br />

und andere am Bielersee, and«e in vielmThälery,<br />

besonders die Bewohn« des Uechtlandes, obwol fie<br />

auf ihren Gütern blieben, wmdm Bürge«.und bo»<br />

ten Blut und Geld für das gemeine Wesen dar: so<br />

entstanden Auöburg«. D« Adel trug die Regie»<br />

ning, als eine/Last ohne andem als allgemeinen<br />

Vortheil; üb« neue .Geseze,-üb«! Auflagen und<br />

Kriege wurde nicht leicht ohne dm Rath und • WJI,<br />

len d«Bürger-etwas beschlossen; wozu den Schuld«<br />

heiß und Rath lein


allgemeine Beste, welches der Gedanken des N«,<br />

ständigm / > 'toi; Beysteuer - des: wolhabenden und<br />

freudigen Muthes in allem Volt bedurfte. Die<br />

Bern« haben die Freyheil von Ansang bis auf uns,<br />

und nachdem fie über einige hundert taufend Mm,<br />

fchen die Oberherrfthaffl.erworben, auch leztere be«<br />

haupttt, ohne daß die Peripaltung des gmieinen<br />

Welms. durch Gewalt verändert oder in sechs Jahr,<br />

Hunderten mehr als etwa sechs Bürger ^wegm Auf,<br />

rühren hingerichtet wo.lden waren z dann die beste<br />

Verfassung fteyer Völler ist, wo die Regenten einig<br />

das gemeine. Wesen im.Aug haben,'dieses weil sie<br />

an liegenden-Gütern reich find und unter dem Voll<br />

wohnfss, u.nd ohne alle Furcht und künstliche List,<br />

mit Verstand, Leutseligkeit und Muth -die Regie,<br />

rung als Me Krifgsmanncr perwalten; viele Rechts»<br />

gelehrte find bessere. Sachwalter..und Richter als<br />

Regenten gewesen, und Kausseute suchen Gold,.allein<br />

durch Eisen und Stahel besteht ein freyer Staat.'),<br />

*>Pptmcn &steel, the sc}di« andhisSword}


Das vierzehnte Capitel.<br />

Die DM <strong>Geschichten</strong> der. Stadt<br />

Bet tu,<br />

**•{« <strong>Geschichten</strong> vor dem König Rudolf liegen in<br />

Dunkelheit, weil, als die'Regenten Geschichtschrei»<br />

ber wünschten, sie keine gesunden, nachmals aber<br />

dieGeschichtsthlnb« gefurchtet worden find. f -"-•<br />

;<br />

Die Altm pfiegtm folgendes ihren Söhnen und<br />

Enkeln »u erzählen , - im Anfang hatte die Stadt<br />

leinen Fußbreit Erdreich um eine Brüte anzustÜM l<br />

alles jenseits der Aar war dem Graft« von Kiburg;<br />

endlich lauste die Stadt eine Wiese jenseits dem<br />

Fluß; hierauf wurde die Brnke hon d« Bürgern<br />

angefangen und glüklich fortgesezt bis mitten in dm<br />

Fluß. Da kam von dem Graf ein strenges Verbot,<br />

weil die halbe Aar fein sey; wir ab« suhrm fort,<br />

die Waffen in der Hand; worauf der Graf Krieg<br />

angefangen; Bern war an Voll noch schwach, der<br />

Kaiser hatte grössere Geschaffte, also daß der Schuld»


heiß und Räth in Verlegenheit gekommen. Damals<br />

lebte in Savoym Graf Thomas, der viele Söhne<br />

Mid wmig Lande Haltes und Graf Peter einer seiner<br />

Söhne war ein Held. Er wohnte auf Chillon an<br />

dem Lausännersfe. Da versicherte-einer den Rathi<br />

Peter würde Bern ritterlich schirm«. Da verllei»<br />

Helen sich zwey Henm und begaben sich über Berg<br />

pnd'Thal das Land Maus zu dem Graf Peter und<br />

herficherten ihm: wann er dm'Bernern helft, wer»<br />

dm sie ihll für Schirmherm erkennm. Dieses Zu»<br />

Kaum erfüllte sein Herz mit Vergnügen alsobald<br />

war er bey uns. Es war aber der vyn Kiburg sein<br />

Schwager. Peter nahm sichbey demselben der Ber»<br />

«er getreu an, so daß er ihn zu allem 'beredete.<br />

Worauf er wieder zu uns gekommen ; da er dann<br />

zum Andenken selber Hand an unsere Brüte gelegt,<br />

und unsere Bürgerschaft aufgemnntnt. Nachmals<br />

da die Vorstadt am Bärengrabm gebanen worden,<br />

find wir mit ihm'zu Rath gegangm. Auch sind<br />

wir nicht undankbar gewesen, als der Graf Krieg<br />

hattet' Alsobald griffen fünfhundert Jünglinge zu.<br />

Ven Waffen und k«mm ihm zu Hülfe, in dem Au»


genblil als.« eine Schlacht liefern wollte. . Da<br />

schwur er z wann er siege,wolle er ihnen leine Bitte<br />

abschlagen, Und er siegte, durchdie Bern«. Nun<br />

(sprach er) sodttt; worauf der Anführer geantwor»<br />

tett um Silber, noch.Gold bitten wir nicht; aber<br />

vor acht Jahren haben wir euch eine Urkunde, gl»<br />

geben, wodurch wir uns der Schirmhenschafft un,<br />

terworftn; diese wollet ihr uns schenken und» nicht<br />

unser Herr seyn,, sondern uns« Freund. Auf die,<br />

ses'wurde Ptter bestürzt, aber er wollte dapfem<br />

Soldaten sein Wo« halten, gab die Urkunde, machte<br />

einen Bund.und blieb unser Freund, bis « nach<br />

, vielen Siegen in grossem Ruhm verstorbm ist. ,<br />

i,ü8 Als Peter starb, war das Reich in Unordnung;<br />

nun zerstörten die von Bern die Vestung des Reichs in<br />

ihrer Stadt; ab« dem Grafen Philipp, dem Bruder<br />

Peters ttugen sieden Schirm auf, bis ein deutscher<br />

König im Elsaß und, in Basel mit Macht regieren<br />

werde. Hiefür bekam «Zölle, das Einkommen des<br />

Munzwescns und die Bussm des gröss«n G«ichtes<br />

.(der Appellationen,.od« schwer« Verbrechm,) wor,<br />

üb« nicht, gewiß,


stn? Die Abgabe d« zwölf Pfenninge von jedem<br />

Haus war den Bürgern von dem Kalser^nachgelas,<br />

sen rim Krieg waren sie Quartier frey und riicht»«»<br />

pfiichttt, weit« als eine halbe Tagmse zu marschi.<br />

ren. Solche Schirmhe«en v«ttaten.den: König<br />

oder wurden als Feldherrm gewählt; mit.geringe,<br />

«r Gefahr für ein Voll als für feine Buodsgenossen z<br />

^jmes, !weil jedesÄolk-bewaffnet war; dieses, weil<br />

ein Bündniß 'nur -von^ünabhängigm Völkern: gehal»<br />

-ten :w«den tdn; "und)aus dem ^Einfluß verschiede«<br />

n«Schilmh«ltn «folgte zwischen Bern und Frey, '<br />

bürg (obwol der Herzog von Zäringm beyde Städte<br />

gtstifftet und bündnißwelse verpfiichtet.) .Mlßtraum/<br />

Hwrytracht, Kn'egmNdHaß. : ^;;vV;il" - ,^t<br />

l^l ;Als Rudolf apf'den Thron-gestiegen,.wurde «73<br />

die Schirmhmschast aufgehoben, Freundschaft blieb.<br />

Kurz vor welch«Heit d« Stamm Kiburg. ausstarb-,<br />

.Aargau nnt« Habsburg,- die Wadt>unter Savoyen<br />

.'und Bern in die Mitte zwisthen beyde Fürsten lam. uU<br />

'Rudolf und PWpp gnjethen unverzüglich.in Krieg,<br />

in welchem 'die Bern« Ich so vttbalten,,.daß weder<br />

her König einm Vonvand.wlder sie.bekam noch dem -


Grasen Mi Zuneigung iweifelhafft wurde. Das<br />

Land jenseits der Aar, die Städte Thun Und Burg,<br />

dorf und viele Schlöss« hatt*;Eberhard vonHabs,<br />

bürg Lauftnburg von fein«.!Gemahlin »Anna boN<br />

Kiburg, nach". dnin Geschlecht .rt. sich nannte. Die<br />

StadtHreybnrg «iaufte d«! König im Namen fei»<br />

tlts Hauses. ' Die Freyhtrrm bis' an die. Schweiz<br />

flohen unter seine Schirmhettlichleit. Bern, haßte<br />

er, als ein gemeines Wesen-welches durch sichselbst<br />

bestand; welch« Haß den Grossen lim Land ongi,<br />

Nehm'war,'die B»nee aber ,von keinen Unterneh,<br />

müngm Äbschrekte. 2 Als Anlaß -kam:vnv ^nöthig<br />

schlenvWeütm:sie.sich nicht-wid«:4e« Imherm<br />

,285 von Weissmburg im Sibenthal^.dm Grafen voZ<br />

Greyerz und Herrn vom Thun» zu Gestelen, die ihm<br />

Beystand gaben', auszuziehen.' >' Sibmthal «blstehtt<br />

inBttgm/^wischm welchni vitleiengtThälltzfinki<br />

von' welche ' Thälern^ ch« Müldstro»: Sibne.Dd«<br />

Slmmen die vornehmsten^^tutchströmt; :d« Krieg in<br />

dleftUMb Wien schw«j:ViekHügel unt«brtch«tt<br />

dii Ebene'beS'Thäls'j :dliOügel waren bevestiget.<br />

An einem solchen Paß cheym Ausgang des)gälii


.Sib.luthals.nach.dtm. Thunerfee steht WimmiS, wo<br />

die, von Bern, und jhr^Freund von Klburg^den Sieg<br />

erhiellmz worauf der Ort Wimmls nnd das Schloß<br />

Iagberg in Steinhaufen verwandelt worden ; den<br />

gefangenen Commandanten, einen Rill«, von Blan,<br />

fenbiirg, nahmen .die.Berner.als Mitbürg« an.;<br />

.MMgten.steiU^bun. r . , u ^ " -<br />

^. Bald nach.diesem wurde zu Bern ein «morde. 1287<br />

trr.K»ab gesundm 4 well nun der nstc.Verdacht<br />

.alle* GreüUchen auf. die Juden fiel, wurden einige<br />

durch da« langbelitbte Mittel der Folter, zur Be, .<br />

kenntniß und auflas Rad gebracht, die. übrigen<br />

verbannt; wobey, sieviel v«lohren,.weil wol viele<br />

Jünglingeden Mördern. ibr^Hellandes das Dar»<br />

gelehnte, nicht bezahlet. - 4 Das Voll Gottes war je,<br />

derzeit vor allen das unglDchste, vormals,«eil es<br />

,den Geboten ungetreu war und nun weil es ihnen<br />

gettm ist. Die Juden waren.Lamn,«lnechte.des<br />

.heiligen römischen Reichs, dah«sie bey Rudolf bit.<br />

Mich klagtea,d«.König für sieBefehle gab, und<br />

als die Bemet nicht gehorchten,.Mit mehrM150«»<br />

.Mann aus dem Aargau auf das Breilfeld bey Bern "88


angezogen saht"; woraus'nichts «folget j'Wed'er er<br />

noch andere' damalige FeldHerrin^ kannten' die"Be-<br />

. lagerungskunst, also daß 'auch' Betn vist w'ar;'''die<br />

Hene' aber "hielien lelnt K^itgszüM verwüsteten<br />

alles vor sichher > konnten alst nicht bestehen i lind<br />

Rudolf zog ab.' Alles' dieses that r «* NächbeinGn<br />

Monatm zum andernmal. 'Damals wollte «durch<br />

angezündete grosse Haufen Holzj Pech und Schwe.<br />

ftl/die^ F d'le'Aar berunt« flößte^dieBrütern<br />

ÄndT»^<br />

Äefahe bkingO;? allein' eNvNltt^en FlE Pfahi,<br />

werk gMagtN^Ünd hielt alles «fc^^Ä-iSl<br />

• ^i? k%ltÄm ; l>f^©H|tfönlFuhtr Berck<br />

faMkeit,' uiid nun die Kriegslunst zu Wass« und zu<br />

Land/ also sindIN den mittlern Zeiten die'unverstelt,<br />

ten Lädni'scHafften vttschiidenir Völker ^meKwüW.<br />

WMe^'dirßvat eh^üli"vd^CMund'e,nigm<br />

wordin^ Chatte eine^so 'uageWe'OirnlV' daß'am<br />

^anzini^eer fast keine'u«d?m-HiM Männern<br />

'wenig«! KrieFrigeln «l«ntt wndeli lönnen."':•#' •<br />

' r r : ' :•*•*}*•'•"•* ; ."! .'V>-r^fI?.;:,>: t;:.-; 'Nach


Nach diesem wollte der.HerzogsAlbrecht..Bern: 123?<br />

durch unvorgesehenen Ueberfall wegnehmen, wozu!<br />

er unt«:seinen Graftn und Herren eine grosse An«:<br />

zahl Volt aufbot und versammelte ,^ die Bern« wuß„<br />

ten nichts, davon.. ,An lder mntern:Blükt wohnte:<br />

d« Venner Brükler; einige Renter zeigten sich,:t>ic<br />

Arm« war von dem Hügel bedekl;. er. wollte sie<br />

nicht erwarten und fürchtete leine Todesgefahr? Am<br />

seinen. Mitbürgern Heil zu ^verschaffen,: «grifft die<br />

Panin, «mahnte seine? Nachbarcn? und brach aus<br />

dem Thor. Da dann bald Albrecht, mit ganzer<br />

Heersmacht vor. ihren Augen stand; l/Sie die dett'<br />

muthigen Tod, einiger Wenigen unschädlich« glaub«<br />

tm als den Schrelm ein« Flucht /ihietteN 7 stritten:<br />

und verkaufflen.theur das Leben, »Während welchek'<br />

Zeit ganz B«n aufgebrochen. »Als'derWenner um,'<br />

gekommen, «blilte ein. Bürger, mit. Namen Wall»!<br />

von Greyerz, die Panier in:5feindlichen Händen,»<br />

warf sich:in die Feinde, enttiß die Pani« mit'wü»^<br />

tend«Gewalt und mit Blut besprengt,.und brachte'.<br />

sie zurät.« An-diesem Tag wurde.an. den Mauren so«<br />

gestritten, daß Albrecht verlohren gab und Frieden


Mächte.' Dent'Walelgaben die B«n«! den Zuna,<br />

men d«-Bid«be für «He seine Nachkommen; den<br />

Bär in der.Pani« sezten fie in ein rothes Feld n,it<br />

einem wtissea.Streiff,:lU.Elinn«ung, daß die Pa,<br />

ni«? der;Stadt nnlti edlem Blutvttgiessen gerettet<br />

worden sey. Es war üb» ein Venn«Hlufsth« des<br />

Militnrwrstns,, öffentlichen Und Prioatv«mögens;<br />

welches Amt bey anwachsenden Geschästm, als auch<br />

die; Stadt in: Quartitti getheilt, von vi« Edlen<br />

1294 unter vorigem-Titel »«waltet wordm ist. Auch<br />

hatte eine Ansammlung von. mehr als zweyhundert<br />

Bürg«« «inen Ausschuß von Scchzehen, 'zum <strong>The</strong>il<br />

vom angefthensten Adel, in wichtigen Fällen des ge»<br />

meinen Wesens dem Rath beygeordnet; welcherley<br />

Zusäze*) in vielen Städten und Ländern-im Ge,<br />

brauch waren. Dann so lang gemeine Wesen für<br />

das gemeine Beste von guten,^ruhmbegierigen Bür,<br />

gern unbezahlt verwaltet wurden/ trachtete weder<br />

das Volt nach. Democratie, noch fürchteten die Re,<br />

.gierungen die Vermehrung ihr« <strong>The</strong>ilhab«; so daß<br />

was. nun von den einm Ehrgeiz und von den andern<br />

*) Aggiunte."


Liebe der Gleichheit' genanntÄvirdl, vielleicht «toi<br />

andere Benennung v«dient. Hlb«. die Geschichte der<br />

ganzen Regierung, der alten' Edlen, von - denen älli<br />

Städte und Fielen, die Geseze, d«. ewige Bund,<br />

Freyheit und Ruhm herkommen /ist vtrborgm, da<br />

doch die ItegittUngen^ bevestiget w«dm, wann tft<br />

Erfahrung der Alten ihnen zum Beyspiel vor Augen<br />

ist, und wann durch die gleichen Grundsaze, durch<br />

welche «gegründet worden,'-!»« Staat behauptet<br />

wird.<br />

,.' Ulrich von Kienbnrg, Schnldheiß, unddleBc« 1=94<br />

uer wurden von den Iudm durch sünszihen hundttt<br />

Mark Silbers begütiget, ab«dieGrafenvonGrey«z 1-98<br />

und von Welschneuenburg, der Bischof zu Lausanne,'<br />

die von Freyburg, die Frehhcrrm! von: Granldn,'<br />

vom Thurn zu Oestclen, von' Bclp/won Monte»<br />

-nach, die ganze, Parthey König Albrcchtm von<br />

Habsburg, «klärtm alle auf einmal den Bernern<br />

Krieg und erschienen in der benachbarten Gegend.<br />

Bern erhielt Beystand von dm Grasen von Aarberg<br />

und Kiburg und von der Stadt Solothum; von<br />

Savoyen wird v«schiedentlich geschriebm. Bern<br />

• L 2


at nicht um Friedm; ein Voll das nachgiebt, ist<br />

verlohren; fondtm die Bern« zogen aus Unter Ul«<br />

rich.Castlan von Erläch,.Ritttr/lihrem Feldhenn.<br />

Sieifanden^den^Feind'in grdss«'Anzahl an dem<br />

Donnerbühelennweit-von Bernnwöl postirt. Sie<br />

dem ohngeachtet marschirten in gut« .Ordnung her«<br />

an; worauf da sie in die Nahe gekommen, Ulrich<br />

von Erlach ab« das Zeichen gethan, das Volt mit<br />

ungemeinem. Feldgeschrey in vollem Lauff den An»<br />

fall unternommen. Wodurch d« Feind, welch« die»<br />

ses, nicht erwartet, in »öllichen allgemeinen Schre»<br />

km und5volle,Flucht.g«ieth,Ium desto^eher da et<br />

meist Cavalttie wät.^. Er wurde von dem Frcy'corps<br />

in derienigen Eilfertigkeit verfolget, welche von mn,,<br />

thigen. Jünglingen in diesem Augenblik zu erwarten<br />

war; Talso »wurden 460 «schlagen, 100 gefangen)<br />

zehenPaniere von dem .-Erlach in •©. Vincenzen<br />

Münster zu Bern als Triumphzeichen aufgehangen.


Das fünfzehe.nt.e.CapU,el.<br />

Von. Yem Character der, Pemer.<br />


viele Bündnisse geschlossen, daß kein Bundsgcnosse<br />

Gewalt wibii din andern brauche, sondern alle Gc<<br />

walt von dem andern abwende ; daß zu gewisser<br />

Zeit an gewissen Orten die Rathsherren alle Miß,<br />

Verständnisse >der Städte entscheidm; daß Hie Sache<br />

dessen, der Gewalt'brauchen möchte, alsobald'v«,<br />

worfen wnde.: -Wann eine Stadt, einen Herrn hatte,<br />

mußte sie selbst gegm die Bundögcnossen dem Herrn<br />

beyftehen ;. dieses pstegte sie nicht eher zu thun als<br />

im sechsten Monat,.nachdem sie'untersucht, ob d«<br />

Krieg rechtmäßig;, oft nach dem Krieg erseztm sie<br />

einander allen Schadm; endlich-wurden durch die<br />

Bündnisse Schirmbnrschastm unnöthig. Die mei»<br />

sien Städte machten keine neue Bündnisse ohne Be.<br />

willigung der-alten Gundigenossm, dann jene sind<br />

picht ohne Gefahr für die alte DtNkungsart. Diese<br />

Bündnisse, in. welchm alles dem gemeinm Wesen<br />

aufgeopfert.wurde, scheinm dm Menschen, die nun<br />

sind, mangtlhafft aber eine Eidgenossenschafft,<br />

mlche viel»».lünstlicher Gtftze.bedarf/ ist wie'ein<br />

Wann d« von Arzneyen ItbL


^u* jj?nm:y.OT«stlKflfIris.fptß4tt^*,^ag,;=trct. die<br />

SW nichts.helaßnWJ>1«.DöFerMieM.gelaust<br />

har wmde^lweil.von SoloWrn^^<br />

pen ihre Bülge^-wie,«»»-H.e« im-Ianzen Lantl:«^«<br />

gebreitet.sstlr.en.zt: Wo derlZeind^ hin ;&itt<br />

«sied» stiNlmL^ndlUNd nM stinHqndi cAlsoHWe<br />

Bern wenig!lU Mtheidigen )M:«tleHerW<br />

Nichts^ ln^li«en;Wd,:groP fL^Ua7ei^'y1


^rtfitTung .geführt; :fjma)let>crumr»on 6êm »etfiunbe*<br />

Hm'grossenlAdel'vhnt PlanV-«on «ltleil mit Gleich,<br />

Mltisliit^ Hon /einzelenivhneMuhm mndHeute-,' nie<br />

^h«^äls^tän1e:Heseszftiyen Vülkeenizu)^Mit Vir,<br />

»zMiflungl/rInW««^'geschah['im ZottcjüweHenSel»,<br />

und auf dem<br />

Helm d« jungen Ritter wankte drohend ihr hoher<br />

Ftderbusch. .Unstre Sitten sind ^in Schlüssel der<br />

damaligen Sitten, 'wann 'man sich das - Gegentheil<br />

*) Reimgeschichtm der Siege.


von:


der, Todesstunde gab der Kriegsmann eine.--Gült für<br />

ein 'ewiges Licht. * Bey den Begräbnissen -wurde<br />

mehr getrnnlm als geweint, viel erwogen was vom<br />

Verstörbmen genösse«- und. nicht z was an ihm.'v«,<br />

lohren worden,'lang an:fein Leben und.Nichten<br />

seinen Tod 'gedacht. Wann diese Bern« nachmals<br />

nicht!bon' ihren eigmen:Bündnissm.-.mit andern<br />

Städtm in. Schränken gehalten, in spätern Heilen<br />

abernichralle« durch die <strong>The</strong>ologie'verstellt und<br />

vnschlungn» worden wäre, hatte durch ihre Grund»<br />

säze und Waffen ein gewaltiges Reich gestiffiet w«<<br />

dm können,'wie sie-dann-zno Jahre lang deml«,<br />

stm freyen Rom an Tugmd gleich gewestn und mehr<br />

Eroberungen gemacht;. beyde, wol ohne einen) ent,<br />

worftnen Plan.' In folchm Staatsgeschäftf« liegt<br />

alles einzig daran, daß man:eine S«le habe.


Das.sechszehnte Capitel.<br />

Von den.benachbarten Grafen und<br />

Herren.<br />

-Hachdem--die Bern« viele Bündnisse geschlössen,<br />

Schlachten 'gewonnen-und Schlösser' «^bertpgerle<<br />

then sie in Krieg wi'd« äste Benßchbarte.<br />

Thun, tinschönts Schloß auf einem frey gew<br />

gmm Fels, wo die Aar dm See verläßt, unten'esne<br />

kleine Stadt, viele Dörfer in dm Bergm, am See<br />

und in d« grasreichen Ebene vom See bis an die<br />

Thäler', Schloß und Stadt Blirgdorffdas Schloß<br />

Landshut, auch Fraubrunnen m,d viele'andereOrte<br />

lagen 'auf den Allobim, die die'Agne^ von Rhein, ,09»<br />

fcldm an Bnlold von Zäringen, Anna von Zarin, ,216<br />

gm an Ulrich von Kiburg, Anna Ivön Kiburg an ,272<br />

Eberhard von Habsbnrg Lauffmburg, dies« durch<br />

Hartmann seinen Sohn auf Eb«hard und Hart»<br />

mann, seine Enlel-, gebracht; eben diesen Grafeii<br />

war von Leopold von Oestreich Oberlehensherrn die ,313


urgundische Landgrafschafft über die obersten Ge«<br />

richte und. über /das 'Kriegswesen ^d« Gegend *)<br />

«56 übergeben worden. Dif Macht b«uhtte auf Thun<br />

1316 und auf 'BMdö^ welch«^'Städte 'unter billigen<br />

Zusagen von ein« nicht'.unbeträchtlichen Mmge be»<br />

völlert, «weitcrt.und behauptet wurden,.jede unter<br />

einem Schuldheiß des Grasen, zwölf Geschwornen<br />

und nach Stadtrechten, die «der Graf nicht übtttre,<br />

ten durste. .-Kein« konnte Bürg« werden wider<br />

den.Willm.der..vorigen Bürger,. kein« am freyen<br />

Abzug, verhindert werden;,nn »jeder Mann,. der ge»<br />

hm und relten-konnte,rhatte^Hber. sein^Gut freye,<br />

Macht;, nach ihm folgte es dem -Erbrecht;. seinem.<br />

und keiner Stadt konnte der Graf Steuer, auflegen..<br />

Andere Sazungen waren den Zeiten gemäß:- wann<br />

ein Burgdorftr einen Fremden geschlagen, hezahlte<br />

er ihm drey Schillinge; derjenige Fremde,. der einem<br />

Burgdorftr sp gethan, wurde.an.einen Pfahl ge,<br />

bunden, woselbst man ihn scalpirte; wann ein Thu,<br />

ner nach tinemTodschlag schwur, daß « beschimpft<br />

worden,,wurde.« nicht gestraft.<br />

•) Non Tbun bis an die Brüke zu Aarwangen.


•- '71<br />

'' Die Völker iNStädte v«saMmett7 bewiesen, daß<br />

die Würde eines Volks vom Gebrauch und V«iini.<br />

gung der Waffen abhängt, dann da sie kaum der<br />

Knechtschaft los geworden, durfte bald kein Graf<br />

etwas Wichtigel ohne das Volt vornehmen oder ihm<br />

etwas vnfagen. Seit König Albrechten, der nie» 129»<br />

mand schönte, wurde von allen über alle Maasse das<br />

Haus Oestreich gefürchtet/ Deswegen trat Haw<br />

mann der erste in Bündniß- mit Amädeus von Sa»<br />

vöyen und in Burgrecht mit Bern; welches lezt«e ,301<br />

von seiner Wittwe Frau Elisabeth von Freyburg, 1311<br />

von'dem Votmund und Regent, Ulrich von Thor»<br />

berg, Ritter, und beyden Städten wiederholt wurde.<br />

• Elisabeth aber wurde als eine junge Wittwe von<br />

einem benächbartm Ritt« üb« den Tod ihres Ge»<br />

mahls angenehm getröstet/wtsw'egm sie ihni alle<br />

Macht gestattete; dieses wußte Hartman« der älteste<br />

Sohn; er aber war seinem Bruder abgeneigt, also<br />

that «alles um den Senn (den gelikbtm Ritt«)<br />

auf feine Seite zu bringen. Der Bruder, mit Na,<br />

mm Eberhard, hatte die benachbarte Propstey Am,<br />

foltingm und als Chorherr zu Slräßbürg u'nd Cöln'


und von .andern Pfründen 2ll«l Marl, sindilte zu<br />

Bologna und verzehlte jährlich 6«, Marl;,,auch die,<br />

seö Geld wurde ihm nicht übersendet, also nachdem<br />

er Versicherung ausgestellt, laM « üb« die Alpen<br />

z^utül und.begehrte von dm Seinigen das.Erb?<br />

worüber sie sein spotteten, er wurde als cin unschu.l»<br />

diger Jüngling angesehen. Ehe d« Streit eutschie»<br />

den war, machte er vertraute Freundschaft mit Io,<br />

hann von Bubenberg von Bern und andern Hencn.<br />

Einst waren die Brüd« auf dem Schloß Landshut;<br />

es ist wenige Stunden von Burgdorf in einem grü»<br />

nm wasserreicheü.sehr angMlbmen..Land.:.Hi«<br />

schliefen, sie im gleichen Bett,. nach damaligem Man«<br />

gel an Hausgcrathe. In dieser Nacht wurde Eber,<br />

hard halb nakend von seinem Bruder gebunden und<br />

alsobald nach Rochefort einem.. welschneuenburgee<br />

Schloß »«schilt. Es war. aber Hartmann Schwirr<br />

gersohn des Grafen von Welschncuenburg. In wcl»<br />

chem.trailrigen Zustand Ebtthard änderst nicht tonnte<br />

als .dm Herzog, voll Oestreich, zli welchem er ge,<br />

rjnges Vertrauen hatte, für Schiedricht« dieses Erb»<br />

strtites annehmen. Der H«zog urtheilte:.Hart,


mann soll alleS haben,.Eberhard möge auf Thun<br />

wohnen, von jenen eaoMart müsse.« dem Bruder<br />

hund«t und fünfzig übnlassen, weil d«Bmd«von<br />

Schulden gedtült werde. Ebnhärd in dm Händen<br />

fein« Feinde nahm es an. .; Da kamen die Brüd«<br />

mit einer grossen Anzahl Vasallen auf. Thun nnd<br />

hielten eine Mahlzeitt Frau Elisabeth, ihr Liebha,<br />

b« und Hartmann thaten- sich auf ihrm Anschlag,<br />

.der glüklich ausgefallm, viel zu.gute. ? Also > sagtm<br />

sie viele Einfälle die sie für wizig hielten; und nach<br />

der Mahlzeit, als man um dm Feurhend faß, (die<br />

Alten assen in der Küche od« daneben,) sagte Graf<br />

Hartmann: der Brud« sollte billig.zu diesem Ver»<br />

trag «inm Vogt haben. : Dieses dmchle.ih« ein«<br />

schöne Zweydeutigkeit ans dessen geistlich« ©tand,<br />

Unerfahrmhelt:und jungftänliche Unschuld; nicht<br />

Minder waren die andern auf dessen Unkosten geist.<br />

reich, so daß es unttträglich schien besonders nach<br />

der Mahlzeit,'und einige griffen zu dem Schwerdt.<br />

Worauf sich plözlich ein erschreklicheö Getümmel<br />

«hob und alle in heffligem Zorn übttelnand« her»<br />

fielen, und unversehens wurde Hartmünn erschlagen;


der.schrieb es dem Brüder zu, der! besthuldigte.Phi,<br />

Ilppm von Kien, Ein« aber ergriff dm Leichnam<br />

Und warf, ihn:• Üb dem Schloß herunter, weswegen!<br />

alle'Thun«', durch das. grosse Geschrey versammelt,<br />

im Auflauf zu den Waffm^ griffen! und nach dem<br />

Schloß eilten; da dann viele' flohenund andere ver»<br />

wahret wurden; Eberhard aber befahl die Thore zu<br />

versperren, schifte nach Bern um Hüls und versprach<br />

auf ewig Burgrecht, ja d« Stadt Bern die Ob«»,<br />

lehenshttrschast^über Thun aufzutragen ; wodmch<br />

bewögen/ die?Berner nnvnzüglich gewassnet aus,'<br />

gezogen^und'-mit, leichler Mühe^die.von Thumun,<br />

ter Bern und Eberhard brachten. '^Dieser belam die<br />

alte Gewall bis der Stamm, «lösche; den Bernnn<br />

schwuren die Thun« mit Stadt und Volt indessen<br />

beyzustehen ;' -die jährliche Lchensertenntlichteit.-be«<br />

stand in einer.'Mark Silbers^ woraus Schuldheiß<br />

und Räth im ersten Jahr zUm.Andenten 'diestrDinge<br />

eine silberne Schaale verfertigten; Kiat watdRaths,-<br />

herr: - Dem Absterben:des Hanfes Kiburg wurde<br />

entgegen gesehen; da Eb«hard nicht schien, Weib«<br />

zu lieben > hielt man ihn für unfähig,? das Ge»


schlechter? zu p$anti«uu


dManhen) viel HerrenC


«berdzeWoskenhln'aüsstei'gtnl "WaHwvönEschnü nji<br />

bath Wadiswil/'tin Züri'chganer Edelmann/ hatti<br />

mit' Ftaü ItÄ5lispünnen und Oberhöfen bekötnmei<br />

i.nd auf lein Haus geerbt bis auf eine Tochler/ G«i<br />

mahlin'des Fceyherrn'öon-Weillenbüig-iM Siben«<br />

iljctf» Unweit' von NspiMnenl ist IliterlakeN UNscrei iijz<br />

Lieben:Fräutn" Stift) iiif Werk "Selingüren von<br />

Oberhöfen Und der Kaisers die lMdieCammerB«<br />

iei A ditsirWlldniß.gischinlt:i^Wtittthin Wtfef<br />

zwischen VetgeN1>erBrienzersieltst>'^^<br />

dem Reich',' frierst unter Gräfen zuBrienj aus dem<br />

Wallistr Stamm von Raron, dann üntct den Reichst<br />

Vögten auf dem Schloß Rinkenbtrg/Würgerl» z^»'<br />

Bern. -Je abgelegen«.' und'wilber'alles wirdi lltti<br />

iö blel näher war ts dei ersten' Vlerfassung'derMell»<br />

schm und mit Untetthänigtelt ü5bltännt.'^Alsoi'0rt<br />

fängt auf dein Hirg lilrünig ltnterwäld'in M


gMHsislj die BuI« des Peinlichen und:läbrlich^a<br />

Ufund. lUnter djeser,Peffflssung lebten hie Landleute<br />

W-au^denFreyherrHIphann vonWelssenburgund<br />

U^un.n.en/,MelchefllKpn.zg Ludwig zum Reichsvogf<br />

glsMl fiErMWe^ie,^tin Herr.und nicht nach<br />

hlf'Dligln Fr.e.vheit«und prfßte iStepren.:,- Diese<br />

i;j2 Neuerung belastenHjß yon Hasli. bey ihren alten<br />

FyMden ^en Schweizern in, Unterwalden, welche<br />

'Wt.pflegtfy^Mecht.Mslustehen..! Sie fanden Ge»<br />

hö^ und. tnachttn Änen Anschlag: daß die von Hasli<br />

dMch.dic Bergfialy westlichen Ufer des Brienzerfees<br />

imdzWyaynMer Inter.laken her,^die Unterwaldner<br />

d^lck^Bergpfqde /aus < dem Habchefen,Thal herzie,<br />

hen und,alles Volk vor dem Schloß Uspunnen zu<br />

brstWmterZelf erscheinen soll. Die von Hasli fühl,<br />

ten bie:gröste.Begirdf eine rühmliche That, für das<br />

Land auszuführen,.brachen freudig auf,-eilten!und<br />

kamenan/.'M früh; ilicht unversehens.-.:: Also eilte<br />

deriFreyherr-mit ihnen allein zu streiten., Sie aber<br />

wollteu dochvnlcht weichen. Da wurden achtzehen<br />

erschlagen und', fünfzig.der vornehmsten Männer auf<br />

Uspuimest geführt. Die Unterwaldner kamen damals


S« »«flog dn'4stnj«3(i#ü«l5 m*¥M'ltittö(t<br />

I«hr,'öNe-ld«ß!die ty ihre FttyheitMältM'Nl^<br />

«chsiißti d'ee Länbam^aÄn-Wcinir' Ke'stl/'au's eiM'<br />

malteK'GeschseG/ilnen'EnWlüß-f^Wdle-Uäch<br />

Bern: Saß'doch!diiHerMMBtrn'si^dieFan^<br />

lem-e.eon^ffMMM^üsseisttnMtl/ihrissl^ ,<br />

fern Atlif ¥am^rila^ptm^f0mi<br />

tteanlWM<br />

VeriiMrMK Mte MMtM^«bWer?-hiilstV,27;<br />

Wär>lderWnichtWnMi'/MTeM<br />

mit vielm andrtnMMihsMWiüA-MÜr^"<br />

'sichOre^d«MaWMch'bMtzWl1>lM bon ^<br />

WeyWg'emckMiffMriMpMlch'ir b'nrtzlW'<br />

'eigrm'Mi^nllMng' bM SchÜlHW^^^iNl" ,<br />

'MMirVltel'^Ulb'i^


«ls erdWHnig.bMbltb.atte.:..5De^L.aydsleutl!l<br />

Wlde.Hre.WffaHlng MDiget';üpon.»y.slch


f^HÄWänglichen Gzssten^MMestlVen! habet)<br />

^m^M^M^s 5Mnn.^s^MMn^<br />

und, werden ,seicht..verschlungen.,,.da dann etwa nach<br />

OBMslz,der^StozWZM^de^M«z.<br />

WWjWlMK WZMl^?n.!^:llVr«H<br />

MMiS } dHGranim^ .WnschMen^. G^<br />

M^er^^^,I^<br />

And und.scheint fast ver^vitfert,,.als wann er seiner.<br />

BlösseZ».fgfN:dcr-Zeit nicht wih«,standen,h^te,; ^ach^<br />

W-^Aylich^Wil^s wHchH^vMdiMmHlg<br />

an einer kahlen Felsenwand,^Wi^-^J^S<br />

M MOM'^?,My^em^^°Mh^<br />

ANWUWnz"U^c^habe^di^^^<br />

M 4.


gin als nach %mm?^mWmWtöhW<br />

im'wrHem hervor über den'Ott^Ftntig'en WdS?<br />

Thät^lMMe^MWet?nM^^SlW<br />

* Wgegin dmThuMWM^iMn bWVieW.'<br />

iachtÄU^StanAMöW^Mer^n^FW<br />

«MslMet^üMrlbÄM iNi^ü»<br />

t,m und von leinen Elben EschenbacV bDerischt^rO<br />

Df'mdNch durch'Heyräth unt«"IöW»ies' Frev)<br />

^erm'vom Thum jn GeMlf Km^im^^äW•'$$<br />

,zi6 t^lmne«: "Dir UrspM'öWNlch'techtes'lst Alt<br />

Eifer;Ä"und^Mtö^^<br />

ste»M'M'DelO°MMnM» ^Ä^Sföfir<br />

JJIS Freyherren haben fichl,« die''Grafen voii Savoyen<br />

W'voli tzreyerz'gehalten,um) 'Mä^MveefpraH<br />

SchWeiD'ünd'BMr:'<br />

'MÄdim'iias'W äai ^zMAn^'voii Schwyz<br />

KMn^nMU^WbaM^D^M^ 'bis<br />

Or be^M'«K^M


moÈam - M<br />

Wittifâ emtHiWffld harUe^'MftMeychj^rM'Mtt^WH'Hl^<br />

^WMir ^'dse'Wl^ßrWMM^'Nl^nnrM ;<br />

kühn!iVetl?M'talsb1li^§^^^<br />

Wd M VaMn^sii väsMepaW^^ihe^<br />

^'-imd-ivär^tn'B'W^Wt^n-O Wü.'hi»<br />

lsrMenM^d^TM/MHWmP°k^lZzfasi"<br />

Mft' OrWD-MtetM'ge^MkMdUk ^lf» -<br />

Me^n Mbö^stinmM ani:Oll^Miniirel'<br />

MlWMl^Wl^nHem'MMaH^leMF


^?/itjeWNf,einMsMilden,Mal.!W.SeeiMMM<br />

Ol8andln


kaw>!oder die nicht ohne M. bestehen.konnten/ ode»<br />

benm:er'anMa.cht-.peit..überlegm:lvar. ;^er war<br />

durch lsingeMHey Mer Fe^n,!WaldefzM»ungebahnter:Pässe<br />

von.fremder Macht getrennt; der<br />

Stamm, lso.lang.-«! daurte, w»r,WWsisch.l Aus<br />

allen/^Urkunden


Kttegck^itl?slMses.n Ee^wvMMf GteyerpeL<br />

«em starlmlSchloß tniMn in Mtt Herrschaft/"untl<br />

bewiitytt,:liiMiteN'Sälenltiei«röffeAnzahl sttnei<br />

Nlaffe'obtübet «lnd.'Edelliifchic 5da lv«rbe« tofriöY<br />

Ilium schckettiVchfin WöI.'din'AMn iider^Htlden<br />

ZeschlächM Uüd'Eistetj älsbaMtvurd>n bie.'Rillc<<br />

böN'dM'TMiM^d^TläflVete« ; £offla# ; tö<br />

WiM stelftM'M.ste«MMlMnM'dlMM


Der Graf, in Savoyen blieb.^jt Bfrn verbün, xjjo<br />

det. .Ludwig voy tzqvoyen, Herder Wadt> hatte,<br />

dje.Mffen-der Bttjifr in rjnem Krieg ihrer'Bunds,<br />

genossen der Freyburger. gefjihlt; - den» Herrn von,<br />

Gümniinen hatte > er vergeblich beygestanden »wofür<br />

das fruchtbare benachbarte Land, mit reichem Elf<br />

folge pon den Bcrfiern geplündert worden.., Es war ijjj<br />

aber Oestreich zu furMar, als, daß -er den Unttt)<br />

gang her Berner • wunfc6«r konnte.^,Die^ Städte^<br />

Peterlingen'und Murten waren offt ihre Bundsge,<br />

nossen. Unter den Freyherren war Granfon wegen<br />

.feiner Güter in der Wadt und Hochburgund an<br />

Mächt gleich - einem Fürst, welchen Titel er wol eher i;» z<br />

bekommen; gegen, die Berner, deren Mithürger er<br />

gewestn,>Mr,er. freundsthaftlich gesinnett '"^


t»2o<br />

war Tannwald j'an bett Ufern und «bei» Laiidni«<br />

hinSumpf. "So hieß'outt) berMurtener'bder bei<br />

^elschneüenb'ur^etsee, wegen diese? Wüsti der Üettzl<br />

tisee, lijle^bH' den 'Wichen lber' Ginfersee Amui<br />

fyüiWelcher' 3B«l>^it T flt^ l>««»jeeirib^ iihsIctti^It'tJt> v<br />

fang/am triipòt 1 it^bUttJ<br />

Ul&kdW^'Uh^tUi<br />

Das lüolk'der w'elschredenden Schwill scheint -aüi<br />

dem Höch'bürgünd getommm; darum tragen Sieli<br />

Gtschlechier? und Orte gleiche Namen:<br />

In de«<br />

Iura wurde das königliche Cammergut Rudolftthal<br />

Welcher als dii<br />

einige Wohnung in demLanb^'FenilsttiiNohnüng)<br />

hieß: Alte Grckfen h'atterl


alten Zeitm herMeinb»u>^W


dern »bgenommen uud^als


Das Hochftifft Basel war -mächtigzod«.' nicht/:<br />

nach dem die, Bischöfe,' das Brevier^oder,:Schwerd5!<br />

besser führten: mit Bern unterhielten: einige Bura«)<br />

rechn ^Die Städte Biel, Solothutn und Laupen.<br />

machten gemeine Sache mit Bern., Unter den feinds. izòfi<br />

seligen Freyherren war Montenach, der nber inder<br />

NothBnrgrecht annahm; Bremgarten der nachZtr»;t;il<br />

siönmg deö Schlosses das Land,verließe der.Senn!»; 13<br />

von Münsigen,welcher-durch die Waffen 'gezwungen)<br />

wurde Bürger zu werden/ endlich der Kerro auf<br />

dem Kenenried, welcher in Todesgefahr einen Strik<br />

um den. Hals von dem Schloß „die -Bern« um<br />

Gnade angeflehet, ab« die. Waffen, übergeben und<br />

fiiehen mußte; Rorberg ein Schloß eben dieser. Ker^ in?<br />

ren wurde.mit Pechkugeln in Brand'gesezt; aus<br />

den.Flamlnen sprungen - viele


Ruhe' wie sie es von ihren Vätern bekommen, zu<br />

gemessen und ändern mitzutheilen, wohnen auf dem<br />

Guggisberg der am Fuß der Alpen'steh liegt, und'<br />

also, daß die Hügel, Ebenen,• Gebürg«, Städte,'<br />

Flekeü, Schlösser, Wasser und Wälder eines gros.<br />

sin <strong>The</strong>ils der burgundischen Schweiz bor den Au,'<br />

gen sind. Er stand unter' dem Reichsvogt von Graß,<br />

bürg; die Mönche von Rigisberg hatten Einkünfte.<br />

Graßburg ist in der Ebene am Wasser auf einem Fel,<br />

fen gegründet, so daß diese' gewaltige Mauren in<br />

so wilder Einsamkeit von den damaligm Menschen<br />

»zio und ihrer Gemüthsart gehörigen Begriff lerweken;<br />

dieses Schloß wär von' Kais« Heinrich VII. dem'<br />

Grafen von Sävoyen, von diesem dem Ritter Wil«<br />

Helm von Twann vor Alters übergeben worden.<br />

uz; Gleicher Gestalt kam durch diesen Kaifer^das Schloß<br />

Laupen, woselbst Grafen umliegende Cammergüt«<br />

verwaltet hatten/ um 1560 Mark an den Freyhnm<br />

lzio von:Granson^, von.diesem an den Freyherrn vom<br />

Thum zu Gestelen, ünt« dem folgenden König,<br />

ij2+ Ludwig von Bayttn/'an Bern, weil der Freyherr<br />

dem Haus Oestreich zugethan war, und weil über'


die Stadt bey diesem Schloß'tât diesem'die Ber,' ijo$<br />

ner dem Grafen'von Straßberg: die- Reichsr^gtey<br />

abgekauft hatten.' Als aber Bern bezahlen »liollte><br />

verwarf der Freyherr die Verfügung ; worauf die<br />

Bern« und ihre'Bundsgenossen in Ergitzach mV<br />

Illingen, seine nächsten Herrschaften, mit Fcür und'<br />

Schwerdt eingefallen und alles in Befiz genommen';'<br />

da dann der Freyherr that was gcfodert würbe/ Zn'<br />

Verwaltung "d« Wogtey wurdr von den Bernenf<br />

Anton von Blankenbürg, Ritter, mit einer Besold<br />

düng von 52 Pfund an Geld und eben so viel an<br />

Proviant, erwählt.<br />

Vor dem Kauf dieser Herrschaft waren dfcBav<br />

ner mit ihrer eigenen Freyheit vergnügt, welche aber<br />

durch die kleinenKritge viel« H«rin ermüdet, liebst<br />

ihnen allen der Macht eines einigen unterworfen'<br />

worden wäre. Die burgundische Schweiz lebt, vor»<br />

nehmlich unter Bern, bis auf diesen Tag in den<br />

wanigfaltigen alten Verfassungen verschieden« Herr«<br />

schasten, ohne andere Abgaben als welche das Fjolk<br />

bey sein« Ankunft od« da eö unter Schirmherren<br />

geflohen, übernommen hatte. Also wird, was an<br />

N s


, Geld, nach, den alten Sumlnen bezahlt» obschon<br />

Potosi.ihren^ Werth. vernichtet; die' Abgaben von.<br />

dem ^Ertrag-der Güter Habens sehr, zugenommen,<br />

aber.nicht^als Werten^die.Regenten mehr, sondern<br />

lveil die Natur z mehr giebt. -,- Ihre ; Freygebigkeit<br />

beruhet auf der Sicherheit, in lvelch« das Volk<br />

seine Güter, bcsizt, baut, und nuzt; ein Volk das<br />

unter so vielen Fürstentümern, Städten und Län,<br />

den» nun allein in Europa Jbii in das achtzehende<br />

Jahrhundert von aller unumschränkten Gewalt und<br />

von den Veränderungen der Finanz-nichts weißt als.<br />

durch Buch«, ein dapferes Volk/zugleich gesittet,<br />

ohne einige Niedergeschlagenheit/auch ohne Aüsge.<br />

lassenheit noch. Wildheit, bewaffnet, nichts destowe».<br />

«ig« gehorsam, srey j stolz hierauf, und nichts de,<br />

stoweniger sanft.und, gut.


Das siebenzehndeCapiteK<br />

. Laupen Krieg.<br />

"diesen seinen Zustand hat es' den Voreltern und<br />

besondtts einem grossen Feldherrn zu danken. Dann<br />

die grossen Grafen und'Freyh«ren^'mächten^ne<br />

Verschwörung)- das'gemeine Wesen 'zu zerstören'; dir<br />

Stadt Bern-hatte keinen Schirmherr«-als den deut,<br />

fthen Kaiser.- Der Kaiser ftlbst'war'der'UlhebÄ<br />

ihrer Noth ^in'd'nichts geschah-öhne' seinen beöo'll;<br />

»nächtigten'Befehlshaber; in'welcher Gefahr Bern<br />

von fast allen 'Bundsgenossen 'gänzlich' verlässenl'V<br />

sich selbstStärkeifand und M^Sim'^ (i^Wt<br />

oje nichtihre' Bündsgenossen lvären^<br />

' 'Der Papst' hatte den Kaiser' Ludwig 'in den ?J*7<br />

Bann gethan; da wollten die Berner^ dem> ^Kaiser<br />

nicht mehr'gehorchen';' so dachten die^ meisten/Diö<br />

s« Ungehorsam^wär-des'Kaisers sgeringste'Sorlje><br />

aber die Grossen bedienten sich dieser Gelegenheit:<br />

Eberhard von Kibürg stellte dem"K'ais«"vör:''ia?<br />

N;


die Bern« die Kiburger Münze nicht nehmen, ge«<br />

schehe aus Verachtung d« Gebote seiner Majestät,<br />

von deren er das Münzrecht empfangen. In Wahr,<br />

yeit war seine. Münje zu schlecht. Als nun der Kai,<br />

fer den Grafen .gnadig angehört,.erhellete, daß der<br />

Kaiser Bern straft» und nicht mit Güte gewinnen<br />

wolle. Wodurch ermuntert, alle Grossen viele<br />

schwere Klagen angebracht. Da berief der Kaiser<br />

«ine»» Fürstentag auf das Schloß Nidau; Gerhard,<br />

aus-dem Hauf Aarberg und Graf in dem Vallengin,<br />

ssar Conlmissarius. Also erschienen Gesandte der<br />

Herzoge von. Oestreich; es «schien, da* ganze Haus<br />

Wclschneuenburg; dahin eilte mit Freuden Eberhard<br />

»on Kiburg; ferners. kam Peter von Greyerz, der<br />

Graf d« Hirtenvölker; da versammelte sichder ganze<br />

Adel aus dem Aargau und aus dem Uechtland und<br />

Ms d«Wadt4 lmter diesen Feinden Berns erschie.<br />

tun, ohngeachtet ihrer^ ewigen,,Bündnisse, Gesandte<br />

der Stadt Frenburg mit gemessenen strengen Befth,<br />

Ierj» Hierauf kalnm alle üherein, .daß die unzäh,<br />

lichen Beleid iaungen, die sie erlidten, aus einen»<br />

allgemeinen ©rtjnd entsprungen, weil^ Bern den


Grossen die Oberhand entreissen und an dasV.ojk<br />

bringm wolle; daher, vergeblich; sey/Bem von ein«<br />

.zelen Sachen,abzuhalten, sondem-sie müsse Mit gan,<br />

zer Macht von Grund aus vernichtet werden. Wor,<br />

auf sie alle geschworen, dem iCommissarius ^aber<br />

»vegen Würde dieses Amtes alle Gewalt: üb« ;.tiese<br />

.sagten sieden Bern«« Handel.und Wandel, i Wovon<br />

als das Gerüchts «gieng, grosse Bestürzung die Gl»<br />

, mütber eingenommen, eine kleine Stadt wid«.den<br />

römischen Kaistr und wider alle. Grosse aller benach,<br />

barten Länder in, Gefechte zu sehen. : Doch suchte<br />

die Stadt leinen. Schirmherr«rj manfal) hinwide»<br />

rum unter dem Volk keine,.blinde Wuth.<br />

^D«<br />

Schuldheiß^ Johannes von Bubenb«g, der Alte be,<br />

rief den Rath ; welch«, unnfchroken. und Nlit.ge,<br />

wohnt« Würde:diestn Schluß faßte '.^gerechten An,<br />

foderungm Genugthuung zu; leisten, und Gewalt Mit<br />

Gewalt abzutreiben.<br />

ireneine Unterredung vorgeschlagen.<br />

Auf dieses hin wurde den Her,<br />

.Geschaffte, gegeben; indessen, sie? sich.rüsteten,^ver-<br />

DieZusammenkunst<br />

wurde zu Burgdorf gehalten«: D« Commis, i3ja[<br />

san'us befahl:.dem Kaiser Ludwig von Bayern (St*<br />

N 4


hoMM'luschwören;, und foderte ^'vaMark, als<br />

eine Schadloshaltung wegen unbezahlten Stemen.<br />

Gtaf Eberhard'von Kiburg machte folgenden Vor,<br />

trag: da «^Einkünfte von Thun den Bernern aus<br />

Noth^ttpfaUdtt^begehre er, sie möchten - sichhiefür<br />

bezahlen^ lassen -V seineN'-^lMerthünen. glauben • sie<br />

BUlgrecht geben zu dürfen; er < gestalte dieses nicht.<br />

Hierauf begehrte' Graf Peter von Greyerz•:"• daß da<br />

der^Herr voll Weissenburg, nachdem ihn das Hans<br />

Greyerz mit grossem-Aufwand oft beschirmt, Bür.<br />

gepder,Stadt Bern geworden,Ihn diese jurBezah,<br />

lung seiner Schulden anHalle;: «"sey-ihm an Capi,<br />

täl und gehörlgemHins zodn Btttterpfund' schuldig.<br />

.Worinn der Graf alS' Mitbürger durch Freyburg<br />

untnstüzt wurde: Die Freyburger begehrten die<br />

'Stadt Laupul, welche zu laufen d« Kais« ihnen<br />

^ erlaubt. Worauf Graf Rudolf zu Nidau- klagte,<br />

' daß die Berner den Unterthanen der Herren ihr<br />

.Burgrecht igeben, verführe das Volk, den Herren<br />

«ungehorsam zu werden; so haben sieaus der Stadt<br />

Erlach dreyMänn« s seine Unterthanen) angenom,<br />

Wen. Viel anderes wurde angebracht; worüber die


Berner also gesprochen: Ludwigen von Bayern als<br />

Kaiser zu gehorchen, wird von dem Papst bey hohem<br />

Fluch verboten ; wann der Herr von Kiburg seine<br />

Schulden bezahlen wird, werden wir die Pfandbriefe<br />

vernichten; obschon von den Zinsen, die man dem<br />

Herrn von Weissenburg fodert, vieles zu sagen, sol«<br />

Jen alle seine Schulden bezahlt werden, aus dem ge,<br />

meinen Wesen; dem Decret wegen Laupen werden<br />

wir nicht gehorchen,.da wir diesmal diesem Kais«<br />

nicht gehorchen; was der'Graf von Nidau gesagt,<br />

erwekl Vttwunderuttg, da Kais« und Könige, seit<br />

Bern steht, öffentlich, was auch die Herren ausü»<br />

den, uns gestaltet, Männer, die nicht: leibeigen,<br />

zum Schirm, nie zu Aufruhr, aufzunehmen ; über,<br />

Haupt wird Frieden und Recht niemand vergeblich<br />

bey uns begehren; dem ersten wollen wir willig alles<br />

aufopfern, ausgenommen das lezle. Welches alles<br />

nichts gefluchtet, als daß die Feinde Zeit gewonnen.<br />

' Zulezt hoste Bern auf die Stadt Freyburg, auf das<br />

Andenken des gemeinschaftlichen Stifters, auf die<br />

Freundschaft mit welch«'sie von Alters her imFrie»<br />

den zusammen gelebt und in vielen Kriegen die Was«!


ijj9 fen.'für einander geführt. Also hielten sie zu Bla,<br />

matt noch: eine Tagsazung miteinander. Ab welcher<br />

Tagsazung die Gesandten der Berner leine Hofnung<br />

zu Freundschafft.oder Frieden zurüt gebracht; und<br />

nun sah:Bern sich »«lassen.,^ Freyburg war weder<br />

eine deutsche noch eine welsche 'Stadt/ vielmehr<br />

beydes, daher sie fast nicht als ein gemeines Wesen<br />

veste Grundsaze haben konnte; desto mächtig« war<br />

der Einfluß des Herrn, des Hnzogen von Oestreich.<br />

Welche Uebel gedauert, bis die Verfassung aristo««,<br />

lisch und Freyburg in Freyheit gesezt worden ist.<br />

- 'Das:Gerücht von dem Krieg wider das ge»<br />

.meine Westn.des.ibernerischeu Adels «gieng durch<br />

den ganzen Elsaß, in den Brisgau, in das Herzog»<br />

tum Schwaben, über den Iura in das Hochbur,<br />

gundische und in die Alven Savoyens, dann die<br />

Ritter dieser Stadt, ihr Muth und ihr gemeines<br />

Wesen/ ihre sieghafften Schlachten, das Glük ihres<br />

Volks, und die Macht ihrer Feinde waren durch<br />

fremde Dienste und andere^ .Mittel wol bekam.:.<br />

Fünfhundert -Herren, mit gekrönten Helmen, sieben<br />

hundert Herren-mit ungekrönten Helmen verfam,


melten über 15000 Mann zu Fuß und über 1200<br />

.Mann zu Pferd. Von ihrem Anzug, ihrer Versamm»<br />

lung/ ihrem Zwei, ihren Drohungen und ihrer Macht<br />

brachte das Landvoll den Bernern tägliche Nachricht.<br />

Aus Laupen schrieb Antoni von Blankenburg um un.<br />

verzügliche Veistärlung, »vorauf der Herr von Bu«<br />

benberg, als Schuldheiß, Rath und Bürger berief.<br />

An diesem Tag/ von dem Staat und Nachwelt abhien»<br />

gen, betrachtete der Rath, wie nöthig sey, wederdem<br />

Feind noch dem Volt ein Zeichen einiger^urcht merken<br />

zu lassen. So daß der Schuldheiß aufstand und mit<br />

aufgehobener Hand bey Gott und allen Heiligen ver«<br />

schwur: Laupen zu behaupten, sollen Gut und Blut<br />

ihm nie zu theur seyn. Worauf der Rath und alle<br />

Bürger eben diesen Gdschwur gethan; und also faßten<br />

sie den Schluß: wo ein Vater zwey Söhne habe, soll<br />

einer nach Laupen; wo der Vater gestorben, aber zwey<br />

Bruder seyn, soll einer nach Laupen, 600 Mann waff,<br />

„eten, waren bald rüstig und marschirten aus der Stadt<br />

unter dem Venner von Muhleren, den Kriegsräthen<br />

von Kratigen undNeükom, nebst Burkard, Meister<br />

der Maschinen; das oberste Commando stand bey dem


IQ4 ". '»'<br />

jungen Herrn Johann von Bubenberg, dessen Vater<br />

Schuldheis.war. Diese zogen also in die Stadt<br />

Laupen zum Blankenburg, entschlossen, Laupen bis<br />

auf den lezten Tropfen Blut zu beltheidigen, wie es<br />

ihre Pflicht war; dann es kam nicht allein aufLau»<br />

pen an, synhern dstß dem Volk der Muth nicht<br />

sinfe.<br />

Da kam die Kriegserklärung Graf Gerharden<br />

im Namen Ludwigs, römischen Kaisers, Königs<br />

der Deutschen; hierauf sandte. Graf Peter von Aar,<br />

Yerg seinen Fehdbrief; dann folgte die Menge der<br />

andern. -Damals lehrten die Berner, wieglükselig<br />

ein Volk,.welches über solche Gefahren Entschluß<br />

gefaßt; Furcht findet nicht Plaz, wo der Geist von<br />

herzhaften Ueberlegungen eingenommen ist und nichts<br />

vor Augen hat als einen Sieg oder ewig ruhmwür»<br />

digen Tod. In dieser Gemüthsfassung unternamen<br />

sie keine fernere Unterhandlung, und, also zogen sie<br />

das Land.herab für Aarberg, als die wol wußten,<br />

daß wann Bern.bedrohet,würde,.ihre Geschwind<br />

digkeit allen Feinden vorkommen wurde. Bald kam<br />

Nachricht, wie die Feinde alle Macht auf das eil,


fertigste zusammen stossen; die Absicht w'äri auf Lau.<br />

pen gerichteti Worauf das Volk Aarberg verließ<br />

und hinauf nach Bern eilte; da rathfchlägten'<br />

Schuldheiß, Rath und Bürger über den Cntsaz von<br />

Laupen. Allein um Laupen flössenvon allen Gegen«<br />

den her täglich die Feinde zusammen; jeder Hausen<br />

war ein Volk unter seinem Graf oder Frehherrn;<br />

alle Ankommenden wurden Mit grossem Freudeng«<br />

schrey empfangen; alsdann übten sie ritterliche Splelti<br />

Nachdem der Commissarius, Nidau, Aarberg,<br />

Montenach, Greyerz und im Namen des Erzhauses<br />

mit vielem Volt der Graf von Fürstenberg, die<br />

Bischöfe von Lausanne und von Genf Und andere<br />

zugegen waren, kam auch Johann, der einige Sohn<br />

Ludwigs von Savoyen Freyherrn der Wavt und'<br />

welcher schon in zarten Jahren 'im Krieg erfahren<br />

w°ar. Er kam freundschaftlich, von seinem Vater<br />

geschikt Vermittelung anzubieten. Der Versuch wär<br />

fruchtlos. Die Herren aber sparten keine Kunst, ihn<br />

zu'bewegen, an dieser Kriegsthat Antheil zu nchmm,<br />

und mit welchem Arm er in Flandern für dasHaus<br />

Valois gestritten, habe, Mit eben diesem Arm bie


Waffen für seine Freunde zu führen; da vergaß in<br />

eince unglütlichen Stunde der Herr von Savoyen^<br />

die Befehle seines-alten Vaters und blieb bey ihnen.<br />

Hierauf schlug der, Adel die Wagenburg.<br />

Als-das ganze Volk und gemeine Wesen der<br />

Berner in die Hand eines Feldherrn gestellt werden<br />

sollte, waren sie über diese Wahl in i so stark als<br />

40 000. Es ist aber an einem solchen Adel jene Ver,<br />

legenheit ruhmwürdigcr als ein Sieg, weil bey un»<br />

wissenden Völkern ein jeder Subaltern' durch Fer^<br />

tigkeit in der taglichen Manoüvre, wo nicht gar.'<br />

durch Rang "oder durch die Zahl, unnüz im'Dienst<br />

verflossener Jahre sehr grosses Ansehen, bekömt, und:<br />

über alles mit Uebermuth entscheidet', indem er nicht<br />

weißt, daß unter'allen grossen Männern keiner wich,<br />

tiger und nicht leicht einer so selten.ist als ein vor,'<br />

treflicher Feldherr. Da kam Rudolf von Erlachl


1<br />

•*:<br />

HO?<br />

Ritter, der erstgeborne Sohn Ulrichs Castlans von<br />

Erlach, unter dessen Commando viele sich erinnerten,<br />

vor 4« Jahren in gleichem.Fall am Donner»<br />

bühel über die verbundenen Grossen Sieg davon ge,<br />

tragen zu haben. Er war von dem Adel der die<br />

Stadt gestifftet und von Anfang an regiert; er de,<br />

faß Landgüter zu Horden im Nidanifchen, zu Münch,<br />

ringen, zu Iägistorf und an andern Orten. -. Er war<br />

indem Alter wo die Leibeskrafft ihre Stärke, der<br />

Geist aber die vollkommene Reife besizt; « liebte<br />

die Landwirlhschast, aber er hatte in vielen Län»<br />

dern ein ausnehmendes Gcschik zum Krieg bewiesen.<br />

und vervollkommnet. Da er Vasall des Grafen von<br />

Nidau und Bürger der Stadt Bern war, hatte er<br />

zu Nidau sich erklärt: der Krieg mit Bern gereiche<br />

ihm zu unersezlichcm Verlust. Welches der Graf<br />

nicht geläugnet und also beantwortet: er verliere<br />

an ihm einen einigen Mann, daher gestatte er<br />

ihm gern, für Bern zu seyn. Worauf der Erlach<br />

so gesprochen : Herr Graf, ihr sagt, ich sey ein<br />

Mann, als einen Mann will ich mich zeigen. Als<br />

nun das Angedenken alter Siegt durch seine Ankunft


aufgewallt, wurde et durch allgemeinen Zmuf zum<br />

Feldherrn angenommen, und Schuldheiß Johannes<br />

von Bubenberg der Alte übergab, ihm die Panier.<br />

Da dann der Erläch aufgestanden und zunt Volk;<br />

gesprochen, wie -hier.nachfolget:. sechs. Feldschlachten<br />

habeich mitgehalten ;, ilt. allen ist. von. geringerer<br />

Anzahl das grössere Heer geschlagen worden; Ort«<br />

nungist ein sicheres Mittel, Schlachten Zugewinnen;-<br />

ich will vollkommene Gewalt über das Leben deren^<br />

dir.ich commändirin soll, und gebe, keine Rechen»,<br />

schaft von Bestrafung der.Ungehorsamem Als die'<br />

Berner. dieses hörten /: hob jeder stine^Hand auf und.<br />

schwur: dem Erlach zu gehorchen; worinn sie gleich<br />

den Römern thaten/ als die wußten daß ohne Kriegs,<br />

zucht ein Httr ohne Seele ist; sie wollten uns<br />

lehren, Helden gehorchen; welches ein Volk, so es<br />

thut, zum. Sieg, der Ungehorsam aber, in den Un,<br />

tergang leitet<br />

Es war nicht weit von Thun-, ein Ritter Hanns<br />

iwn Kramburg,,d.«i die. Berner.unterstüzt, als er<br />

Krieg mit Greyerz shatte,. um die Beste Vanel;.im<br />

Ganenlnndi Als nun ganz.Bnn-waffnete, der-<br />

Herr


- ' 20?<br />

Herr von Weilsenburg - die Unle'tthäiien W 'Siben^<br />

thül - und -von« Uspunnen "zur''Hülf^-in ^VewMnz'<br />

brachte,'und'Vllsl'i sich aiistnachte' jÜnt^Sch'ltm W'<br />

lter 'Sch'ittnherr'en j' eilte det von Kranchurg üb« d'it"<br />

Berge zu den ^Schweizern'in'Ul


aMUmstag war, wann man.marschiren und schla,<br />

gen wolle, gaben, zur Antwort: schnell; und als Um,<br />

frag war, wie man schlagen soll? war ihre Antworte<br />

bis auf den lezten^ Tropfen Blut. , Damals b^z^,<br />

l^n die^Solothurner,.2bschon.sie von der.östrcichi»<br />

schen Macht bedrohet waren, unter allen bnncrischen<br />

Bundsgenossen allein alte Treu, und schitlcn 8°<br />

wol bewaffnete Männer zu Pferd., In Lanpen hiel«<br />

M Bubenberg und Blankendnrg, schlugen manchen<br />

Sturm.ab, wurden oft aufgelodert und gaben zur<br />

Antwort.: lieber wollen sie alle umkommen. Zwölf<br />

hundert Steine wurden, an die.Maur und in die<br />

Stadt geschossen; die Stadt war ganz, umwallet;<br />

Proviant nahm ab, der Feind wurde verstärkt. Am<br />

zwanzigsten Iunius wurden die schweizerischen Hülst,<br />

völk« von den Bernern^ bewirthet, von dem Priester<br />

Dietbold.Balsamwind alle ermahnt, und Gottes,<br />

dienst. mit. Gelübden,, mit Almosen und. feyerlichen<br />

Umgängen bey Tag von den Männern, bey Nacht<br />

von den Weibern, geleistet; um die Mitternachlstundc<br />

ertheilte der Feldherr das Zeichen des Aufbruchs.


Sie brachen bey Mondschein 'aüfj''llemlich 'die<br />

Schweizer, ;oo Mann aus dem Thal^Haöli und<br />

von Interlaken, ;oo auS dem Sibenthal/ 80 Re»,<br />

ter von Solothurn, die Bürger und Ausbürger die<br />

von allen Orten her bey vier'taustnd'Mann stark<br />

dem gemeinen-Wesen zu Hülf gekommen' wareck<br />

Der alte Herr von Bübenberg'und alle Greise bliei.<br />

ben in der'Stadt, und bey ihnen M heldenmuthH,<br />

ger Mann^'Venner Peter Mendschaz^"von- Balm^.<br />

Um den Mittag nahmen die Verner Posto auf einer<br />

Höhe vor einem Wald unweit Laupen/'(so daß die<br />

Laupener sienicht sahen) und beobachteten den Feind»<br />

welcher unter Gnhardrn von Valengin ündÄtudol,<br />

sen von Nidau stände' Nidäu that ei'an Erfahruiig<br />

und an Kenntniß des-Feinde^^dtn^übr!gen''zuvor»<br />

Er hatte Albrechten' dem andern, Herzog von Ocst»<br />

reich, die Schwierigkeiten vorgestellt;' Albrecht hattt<br />

geantwortet: keiner aus dem 'Haus Nidau hat je<br />

einen Feind gefürchtet; worauf der- Graf geschw,«.<br />

ren: heut Nidau und nimmer j'ic^'verliere Gut<br />

und Blutj will es aber- theür Mkaustn^ Er-sagti<br />

auch den Grafen -und^Freyherren diirM ÜnWulli


4int» Verachtung ^das Treffen beschleunigten: unsere<br />

Feinde werden^ich. allezeit finden lassen.. Dicjeni»<br />

Hey>segeln,,welche, der von ßrlach nie aus den<br />

Augen stzte, zsind.^ Ordnung^auf Has genaueste zu<br />

behaupten; zuversichtlich anzumarfchiren, straks auf<br />

den Feind; und nie zu fliehen. Da er viele ungeübte<br />

.Soldaten hatte, swoHe^er derKriegsmanier des Fein»<br />

des keine schweren Wendungen, entgegen-zu sezen<<br />

dann die Miliz verwirret sich in künstlichen Wendun«<br />

gen; sondern.das.Volk möglichst, anfeuren, um seine<br />

Stärke unendlich, zu vermehren, .und, alle Künste der<br />

Feinde durchberzh^afIm<br />

Welche<br />

Manier von.den. Schweizern mit unverrültem Glük<br />

beobachtet worden^ als geziemte..sie ihnen,-,ih«m<br />

Land. und. ihren Kriegen; weil gber. jeder Osscicr<br />

weißt, -was in fremden Diensten täglich gethan wird,<br />

wenige.aber..warum^..empfahlen einige^ nachmals,<br />

was neu war,.mehr als das,Einfache, und vielmehr<br />

Formen als.,die.grossen. Grundsale.<br />

., z Von ^Solothürn^iam. Nachricht: wie Graf<br />

Eberhard von.MW Mt.4500 Habsburgischen Un»<br />

ierthanen an.der Aar, hinauf 5.üke..,^'Also..beschloß


Ellach den Angriff. .'Die feindliche M'euterey wollts<br />

durchbrechen i oder "vorbey.sprengen,^und-lalsdana<br />

den Bernern in die Seite/lode^.«on'öben'hekabM<br />

den Rüken.fallen; das Fußvolk in geschlossener uNl^'<br />

enger Ordnung.sollte^die Bcrncr'-anfhalten^• Die<br />

Schweizeründ 'Solothumer^wiM'nraüf ihr Begeh«<br />

ren jener'Cavalcrie'entgegm^gestilltj'-Bcrn'stand^<br />

gegen dem ^Fußvolk.' :-D'aldii Mnnletste Iugend-M<br />

den Zünftenl-der "Gerwer nmb!!FlriZcy«r^war'/ ent/<br />

stammte •> (?£ Erläch 'im ullttgrösien'Dilpftrkeit, ini'<br />

dem er ihnen zurief: wöseydt nlm'ihr, Jünglinge^<br />

die ihr geichmükt Tüg'und NachttMit Blumen und-<br />

Federn! umher 'lanftt- und'' jeden-'Wtuiz ''anführet ?-<br />

hier Erlach l' hierrd'ie^Panier lchcütüichet bey euch)<br />

die:.'Ebre.der,-Stadt Birni'«' cOwriefen alle-freüdsg^<br />

HftHtoitWoBm^f^<br />

zi»! allem'folgen ^:5trattN'chelvür «Aden-Feldherrn<br />

ÜM üm'idie'Pametl'ö'M'nun das -Zeichen geschah,'<br />

rannttn Schleuderer aus den Feind hinab^schleu)-<br />

derttu Steine/brachen'.^^die'Vrdnimlj,ldnnn^traten"<br />

sit"zurüK.'L Schwerereiserne Elteiwü'gen'fuhren'mit<br />

-Gerassel h«Hsu^ie


jcr au/ den Wagen stritten wütend; mit ihren Wa.<br />

gen konnten.sie nicht weichen. Allein die Hintersten,<br />

als Unerfahrne, hielten die Wendung der Schleu,<br />

derer fur:denMfang:der Flucht und. nahmen die<br />

Flucht in. denMald.»:7 Welches bemerkt wurde und<br />

mancherley Gemüthsbewegungm veranlaßte, bis Er»<br />

lach die Nachricht lbekam..Da er dann mit aufge«<br />

heitert« Miene unter das Volk laut rief: der Sieg<br />

ist unser,.alle Furchtsamen sind?aus dem Heer. In<br />

diesem Augenblil, da auch die Streitwagen Wür«<br />

kung thaten, drang:;der Feldherr, mit ljenen Iüng,<br />

lingen, die.Panieriin der'Hands' mit'unwidelsteh«<br />

Ijcher Gewalt ünter-das feindliche Fußvolk ein; wo,<br />

felbsten die von?Freyburg vornehmlich widerstanden,<br />

so daß der Schuldheiß von Montmayor, der Vennep<br />

Fülistorfü.mit. vierzehen Anvcrwandtm und viele an,<br />

de« gefallen.sind;-'auf,welches bin./daiWiderstand<br />

' pttgeblich schien, i.das ganze Fußvolk: auf zwey Straf,<br />

sen ob und-unteriLaupen.dieWelschen.in.$W welsche«<br />

die.Deutschm.in^s.d<br />

Wegwev<br />

simg^derMlaffen:die» Flucht ergriffen. ^ Indeß nun<br />

die.:Bcmer.den-^chweizern undSolothurnnn.wie«


der die Reuterey zu'HülflogenKgeritth eben diese<br />

Reuterey in dieFluchti'


Mihung WitKMl:velwus,dern/-wtr.!niOt'.weißl><br />

4Vi^^g>iundMtmün<br />

lwYMllezten^.eutschey.'SMachten^welche?Mitun»<br />

Och^rter:Uu.nDgeMett lvorden-.sind^lkaum.yollstaw<br />

^^eMnsichtihati<br />

l!^Als.?die-,Ufbermindee? M inaMdMÄLieg? o«,<br />

satstwelt cl,ndl.Golt7Mdanktl,)sprach..-.der -Feldherr.:<br />

duMZnttOt.dNllNs:HZbtn wir! deniSiegs«nd 'durch<br />

sllltNüHildewylV) »^.strengt.>r.handvcste^ alltljicbste<br />

FrzunVenvyNlßithM,? Ull,.HtnterwaldeVWd::auz<br />

"de« Stad.tz^Nbmn;5 iK)»uill:ni


Schweiz -.frey bestanden und.,Macht ^rwo^illach..«n,cmMstuh<br />

'V.ndiBrayd bcgabljlch/MaßEberhaMunvcrrM<br />

GachtMrük^p Derz.Herr vonlErlacL 'Ohrte/ sein<br />

Heer nach: Bmi^.D.ieffN Siea/pern,ochte Tugend,<br />

welche von unserm/GMÜlß:abhängt.,»àbn Wacht,<br />

sselche. das,.Glül^lUMlft.<br />

07u.':Dal.stbwnr


UnbesorgtMnd 'ünerwogtN Aufwands'/ < Bern-^um<br />

Beystand aufgebrochen)-einige'hundert PfuMSil,<br />

berzur-Schadtöshaltung:<br />

' f'Pene Milche in'den Waldngeflohen ^wurdeni zu<br />

Müslöfchlicher.Vch'anbe Hölster?l>genann^.>.Weil<br />

Herr Jordan 'von Burgistein' ,fi&«;tiefegtàt&t- !


des-Hauftt^Swbotbccg an;-linn^£huwifee;i^^*M<br />

ringsherum war. fjbte.:-3«fwßt < abgeschnitten weswe-.<br />

gen i Unterwalden' mch^Haslj;ihnen^KoW^ gekaufst<br />

«M bis --nach'lSviez 'gebracht/.A5sVittzig: Laupeneri<br />

ßreiiften,gegen:Freyburg; zw.ey?upd>zwanzigMur><br />

Pen erschlagen.^. AlsIrlachDieses.hörte> schwur er«.<br />

M-zu rachm.Mlles was j« wollte, geschah.; ^bann<br />

Als nun dieDünglinge mit zgtöster. Dreude? waffnu<br />

ttn,^ohne daß jemand wußte,M0!U-i°dMzwohin,e5<br />

lommandiren -werde,?,btfahl er, .^ dieAhore zu $m.<br />

fchliessen;i bey Nacht.Zrach.yc M?gegenM.Stadt<br />

FreyburM Auf: dem SchönenbergunnieiyFreyburg<br />

verbarg er Volk,i^rjyeMfWäldWMit«I.«b^<br />

ans derselben gimgenWferdt;:w


und verbot'ihnen Tzu'helftlu ^NachsiclL gegen ungt,<br />

horsame Soldaten ist'» wider'den Staat.<br />

;<br />

Indessen<br />

wurden die Berner von den Freybutgern angefallen^<br />

Erlach flöh^pIenstits dtm Wald wandte er sichund'<br />

fthwangidas 'Schwirdt>• worüber^derl Hinterhalt in<br />

den Rüken der- ^Feinde -stet; -Erlsch wandte.sich, 'tu<br />

schlug ^o«,-'und Machte Beuten 'In diesem Jahr<br />

war die Stadt'Freyburg zwey" Männern ihre^E«<br />

halsung schnldsg j" dann die Berner standen vor de«<br />

Manr's'dieVorstildt hatten sieangezündet j dieBrüte<br />

brannte und^Freyburg war von'Holz; da nun oben<br />

Hai' Uw&t&mtitli flüchtlten^liwürde» durch ^dm<br />

Eifer^lweylguttt Bürger"-Uc Brüte abgeworfen. In<br />

gleichem' Jahr < wurde Bern behauptet wie Sparta<br />

nach demUnglül bey Leüktren:. als die Bürger Thun'<br />

belagerten i'lführtt' Bürkärd -bsn^llerbach',' östreichU<br />

fther:Landvvgt'^unversehens ^ieiFreybnrger an den<br />

SulgenbachtsastaN die Stadtmaür;"die alten Män,<br />

n« "tMneNtnllsich" ihrer ^Jugend /ibewaffneten ihre<br />

zitternden Gliedet,'! sielenplözlich heraus;'mit Erfolg/<br />

Von Aarberg) bisnnäch^LängenaU'Und' von Bürenl<br />

bis an'.dnsG'üsgiSderg fühlten alle Feinde-^e schwere


Hand Berns ; bald fast, ohne-Widerstand ; Gott,<br />

sprach alles Volt, ist Bürger zu Bern ; wie dann<br />

auch die-Btlner^Mtt, zu Urkundseiner Gnade"<br />

eine^.Messe gestiftet.'. Nach solchen Siegen behielten<br />

sie auch nicht ein Dorf, dayn sie richteten ihre Au»<br />

gm einig,auf «in gemeines freyes Wesen, und stärk,<br />

ten 'es.» durch Ruhm und Muth.. : .Bey einem freyen<br />

Volt fragt, wie bey einem Heer-,. niemand,-, ob die Ca,<br />

seinen weitläuMig,tt.si»ndern«wie,; lerne r milüatifät<br />

Tugend, bischaffen sey^ diese bleibt ihm,-Stadt und<br />

Land dem Mächtigsten.<br />

. .Also gaben.ße den Frieden, wann ihn die Feinde i<br />

suchten. - Freyburg erhielt ihn zu Ibrisdorf durch<br />

Vorsprache Agnesey von Oestreich,, verwilsivcter K.ö,<br />

nigin von Ungam. ..Die unmündigenMöhne Graf ,<br />

Rudolfs von Nib.au lidten wenig und erhielten einen<br />

billigen Frieden 'ohne Vermittelung^durchdie Sorg,<br />

fall Erlachs; so ehrte er ihren erschlagenen Vater;<br />

er war ihr-Vormund, welches Amt Ueberwundene<br />

ftnst nicht leicht dem feindlichen' Feldherrn ';• anver»<br />

trauen. < Ihre Leibligene nie »in, Burgrecht aufzu?.<br />

nehmen,7 hatte Bern..vor.der. Schlacht angeboten


und nach den Siegen blieb es dabey, weil es billig<br />

wati<br />

Ein' Herr von Krauchthal,' Schirmoogt - von Ri,<br />

gisberg ] und Herr- zu Iägistorf-'gäb' dem ältesten<br />

Söhn dis^Ritters-von '(SxÜ^jüne Tochter ;" der<br />

jüngere Sohn erbte die Herren-von "Kien;: ein Un»<br />

terwaldner,' Edelknecht von Rudenzj 'heyrathete Mar»<br />

garetha^ feine Tochter, sie bekain '8<br />

sieuer; ändere- Töchter traten -in-den geistlichen<br />

Stand. -Erlach lebte bis in ein sehr lsohes Alter ftiedi<br />

sam und glüklich auf semer Burg^Reichenbach an<br />

der Aar-Unweit'Bern,"in der Unschuldigen Landlust,<br />

gleichwie M/Tatösoder Q^ Curius s seine Knechte<br />

und Mägde ballten das Land; «ausgenommen >daß<br />

ihm eine Magd eine mäßige Tafel-rüstite; '-•antet<br />

Wand hieng fein Schwerdt welches er in Befreyung<br />

lz6» des gemnnen Wesens geführt'hatte.- "Allein da käm<br />

fein-Eidant von''Rudenz' und^hob-uber' die Bejah;<br />

lung der:Ehesteuer?einen' Wortwechsellan sdazumal<br />

Oar Rudolftvön/Cllach-ein grauer ^zitternder mb<br />

hülflöscr Greis :"da'grissRudenz zu jenem siegreichai<br />

Schwerdt und -ermordete -ihn. - Als das Gerücht eri


^ • * ' • - . . . . . . . . .<br />

schallte, daß der. Ritter.von Erlach, durchs^Meuchel,<br />

mord umgekommen,,, war niemand ^unter-dem Adel<br />

noch unter den Bürgern von Bern, der nicht ^«ilte,.<br />

Rudolfen von Erlach zu rächen; auch findet man,<br />

daß Rudenz bald umgekommen. .Man weißt kaum,,<br />

in welchem Grab Erlach von seinen Thaten, ruhet,<br />

und« hat keine Bildsäulen oder Mausoläen; aber<br />

er ist 'in ewigem,-Gedächtniß bey., denjenigen Men,<br />

schen, welche denEdelmuth Fühlen für ein genieines<br />

Wesen zu leben und zu sterben.<br />

Das achtzehende Capitel.<br />

D i e' Schweife t.<br />

Von 13 33 -- I3s.Ii<br />

*>


undkeinen<br />

fürchtete, unter Werner Staufächeö,<br />

Iöhanl, von Attinghausen, - dem" ab Iberg 's Vmni<br />

von Moos/denen von Wolfenschieß und andern al«<br />

JJ j6 ten^Landmännern bey ihren'Heerdeli. i! Kydi Nagel<br />

von'Schwyz erschlug'Wälth'ern im Len;l sielivaien<br />

von. gut« 'Herkunst und' grossem Anhang;'"' also ver»<br />

mittelleN-Üri)" Ünterwälden«und Lucern durch


tinghausen, Abt im Disenlis?bewogenj'und in-Vem<br />

24«sten Jahr nach dem Gero von Froburg den Sa» 1350<br />

men der Hweyttacht ''aus^<br />

grossen Versammlung von Prälaten, Rittern des<br />

deutschen Ordens, Freyherren und Gesandten der<br />

Städte^ Klöster'und Länder Nach'den alten Schrls.<br />

ten und Kundschaften alter Männer.alleFeindsthast<br />

-mit Schwyz -beygelegt; nach djestm.iwurde der BMn<br />

Todten undHebmdigen ltrlaNen«und.jenenigeweHte<br />

Erde>und gläubiges Opfer gestattet.^^:.." r Ii«tytftm.<br />

Ruhm und-in/o ^unschuldigen Sitten. standeNidie<br />

Schweizer ;•• als Zürich in ^, äusserster ^Gefahr ^bM<br />

ihnenZufluchtsuchte,.«»NX unverzüglich.ausdasHel»^<br />

wüthigste, nach ihrer alten Art..Beystand erhielt.-!;


Das neunzeHende.Cap.it.el.<br />

Einleitung: i Von,Tl)utgau;<br />

Aisa die Schlvciz in einem lleinin Bezirk an Lage<br />

unb'Erdr'eich' fchrlnsnigfaltig, ist hieräUs eine grosse<br />

V^«Knyeit''N^LebeVentständen'y-fb' "&"§ Zutsch,<br />

-SWpllnd'Bern M-öcrschiidMeWitlen haben,<br />

"ündOeträchtnMswürdV ist^ wichen'Vortheil bder<br />

ihrer CoMlmHd'er dem Zem'tinenWesenaller,schwei,<br />

zirischin Eidgenossen verursachet.<br />

Zürich steht in dew Gau, der vom. Fluß Thür<br />

genannt wird. 'Von welchem Gau> seinem Anfang<br />

und Fortgang die Alten melden s'wle hier nachfolget:<br />

Es ist wöl in uralten Zeiten das helvetische Volt <<br />

von den Ufern des Mayns an den Fuß der Alpen<br />

gewandert und hat mit Germaninn und Rhäliern


227<br />

unaufhörliche Kriege geführt; ,aber.von,dcn Heloe,,<br />

tiern, der Art und Ausbreitung.ihres.Feldbaus ist<br />

nun keine Sput.<br />

Ltnt« den. Römern ^blühete der<br />

Thurgau.deswegen auf, Weil er zwischen' den Äl,<br />

i:j;it.-Ä5;;.l'',C'v:-' •• '..-,'*".,. ;'.•'«••/' '• . •>•>•-<br />

pen und Germanien, aus der Strasse.durch die von<br />

Gallien bis an denPropontis das Kaisertum zusain,<br />

wen hieng. Daherzu Arbor Felir, i).AcroceräU»<br />

nium, 2). ad Fines, i) Vitodurum,,4).THüri,<br />

cum,;) und andetöwo der Strasse nach Beoölke,<br />

rung entsprungen ist} Wwättö.warmer Wald üny.<br />

nordwärts der. Barbar. Alles, sielmit Rom. Alles<br />

liv^'k-b {filiunnr -,.?;? ".*:^ f4i},i.'0. i:::;-> ',•!'•• '.in:<br />

haben die Franken hergestellt,.und Weltbund bteit<br />

vergrössert. In. den langen Kriegen, worinn, wie<br />

es auchstyn mußte, das römische Kaisertum der ale><br />

tnannischen Frehheit^nv die unbändigen Alemannen<br />

Oi<br />

Wngau^ ^WMMentvMnMden;<br />

JL.fc<br />

^Mzu<br />

i) Romischhorti.<br />

4)MjNt«fthuyl:<br />

l.)«2üM


da wurden bie'Casielle/ die Städte/ die Tempel und<br />

Palläste mit Gesträuch überwachsen,"versanl die<br />

Strasse in'su'mpflgen Wiesen'/ stand Wald rund um<br />

dm Zürichse'e;''hie'mit war der Berg Aldis bedett,<br />

. '»oii ià «füütê,« die ThalerT%


Insel/ imBodensee, ein Klösterund ward Reichenau;<br />

die Grafen Wolfhard und Wolwene bauten.auf der<br />

Rhein-aue/ die.der Strom,umfließt/, S.-Findani,<br />

Stifft;^ allein S. Columbanus und S. Gallus leuch,<br />

tele,, vor allen hervor. - Im dunkeln Altertum wer<br />

weißt ob^ der.,griechischen oder, lateinischen Kirche<br />

war auf der Insel Jona das grosse Kloster der.He,<br />

beiden entstanden; so weit her kamen diese Männer<br />

nach Tuken.oben an den Zürichfee. .Aber,die Tufe«<br />

ner weigerten ssch, des Christentums / dann sif, sag,<br />

ten: unsere althergebrachten Götter haben uns gar<br />

wol mit Regen und Wärme.versehen;. ..wir wollen<br />

sie nicht Verstössen/ da sie so.wol regierend .Worauf<br />

die Heiligen die Opfer, m den. See geworfen/die<br />

Tempel aber angelündet:,wodulch..das.Volk in Zom .<br />

gerathen /aber. es. begnügte sich/,-sie zu-verjagen; da<br />

dann die Heiligen so Abschied genommen: wir wün,<br />

schen. daß.ihr alle eure Kinder- überlebet und in<br />

eurem Alter,wahnsinnig werdet. ...Alsdann stürztensie<br />

den Gott Wodan, dem die Hregcnzer. Bier dar,<br />

irachten'^ Hierauf gieng S..Columbanus,in ^die<br />

Lombarde, ,^S. Gallus lief. in. die,Wüste und. an<br />

?5 :<br />

6lo


eschauet und sich'vomFleisch wilder Thiere'genährt.<br />

Aber Taltö hat ihn/'und sein Stifft Walde'ram reichjich<br />

mit Land/ Gott abfr mit -erstaunlicher Wnn,<br />

derkrafft und gtmDgm<br />

der Abt endlich^ defHligm'chmischen^R^chs Fürst<br />

ward.<br />

Wter den Freyherren / dmen 'es nicht"wie ihm<br />

gelungen'/' die aber mit Schwerdt/ Pflüg und guten<br />

Sitten - ganz Thnrg'stü aus graüser Wüste^in schönes<br />

Land' verwandelt /wären die von Seldenbüren', ^on<br />

Mazingen und Russef und Efchenöäch'hnd-Landen,<br />

Mg>'Litbenherg \m$ Ramfchwäg / Liebek/ Üster<br />

'ünd Regensberg/ Elgg und Bürgten und Pfungen<br />

VNd Hegnau/und unweit von eineml Ort wo Pflug<br />

und Vieh über'Trümmer einer pergessenen Stadt<br />

und 'ägyptische" Götter 'Wen und Epöna Pferden<br />

gnädlig 'ivar'/MoMe'ilw Eingang elnes Unmuthigen<br />

Thats 'd'erH'err von Bollsietten. ""Ie^erWrdê 'ge»<br />

yllnnt «on'dNMen'Schwßs'bäs er bewohnt, bis<br />

ein^Wer Iknkel^mit Schild und'Helm^begrab'en<br />

Ivnrd'e > lum Zeichen'/' daß der 'Si'awM'tr'le-


schen. Der Bauer baute auf jedem. Hof was er<br />

bedurfte; für dje nothwendigen..Handwelle ; .»varen<br />

Handlvttksleutt auf jedem Ho.f; jeder Hof hatte.,feilz<br />

Gericht.und fürVorsteher den Pogt oder Ammans<br />

oder Meyer/ der auf dem Hof den Freyhelln v«,<br />

stellte. Was dem Gewissen dieser unschuldigen Rich,<br />

ter zu schwer.war/ darüber .versammelten.«sie £en<br />

Krais; da.sqß des Kaisers. Graf/ Aufseher .der un,<br />

lern Richter/.und unter fteyem Himmel (IM ans<br />

'allem Voll, fver an GrundMdBodenHeben Schuh<br />

hinter.sich/ und vor. sichbesaß ; voran.standen die<br />

Alten; und nach des Grafen Vertrag, sprach.jeder^<br />

wie Alter/ Verstand und. Wiz. oder, sein Ansehen.es<br />

.mitbrachten statin Jratnt. die R{cht« I» ^n.^J n 9X<br />

. alsdann .wurde entschieden.^ ^So - zu Kloten,. RZ«<br />

waris / Illnau, auf. dem Zürichberg.wo. de


^.Din vornehmer'Grä'f hinterließ unter vielen Söh^<br />

nen Leü'tftid'/' welchen man vervortheilen wollte / er<br />

schien blöde;' wöbey' sich Leütfrid gleichgültig' änge,<br />

stellt/ als der/nicht heyrathen / sondern sein Leben<br />

b^e'inim Büld«^ zubringm wolle ^wodurch' «mim»<br />

M^ihln'zu''gcfallen/ ein jeder suchte ihm das Beste<br />

%'ti Erbthttts zu perschaffen.<br />

Hiedurch wurde Leut,<br />

frio ein reichtr'Gräf/bald aber Vater'viel« Nach,<br />

kommen / welche von der Glatt bis an den - Rhein<br />

lilnd von der Aar -chis an den Bodens«' die Land»<br />

- Wsschast Verwalter'/ auf Kibnrg ihrem .Schloß den<br />

°Kaifertt"gettozt'/Snd..Heyralhswäse^lm'Aargau und<br />

'in Rhatien 5ie'zWnglschen^und lenzburgischm Güter<br />

unter ihre Gewalt gebracht; also daß die mächtigsten<br />

Fürsten den Titel ihres Hauses der "Beybehällnng<br />

Hürdlgen. I Dte 'Stadt -Winterihur in einer Ebene<br />

'iln'^der' Eülach . ünlen^


dieTöchter des ttstenntam> wie^ich.sonst.gemeldet<br />

habt/das zäringische an Eberhard von Habsburg<br />

Laüfenburg; > durch die Schwester, des Oheims [Um<br />

Kiburg an Rudolfen von Habsburg ihren Sohn;<br />

diese Grafschaft hinterließ der König einem vier jäh, »«9»<br />

rigen Kind/ Herzog Johann von Schwaben/ seinem<br />

Enkel vom jünger« Sohn/ unter der Vormundschaft<br />

Albrechts von Oestreich, des erstgebornm.Sohns.<br />

Diese Vormundschaft verlängerte Albrecht nach Will«<br />

kür wider die'Geseze; also daß Johannes in Trau,<br />

-rigkeit und voll ^ Furcht vor dem Oheim und vor<br />

' seinen Söhnen verzweifelte / sein Fürstentum je zu<br />

'bcsizen. - SeinUngluk.rührte dm jungen Adel/ dann<br />

'er ergoß oft bittere Klagen! in den Busen seiner ge.<br />

treuen Freunde. Sie wußtm ihre Schwäche gegen<br />

' dem Kaiser; desto mehr wurden sie entzündet, woll,<br />

ten zeigen/ daß wer nichts-fürchtet/.furchtbar ist/<br />

"wer-er immer seyn mag/ beschlossm,:den jungen<br />

-Fürst lzu rächen/ was es auch/koste/.M erschlu,<br />

-'ilen!den Kaiser.!! Nachdem fie^ dieses.:ausgeführt/. i}«>8<br />

: nahmen', siedie Flucht/^und nuztendie That nicht,<br />

' wodurch 'ihr'« 'uralten.reichen Gesthlechttt-zu Grund


I 3°? gegangen sind. ^Kaiser Heinrich versammelte einey<br />

Reichstag und erklärte den Herzog in die Acht, O«,<br />

die Kaisefmprder/ihren Anhanglpnd. wer sie.beher?<br />

berge/'für/to.di'ihre Weiber für Wittwen, ihre Kin,<br />

der für Waisen, r ihre.©qttt^surr^crfnnen/ c«6ot ße<br />

selber ihren Freunden und ^erlaubte, sie ihren Fein,<br />

Pen. Der Herzog, der «ach Einsieyeln entronnen,<br />

fioh von^Kloster zu Kloster,, verstekte sich jm Mld,<br />

gieng ftr inchem'Geburg;.welche Abentheur er tze»<br />

jrost ausgestanden', daß er.auf dm Irrgang in. ej»<br />

nem'Wald einen Bastard gezeuget;, endlich;sbll, : «<br />

lein langes'Mhiges/Leben.in einem^.visauischen »Au,-<br />

gustiner Kloster vollendet haben; jener sein Sphn<br />

(Urenlel König Rudolfs von Habsburg) hat.zu<br />

'Wim am'neuen Markt alt.undblind in einer Hütte,<br />

die er selbst aufgerichtet,i»om.Allmosen d«Vorbey,.<br />

gehenden glIebt.issT>« Freyherr, von Balm.ßoh nach<br />

Pasel,:»Vostlbst:er in einen: Monnenkloster.' barm«<br />

fetlia alifgeuolnmen wordmiuffd^verborgen gelebt.<br />

'HlNgegen'w'ählte'M Her^vön Esch'enbach ein.Hir»<br />

itnleben^welchts?rr z^IähteslMg' ausgehalten;<br />

in-den!leiten'Stundm bekannte/« seinen)Stam»!


und wurde ai$ ein Freyherr b'estaW^Aber der von<br />

'Wart wollte 'beym' Papst' Vergebung dir'ßünden<br />

'suchen ';'da wurde er von einem welschen Herrn,<br />

verwandten seiner Frau, dem Haus 'Habsburg ver,<br />

'kaufft; worauf'Agnes^Albrechts Tochter, verwitt,<br />

"wete ungrische Königin/ zu Brugk im Aargaj, Blut,<br />

'gericht gehalten"; "worinn der Hefr von Wart/ als<br />

'Zuschauer des'Mördes'/^zWTod "perurtheilt wpr».<br />

^den'5'Er aberj"da er'auf^den Plaz der That po'n<br />

'Wrdm'gtschleift'W'aufdas Rqd geflochten würde,<br />

"behielt ein unbezwingbares Gemüth: in Wahrheit/<br />

'Wach er/Ich habe meine Hand wider Albrecht nicht<br />

^aufgehoben ";" -übrigens ist' nicht ein König! 'an ihm<br />

ermordet worden/ sondern der treulose Tyrann/ der<br />

' den Konig Adolph', seinen Herrn, mit eigener Hand<br />

' erwürgt h^at, und''rpahrhastig war Alhrecht von<br />

"Oestreich würdig zuleiden was nun Ich. "Mit'glei,<br />

^ «<br />

^tandhäftlgkeit blieb die Freyfrau von Wart/<br />

nachdem sie vor der Königin vergeblich'auf den<br />

^ Knien'für Ungebeten < drey ''Tage uny Nächte, so<br />

«ang 1»cr Freyherr lebte > ohne Nahrung unter dem<br />

^iÄ^betha&e^3


2)6 i . ..' •<br />

mich mehr als ,das Rad; nach seinem Tod gieng sie<br />

- zu Fuß nach Basel und grämte sich über ihm zu tod.<br />

Anverwandte, dieser Freyherren bis auf.den vierten<br />

Grad wurden Vermögens beraubt/ /«; Schlösser<br />

verbrannt, und über tausenb.Menschen. durch den<br />

Henker hingerichtet. Bey der Einnahme ^desSchlos«<br />

ses Eschenbach winselte, des Freyherr« Kjnd in einer<br />

Wiege/ woraus die Königin (in dem sechs und zwan,<br />

zigsteu Jahr ihres Alters) es hervorriß , dann sie<br />

wollte es. mit eigener Hand,erwürge«; von welchem<br />

Tod.es -durch das Flehen^vitler Kriegsmänner<br />

( dapfere.!Männtr^ sind menschlich) '•. gerettet .worden<br />

ist. Als. bey, Einnahme des.Schlosses Farwangen<br />

die ganze Besazung hingerichtet war/ spazierte diese<br />

junge Königin in dem Blut/ und sagte lächelnd:<br />

eö ist.Maylhau. Sie war übrigens, eine heilige<br />

wunderthatige Prinzeßin / und. hat, ein Kloster ge,<br />

siMet.^ Auf diese Weise kam Kiburg an das Haus<br />

Oestreich.<br />

Wo Thuricum.gestanden, wo. der Zürichs«^ sich<br />

in den Fluß Limmat. ergießt,.in welchen leztern auch<br />

die Sil ihren..Waldstrom, führt,, hatte.-das.ober,.


237<br />

ivähnte Münster die Policey und Nüzüng verschiede«<br />

ner Höfe. Am andern Ufer wär'e'in'Münster, das<br />

Hildegard und Bertha/ zwo Tochter König Ludwig<br />

des Deutsche«, Urenkelinnen Carls^ des Grössen/für z;z<br />

Nonnen veranstaltet; es befaß den töniglichen Hof<br />

Zürich und Wald auf dem Älbis/'was'in Uri Cam.<br />

mergüt war und was zu Zürich aus dem Zollhaus<br />

und von der Münzstette dem König zukamt Die<br />

übrigen Züricher waren" ftey'allf'ihren Landsizen<br />

linier dem Kaisers Aus dem Hügel war sein Pallast<br />

und er bestellte einen' 'Graf/ dann als Landesfürst<br />

hatte er die Ooeranfstcht über alle Ländmänner/ den<br />

Propst im grössm und über die Ablißin im Frauen<br />

Münster. ' Nachmals bekam der'Herzog von'Schwa,<br />

den dieses gräfliche''Amt."H"'NachdemMringen und<br />

1'«ISV:1',;-; ( T V ;";-* ...4..,;,..' y.-tf^ M.I.M "J-y. ;'-;"•','•<br />

-Höhenstaufen übe'r^äs Herzogtum Kriege geführt/<br />

blieb die Reichsoögtey Zürich dem erstern und erb» /09?<br />

'lief)/ welches'M! zuvor. AIs'dessen Urenkel den 1Z1%<br />

Stamm beschloß/ würde durch die Kaiser eine Reichs,<br />

;vögtey hergestellt / allein durch König" Rudolf die<br />

Danr der Verwaltung auf zwey ^Iahre' bestimmt. 127z<br />

Alle Reichsvögte/wie sie'verschiedentlich in verschie,


2Z8<br />

denen,Zeiten betitelt worden / verwalteten zu Handel<br />

und Wandel.Strassen und Wasser/ Maas, Gewicht<br />

und Münze, als allgemeine Sachen/ besonders da<br />

Zürich.««.Stapel .war; ferners das Blutgericht als<br />

die höchste Gewatti.auch die.Aufsicht über die im*<br />

tern Richter; endlich die umliegenden Cänimergüter.<br />

,.'-5*, r -;;.\"1^1<br />

der ganzen Christenheit war keine^UnuMsthränkte<br />

Gewalt; hinwiederum keini Commun dein Parthey,<br />

geist noch ihrer Blindheit.«och ihren eigennüzigen<br />

Begirden oder Begriffen überlassen j über alles wachti<br />

mit unpHrtbeyistherSörgfalt und allgemeiner Kennt,<br />

«*::i?aii*sz!ti:iiaj..51«; ?.->. -f.j»nu«iiTAfx-zi-l T, T ;HÖ-J<br />

mß als Vattr!.ünd,üls Herr/ ein Kaiser oder König'i<br />

von den gleichen Personen wurde geraihschlagtt und<br />

*'-"' ! ;'c;?..~ uV'Y.tl :••'•'••! r—ix'/'tr'^.:- .7. ;::::;;&'<br />

vollstrekt: .alle Ländrechte würben.bon dm stehen<br />

Landleuten verordnet/ von den Ktiegsmännern Kriege<br />

beschlössen, und alle Untednehniüngen. von denen die<br />

sie beschlossen bezahlte<br />

Welche Freylitit u«d Vch<br />

sassüng untergegangen ist; allein diesen Zufall und<br />

*rM;^-i Ml? '0',t*-t •:";-,;:•;:; / will« x€'''5't-"' '.-•'HJ.-sc*<br />

M^MOD^UMM!? ^Wrdt,<br />

Gewinn ihrer Frevßeit, Ruhe, d« Fugend und i


->. Hon den rhätischin. Alpen - biS nacH schafhaustn<br />

sind unzähtlche:'Hügel^durch Wasser,,Mälcr..und<br />

'Ebenen gesondert; aUs welchen Hügeln Schlösset, in<br />

.ungemeiner Menge'gestanden. So ist ganz Thür-<br />

. 'gaü, Und voll Seen;.lUnter.welchenderZürichsee,<br />

über dem sich.hier. Weinberge, dort, aber^der^Albis«<br />

bcrg erhebt!j> wie auch der. Bodensee.in einem sehr<br />

schönen allbevölkertenLand. -iAlleUferzdieserSeett<br />

'ünttlhallen durch mänigfaliigeHagen; ..viele.Städte,<br />

'volkreiche^^tDörftv;znnd::alte Schloss« itt-Witstn,<br />

iRebengeländern i und'Gatten, und.RöseHekin und<br />

mancherley Rillen dussten Wollust.^-,.M eben,die»<br />

^sem.Thutga« erscheinen sewig beeiöttj Atpenspizen/<br />

"Nnd hier ist Anmutb.tin-Menschlnwtrt,^unb Pracht<br />

^ünd^MajestätitiN'Werl^der^Mtüj!^'Oz.Hollte.'fie<br />

rim Tburgaü/ARömiündMemphl's.trö'zenn ^Wo.die<br />

-Lint in din Zürichs« stießt/ wo die Thürchtspringt<br />

mnd im ^niedrigern Berglanb waren vieleMe Herr,<br />

Schäften, die/die 5 Grafen ?.vön-_T.oktnbuig^^mtistens<br />

^bereiniget< Die.alte'lTo.tenbnrg. wa^zwischen -Wil<br />

liUnd Frauelifeld.;. auf-eiyem' hohtN:,Hügel.chnweit><br />

Lichtenstalgtbemertt man die neueAMburg.)Äas


Land wurde vor diesen Grafen kaum genannt/ nach<br />

ihnen beneidet und mit Blutvergiesse» gesucht. Aus<br />

welchem Erfolg der Verwaltung und hingegen der<br />

Zufällen der Grasen erhellte, wie verschieden Ver«<br />

nunst und Rachsucht würfen. Durch leztere erstarb<br />

1179 der erste Zweig des Hauses: Idda von Kirchberg,<br />

die Gemahlin'Graf Heinrichs, ließ Kleinodien auf<br />

ihrem Tisch, bey osnem Fenster; ein Vogel entführte<br />

den Vrautting, ließ ihn fallen und ein Bedienter<br />

des Grafen fand ihn; es trug sich zu, daß der Graf<br />

an diesem'Bedienten den Ring erblikte; hieraufließ<br />

'er ihn von^inem wilden Pferde den Berg,: wo Neu,<br />

tökenburg'^ h/rab schleiffen/ und. warf die Gräfin<br />

-aus dem Fenster; doch das verwikelte Gesträuch er,<br />

hielt ihr Leben; bey Nacht, wilelte. sie sich heraus;<br />

hierauf lebte sie 'in einer Wildniß von Wasser und<br />

Wurzeln;'in ^welchem Elend ein Jäger sie entdekt;<br />

ihre Unschuld war damals bekannt,, aber,obwol der<br />

Graf seht bat/"wollte sie nicht'wieder, bey ihm'le«<br />

ben und lebte im Kloster Fischingm heilig und still.<br />

l,2s'Ein Zufall'schwächte die Macht: ein Graf hatte zwey<br />

Söhne, deren" Diethelm der ölte« in »das wilschneuenbur,


n<br />

-"-—* 241'<br />

nei'enburglsche Haus gehGctthet/" W jüuM^Ftl»<br />

derichj am'Hos'KüistrWd'eeich >dis ^ten'^die<br />

schönste.Ltb'iNSlttt-'selelNtl';! biestÄ"^wöllle^stsllt<br />

Schwägerin De 'SchwiM'gebin ;"'dtr BbrW'ilg.<br />

mißsiel ihnl'nicht/'W ihn'kie.Elfern "niißbilliglinl<br />

Fridttich ehrte ihr graues 'Aliet^vön' ben'^Elteni<br />

wurde er färtlich'seliibet;«iw'Vdurch''ch'ewö'ge'n ->W<br />

v«r-S««fldlelMe'IdlM,W'MWlll.DaOeniliH'-<br />

vefordisete^'lDitstn Maß-nähfo d^N^<br />

dtn'Di


Mutter-.lmd ftr/meine Väter,,die nie/ogehandel<br />

Daben.-^ Pachdem z« dieses.vest.gestzt^ hat in wem<br />

gemTagenMm.usip seiner Frauz.deriSchmerz da,<br />

Lebe« ab^diungen^-^S,iei wurden fllfo.begraben be,<br />

dem^geliehteNiSohn \, Diethelm ;n>oflte;&ie5Brt&«nd<br />

'•*:. lu.ng?durch die sMaffen - vernichten.; Allein obwolc<br />

nicht ohne^Militartugend. war/ wurde er von allen<br />

Volt wegen der^verlezten Treu mit.Entsezen geflohen«<br />

,2)2 Wd^bemühete.sich^ ohne, Erfolg. ,.Er unternahm de«,<br />

ztveyjen.^rieg.ohne.jemals Alt-Tokenburg und Wi!<br />

1246 $/robern.^.IHss.MHt.e.Claffto,.Erstgeborner sti><br />

ueH,vjer Söh^ne.^Daldieser.einm^<br />

^tben zum!^od bringen., lassen/ ^unternahm • desselben<br />

Bruder die Blutrache:-als Craffto auf einm Land«<br />

1259 tag^nach ^Winterthur ntt, hielt ihn ein,Heuwagen<br />

in,>einem Wlen«Meg auf/ zund/jener^ erschlug ihn,<br />

ynd..versenlte.sich /im.- Helfentswilersee -bis an den<br />

Mund in Moos,/ btdelt mit. Gesträuch.<br />

Die, Grafenu von Rapperswil,,Holenbprg und<br />

Kibulg waren Meili^Verwandte, -.lheils.Lehenherren<br />

desv Freyherrn! v.oz» Regensberg, .dessen.Herffchastm<br />

von^Zürich-wljt u.nd. breit ^bjs,.an.hie.ptnninjfchen


Alpen'gessgen'waren'^allo behcrssclM er'diN'Has<br />

der welsche« Maren' durch Zürsch"iiäV Deutsch,<br />

land ,Änd 'ans seinem -Willen'"' beruhet«' der^Mnvik<br />

der Züricher:'-" Datum"Mtde^et'''durch' zwölfWie 1204<br />

und Bürger HomZurich gebeten j^Freund 'linb"Haupt^<br />

mann ihrer 'Städt:zu styn'


^ie.^Himmat hinab; j»ie VsOesien.Mljeiax,-WeU<br />

Walb^si« WstrFf. die Schifleuze.z warft» »Kleider M<br />

Hen.-Flu^,!fchrlen, Kähne mm. und > «hoben SchiAl<br />

bruchgehhrey.z!.di«^, GlanWbnrsetx beging, tftoufc<br />

izuszufisctzm./^Men^aus-^em Schloß/^hierauf/jener'l<br />

Hmterh»jt.!hinein/'. Die iNttlchurH^Wrde d^urch zwölf:<br />

Schinme^.!tr«b«t:^w.e»lRegensberg dergleichen auf!<br />

Zasdnnd. Streiferey...sandte^Rudolf,-der sie bc«<br />

merkt, kauM..Mmlich ihres.gleichen-^<br />

jene abwesend..wußte, ließ.!:. Uzenberg bey:Uzenach/einSchlvß:<br />

des.DrafMDss.Toft.nburg!, welcherident! Frenherrch<br />

l«ystan.d>! niollte er aushungern $.dochiditseHoftinnB<br />

gab.«:endlich, auf^ er glaubte:,die>Vnrg «ich m*r,<br />

prov;antitt;l, als/er, aufbrach,, schleuderte: spottwtiM<br />

«iner-lmen,Wsch ;NUN sprach il«ft<br />

Graf, 3 ist Ule.nberg'.eroberd;. /mf^dyn BeM sind:leine:<br />

Fische;^und^al.s^r dm geheimey.Ingana'entdelt^.<br />

. machte, er dem-Schloß,ein Me,-«) Wa>.der.Frey?


Herr nicht verlor, mußte er verpfänden Hnd'derkau,<br />

ftn; zülezt wurde «Bürger bey den?Zürichern,<br />

welche er verweigert hatte als Hauptmann anzufüh,<br />

«n.


gang Nr Bürger.' > Dem Untergang entwich der<br />

Herr von rBwistette» und blieb, noch im Besiz der<br />

Güter/ welche die Leibeigenen seiner-Voreltern• ge»<br />

ba»ch.° VomWhenden Iahrhnnde« an hatte sichsei»<br />

99 Ö Hau^s: hervorgethan in Verwaltung» vieler Stiffte,*)<br />

r ^usTurninen / durch damalige Gelehrtheit und eine<br />

gewisse Mäßigung, :: fb, daß.diese Freyherren fremde<br />

Streithändel entschieden > und eigene wol selber, auf,<br />

»277 gegeben.i:'.Sieftvurden,«oN.den Kaisern, von dem<br />

Haus Zärjngen^und..endlich zugleich: von Habsburg<br />

und,von;den Sfädlen geliebet und'grehret."Wie<br />

danniKönisMfldolf! dens Fnyhtrrni^errmann! die<br />

Präsidenz - des 'Hofgerichtes, -die? Reichsoogtey '-über<br />

Zürichsund-S. Gallen unh.über ganz> Thurgan die<br />

lzoo St.gtthalt.efschaft.aufgtkagen f:Kö.nig Albrecht noch<br />

bey,fHMman.ns.Leben ifeine.n>Entel mber/.daß: obere<br />

Elsa^liptss^Snndgau'iund.übenden -ganzen shabs?<br />

. bttraiftfien; Aaraau.>Zesezt.; - sein. Sohn.'. hätte' die<br />

Tochter, def. Grafey° yon.HabsburgZlapperswil.Hie<br />

Lonstetten lebtenxauf.Uster, einem Schloß, ander<br />

*) CoMz,„S..HallennRlilbena«,.Einstedeln,


Aa und einem kleinen See, mit ihren Freunden<br />

von Rüssel , von Klingeuberg- und Eschenbach;<br />

über ihren Gräbern wurde jährlich Vrodt vertheilt,<br />

auf daß dem Volk ihre Gütigkeit auch nach ihrem<br />

Tod sichtbar wäre. Sie haben das Haus Kiburg,<br />

den Mannsstamm Rudolfs, von Habsburg und fast,<br />

alle feine und ihre Freunde überlebt, aber auf. .dem<br />

Schutt vom Stammschloß wächst Gras - und.Ufl«;<br />

ist verbrannt.; doch ist^aus.Germanien her. durch;<br />

das ganze Mittelalter die angestammte Freyheit aus;<br />

unsere Zeit gekommen/ und niemals eine Zeit gewe.<br />

stn/ da ^ nicht ein Freyherr aus diesem Haus ^ in<br />

Staatsgeschäften gestanden.<br />

A.À


,ft ..... • 'i.. . ,'"üesa&gf-^, >,. j i»<br />

,.^Das zwanzigste. Capit^ü >>.<br />

:t'.y.'y,:y* '.':';£'•C'.'.'.v.hi 5£.;».b%s/ 7 \'J. r 'â'' , l"'S..•'•• .V^- 1 --- 1 ' -2<br />

*^(e : Alten : sind) mit' ihrem• >'Schwerdt 7 ~ Pflug (•<br />

Heerden und Knechten in den Thurgais gekommen;"<br />

dit'verlassenen Aeker besäeten-sie ;--wo die Wälder^<br />

«lwa'^ünn Und licht^wäre»', haben sie'Hütten gef'<br />

stzt^und Neugr^t?) angelegt.^ 'Voraus war Vieh,^<br />

zncht und "Feldbau'ihnen qngele'geli; Geld hatten siel<br />

wenig


:' Die Vertheilnng der Arbeit, Wodurch jedem eine<br />

einfacheHandthierung'zugeeignet worden/daß.tägj<br />

lich jeder zur Manufactur.seiner Fabrik das gleich«<br />

beyträgt/'wodurch in!'kurzem erstaunlich viel^ge,<br />

sthieht/ und Handel, und. Nationalreichfum. gewin,<br />

nen, .wanden;Alten'unbekannt. Jeder war zu al,<br />

lemsich selbst genug, und jede Familie für sichselbst;<br />

lciner^in einer einigen «Sache, so. geschikt als wir;<br />

keiner von uns ist in so vielen Sachen.' geschikt wit<br />

sie; ?unserIahrhundett.an, Begriffen, reicher,^ ab«<br />

deiner von uns an Begriffen .fo reich, als einer der<br />

Alten. Wir kennen Ostindien-besser, uns gehört<br />

Westindien.zu.;.: die Alten "kannten .sich.Mst.- und<br />

wie wenig die Natur bedarf«; das.menschliche.Ge.<br />

schlecht'ist genauer verbunden ; ;- dazumal verwirrte<br />

die Thorheit eines einigen nicht "alle <strong>The</strong>ile der W M<br />

Fabriken^ Handel ^und Schiffahrt verschaffen uns<br />

mehr Gold, jene bedursten weniger; die Reisen wa,<br />

rcn beschwerlicher; aber sie blieben bey Haus und,<br />

jhren Sitten^ unsere..Schriffteni lauten.schyn- von<br />

allgemeiner Menschenliebe und Weltbürgerschafft;<br />

der Spartaner war Spartaner, der Thurgauer


Thurgauer, ein Freund aber seinem Freund, eigen;<br />

die Schrifftsteller wissen,: daß die Werke ihres Gel«<br />

stes vom Nordpol bis zum Südpol bekannt werden,'<br />

aberi daß es nichts hilft.! Dann. die Alten, waren<br />

. Männeri die frey zu seyn einig suchten, und gemeine<br />

Sache hiefür machten; der.Fabrikant, »Kaufmann/<br />

Priester,'Gelehrte und.Hoftnann find jeder für Ge<<br />

werd und Iahrgeld und:jibir für zahlreiche Selbst«<br />

bedürfnisse : ; bekümmert.;: wodurch ; Reichtümer gei<br />

häuft ^werden/,-aber nicht unser sind, weil wir Ze«<br />

nau und scharfsinnig rechnen, der Kriegsmann. aber<br />

mächtignachifreyem Willen unsT-zwingt; weil.die<br />

Macht über'Gur.iund!Alut mUr. das. Militärische<br />

einer besondern Classe überlassen worden. - Welches<br />

dleAltcn nicht geneigtlwaren zu thun; sie.wußten><br />

wozu der Wolf de« Zahn, wozu, der Ochs.die Hör«<br />

> ner/Mder Mensch"aber Waffen hat.-.-Also.Waren<br />

fie',arm,)doch frey;.wir.sind reich fnriander« -"-:--<br />

=i:!'. : *)}DentelDpus"i, i xomu5taurns petfr. r,<br />

.T.-:;


l < Der welchem zwölf. Eigenthümer ihr Vieh an»<br />

vertraut hatten, hieß der Meister. Hirt.-Wann im<br />

Frühling die Kräuter.ausschliessen, fuhr die Heerde<br />

zu Berg, wie. sie pflegt mit Freuden muhend und<br />

blökend, unter dem? stolzen Vorgang'der schönsten<br />

Kuh, welche mit Geklingel prangte.. Dem Herrn<br />

warder Ochs,Widder und.Eber;5erbekam Käs<br />

und Molken, als Alpenzins, und acht Käse und eben<br />

so-viel an.Molken-für. den Stàittfttti .Am etstey<br />

Iuly kamen- alle.Eigenthümer auf den Berg, um<br />

die Milch zu messen und um zu bestimmen, wie viel<br />

der Meister Hirt jedem liefem müsse; »Zur selbigen IQOO<br />

Zeit war um Bollichon; weituund:feyi die. Fra»<br />

Berklinda berühmt; jedermann gestattete ihrem Vieh<br />

Zugang/ dann sie hatte einen-grossen .Stalthof'mit<br />

Fleystattrecht,iKirchen gleiche u «:,! *v&S.*'Ml.<br />

ü ,x<br />

Welcher Baur zu Muri sich niederließ, bekam<br />

von dem Kloster ein Haus,. Holz, einen Pflug, einen<br />

'Wagen mit vier Ochst«/ ein Schwein, zwer^Fertel,<br />

einen Hahn, zwo.Hennen,! Sichel,-.Alt,. Belli Sa»<br />

men ;zu -Spelt)!.Haber;.- Hanf, Hirs,:Bohnen,<br />

ErbstN'UndMben, wofür veränderlich bestinunt


war ,.was er an Vieh,! Früchten' und - Leinwand<br />

jährlich zinfen.soll..< Für!den Schirm-war•• vestge».<br />

sezt, wie / wann. und wie!fern. ein jeder Klostergüter<br />

bauen und aus. dem Breisgau und Elsaß Wein zu»<br />

füh«nc.soll;l dgß-er^ztvischen der Aar und Reüß Bot,<br />

schafteniilhun, jährlich dreymal Gäste beherberge«',<br />

und um: eimOlas mit Bier und ü ein halbes Brodt<br />

eine Nachtwacht .thun soll.' Da war der'beste'Haus,<br />

Wirth,, wer die meisten ;Kinder zeugte., -dann ihr<br />

Mund verzehrte weniger, als. ihre Hand pflanzte!;<br />

sieben« thurgauische^Klöster gaben ihren Leibeigenen<br />

> Freyheit, .hntueinander zu heyrathen;,zuNcstenbach<br />

unter dem He'rrnlVonWart wurden jedem der einen<br />

Sohn.'zeugte,- zwey Wagen Holz und für eine Toch,<br />

ter. die Hälfte. - Ucberhaupt wurden' (das Erwünsch,<br />

lichste) Herr und Unterthan mit beydeeseitigem Glut<br />

zu.'gleicher Zelt - reich) ^Im achten^Iahrhundert be«<br />

«riff der Verstand,^ wieunentbehrlich Einschläge wa,<br />

rei,,gvtilijederam^illrgfältigstenCbaui, »»««er'fefc*<br />

«tn Kindern:zurüsteti!ünd. hinterläßt, e i i- ^ £ '•••. ^<br />

^^Carl der Grosse'war Vater des Weinbaues; diest<br />

Unternehmung, deren Zeit noch nicht gekommen, war


»VN geringem Nüzen, dann dieser Ban ist verwikelt<br />

Und in einem solchen Erdreich schwer, st' daß die<br />

Herren darüber zn wachen keine Zeit noch Lust hatt<br />

tat/ Wein schien entbehrlich: Im Kloster S. Gal»<br />

len> wurden oft, bey, tausend Brödie gebaken; in<br />

eben diesem Kloster^waren zwey Weinfasse x. dtism<br />

Vorrath wollte der heilige Bischof Ulrich öon Costanf<br />

M einem Faßt\imii)«n ;' Mein> der Wagen" siel<br />

«m, tas FMin7ein^icfts^Loch>'der Wein aber m<br />

äusserste Gefahls. verschüttet jtfinseròflu- -In welcher<br />

Noth^jeder den Geist anstrengte über die'Manier,'<br />

dieses Fa^herauf W langen;- bis mit äc'ofttf: 9Jofr<br />

ficht : ein ^Versuch geschah, J )• weil aber unmöglich'<br />

schien^ chne göttlichen Beystand hlezu zu gelangm/<br />

wurde: von: der: Geistlichkeitltund um das Loch 8nÖ<br />

gang^gehaltm «nb.angestimmt tHerr!^ erbarme dich!<br />

flNftö -"' ''."V ^!!?>?


löunderung betrachteten/ «Klumpen von zahmem und<br />

wildem Fleisch'wurden'fürsie in gewaltigen Gefasi<br />

ftn gekocht; .so daß der Herr von Bonlletten^sich sehr<br />

gefreut und' 'schriftlich hinterlassen, - daß -aus denr<br />

brennenden Schloß'doch der.'grosse Hafen' und' ein«<br />

grosse Kanne gerettet worden.""Währe»iderMahlzett<br />

wurde^vor: den' Grossen'von iSatyristm mit' nicht<br />

ängstlicher'Ehrbarleit gedanzt'; "nach der Mahlzestj!<br />

wann "jeder, aufgesessen ^that !er den Abschiedstrunt<br />

und. ritt fort, den Falk auf d'erlFaust^^'N^s!:H.':i.<br />

V'Bey'soi'germänWen Sitten i waren vielen!dle<br />

alten SchriftstellerHtkanntst^tils durch Scosen ünl»<br />

Angelsachsen-,?-die^Vkelfältigl5zu '(St--&aUih> ihres<br />

Laudmanns Kloster gerelstt haben, theils durch griel<br />

chisibe Gefähtten> der?<strong>The</strong>ophanoslGemahliniOtt«!<br />

»69 des/zwtyten»x'zu seiner:Zeit kam^an den'deMschen<br />

Hof das morgmländisthe Gepräng, und be'saß^'die<br />

, HerzoM Hedwig »von Schwaben dle:Kenntnlß? der<br />

"Alten.:: Es war-aber^im Mittelalter 'leine MätioV<br />

wie dielenglische /^welche>von"Lckppland HiUtf diel<br />

Nlmbärdey kühn und n^andhafstMes erförscht/'ünde<br />

»eil biesesliblich schien,^mit Mißioyen erfüllt; ihr*


-••'<br />

»«s<br />

Gelehrten hatten .eint;, ungewöhnliche Freyheit und<br />

in scharfsinniger Erforschung - der Mathematik einen<br />

besondern Fleiß,^ die Alten aber find kaum irgend«»<br />

längeizverwahret worden ;:man findet in. Großbrl«<br />

tannien fast seit Rom während'der.tiefsten Finsterniß<br />

ununterbrochen.leinen Schimmer von Licht,.bis un»<br />

»erhofft in.gleichem.Jahr der zerste.. grosse Freyheits,<br />

brief und wider:die.Barbarey»Bacon ; erscheint. ^ui-<br />

^ M. ,Ci«ro^d.er e^ .nicht vermuthet), wurde ohne<br />

AbtrGozbert:nndMbt.Harttmott,.,Stifter der Bi,'<br />

'.bliothek von S. Gallen, für die Nachwelt vergeblich<br />

lle Fmbu« und leßibuz, geschrieben haben ; der Ge»<br />

schichtschreiber Ammianus- Marcellinus wurde nebst<br />

Qmntilianus,in diesem Taurgau, den er Hrchterlich<br />

beschreibt, aufbehalten.^'Die)Mönche.inannten-das<br />

Klosters Gallen.ihre Republik,'dm^Convent ihren,<br />

Senat und einer,.gab Meinung in Virgilii Motten;<br />

einer dichtete die Mähr der Ahentheuer des Herzog.<br />

Ernst Don Schwaben aus einem Bericht Aristotelii<br />

überIndimi:"dieses ^grossen.Geistes.ixolitisthe -$U :<br />

ssorie.das i astermerkwürdigste Werk des Altertums<br />

erwartet vielleicht in einem Thurn Moder und Flam.


• 55s '•'•' . .r. •• '•••<br />

men^ünser^Ia'hrhündert weißt es: ck'chtund sucht<br />

$i 9 auch zu Pompeji nicht.'!'Den ganzen -Kraii des<br />

Wissens iverfaßti' Salsmön von^Rämschwa'g ^Bb><br />

schbf zü^Costänzchnd Abt voll S. Gallen/ irf ttneck<br />

$70 Foliant^ £ Die Herzogin HedwiL > tmpM VirglllUtü<br />

dem 'Hof/ mich sie liebte H'oratinm,"-dm weisesten<br />

Lehrer «Tics"* ©utcft 'und Schöne« ;:: sie lehrte den<br />

Jüngling Burtard griechisch und schenkte ihm Es hatte aber Ekard angenehme<br />

Manieren,' eine z


;'> v - '. >! •.':• "•:..'! .-: 'v ; ; . ••'%"".<br />

v -? ;'''' , ' : .<br />

Das ein und zwanzigste Capitel. -<br />

.Die alten <strong>Geschichten</strong> der Stadt^<br />

Zürich. ;<br />

Hinter so vielen Herren und ihrem^Volk hatten die<br />

Züricher einen eigentümlichen Geist und lagen, wie<br />

jene dem Feldbau, dem Arbeitsteiß ob. Zürich eine<br />

Stapelstadt für die Deutschen, Rhätier und Ila»<br />

liäner, hob an mit kaiserlichen Zolleinnehmern, kai»<br />

serlichen Richtern verschiedener Völker, Wirthen,<br />

sie zu.nähren', Krämern und Handwerlileuten siezu<br />

kleiden, und Schisseuten zum Tränsport. Die alt«<br />

Stadt war xintltihti: Castell; auf'dem Berg war<br />

der,kaiserliche Hof;) denübrige Plaz der Stadt war<br />

kaiserlichen Bauren und einigen Freyherren eigen;<br />

beyde Münster standen zwischeis Wiesen lind Wein»<br />

zätten... Diese Anstalt.war andern Meyereyen und<br />

Poststationen- gleich. «.Unter den' sächsischen Km'sej-ft<br />

kam das.weseutlichste-der Gesellschaft hlnzü:!M,lift<br />

. R "'••'•••


die Mutter der Sicherheit; ohne sieist kein Muth;<br />

vhne Muth ist kein Glük.' . ^' ?<br />

Ab dem Gebürg, aus dem der Uralsk entspringt,<br />

hatten vtlttitbene Madsharen sich bis über Panno«<br />

nien ergossen, woselbsten siealles zerrüttet; worun,<br />

ter das Reich lidt, weil die Gränze offen lag; das<br />

Volk ab« war waffenlos auf den'Höfen zerstreut;<br />

weswegen jene Ungarn (Ausländer) vom Fuß des<br />

Krap.ak unvmvehtt bis in Thurgan. und jenseits des<br />

919 Iura geraubt, gebrannt y gewürgt. Da erschien<br />

König Heinrich von Sachsen, übergab Markgrafen<br />

das Commando. der Gränzen, zog das Volk in.Corps<br />

zusammen, bevestigte. Fielen zur Sicherheit gegen<br />

unversehene Noth^.sür Alte und Schwache und für<br />

Proviant, zog aus an der Spize der Deutschen wi»<br />

der. die Fremden, welche er vollkommen geschlagen,<br />

Deutschland gerochen, dm Occident gerctttt, und<br />

Ruhm auf ewig erworben. ) : :. — .<br />

.


daselbst verwahret. In kurzem wurden Städte, und<br />

für Fleiß und Handel Mittelpuncte. In der Haus«<br />

Haltung des Meyerhofs waren, je nach Neigung und<br />

Stärke von Vater, Mutter, Sohn, Tochter/ Knecht.<br />

und Magd verschiedene Arbeiten verrichtet worden;<br />

.in der Bürgerschaft vollführte jeder mehrere Arbelt<br />

in einerley Gattung, welche er nach Neigung wählte;<br />

diese Freyheit in der Wahl und lebenslängliche Befchästigung<br />

mit einerley Wert vermehrte sowol die<br />

Behendigkeit als die Geschitlichkeit; also übertraf<br />

der ganze Ertrag der Stadtarbeit alle Landarbeit an<br />

Vortreflichkeit und Menge. Weswegen der Land»<br />

mann sein Bestreben auf den Landbau einschränkte,<br />

weil er den Ueberfiuß der Stadtarbeiten durch den.<br />

Ueberffuß derLanbfrüchtt'etlaUschte." Hiezü würden<br />

Tage bestimmt; * gewöhnlich war Markt in der Stadt,<br />

weil die Vürger an einem Ott, hingegen das Land»<br />

volt zerstreut ntot; : und weil Viehzucht,' Käsehan.<br />

dcl, die Kornärndtr und Weinlest Iährszeiten ha».<br />

beni stoß das Volk in grb'sser Zähl' wol versehe»<br />

besonders an Iahrmätkle. Bäld wutdrwnt mehr


26o ' " m * . J • " ,<br />

hervor gebracht,'als der Verbrauch erheischte/ wo»'<br />

durch nach und nach der Handel erweitert wurde,<br />

und besonders Zürich als am gewohnten Handels,<br />

weg in Fortgang gerathen ist.' Erstjich spedirten<br />

die^Züricher italiänische Fruchte und Manufakturen<br />

und verkauften deutsches Eisen, Deutschen Wein,<br />

i Häringe des Nordmeers und Salz; wodurch die<br />

Uno Stadt bekannt wurde; als die Güte der Miliz den<br />

- Ruhm der Sicherheit erwarb, wurden von Löm»<br />

barden auf ihrer Flucht vor dem Getümmel der Par»<br />

theyen,' aus den.Fehden-der Communen und vor"<br />

' ' ihren Tyrannen, „ Fabriken in diese Stadt'verpflanzt^<br />

wodurch Zürich schnell in Ruhm und Blüthe, Thür,<br />

gau zu neuem Leben gekommen. . -<br />

i:, Die Stadt hatte Thürne, Mauren und':viele<br />

' Bürger, welche. Bevestigung und Verbindung das<br />

Landvolt- nicht,hatte; der Handel brachte Glüks»<br />

Wechsel K wodurch die Gleichheit untergieng; !Dapfer,<br />

keit und Adel verschasten weniger als ein standhaf,<br />

jer glüklicher Fleiß>in Künsten des Gewinns. Doch<br />

weder der Baur


wegen folgender gerechten Verfassung,^ welche Ver,<br />

sassung durch die Sitten bestand. .<br />

> Die Kaiser hielten das Gleichgewicht, indem sie<br />

den Baur,' Fabrikant und Kriegsmann ihrem Stand<br />

nach beschüzten ; so viel Unpartheylichkeit erfodert<br />

hohen Rang oder eine erhabene Seele; ein Regent<br />

von beydm entblößt, wirdSclav eines <strong>The</strong>ils des<br />

Volks, des andern Tyrann. Allein die Kaiser ver,<br />

schenkten und. verpachteten die Aufsicht über Stras,<br />

sen, Wasser, Geld, Gewicht und Maas; hiedurch<br />

verfiel ihr Kaisertum in eine ungeheure Unordnung. -'<br />

Zulezt noch blieb dem Reichsvogt oder Kaiser das.<br />

.Blutgericht, weil die^Stadtregiernngen' die'unbe»<br />

gränzte und unversöhnliche Bluträche der Verwand,<br />

tm und Freunde so fürchteten /daß dieselben weit" ''<br />

entfernt waren, auf ein solches Amt begierig 'zu seyn'; •*'<br />

doch zu Zürich übergab es für den Zeitraum einer<br />

Thronerledigung König Adolph der Stadt. Nebrs« 129,<br />

gens waren die Züricher in den alten Kliegen'der<br />

Kaiser Guelfisth wider Heinrich'IV.^ 'Wofür sie zur ,077<br />

Strafe dem Haus Zaringen überlassen worden sind.'


Nach, dessen Absterben ergrissen und. behaupteten sie,<br />

,247 ««cht ohne Eifersucht gegen die Münster, die gibel».<br />

linische Parthey und verjagten dje Pfaffen mit Freuden.-<br />

,262 König Richarden von Cornwall, der sie nur begün,<br />

- stigen konnte, buldiaten si« als einem. Feind Conra,<br />

dins, Herzogen von Schwaben,.der ihreReichsstadf<br />

in.eine schwäbische Landstadt vcrwandeln.wollte.<br />

Worauf sie Rudolfen, von Habsburg, jAem Haupt,<br />

mann, als Konig dieqsteifrig. Mehcm^fn,,aber fei,<br />

nen Snhn WUH Wlvh Mt gefürchtet.; ße erklär»<br />

„14 tw G ffa, Me^Hykel Frid^erich VW OeHeich ge,<br />

^^'^d^s^Wi-Wz«^'' uud ßMen^ gegen die<br />

' PfifPfy? jn, dez Mo,rgarten.SchlMts , Mcswegen<br />

Lu^^g Zürich. bey.m Friedensschluß den Desirtichern.<br />

ijjo üb.Wb^nMllte; dieIürMrin grüstssBestürzung<br />

standen.D. ay Ll$igij£, ffreMc diz. SchKeizer,<br />

die ße^ sel^ dem Haus^ »l^strM zu Unterwerfen-<br />

Achtet. , He.^chwfizer sahen, dfH ZustW einer<br />

tzlihss u'lzd^ (iuyayen/,


i " " ~\ iè$-<br />

Wohl der erstem a'uf°dem Glül des Kaisertums)<br />

also beruhete der Flor der andern'auf den Zufällen/<br />

Einsichten Und Leidenschaften des Fürsten.' DieZtz<br />

richer sind also für ihre Stadt und alles was erwor»<br />

ben worden, denen von Schwyz,'Üriund Unter,<br />

walden verbunden. > < ;. '<br />

* Das gemeine Wesen der Bürgerschaft würde<br />

nach ihrem Gest/von ,2 Rittern und 24 Bürgern in<br />

drey Rotten,ije durch, zwölfe vier Monate verwaltet/<br />

Wer schwur/ mit^ Rath, Steuer und Waffen we^<br />

nigstens zehen Jahre lang der Stadt und allm Bnr«<br />

gern beyzustehm, dem Geftl zu folgen, ein Hans zu<br />

kaufen und im ersten halben IM -die Stadt in ttU<br />

«en Krieg jüverwikelrl, demivurdevomRaih>wannes<br />

den Bürgern geffel/ Burgrecht gegeben^ den'<br />

schirmten' rn der Stadt alle gcgen"alle';* zum Besten'<br />

seiner Geschäfte wurdmGesandl^geschikt, und ihm'<br />

zum Beystand, wek er nür njar, und in allem, alle<br />

Macht angewendet<br />

So treugesinntes Zusammen,'<br />

halten so vieler beherzten'' Mnner gab den Bürger»<br />

fchasten Würde; es war bey den Oten - nn Htmisses^<br />

Gefühl,^ däß> alles/entbehrlich n^re ausgeM<br />

R * ^


.264 ,.«---------» . .<br />

die Freyheit, daher 'sie >cintcj in dem,,andern und; alle<br />

in^ihrem gemeineNfWesm, ihr, Glük gesucht,^ die»<br />

ses vaterländische Gemüth gab ihnen eine gutherzige<br />

Vertraulichkeit.^auct) war der Umgang.häufig, zum<br />

Vergnügen.und. nie, zur Schau; oft pflegten siemit*<br />

einander zu essen und zu trinken,.als^die, wie eine<br />

Gemeinheit es^lfodert,. in ßittm gleichförmig ro«,<br />

ten.. Für unabhängigeSeelcsi hat jede Freundschaft<br />

Und Verbindung einen unüberwindlichen Reiz; nichts<br />

»nacht wolgemuthed als die Verlausendfachung unsers<br />

Stärke. > In solchenMeßnnunglN zvmsammelten sich<br />

jene beym Klang der. grossen Glpkf auf:dem Hofdes<br />

alten Hallasts 'uutenfreyem Himmel;. da } trug der<br />

Rath, vor: ob.Krieg obhanden?. eine. Steuer; von»<br />

Nöthen? oder ein Gestz zu machen sey 1 „fit kamen<br />

dessen überein.; Der Schluß wurde vom i Rath voll»<br />

strekt.<br />

^ Da^och.kein^Ehrgeiz die Stadt verwirrte, .be,<br />

freyten die;Bürger,den Rath,vorFurcht,^weil ein<br />

unpartheyWerMichtwkeine.-Parthe zuscho.nen ha»<br />

.ben soll.;?..und.^gtzichwie.ein.Staat, welcher^ nicht<br />

von eigenenWassen beschirmt wird, nicht frey ist, st


ist keine gerechte Regierung, wo der Zorn oder Ehr,<br />

geiz eines Pattheyhauptes dem Richter sein Ansehen<br />

rauben kan. Alle Bürger wählten den Rath; alle<br />

schwuren ihm zu helfen, verboten, mit mehr als drey<br />

Beyständern für den Richterstul zu treten, bestraften<br />

die Beschüzer eines Verbrechers wie den Verbrecher,<br />

empfahlen dem Rath Eintracht, entfezten den der<br />

solche brach, und verbannten den-der durch Beste»<br />

chung den Richterstul entheiligte. Das Gnadenrecht<br />

versagten sie dem Rath ; und machten zum Gesez,<br />

für fehlbare Bürger kein fremdes Fürwort anzuneh,<br />

wen. Alles. um das Gefez niemanden, die Obrig,<br />

seit: niemand als dem Gefez zu unterwerfen; lezteres<br />

war unentbehrM, ersteres der Freyheit gemäß, und<br />

nüzlich und rühmlich, ©efije nicht nur zu, machen,<br />

sondern zu halten. Die Liebe der.Geseze war all»<br />

gemein und standhaft, so daß der Rath Iahrhun»<br />

derte hindurch ohne eine andere Stüze in grossem<br />

Ansehen ruhig regiert hat'; ohne seineu Beystand<br />

«tonnte weder der Reichsvogr das Blutgericht, noch<br />

der Schuldheiß, den die Äblißm stzle, das Schul»<br />

dengericht völlstreken;.Landleute -und Ausländer ka»


,6tl' • i '<br />

men für diesen Rath, um nach seinen Einsichten oder<br />

dem Gesez der Züricher Urtheil zu empfahen; un,<br />

ter den furchtbarsten und unter den schwächsten Kai,<br />

fern und in der Nachbarschaft und Ungnade Ab<br />

brechts von Oestreich blieb Zürich srey, ward 'mcö<br />

und erwarb Ruhm ^Ordnung und Arbeitfleiß touti<br />

den (welches ein seltenes Lob) weder durch den krie»<br />

gerischen Geist noch'dieser durch die Liebe stillen<br />

Fleisses geschwächt: wie dann von 300Mann dj«<br />

Rudolfen von Habsburg wider Przcmysl zugezogen,<br />

««»auf dem Pläz geblieben/alle übrigen zu Rit»<br />

lern geschlagen'worden'; Wt Stadt, welche Albrecht<br />

bedrohete/wider'die er den Thurgau aufbot und<br />

,278 welche er belagerte, würde dreyßig Jahre hindurch<br />

,J ° 8 nie verschlossen, als wäre die Bürgerschaft ernenn,<br />

- durchdringliche Maür dieses Vaterlandes. Alles un,<br />

ter dem Vorsiz einer kleinen Anzahl Geschlechter,•-<br />

deren wenige von altem Adil, die meisten aber altem<br />

" Fleiß, ein'ehrenhaftes Auskommen,- und ihren wol,'<br />

erfahrnen Vätern Einsicht! in di«-Poll'til v« Stadt?<br />

schuldig waren.' ^ Ihre fast » erblicht Rathswnrde<br />

wurde (welches nur einem verständigen und unschul»-


feigen Volk zukömt) ohne Neid betrachtet ; wich<br />

waren sie von aller Veränderung altvaterischer Sit,<br />

ten entfernt; wann sie Herrschaften gekaust, behlel»<br />

tfN sie ihre bürgerliche Geschlechtsnamen, det'<br />

Schäfli, Bilgeri, Braun, Hämmerli, Müller; di«<br />

welche Herren und Ritter, wurden, schämten sich de«<br />

Kaufladens nicht und wurden desto mehr geliebt. Als '<br />

»eise Männer sahen sie ein,.daß ein Stadtregiment<br />

p«r durch die Sitten erhalten wird. >^ .• : nfi;:':x;t,:,:i:<br />

• Die Geseze zu Erhaltung der Stadt zielten auf<br />

innwendige Eintracht und anstandigen Frieden mit<br />

Fremden. Die Bürger suchten, alle Stärke im ein»<br />

stimmigen Bestreben auf einerley Zwek, und ivollten<br />

also wie.ihre Voreltern in einer grossen Gemeinde<br />

vereiniget bleiben; daher verordneten sie, 'dem, de»<br />

eine,Zunft errichte, das Haus nieder zu reissen, und<br />

«ine Busse von zehen Mark Silber abzufedern; dann<br />

sie besorgten sehr,.jeder würde.endlich-seine Zunftfür<br />

das wahre. Vaterland halten, Eigennuz entste»<br />

hen und jeder an seinem Ort von kühnen und listi,<br />

gen Männern zu Unruhen verführt werden. Welches<br />

Maas ^voy^ Kühnheit- zu. bezähmen gewesen,.sieht


man aus den schweren Bussen des Angriffs der Thore,<br />

Thürne und Münster oder des Rathhauses und Hofs<br />

mit Waffen und Kriegsgeräth ; um die Kriegsbe,<br />

girde zu sättigen war der fremde Dienst erlaubt,<br />

aber die Stadt nahm', sein Antheil an Unternehmun»<br />

gen verbürgerter Kriegsmänner;' dann der Adel<br />

folgte-vielen Leidenschaften, die Bürgerschaft einem<br />

Glnndsaz.. -Wann ein Bürger den andern befehdete,<br />

mußten beyde entweichen. Die Bürger hielten Wacht<br />

nnf wol unterhaltenen Mauren und wol versehenen<br />

ThürneN; sie gaben dem Graben Tiefe und Weite;<br />

sie lidten'leine neue Vorstadt'und am Thor^teiii<br />

vestes. Haus.: Da die Belagerungskunst unbekannt<br />

war, schien diese Stadt vest; allein aller unbeseel,<br />

ten Dinge wird man Meister; guter,Soldaten wirdniemand<br />

Meister als der Tod.' ... ; *<br />

:. Im Finanzwesen war damals schon der- Grund,<br />

saz i wenig einzufodern, aber noch weniger quszuge,<br />

ben.>. Ordentliche Abgaben wurden: vom Verbrauch<br />

aus dem Weinschenken und-Mühlen .und vom Salz,<br />

handel^ausseroidentlicht vom Vermögen, zufällige vom<br />

Zoll, vom Durchpaß auch des,* Viehs,.von:Einfnhr


.1' 1 *• •-'.--- 269.<br />

undZlusfuhr aller Manufacturen / auch des Butters,<br />

dem Vermögen'abziehender Bürger/dem Darwä,<br />

gen und Ausmünzen bezogen. Der Getreid, Ver»<br />

brauch war frey,, der Getreid -Handel steuerte. Da»<br />

mals konnte wenig, von. dem Verbrauch bezogen<br />

werden : nichts wurde überflüßig verbraucht; das<br />

Unentbehrliche zu beschweren ist unerträglich und un«,<br />

vernünftig. Das Vermögen wurde (welches Zlw^<br />

trauen durch die Sitten möglich war) angegeben<br />

und. nicht untersucht. Auch die schwächsten repuM<br />

canischen Regenten sind oft verstandige und ehrliche<br />

Hausvater; das. Volk! fürchten, sie sehr; weswegen<br />

bey ihnen die UnvoUkommenheiten der< Finanzver»<br />

wattung unschädlicher als in.der Monarchie, deren<br />

Verderben gemeiniglich shiemit anfängt p eine Repu»<br />

blik, deren Tugend hierinn verfällt, ist am Ende. '^<br />

, Die ganze grössere Stadt, ostwärts dem See und. l.28«<br />

Fluß verbrannte durch die Unvorsichtigkeit eines Be»<br />

kers;: nach diesem wurde'verboten, Thüren der .<br />

Baköfen von Holz zu verfertigen und untersucht, ob >,<br />

die, Häuser mit Wasen oder Ziegeldächern gut ge» ,<br />

nug bedekywären, und.einige, stetigen an/ von Stein ., .


zu bauen; welches., nach republikanischer Art, nicht<br />

geboten, sondern empfohlen worden; doch die Ge»<br />

walt wider allgemeine Gefaht steht Vorstehern zu;<br />

Privatpersonen vergessen über dem Aufwand, wel.<br />

cher gegenwärtig und gewiß, die Gefahr, weil sie<br />

ungewiß ist und entfernt scheint.<br />

Mörder würden alles Vermögens beraubt/ ver,<br />

bannt, undalso gebüßt um den Flor und Schirm, den<br />

sie ihrem. Bürgerstand schuldig waren; fremden<br />

Mördern mag das Leben genommen worden seyn.<br />

Unvorsezliche Todschlager bezahlten zwanzig Mark/<br />

als der Werts eines Hauses zu zehen Mark geschäzt<br />

wurde; weswegen, wann der Erschlagene nicht nach<br />

Bürgerpfficht ein Haus besaß, die Strafe, um die<br />

Hälfte vermindert wurde; in allem gab man<br />

dem Leben eines Bürgers gedoppelten Werth/weil<br />

er nicht allein für sich, sondern für die Bürgerschaft<br />

lebt. : Flüchtige.Todschlägtr wurbm mit Gewalt<br />

auS den Häusern der Geistliche«'abgeholt; wann sie<br />

in ein Bürgerhaus geflohen, wagte selbst kein Raths,<br />

Herr hineinzugehen/ bis die Lieferung bon dem'Hcrr»<br />

des Hauses abgeschlagen wordm; sie achteten dat<br />

4 '


Haus eines Mitbürgers heiliger als jenes erstere.<br />

Alles Waffenttagen wurde bisweilen verboten, ver,<br />

borgenes unter gedoppelter Strafe; dann hastig<br />

entbrannte in den. damaligen Menschen das Feur<br />

des Zorns oder die Rachsucht über Beleidigungen<br />

oder für einen Freund ; welches abgenomcn, da<br />

die meisten ein angenehmeres Leben zu.verlieren haben<br />

und Waffen, Blut und Tod als ungewöhnlich.<br />

fthreklicher scheinen. Privatrache zu verhindern wurde<br />

der, welcher einen. Bürger mit Wollen schimpfte,<br />

sogleich und ehe er angeklagt wurde, bestraft; wer<br />

fälschlich.einen eines Verbrechens beschuldigte, ge»<br />

straft/ als, wenn er selber dieses Verbrechen begangen.<br />

Der Horn der Verurtheilten brach oft gegen die<br />

Richter in Scheltworte aus; alsdann standen sie auf<br />

und legten bis auf Genugthuung das Amt nieder.<br />

Jeder durch Stärkendes Gefühls, den Eifer seiner<br />

Freunde, die. Anzahl seiner Anhänger, war schäzba»<br />

rer als Freund, furchtbarer als Feind, verwegener<br />

in allem und frey durch den Character. So jedef<br />

ftr sich, im Ganzen die Bürgerschaft. , . „


Das Leiden Christi machte einen solchen Eindruf,<br />

daß vom Abend vor dem grünen' Donnerstag bis<br />

zur Stunde der Auferstehung kein Jude auf der Gas,<br />

sen oder an einem Fenster erscheinen oder in seinem<br />

Hause Geräusch machen durfte.<br />

Die Herren und<br />

Frauen beyder Münster, die Dominicaner, Frai>,<br />

ciscaner und Augustiner brachten Mittwochs in der<br />

Pfingstftonfasien alle Reliquien auf den Hof unter<br />

ein Gezelt, hielten, das hohe Amt, endlich wurden<br />

Almosen und allen'Orden Brodt und Fische gege»<br />

den.<br />

Einige wurden zu Befteyung des- heiligen<br />

Grabes aus dem gemeinen Wesen besoldet.' Keiner<br />

der Bannfluch trug, wurde in die Stadt gelassen,<br />

oder mit Handel und Wandel begünstiget: als es<br />

»24? aber um das gemeine Wesen zu thun war, alle Gi,<br />

1331 ' • ' , , - .<br />

bellinen der Bann traf, die Kinder der Taufe, die<br />

Bürger des Gottesd«nsts, die ^Todten des Grabs<br />

beraubt wurden, scheuten sich die Züricher nicht,<br />

^alle Geistliche'°auS den Münstern und Klostern her»<br />

'auszuführen'^und"mit.Schimpfs aus^ der Stadt zu<br />

vertreiben;" da dann auch die.Franciscaner.wegen<br />

der päpstlichen Bulle zu einem Thor heraus zogen,-<br />

zum


&arèhtfjtgWt wie; fie (iifmF'^wilU^mmlkten<br />

dlc Züricher• weder'denr'Papst noch'denf B»'<br />

sthöf/^eintM Decrit>^folgen Und hielten' ihr'Sta,'<br />

tülrecht t"d'ahet waten über die Rechtshändel der Bür^'<br />

««"mit Mistlichen'von der 'Stadt und' beyden Mün»'<br />

steril dreyMorhirren'zu Pfassenrichtc'rn angeordnete<br />

' '':': DK''Schweizer waMbey"denHeerden tm^<br />

die!Berntt


MàniKtrt nngettottiitien / tfüti eifrigen fieltretn) Âet)ift<br />

behauptet, und in mancherlei)<br />

Gcstaltbis auf diesen Tag bdn vielen guten Leuten<br />

meist-niedrigen Standes beybehalten worden: alles<br />

.styM Gotti]Gott ftp stttel/ aüti «ud : ihut/;aßei<br />

geschehe in lhm; in Uns. sey iin Licht, äber die M


dein heiligen Collegiunl gefieü<br />

• _ ; 27,<br />

Also wollte-Arnold<br />

Rock aufwiegeln, als der wie jeder Schwärm«<br />

grossen Änhang^haite; die Menge machte grosses<br />

Getümmel/ aber die Waffen behielten ihre Oberi<br />

Hand z worauf der Brestianer über die Alpen und<br />

nach Zürich ftoßi<br />

Die Züricher, nähmen ihn auf;<br />

er aber streiiie diiit inystischen Sacken / welch« in da?<br />

Folge' v'ieler Geschlechter reiche Fruchi gebracht;<br />

Lehren, dererl Dünkel die Eigenliebe schmeichelt,<br />

••v- • ;;•-.;• >;"'.'.--'-' u; • ;'-.'• ''}«;- :". »i wyy> -•£ "<br />

standen würde; dieser Brief war vergeblich, wegen<br />

der unversöhnlichen Feindschaft zwischen dem todten<br />

und lebendigen Buchstaben und beyderley Licht.<br />

Nachckal« gieng Arnold wieder nach Rom und " «<br />

. >'.


Glauben anseine Lehre zunahm. Das.Gerücht neued<br />

Lehren erg'ieng unter das Landvolk; Berchtold ein^<br />

Schuster predigte sie zu Rüti ; da dann das Voli<br />

unsäglich gegen d^e Geistlichkeit aufgebrannt: der'<br />

1206 Freyherr von Regensberg hatte zu Rüti ein Kloster<br />

,217 gestiftet; der Baur brach wütend aufund mächte<br />

iL)«, es dem Erdboden gleich. Zu Zürich würde die Im.<br />

munüet bestritten, den Geistlichen der Concubinat.<br />

12z; verboten und alles gibellinisch, .Der fallenden<br />

Kirche eilten die Dockinicaner zu Hülfe, um (nach<br />

' des Papsts Brief) den Weinberg des ^errn von ei»<br />

nlgen kleinen Wüchsen zu saubern. Sie thaten ê& ,<br />

Doch von dem an loderte zu Zürich ein Zunder zu<br />

Schwarmercy, dessenWürtung bald gefährlich bald<br />

seltsam fast allezeit erschienen ist.<br />

Zu gleicherZeii haben in diesem kand Walther WH.<br />

dttVogelweide, Conrad vontMuri, derHadloub, Frey.<br />

Herrn von Äegensberg und Eschenbach, Grafen voft<br />

Tokenburg, Habsburg und Welschneuenburg und an».<br />

.;-i Jt>ere 53i*irgèt und1 Herren stWMinneiJng« die Liebe bi,<br />

sungm, und in firengern Liedern den Verfall der,


•"•'• "'"»/ 2?7<br />

Sitten *") vorgehalten;^die Abtißin zu Zürich, der<br />

Abt von Einsiedeln und Bischof zu Costänz beehre»<br />

ten sie; im Haus eines Rathsherrn zu Zürich, Rü,<br />

"diger Man'esse/ hatten sie miteinander in Vertraulichseit<br />

viele glükstlige Tage, und Manesse hinterließ, aus, .<br />

gewählte Poesteil von mehr als 140 Verfassern. Es<br />

ist in ihren Gesängen viele Anmuth und Kühnheit<br />

und etwas erhabenes; in ihrem Ausdrut sieht man<br />

bey Einfalt "und Adel, den Reichtum der deutschen<br />

Sprache / der Mutter und Königin aller abendlan»<br />

dischenSprachen; ihre Unvollkommenheit kam nicht'<br />

von Armuth an Worten, sondern von der dama,<br />

ligen Armuth an Gelehrtheit und Philosophie. Der,<br />

Kaiser Friderich, ein geborn«'Sicilianeri hatte<br />

grosse Liebe für -dje Dichtkunst^ «selber dichtete,<br />

*) Ich:f<br />

Da Weiihtit, Adel und Alter gewaltig stsseneh'. .-»<br />

»eff' hintet^Recht und traur« Zucht und ^siechet<br />

cha.nl«n'dtl rechten Minne pMg, da rfl«g man auch..<br />

- ^iä c her.Ehlen.<br />

V«gelNtjh.^>,


.wie auch sein Sohn / und viele Reichsfürsten. Dq<br />

keimten die siHönen Wissenschaften fmpo^ und er«<br />

gössen- unerhörte Wollust, über das menschliche Le,<br />

Jen.<br />

Ab« der Kaiser kam.als Dfist in den Bann,<br />

^und.alles in fürchterliche Unruhen; imvlerlehenden<br />

Jahrhundert vertrieb aus Zürich der Ehrgeiz eines<br />

Bürgermeisters Eintracht, Handel und Geschmal<br />

am Schönen; in Deutschland erschien die Scholastik,<br />

bierauf kam die Polemik/ endlich dje Nachahmungs,<br />

UM3W, .* ?";; U:'il:.\ii}'A'. •:"> ',''•:• f. vr:«--:;;.' : .:.y '!.'•'<br />

sucht.<br />

Ueber welchen Unfällen das Aug der deut«<br />

fchen Fürsten, und fremden Völler »on den deutsche«<br />

Musen abgewendet worden ist.. ' ,<br />

•-hm* Vi? i«'.« Rmi,«f ri:^!-*;i!-!^ S'-r»'»^ r. .•'<br />

In der.Schweiz beharren, einige Völker in un<<br />

gelehrter Einfalt: bey andern haben Gelehrte ohne<br />

:•*);'•« ri.'"«'.i;iO •>}«;;;,',;> .ii'l , «a>./Mf, ~,-•'•• ;•:'<br />

Rüklicht auf den Staat jfir, Gelehrte geschrieben»<br />

andere an andern Orten spizfindig und ohne Zurül,<br />

Haltung über die Regierungen, welches, v»n gerin»<br />

- gem Anfang'aus/wenigen Städten mehr'und mehr<br />

Fch"aUSpMUti'to. dann, viele, aufgeworfen:<br />

alle<br />

Aufklärung sey Republikm gefährlich; andere ein,<br />

gewendet: es sey eine elende Freyheit, blind, stumm


M taub Meiner Uewn Stadt schlummern wegen<br />

der-Fufchtsamkeit einiger/Regettten, für welche rath,<br />

samer wäre,, sichselbst aufjullörenj und nicht/.hlöde<br />

Mit FrMden, mit ihrem Volt Hochmüthig, sondern<br />

mit lezterm standhaft, .offenheriig, liebreich, brni<br />

derlichs mit ersten, fntschlossen und mit bescheidener<br />

Würde umlugehen; weniger pou'ihrem Voll Einehe<br />

pon Potentatm zu, besorgen ^ Dieser,ihrer Kriegskunst<br />

eine Kriegskunst,: nicht ,Unwissenheit, entgegen zli<br />

stellen ;5 »ann'die, Republik ^unteigienge,'-nicht ein<br />

dummes, .«nbehWichts,: erstauntes, furchtsameß<br />

Volk, sondern ein aufgeklärtes, wolgeßttetes, fteyi<br />

gesinntes»' l« allem geschiktess, Volt l» hinterlassen^<br />

ffe, die Regenten, werden in und nach der Freyheit/<br />

im Land, undbey dm'Frnndlu die Ersten und Rtt<br />

genten seyn, wann sie das Camchany^wie gute G«j<br />

fierale, StgaUgeschDf gefchikt und fleißig führest;<br />

wo nickt, unaufhörlich zittern, mehr und mehr<br />

perachtet und endlich ganz vernichtet werden; end,<br />

Ijch sey der Paß Morgarten einer Arm« leichter zn<br />

MW?G. 0 per Sinn diese« fteyen Pells,.W


.allgemeinen Austlarung Hell menschlichen GeWecht«,<br />

Sa loben/sie: ,die.Studie»l!lder Kriegskunffl'ünd'Oilt.<br />

kenntniß';«von dev^WtnMsischen' PolitMeinigev<br />

Städte ,glai»benftfed 3:M'gebedeinem VoltuWllsitV<br />

Fe^tigkund 'alle Augen''anfstch><br />

MeulHurchihrnt.Fall.


Das zwey Md zwaMste Capiteln<br />

, ,.Die ^Veränderung der politisches^<br />

:^ 9»HerftssUng l von Zürichs ''; ' y ' u<br />

'


verbürgerte Freyherren haben keine Sicherheit fw«<br />

jhre Edelsize,^noch Bürger für Eb«, Gut undBlut^<br />

noch t ie Stadt für das Einkommen; die Rathsherren<br />

gebend?? Rechnung mchN' Audienz geben sie', wem,<br />

und-lyie.es ihnen gefalle z.über,',d«Reichs,lthen, ditz<br />

unter. demMichshauptsteben/scheuen sie sichnicht,<br />

willkürlich^ Urtheil zu sprecken.,.. Vornehmlich'Ru»<br />

tolf Brun,, «in<br />

Mann,'auch<br />

vielen Bürgern, vor,:, diese unqn,<br />

ständige Tyranney in ihrer.freyen.Stadt..nicht.M<br />

«lttagen.; _« vermöge..nichts.,, weil ex feine armey<br />

«ntefdlükM.Mitbürger üby? alles liebe\ sie.vmnz?<br />

gen i\ l?as. sie .wostl«, • sie mit ; , ihrer. Menge.,:, ihre«<br />

Gewerben,,jhrem dapfern.Mutb/ als die nichts m<br />

fürchten haben, als dit^ Rech^und Freyheit rette»;<br />

und .wann ^sie, zusamen.halten, .besser als die.Zeichen<br />

regieren würpen; .wann sie.dieses thun lWllen,,woll^<br />

«.als Anführer Würde.,Gut, und Leben mit Freu,<br />

M. ihM aHp»M,^V^le..d/e,ejn RathsHerr eins]<br />

Neuer beschwerlich - war und also. unnöthig schien«<br />

Ol^Wucht nßch itzM-Sjun M<br />

E^MMW


gerichtet worden, andere die nichts vom s alten Regi,<br />

ment, vom neuen vieles Höften/ kühne Jünglinge<br />

die eine Unternehmung des Unternehmens wegen lieb,<br />

len, andere um das Schauspiel einer 'fallenden R«,<br />

gierung zu erleben, und wer den besondern Reiz ge,<br />

heilner Verbindungen empfand/ alle Lrqten S5«rn<br />

7..' ''••?.'. • ;..i- .,;••'•. - \ •- 'i • *"'••'.« ">,>.-"' - :,; •".* >'<br />

Hey.<br />

Wovon die Regierung nichts vernahm; in so!»<br />

che« Fällm ist Verschwiegenheit felH ein ungemein<br />

süsser Getluß str unser Bewußtseyn.<br />

Die Rotte der<br />

ersten Monate diente aus, und als im. Anfang des<br />

»'..-. ;..•.••;.» ! -;-!;\; r -v. .• ; .' ,, ••._' .••; .•: ,~,'.v<br />

May dje Bürgerschaft guf dem Hof in grosser Ay»<br />

zahl zusamen gekommen, erschien die zweyte Rott<br />

uyd er»vartete ihre Bestätigung.V Diesewurde zu<br />

jhrem grossen Erstaunen abgeschlagen, und einer vo»n<br />

Volk trat aüf.Hnd foderte- von„den.Stadtgeldem<br />

einiges Jahre Rechnung; '^ta^f^Wc^^/M^neiTe^<br />

Ritter, Rudolf von Glaris, Ritter, Johann Sta,<br />

gel und Johann Schäffi,. Herren dieser zweyten Rott,<br />

*.>£}-•.:'-'.'7-v'vv l'3T-•«..'«v.:..;., V\Yi, i'.'fc ",';;•.''.•,', :'ri •<br />

Freunde Rudolf Bruns, aufgestanden und alles was<br />

dje Bürger begehrt gebilliget. In..dieser, unvorher,<br />

gesehenen Verwirmng wußten die übrigen keine Ans.<br />

|«ch| /als: es^sty eine RentlWgz^eiM, riefen Yje


«s?4 , •"' "'<br />

andern Rötien zu Hüls;. einiges behaupteten, man<br />

sollte die Urheber' strafen; andere thaten mancherley.<br />

Zusagen.<br />

Zülezt wurde ihnen heim zu gehen gestat».<br />

fct, ünV zu räthschlagen,, dann 'B'run kannte ihre<br />

Schwächt;" er vermied; (wie Anführer eines UN«<br />

jchuldigln Volks thun müssen) den Anschein'einiger-<br />

"Gewalt.<br />

Um desto mehr hielten die Rathsherren<br />

den Zllfalt für einen vorbey gehenden Sturm, zi><br />

gerten bis das'Volk erkalte, und ergriffen keine><br />

"männliche Mäasregelj wenige republicanifche Re»<br />

genten hnyen das'Volt; ihre Erfahrung i worauf'<br />

sie sichviel zu Gute thun« betr«st nur. die Formen.<br />

Bruti betrachtete 'sechs Wochen lang ihre kleinen<br />

'Künste. An Sanct Johann Baptisten Tag ließ er..<br />

ausbreiten rdie, Rathe.spotten der Bürger; da.käm<br />

Va« Volk t>on J allen Wrten n»it g^olftm'^rm in.<br />

vollem Lauf^stwöllte er es) nach der' untern.Brute,<br />

i*V;»»ri&^<br />

melt fnß. Zusehens nahm der Äuffauf zu, so daß<br />

W<br />

ganze RathUfn grosse Furcht des Todes kam.<br />

Zwey Ritter Johann Müller und Heinz Biber nebst..<br />

'Hanns M^erktälten stch wie Dun; qcht RäM


dieser zweyten, zwey, der ersten, sieben der dritten<br />

Rotte lassen auf und flohin »begleitet von Ki Freun,<br />

den; ft daß dmcy blosse Drohungen, die lurechtir"<br />

Zeit geschahen, die Obrigkeit "vertrieben worden. Als<br />

nun das Volk vnschlvoren, dieselbe zu bestrafen,<br />

, «sezte es die erste Rott. Also verwaltete diese das<br />

Regiment; an S. Ulrich aber wl»rde die Bürgeri»<br />

schaft in die Francilcaner Kirche ausserordentlich be»<br />

^ufen, «nd «mahnt, alle Hlagen vorzutragen; H<br />

würden alle Mißbräuche und Fehler/der vorigen fast-,<br />

Zen Verwaltung durch den Anhang Bruno mit vielen<br />

Worten vorgestellt. Auf welches Verhör die meisten<br />

Stimmen dahin giengen: von allen Rotten Rechnung<br />

^U fodern; alle an Ehre, Gut und Blut nach'Verdie.<br />

neu, jedem zum Erfaz und ändern^^ z'uw Schreken<br />

abzu'straftn; die. alte Regierungsform abzuschaffen,<br />

/und bis auf weitern Schluß Rudoiftn Brun, dem<br />

bitter, in allen ^Sachen Vollmacht aufzutragen»<br />

worüber ihm ein Eid geschworen werden müsse. Zn,<br />

ftinen Rathen ernannte Brutt seine Freunde Düdi.'<br />

gttl, «tNanelZe, Heinz Biber, Hannsm von Hottin, ^<br />

gen und Hacobm^BrunV., In ^fftrgfTchuttiftiMfl*


des' geineinen Wesens zu Zürich'"stehlen iie àiUif<br />

Regenten ihre'Sicherheit und überliessen die Stadt'<br />

ihrem Feind^^;'»vodürch sie Mübwürdig machen^<br />

wessen er sie angeklagt, und ward gesehen,' »vie<br />

schlbäch ein Mann, dessen Würdi von feinem Äliit'<br />

abhängt Ihnen blieb nur, wbfur sie einig besorgt?<br />

wartn, ihr" Gut,alsobaten sie um sichern Geleit'<br />

lmd verhör;'doch vierzehen weigerten sich, Brüü<br />

als Richter zu erkennen; 24 erschienen lind gehorcht'<br />

im. Am ersten August standen fie'vör dem Volk in"<br />

det Naneiscaner Kirche; aber «j' »virdnicht gelesen/"<br />

daß einet an sein voriges Leben Wellirt' oder 'die"<br />

Ehrfurcht Und Lieb«! der uralten Verfassungi zu er/<br />

welen gewußt, sindern sie sprächen als Leute, die"<br />

Häuser und Gärten^ zu verlieren befürchten. Die/<br />

ses wüßte Brun; dntzer sie verschiedentlich gebüßt'<br />

und vcr»viese«, Und nebst ihten Kindern allei Vir/<br />

Waltüllg unfähig ertläri Wörbeü; ihre Güter', diese'<br />

ihreFeNtln, behielten Qtsblk tiiecsclhtn tÖHrbcrt ane*""<br />

Verlnbgms beraubt Und bey Lebensstrasi elvig'ver,'<br />

bannt. Die erste Verfassung'de^ gemeinen Wesens<br />

der Züricher nahm dieses E M<br />

- -«- 8 « H


.Ell waren aber ta Weftt: Stadt über drey Uns<br />

lwanzig hundert Haushaltungen, eine nicht berachv'<br />

liche Menge,'wo es aufGefchit iirid Muth ankömV<br />

Von ihrem Vermögm steurlen sie mehr als achtzeheü<br />

(Hindert Pfund j aus diefenl einlgen Artikel hatte»<br />

die Züricher jöò Pfund inehr als die BerNer/ wach«'<br />

dem ditfe das Haus Oestreich, das Haus Burgund<br />

Und viele Gkaftn UUd Herren besieget und von Win?<br />

bisch bis nach Mutlen ÄargaU und Uechtländ Uns'. .-•<br />

tttwoifeiii Es »var vielinehr eln allgemeines Wohl» ;<br />

seyn als grosse ReichtüMel^ bey wenigeNi Die Bilr«<br />

ger waren löol geharnischt und hatten.auf den Thür»'<br />

i»en viele schöne RüstnNgeni Ärnibrüste il» grosser -<br />

Zahl und allerley Kriegsgeräth. ^ Mehr n)cht Ml<br />

«in det Sit einen Wald hatten fieRnter ihtem Gtt<br />

biet; ihre Handelschaft erstrette sichnach Pslen, Itäi<br />

lim Und Flandern; Sb stand ihre Stadt mitte»!<br />

Unter kein Adel hochgeachtet an den bstreichischen'<br />

Granieni« Diese Bürgerschaft öersaminelle Brun.<br />

und- gab bli neue Regierungsforn».<br />

- Überhaupt j|t lebenslänglich Rubotf Brun, Rit> >«s<br />

itf / Ümtimifta,mitieinem ^t6;?«M'S«it««1t' r


Hz. • .v.' : ' : .' "?/'<br />

und Bürgern, und auch aus Handwerkern. MiM<br />

. Bürgermeister .und Rath schwören alle Bürger MK<br />

'. zwanzig und mehreren Jahren, «der. ..unter diesemz<br />

Alter.wann,eö.der^rg«m«(itef ccfybtit).mtl%àb :<br />

und.Gut Beystand und..vollkommenen Gehorsam»;<br />

vor andern dem Bürgermeister bis an seinen Tod;<br />

der Bürgermeister schwört/ gerechtes Gericht-und?<br />

wachsamen Schirm nach bestem Vermögm mit Leib :<br />

und Gut.. Alle Ritttr und alle Bürger, die..ohn«.!<br />

«iget, und heissen jdie. Constabler.( Kriegsgesellen ) t \<br />

" diese warten des Bürgermeisters und ^.Stadt<br />

Zürich, die Panier der Stadt in der Hand. \ Es er»<br />

nennt aber der Bürgermeister znxy.Ritter und t>kt:<br />

nach Wolgefallen Ritter oder Bürger,, mit welchen..<br />

er aus dm Constäblern dreyzehen, sechs Ritter, .sie«<br />

den Bürger, zu Rathiherrcn «wählt.<br />

Alle Hand..<br />

werke, (an Zahl bey fünfzig) .werden « dreyzehen ;<br />

^ 'Sân^K, .u'at«^te^ie(>en\.^nforc > .-3etfKeU|;;,.-.«m«.<br />

Zunft besteh« aus Meist«, und Gesellen »deren der,<br />

,


Einwohner, alter Bürger,^pon-Eh«^ Gnt7.Mil<br />

und Bescheidenheit, bis,,naH -dm «stchs,Monaten<br />

seines Amtes, ein.andererss-zunstgmoH> Handwerks»<br />

mann von^seineln, yder».wo. mehrere, vonrinem<br />

andern H.andwelk^.erwählet:werdeH Dahlstpit-kimt<br />

an dm..B«£««list«;;^<br />

besten Zunftmeister. - AlleMnstmeister, leisten^eyl<br />

Bürgermeister den-. Eid; sie. undjenc Rath§he«.»en<br />

ab der Constabel.halten, den lRathsMex.dem^Büps<br />

germeistee.;:Aber dieser b/eibt/M>r-.sticht;:Nior><br />

auf wann Heinrich Biber, wann. Rüdiger Manesse,<br />

Ritter, oder- Jacob Brun >und^Haymll vonzHotfin,<br />

gen oder, einer- derselben über.leht,^ejster dieser,.vier<br />

zu seinem Nachfolger jn^dMHürgermeistertnlNl.ey<br />

wählet werden wird.: DieM^valtMrM Kath^<br />

dauret..voy:Sanct.:Johann BaptistenTNuf. S,'Io,<br />

hann Evangelist.iund voij dieslm.guf^enenz..vierze,<br />

.^m Tage, vor jedem dKser...Festei»na.cht^'ede!Zunft<br />

neue Meister, wählt Brun die sechs Wahlherren Md<br />

mit ihnen-Rathsherren; an.MzIohannsen.Abend<br />

in der Mitternachtstunde »wann man zurMette-le»,<br />

,ttt, trete» die alten Rathe.-ab ^erHerMtungf..lW


neile Ralt) abttMngt-an zu regieren? Also richten<br />

Vii'Rattze/.üttr «die Frevel jeder' seiner' Zeit und<br />

Geldund ÜngHoesam : jederzeit, 'ohne Nachlassung<br />

dir Bussen Md.^bey^Verstossuna/üiid':ewigèr Ver,<br />

Wnnungh'iolM MAh und Gaben^' Dem Bürger-<br />

Mtlste«: ist vorbehalten-)'daß wann es nöthig 'scheint,<br />

er nach 'seinem Wö'lgisallen Jwey 'oder dreh "vom vö,<br />

eigen Rath' berufet« darf zum Rathsihlagenl Un«<br />

schädlich Hem'lDurchlauchtigsten/ ünserm gnädigen<br />

H^rn Kaiser^ Ludwig'von Ron»' Und'dem Reich ist<br />

alsi) diese Verfassung für ewige Zeiten ang'enomlnen,<br />

MitWillen, VigelVuM'UntttschrisisElisabethen'vön<br />

Mazingen voli-Göites-Gnaden Abtißin- des Gottes-<br />

Hauses Zürich, wie^auch^mit welstm Ztalh, Unter,<br />

fchrist und-Sigel des ehrwürdigen Herrn, Graft«<br />

'Krast'.von'TökenbUrgv Propst beym grossen Mün-<br />

°ster,"am Dienstags nach' S/'Mäiien"Magdalmen,<br />


erhörte Alleinherrschaft und bey«, Volk als Befteyee<br />

der Stadt > und Vat« der ArMen den gröstm RuhlN<br />

.erworben, und an seine Person die Constabler durch<br />

zRathswürdep »..die Handwerker durch neues Ansehen<br />

' . ' . ' •' \<br />

und ihre Zünfte^, die.Zunftmeister durch seinen An»<br />

hang,UUd durch, sein Entscheidungsrecht, alle Iun,<br />

.gen und 'Alten^ Reichen,Und Armen,,Zuftiedenen<br />

Md. Mißvergnügten..durch den, höchsten Eid, viele<br />

durch Lieb.e,2verschiedene durch Bewunderung,. viele<br />

durch.Dank;,,,.viele,,jburch Hofnung, viele durch<br />

.Fllrcht, für ße».fürHerwandte,fur MchkölnMen<br />

vor. feinet, überlegenen und lebenslänglichen Macht,<br />

.vor feinen Anschlägen,, vor seiner Kühnheit,, gefesselt<br />

Hat. Welche Macht er nicht, ivie-die meisten,! ver-<br />

.säumt, im Lguf.des.Glüks, wider gleiche Unterney,<br />

mungen zu bevestigen-; sondern» weit nichts beweg«<br />

licher, als der grosse Haufen, vertheilte er.die Büf«<br />

ger, wodurch er sie.geschwächt; er. blieb auf allen<br />

Zünften stark. Welches nicht gelungen wäre, wann<br />

et -die edlen reichen ßonstabler auf die. Zünfte zer,<br />

streut hatte, woselbst sie durch..Höflichkeit,: Und Aufwand<br />

viele Handwerker gewonnenl »hatten, :»n>?fl£


2?» •'-"•' "•'*<br />

fährliche Zunftmeister geworden wären. Die ersten<br />

Zunftmeister von'Handlverken hatten die Politik,<br />

welche man in' Schuster, und Schneider.Werksietten<br />

erlernt: Waar aus möglichst wolfeilen Materialien<br />

zu verfertigen, und m möglichst 'hohe»« Preiszn<br />

verkaufen, in andern Sachen den» Bürgermeister<br />

ihrem Schöpfer Folge zu leisten; dann die Regie,<br />

rungskunst ist keine leichtere Kunst als die Verferti,<br />

gung eines Schuhs, weswegen auch sie von'denen,<br />

die sienicht gelemt »nicht verstanden wird; eö glaUbte<br />

Wer kein Schneider ein Hufsthmid, wol aber ein<br />

Staatsmann - zu 'seyn ,.- dann 'der T Bürgermeister<br />

machte es ihn» weiß', desto geneigter war jener dessen<br />

Meinungen; also wurden sie durch die meisten Stim,<br />

mm die Vortreflichsten. So-verfiel der Sladtadel<br />

< und kamen die Handlverker aUf, 'und* ihnen gefallen<br />

'ward' der Weg zur Macht.'^In dm Hirtendemocra,<br />

-tien erkalteten die Begirden auf elnsam'm Alpen; zn<br />

-Zürich faßten sie Feur dUrch' Zusanimstoß im täg,<br />

wichen Ulngang; > die Hirten ^wünschten stille F're»),<br />

'heil, Gewerbe gäbm,die Liebe des Gewinns ^ jene<br />

wnrden wenigstens einzeln gute KriegsmäUner',"ihr


• - ' •• 'n.- «zp<br />

m'litaristher Geist blieb;iin der Werkstatt schwtter^<br />

Hier, wurde »nehr-, gesprochen ;'/Wodurch- viele,ver«<br />

drießliche, »licht blutigeUnmhen mU Gltümmellohne.<br />

Gefahr hervor, gebracht?wurdeni i.^Brun? wie: aller<br />

Partheyhäupler durch die Bewu»chttung.,d«s Volks<br />

bezaubert war ohne die.'edle.'Hoheit,?mit^ welcher.<br />

alte. Geftl«eb«.dje Macht. vnsterhlichemMhm^uß<br />

geoyfert.haben.-<br />

.Im^Ällertulll waren«Sf. Zünfte«nKlitariMK<br />

hierauf! entstanden, IUnlwgen>. als cderNertrieb: ttK<br />

Arbeil erst-engei Kreise chatten : Jede«.. Handwerks<br />

»nann von Zürich war. als Bürg« in-einfr^ZUnft?<br />

eben.derselbe:»« oft in mehreren Innungen"-»)«^<br />

schieden«ü Zünfte;,:: dann ft&ö£ trieb?: noch.damals<br />

mancherley.' Männer warm'iünstig;l.in Innungen.<br />

warm, auch: Deibels^ Hie Wahl cheSMufnntisters<br />

gieng- meist s».zu: d« alte Zunftmeister mahm zwey<br />

Zunftgenossen zucsich) diesen,drey.-Männern-:schlug<br />

«iner^ nach dem andern an .einem.iabgesondertm Hrt<br />

unter «rschworu« Verschwiegenheit neue Zunstmei«<br />

sier voe;


zu>Mäthennauserlss;. im Rath 'wap Iede Zunst^wurde. von dein<br />

Zunftmeister ode? nach dreyen Monaten Hon-dem<br />

Gisez'Versamnlilti! £ Iünere-Streitsachtn'' d'er -Hand.<br />

werker.!wuldknvön!jit»en?:WOern:gtrichtet^Mi6<br />

glieder der Innung*« und Genossen der Zünfte fleiier*<br />

ten Geld fünihv geMeines Wesen, ihre'Bedürftigen^<br />

fülMahlzeitnL Wein>lodep für ewige Mchter auf<br />

Ven'Allar/!


»ßren ZUnftckeisteiU veÄttle«''»Mib


Durch wejchf schranken und den Verfall- des Permi«<br />

ll^n.s.uMcV»isehMder <br />

Lichts, «WUM^WrdM ».HMigt« • erjdieffc V«ände,<br />

JWm MblpMeWchtigm Megentp, iwurdsn. vom<br />

Wa/'Zp^WM «HaWnrgMapperslvillMn^. vi»<br />

l«mehle^HmMgMyMlyen, iiDttGraf war mit<br />

ibl.er Stadt^G« ffoju jhr,ex.Zeitgewesen, infbw


echt 't und! hatte: auf. ihre Stanbhaftigkeit gerechnet,<br />

sicherer, als auflest Willen Rudolf-BrUns-und auf,<br />

die Politik-und Waffen dieser Senatoren, von denn,<br />

«:seine Schnhriemen auflöst« lassen, Da ein Par»<br />

theyhaupt von einem, aufgebrachten Voll die meisten<br />

Stimmen leicht.erwirbt, glaubte. der.Grgf bmach«<br />

bsrte_)Fürjlm können dieses, s.fillez.-ni.cht ^gleichgültig<br />

n.nsthM'.Hie:vierlchen'Vtfttieh.enen, -welche-.njchli<br />

erschienen,'wohnten --also < ! rö f %}W!&$bwP;.'Wf<br />

Schlössern; da sieihrer Güter.berqubt. worden,^leg,<br />

ten sieMrest' auf dio.Landgü.ttr:der!Oegmpart;<br />

Freunde und Freundinnen ^erwarben ihnen Anhän,<br />

ger.:-< Man - sagte, .einer. habe die Stadt anzünden<br />

Und hieduM erobern wollen i.vB.run brachte .also<br />

einige -Bürger,zUnvTpJtr- und marschirte- gegm Map,<br />

perswil. Iohann.war wegm den»-SchloßGrinau xjj*<br />

in Krieg Widtr?Dlethelm..Graftn vpn.To.kenburg,<br />

lwlschen Tuken nnd Uzenach; die von Schwyz- hal,<br />

fen dem von Tokenburg, mit welchem auch die Zü><br />

.«icher. Grinau./zu gleicher-Zeit von SJd; und Nord<br />

Llobern!wpllten.i)'


wenighoste, sie ubernichts fürchteten. ^ Daß dieses<br />

also wäre', vermuthete der^Graf, ermunterte seinen<br />

kleinen'Haufen (derGra^war,sehr dapfer'und in<br />

schöner 'Iügendblüthe)': und-siel-aus -einem Wald^<br />

Auf welchen Zufall die -Züricher'^mit ^Verlust'unvri<br />

denllich nrpV Schiffe geflohen,"• Dieitzelm gefangen<br />

und Brun/verwundet wurdet l Da kam ein .Corps<br />

von'Scbtvyz, ^worauf der Blirgermeiste«! voll Furcht<br />

bee Wüttüng'bes'Unglüks auf die' Gemüther, das<br />

Volk ermunterte/'Rache zu suchen; sie wandten sich<br />

Unl5s tineni jungen Ritter)!zurief.<br />

Alle^nl der GrafMrdelerschlä'gm»'?auch der junge<br />

Ritter siel^neftt» 1 seinem Freund';-^ worauf, die<br />

Rap'verswller'M Migem :ZMcüb den 'Verlust<br />

ihres-tzel!«bteN'^»erlN,' und eines Treffens den To,<br />

-kenb'urgvUiUgebrächt.'<br />

Doch Rudolf'BrUnllwNtdeiwmigtr! durch de»<br />

Sieg bevlstsget'' als durch die'Hweytracht. unter dm<br />

'Vertriebenen^;*$«%à\VR eltiti-Uttafyàii$iatàt und


Gleichheit', wegen lvelchtr>sie die Geschäfte tfatt Pär, ><br />

tM'nicht einem^einigen:übergäben^ W nun einige<br />

erschienen ^ändere nicht, wurdevon diesen der Friede<br />

verachtet j und'von jenm gesucht; einige wollten im<br />

Frieden beharren/ andere sichrüsten. Als der Kai, iz;8<br />

str Und Herzog von Oestreich für die beyden unmun»<br />

digen Söhne des Grafen von Rapperswil verlnittel»<br />

tn»,'"wurden den - Vertriebenen ihre Güte'r'zürük ge.'<br />

geben,-und wegen--fener Arreste sechs hundert Ä<br />

Silber


% .Macht Me^GüterM veräussern:vder n»; Burg,.<br />

rechte zutreten ihnm genommen/ das Ziel: d«:Ver«c<br />

bannung. seine« Gnqde - unterworfen^. We.« zn Zu»,<br />

rich wohnen.wollfe, mußte bey Leib, und.'Gut! ihm/<br />

.schwören.^,.Wer.jenes nicht.wollte, umdiestszu.ver^<br />

meiden,.»vurde auf.ewig verbannt....^.Freundenj.Ver»:<br />

wandten.oder.Söhnen war verboten,., zahlreicherbeysamen<br />

zu seyn als fünf, nachmals als drey. Nach.:<br />

dem Klang.einer Gli^e.wurde,! gefangm, wer ohne,<br />

Licht.auf.Straffey war, undLchüßt.wer dm ap,dern<br />

austlahm-; gebüßt oder verbannt, wer einen PfM<br />

schimpft^,.und^auf. d^as. Feldj gelvpOn.,i.wtt ohne<br />

^ejc^.ui^<br />

straftiM.:^eib..n»ch,Du^,,'wM.:..yM-tzey,-.Tas und.<br />

Nacht.auf-das.Zeichen ^oder wer ohne'Armbru!^<br />

marsthirte,-.•>$ Ihm dem Vurgermt.ister. i wurde einei<br />

Garde. gestMt, und sichzizMarli,- allein und: nach­<br />

Willkür .jene.. zu besolden, - endlich -Macht über alle.<br />

W^Uerde; in jedem.Falj.^.,^ürger. bewachtes<br />

das. Rathha»u;,/Mdere MttouMW,._-drey. Wach,,<br />

ter. in ihren Gassen, vier Schaarwächter, durch die<br />

^Wi.jwey,Wächt«! auf den Thümen, atte ; &e> :


schworen elnander'anzullagm ;; dem''der um Geld<br />

Bürger -der Wache entlassen, wurden' die Äugen<br />

ausgestoßen^<br />

Das drey und zwanzigste Kapitel.,<br />

Wie Zürich dem Bund beygetteten ist.<br />

£Jufc furchtsame und furchtbare Regierung er»<br />

warb Ansehen und Haß."-Die Städte S.'Gallen,<br />

Costanz und 'Schafhausen j die Johanniter zu Wä»<br />

dis»vil,'Klingtnau'ünd Biberstein und ein reicher<br />

Freyherr von Krenlin'gen suchtet» und erhielten Bund<br />

und Burgrecht Deinige schwuren? dm Eid an Brun<br />

dem Eid an^Zürich''vorzuziehen;"dii Win'terlhurer<br />

und Cöstanzer^faßtm durch sein Beyspiel Muth und<br />

verjagten den Rath. Hingegen viele verfluchten den<br />

Bürgermeister, der Kinder Eltern, Eltern Kindern,<br />

vielen'Brüder'UUd brüderliche Freunde, der Stadt<br />

um geringe Fehlers vornehmes dapsere> reiche Mit.


}ö? i'. . 'i '. r<br />

bürgeruud Nachkommen ihrer alten Regente»».'Bey ihm war<br />

der Schwesteisohn seines Vaters »Herr Johann von<br />

Bonstetten i ein reicher" Jüngling.,: der bis in.den<br />

Tod die Waffen geliebt; Herr Ulrich von Mazingen^<br />

Bonstettens Vetter, und.Herr Bermgar von der<br />

Hohen-Landenberg, einem Schloß, in derAu ander"


^-.'....'<br />

32z<br />

Tis, welches die,-Züricher/, die. er nie beleidiget,<br />

.-geholfen zerstören,^ Unter 800 Versthwomen war<br />

kein Verrather;.'einer Gemeinde selten«, alZ.einem<br />

Fürst,: einer tleinen^siltener als einer, grossen Hepl«,<br />

Hlil.werden.Verschwörungen verrathen; .Ehrfurcht<br />

schreit weniger, keine Belohnung lolt, und ein Bür,<br />

germeister und Rath, wird, nie geliebt wie die Person<br />

.des Fürsten. Erstlich.also rilt Bonstetten, als wollte<br />

er seine Schwester im Frauenmünster besuchen, mit.<br />

grossem Gefolge nach Zürich, um die Weber, und Huf»<br />

schmiede aus dem Senat an Stuhl und Ambos zw<br />

rük zu führen. Mm^z Hornung aber erschien bey<br />

finsterer Nacht, als.in schnellen Dichtigen Geschäften.<br />

Johann von Habsburg; er wurde eingelassen. Einer<br />

.zos^den von Hohenlandenherg über die Maur.? Die<br />

zganze Nacht marschirten pnd schiMn,die Rappers.<br />

-wiler zu Wasser und Land gegen Zürich; ein Thor,<br />

Wächter war verschworen. ^ Also nach und, nach, als ;<br />

l« dem angekommenen Grafen, versammelte sich die<br />

Parthey im Haus, einestmitverschwornm.Wirths.<br />

Rudolfen Brun..wollte sie.zuerst.umbringm,und<br />

hoste alles vom Schreken, ihrer.Stärle,i.d«Mcht


und von wn Ravverswilern. Diese Unternehniling<br />

endigte mit allgemeinem Ruin, weil in grossen Sa»<br />

che« die'meisten vergessen, daß nichts klein ist. Ein<br />

Btkersjunge schlummttte am Ofen des Zimmers^<br />

h'orchtt^gieng hinaus und' warnte den Beker, die«<br />

fer den Bürgermeister, weil jeder - ungezweifelt', mv»<br />

gefragt, den Jungen einen'Btdienten des andern<br />

zeglaM Der BürgirMeister ln feinen Panzer';<br />

dt^ Beker an die Sturmglöke; jener dem Rathhaus<br />

zu; alle Nachbaren vom Weib, den Klndttn,"dem<br />

'Gesinde gewekt.!' Einige Verfchwornen vemahmen<br />

es, begegneten dem Bürgermeister und i erschlugen<br />

seinen Knecht, weil er voran« gieng,'unb BmnÄif<br />

Peterm'ann,'ihle Lösung/ warf sich in das Rath,<br />

'Haus, stießden grossen Riegel und rief mit gewalti.<br />

gem Geschrey die Bürger aus dem Schlaf. .'Ein<br />

Graf aber 'von Tokenbürg^' Mitverschworner.,der<br />

bey Nacht über den Fluß gesezt, hatte sichnicht ent.<br />

-halten/'seinemGefährten leisezusprochen; da stran,<br />

deit'der.MHiffmanN' und^als der Graf ertrunken,<br />

wekte'! er'die-kleine Stadt ;:^ln welchem Allgenbllk<br />

'die Sturmglöke erklang und.auö her grossen Stahl<br />

Brun


Brun laut rief,' Zürich sey "verrWen","« lebe, sie<br />

Men die obere Brüte abwerfen und ihrem Ratt),<br />

Hans znlanfen.- Die Bürgerschaft in wenigen 9RfV<br />

Nuten geharnischt und bep'anzert folgte seiner Stim»<br />

we; et aber -stand in ihre Svize -, die Handwerker<br />

unter ihren Zunftmeistern eilten mit nmncherleyWasi<br />

fen ihm -JH;im grossen Münster erschallte die Nach«<br />

Mt,-als WebeMnimeltenChorherren deü Götteo»<br />

Aenft'ihre'r'Frühniesse'lhi'elt'en/ r nllè öerliessen'beN<br />

"Attär uNb'eiltrn'bewasnet ick brnSiieit; aus dell<br />

Fenstern- warfen die Weiber Kacheln, Töpfe'unt»<br />

Steine; >äüs allen GegeAden-erhob sich Wchr'ci!<br />

Her Wehklagenden/ Ermunternde'«^unb Verzweifeln»<br />

den^'''Rubolf' Brun'fährfc iYriV ole SBerfchn^rneti<br />

$leiten"bist, lihd ; &ai$üi$Hifü"atjfffiiv%oÄ<br />

Da ssel MäNeß' der Schdläster j'• fiüen HöHenländ'eNi<br />

berg ütttf Ülrich"vdnMazlnzett'ünd fünf ehimalig"e'<br />

Rathsherrm.'' Em Flüchügrr'betichtete ^Mh'bt'n'<br />

Verlust^allirl.Hofnüng deck aMchellden 'Volk'f'Üà<br />

'kehrten die Ra»ipclslvil« üm'nnd'Wrven'die Ae^<br />

Wvttneii-verlässen)'< Sie 'nach langem Mmpf^<br />

^riffen^ttstreut iidtr^stme'FjuW 3l'iile VÄtVlfl<br />

-,-...•'' ••." ü : •


viele Vtr^ünd^e.wnrden zertreten, andere in engen<br />

unbekannten Gassen erschlagen; Habsburg und Bon»<br />

stellensprungen von derMaur und wurden imGra,<br />

bcn gefangen.:. Alles wegen jener Unachtsamkeit und<br />

weil, man dapfcr streitet, wann man zur Furcht die<br />

Hit'nicht hat. ,.,. - •-•'•'••^'' t/^-^;'-'' \-<br />

^^ Habsbnrg und Bonstetten wurden in dem Thmn<br />

Wellenberg auf einem Fels im See verwahret. Alle<br />

Todte, blieben drey Tage «nbegraben, bis Wagen<br />

und Pferde ihre Leichname zerquetscht halten. Acht»<br />

^hen.Bürger wurden mit dem Schwerdt hmgerich,<br />

trt; ; :nttiw^<br />

auf das<br />

Rad. geffochlen, um durch das Schauspiel ihrer lang«<br />

wierigen Marter in der Todesangst von Anschlägen<br />

für alte Geseze wider.den Bürgermeister jeden abzu,<br />

halten.,,,Er wagte Unmenschlichkeit,-weil das Volk<br />

in. ftmer.Macht war^nnd gab zu Zürich vaS Bey,<br />

spiel der Frechheit, weil die, Nachwelt, ihm Gleich»<br />

gulU^war.^ Hierauf: marMirte^mft «llmZü><br />

r^chernnnd Bundsgenossen'Hön^ .Schafhausen hinauf<br />

nach[lRapperswil.; ^dilse, Stadt, nachdem^.er ihre<br />

Verfassung und allen Einwohnern Leib und Gut


iersicherii würde:übtrgeb>n^und;btllzt^n Gottftiev<br />

und ^Rudolf,! Brüder'.des. Gtäftnf.vtrhmdertm^.es''<br />

Nicht, begehlten.dessen Erledigung nicht, und, beun.<br />

ruhigteni die, Züricher durch. StillschiveigeN» indem<br />

sich BruN) geschmeichelt, um Frieden gebeten zu wer,<br />

den..^.Endlich ^drohck^et^zuHerheercm' Welches<br />

vom Landvolk MbzulvendtN j die Königin Agnes, von<br />

Oestreichj^die zu Köulgsfelden.lebte, einen Stillstand<br />

bermittelt,l«hne Meldung. öön'Hejn Gefangenen.öder<br />

bem FriedeniK: Die vörderöstreichischt Regierung<br />

erneuerte,-öhne dieser Begebenheiten zu gedinken, mii<br />

Zürich einen Bund:, Der.Stillstand endigte ohne<br />

Zufall.,Moraufchie Züricher,'Costanjer ünd.Bür>l<br />

ger!«öN lS. Gallen^verwüsteNb «in die Mark' sielen<br />

,ünd.Ält-.R,apperswil belägerten.-'^Die,Besäzung .zog<br />

ab, Ält,Rapperswll wurde ztrllött und von der Mari<br />


«SfrÄsD nach-GWdelnü gefangen Mer dleMall«<br />

^ahriiwarchiesentientbehrlicher. üls^die'Frankfnller»<br />

»Messe den Zürichern^'Gottfried:und Rudolf gaben<br />

llur'Anlwort^'ihr Vater.habe das Land an das Haus<br />

idestreich übergebenpKlln demHansSMeichttkage»<br />

MeS'zu Lehen/ Ieckün.nen:«ber dieses L ~ Da^BürgermeisterH der^<br />

•weil et^oen;Rathiüttfät&ttoUztiki&tälaykVattfy<br />

Haß, jenmnd.um reu tfrniten r, Beystand$ nahe; Gefecht<br />

lverachteT. fand sichchetrogen^ InWieser-Gefahr eines<br />

Hftreichlfchen.. Knesechsfchim.Zürich.haltbar:;:: mit<br />

Mäpperswil'waMiidFr Bürgermeisteranichti,.lwas<br />

Mrn2fürchie.'StildtMupeN: deriFeldherr.von Et»<br />

«lach: hatte'dem geringsten, Bürger^den eheln milita,<br />

tischen ©eist: einWößt,; Brun wandern KünstenObe«,<br />

challd vetschast.^: Also fuhr er hinauf in^diise. Stadt,<br />

.w?lche.fichM»f'sein Wort-ani ihn ergeben-.; üda de,<br />

.mächtigle er^sich : jda] sechszig^.vornehmsten.;Bürger<br />

mnd/chilte ße:nachZürich;.. dieses erMen die sechszig<br />

«ndhosten^dulchldie^Griselscha^HHHaterl«nd vor<br />

chem'Krieg Mibewahren;^dann Herßörte,Brun:das<br />

-Schloß.der Grafen^z ; hieraus:Mchtf. er die Ststdt.


maür dtt«:Etdbodeu7sleichV dieMertrugen'die Biws<br />

ger und Hosten.'als eMsofner MM auf:imlnermäh< -<br />

»ende RM.'tt-Da^sie ihre Grafen,^die Zuflucht qpß<br />

ihr Schloß, .alle.Schuzwehr und.ihre Vornehmsten -<br />

verloren,? wurde von'dem'Bürselmeister (es.war •<br />

Decembers hie ganze Bürgerschaft, mjt. Weibern,- *<br />

Kindern,.^Kranken,^und Alten verjagt und ihre.Stadt<br />

bis auf die-leztesHütte von Grunh aus abgebrannt.»<br />

Auf .diefeMchrichl.l war keinem der ^Sechszig'daß<br />

Leben O^theuer,, daß'er>,'es^icht gewagt hätte,'zu<br />

leinen unglükfellgen Eltern ,und Kindern zu entftie«<br />

ten.^.Siejfanden!dieftIben auf dem Feld bey Vieh» -<br />

Hürdenchalb^erfrorm. '.7 --a *.-• ;^ : "••.'\<br />

., Fünf Monate, nach chiefer That ? erwarb dieser i; 5,<br />

Mann.von-Urij Schwyz? Unterwalden und Lucery ^'<br />

die Aufnahme^stiner Stadt in ihren ewigen Bund;<br />

vxil -jene die..ganze Zukunft und'Njcht> ihre Verschie»<br />

denhntivoy.Brun, sondern-daß Zürich ein'Markt'<br />

pläz und eineMrmaur seye betrachtet;• ihre Wünsche<br />

WärenMfM Bedürfnisse ihrer Thäler riri3escJ>rttnftf$tâtt<br />

|4^i«jèlfe«mZ.urich 'l«dutft«ni;^öt».b^SJoj.<br />

«lM yor hundttt_Mwl» eingesehen,. Wh >«»£$!*


hisse Zeit mit Zürich 'Bündnisse geschlossen^ Die<br />

bevorstehende Gefahr kanntm sie wol, aber sie folg*<br />

ttn ihrem Grundsaz;'. die Freyheit von Zürich, die<br />

sie vor ein und zwanzig Jahren von dem Kaiser erbeten,<br />

wollten, sie erhalten. '"Der Bürgermeister, war in<br />

den Schlichen eines Partheyhaupts gelehrt,' vettyc«<br />

gen wo, es auf Worte ankam, aus Todesfurcht bis»<br />

weilen herzhast, überhaupt furchtsam, aus Furcht.<br />

samteit wachsam^ hart bis zur Unmenschlichkeit und<br />

niederträchtig bis zur Treulosigkeit, ja furchtbar als<br />

der sich alles erlaubte ; er hqtte aber': eine solche<br />

Kenntniß des Volks/daß zu einem guten Regens<br />

ihm nichts fehlte als, der Muth es) zu seyn. Die<br />

Schweizer waren redlich und gnt, nie grösser als in<br />

der grösten G.efahr, «n List Und Worten that es<br />

^hnen mancher vo,r/in Schlachten keines<br />

Wir die' - Städte und Länder Zürich/ Lu«m,<br />

pri, Schwyl' und Ünierwaldtn.machen' «uf ewig.<br />

ecke getreue Gesellschaft? und weil-'alle- vergängliche<br />

Dinge vergessen werden und viel sich ändert, geben<br />

HiA einander diese Zeugniß i- ale^ftrn- L»ib, und -Gut.<br />

gelangen'mag, wollen/ wir'-^einander- getreulicp &


fen, gegen alle die an Gut, Ehre und Freyheit nns<br />

mit Gewalt Scyaden thun, vom Ursprung der Aar<br />

bis an den Ausstuß der Aar, vom Ausstuß der Aar.<br />

bis an den Ausfluß der Thür, die Thür hinauf an<br />

die Quelle derselben, ferner-durch Churwalchen<br />

(Graubündten) bis jenseits dem Gotthard an den<br />

Berg Platifer und endlich an den Ursprung der Aar;-<br />

ein Rath oder eine Gemeinde erkennen eidlich, der<br />

Fall sey'vorhanden ; dann, mahnen sie mit Voten ^<br />

oder Briefen uns die Städte beym Rath oder den<br />

Gemeinden, und uns die Länder bey dem Ammann'<br />

oder der Gemeinde oder etwa in Kirchen; hierauf<br />

geschieht Hülfe, unverzüglich, von jedem Ort in ei-'<br />

genen Kosten, mit ganzem Ernst; das soll niemand<br />

ablehnen. Wann aber einer plözlich überfallen würde,<br />

ziehen wir aus ohne Mahnung-noch Verzug ihn zu!<br />

retten und zu rächen. Um sehr grcG Sachen, Feld« ><br />

zug und langen Aufenthalt, halten-wir eilends eine"<br />

Tagsazung in den Einsiedeln. über die schleunigste<br />

und nüzlichste Manie». Belagemnaswerkzeuge b><br />

zahlt, wer zur Belagerung mahnt. -Wir geben und;<br />

empfangen diese Hülfe in oben beschriebenem Sttüv


wer ausser dem KreiS einen Eidgenossen beschädiget/-<br />

wird, wo er zu'uns tömt, auf Ersaz ^verhafftet.;<br />

Dem König und Heilegen römischen Reich alle Rechte-<br />

«rbehalten; vorbehalten unsere alten Bünde; neue<br />

Bünde. maL jeder nach Wolgefallen eingehen, vor<<br />

behalten diesen Bund.' Wir wollen den Bürgermei,<br />

fter und Rath, die Zünste und Bürger- von Zürich<br />

bey ihrer Verfassung beschüzen. Wir die von Zu»'<br />

rich,'sollten wir> Gott wende


«neilert und' beträstigetl werden.''^Veränderungen<br />

find wol erlaubt ;?dtm^ohnerachteti öbschon auch<br />

Erneuerung unterbliebe^,' ist mit Namen ln allen<br />

Stüken dieser'unser Bund ewig, stät und vest.' ~-" s<br />

'-"y So haben diese Männer wie Brüder,'nicht wie-<br />

Potentaten, kurz und'aNs der Füllet ihre» dapftrn<br />

fteyen Herzen in einem einigen Augenmerk zufainen<br />

geschworen; daher ihre Streitigkeiten weniger'e Wo^<br />

che« als nachmals Menschenalter gèdaullt"> bis da<br />

jeder seinen Canlon und kaum einer die Eidgenossen,<br />

fthast besorgt, und, welches kaum glaublich, die<br />

Schweizer Eontroverststen geworden > sie sich unter»<br />

einander und nicht mii Europa gemessen,'einander<br />

und nicht Monarchen gefürchtet/ sogar' die Bünde<br />

nicht mehr erneuert.--^Johann von Habsburg;und<br />

Johann von Bonstetten waren in dem Thurn Wel»<br />

lenberg; jener dichtete ein Lied; Gottfried und Ru.<br />

dolf thaten keinen WiderHand und. begehrten keinen<br />

Frieden. Da kam Albrecht, Herzog von Oestreich)<br />

Sohn König Albrechts, Enkel König Rudolfs/ mit<br />

grossem Gefolg in das vorderöstreichische' Erbland.^<br />

Die Züricher schitteu Gesandte'unb'Wescheüke-;! «


tankte ihnen. Endlich berief der Herzog alle Land.<br />

vögte und Vasallen aus dem Thurgau, Aargau,<br />

Sundgau, Elsaß, Breisgau, ab dem Schwarzwald<br />

und von Schwaben in die Stadt Brugk unweit<br />

Habsburg. Da trug er ihnen vor, daß die Züricher<br />

seine Graftchaft Rapperswil. erobert und verwüstet.;<br />

viele verklagten die Schweizer; hoch und schmerzlich<br />

klagten die Abgeordneten des Volts von Rapperswil.<br />

So daß der ganze Landtag bewegt wurde und Rache<br />

zusagte. Hierauf berief er hie Gesandten der Zü*<br />

richer; sie haben, sprach.er, meineidig und ehrlos<br />

gehandelt,,er fodere die Wiederaufbauung von Rap,<br />

Perswil und Alt'Rapperswil, Rükgabe der Marl,<br />

Schadloshaltung für die Rapperöwiler und Genug,<br />

thuung. Die Züricher antworteten: die Feindselig.<br />

leit habe ohne Ursache der Graf angefangen, sie ha,<br />

den alles um ihrer Sicherheit willen gethan, sie Van*<br />

yen jenes nicht erfüllen. Da rüstete der. Herzog das<br />

Heer; die Züricher fchil-ten Gesandte «n Kaiser Carl<br />

den vierten und mahnten die Schweizer zu Hülsi.<br />

Per Kaiser versprach Bemühung für Frieden. Die<br />

,Schweizer/ schnell auf, Men frühMorgens. am ntm


September mit stiegenden Panieren in Zürich; nach<br />

wenigen Stunden sezte der Herzog übe.r den Fluß<br />

Glatt mit sechszehen tausend Mann; diese' breiteten<br />

sich aus zwischen diesem Fluß und einem VorHrabey<br />

deren von Zürich. Alhrecht aber trug drey und<br />

sechszig Jahre sein kriegrischer Geist, unterlag oft<br />

einer fast unaufhörlichen Gicht; als. Staasmany<br />

hatte er den Zunamen des Weisen, wie er dany<br />

seinen Proyinzen einerley Geseze geben wollen ; er<br />

piarein Vater, der Armen und auf dem Wchterstul<br />

hurch Gerechtigkeit ehrwürdig. Bald nach seiner<br />

Ankunft wurde ein Rechtshandel mit leichter Mnhtz<br />

Über die. Streitigkeit vermittelt; ihm fehlte zum Kn'cg<br />

ein Korper, dem Bürgermeister eine Seele. Der<br />

Herzog wählten Graf innern von Straßbeeg «O<br />

Peter von Stoffeln, deut. Com,<br />

thur zu TannenfelS; die Schweizer.wählten Pelen,<br />

mann von Balm/ Schuldhcissen von Bern und<br />

Philippen von Kien, Ritter; die Entscheidung wurde,<br />

der Königin Agnes, des Herzogen Gchw/ster, an«<br />

vertraut, welches alle Schweizer den Zürichem miß.<br />

liethm.) D«5 der. Schweizerbund.' und ihre Verfqf


jungen lvotbehalten wären/ wollten die Oestreich'iv<br />

nicht unterschreiben; foderten Geisel, welches dieml«<br />

ten Schweizer ^.'schändlich- verwärfen/ die'Züj<br />

ticher'sandten'sechszehen '-Geisel/-ihre IvornehmsteN/<br />

eluf einMortt ohne» andere!Sicherheit.1l >In allem'<br />

lidteN die-Eldgenossm; warum erwarten kleine Völi<br />

ler mit.gtösseä Fürsten gleiches.Recht, ehe siedurch<br />

Krie'gesthaten ihrer. Macht sich'gleich gestellt? :nlfö<br />

Machten die oestfelcher^einen'.sehrlllsngmMrtheilj<br />

spruch überlacht'und zwanzig:Puncte.v. Nachdem^«<br />

>•*••/ .i • '• • - f<br />

die Märl und behde Rapperswil im'vorigen'ZustanV'<br />

Und' mitErfaz,-auch dieGntnuderHerren vonBotö"<br />

stetten zurül. zugeben und-mancherlei Schaden .und<br />

Wnnden!.zü.vergutm5befohlen^verwikclten sie. di«<br />

Loslassung des Grafen von Habsburg und eine Menge<br />

willkürlicher "Ansprachen in unbestimmtem Redensar)<br />

len'Bso'zw'eydeütig'nnd wortreich).'sie:,ikonnlen,.'


. in diu RuhmHerTreueihresWortes^.-auch schmerzte<br />

Nichts tief« als ein - Artjlel',,! der


-'*f es


Jfrtxit&fâmttmIhn V«m*H. FriböHnu* oder seinem<br />

FräuleinM in der Stadt l Selingen^-Sein Ein,<br />

lommm bereicherte : ?llt Nonnen, daher sie'©foris<br />

bevölkerten, durch dm Reiz der Sicherheit unter dem<br />

.ehrwürdigen Schirm dieses Gotteshauses;-'damals<br />

-herrschte die Religicm." Glaris ist Hntenland; am<br />

-Eingang des Landes',^weil diese« tvön VenMömem<br />

-eingeführt/ und von Franken sorlgestit worden ^stan»<br />

che»Getreide/ Gersten tundHaber^MDDG^rnee<br />

MeNlvon der Milch und von- dem Fleisch der Kühe,<br />

Hiegen/. Schaafc, Schweine und Hennen/'hielten<br />

lSchaasschur,"machton ihre Kleider selbst ^Ünd fäll,<br />

^en Holz zu Haustm m,d-Gesässm^^<br />

-warm^mitMib'md-'G«^Knecht« «uftiraGuttrii<br />

ha Kloß«* i MtU: J fötiiVif^t^etitt>iSsè ânt^ t«i^fetcii -<br />

«om KlosterWüter ,' einige! waren «belich/ das ist<br />

.-stehe EigmllKmee^frey > und alt hetgtbrachter^Edelilze^bder.<br />

Güler< Mls GesihleOer'nM^lich,<br />

^ftetz vier «md dreyßig/ der Knechte tine^mehmenl>e-<br />

Mjahl. ^Dtesezinselm v«m Lnb nAM^jene «M<br />

Gut,' aber die zwölf wären frey' zur Behäuptuns<br />

hei ^ndlstb^imnu^Htn»dasMlW WWW'


Thals wurden alle versammelt, machten Lsndrechi<br />

'und einen Landmann zum.Landammann über'dessen<br />

Verwaltung, und. beschlossen:Bündnüsse, 'Krieg und<br />

.Frieden /. wie zHausgeschäfte^; /alles betraf ihre Heer«<br />

Len.ÄMnMericht^wulde'zvon:dem Statthalter, oder<br />

Meyer,: derWtjßin flestztjr Appellation lergieNg? all<br />

; .^dln Meyer^O•«« die Abtißin> dann alles war-al«s<br />

.einemHöf^entstanden; der Hausherr rntscheidtt:un,<br />

ter^ seinen'Angehörigen. ':Li»<br />

•:;. ^bensstraftn erkannte Modder erhabenste »z-alsz drthOe»<br />

rechteste »jfcjr Mistr, durch.seinen Vogt,im 1Zand><br />

vor den» Volk.. Hiefur bekam c« an S., Martin«,<br />

/est-nach dem Herbst, aller.Früchte,.wann derHand^<br />

«nann 'HeldK 'bezieht»; zwey. ;§ufittt , Sfutto;:Gttutt.<br />

Wie.Abtißin Hatte den Zins ^hrer..Güter/Mgabch<br />

M^m^Cltrag.( diese ncchmewzu, .wie' derMitraH<br />

.•xfi^-x^jMJBi^iimi ')lNd.?G«ichtsbussm^ weil<br />

- @t^^i^^^ê(ippti'z\tit;j6pi^ hatkn.;WDal<br />

MevelW.tDeMatttten erhlich die Nachkommen, einil<br />

tönigWen Knechtzs > den» König Ludwig, jd«r.S»b»


Hand, geschlagen, .^^^^{S^j^^'P^<br />

„^,<br />

dem Rudolf«Tschudy.,.(so hieß d^as!.Gesihlect)t.).,iW<br />

Heer.der Zhristtnhett.geg^'die^<br />

umgekommen und sein Sohn..unbeerbt'gestorben«,<br />

sein SchN)tstersichn..Herr Diethelm.vostWndek,-zissn?*<br />

... .... ^....«,...


fiW^ele^nHj M srössem Reichiiick dilNeö'<br />

siälerV- blWMltW ròkÖrtA'M'


Mohm^Vetj^tHte^OnUgt'ljMiU i m<br />

6f«neiSM<br />

tzleten MrlNMMnpPlzMPäl^,'M<br />

,Äie.-M»sSntzeMe^<br />

in $aM»Kwàwtt..PM&<br />

MbeMgMM.VtKler ^O'VlM^Glarnee<br />

UeimMM MMZMnWN^wMM<br />

d°?Mt'Wd^MM5MsWH.W<br />

KetWMM«er'WH^vHiM^Ml^<br />

MMMW MKMd^lO'^^cM


Wals bey t>enAodteiu'..Die.Landleute^von Gastex<br />

•>y- l u ;,''..'^,*z.?? 'y i *w^,v;-r:' .r»* 7 *v*** .'.•':T'"- «<br />

W^Ms^H^oWauWi^GHst ihres<br />

KMnMHMH^eMmlH.siG^ andere<br />

^ejnl^.IMtertMd in. tmr Freyheit^aW zu wer,<br />


Stbtifâ âbtönnV èoii SòVe i«f^- l^er 1 ftciy 'btirctV ; triiiit


WVa^^M^^gf^Zut^MdaM<br />

Swchewfl. Men^ MHnM^MeM ^be.<br />

.. D^M,d/eMuHrt^M<br />

„5- ^Iy, MA^MMkaM/MW? M St^<br />

: ? •' Wp?MWN^l^,HaManl7^^M«43<br />

dKMp^lWiW Me^^Hr^^eigene.<br />

sM.W"Fe/nss0sD,G^<br />

' M, lzie^Ml^r^ dj;^ MHetzz,M«^MldM<br />

«OAGG^l^^dN,DöM^


ji. ' arg. ..,'>, • • .5J2?<br />

HbernrnmundI?äftlsist.^WostWen>fie^s^<br />

HerrWnlthepgnnaP demiRuh» Men Mdels^lir<br />

Mderu,miy..Gft»sulht und-wn Beute,'chie'Glanltr<br />

Hr.ihre.Herfassungj!U Als mm:StadioN''«imgekom«<br />

men,.stoh-Nei<br />

und 3äfa«*tti


'. sthenund oft gefürchtet worden^^Sit'' welche' nicht<br />

Glaris^ begehrten sonder»! die Glarner^ schlössen mit<br />

ihnenidenzfolgenden' Bund: der.Herzog!von Öeffa<br />

H«ch^ schalte: seineWerrschaft^^und,Emkünste^ gleicht<br />

Ms die gtfülsttteiAbtißin/'dasLänd «bersseineVer.<br />

Fassung;,hilbey,wollin:dievönZürich>i Uli, Schwyz<br />

^ndUnttMaldm^dieLftNdleüteivlinGlarisI behaupt<br />

M, Hinwiedtrum.Hefe:zu jenen 'ohneWiderrede und<br />

«hne Gefshldeiiläts halten j sie willeninuch äufBel.<br />

zehren Bundsgcnessc ihm/Bundsginossen. werden:<br />

Äuf.daß aber durch diefenWundMichts ungerechtes<br />

«nd ^MsMiMiglchenchKliessgetthr«<br />

sprechen die. .Glarner? 'wann die, meisten. Stimmen<br />

der. Eidgenossen eine Klage snr^ unbillig erklären ><br />

wollen:sie.'alsc>bald. von derselben abstehen. ^ Wann<br />


keine Herren öder Völker, die uns nicht lieb wären/<br />

zu Bündigen«ssen>. aufnehmen.<br />

; 6w; Die ^Schweizer bttrachteten.Zug- als tinta hab<br />

lligten und^ befez'ten Wassenplaz-der Feinde am Ein,<br />

ßäng'ihr« ^ässe^.A'Von diestn'.beschlossei» sie. dm<br />

Herjog'lu entfernen) z>on der Mark! und vonuGaster<br />

zu trennen; ^ihren Marsch,nach,'Zürich wölltm sie<br />

«leichtern.^'Zug ivarrauf'sehr ftnchtbaren'Gütern<br />

der Grafen 'von' LeNzburg' ,angilegt, und /well an<br />

vielen Orten dieGegend offen ist.Md viele Freyhcr,<br />

ren die-Hügel beherrschten, mit Muren, Thürnen<br />

und'Gräben bevestigel";-alleBürgersund?Landleute<br />

waren an Sitten^und'Hechttn-iansaNgsngleich, und<br />

in'gemeinem Wesenl unter'Vorsit:der?Gchfen?nnd<br />

Hemn>' Die ltnzburgisihen' Untetthanen brachten<br />

durch den.Landball die Stadt»:und iLandschaft in<br />

Flor^so daß der Adel Ich iU'Zug.Veibnrgrechtete;<br />

andere bauten »Hsustr,um dm Kreis/derHamaligen<br />

Mauren und, !vor':dit Stadt •. am Gestade Hes Sees.<br />

!S)it'&tst§mn7m Mi93ost;tntgeii;;üMfifiilftnl>« &><br />

f'crsucht''uri&4iach.^âönatcctr(lctn!t»ir5ctnt'J(«>


und Bürger: !l VonKnSals:vori ihrez gleichen Wut*<br />

den die,Schweizer.,mehr> geliMM-pon, den Otto<br />

gern. DieBesazüng aus. wtNiKeN/MrnebsslichHen^<br />

denPra«burgilchM?SoldatW:l«ar:geWM<br />

Streifereyen; effim AngrU'jü verursachen Ws auszu^<br />

haltend lBeyNl-Zlnzug der Schweize^unterwarf sich<br />

dasÄandvigoh dieBesazung; sie.rütten, vor ,;jtt>f»/<br />

tausend LnctNl«5Unterwäl,dnN:, :Urytl pyd..S.chw«f<br />

«erntbst^scchs hnndertMannrvon Mrich nbelaM<br />

ten die Stadt Mdlbedrohetmldit Güier^ ihnensch<br />

btr^lm>Sicherheü,^nicht.uM'chewHtrl»t'.der-Gn,<br />

lünft'ewdtr!«eBürgerzd«r,VeMssuNgM^<br />

In tzteft«Noch,elhiellcn!dic Nülgcr, einen. Stillstand<br />

und schitten Wesi»dte:in.! däs eKloster i5öi,tgsftld,en<br />

«n denchtli^ihr« Herrnl sie,fenleMlerchanen,<br />

ihm ycü:c»''UNd: ntnl: in. g,ysi»?MfahG bUtM«yl<br />

wolle fie'uicht ctefogeuij tU %ütobcimgtnföact<br />

^ülfe, rnv^tt^, «Ja, bsl*;; grosse a^f^..sdt.etif,<br />

^muthsfch^nff ^tfllfedtets wortfnqV^j (4fr<br />

MMesVeilnmidung? b» AeBnMaMdttStM>


Herzog Albrecht hörte ihn^aum und verächtlich, er<br />

sprachlHbersHaamzMNMeyl' Falteni^Wese<br />

Gleichgültigkeit «regte in jenem schmerzliche B^etrüb»<br />

nl'ßj die er ni^chrvcrschmieg:^ Endlich'sagte der HS<br />

zog,, er sollheiM'gehm, es werdeialles bald wieder<br />

erobert werden. Da öffneten ^ die von Zug den<br />

Schweizern die Stadt, worauffi'e einen ewigen Bund<br />

gemacht für Myheit"nnb' Recht I-M'Rechte des<br />

HmögenMafigtenM


Dasnfünf'unwzwanzigsteUapitel^<br />

Krieg: chesZHausesiOestreich und rfe<br />

? miWn ReiOs'der Deutschennrida*<br />

die,'Schweiz.<br />

Indessen sich die östreichischck-'Hulfttruppen^üsiö<br />

mm zogen; wurden die Züricher von der Besazung<br />

der Stadt Baden beunruhiget, weswegen: Rudolf.<br />

Brun, Ritter,-Bürgermeister/- vor der Verstärkung<br />

sie mit anderthalb taufend Mann zu züchtigen un,<br />

ternahm. Diese fremde Besazung von Baselern und<br />

Straßburgern fand er von allen seinen Bewegungen<br />

berichtet und gerüstet; er selbst wurde einige Stun»<br />

den von seiner Stadt unbereitet überfallen und ein,<br />

geschlossen.^. Die Grafschaft Baden besteht aus vi«,<br />

len kleinen Thälern, welche angenehm, von Hügeln<br />

umkränzt, von. drey Flüssen (Limmat, Rüß und<br />

Aar) und vielen^ Bächen^ durchschnitten und von<br />

Wäldern beschattet werden; ein wachsamer Befehls-


von» allen.BeMÜMenibenachrichtigtt^M<br />

Viel,


MtfjtditK'wartttJbü li«f(t:w^tct)/atttt@ottc3'Hülf7<br />

. laß diche»lchlBnerkcn,! wir' wollen »miteinander nach<br />

Zürich.L'Dleser^eldhreroealtt -uMsehrt Ulf»stin<br />

Landgus' nnd^wagte' 'äuszuruheir;i - Rüdigir Manes<br />

aberisilMi'ihtl^dsch : üichr^lan^ spttngie'M-dli<br />

Spize'des ersth«eenek!V°lks"und'svraH ^ili'solgetl<br />

Liebe MiWürgwj.^erFeinb'lli hlD dreymal so Kri<br />

als5wirflnd?dH,ü5. ist unser .VMlHn^in'eu'ert'Hznlj<br />

gestellt!ünd>ber'ahtt'auf eurer linerschloktnhtit'u'nv<br />

Geschitlichtett; 'ab« wlr^nd^^icht'vtllüssen"z^Mil,<br />

Zürich lllÄuf «Nid M rnl£ju HM Vit'Schwtilts<br />

Herrn BürgttMtlst« Meil ftiM UioN«'KeijUlliß<br />

der..GegeMnlh«N"


tirey fjrt' atT; nnan'isagt/ Maness'habe.i


vor" dem Rathhaus'die: sechs ersiegtm Banner ans,<br />

Der Bürgermeister/"der/übtr,<br />

wurde von dem Volk mit grossem Gcpräng von seinein<br />

Landgut^in. die Stadt, geführt, und in dem,<br />

BürgermeisterMm aufLebmslang bestätiget; tt hatte<br />

ausgestreut^ einigeHörnehme haben wider.die Zünfty<br />

verschworen''und» wollen. ehrliche Handwerker, unter.<br />

die alt« gräuliche? Tyrannen und in tieft Verachtung<br />

jurüt stürzen/:^daher sie ihml>den Tod geschworen^<br />

und^ nun gebinisie ivor', er^seyHeflohen...Welches<br />

von demtVolt^( HEen. Stimme.',man die, StilyM<br />

Gottes nennt) /vlsobald angenommen, 'so.daß!,die<br />

Macht Bruns! «HMen'.und vermehret worden;i qb«<br />

Mancß senoß das Bewußtstyns.der Tugend. Hun,<br />

dert und ein und fiebenzig Iah« .lang wallfahrteten<br />

jährlich Hber^ anderthalb taufmd Menschen von,Zü»<br />

rich'nach den'Einsiedeln wegen, einem cGelübdeibfH<br />

,Ma'chrlcht:von:der^Noth jenerHruppen. ]h*.jr,


; • i 3!?<br />

jeder für'sich:' KaUm kannte einer Kriegskunst ;'Lii»'-'<br />

denfchaftty und Leibeskraft legten' alle dar.' -So litt'<br />

gen die Schweizer in Aargau 'und'^erbtanntenBe»^<br />

rdnmünster an einem Tag M andern sieben Döt^'<br />

fern» Ueber tausend Oestrelchcr zogen auf die LaW-"<br />

enge zwischen'dem Zuger. und Waldstettcnsee, btt<br />

raubten und verbrannten Küßnach't und marschitten^<br />

zurüt, belastet MitRaub." ''Zwey und vierzig Schniei,<br />

zer versuchten durch plözlichen Anfall diesen zu rett«';•*<br />

siebenzehe'n würden erschlagen t fünf und zwanzig veK'<br />

fochten die Leichname und Waffen und blikten stolj'<br />

auf tausend Feinde» Dieses Uebermuth rettett'siej<br />

well er Unglaublich schien, so- daß die Oestrcicher,<br />

überzeugt eswäreiKriegslist/ abzogen>^ eh? ein"üi*<br />

borgen« Häufe vortheilhaft hervorbreche und Volt<br />

und Raub in Gefahr size/ - In den Ländrechten der<br />

Schweiz« war: fluchtig« werden hingltlchle't, it)«<br />

Nachkommen ehrlos bis -in' das dritte Geschlecht/'<br />

Wovon zu halten/ daß wo kein Fürst ist, ein Grund,<br />

saz^Kriegszucht hallen'muß, daß alle Flucht"schänd,<br />

lich ist','aber freye Völker dadurch alle/verlieren','<br />

D


daßBlüt viellechit verschwendet worden, der.Schlacht»<br />

Wfen aberverzweifelt gestritten, und durch denTröz.<br />

d^, Todesfurcht Unübcrwindlichkeit, Landesfreyheit,<br />

glukliches Leben und ruhmyoller Namen, erkämpft.<br />

worden sind.]. 8u$na


gert. -• Nach; rlNHen^ScharMüzeln.würd- Friebe:nach<br />

dem Willen-der^Schweizer.<br />

s i Das • östreichische Lag« stand an eineM Berg bey'<br />

Hönk p,' biOSchweizernvareN' an einem iVorgrabey:<br />

verschanzt /die Züricher .bewachten", Zürich^':: Dii<br />

Oestrricher-schlügen eine Schiffbrüke^über, den Fluß.<br />

Limmat/^aber si^wnrde durch.'einen Floh, welcheil.:<br />

die Belagerttn?denSttbM hinab:rinnetl liessen) -bch<br />

Nacht gebrochen. l:H« Feind fand eine Futth i?alstj ;<br />

sandte^jwischen die Limmatl und)Sil auf die Füti<br />

terung; die Parthey lief Gefahr: durchweinen Ausfall<br />

deren von Lucern ; 'als die im Lager.an dem'.Bng<br />

dieses bemerkt/'»ritten, drey tausend, übet die Fürth/<br />

um die Lucerner abzuschneiden $ Welches aefchah, :sii<br />

flohenmisVermstMm<br />

derSil.'' Alltln-der Sol»<br />

dat lidt Mangel an^Pioviant,' obgleich viel gutes<br />

Land-offen lag; es war aN ttotenerFütterung Man,<br />

' gel/ die grüne wilide.' schlecht untnstüzt, whngeachtet<br />

«inet'so überlegenen Volksmenge; sie hatten also ge,.<br />

ringen Erfolg) nicht wegen ftindlich«"Kriegslunll<br />

bder derNatnr/'sondem weil solche Heere vielköpfige<br />

Ungeheu« inNamv/'Mit:Held.en.wären/.uMkeinetz<br />

Y 2


,Sache, übetein kamen,'als derVerschleuderung"der<br />

Lebensmittel; indessen jeder i von ihnen: mit ^gleichen'<br />

Wäffenifastijedew heutige», Soldat^in^sTodesnoth<br />

gebracht. i&tU)iioat4it:^ttt:oeimzfßitiiti^tttt<br />

^so-Hcschasscn /^ daß: diese."j^enem - aus Barmherzigkeit<br />

verschonen-wurden. i^Wiew wenig diese unbehülflichen,<br />

Hause» wider die^schweizerische.-Beharrlichkeit! und<br />

Einttacht vermochten,..^sah < der Churfürst ein 'und,<br />

bot Vermittelung an/ bey dem Herzog'als Freund./.<br />

bey den Schweizern als der Sohn ^König-Ludwigs,<br />

.dem sie .angehangen.,..'Die Schweizer ^übergaben<br />

ihrsVorschläge^.l Bey.Änbruch, desifolgenden Tages<br />

fanden sie die Gegend leer, auigenomen das; Lager<br />

der Bern«, die dieses -für: unziemlich hielten ;> diese<br />

brachen, auf bey Tag und bekümmerten sich wenig,<br />

dem «Herzog Zürich zu verschaffen.<br />

Da »«sammelten - sich :der Churfürst von Bran,<br />

denburgiUnd Gelandte beyder.Tbeile,?lu Lucern5,<br />

der Tractay. wurden geschlossen^ Frieden; Rükgab«<br />

der Gefangenen, und all« erobertm und arrestirten<br />

Güter, des Hnzogen/d« Herzoglichen und Eidgenos«<br />

scn; Lucern, Schwyz und Unterwaldm gewähr«


(wie allezeit, )>was' der H«rzog.bey ihnen an Rechten<br />

und Gültm.besizt und-bezieht; Zug und Glaris<br />

leisten:Gehvlsam nach den Rechten,, der ^Herzog ist<br />

Ar! gut« Freustd ; sürbas :hin Hnbünden sich die<br />

.Eidgenossen. Mit leinen östreichischen Städten, und<br />

.Ländern«/ und,« verburgrechten •; Zürich und. Lucern<br />

,teint'. östreichischen Landleute;.Graf Johann von<br />

Habsburg .wird -. in i Freyheit? gefezt f schwört nebst<br />

z Gottsrid und Rudolf Amnestie, und - Freundschaft,<br />

und will, die Mark und Rapperswil dazu anweisen;<br />

-ferners. fchwört.-Vogl,. Rath und Bürgerfchast.vvst<br />

.Laufenburg,^ihm hicwidcr nie zu helfen, und Her,<br />

zog Albrecht, im Uebertretungsfall denen von Zürich<br />

-als ihr' guter Freund wider ihn Hülfe; gewöhnlicher<br />

..Vorbehalt aller. Bündnisse, Freyheiten,. Gewobn,<br />

heilen und Rechte.; Diesen 'Frieden: angenomenM z<br />

haben, gaben, die Schweizern wie. auch der-iH«zog<br />

dem Churfürst^ eine Urkunde -; da.H -ausgewechselt<br />

worden, wurde der GraslUNd nach ihm.dje .fechsze,<br />

:hm Zürich« befreyt. Von. jenemibegehrten dieZü,<br />

richt«..leinenhErfaz/des Aufwandes,- von diesen a*


hielt. Albrecht fiebenzehen hundert Gulden: - Bon»<br />

stetten war '. auf Bitte seiner alten> Mutter, seines<br />

Bruders, Abtvon.St. Gallen/ und Anna -feiner<br />

Schwester, Äbtißin'-• vpnZürich, mä>? Bezahlung<br />

einer betrachtlichen'Summe. los gelassene worden.<br />

So schloß dieser Krieg,'dm der - Bürgermeister ver,<br />

anlasset und schändlich geführt, worinn der Herzog<br />

mit- schlechter Würde ttactirt und mit grosser Anstalt<br />

nichts verrichtet, aber die Schweiz« durch ihr Ver«<br />

Halten auf dem Rütifeld,' bey Tänvil und Küßnacht,<br />

Gtrechtigktit^in'BündniM und Mäßigung: im Frie«<br />

den «in uubestettes Angedenken ^d« Nachwelt übet«<br />

^iefact haben.<br />

Sie wurden hierauf bekrieget von dem römischen<br />

'Reich der. Deutschen mit vi« und vierzig pausend<br />

,Z5Z lMann unter« dem Coinmändo des'Kaisers»,': H«zog<br />

Albrecht föd«te'voN!Zug und"Glaris/!.deu Schwel,<br />

izerbM sbzuschwölen )< wodurch: sielhülstos?unter,<br />

,MorfinM«d«n^MsiIlwMt^'fie'nichU ' Als die<br />

'Sch»>',»«böttn:1i« ihlltn,Ieslu<br />

-«thun» weil^deriBund^wig^und m'-dt« Friedens,<br />

sthluß nicht angttästei worden sey;, siriedenstratta«


ten wurden schon damals vielmehr eilftrtlg als daut,,<br />

haft geschlossen, wann ausHist »^Furcht und Unwiß<br />

senheit schwere Fragm nicht, berührt wordem . Als<br />

die Erhaltung der Völker auf ihnen selbst beruhete,<br />

machten^ sie Bündnisse, wann sie.^mterdrükt od«<br />

schlecht beschüzl wurden; das Fräulemstist von Selin,<br />

gen hatte es den Männern, die sich in Glarisland ange,,<br />

baut, nie verbotm;. Zug hatte der Herzog verlassen;<br />

durch Lehenrecht und Erbrecht war er an Ländern<br />

reich, nicht mächtig durch einen »«einigten Stnatz<br />

weil es ihre Lage nicht mitbrachte und. kein stehendes<br />

Heer es erzwang; aber nach dm Rechten / wie der Frie,<br />

den sagt, wollten sie ihm schwören, Gehorsam zu<br />

leisten. Er verwarf diesen Eid und verklagte bey<br />

den Reichsfüisten auf dem Reichstag zu Worms die<br />

Schweiz« überhaupt als unbändige Leute von wch<br />

chm fein Volk ermuntert w«de, feine Regierung zu<br />

verwirren. Die Deutschen.welche »«als vonein«<br />

ander selbst bezwungen worden, und in ihren Ero.<br />

b«ungen,- in. Italien/. Spanien/^Frankreich.unt><br />

England frey gelebt, hatten in Deutschland lang das<br />

•9M


Joch der Franken getragen; einige Grossen besassen<br />

-die Macht welche sie anderwärts mit dem Volt theil,<br />

ten; aus welch« Niedrigkeit einige Kaiser aus Furcht<br />

»0r den Glossen den-'Bürgerstand -empor gehoben;<br />

sie ab« wurden von den Grossen und nicht vom Voll<br />

der Macht beraubt; über dm Trümmern des Throns<br />

kämpften Fürsten und Städte um.Vorzug und Gleich.<br />

heit/ welches von derstlbigen Zeit an das Reicy v«<<br />

wirrt und geschwächt, bis mitten im siebenzehende»<br />

Jahrhundert neue Kriegskunst aufgekommen, wo»<br />

durch der Streit zu Gunsten grossen Fürsten entfchie,<br />

denworden ist... Albrecht also fand ©UunWund Mit,<br />

leidm; die Schweizer/ Zug« und Glarne« hatten<br />

jene Rechte nur von der Natur.<br />

Der Kaiser Carl'der vierte/ kam nach Zürich.<br />

Da schikten die Schweiz« Gesandte und alle Urkun»<br />

den ihres ewigen Bundes. Aus dieser Untersuchung<br />

«hellete,.daß die ^Schweizer nicht ohne ihn seyn<br />

könnten,.d«iHttzog ab« durch dieftn Bund nicht<br />

im: geringsten" Rechtl'auf das 'entfernteste verschret<br />

inàiti- Also lrleth.ihnen'der Kaiser, dem' Herzog zu<br />

schreiben, sie wollen Äahrhaftig seine Rechte Hand«


haben. Sie thaten dieses alfobald, und erhielten<br />

keine Antwort, weil der Streit nicht> mit Worten<br />

-ausgemacht werden konnte; er war nicht um lenz,<br />

'bnrgifche Meyerhofrcchle, sondern um die Schräm<br />

len d« Macht, worüber auch ein weiftr Fürst und<br />

gutes Voll nach Erziehung, Rang'und Lebensart<br />

»erschiedm denken und gemäß den Umständen z»<br />

Gunsten des Klügsten und Beherztesten entschieden<br />

wird. Nachdem Albrecht jene Tractaten fruchtlos<br />

geschlossen, wollte er die Schweiz unterwerfen oder<br />

schwächen ; hiezu warb er um die Beyhülfe aller<br />

Deutschm.<br />

D«Kaiftr sein« Würde gemäß bot einen Rich» *m<br />

tnspluch an> dies« wurde von beyden <strong>The</strong>ilen an,<br />

lgtnomm; unumschränkt vom Herzog, 'der nichts<br />

verlieren konnte, weil niemand ihm etwas ansprach;<br />

vorbehalten von den Schweizern die natürliche Fr/y,<br />

'heil und ewigen Bünde, in die'sle sichverschworen.<br />

Dieser Vorbehalt wurde mißbilliget; desto aufm«l,<br />

'jämer hielten sie darob. Hierüber wurde d« Kal,<br />

'str von Ungeduld hingerissm zu erklären : et halte<br />

den Bund für null; Reichsglied« können 'sich ohne


34« '" ' ' '<br />

das Reichshaupt, nicht verbünden; ob sie gehorchen<br />

wollen? sie sollen inner zwey Tagen sich entschliessen.<br />

Da traten die Gejandteu (es geschah zu Zürich) in<br />

Bcrmhschlagung, welche Gefahr die gröste,. des<br />

Zorns des Kaisers und eines Kriegs, oder d« Auf,<br />

löfung ihr« Freundschaft. Nachdem sie beydes mit<br />

grossem Ernst bedacht und nun der kaiserliche Hos,<br />

die östreichischen.Minister und wer aus den schwei«<br />

zerischen Thälern anwesend war, ihren Entschluß<br />

mit äusserst«. Aufmerksamkeit abwartete, schitten sie<br />

den Bürgermeister zur bestimmten Zeit im Namen<br />

ihrer ganzen Eidgenossenschaft von Städten und<br />

Landern an -des Kaisers Majestät, m»t folgenden<br />

Worten: sie wären einfältige Leute, und verstehen<br />

sich nicht auf die Rechte, aber was sie geschworen<br />

haben, wollen sie halten. Alsobald ergieng Nach«<br />

ritt)! an alle Bundsgenossen des Hauses Oestreich,<br />

in die Erblander des Kaisers, die Pfalz am Rhein»<br />

den Churfürst von Brandenburg, die Fürsten und-<br />

Reichsstädte in Frankenland. und: Schwaben,.mit<br />

Mahnung in die Waffen. -Deutschland bewegte sich.<br />

nach und nach.


• '• • ••' 147<br />

Die Schweizer trugen dem Herzog einen Ans,<br />

lauf an und vertrauten dem Kais«. die Schäzung<br />

dieser Güter; allein der Herzog wollte durch diesen<br />

Krieg od« eine Begebenheit Herr dieser dapftrn<br />

Männer und des Golthardpasses werden. Ausgehenden<br />

Brachmonates erhielten die Schweiz« aus<br />

der Stadt Regeniburg von dem Kaiser eine Kriegs,<br />

Ankündigung, weil, da er ihnen Recht geboten und<br />

Oestreich dieses «ngenomen, sie es »«schmähet. In<br />

wenigen Tagen erschien ein östreichisches He« am<br />

Hluß Glatt auf der kiburger Gränze gegm Zürich.<br />

w Graf Johann von Rapperswil, begütert, aber<br />

-geldbedürstig, herrscht« also unansehnlich über trau,<br />

(ige Hütten in den Schutthaufen seiner Schlösser<br />

und Städte. Er erklärte sich neutral,,der Herzog<br />

-aber tractirte, bis der junge Graf, hülstos in dem<br />

-frühen Ruin, feines Glüks» die Grafschaft abtrat.<br />

Den zweyten August bey der Abenddämmerung bra,<br />

«che« die Oestreich«, von der Glatt auf und marschir,<br />

tm die ganze Nacht; früh morgens geschah die<br />

-Ueberaabe von Rapperswil durch den Grafen selbst.<br />

Alles Volk schwur. Dic Marl undAlt,RapP«sw.il


übergab sein Brüder Graf Gottfrid nach vier Iah,<br />

ren. Alle Grafen von Habsburg Lauftnburg, dap»<br />

fere und liebenswürdige Ritter, haben ihre Herr,<br />

fchasteu aus Noth an das Erzhaus überlassen, und<br />

ohne andern Reichtum als ihren uraltm Adel und<br />

ihr furchtbares Schwerdt ihr Vaterland »«lassen;<br />

sie überleben den ganzen Mannsstamm Habsburg;<br />

ihr Nachkomme Fielding (von ihrer Stadt Rhein»<br />

selben) Lord Denbigh sizt bey den Herren des groß,<br />

britannischen Parlamentes. Als Albrecht Rappers,<br />

wil in seine Macht bekommen, wurden geschwind<br />

mit freygebigem Aufwand Mauren, Schloß und<br />

vom Schloß an den See herab die Stadt in breitm<br />

Gassen schön und vest hergestellt. Hiedurch wurden<br />

Zürich und Glaris abgeschnitten, die Wallfahrt nach<br />

Einsiedeln, der Waarenpaß und Marsch nach<br />

Schwyj schwer, Zürich aber von dem Haus Oest,.<br />

reich durch Rapperswil und Kiburg umgeben. So,<br />

gleich sandte der Herzog von Rapperswil ein abge,<br />

theiltes Corps, (indessen er Zürich von der Glatt h«<br />

bedrohet'e) gegen eine Verschanzung bey Obermeilen;<br />

sie wurde erobert, von dreyhundnt blieb der sechste


' Mann, die Seeufer wurden mit Feur und Schwerdt<br />

verheeret und alle Weingärten von Grund aus um,<br />

gekehrt. Indessen kam die Zeitung der Ankunft Kai,<br />

fer Carlen mit einem böheimifchen He«, und kamen<br />

Rudolf Churfürst von der Pfalz, der.Churfürst von<br />

Brandenburg, die Bischöfe von Basel, Costanz,<br />

Cur, Bamberg, Würzburg und Freysingen, viele<br />

Grafen, Freyherren, und aus drey und zwanzig Reichs,<br />

ßädten der Ausschuß ihrer Miliz, giengen übn die<br />

Glatt, stiessenzu Oestreich und legten sich für Zu,<br />

rich, mit grossem Getümmel, Verwüstung des Lan,<br />

des und gänzlicher Verachtung des Feindes, als die<br />

sich rühmten, sie haben mehr Henker als die Schweiz<br />

Eidgenossen. Mehr als vier und vierzig tausend Mann<br />

belagerten vi« tausend Eidgenossen in^ dies« Stadt.<br />

Da Erschlappung der Wachsamkeit für diese vor.<br />

nehmlich furchtbar war, thaten sie viele Ausfalle.<br />

Einige trachteten, die Deutschen zu belehren, worob<br />

der Krieg entstanden sey, nemlich über dem Bun,<br />

deörecht; welches die Gemüther mit bedenklichen<br />

Betrachtungen erfüllte. Die Deutschen waren wie,<br />

der ein ungetreues aufrührisches Volk als zu einem


Reichsgeschaft gemahnt worden, nun sollten sie durch<br />

langwierige kostbare Belagerung einem Fürst weil<br />

der Kaiser sein Freund war, diese Stadt unterm«,<br />

fen, und hiedurch vest sezen, daß die deutschen Stände<br />

die Bundesfreyheit nicht haben, Deutschland keine<br />

Schuzwehr widtr gewaltige Kaiser noch kleine Für,<br />

sie« gegen Präpvtenz noch Städte gegen Herren»<br />

Da zerstreuten sich vornehme Bürger in das deutscht<br />

Lager, die Gemuther zu bereiten: von wie geringem<br />

Anfang durch welchen schnellen Fortgang Grafen von<br />

Habsburg durch die furchtbarste Kühnheit in unauf,<br />

hörlichen Unternehmungen an so grosse Macht ge»<br />

kommen, sey nirgend und' niemand bekannter als<br />

in diesem Land ihnen; sie haben in weniger als neun,<br />

zig Jahren (vor nicht längerer Zeit habe der Groß»<br />

vater deö. Herzogen von Zürich Sold empfangen)<br />

Kiburg, Baden, Lenzbutg, die Landgrasschast Bur»<br />

gund, Freyburg, Lucern, Psirt, Aarbürg, Beron,<br />

münster> Einsiedeln, Sekingen und Glaris, wie<br />

viel in Elsaß und in Schwaben, Burgau, Oestreich',<br />

die Windische« und Steyermark, Kram und Kärn»<br />

then und mit wie viel mehr Gewalt als die Vonvi,


ser/ erworben und behauptet; wieviele bedrohet;<br />

wie viele angegriffen; auch die Hirtm auf diesen Al»<br />

pen; warum die Fürsten sieder unersättlichen Herrsch«<br />

begirde dieses Einigen aufopfern wollen? und die<br />

Städte! und auf einem hohen Thuen erschien des hei«<br />

ligen römischen Reichs schwarzer Adler in goldenem<br />

Feld alö die Reichspanier, die die Reichsstadt Zü.<br />

«ich zum Zeichen ihrer Trm und Reichsfreyhcit an<br />

diesem Ort stiegen ließ. In selbigem Augenblik er«<br />

schienen Gesandte der Schweizer, und viele Fürsten<br />

und Häupter der Städte, mit grosser Bewegung vor<br />

dem Zelte des Kaisers um Frieden für die Schweiz.<br />

Auf der andern Seite widerstand aus allen Kräften<br />

dw alte H«zog von Oestreich. Endlich that Carl<br />

diese Erklärung: er halte für unschillich, daß ein<br />

Kaiser wid« den Willen der meisten Stände des.<br />

Reichs Völker des Reichs bekriegen sollte; die Deut.<br />

schen billigen den Vorbehalt; er wolle also Urtheil<br />

sprechen. Worauf den folgenden Tag die ganze<br />

Reichsarmee zum Abmarsch aufgebrochen, so eilfer»<br />

tig und unordentlich, daß niemand weißt, wer die<br />

ersten oder die lezten gewesen. So wurde dieser


Krieg (wo nicht ungereimt ihn so zu nennen) wii<br />

viele Reichskriege mit.erstaunlichem Glanz undGe*<br />

räufch unternomen, kraftlos fortgefezt, und hörte<br />

von selbst auf; welches die Reichsverfassung mit<br />

bringt; eine Verfassung in der die Gefeze noch ärger<br />

sind als die Mißbrauche; durch leztere bestehen jene<br />

und Deutschland, nemlich durch die Prioatmacht<br />

grosser Fürsten, so lang es diesen beliebt.<br />

*H5 Hierauf streiften die Oestreich« und Schweizer<br />

• mit wechselweislm Glük und nach der Natur dies«<br />

Kriegsmanier, beyderstitiger Erschöpfung und Ab,<br />

mattung.. Als der Herzog fein Land muthlos.fand,<br />

warb « in Ungarn ftmfzehen hundert leichte Reu»<br />

ter; welche Miliz im höchsten Altertum auf den<br />

asiatischen Gefilden entsprungen und in Europa auf<br />

beyden Seiten, des B«ges Krapak vorttestich ist,<br />

weil sie unversehens zugleich aller Orten ist, in Flucht<br />

stiegt und.im Fliehen siegt, unaufhaltbar durch<br />

Ströme, durch Mangel unbezwingbar, unüb«wind»<br />

lich wann sie nicht still, steht. Albrecht von Buch.<br />

heim, des Herzogen Landvogt, vertheilte sie im Kreis<br />

um Zürich h« auf Rapperswil, Bremgarten, Ba«<br />

den,


den, Regensburg'und Winterthur. -'Sie nach^hret •.<br />

Alt wolltenplündern, Aber dieZüricher hatten Maul<br />

ren/, di« Schwsizer• hatten Alpen'/ .also plünderte«<br />

die»Ungaln bislveilen östreichische Dörfer, prügelten<br />

die Sa«««',; braudschazten ^ die,Herren, arndtetm,<br />

herbsteten, raubten das Mehl Ms der.Mühle ^das<br />

Vieh ab -der Weide und vollendeten das Elend.sctSi*<br />

ganz Thurga«: und. Aargau,. Edle und Unedle, Reich«<br />

und Arme in iverciiiigtem' Gemüth


m • " *<br />

»«.Stadt. Aus welcher die Gtsanbte'lje'tgnügt<br />

Abschied genomen und über Zug nach Llllern gerel,<br />


' ' '" 555<br />

m'm&' Mi GbgtnbP>?OlkF';'Gtteil'ubttt'li<br />

Richte W'H^Os^ekrtlch'^ Ml, MdlÄ"Vri8*<br />

WlildstittÄ nitrb tliWic^n'VW ÄniK ^iWst<br />

d'rt bdn'Nch' OMrich'ttn''Ülid"«rii' st 'blcl'cll M<br />

lichern"ob'er Mch düsHöös W elnM'dle'see'be'hdM<br />

Ati« zjWahllWrszHl^ Vek'Häzsß7'bey'Nnsetck<br />

lnand'üver'ölt^'Saryen'^iWnieüt ! ti>oflf«T dil<br />

^ürid'e,'MMn' imb'MM' stF'zMhaM<br />

ibtt «ie'ZMeiMtzmdO'-'km'Mnd mit'ihtck'<br />

EidgenHelr'sn 'VWtii'Oprnch seit Mgchor'sämii»<br />

ko^niinln-b^uMde b'F MrllW' Weli3ß<br />

Va mièm vt mk^^W^&^><br />

'mib<br />

i'n AtiKlDlig' erHllWDW^M'^wä'Nnjelle-bW<br />

ktln SÄÄ^untl W MMHlaiis'MO<br />

treffen/sä^'sse 'M Mjir beUW';' sie Ms<br />

lAKhmrf M gehorchen;'lM'diisMejin'' selneik<br />

WÄbstrit'ä,^ ri>M MHser'


55? •<br />

wen^seit wa^n.sinh,.chir Oestreichs?^Guter hat ^er,<br />

t^ie,l^ssen.,wir.ihm« wir.chaben.aber..Freyheit, kein<br />

Gestz als .unser ,Gesez,,für jedermann/ Knechte und<br />

Freye...;,zwir^trauen.kganz..freundlich unstrn.Eidge,<br />

nossen, von Zürich,, weswegen abe^wetden ^B.unds«<br />

genossen..einander^nicht gleich,geMäzt, und richtet<br />

über,.unkr.Eigentum, inMstrn Thälern «in,Richt«,<br />

den die Zuricher.it)«. uns. -. nicht mit uns »mit Oest,<br />

reiche verordnen? und ist nicht unser,>Bund,..Wohl<br />

und,Ehrl7.vor^nicßtmehr.als.vier,Iahren.jn dem.<br />

ewigen. Bund. Mm. Verpgichtungcn..der... künstigen<br />

Zeit..vorgezogen.;^wiez wär ersonstlewig!,,diese voll.<br />

Zorn und Wchnjuth^sprachen so.; iworguf. der Bür,<br />

germeistex zur.Antwort gegeben,:-,«, sey an diesem.<br />

Versehen ganz, unschuldig; als die Mreichischen Ge»<br />

sandten angefomln.en,,. haben Fe gar sehr, geeilt,,,weil.<br />

sie, in vielen andern.grossen, und wichtigen Geschäft<br />

ten begriffen gewesen.; er hab^ diese. Herren nicht.<br />

aufhalten dürfen.und,.ohne,allen Argwöhn^ wie .«j<br />

pflege, tteulich^unterschrieben; .man müsse das Beste,<br />

hoffen und um des lieben Friedens willen etwa einen^<br />

gütlichen Weg ausfündig mache»; man könnte an


den Kaiser schikett und ihm frenndlich vortragen,<br />

wie die Sachen stehen; freylich', die Stadt Zürich<br />

könne die Urkunde nicht wieder fodern, aber man<br />

wolle eidgenößisch zusamen hatten und soll dieses der<br />

Freundschaft nicht schaden.' Endlich wurde »«'«6»<br />

schiedet, alsobald an den Kaiser einen Lauf« zuschi,<br />

ken und Erläuterung zu fodern. 'Der Kaistr war in<br />

Mähren;' die Briefe versprach er zn suchm; seine<br />

Antwort erwarteten die Schiveizer ungeduldig und'<br />

vergeblich bis in den siebenden Monat des folgenden<br />

Iahtfc'-'*'- ;iL ' : '<br />

;<br />

' ' ' ' '' •'•""•'• ' : ''''" s:<br />

Sie warteten voll Unmuth, entsthlossen 66jW Xjs«><br />

siegen in Gute' oder durch ihre Waffen; indessen<br />

sthloß Zürich Bündniß mit 'Herzog Albrecht für'wech,'<br />

silweisen Beystand' in weit' grösserm Kreis als "in<br />

dem ewigen Bund, bis' an die' Rhone, an das Ge,<br />

bürg Iura, nach'-Hochbürgünd',. in 'den"Wäsga»/'<br />

nach Rothwil,' bis an den Me'nberg und' an den<br />

Septmer. S« beh!etten"dse Eidgenossen' vor, aber'<br />

nachdem' sie vor fünf Jahren den ewigen Bund künsi'<br />

tigen Verpflichlüngen borzuziihen geschworen, hatten"<br />

3 l


sie vor. einen; Jahr^ene östreichische,Verp,...<br />

gen. Rapperswil. verWt, verlaffel^und. .mit.,Heer.es,<br />

Bun,dMiMM«lheMuna f^rdieje.^tadf. «wor,.<br />

bep, « der hedaurunzuMurdig scheint, weil « jene


Unttrsthriftund in solchen Zeiten Meli Bund mit<br />

Oestreich, «tritt, fj« dem H'äuS Oestreich heimlict)<br />

geschworen, lebenslänglich tu dienen, niit Worten<br />

und Wttten siinm Schadeil zu wenden, feinen ä!or,<br />

theil zu befördern, Treue und Wahrheit, ausgenö»<br />

nun wider dm.Kalstr die Zürich« und Eidgenossen,<br />

wider männigllch zu leisten, doch daß ihn die €&<br />

zenossenfchaft nicht abhalte) jeneii Spruch jn befbr.<br />

dtrn,' den» Hans Oestreich nach bestem Verffandr<br />

iu rathen und alles zü bklfchwcigc'n; um ianfcni<br />

Gulden in Florenzgewichl, «ine Leibrente von hüiv<br />

de« Gulden, einen Plaz im Mimen Räth lind<br />

unl Schlrm<<br />

Im Iuly lchittb des Mstr dO Schwiszen, die<br />

Erläuterung i beh seiner Ungnade «tid einem Reiche«<br />

krieg sollen sie' Zug und Glüri» tili als Bundsgi»<br />

twsstn btttachtttl. Da hielten sie nni TäglazunK in<br />

der Stadt Lneern.'« -Zürich war'titniräl z' in' tliier<br />

AngtleMßclt'.,ihre> EidgelioMichafi.' '•>-SchlvH<br />

ftdach: mün MMSpluF t^irM/ das nbiigi<br />

»ollm sie Oiw und^lw«» Nchteü Arm ubÄafftii!<br />

Lneern^M^nnd'M^WaM^mlNititen 'fcftfc


den Spruch wollten.sie.nicht annehme«, bis.i»<br />

seinen Waldstetten, ausgestrichen, der.^Bund mit<br />

Zug und; ©forö<br />

àbtt. s bc(tàftit(tvtalerWßengtndenGd,.:leisteMSlgy,lid«nduach^<br />

hfmFeH rMäl'^^Warschitley^ßei.hejlN^ wolge-,<br />

ulutbiyach MMwKnegsMgnner.djlNichltzfü.rchteni<br />

*M die tzurchtiamk^^


Nach dieser kühnen That versuchte Buchheim<br />

nichts/ weil keine List,fruchtete > noch, Gewnltselwas<br />

«zwang. Da verschafte der Freyherr von Thorberg<br />

einen Waffenstillstand, welch« ein.lang«>Friedtn<br />

ward, weil Albrecht mehr und mehr der Gicht un,<br />

terlag; Rudolf, sein ältester Sohn, der Erzherzog, ijsSs<br />

der Wolthäter der. Universittt Wien, der. welch«<br />

Tyrol erwarb und Nero genannt worden, weil.« die<br />

Geistlichen gezäumt,.hielt hier Frieden» weil Krieg<br />

theure Thorheit ist, wo Nied«lagen Schmach und<br />

Siege nichts «werben. . Dieser junge Fürst brachte<br />

sein Volk väterlich in vorige Blüthe; die Einkünfte<br />

von Zug bezog « durch einen Landmann von Schwyz,<br />

dem als Ammann « sie v«ttaule,.und„von Glaris<br />

durch einen Züricher) den «. zum Mg«, »«ordnete.<br />

So vereitelte d« Hirr,von Schwyz^ die Kunstgriff«<br />

des Bürgermeisters,lweil, wer nichts fürchtet, furchl»<br />

ihi~: ist.;


Das stchsUnd MünziMe Ccipitel.-<br />

Die Mht ftft SchMM<br />

^«Schweiz« zöge« in alten Zeiten, aus dem<br />

Nord, brachten Freundschaft in diefts Land, und<br />

waren lang frey und still; da wurden siegereizt, da sie<br />

dann durch Heldenmuts hetvor geleuchtet; sie retteten<br />

da« gebrüllt Lucern, das verlassene Zürich und ev<br />

i)53 oberien Zug und Gtoris,-damit sie.ihre Ftiundf<br />

,z«2 würden. Dann Verstössen dreyßig Jahre, da sie<br />

Bundsgenossen aufgenomen, gepstüget,. gemolken,<br />

gespart, hinaus Rechte und Herrschaften getauft)<br />

die Waffen kaum «griffen haben', aber ihr Krieg»<br />

zeist erlosch mchti er ist unser Lfben^. ..- .': O te3<br />

i)f I B«n trat bald nach Zug in 'ewige Eidgestössns<br />

schaft mit ihnen. Die alten Schweiz« in Uri, Un.<br />

tcrwalden und Schwyz werden, wann, zu welcher<br />

Zeit und wie sie es begehren mögen, durch die von<br />

Bern verfochten; durch erste« die Bern«, ihre V«-


turgrechteten .und,Das,an Lehen, Pfand und. Eii<br />

sentum ihr ist. -. Die Schweizer liehen.über, den<br />

Brümg und bis nach Unterseen zwischen beyden Seen<br />

pjpn. Thu» und Brienz, ohne Entgeld; wo nicht ge,<br />

nug, daß sie sich zeigen, rükm sie vor, die Bern«<br />

zahlen jedem täglich einen Groschen Tournois; m'chts<br />

ab«, und empfangenauch nichts in allgemeinen Krie»<br />

gm* nichts im Aargan, gemahnt! mag haben wer<br />

Will (dann da bedrohete Habsburg die Eidgenossen».<br />

ßhast,) und nichts wann dem im obern Land Krieg<br />

fuhrenden unten im Land eine Diversion geleistet<br />

»vird (weil jeder Ich bezahlt aufKoften des Feindes.)<br />

Den- Zürichern und Lueerncrn, Eidgenossen ihr»<br />

Eidgenossen, »ollen, die von Bern/ wann diese'sie<br />

.mahnen, Hüls leisten z Zürich und Lu«en»!v«schrei<<br />

den mit Gclübd, guter Treu und gelehrten Eiden,<br />

ftllle B«u angegriffen werden, und. die WaldsteUe^<br />

diese ab« sie aufm ahnen,. Bern zu Trost und Hüls,<br />

üA ßutln alten Freunden, unv«zügl>ch> in eigenen<br />

U^koKen auszuziehen,••.Hie^f&txn; für:Stc-:hUeber.<br />

Streit kömt man in das Kienholz (oben.an^dem<br />

Prienzersee; die Aar hat alles ''fortgerissen';) ein


Bern«' Kläger wählt in des Beklagten • Walbstätl<br />

«inen von-sechszehen•;'•"die! sechszehen'werdeu-vom<br />

LandHMmann'od« von dem'Volk- «nannt;.'-dann<br />

ftzt jede Parthey zwey; 'welche fünf nach Minne und'<br />

Recht aufgelehtten Eid richten j''K


Das.'Hans.Habsburg - Schirmvogt' von:Muri gab<br />

Gersau um ein Darlehn dem Freyhenn: von Ranu<br />

stMi'djes« einem Edelknecht aus dem reichen Haus<br />

lfpn Moos. Die. iHirten. warteten ihres Vlehs und<br />

gelangten: endlich.' zu vergnüglichem Auskommen j<br />

dfssen sich« zu .seyn,,!schlossen sie.diesen Bund.. Nach«<br />

mals erwarben sie/mehr als ihr eingezogenes einför»<br />

miges Leben,«fod«te^'^ Da:nahm jeder: von rd«n<br />

yeld,welches, dje fleißigen Vät« und Gtoßvät« lang,<br />

saly «spart; und siegaben sechs hundert und neunzig -<br />

Pfund. Silber. Henn Pet« und Johann von Moos'<br />

um die hohen und.' niedern Gerichte, Twing! und.<br />

Bahn, Grundzinse und Zehenden: (Und'weil.dle<br />

Schweizer den G«län«n.-> so heilig: als den Bernem<br />

Wort.gehalten,-haben jene: feit; vi« Jahrhunderten'<br />

unumschränkte-Freyheit, und unvttänderte^.Demo»'<br />

cfatie, (der GenleindLiWd. ihres.Landammannö mit^<br />

neun.Richtern,,.d


, « M M "<br />

gleichwol ruhig.Und uübeneidetj vielleicht ?bin<br />

»odu»ch:tn gar'alten Zeiten im ganzen Schweizer*<br />

land viele kleine Eidgenossenschaften zuftmew getreu<br />

lz?8 ten sind^ lmrStarke in Eintracht.^..Nachden» die*<br />

Hergiswil«, die am Unt«waldner-Ufer «inen giM<br />

Ileken haben, nachundnachzufamengespart,'babe«!<br />

sie dem..Littau». Herrn diese« -Ottes? Mach^lM'<br />

Rechtt,al»getanft, hicranf mir.UNterlv'alden als tW<br />

lz68 eilfte Utttenes) unaullöslich^ch verbünden Fräil-<br />

Margatttha von Wollhaustn' »«kaufte auf dem'<br />

öffentlichen Plöz bey diesem ihrem Schloß vor Gericht'<br />

iuBe^ftyn tHrblmr MHnnev'. dem Dorf Alpenach-<br />

(Kua UMerwllÜlne^Uferin» Winkri einer Bucht) um<br />

. d«ey bunMtPftM alle Wchtti ^weswegen die'Al,<br />

i362 penachtD'lftlye'' Lundlrute vö»'tinierwalden' sind^<br />

Grafly »ay Rapperswil^ und andere'H«rm hatten'<br />

dem KloßerMett»«« zu Ml ih«'Güter geschinllj'<br />

'*)' Eine Neriene iffeinKrais.


i«N Frühling Mb Herbst richtete ein Beamter nach<br />

ßcsondern Gestzenj dies«. Güter lausten sich von de?<br />

Dieystharleit joö und stehen m ungetrenntem Gc><br />

Meinwesen mit andefn Landleuten von Uri.<br />

•• Indessen diese ihren Enkeln Freyheit «arbeite,<br />

Kit, War Bern wachsam, zu ewig« Sicherheit voll<br />

den grossen Freyherren in Geldnotb ihre Herrschaft<br />

fcn an das gemeine Weftn zu kauft«, «wach viele im<br />

* u.f.f»<br />

Dörfer und yo.n dem Haus Welschneuenburg, dt«<br />

Stadt und H«rschgftf Aarderg.<br />

Die Kais« berech,<br />

tiglm sie dazu: der Schnldheiß trug und gab Lehm<br />

des Reichs , dl.« Rathsherren beschlossen z. hierauf<br />

beriefen sie die-vMehmsten Bürg« pm,allgemeine<br />

Steuer mm.asmtlntn Wesen.. Diestl.steuetten. ftep/<br />

gebig od« machten UM fünf Prpf


jener Bürger die Frucht ihrer Steu«n genossen; -sstj<br />

deren Ausschuß auf zwey hundert neun und niunzig<br />

bestgesezt wordin',' b'esizen allein dit'-Verwaltung die»<br />

ser Herrschastm.! Unumschränkte Macht ist, wo ein<br />

Fürst von fremden Soldaten, Freyheit ist wo er: an,<br />

derst nicht behauptet- wird' als durch - die- Waffen<br />

ftines Volks; jener thut was « will; dies« ist.anch<br />

Herr, Cammandb sieht-ihm zn, zuerst abee-übet<br />

sich selbst: in dies« Freyheit leben'die Angehörigen<br />

der' Berti«*' deren Regienmg: von< Tyranney und<br />

Schiöä'che Wich fern bleiben muß; - lezteri i|K«ne<br />

Äbdalikung^ «steri ein Selbstmord»'<br />

-" Sid'e^thäl!, das, »öestwatts dem Thunttst«: vom<br />

Paß diy'Wimmis bis -an das ewige Eis laust/'-war<br />

durch Schirm 'des Grafen von Greyerz, aber Eigen,<br />

tum b«'Herren'von Tüvinge^<br />

Bubenberg und Wei'Nnbllrg, dieible Höfe angelegt<br />

undSchlösset anfgebaüen.' >Sie'hatten mltWillcli<br />

des Volks'^in'Thalrecht bestimmt,-und canbnifthli<br />

RtchrinlwtltlichiN Sachen. v«boten. i!>Die Siben,<br />

ch'alttl'strkt'en unter ihreniHerren'muthig und »st<br />

wider'^i^WassiserH.':Wc^bty,ihnnl:'ieinen^schlüg,<br />

büßte


üßte nur ein Pfund, weil ein.>davfer« Mann der»<br />

gleichen abzuhalten weißt^ wer einen schelmte, büßte<br />

vier und w« einen vor Gericht Lügen strafte sechs Pf.<br />

.Sie zeigten ein gewisses Gefühl, daß ein Volt,- so<br />

stark seyn will, zusamen halten muß.- -In diesem<br />

Land verfochten die von B«n die Fehde des Herrn<br />

.von Weissenburg wiyer Greyerz, Shunt>, und Ra»<br />

ron.<br />

.Wann man das. Thal, hinauf tömt/ schießt<br />

Laubek, ein Hügel,»rechts hervor nnd «nirfachet<br />

„ cjncti steilen.'engen Paß. - .Hier :*rstre nfcn : sich,-die<br />

.Bern« um-Vieh- wegzutreiben, und wurden durch<br />

die feindlichen Waffm gehörig: bestraft; als: PIn d.en.Berneni<br />

KlühettRachbegirde<<br />

Be«.einem Wald,, mit^menzSoMn'^-unwut<br />

.G«y«l^lqgen.:j>ie:GreMl«..iefstrepli-als fc«,Nvr*<br />

Aa


;?<br />

n« Mit Frehburgern in überlegener Anzahl dm Graf<br />

überraschten; der Graf stritt rittttlich; doch « schien<br />

übermannt; ab« Clarimbold' und Ulrich von Bern<br />

Eisenarm, zwey Männer seines Volks, beschlossen,<br />

ihren Grafen ja «retten, bedekten ihn/ standenal»<br />

lein wid« den Feind, bis ihm das versammelte<br />

Völkern die Seite siel, worauf sich die Bern« zu.<br />

rük gezogen. Seinen Rett«n gab Gras Peter Frey,<br />

heitsbriefe und ihr Gedächtniß lebt in ihrem Dorf<br />

Villars-sous-monts; die Manier der Kriege ist an.<br />

diksi, .gleiche That aber -für Feldh«r oder Fürst er.<br />

'wirbt-gleiches, ja'zuverläßig weit mehr.<br />

ns°' -Endlich marfchirten die Berner wieder nach<br />

Landet: da sie üNter Kricgsmusit in guter Ordnung<br />

das Thal hinauf gezogen und nun vor dem Schloß<br />

lagen, wurden sie als die Mitbürger des Hnm von<br />

Weissckburg von den Töchtern semer Unterthanen<br />

mit Bewunderung und Freude betrachtet.


und schwuren umarmend, nun den Feind ällszurot,<br />

4m; das. Zeichen «fthMe j in bt>iyNSt«M wurde<br />

Läubel geschleift» Und in vollem Lauf-und. Feur<br />

Hes Glüts rannten sie das Thal hinanf.und erfchei.<br />

tftrt vordem Schloß.Mannenberg,.welches.in einen<br />

.Steinhaufen verwandelt totirdev Daher die Greyet»<br />

z« ßonSanen alsobald Boten schitten/.tlM alle<br />

Genugthuung Frieden zu taufen. Vott dem an gfc<br />

.langten die von Bern int eZibenthal jur Ob«hand<<br />

.Uebtthüupt beruhet'ei« Krieg Mehl als jjfrlèr.kfc««<br />

.len auf der-Kenntniß des Herzens. .:<br />

Diese obern Völker-sind mit Frfyhcitsljeb«' et*<br />

füllt, um si)..viel mehr, da viele glauhen si


3?2 Tis I<br />

»Brienzerfee W auf den Brünig Berg und ThalM<br />

-Sogt und Herr deherrfchte/Rathsherr' von Verl,<br />

l;^4 und in der'?La'üpWschlacht ein dapfeter Mann. Die»<br />

-fem'wollten^ siesein-Volt entwenden und Mahnten<br />

es in Freyheit, Mit- V«sptech«in, sie sollctl ilritrt»<br />

-waldn« werden.' Die Brienzer sandten Boten alt<br />

^ine Landsgemlind« der Unterwaldn«, bikaMcn als<br />

Nachbaten Zutritt Mit Vorschub ihr« Halronen,<br />

und redeten zum Volk l ihnen einem däpsnn, a><br />

-rechten Volk, daß den Vogt LeindeNbetg nicht «,<br />

duldet, klagen sie bedrängte" gnte Nachbaren die<br />

chochmüthige Ungerechtigkeit ihres Vogls von Rin«<br />

..lenberg, und ditten sie, ihnen ;ü"helfin,'wie die Uli,<br />

terwaldn« sich selbst geholfen j- fttners wollen sie iy.<br />

-nen allezeit helfen,' ein Volk mit ihnen, disseNs dein<br />

Brünig und jenseits dem Brünig, und bitten um<br />

Landrecht. Auf dieses hin standen älti Männeraus<br />

^Unterwalden'fut das Volk : den sin Rinkenberg<br />

Bürger zu Bern können ftlne Unterthiänen zn Bein<br />

anklagen,'sie möchlm keine Unt«ihanen ihrem Herrn<br />

abtrünnig machen/einem Bürget von B«n> eilt<br />

Jahr nach dem ewigen Bund/ Die Jugend


war gewonnen; so «gieng das Mehr',' Boten zu stn,<br />

den, um die Brienz« als Mitlandleuie zu heeidigen.'<br />

Von dem an versagten diese ihrem He«n für den<br />

Schirm und für seine Güter die sie bauten, Gehör-1;;6<br />

sam und Hofrecht, aus falschem Wahn, «in freyes<br />

Volt sey Herrenlos, dann jeder Herr.sey ein Tyrann,<br />

von listigen Anführern.wird mit redlich scheinenden<br />

Worten ein unschuldiges Volt leicht verführt. .Bern<br />

schrieb in das Land Untnwalden.. Allem die Gegner<br />

stellten vor:, ob nicht, Landleute anzunehmen, ein<br />

altes Recht, und ob nicht alle, alte Rechte im Bund<br />

vorbehalten seyn? und «hielten mit fünf Stimme»,.<br />

dieses Landrecht gegen Bern zu behaupten. Sie de»';<br />

trogen ihre Landsgemeinde, Undem Landrechl mit ei,<br />

nem ausländischen Volt,.welches nüss«: dem Landl<br />

bleibt, ein Bund ist, der ewige Bund ab« vorgeht «ndi<br />

nach lezterm kein Bundsgenosse: dem andern in Macht'<br />

und Rechte eingreift. ..Ab« viele-Völker i die glauben^<br />

sich.selb« zu regieren,: werden von'Partheyhäuptern,^<br />

diese von Leidenschastetl^regiert, und.wann B'un^e^-<br />

«offen sie durch Widerstand «bittern oderdurchNach,-<br />

gehen. «muntem,.die -bestm Mdgenossenschasten'üüz<br />

Aaz


den Rand ihres Unt«gangs gebracht; ab« dieses hin,<br />

derten die Bern« mit grosser Weisheit. Gemäß dem<br />

Bund kommen in Streithändeln pi« zusamen, der/<br />

pon Rinktnherg sollte unt« sechszehen Landleuten den/<br />

Schiedrichl« wählen; die B«n« hosten von diesem<br />

Proceß nichts; die Urheber des Unwesens halten die<br />

sechszehen unter ihrem Anhang ernannt. Pbcr sie<br />

enthielten sichvon Gewalt; Eidgenossen müssen einan.<br />

d« viel vergeben, und «achzugeben wagt am sichersten<br />

per Stärkste. Sie-.balen eZchwyz und Uri um V«»<br />

J371 Mittelung. Fünfzehtn Jahre lang warteten sie. Nach<br />

st» langer Mßignng zeigten sie EnssOlysseyheU; alfgschiften<br />

sie Geftmdtt yach'Uri und Schwyz; d,e auf,<br />

ruhrischen Unterthancndes Herrn vynRmkelchefgwyl,<br />

ftnsie pflichMäßig yhne^allenAuffchuhdurchWaffenzu<br />

Gchorsiun hrulgcn^ Uri und Schwyz möchten.d«<br />

Unt«N)aldner abhalten,. Auftührern gegen, ewige-<br />

Eidgenossey: zu helfen,,ihnen.wäre dieses.leid, die:<br />

^lienz» zu zi)Millmwärenstt cntfthlosscn, Auf welche)<br />

BoMaft.jmr.ohllc V«^l? Lncen, und Zürich auf<br />

finc Tagt«i»nqibomfrn, .'in Unte^alden Gesandte:


^. "» 375<br />

Bünde auf das allnbringettdist'e' «Mahnt und vorge,<br />

stellt: dem von Rinkmbers sein Volk zu 'lassen, Del,<br />

ches die von Bern, Eidgenossen ihr« all«, so biseiti<br />

willig schon lang «warten. Die Landsgemcind« hört«.<br />

sie mit Aufm«ksainkeit; Wallersberg war Landaini<br />

mann. Zulezt ergieng das Mehr auf den folgenden<br />

Schluß: die Unterwaldn« und Berner wollen gute<br />

Eidgenossen bleiben, jcue geben das Landrecht auf,<br />

begehre» zugleich daß die Brienzer hierum nicht bei<br />

straft werd«,. ' Doch durch lezteres blieb den Anfüh,<br />

rnn Hofnung und nichts zu fürchten, und Reden wär»<br />

len schnell stark, werden aber bald vergessen.^ Sit<br />

schilderten also nachmals dem Volt jede Bestrafung<br />

eines Biienjers als elne Rache wegen dem Landrecht«<br />

weil dieses ünglülfelige Volk von ihnen, seinen Freun,<br />

den, denen es berlraut Habe, seinem Tyrann übe«<br />

liefert worden sey; wodurch Hünwil, Waltnlberg<br />

und ein Edelfnechl vonTtttifemdie ©e^ttjernitt<br />

Mitleiden, Zorn und Reue angefüllt, so daß das<br />

Landrecht eruen«t wllrdc'.' Htler von Rinkinverg',<br />

ein. Jüngling/ ein gütiger He«,, l'lwttsichtsvoll>anf<br />

denEindrnk-d« Billigkiit-MfdleMenfthin, hiiltW<br />

Aa 4.


3?•• •• '•'"•<br />

das..kürzeste, den < Unterwaldnern den Znstand der<br />

Sache zu erklären, gieng über den Brünig und hielt<br />

fjne Rede ^an die.Landsgemeinde. Da erhoben seine<br />

Feinde ein plözliches Getümmel, wie leicht geschieht,<br />

wann in Versammlung .eines Volks alle auf einmal<br />

Mit.lauter..Stimme spreche« und mit grossem Ge»<br />

schrey und mancherley Gebärden.drohen; der junge<br />

Freyherr schäzte sich glüklich, nachdem er das Land,<br />

recht.ejdlich bekräftiget, ßüa) Rinkenberg zurük' zu<br />

kommen;^«!, Brtenzer leistete ihm Gehorsam noch<br />

Zins.,..Nun wurden sie durch die Bern« mit Feur<br />

und Schwerdt.gezwungen, von dem.Ungehorsam und<br />

Landrecht^abzulassen/ .Alsobald nach diesem, als der<br />

Freyhelr.>eines Morgens aus dem Schloß kam,m<br />

einem sehr schonen benachbarten See zu fischen, wurde<br />

.«Herfallen, gefangen:und:nach..Unt«walden^ge.<br />

.führt, hierauf das Schloß, geplündert und verbrannt<br />

-undB.rienz.-besezt; Welches Waltersherg undHunwil<br />

.phpc Bewilligung d« Laypsgemeinde-pollstrekt; vie,<br />

^s:y»ird hesse.r.v.ollzogen als gesagt. -. Da kamen die<br />

von Mrn zu.'.«Nasse.rMnd. zu.Land. mit. aller ihr«<br />

Mgcht^ und. nachdem:si.e, niit.GMalt.. an^das.Mtz.


gestiegen und ohne Mühe die Baursame geschlagen?<br />

führten sie die Kühnsten fort, verjagten die übrigen<br />

und nahmen alles ein; da dann auch Unterwaldn«<br />

verwendet geflohen. Dieses liegt Regenten eines<br />

grossen Landes ob, weil, wann sie furchtsam scheinen,<br />

die Begirden and«« sofort verwegen werden. Die<br />

Berner «warteten begierig den Entschluß der Eidge,<br />

' »offen., da zwischen Völker», die ihrer sejbst nichf<br />

Meist« sind, sondern von Partheyhäuptern hingeris,<br />

sen werden,- Eidgenossenschaft nicht bestehen tan.<br />

Hunwil und Waltersberg bewogen die Unlerwaldner,<br />

die Eidgenossen aufzumahnen. Sie also erregten bür?<br />

gerlichen Krieg; die Eidgenossen qb« hielten eine<br />

Tagsazung. Woselbst Herr Ulrich von.Bubenberg,<br />

Schuldheiß von Bern, sie zu Richtern anrief: ob dif<br />

Bürger per Stadt Bersi an Leib und Gut angegriffen<br />

werden dürfen ? da Unterwaiden den Ausspruch nicht<br />

vnschmähte, geschah«, also: daßd«Herr vonRin,<br />

lenberg Freyheit und was er eingebüßt, alsobalp<br />

wjeder bekomme;. Unte^alden dem Landrechtunver,<br />

züglich.auf:ewig rntsage^und nie mft VasalleNf0d«<br />

Unterlhanfn!, von Bern derglcheichen schliesse ^ dje


Brienzer sollen Gehorsam leisten und alle'Zinse der<br />

vorigen und künstige» Jahre ohne Abbruch bezahlen.'<br />

Das Urchiil erwarteten die Unterwaldner mit einer<br />

iutrquensvolltn Beglrde; da sie erfuhren/ daß ihre<br />

Vorsteher sie verfuhrt, wurden sie jornig; von ob<br />

und nid dem Wald kam das Vblk haufenweise nach<br />

Wieserlen inittm'm dils HaNd auf d Söhne dts Bsrgw.<br />

Mfistcrs j tzaßttll hm Pyn VundolWgity SHulli,


hassen zu Lucern. Diesir kam mit einem Freund<br />

nach Zürich auf das urM Freudenfest'titner Kirch.<br />

weihe. Auf diesem Besuch wmdt der Schuld heiß ,'<br />

ein Plann von grosser Tugend/ bey Zürich von Ban»<br />

ditmdes Propsts angesprengt, niedergeworfen und<br />

gefangen. Auf »vxlche Nachricht alle Bürger aus<br />

der Stadt brachen und vergeblich suchten, den<br />

Schuldhciß zu blftchen; die Regierung, drrGeschäfte<br />

unkutidig oder nberdrüßig vder hie im alten Anhäng<br />

des' Burgermeifters fürchtete, ergriff keine Maasre?<br />

geln. Daher däs Volk eine Versammlung hielt, und<br />

schwer drohtte, (so däß der -Schulbheiß loS kam)<br />

denZUllftmeisternProvisionalwnchtgah/^damltMacht<br />

und Ansehen Yeysamcn wätm «NV dtn Prvpst und'<br />

glte Mhelfer verbannte; er im yttttaunrauf geist,'<br />

«che Freyheit verschmähte die BestrMg dieser um<br />

geistlichen That. Aber alle Eidgenossen Hus den Wald,<br />

sielten und von Zug/ Zürich Und £«Veru verbanden<br />

sich gegen alle privat und fremde geistliche hderwelt.<br />

liche Gewalt ihre Gestzi zu haltn, :^>aß die Schweiz<br />

irc>f»und frirdlich"lebe,'will die' Glundanordnung<br />

des ewigm Bundrs^-chlso Mde'stlcaAngehöNge«,


jeder ausländischen Herrschaft ein Landeid aufgelegt;<br />

Ggengewast,, fremde Richtermacht und Proceßfüh,<br />

tung einli (listigen pder.machtigen) pn'intereßirten^<br />

abgestellt/besonders qller Geistlichkeit cqnonischep.<br />

Proceß in weltlichen Dingen und Klageführung vor<br />

. qndern als des Beklagten Handesrichttm untersagt;<br />

wann ein Pfaff sich unterstehen sollt«, dieses Gestz zu<br />

,J<br />

' ' ' •'""' ' v ''" •' -' " *<br />

hrechen, wird ihm aller Genuß der weltlichen Ge,<br />

ftllsthast, afle Nahrung, die Bekleidung, die Woh«,<br />

nnng, hie Herblrge, Handel, Wandel und Schirm.<br />

der Geseze, persggt. .Daher heißt dieses Gestz dez,<br />

Pt),ffenbfief der,Eidgenossen/ die.Pr^estation de^<br />

. schweilerischen Freyheit wider das hierarchische Joch;<br />

es drükte ihr« Armuth/ es verunwilligte ihre Ge,<br />

müther und, verwirrte ihr Geincinwesen; weswegen,^<br />

auch.die Landgüter der Geistlichkeit nach den Landes,,<br />

gestzen vqn dem Landes.gerjcht beurtheilt wurden,<br />

, Allgemeine, Gewährleistung der. Strgsscnsicherhejt,.<br />

und.ein Verhol/ unerlaubt aus diesemL^andFremde.<br />

anzufallen um.sie zu bepfänden,, beschliessen.dieses,<br />

Gesez., Dann so «rwarben sie den Paß italiänischer<br />

Waaren; die Spedition, wann sie über den Gott,


^-= * 381<br />

hard kamen, bereicherte Urner; zu Urselen im Paß<br />

'und jenseits de'm Berg über das Livinen-Thal besaß<br />

der Herr von Moos aus Uli die Reichsbogtey und'<br />

in Liolntn Zöllpacht und Niederlage? dltrch des'Kai,'<br />

stfs LeYenbrief als Eigentum und erblich. 'Her Pfaf,<br />

'fenbrief enthalt in seiner Einfalt alte Regeln beb<br />

schweizerischen Regierungl' die SUMtn der Freyheit^<br />

baß alle gleich und ordentlich gerichtet werden unb<br />

Niemand Nichls beluichti, äls PribatmäMer. Ueber^<br />

lretiing, und Richter. Verfälschung der Geseze ^'dlr<br />

Summ ihter staatswitthschasti daß jeder in Sichel<br />

heit sein Gut balie; Handelsgewinn suchten siedurch<br />

Schüz b« Pässe; siebegnügten sich nach alter Ver',<br />

stssungder MenschlichenGestllschastä'm frehen Genuß<br />

des wenigen, das die Natur, die sein bedarf, auch<br />

'allenthalben iiiebk, und an W^ffenhülfe widtr FriridYi<br />

dann wahrhastis Standhastigkeil im erliern,' unäuf,<br />

hörliche ltedun'g und Vervöllto'mnmung' im ÜlUtk<br />

sind' die'&aaiitimit VerständigetVölket/' ' *''>''>'<br />

Hittaaf im dritten Jahr wurdi Shannes


Zürich, Sohlt des Bürgermeisters, mit Rath und<br />

in Beyseyn seiner Htuhme, des Bürgermeisters Weib,<br />

im Zürichs« ertränkt. Die Regierung von Zürich<br />

schwieg, wegen der Parthey, oder aus Furcht, oder<br />

weil das llebermaas. des Uebels die Quelle des Gtf<br />

tra wird. Nicht aber schwiegen die von Uri; sie<br />

hielten Landtag über Blut und Leben, da dann mit<br />

altgewohnter Feyer unter freyem Himmel bey grost<br />

sem Zulauf des Volks nach abgehörter Kundschaft<br />

und eingcnomencm Rath Eberhard Bran, seine Mut«<br />

ter und alle Helfer dieser That als Mörder aus dem<br />

• \ " * • . • • . ' • • ••<br />

Land Uri und allen Städten und Lander« der gan,<br />

zen Eidgenossenschaft bey'Lebensstrafe ewiglich verflössen<br />

worden sind. Nachdem die Obrigkeit von Zu»<br />

riet) nach drey Monaten und gemahnt von dem Reichs,<br />

vogt Gottfrid Muster die That untersucht, verfiel das<br />

Vermögen und L/ibfn der Schuldigen dem römischen<br />

Hn'ch. Nach gtlehrlt«, Schriftsiellern, Hat Rudolf<br />

Brun in ahgelebt/m.Mer dieses gesche«, und nicht<br />

Kur (worinn man. übefeinsiimmy denVersaU seiner<br />

Macht ».Indern hie. Verbannung der.S«inigen und<br />

HtUl lPstle, »Mrch, seine ZmstMtister, wie er den»


--------- m<br />

MenRath/ ihm, über das Haupt gewachsen. Wohin<br />

.


v<br />

KlNe ßidi diesem ohne jenen geschworen, sttnè Macht.<br />

tn Wahl der'drchzehen Rathsherren boM Constabel<br />

stlveit öerniindett, daß diese von den Zunftmeistern<br />

und Rathsherren wol ohne ihn geschah, den Zunft«<br />

'Meistekn äber die PrövisioNalmacht bestätiget/ so'daß<br />

dieselben' uM "alles was ihnen wichtig schien, viele<br />

-ddcr wenige Rathsherren berufen und Entschlüsse<br />

fassen Möchten.<br />

'1-Von diesen Zeiten


lidlen M den Thäter;von der Miene glaubtewan/<br />

die unbeweglichste sey! die gefühllose,-keine sey. stör«<br />

rigerals die sichzu entmasten fürchte); Conrad, von<br />

Schwarzcnburg^ weil er sein Feind, und nicht besser<br />

'war; daher brachte das Volk denivorigen zurük. Bey izt,<br />

Anlaß eines nachtheiligen Friedens,verschwuren Die^<br />

dach und andere vornehme Bürger, wider den regit,<br />

renden Rath ;, worüber dieser einige,Bürger zu sich<br />

genomen,- hundert, bcwafnet,^ aufgeboten, den An»<br />

Mag ^untersucht/ejnen Wächtern, hingerichtet und<br />

einige Verschworne gestraft,. worauf die übrigen sich<br />

durch die Flucht,gerettet. Auch,zu.Been wollten «573<br />

Handwerkszünfte die Staatsgeschäfte führen ;. aber<br />

die Ratsherren und ^angesthenm Bürger. widersian»<br />

den.achzig Jahre und glüklich// und.ibehauvtetcn eine<br />

wahre Aristokratie, wozu Geschik mMalb 'UNd,That/<br />

Reichtum und.Ansehen Zutritt ggbem t: Da Eigey»<br />

dünlel. und gtheimnißvoller S.cheinz.'lnit.Muth.^und<br />

Weisheitl.-fich.nie zusamen findeni-Murde.der'grosse<br />

Rath von-zweyhundert. und^weit mehr Bürgern u»<br />

gezwungen:berufen;.nlsidi«.Sechsjlhen und geheime .<br />

Rathe ndenl.RathsVttsamlunsen^.Meslllt, wurden,


58S<br />

''<br />

«vurde'dieseö vom Rath genehmiget.' Dann die Ali.<br />

«stöcratie O nicht eine Regimentöverwaltung' durch<br />

blstimmtelCamMern.'oder Beysizer/ sondern die Re,<br />

HmienttverwaltuNg' durch.' Staatsmänner-und Be»<br />

fthlshaber^, die zu regieren wissen, undLandeigenthü,<br />

merienen daran liegt; auch fallt leine Aristokratie als<br />

Aristocratlr/'soubtm wann sie ihre« selbst vergißt.<br />

Diese Regenten, wollten Bern frey und start behaup,<br />

>ten, Äeber als bereichern; Kauseule ohne Kenntniß<br />

«on Staat und. Krieg hätten wegen Reichtum nach<br />

Würden getrachtet., Sie aber fürchteten wederden<br />

«lermenden Pöbel, noch feindliche Macht,5dann siebe,<br />

durften wenig «ndchattengüte Waffen.<br />

Die damaligen Menschen trugen das/Haupt ge»<br />

3«i die Witterung unbcdelt/ als ob unserer Natur<br />

die Natur weniger widerstritte, als unsere Gewöhn,<br />

Heilen ; ihre langen Haüre, welche'.«« t>ie Weiber<br />


"' 5*7<br />

. Gürtel; : Männer umgürtet ihr Arm;•', beyden hieng<br />

ein Mantel den Rüken weit .hinab ; das männliche<br />

Geschlecht hatte Hosen, wenigstens im Winter;>,fie<br />

.hatten Schuhe ohne Kunst nachher Form des Fuß<br />

,sts. So vielfältig bekleidete man die germanische<br />

Blosse; das Glük. der Aerzte blühete auf/ und Wärme<br />

.erregte Begirden. Da schnitten dieWeibe« oben aus dem<br />

Wammes genug und mehr nicht um Neugier zu rei,<br />

,zen;. die Männer ^«kürzten .den R°k; Hosen aus<br />

vitlgefarbten. Streifen fielm jndie Augen., Wowi, 1}?0<br />

der Zürich ernstlich verordnete, ».und Prediger .straften<br />

.mit Eifer, daß auch der hintere <strong>The</strong>il des Körpers nicht<br />

.genug.bedekt werde. Die Schuhe, mit aufwärts<br />

gekrümmten^ Schnäbeln/.«in Hling'am Zähen und<br />

Mtiberkappen mit Edelgesteinen/.Silber und'Gold'<br />

vcrfezt und gestikt/^warnr Muthwillen der Eitelkeit;<br />

.die Verschwendung.von..Silber und^Gold beweiset<br />

.nicht ihren Uebersiuß/ sondernKngeschikllchkeitUn der<br />

.Anwendung derselben. Daher ein sehrbeträchllicher<br />

Lheil des - Reichtums in HausZeräth^ bestand.' °. Um »)6*<br />

.diese Zeit > gaben die von Zürich" Geseze/ ob ein oder<br />

zlwey Gastmale .beyMeZeMMssmMr Alehi^ od«<br />

Bb -


.weniger als zwanzig Weiber mit sechs 'oder zehen Mu,<br />

sicanten anzurichten, wie viel die Gäste schenken, und<br />

Haß der Bräutigam nur bey anbrechendem Tag nach<br />

cher. ersten Nacht / was die Alten' daher Morgengabe<br />

,^l>-nennm,-versichern dürfe. Die Berner'verboten zu<br />

Hröstmälcrn bey Beerdigungen'übern"zehen Gaste<br />

3U bitten. 'Beyde Städte »mäßigten und verboten<br />

viele Spieles ja den Tanz; es werde dann eine<br />

Nonne an Gott oder ein Mädchen einem Sterblichen<br />

verlobt; und in welcher Maasse die Regierungen unpo,<br />

Mischer) aber -von 'Hausvätern bürgerlich und von<br />

Mehreren in mehrere«' Cammern^'geführt wurden,<br />

:ver'vielfalligttn sich die Gtseze;- solche Regenten such,<br />

Leu eine ungestörte Verwaltung nicht oder schlecht.<br />

«Hieraus entstand.ein Kampf der Sitten-und Gefeze;<br />

ileztere waren! am kraftlosesten >l wo > am nothwendig»<br />

:sten; sie vermögm nber>Sitlm blos durch die Sit.<br />

itn; diese sind die besten wo am natürlichsten. Hier<br />

die Natur seufzte unter deM GlaübeN/ und oft un,<br />

geduldig;"doch zu Zürich und Bern war die Unge»<br />

i j ev^uld verschiedm. ÄViele Züricher wollten' mehr glaü,<br />

den als andere Christen, ehrten Heinrich Säüs, einen


Dominicaner der durch Creuzigung des' Leibs mit<br />

Geiseln, Fasten, Wachen und Beten den UrHauch<br />

der Gottheit vom Drut der Materie entlastete; diese<br />

besorgt für Seelenhöhe und Geistcslauterkeit fchie,<br />

den sich von Umgang und Kirche. Indessen diese «l» ij^o<br />

les hoch und ernstlich faßten/ sang-das Heer der<br />

Bern«: Gänst/ Schweine guter Wein, soll eines<br />

Bcrners Busse seyn; und unter den Bauren erhoben<br />

sich Freygeister; weswegen die Regierung geurthM<br />

Lösser, einen Baur von Brcmgarlen, hinzurichten,'<br />

und ihm den gewöhnlichen Vorschmak des höllischen<br />

Feurs zu geben. Als der Löst« mit grossem Pomp<br />

auf den Plaz gefühlt wurde und. der Pöbel mit<br />

ofnem Mund und starrm Augen die Bußreden des<br />

Käzers anhörte, sagte er zum Scharfrichter: guter<br />

Freund, es ist nicht genug Holz auf dem Scheiter,<br />

Haufen; und lidl gelassen wie andere Märtyrer die<br />

die Wahrheit jeden Glaubens mit ihrem Blut ver.<br />

sigelt. Die übrigen gehorchten im Glauben der<br />

Kirche und im Leben der Natur.<br />

: Der Sold war grösser, so lang die Bedürfnisse<br />

geringer und alle Herrschaften mit Fehden beschäfti»<br />

Bbz


gel waren.<br />

Daher fiel Zürich durch die Kriege in<br />

Gelbschulden, obschon die Bürger, deren Zahl, um<br />

»357 ein Achtel gefalle«/ den Privatreichtum in siebenze.<br />

»374<br />

hen Jahren von vierhundert neun und dreyßig auf<br />

.fünfhundert acht und siebenzig,-laustnd Pfund ge,'<br />

bracht hatten; hievon besaß der Reichste den acht»<br />

zigsten <strong>The</strong>il; Gültbriefe wurden wie Grundstüte ge.<br />

rechnet; auf diesen stehen meistens jene/ und oft ha»<br />

ben reiche Leute keine andere» Münze war selten, so<br />

daß Fässer, Betten und allerley Pökelsteisch zur Vett<br />

mögenfteuer dargebracht wurden; die Summen ist<br />

fast unmöglich zu schäzen, weil ihr Werth vornehm,<br />

lich auf die Preise ankam, deren überall nicht genug,<br />

und auch diese, wie kaum änderst möglich, unumstand«<br />

lich und unsicher aufgezeichnet worden sind. In der<br />

Noth yahm die Regierung auf das Einkommen<br />

Darlehn von Bürgern unter Geiselsthast von sechs<br />

Rathsherren, oder sie lieh zu zwey und zwanzig Pro.'<br />

«nten bey Juden; ein geringer Zins, da die Juden<br />

mehr als einmal in Auflauf des Pöbels ohngeachtet.<br />

obrigkeitlicher Gewährleistung alle verbrannt, und ihre<br />

Erben Her Darlehne beraubt worden sind.


Die von Betn «mmcmdirten''M sührie« die.<br />

Waffen selber;' wer sie nicht führte, gab lander«<br />

Sold.' Üeberhaupl verfochien'sich die Schweizer Obst,<br />

und um Sold endlich Benachbarte ^zuerst an ?Zahl »37?<br />

drey tausend aus allen acht Cantöuen, und vvnSoi<br />

lothurn den Galeazzo'und Barnada dl« Visconti wd<br />

der den'Papst und Ferrara j Italien'Heiproviantlr«<br />

die Schweiz; der Hirt braucht wenig Hände, auch<br />

hat Feldbau Gränzen'; also mußten sie weniger-Mni<br />

der zeugen oder neui Nahrung suchen } nnd .saNdn»<br />

diese durch Waffm; wozu als noch' vieles brach lag)<br />

die Oemüthsneiglmg sie geleitet, gleichwlf votzeitent<br />

ionst keine Kuiiji geblühet hät/^weil dieMttii mieiNle»<br />

Gewinnb^trieb mache stlavW,-welches die MNerA<br />

mit ihrem Beyspiel beweisen^^Oo habin die'Schwel,<br />

zer sich genährt, hervor gethan, geübt-und ihreii<br />

Muth gesättiget; ein Kriegsvolk hat viel Grosses an<br />

sich und alles nöthige Geschik; eö trennt Gewebe von,<br />

List mit Schwerdts Gewalt, bestehet in selbsteigener-<br />

Kraft, und wird vom Handelsvolt um Hülf ange«,<br />

rufen, bestehet wider Könige, keiner dieser leztern be,<br />

stehet ohne solch«» Volk, ist am längsten Herr sei,<br />

Bb4


«er stlbst, und endlich seiner Herren Herr,, allezeit,<br />

nach Standsgebühr, frey von aller Furcht.<br />

.1 .In solchen Sitten, lebten die Edlen auf Burgen,<br />

derBürger-indem.Haus von Holz, derBaur uu»<br />

ter^dem Strohdach,.« freyer Gleichheit,,als der<br />

Herzog von Oestreich den alten Freyherr« von Heg,<br />

nau. hinter dem.Pflug antraf, und im Senat von<br />

Bern Rieder.der Werkmeister neben.Bubenberg<br />

und.Weissenburg saß; rühmlich, so daß Grafen von<br />

Hanau, .Nassau und • andere Herren zu Bern ge«<br />

lebt, mit. dem Adel Ritterkünste zu'üben; mensch,<br />

lich>, so. daß die- Regierung.' von Zürich in einem<br />

harten Winter der Vögel, die zu Menschen flohen,<br />

zu verschonen verordnet; vergnügt mit einem tag.<br />

lich.en.Kfennig, und als. gesunde, zu allem fertige<br />

Kriegsmänner.


Das sieben und zwanzigste Capitel.<br />

Tractat mit Oestreich.<br />

•Had) Albrecht und Rudolf, seinem Sohn, folg»<br />

tcn streitbarere Herzoge von geringern Einsichten,<br />

welche die Macht als Erbgut vertheilt und verwaltet<br />

und nicht in einen Staat verbunden und bevestnet,<br />

in vielen Ländern vieles versucht/ keinen Plan durch«<br />

gesezt, besser gestritten als commandirt/ ihre Finanz<br />

unordentlich gehalten, ihre Minister schlecht bezahlt,<br />

um so viel nachläßiger beobachtet und beherrscht ha»<br />

ben, und mit heldenmäßigen und liebenswürdigen<br />

Tugenden von der Gemüthsart, grosser Fürsten fern<br />

geblieben find. Bey weitem den allerwenigsten Polen,<br />

taten gestattet die Natur/ noch weniger« die Erzie,<br />

hung, das nöthige Feuer gewaltiger Begirden und<br />

einen Geist diesen zum Herrn, der selbst unerschüt,<br />

terlich das Volk bewege und von seiner Erhabenheit<br />

und Stärke lebe. . Das. Haus Oestreich, verlor in<br />

diestn Ländern die Oberhand; auch die grossen Gra»<br />

stn und Herren giengen eimr nach dem andern ab,


mehr durch ihre Staatsfehler als durch fremde List<br />

und Macht.<br />

'36, Kaiser Carl in Feindschaft gegen den Erzherzog<br />

Rudolf versprach den "Zürichern Schirm / billigte<br />

nun den Bund an den Waldstett'en , Zürichern >Ber«<br />

nerN/ Lucernem und ihren Zugehörigen (Zug und<br />

Glaris) erlaubte de» Zürichern, Rapperswil zu er,<br />

obern und gab Zusage der Belehnnng. . Wenige<br />

Tage zuvor hatte er ein Bünbniß zwischen ihnm und<br />

umliegenden Reichsstädten veranstaltet. Ihren östrei»<br />

chischen Bund glaubten die Züricher auszuweichen,<br />

wann der' Ammann und Rath von' Pfullendorf (ei,<br />

ner kleinen Reichsstadt) sie wider den Herzog mahnen<br />

i;6; Mit Hünenberg/ einem östreichischen Vasall, ihre«<br />

Bürgers machten siediesen Vertrags er soll im Krieg<br />

auf Mahnung der östreichischen Ministe« als Vasall<br />

das Burgrecht aufgeben, und als Bürger, nach viers<br />

zehenTagen es erneuern. Als der Erzherzog in Hof,<br />

,;6f nungsvoller Jugend unversehens das Leben eingebüßt,<br />

begehrte das Hau« Oestreich von Zürich Erklärung,<br />

den'Spruch des Kaisers/ den der Bürgermeister vor<br />

zehels Jahren angenomen, zu hatten; diese.Zusage


hatten sie versprochen im zehenden Jahr zu wieder«<br />

holen. Sie schlugen dieses ab: der Herzog habe<br />

vor sechs Jahren von Rapperswil eine Brüte über<br />

d'en See geschlagen, und kränke die Oberherrlichleit<br />

über diese Wasser, deren sie gewohnt waren und<br />

welche der Kaiser bekräftiget habe; der Herzog hemme<br />

dm Kreislauf ihrer Münze, da er andern Münzen<br />

auch Curs gestatte; in seinen Ländern bestenre er sie<br />

wie Ausländer; zu Rapperswil werden ihre Schu»<br />

sier, Gerwer und Kornhändler' am Vertrieb gehin,<br />

de«; niemanden über Urlhellsprüche der niedern<br />

Gerichte Returs an den Rath-gestattet; und mehre,<br />

res wandten sie vor/ den Spruch auszuweichen, an»<br />

stattihnzuvenverfem-.Indessen Schwyz dem Her,'<br />

zog dm Waffenstillstand hielt,'sein ENde getrost er,'<br />

wartete, seine Erneuerung nie begehrte und gem be.'<br />

willigte. Die Züricher erkannten die List oder Unge»'<br />

schillichkeit Bruns, und unterNamen dii Verbesse,<br />

rung; die Bestrafung überliessen sie der Nachwelt.<br />

Aljo wär dieTraclätenkunst Herzog Albrechts frucht«<br />

los; dann zu guten Tractaten ist ein «inzigerWeg:<br />

die Wajftn öfnen ihn, da dann'die unedlen Zwey/


lz?i deutigkeiten und Spizfündigkeiten verschwinden. Nach,<br />

mals versöhnte sich der Kaiser mit Oestreich; hier«<br />

aufschrieb er den Schweizern wider den Zuger» und<br />

Glamer, Bund, welchen er vor sechszehen Jahren<br />

abgethan und vor neun Jahren gebilliget hatte; sie<br />

»«achteten sein Gebot; ihren Stillstand hielten sie. .<br />

Das acht und zwanzigste"Capitel.<br />

\;y Krieg der grossen Rotten. .<br />

,,7^^,4rplözllch erschien an den Gränzen-d« Schweiz«<br />

Ingelram Herr ^von Coucy von Marle von der Fere<br />

und Oisy mit mehr als vierzig tausend Mann mit<br />

fremdem.Feldgeschrey, nie gesehener Wassenrüstung<br />

und vielerley Sprachen aus vielen unerhörten ftan».<br />

zösischen,'» flamingischen und englischen Provinzen..<br />

Sein Krieg war gegen.Albrecht, und Leopold von<br />

Oestreich, SöhneAlbrechts und Urenkel Rudolfs von<br />

Habsburg, um die Morgengabe Frau Catharinen<br />

von Oestreich, d«Tocht« ihres Oheims, des ersten<br />

Leopold, Mutter Herrn Ingelrams. . Es hatte der.


Coucy uralt berühmten Adel und Reichtum; gleich,<br />

wie sein Haus dm Hnzogen der Normandie oft ge,<br />

-hölfen, damit nicht nach ihrem Fall das Haus der<br />

Uapetingm mit königlichem Ansehen und unaufhalt.<br />

barer Macht Frankreich ohne Widerstand ununl.<br />

schränkt beherrsche','so sah er mit gleichem Gemüth<br />

den Fottgang derPlantngeneten und hatte eine Toch,<br />

ter des Königs von England. Die kühne Jugend<br />

aus vielen Völlern/' die unter den siegreichen Schaci,<br />

ren des schwärzen Prinzen gedient^' gewann den Krig<br />

einig lieb; allein der König von Frankreich hörte auf<br />

zu schlagen, dann mächtigere Fürsten überwinden<br />

'gtössne Helden ohne Gefahr durch die ZeitV welchem<br />

Plan und einer körperlichen'Erschöpfung der schwarze<br />

Prinz unterlag/^ Die 'Truppen wären 'der Miliz an<br />

Kriegskunst nicht genug üb«legen, um das Volk zu<br />

zwingen, den Prinz durch Gelb in Stand zu sezech<br />

sie und hiednrch seine Macht auf einem vesten Fuß<br />

in halten. Da sie also in grossm Rotten zu BehaNp,<br />

tung des militärischen Lebms unter den^^ Völkern irrten,<br />

«warb der Coucy durch Vorschnb'des englischen Kö»<br />

^nigs ihren' Beystand.;" Sie zogen jin'M' dem Was,


gaugebürg durch das Land Oberelsaß und den engen<br />

Paß beym obern Ha.uen.stein an die. Aar von Büren<br />

bis nach Ölten in fünf .und. jwanzig Haufen, m«


Hcbensmittel;.Geleit


weswegen'dle von Schwyz die Züricher'Und B«,<br />

««bey ibremVorsaz liessen;-'also röafneten'iinii«»<br />

terstüzt und unvnhindert besonder« die von Bern.<br />

Die Schweizer bergassen 'die Gmndveste ihres An,<br />

sehens: im 'Krieg und^Frieden'einnley Entschluß,<br />

und alle Vormauren als gemeinschaftlich zu behaup,<br />

ten; und es ist von der Gleichgültigkeit eines dap.<br />

'fern Volks besörglich, 'sse «schlappe einst seine Kraft.<br />

>Im'Elsaß war allgemeine Flücht-in Städte und<br />

'Schlösser'; in diese vttschlossiN' sichdie Grossen,^ge,<br />

schrett vom Rühm und von'1>«KliegsMHni«t dieser<br />

^Fremden.'^Äls'^^ Leopold nichl«^ wldirsiehen. konnte,<br />

machte ir Elsaß zur Wüste. 5 f ©ti«; j£>trt ? zog durch"<br />

'nach dem Haüensteinpaß.' De« Paß vetliessen?und<br />

'fiohen eilends vor ihnen her die Grafen von Kibneg<br />

' und Nidau;< auf solches Beyspiel in nn«'hörterBe,<br />

- stüqüng - das Volk aus 'allen 'DöistlN!; >'littd; gallz<br />

'Aargäu in'^panischem^ Schleken'liiL'vie Waffen'fal,<br />

-len;-der«Herzog auf das allerdtingendste mahnreM<br />

- hie Wäfftn; r v«grtUchalle<br />

Kornfeld«j'?alle Wiesen?und sruchtbare Bäume^uNd<br />

* nachd«m'er''di«!Hulfsvölker Von ZürichsLuNMunb<br />

Bern


Bern beurlaubet, flöh er<br />

Ißoli<br />

fthlte ihm, den Schweizern ein Feldherr: sie könn<br />

len den Krieg' nicht führe«, weil sie Nicht einerlc»)<br />

Sinnes waren und nicht Frieden beobachten, W<br />

gen dem 'Ktiegdtilst ihres Volks; der Soldat war<br />

schon dazUmal wie «soll, aber die Generalitet ge,<br />

schitter, Thaten zu vollzlehen üls anzuordnen.<br />

! Westwärts ÜnlerwaldeN in dem LaNb Enllibuct),'<br />

wohnt ein sehr schönes/ mNnttres/ beherztes Volk;'<br />

FreyhnreN, die aufWollhansen'gewotznt, hatten" ti<br />

VenH«zogeU von Oestreich übergebe»/ aber es baute<br />

stin Land in viel« Freyheit;'daß einige Volk linier<br />

CUm UntttthaNeN des Herzogen voN Oestreich, das<br />

die Verheerung von seinen Gütern abhielt und Wirf*'<br />

„nnähttNdeN FelNd entgegen zo^>Die Entlib'Nche'c'<br />

da sie sichrüsteten/ etwtkten in jlntetwäldnern und LuV<br />

«rnetn die Liebe der Waffe«. Die Regierüngeii'<br />

wollten das Volt abhalten/ LucerNwutde versthlosi<br />

stn, allein die! Jünglinge spruNge« von d« Stabt><br />

Maur und eilten zN den EntlibUchcrN. Der FelnV'<br />

hatte.'bhne Widerstand gestreift; ^er wurde alst ins!<br />

Ailttisholz überrascht, von 'sechs hundert Mann die-


die/Gegmd kannten; daher, stphein Co^<br />

tansenden, so. dasi-der^ Muth der„ Entlibucher^mit<br />

Wlük belohnet wurden sie.Mengten, hinauf.iiii ihr<br />

Land, in seindlichen Rüstungen^ aus,,englischen>Pfer».<br />

den.^ Mntr d« Herren idle indessen auf^SchlösserN<br />

durch Furcht und Neid, gepeiniget wurden/ seufzte<br />

bey diesem Anblik: edler Herr von edlem Blut,<br />

n)«e daß ejn Baue de)ne Rüstung, trägt! d« Entli,<br />

buch« sprach: Junker, daS.kömt dah«, weil wie,<br />

edles ^ Blut'MdPf«dbll!tunttttinander.'. gegossen<br />

haben.,)Viele.RMSHerren von Bern woMen-wie<br />

der.Herzog, alles.vor d«.Stadt »«wüsten, -diese«,<br />

»fiderstandRied«, dann er.hatte ein Gut; er wollt«,<br />

den Feind von demselben abhatten durch einen Zaun,<br />

dapferer. Kriegsgesellen. Ueberall ^trat Bütg« und.<br />

B«ur nach Muth und Verstand, in B«athschlagung,,<br />

lvie dann in derMoth - all anderes: Ansehen, fällt.<br />

Bey einreissendem Proviantmangll war sonnenklar,<br />

d^ß der Feind auf ihre Unkosten leben würde, desto<br />

ungescheut«, wann «sie nicht fürchte^also wollten;<br />

sie ihn.entfernen ot>« nöthigen/ sie zu ehren..Jeder.<br />

nnterrichtete den andern von


Unschlszewurden gemacht f^mit 'öetelnigtet Kraft<br />

dvUstrttt,' Quart«« zestilt, iri «foeni dürchsthnib<br />

lmin Lalld welche« hiezu günstig, bey'Nacht wann<br />

wenig« viele schretens itn Winter dessen Kälte M«<br />

Fuß derÄlprn,-ihnen gewohnt,.Fremden unetträg»'<br />

lich toafY So-gelnng es an»'Weihnachtabend bey'<br />

5ns »md im Kloster Gottstätt; hierauf am siebenund<br />

iwanzigsten Chlistmonüt wetten dii Von Bern l»<br />

Vwnben''M'^a^mU'^lz'llüch«»'tzn»M8«A''^<br />

schrey den Ievän-ilil-KlösterFraubrnnne«»' Härtei<br />

Otreit/ vornißmlichim Creuzgang; Ievan funteite »ort<br />

Megrischer Wuth;i ihm zur Stiten'stritt Oldcaib j<br />

& sielen tteli Ritler, blseb' auch Rieder mit' meh<<br />

yls lwa^lig-Bernewj bis dasMöster 'in'FlMmni<br />

. geritth '-unlp Ranch > den Sire^deihülltef-eäHä^il'<br />

0rt>ari flichi unserochen floh / die Bnnib warschitlai<br />

ab, schwer von Brüte-, worunter' dreyHanieri'de^<br />

Herr von Cöucy mußte nach EM lurüt;ld«nn ftlchin j?H<br />

Heere b«|tonl>m ! mis birfniV^nsc^ertwFfslst uni<br />

òfehdngigmMtmtäfm Iche : n«'ch ! i)undctUtUt> SJe**'<br />

trägen von vielen unordentlich commandirt waren/<br />

st war lein Plan möglich und beruheten Ressour«n


täglich und stündlich auf Zufall. Selten aber hat<br />

in den unaufhörlichen Kriegen des,menschlichen Ge»<br />

schlecht ein Feldherr an Kriegskunst hervor geleuch,<br />

tet, weil, nebst einer ausserordentlichen Gemüthibe»<br />

schaffenheit ein Reichtum vieler Kenntnisse nothwen»<br />

dig ist, einen solchen Mann hervor zu bringen.<br />

In Belagerung der Stadt Büren vertilgte in Graf<br />

Rudolf ein Pfeil den,-Mannsstamm Nidau; da den<br />

Grafen von Kiburg, Schwager und Erben, Geld»<br />

schulden drükten, lieh der Herzog bey den Freybur,<br />

i*379 gern acht und vierzig tausend Gulden, kaufte Büren<br />

und Nidau und übergab diese Herrschaften dem Coucy><br />

für.die Ehesteur seiner Mütter.,./Mit einem grösser«<br />

Heer, alö-Alerander nach Assen geführt hatte, erwarb<br />

Herr Ingelram um seinen Reichtum zwo kleine Herr»<br />

schaften, wozu der Herzog sich entlchloß, nachdem«<br />

sein-eigenes Land.« in lange Armuth gestürzt. In<br />

. diesem Krieg den die-Schweizer hätten führen oder.<br />

nicht führen sollen, bewiesen sie, daß ihr Volk nicht,<br />

nach den Vorstehern beurtheilet werden muß. ....


Das neun und zwanzigste Capitel.^ r<br />

Krieg Leopolden, der Rittem Ehre,<br />

Herzogen von Oestreich.<br />


die Weltlichen sich aufrieben durch üble Regierung«<br />

Iehden, Geldschulden die sieererbt und mehre« die<br />

sie gehaust; dcetugendhafteste^strM ritterlich für an»<br />

dere, nicht färsilsch Mr.sich selbst; '.die besten Städte<br />

wußten sich nur.zu vertheidigen. Diest-Lage haben<br />

die Erzherzoge nicht genuzt, weil sieso grosse Eigen,<br />

schaften als andere, aber keine grossen, hatten; und<br />

Macht körnt nie vom Land, sie kömt von dem der es,<br />

geherrscht.<br />

,Die Grafen vonKiburg, PasallendesErzhauset<br />

ftx die Landgrafschast Burgund, übertrugen, ihm in.<br />

ls;6z Geldnoth Lehenrecht auf Thun und Burgdorf. Die<br />

Geldnoth, welche von mehr als hundert Jahren her.<br />

kam, nöthigte sie,.den Besiz von Thun d« Stadt<br />

?375 Bern zu verpfänden; der Herzog stritt mit Coucy,<br />

fauste am..Bodenste.die, Grafschaft Pludenz,^trach»<br />

Mtt nach Trevigiund gab Geld auf die Landvogtey<br />

Schwaben, alles nach einem zu weitlauftigen «Plan«<br />

lZ75 gestzt er halte einen Plan.. Als Kiburg Nidau so,<br />

bält/verkaust als ererbt, suchte er Kriogsglüc in der,<br />

Hunbardey, stritt, wie er pflegte, dapfer und kam»<br />

tzrm.MÜk. .Hierauferhielt^«.von ^inem Schwa».


ger Grasn» von Thierstein das uralte Schloß Bipp *?82<br />

auf einem Fels unweit Solothurn^ mit welcher<br />

Stadt er über Schloßgüter uneins ward. Er wollte<br />

sie bey Nacht «steigen; ein Baur warnte sie, worauf<br />

, der Graf in Unmulh das Land verwüstet hat. "2flfi<br />

wurden die Berner durch die SolothurNer in Waffen<br />

gemahnt, wie sie im Lauven Krieg ihnen Hülfe ge»<br />

leistet. Die Bern« versammelten 'eine Tagsazung;<br />

diese schitte Gesandte an Oestreich) zu wissen ob der<br />

Herzog Antheil Nehme; denn Kiburg war sein 93«*<br />

ßlll; viele <strong>The</strong>ilhaber, Vasallen des lcztern, waren,<br />

des Herzogen Beamte. Der Herzog erklarte, was.<br />

der Graf ohne ihn unternomen, dafür möge er lei»<br />

den. Worauf die Rache angefangen, aber alsobald'<br />

Stillstand gemacht worden. Der Graf hattc^nur i^j<br />

stineFreunde und Unterthanen, und war im ausser,<br />

sten Geldmangel, von einer erbitterten Reichsstadt<br />

und acht Völkerschaften mit Ruin bedrohet; er starb.<br />

Sein Bruder Berchtold wurde vön'den Eidgenossen<br />

und allen Bundsgenossen der'Vern«,'sunfzehentäü»'<br />

sind Mann, in Burgdorf, der Hauptstadt, unermü»'<br />

det belagekt/' In der' sechsten Woche und äusserstes<br />

E.C4,


Noth erwarb « kurzen Stillstand, in Hofnu«g,Bey<<br />

standeö von vielen Freunden mit welchen « gejeht<br />

Und gestritten, Sie zogen an; Graf Heinrich von<br />

Montfort warf Proviant und Volk in die Stadt,<br />

welches der Stillstand nicht erlaubte., aber die Roth<br />

entschuldigte. Hiedurch bewog er die Eidgenossen<br />

z>um Abzug und rettete sich fizr wenige Monate; er<br />

mußte sich ihrem Ausspruch unt.erwerfen,.da dann<br />

Otto von Bubenberg, Mitfer, Schuldheiß von Bern,<br />

im Namen seiner Stadt um dreyßig tausend und acht»<br />

hundert Gulden die Abtretung der Herrschaft Burg,<br />

yorf erhalten, ßo kam per v«lassene Graf um di«<br />

Hauptstadt, aber der Herzog durch Fahrlßßigkeit um<br />

ejn Lehen.<br />

UH ,Dcn Grossen blich von ihrem Aufwand nur die<br />

Erstattungspfllcht; bey.welcher Ereigniß der Sengt<br />

• von Bern mit Perachtung eigener Gefahr daurhasten.<br />

Vortheil mit utiKmüdet« Wachsamkeit für Siadt.<br />

und Nachtonlmfn erworben. Er hatte Darlehne der.<br />

Bürger zum Anlauf d« Herrschaft über Ttzun nicht.<br />

in bestimmtem Ziel bezahlt,., aus Unmöglichkeit oder<br />

ßurükhaltuntz, .da doch Cfedit nzchr. her.eicHeft' «.1$


11<br />

4*»<br />

Geld. Nach diesem Unfall oder Fehler siel Kiburg,<br />

wie erwähnt, in anwachsende Schulden, weswegen,<br />

da die Bürger zu lehnen versagten, der Senat um<br />

gedoppelten Zins zu zchenProcenten hunderttausend<br />

Gulden bey Fremden lieh. Das Volt erschrak; de»<br />

Senat wußte sein Munen, achtete aber wenig« auf<br />

dieses Mißvergnügen als auf den unfchäzbaren Augen»<br />

blik, da Oestreich erschöpft den Bernern ihren Fortgang<br />

zulassen mußte; Verschwendung war Staatöllugheit/<br />

die erwarben: Bern« eine Grundoeste d« Aristo»<br />

tratie: gute Unt«thanen wider hochmüthige, hung,<br />

rige Aufrührer des Volts. Doch damals'erhoben<br />

die Bürger Aufruhr und entfezten ausgenomen fünf<br />

den ganzen Senat.- Nachdem, sie ihm fein Amt,'<br />

nicht feine Würde, genomen,- machten.sie Gestze,<br />

kein« soll ein Amt langer als ein Jahr verwalten-,<br />

wenigstens der halbe Senat soll jährlich andern; ein<br />

grosser Rath von Zweyhunderten soll jährlich von den<br />

Nennern und ihren Beyßz«n(Rathshe«en und<br />

Sechszehnern) vus den Handwerken (Bürgerclast<br />

stn) der.Stadt (sonst wol auch aus Fremden) erwählt<br />

werden; d« Rath w.üsse d«. Gemeinde'vorgestellt


werden und schwüren; nie sollen zwey Brüder zugleich<br />

Zlalhsherren oder ein Rathsherr fremder Herrschast<br />

Pstichtig.seyn; worauf sie alles mit strengen Clause!«<br />

«estgesez^ Von. welchen. Anstalten der grosse Rath<br />

sreywillig zuvor und f«ner.so gehallen worden, wie<br />

gute Geseze nicht Menschenwnk, sond«n die Wür»<br />

lung der Geschäfte sind und früher beobachtet als<br />

befohlen werden; dieGefeze von Aenderung des halb««<br />

Senates-und Ausschliessung aller, die nicht verge»<br />

stllschastete Bürger,, aus dem grossen Rath, find al.<br />

sobald gefallen, weil darauf.wenig ankömt, -ob die<br />

gleichen, alles ob; die besten herrschen, od« wer die<br />

Zweyhund«te seyn, sond«n wie geschikt in Rath und<br />

That. Die Anordnung wider Brüder und Psiichtige<br />

ist, weil sie gut war^bekläftigetworden, ab« durch ei»<br />

«nderes Gesez; Dieses das an Zttrüttung erinnert/<br />

haben die Clauseln.d«Vergessenheit nicht entrissene<br />

in den Gesezbüchern ist keine Meldung davon r welk<br />

die Regierung ungezwungen auf das beste verwal,<br />

tele. Viele Regierungen zeiM bessere Gcsezbücher,<br />

leine ein glükseligereö Land, weil jene die Geseze mit*<br />

Unwillen empfangen, hieß sie sichselbst gegeben, da,


« sie klüglich als inStaatsgrund


Nischen Stolz Und unedlen Geiz am gleichen Richt«<br />

. auszustehen, habe.lein Endlibucher die Geduld; Pflicht<br />

wollenste dem Haus Oestreich nicht »«weigern,.«,<br />

stehen ab« Schirm im Recht und daß hierinn Lu»<br />

ecrn und Entlibuch bürg«lich zusamen halten. Da<br />

gab ihnen Lucern Burgrecht. Den stolzen Muth,<br />

willen einiger Beamten beweinte das Land, und fühl»<br />

ten umliegende Länder; diese Verwaltung «welle<br />

durch Mißbrauch und ermunterte durch Schwäche<br />

Begirde nach Neuerung; doch die Stadt Rappttswil<br />

hielt getreu an dem Herzog, ihrem Hnstell«, aus<br />

Haß gegen die Zürich« ihre Zerstöre» nnd weU die<br />

Bergvölker in ihren zerstreuten Wohnungen Städte<br />

zu hassen oder zu verachten schienen oder »siegten.<br />

Denn im ganzen Land waren die freym Männer in<br />

Städten und Ländern den Freyherren, das Landvolk<br />

den Bürgern'entgegen..'Die Frcyherrm im Ver,<br />

trauen auf die'Uebermacht ihres Herrn hielten ihr<br />

»olhabendes mulhiges Volt niedriger als vor.diefem<br />

Heibeigene; in den Städten hatten bereicherte Krämeri<br />

hochmüthigcre Manieren als aufdenAlpen der freyste<br />

Hk't ans altem Stamm; sie beobachteten müßig und.


immer unendliche Schattirungen in den Sitten ver»<br />

schieden« Classen, hielten für adelich siezu fühlen und<br />

fühlen zu lassen, und nannten Höflichkeit was Unhöf»<br />

lichkeit gegen den grossen <strong>The</strong>il des menschlichen Ge»<br />

schlechte ist; der Hirt, wann auf seine Alp ein Mensch<br />

kam, empfieng ihn mit freudig« Einfalt; nicht min»<br />

der treuherzig lebte er als Kriegsmann mit Gefährten<br />

in Arbeit und Gefahr. Die Bergvölker begnügten sich<br />

die Alpen zu Zchuzwehren und «ufdie nächsten Märkte<br />

freyenHandel zu hqben, wann die Oestreich« sienicht<br />

mit neuen Zöllen beschwerten, und Handwerkö-Mei,<br />

sterschasten sienicht übervortheilten; in Ermangelung<br />

dnselben Schuzwehren und wegen ausgebreiteterem<br />

Handel verbündeten sichdie Städte mit mehreren und<br />

entfernten Städten. Mehr als vierzig rheinische und<br />

schwäbische Reichsstädte trugen den Schweizern Bund<br />

an; « wurde von Zürich und Bern angenomen, und<br />

nicht von den Waldstetlen, doch von Lucern ohn«<br />

Wissen der andern; die Stadt Lucern war den Städ»<br />

ten zugethan, heimlich, aus Furcht. Da schien mög.<br />

lich, die Schweiz zu trennen. Ali zugleich Schwyz.<br />

und Lucern bey dem Herzog, jene über den Zoll zu


4«f --------<br />

Rapperswit, diese übte den zu Rotenburg sich beklag»<br />

t'en, wurde Jen« abgestellt, dieser nichts Dieses et»<br />

bitlertt das Volk von Lucern, ab« wider den Herzog,<br />

ben Waldstetten wär eS allezeit geneigt, die Regierung<br />

den Städten Und Grossen £ diest erwartete viel von<br />

Zeit und Unterhandlung, das Volt stztt nlle Hofuung<br />

auf das Schwer«. Als d« Schuldheiß und Rath<br />

ts mit äusserst« Sorgfalt zuruk hielten, ergriff es<br />

Plözlich feine Waffen, brach auf, «schien am Thor<br />

von Rotenburg, füllte die Grüben mit den Mauren des<br />

Schlössest und'gieng heim, ohne Blutvergiessm,<br />

vhne Raub, g«ochrn, zu grbllerm Schreken fein«<br />

Eigenen Reglnung als des "Herrn von Grünenberg,<br />

dem Rotenburg verpfändet war; dieser schikte Boten<br />

und Briefe an den Herzog von Oestreich; eilends auch<br />

Lucem ftn alle Städte und Länder der schweizer!»<br />

t)86 schen Eidgenossenschaft. Nach dies« That brach der<br />

Groll der Freyherren und freyen Männer in volles<br />

Feur an allenOrten aus, also daß den Eidgenossen'<br />

in wenigen Wochm vier und dreyßig Fehden änge»<br />

ftgt worden; hingegen -schwur Senipach eine kleine!<br />

ölneichilche^tadt in dem AargauMterWowan»'


verschiedener Beschwerden Burgrecht mit Lucern und<br />

waren die am Reichensee, die auf Mayenberg, da«<br />

Volt d« Mark neben Schwyz, die Unterthanen der<br />

Einsiedeln und neben Glaris die Vilensbach« für<br />

die Schweizer gesinnet und haben in wenigen Mona»<br />

ten mit Freuden zu ihnen .geschworen. Die Lucem«<br />

untersuchten wenig« was geschehen als was zu thun,<br />

beschlossen die Zerstörung d« nächsten Schlösser, ab<br />

welchen Slreifereyen, Aushung«ung und Feind,<br />

schast bevorstand, zogen aus auf Wollhausen und<br />

verbrannten die Schlösser Peters von Thorb«g, hier«<br />

auf die Rüß hinab und verbrannten Lielen und an,<br />

d«e Schloss«. Zürich, Zug, Uli, Schweiz und<br />

Unterwalden ohne Untersuchung eines kurzen Fehl««<br />

rüsteten für die Lucern« gemäß dein ewigen Bund<br />

wechselweisen Beystandes; diese vtrgassen üb« ihrer<br />

Eidgenossenschaft alle Privatneigung. Nach Baden<br />

tqm Leopold, Herzog von Oestreich, hoch betheurenb<br />

bey Gott und allen Rechten, Volk und Land gegen<br />

die Stör« des Friedens zu behaupten. Man warf.<br />

ihm vor,. er habe im Kiburgerkrieg dem Entsaz der<br />

Stadt Burgdorf Paß.gestattn; man.warf jfcen Zü»


lchern vor, dergtblichverheelen sie einettAllschlagj<br />

Rapperswil weg zu nehmen; aber dieser Krieg enb<br />

sprung aus den Sitten,. damals «wetten stolzeBeamte^<br />

Wuth, wie nun Mitleiden, und war die Zügelldsig»<br />

keit eines Volks Benachbarten v«d«blich, nun wäre<br />

sie es ihm selbst; jeder war furchtbar, bis Kriegs,<br />

lunst guten He«en dieses zugeeignet hat.<br />

In einem kurzen Stillstand rüstete dasHctiuV<br />

Oestreich alle seine Macht;.in achtzehen Tagen ha»<br />

brn Hundert, und acht und achtzig weltliche und geist«<br />

liche He«en den Schweizern Fehde angesagt, unter><br />

den. grossen'Prälaten und Freyhenln- auch «Blassach^<br />

Hofmeister der jungen Erzherzoge und Benz d«Iud,<<br />

ein.Partisan des Hauses Würtemberg. - Die Eidge»^<br />

nossen.hatten keinen Beystand als Bund und Muth.-<br />

In solch« Kriegesnoth schrieben die von Uri, Schwyzund<br />

Unt«wälden an die Stadt Betn, d« sie vor '•<br />

dem Bünd bey Laupe» •. edel Hüls geleistet.. 2(uf ;<br />

diese dringtnde.MahNung. erhielten sie (im andnn-<br />

Jahr nachdem Aufruhr den Rath gestürzt) folgen,><br />

den Bescheid l.ob sie nicht wissen,-daß an den zehen<br />

Stillstandsjahren'mit,Oestreich.einig«.Monate feb><br />

len?


litt? die benächbarten Oestreich« halten Mit Berü<br />

Frieden; endlich^ die'stiwt leide Geldmangel. Als<br />

dleEidgeNossen dieses hörten, schrieben sie nicht mehr<br />

an Bern. Den Anfang des Kriegs'erwarteten sie<br />

övll unbefchtnblich« Ungeduld;"bin Tage vor dech<br />

Ausgang ihres kurzen Stillstands waren alle Cidge,<br />

Nüssen unt« Wa^en. Hierauf brach der Krieg tos/<br />

der Krieg der freyen Männer wider die Freyherren.<br />

Dä sank in wenig Wochen manch vestes Schloß;<br />

da schwuren die Vilensbächer nnb Urann» zu Olatis'<br />

Landtccht Und halten es noch; die Untere'Mach!<br />

schwur dem Volk bon Ochwyz; auch nachdem Äit,<br />

lin seines Äolls', der'Abt in den EinsiebelN. M<br />

dle Mar)enb«zer ftch 'schweizerisch erklärt, wurden'<br />

dle' Schweiz« von' elliigen verrathen, so daß die<br />

halbe Belalünss'dürch din östreichischen Hinterhall'<br />

nledtt^emacht'wurdet"löörauf die andern den Ort'<br />

vnbrannt' und ainiarschirt. Getreu röar ihnenRei,<br />

chensee lind würde vdN übeile^enenT>estreich«n über»<br />

fällen^ in Bränl? gesteit, und wer dem Feur entgiengV<br />

Mit Weib und Kindern ttmgebrächt.' 'IndePn:>«!»'<br />

fache Untreu alles verwilelte, die Waffen ab« wü»<br />

Db


teten,als.i.wische^ erbitterten Völkern, kam. den Eid».<br />

g/nyssey, die zu Zürich. wareNj.Bericht: es per».<br />

sammle .sich zu Va,ben. das Heer.des Hauses Oestreich,<br />

voraus marschir.e der Herzog Mallen Grossen und.<br />

lb.«m Gefolgt Aargau hinauf gegey Sempach, wo»,<br />

hin der Herr von Bonsietten, (welcher vor sünfund,<br />

dreyßig Jahren zu Zürich gefangen gelegn,) in tot*.<br />

«igen Tagen.mit^ all« Wacht nachfolge. Der Kriegs,<br />

rath faßte, Schluß: .die Züricher sollen wachen und<br />

beharren wider verbyrgtne List von Seiten des Bon».<br />

Letten,. die.Zuger, und Glarner sollen ihre Pässe, be»,<br />

wahren, die^ übrigen sollen.dey Herzog «warten und.<br />

schj^gen,, wllwenige.vielen.StaHd halten. DieZü»,<br />

richer schlössen ihre Thore, die andnn verschanzten<br />

dleJässe, neunhundert M Ai,, Untttwalden und.<br />

Schw^z .und vier hundert Lucerner .erkundigt« den.<br />

herzoglichen Marsch.. Dieser, gieng von,Baden über.<br />

Sursee nach Sesspach,, welche.kleine Stadt, anmu».<br />

thig liegt am En^e eines zweistündigen.Sees.;, feine.<br />

fruchtbare Us« Erheben sich fyrft, M.Wiestn.jn.<br />

Kornfeld.; oben stand WM.


Aus welchem die Eidgenossen am-'neunten Iuly<br />

das feindliche He« «blikt, eine wol berittene, schön<br />

gerüstete Reuterey, sehr viele und länge Piken, auch<br />

Fußvolk aus den Dienern und Unterthanen des Adels,<br />

keine Feldartillerie, grosse sihwne Büchsen waren zut<br />

Belagerung von SeMach in langsamem Anzug. Sie<br />

sahen die Aargauet Herten, die, östreichischen Amt«<br />

leute, Urheber des 5t'riegs, den Grünenberg dem sie<br />

Rotenburg zerstört halten, die Freyhenen von Hall»<br />

wil, des Hauses Oestreich vor andern ans im Krieg<br />

und Frieden eifrigste Freunde, die Geßlet dle zur<br />

Schweiz uralten Haß trugen, Eglofen von Ems uw<br />

t« allm Rittern den berühmtesten dies« Zeit, Crafto<br />

von Lichtenstein und viele Fremde Grbsse aus dem.«<br />

Erzherzogtum, Und Efchtlotz. mit ihrem Panier<br />

Montfaucon, Mümpelgard und welsthe Burgundepj<br />

aller Orten glänzte unter dem ganzen Volk der Her» -<br />

zog von Oestreich selber.» im sieben Und dteyßigsten<br />

Jahr seines Alters.,, männlich schön, voll Helden,.<br />

feuer, siegprangend weil.« ganz neulich die rheini^<br />

schcn Reichsstädte besieget, tachbegjerig, durstig' jus<br />

Schlacht; ee wurde der Ritten» .Ehre, lusenamt»<br />

Dd 2


42V.<br />

Den, Eidgenossen däuchte schwer, der Cavalerie zu<br />

Mtstiehen, der Anfall'sicher« "auszuharren, wahr.<br />

scheinlich als Fußvolk zu siegen/ein Sieg eine un»<br />

gemeine Ermunterung, eine Niederlage unwichtig<br />

wegen der kleinen Zahl, ihr Tod ein Sporn zu Rache<br />

und Weg zu ewigem Ruhm. Von den Feinden, die<br />

das Korn arndteltn/wurden sie erblikt; einige be»<br />

wundttten ihren Entschluß.. Der Herzog wußte nicht'<br />

od« vergaß, daß Reuterey vottheilhafterBerg hinan'<br />

als von oben hnab den Anfall thut; er hielt für nö,'<br />

thig, dieselbe absteigen zu machen, obschon dieRü.<br />

slung sie zum Insanterietreffen unbehülflich? machte;<br />

wolgeübte Reuterey hat Fußvolk wol eher getrennt,'<br />

übttslügelt und besieget, nie aber hat eine ungeschikte'<br />

Infanterie einer guten Infantnie widerstanden. Hier»<br />

aufbefahl der Herzog, eng zusamenzu irrten; die,<br />

sir vesten Masse gab «eine undurchdringliche Front<br />

und Piken. Mit mehr als dreymal stärk«« Macht<br />

that' er. was der geringern Anzahl • zukam; seine An»<br />

MnuNg, wie oft in Kriegen geschieht/ war nicht<br />

lmgelehrt/ab« unzeitig. Seine Kühnheit wollten<br />

einige mäßigen: Schlachtfelder wärm' das Valnland


M«hört« Zufälle; ihm kommezu, für alle zu tw»<br />

che«, allen, für ihn zu streiten, und wie viel Verderb»<br />

Sicher einem Heer der Verlust eines Hauptes als eini»<br />

ger Glieder! worüber d« Herzog anfangs lächelnd,<br />

ab« endlich ungedultig ihnen geantwortet: meint ihr<br />

dann, Leopold werde zuschauen wie ihr seinetwegen<br />

(tobet? hier in meinem Erbland an der Spize m«i»<br />

«es Volks will ich siege» »der umkommen, mit euch,<br />

meine Ritter! Auf d« andern Seite stand jedes Volt<br />

pnttt seinem Pani«; .diese trugen d« Schnldheiß von<br />

Lucern und dieLandammann eines jeden Thals. Viele<br />

trugen die Hallbarden ihrer Grosväter, die im Paß<br />

Morgarten- gestritten ; einige aus Armuth anstatt<br />

Schilden ein kleines Bret am einen Arm^.. Hundert<br />

Glarner, Zug«, Entlibuch« und Rotenburg« wa»<br />

«n fteywillig bey.ihnen. Das kleine Heer zog aus<br />

dem Wald in das Feld aus Beforgniß (bey.solcher<br />

Zahl der Feinde) d« Hinterlist einesHinterhaltes in<br />

bedekt« Gegend. Auch.halte-deoHerzog..einen Hin,<br />

lerhalt verordnet,.und ihn dem- schwarzen,.Graf/ tU<br />

uem.von Zoll«n, vertraut. Jene nach dem Schlacht»<br />

gebet machten ihren Angrif in vollem LaufmitFeld^<br />

Dd %


geschrey/ welches alles anfenret und weil sie hoste»»<br />

durchzubrechen, sodann rechts und links nach Wol,<br />

gefallen zu verfahren. Sie wurden empfangen von<br />

Schilden gleich ein« Mau« und von hervorragen,<br />

den Piken gleich einem Wald von Stacheln; da ka,<br />

nien einige um, Zu wiederholten malen suchten sie<br />

zwischen den Pikm einen Weg über- die Leib« deren<br />

die.sie trugen; ohne allen Erfolg. Da rief d«H«r<br />

von Porta (von Mciland, Landmann in llri):<br />

schlagt auf die Glenc. Sie waren hohl. Sie thaten<br />

es mit stark« Faust und schweren Hallbarden, zer»<br />

schmetterten einige, die sogleich von den Hintersten<br />

«sezt wurden; und Porta fiel/ sechözig Mann sielen,<br />

ungerochen. Hierauf ein Augenblik traurige Rast;<br />

man befürchtete, der H«zog hane Bonstctten öd«<br />

der Würkung eines verborgenen Anschlags; gegen die<br />

Geschiklichkeit im gewohntm Handgnff schien, kein<br />

Mittel als ein ungewöhnliches) das in'Erstaunen<br />


nosscn, gedenket meines Geschlechts! war blizfchnell<br />

am Feind, faßte einige Piken, begrub sie in feine<br />

Brust, und wie er dann sehr groß und stark beleibt,<br />

drükte sie im Fall zu Boden. Plözlich seine Krteglü<br />

gesellen über seinem Leichnam hin durch dl"e ge,<br />

machte Oefnung';' da drangen alle Säiüen der eid»<br />

genößischen Armee «stgeschlossen mit äusserster Kraft<br />

hintereinander an. Hinwiederum preßten sich die<br />

Reichen des erstaunten Feinds, sie aufzunehmen, um<br />

sie nieder zu machen; wodurch, durch Schreken, Eile,<br />

Noth und Hize viele Herren in glühenden Harnischen<br />

«stillen. Als nun östreichischer Seitä daß Schlacht»<br />

geschrey in lautem Jammer sich erhob und aus dem<br />

Wald herab das benachbartes Volk eilfertig die<br />

Schweiz« verst'ärkte^ die Dien« des Adels' ab«««,'<br />

fern beym Troß der Pferde wartetm, fassen diese.<br />

auf und sorgten durch' schnelle Flucht für^ ihr Leben.<br />

Zuerst fiel Fride'rich vom alten Adel Brandts; dann<br />

sank Herr Heinrich von Escheloh, in seiner Hand<br />

aber das Panier des Erzherzogtums, auch fiel Or.<br />

tenburg auf den Fahnen von Tyrol; den entriß etnl<br />

^Oveizer; ein Ritt« von'Äarbnrg"eilte und rettete'<br />

Dd4


424 "J. 1 . •'-'•..'.<br />

das ostreichifthe. Panier, hob es.hoch fmporj wi»<br />

hersiand hart, vergeblich < so daß er verwundet sielz<br />

mit der testen L/benskra/t rief e.r laut: rette, Öest»<br />

reich, rette! da drang der, Herzog ßlbst Herhey,


Hzreisgau ; versteinert stand er, die Panier entfiel<br />

ihm; dann warf er sich auf den Leichnam seines ge»<br />

liebten Fürsten, auf daß er nicht von Freunden oder<br />

Feinden bestell oder geauetfcht werde; hier «wartete<br />

und fand er seinen eigenen Tod., Den Herzog such.<br />

teu die Augen ton Oestreich« vergeblich; voll Grauen<br />

wandten sie sich ans einmal in volle Flucht und jede«<br />

schrie dem Knecht um sein Pferd; von diesen Pferden<br />

sahen sie den fernen Staub.. All«. Mußten sie in drüx<br />

senden Rüstungen, in unerträglicher Hize ihren Her,<br />

fen rächen, und jeder wie er konnte sein Leben wo.<br />

nicht retten, doch theuer verkaufen. Hier beschloß<br />

d« von Ems seinen Lauf ritterlicher Thaten. Hiev<br />

«hielt Otto. Truchslß von Waldburg.den rühmlichen<br />

Tod und Isni völlige Freyheit; aus der Stadt Ysni<br />

im Allgau war er hieh« gekommen und. hatte ihr<br />

um- ei» Darlehn zum Feldzug alle Gewalt, welche<br />

ihm daselbst übrig war, auf seinen Tod. hin verschrie«<br />

den. An vielen Wunden verblutet« der Herr von Gun»<br />

doldingen Schuldheiß der Stadt Luc««; ein Lucer».<br />

ner eilte ihm zu, seinen lezten Willen.iu vernehmen;<br />

d« Schuldheiß, entfernt von Gedanken ejnesPnwfe


waims/gav zur Antwort: rathe ünsrth Mt{6t5tg«h/<br />

keinem SchUldHeissm die Gewalt läng« ali ein Jahr<br />

l« lassen, das entbiete ihnen Gundildingep und<br />

wünsche ihnen glükliche Regierung und Sieg; wor,<br />

auf er mit sterbender Stimme mehreres gerathen/<br />

bis das Leben ihn verließ. Auch lagen äüf der Wahl»<br />

statt ein Landammann von Unterwaldcn ob dem<br />

Kernwald und ein« von Uri. Heldenmüthig starb<br />

Grüninger von Glaris, wofür das Volk von Schwyz<br />

seinem Sohn Laltbrecht geschenkt Bey den Oest^'<br />

«ich«n aber sielen sechs hundert sechs und fünfzig<br />

Freyherren/ Grafen und Ritler, Möntfaucdn/ Müm»<br />

pelgard, Otto von Baden, Lichtenstein s drey Hall«<br />

wil, Eschenz glüklich zwischen zwey Söhnen, vier von<br />

Rheinach (ein einig« «hielt ihr altes Geschlecht;<br />

«or dem Treffen als man abstieg und hinauf die ,<br />

Schuhschnäbel abschnitt, hatte er aus Lebhastigkeil'<br />

• sich v«wundet und war voll Unmuts) aus dem Tref.<br />

.ftn gebracht worden,) der Schüldhciß-von Schaf»'<br />

Haufen mit fünf und dreyßig Edlen und Bürgern, der'<br />

von Aarau zwischen vierleben Mitbürger« und nach'<br />

pvölf Zofingem ihr Schnldheiß Niclaüs (Butt; er'


fürchtete siin Schiksal nicht, aber daß die Feinde<br />

. v / . - • • •<br />

sein Stadtpani« erbrüten, riß es in Stülen und<br />

wurde tod gefunden, dm Slot des Panicrs^zwisihcn<br />

seinen Zähnen ucst haltend.<br />

Auch haben seine Mit'»<br />

bürg« seine Nachfolg« schwören lassen: sie wollet*<br />

die Panier behaupten wie Schüldheiß Niclaus Gutfc<br />

Nachdem fast alle Änführ« auf beyden Seiten st<br />

oder'anders geblieben, hörte das Commanbo auf';<br />

ruhig folgten die Flüchtigen der Acgirde des Lebens,<br />

die Sieg« beym Troß der Begirde der Beüte.<br />

So besiegte Winkelried mit Aufopferung feines<br />

Lebens einen Feind, welch« feine eigenen Waffen^<br />

seine eigenen und seines Herrn Tugenden und (auf,<br />

sir der Undurchdringlichkeit sein« Fronte) alles wi»<br />

her sich halte; wann es hätte sollen eine wol bediente<br />

Artillerie wegnehmen oder ihr Feuer unterlaufen \<br />

würde er mit einem solchen Gemüth und Fußvolk<br />

Wunder der Standhastigkeit bewiesen haben; er ist<br />

bis auf diesen Tag unter seinem Volt in grosser Ver«<br />

ehrung wie dann allen Völkern und Geschichtschrei,<br />

bern darzuthun obliegt,.wie solch ein Held in einem<br />

Nun unsterblich wird unh alle gute Bürg« zu V.a»


tun seiner Enkeln macht. Also wurden auch die<br />

Namen pvey hundert erschlagener Schweizer zu ewi-<br />

«er Anfturnng ihres gleichen in die Iahrzeitbücher<br />

«rzeichnel und am Altar jährlich gelesen. Am Tag<br />

»ach der Schlacht wurde der Herzog, der mit seinen<br />

Feinden als Feldherr zu siege» verdient halle, nebst<br />

ftchszig erschlagenen Schlachtgefahrten in das Kloster<br />

Köm'gsftlden geführt; ferners wurden die Aargauer<br />

Freyherren in die Grüften ihrer Voreltern bestattet;<br />

endlich als alle übrigen auf der Wahlstatt in, grosse<br />

Gräber gelegt worden, die Sieger, wie sie pflegten,<br />

drey Tage auf dem Siegesftld verharret hätten,<br />

zogen diese in ihre Städte und Lander mit fünfte.<br />

hm eroberten Panieren. Da. reimte Suter, ei»<br />

Lncerner, denHergang der Schlacht nach, ihrer alte»<br />

Wapier lfi Anstischnng dct Heers.


ffif i • ii -"inry»" 1 » - " ""^<br />

Das dreyßigsie Capitel.<br />

Krieg des Thals Glaris wider die<br />

östreichische Macht.<br />


41© -i, . i<br />

mächtig nnterstüzten Feinden Glaris einst im SBint«<br />

dem Herzog lind von ihm der Wachsamkeit so ge,<br />

treuer Diener unterworfen werden. Welches crnfc<br />

zuwelchen, Glaris die drey Waldstette nebst Zürich<br />

gegen Wesen gemahnt. Das Volk aus Gastet tu<br />

wartete sie auf einem Hügel bey der Stadt, aber<br />

nicht lang. Dit Belagerer füllten den Stadtgraben,<br />

an welchem hölzerne Häuser waren, mit brennenden<br />

Materialien; den See herab rönnen stark beseztt<br />

Flötze. Von beyden Stilen und : mit Feuer und.<br />

Waffen wurde Meftn angegriffen ,, Und cäpitulir«.<br />

also auf^ Sicherheit an Leih und Gut, Bekräftigung,<br />

der Stadttechte und (weil sie nicht Eidgenoß wer»<br />

den wollten) Annahme schweizerischer, anstatt est*<br />

teichlscher Oberherrschaft, so. daß-wechselweise, zn<br />

«iev»Monaten von Zürich, ..den Waldstctten und.<br />

Maris ein Vogt verordnet^ wurde, Fcichwie der<br />

Herzog zu Zug und.Glaris burcy: Schweizer Mtz<br />

Rechte, vttwalten ließ; bann diese entfernten die-<br />

«uslandischen Vögte; der Herzog/wärde im Frieden.<br />

in die.übrigen Rechte wich« eingestzt worden se?n^<br />

Auf dieses hin gestatteten d^e.Schweizer, der sstrch


chischen Besazung nach Hinterlassung der Baarschast<br />

und Waffen,stehen Abzug und räumten.Schlösser^'<br />

aus dem Weg Mischen Glaris. und^.Wesen. So.<br />

wurden die Gedanken der östreichlfthen Regierung<br />

Hither gelenkt und entstand aus dem Eifer der Glar»<br />

«er für die Schweiz« Beschwerde;^ doch hielten die.<br />

Verständigen jede ausländische für eine allgemeine»<br />

Angelegenheit; welche sirmlich auszuweichen andern,<br />

schon dazumal das Meisterstül. der Staatskunst.<br />

schien.<br />

... Bald nach der Sempacher Schlacht war Still,^<br />

stand vermittelt worden. Zur selbigen Zeit machten., #7<br />

die Glarn« Gestzt^ üb« die Ordnung des Rechts.<br />

Nach diesem machten die Wesen« mit Geschik und.-,,88<br />

rühmlichetTreu an dem Herzog, ihrem Herrn, einen<br />

Anschlag das Hauö Oestreich an den Schweizern zu<br />

rächen und ihre kleine Stadt von diesen zu befreyen.<br />

Dieses verabredeten einige mit Arnold Bruch, öst«<br />

reichischem Schloßvogt : auf Windet und.Johannes/<br />

Grafen von Werdlnberg ,. östreichischem Feldherr<br />

dieser Gegenden; weil niemand stiueö gleichen gern<br />

üb« iich. sieht und weil Regenten aus d


genauesten httrfthen, damit man'ihre Machten^<br />

- pfinde; im Genuß em« so Wnen Wollust sind \\t<br />

MersMch^ie"wann sie dabey reich werden? unV<br />

Meinhenschäft gestattel! Genuß'vieler ^eudtn^des'<br />

Lebens,^aurenftoll'"ünd B ü ^ Wägt 'ganz<br />

glob'niib« ünl/ kennt keine^eüde'ÄsMandate und<br />

Executiön?'Als wann die Naturale Wesen« belehrt<br />

hHtte, wie'gMinschästtichr Herrschllften'viel« kiel»<br />

mn Republiken agiert werdin, waren alle Um r 9&<br />

»igen Herrn gmeigter und brachten viele Tage lanK<br />

ölireichM' 'Söldatm'in 'Fässern" rnantgfaMg' o«,<br />

; i inuiriml"'irY t6?r^2iif^ti ^Söo'fc^kbicnê Äeiöeöängttt 1<br />

erwekttn V«dacht ^welihes'die Wtsmer'besorgten<br />

-nnb bald mertten. Dayet schikten lle'näch Glaris!<br />

«listlich bittend:?~ü\ möchten die'Mdleute iönGla^<br />

rls ihre Stadtj welche von vielm'benachbarten zu<br />

befürchten habe)'«elreü rmb-Äächdrulllch Wrinen^<br />

Der Schloßvogt'^siel die'Wesm«-^an,vöffentlichi zn<br />

Zstms malendDie'Gfornrt bet&ätltert ^tê Öcfò$tirtâ J<br />

dieses erfreute bii Westneri die höf^rn^ic Btsazüng,<br />

tili starkoder schwach sieseyn mochte, 'einznschläfenl.'<br />

Conrad ^Von Au,


Mündänt, vttsammelte hinauf die Gemeinde, zeigte'<br />

an, es sammle sichöstreichisches Volk, vertröstete aufdie<br />

Glarner welche morgen die nächsten Dörfer ^um<br />

Gehörsam bringen, 'und auf die.Schweiz« dielden•<br />

Schloßöogt-balv »«treiben werdm, «mahnte in«<br />

dessen ,u Wachsamkeit.' Alles dieses hotte das 5801s :<br />

gleich als Mit Neubegirde" und Bestürzung und &V<br />

dankte sich sehr mit bemhigenden Zusagen. Welchen<br />

der von Au Glauben gab , gleich als hätt«i E WV<br />

Schweiz« durch das Geschenk b« Freyheit sich die»<br />

seö Voie^vttbunben.. Den Bürgern'gelung wie'ge,<br />

meiniglich'jedem, was niemand von ihnen glaubt;<br />

um Mitternacht welle den Commandanten das Ge<<br />

schrey der 'einfallenden Armee des Herzögen von Ocst/<br />

reich.; - Mli«, Sarg'anste und Werdenberger Wter<br />

dem GraftnIöhann hatten^räs l'Land'hinab/'und<br />

bis vomkibulgifchen her östreichische Völker das Land<br />

auf nach Wesen marschitt°, • an -Zahl sechs'tausend<br />

Von den.Bürgem.und verbolgeneii Soldä'tcn^wur/<br />

den sie in.der-Finsterniß ihr« Haus« bcwafner-cr^<br />

wart«, 'bis auf gegebenes Zeichen ble'Llchtet'-plöz''!<br />

•lieh angezündet, die Thore '^röfnit,' Wache/%ejm2<br />

'" •.'. E.e. . • ' '"•' •


«35. "<br />

Mandant und sieben imd. dreyßig Mann /«lsobald «»<br />

mordet wurden z zwey und zwanzig retteten sich, weil<br />

' f^voNlden'MaureUj inj den See /prungen«, Diese<br />

' begegneten hierauf den Landleuten von Glaris^ welche<br />

anzogest'wider die.umligende Dörfer., Sie wandten<br />

M«nd,.hielten )enseits..der Schanze an der,Gränze<br />

d/s Thals,.bestürzt uber.die, Ereigniß nndiungewiß'<br />

ibler.Sicherheit^ -;$lrnsechsten Tag nach nepstossenem<br />

SWand.<br />

Als die.Schweizef dieses hörten, zogen'sie l« Feld,<br />

lehrten ab« aus, Provigntmangel.zurüü.. .Eilf hun?<br />

dertHestreichcr,waren$\ßStsm..und silnfzehmhun^<br />

dert, im Lager bey. Schennis.< Alle» mußten die Glar,<br />

n« die Viehwarmng, versäumen und vechungcm<br />

oder um Bwdt ihre Freyheit hingeben, ntn desjeni,<br />

gen Alleinherrschaft welchen sie vnlassen, wid« wel..<br />

che« Fe gestrittm,deW,.'Vögte sie.besieget,..dessm'<br />

Volt voll Haß und Rache wider sie war; dieser Noth<br />

wurden sie von ihren Bundsgenossen unbegreiflich«<br />

Weise^überliefert. > Daz.man also ungefähr tausend:<br />

freye Mann« in einem vfnm Thal für ihre .alth«,<br />

gebrachten Freyheiten wider die, östreichische Macht.


liebin gleich'ent'sirnt M<br />

UMnhWnb'.M'ertW^ick'^ns'^^<br />

dön Otanbhaftigieit' ih«eiW Hülfe/''AliV Undeil<br />

sie drey Mchrn Mg nntn Wofteft am EmgW<br />

ihres ThÄi/ hielten 'mhmitn^ad^fsàai ^ttt^itA<br />

taglich die Verstärkung des Aindes'und'hatten fcli<br />

litn Beyßanb'«ilsWey W«/Mch«W ttWai<br />

&nnr


«6<br />

Herzog euch giebt; alle'eure Urkunden sollt ihr üb«,<br />

liefery; der .Stadt Wesen, sollt ihr Ersaz leisten;<br />

• lyic bofhiijWird - Jtstimmrmw&m.iHrdt). den Herzog;<br />

endlich ihr sollt ^uren alten Ungehorsam abbüssen,<br />

bis der Herzog durch seine Gnade Ziel und Maasse<br />

stzen^wird. ;,bierauf schwöret und gebt Geffel. Nach.<br />

dem sie hlttauSabgenommen, wie Mund ihre Nach»<br />

fommen behlllscht.werden, würden, .schikten sienach<br />

Wesen folgende Antwort, bey welch« zu verharren<br />

fie sich^ mWlossen.: .daß das. Kloster zu Sekingen<br />

über sie Oberherrschaft,.der H«zog die,Schirmß«rschast<br />

haben, «kennen sie, wollen.auch.die verfalle,<br />

nen Steuren bezahlen, und was Graf Johannes von<br />

Werdenberg finden werde, daß die Wesen« durch<br />

Glarncr eingebüßt, «stalten; bey dem schweiznischen<br />

. Bund für Schirm.im Recht, bey.den. Prioatfrey,<br />

heilen und bey. der. ganzen Verfassung bitten sieden<br />

Herzogvon Ol^eich. sehr, die Landleute von Gla»<br />

eis bleiben zu lassen und ihrer Armuth eingedenk zu<br />

seyn. Die.volderöstleichischen Minister schlugen ihnen<br />

alles ab.<br />

Gleichwie, vielleicht ein Fürst an der Splze<br />

eines bestandigen gütm Heers, hiedurch ein kleines


•' • -;• . 4!7<br />

Volt zu ^müthloser Uebergäbe schrilen- Tonnte, ent, -<br />

sammle dieses dazumal das Feuer des HelbenmntheS)<br />

Nachdem die Gesandten die harten Worte der Minist«<br />

und viele Spötter'eyen der Wesener angehört/.<br />

begaben sie sich-unerschrolen heim. Die Glarn«'be^<br />

trachteten diesen Zufall als eine der 'seltenen Gelegenheiten<br />

da ein Volk Probe von seinem Wnth ab.<br />

legen kan.- Zu'Wesen »«sammelte sich «alle ».Mills.<br />

der vorderöstreichischen Erbländer;!Johann Bon W«»''<br />

denb«g hatte den'obersten Befehl j-Ülrich Freyherr!<br />

von Sar trug das östreichische Panier; auch war<br />

da d«Bonstetten,'d« in Wassen'Hräu geworden;'<br />

auch zog« alle Tokenburg« ihnen zu unt« Donatus"'<br />

ihrem Grafen j?'fern«s kam der Graf von Thiersteir?<br />

als zur Blutrache feines Vaters j'd« bey Sempach><br />

umgekommen; vor andern leuchtete Klingenb«g'her-Zahl d« QQU"<br />

baten war funfzehen tausend.<br />

Ee i


4M ——.<br />

Wse.diz.Schweizer wÄche di« Schlacht^ bey SM<br />

p^aH geliefert, und, r^n. SMmauW gsspWngen gc«<br />

M CoM zUlDeiW/,,witzMe^fVvöll«,. welche<br />

^M.MgeWl/chtcMfeM.w.artZ,/.ibreMydts^<br />

tztnoH^vellassen, und w.ie.B«n,. «1$LeypM mjtz<br />

. H^SWHt, angWgen,. gleich, als toi,Frieden stilh<br />

g^/Mss,.,tmd.Mderz ihnen von Yen Eidgenosse noch.<br />

d1.esGvoy^^^den.Glarnssn^solches vorgeworfen, wpr.den,.<br />

T.UHbezannt..;,) unbekannt,. ifc fast^aW.UmlMdlichC<br />

fy(%&t%M^t#«ßmmf,&*WMLWP Uebun«<br />

« M ,chjgx..R^lerunHen Mi. Untyisfrnhejh<br />

yqfa f^l^t^iuen- fn, itirjef% ^ic. 4^ovie; ^ev,^o);«»<br />

eitM^an, diH.G Menk.ey: besser KM:.b», f>M«fc<br />

^lyjl^MGMmn^ß^.ll WbMen, .<br />

^ MeH^.d^MeH WlliMlt^MMias, vom,<br />

•W i, MWOWK der.GlM,eHu d.q. .rt PA<br />

^ DfMzw^zuOsst.. MflM cqmMlndW,. 3Y m<br />

P . ^ ' W i . Hi.«WH ßlnW«, Wichqft, ig,<br />

dMWd,6ltMuj mjd.Mch.W^ .Wttmalden WK.<br />

l.uzV^^5Mber.MMYy rnj*aHtMPerätbe,<br />

flohen in Alpen und EinsanzWy,^, MeH QMNl ge^<br />

schah Gelühde S. tziisti, dem Schuzheiligen, von


dein GlariilanK 'genannt wird. «Yd 7 S. Fridolin.,<br />

dessen St!ft.Sckmge».ist/ Die B.otschflft tam in den<br />

Fielen Schlvyz % . funftig Jünglinge.- «griffe« ihre<br />

Waffen,, zögen in zwo GeftWaften durch das Maltenthat<br />

bey Nacht üb« die Berge.. Früh Morgens<br />

am »eunftu Aplill «schien der Anmarsch des Feindes<br />

und gefchsth d«: Angriff der. Schanze djf bey Näftls<br />

von Berg, zu Berg, gezogen stand,, unter Johann vy»<br />

Klmgmbttg, Ritter; .GrafIohann von W«denh«g<br />

ab« zog übesdeAKirenzenberg/wil swlilhen.hilNd.ert<br />

Mann in das Land.. Also gebol Matthias vsn.Bml<br />

den Landsturm; die vonMolliszogenihm^n;ihnen<br />

folgte der Flelen Glaris nnt« demLandammannM<br />

brecht Vogel, der an diesem-Tag.sich ein» dapftrn<br />

Mann bewiesen hat. Nach guten, .WiLerstand unh<br />

picht geringem Verlust bey der Schanze» wodurch. «j<br />

dem Voll Zeit verfthaft, wich der von Buel der Ob


Angst und Unruhe alles dieses hörten. Es wurde aber<br />

d« kleine Haufen dessen Lön Vuel von dem B«g Reütl<br />

im Rüken bedekt; an diesen Ort brachte Heinrich von<br />

Buel mit grosser Gefahr das Landpanier;«dreyßig aus<br />

dies«, fünfzig ausjen«>iaus allm Geg^endm zog das<br />

Volk in kleinen-Haufen dem Landpanier zu. Den<br />

Marsch des Feindes, bezeichnete V«he«ung, weil d«<br />

Soldat gemäß denfelbmunwissenden Zeiten die geringe<br />

Anzahl »«achtete und bemühet war Vieh wegzutrei»<br />

ben, Vo«atbskamm«n zu leeren und Näfels. zu ver.<br />

brennen..' Endlich sprengte die Reuttrey die Glarn«<br />

an;dieses that sie auf einem steinigten Boden;'hin.<br />

wiederum schlmderten die Glarner Steine widn die<br />

Pftrde, viele wurden verwundet) gelähmt, erfchla.<br />

gen, alle bestürzt. Indessen sahen die Feinde von allen<br />

Seiten her und aus unbewußten Thälern dm AnzugdesVolts.'Hierauf<br />

wurden sie.durch dieGlarn« au,<br />

gegrissn» uud (wiewann dieses Volk vor.andnn be»<br />

hend undgeschikt ist)-manigfaltig unv«sebens ver»<br />

wundet und von den Pferden geworfen. Uebcrhaupl<br />

wurden eilf. Angriffe gemacht. Gewaltiges Feldge.<br />

Meyverkündigt«,plözlich Zuzug aus dem'.hintern


Thal; beydiesem waren dreyßig d«.!Iünglinge von<br />

Schwyz.. Vondem Geschrey wiederballten die Ge.<br />

bürge, und es wurde wiederholt von dem Haufen der<br />

Streitenden., Die. Verwirrung derHfirde, der be,<br />

h«zte Widnstand, der Anblit der. nahen Alpen und<br />

viele ungewöhnliche Töne erregten in den Feinden die<br />

Furcht wunderbarer, verborgener Gefahren. Als wie<br />

gefchrekt von dem. Geist. Stadions der vor Iahrm<br />

mit vielen Rittern in eben diesem Paß durch eben die,<br />

sen Feind Niednlage-. und Verderben gefunden, sio,<br />

hm sie.aufeinmal in panischem Schrekfn; sie kamen<br />

häufig um durch alle Abenthenrm, dnen dies« Zufall<br />

ftuchtbar» Vater ist. Viele stürzten mit Pferden;<br />

viele wnrdm fortgerissen von dem Fluß Limt; andere<br />

rannten in die Hände der Glarnerz sicbm Herren von<br />

Landenbcrg hielten zusamen und. starben in einem<br />

Garten miteinand«; so wie die Bürg« von Rap»<br />

«erswil d«m dreyßig in "einem Baumgarten erschlag<br />

gen worden sind ; am Ufer des Flusses: fochten die<br />

Thurgauer von Frauenfeld, vierzig sielenunweit von<br />

einander; d«grüste<strong>The</strong>il des Adels derStadtSchaf.<br />

hausm, an Zahl vier und fünfzig; auch wurde Klin-


«genberg.mit.seine«drir> Dienern:erschlagen^ inbie-<br />

(ex Rllth beschloß.Iohannes vonHonstetten den kauf<br />

seines kriegerischen Lebens.;. Thorberg ffoh ohne,18»<br />

Panier; d«Saxkam uminVtttheidigung desöst,<br />

leichischen Paniers; Thierstein folate dem Schatten<br />

des Vatns; auch Totenbmg und Wüttemb«g wand.<br />

tm sich und flohen ohne Pam«.-. Ganz Glaris ab«)<br />

auch die aus demLintthal.und die aus demSemft»<br />

thal, verfolgte sie. mit Höh wiederhallendew: Siegs»<br />

glsthrey. die ganze Riet hinab, an die Wcfener.Blüle;<br />

sie kamen an so, schnell und stark, daß die Brüte<br />

brach ,-da v«sanl«n dir Ritt« in dm Rüstungen in»<br />

Walmstadtttsee, andere ihnen blindlings nach, an,<br />

d»e blieben hülstps in feindlicher Gewalt. EilfP«.<br />

ni«e, achtzehm hund«t Hämische tymden «beutet,<br />

fünfundzwanzig hundert Mann,-worunter. Hund««<br />

und drey und. achtzig Edle und Ritter, wurdm w.<br />

schlagen; eine nnbelannte Anzahl ist im Wass« un,<br />

tergegangen. W«denberg »o« Scheelen hingerissen,<br />

war ab Kirenzen entflohen. In der Nacht'floh die<br />

ganze Armee. Da suchtmalle Wesen» Heil in d«<br />

Flucht mit Weibern und. Hindern und vonGerälhe,


H viel jed»f«rtbrlngm konnte,, ausdii benachbarten<br />

B«ge.undüberdfn S«, wo einerMleiden hoste;<br />

ihre Stadt hatten sie in Brand geßekt. Früh Mor«<br />

gcns kamen die von Glaris, die auf der Wahlstatt<br />

Übernachtet,. und nachdem sie Wesen geplündert,.<br />

Überliessen sie es den Flamm«; diese Rache nahm<br />

Muth von Betrug. Die Leichname des «schlagenen<br />

Adefs.lagm,in.grossm -Gräb«n vor der Schanze;^<br />

ihre Verwandten« hab« im zwanzigsten.Monat sieauö«<br />

gegraben.und.bty demKlost«.Rüti.' inlgeweihete Erde.<br />

bestattet. Endlich gaben,die Glarn« ein Gestz: daß «191<br />

der Vornehmste aus jedem^Haus: in dem ganzenLand<br />

Glaris, jeden, ersten. Dounnstag, des Monates ApriD<br />

nach.Nafels. gehe-,, die Pfade- und Wege auf welchen.<br />

ihre Vorfahren an diesem Tag^grosseNoth.undAr,<br />

heil «lidtM dm. Seelen.der^Erschlagenen m Trost»<br />

u.nd.Heih Dafiluzolldlch versamnielteWolk auf die,<br />

Stellender «WAngrifft;. hierauf bey. der-sechste»<br />

Stelle- ronrl». di< ganze: Geschichte öou.tw Sem><br />

pacher.Schlacht, was imGast« begegnet, und end^<br />

. lich d« sieghaste Streit ihrer Voreltnn den Landleu,<br />

ten porgelestn, alsdann einund fünfzig Namen der


444 i'<br />

erschlagenen Glarner, die Namen beyder Knechte des!<br />

sen von Au, auch zwey «schlagen« Schwyzcr (die<br />

von Schwyz schikten Gesandte) endlich Matthias von<br />

Buel und alle Namen deren die in seinem kleinen<br />

Haufen sich für das Land gewagt. Worauf nach der<br />

Messe für ihre Väter und Erinnerung der mannhaft<br />

behaupteten Freyheit das ganze Volk von Glaris in<br />

laute Freude auszubrechen und diesen ganzen Tag<br />

in allem «sinnlichen Vergnügen zuzubringen pflegte;.<br />

die Reformirtm aber haben sich von diesem Sieges.<br />

fest abgesondert und halten, einm Bettag.<br />

In der zu unvollkommenen Geschichte all« dies«<br />

Siege sieht man ein vereinigtts Volk unwissende<br />

Ritter und ihre ungeordnete Miliz durch aufkäu.<br />

wende Kriegszncht überwindm, die Pässe nuzeu,<br />

ausser den Pässen seiner selbst nie vergessen, für die<br />

Freyheit militärisch und. je militärischer je freyer<br />

wnden und viele Proben geben, daß Militartugend<br />

alles andere gut macht, und alle Staatskunst nichts,<br />

bedeutet ohne diese Tugend.


Bern. 154 »;. Vo» dem Character der<br />

Berner. 16? 16. Von den bcuachl'ar»<br />

ten Grafen und Herreu. 171 17. Lau»<br />

penkricg. 197<br />

«8. Die Schweiz« von »333 bis 1351. 213


Innhalt.<br />

lj;l lz>. Cap. Zürich. Einleitung: VonThurgau. 22s<br />

2«. Der Character der'Thurgau«. 248<br />

31. Die.alten Gesttzichten^ der Stadt Zü,<br />

rich.2^7 22. D« V«an.derung der po.<br />

litischen Verfassung von Zürich. 281<br />

«3. Wie Zürich dem Bund beygetrelen<br />

ist. 3«<br />

JJ5* 24. Glarisland und Zug. 318<br />

i)54 2;. Krieg des Hauses Oestreich und römischen<br />

Reichs der Deutschen wider die Schweiz.<br />

1J58 26. Die Ruhe der Schweizer. %6t<br />

1365 2?. Tractatm mit Oestreich. 39,<br />

»375 28. Krieg d« grossen Roltm. - 3,6<br />

1Z86 29. Krieg Herzog Leopoldm, der Ritterschaft<br />

Ehre, gegen die Schweiz«. 405<br />

I)88 30. Die Männer von Glaris im Gefechte wider<br />

das Hauö Oestreich.' 429<br />

^«tf$*


* * *<br />

Zu S. xxiil lin.y. nach dem Wort.'Abauzit.<br />

Eben diese Aufschrift ist am Vangeron Hey Genf<br />

entdett worden ; Hier ist ab« das Wort VICANIS<br />

deutlich; also muthmassete Abauzit glüklich« im<br />

Anfang als zulezt. Dieses schreibt (8 Iül. 1780)<br />

mir der dem die Entdetung zugehört, HerrProfes.<br />

sor I. I. Bern«, - im zwey und achtzigsten Jahr<br />

so fleißig und gelehrt als wenige im dreyßigsten.'<br />

* * *<br />

Wann dieses wie andere gute und schlechte Büch«<br />

früh od« spät Uebersezer sindm sollte, werde»<br />

diese ihr« Arbeit grössere Aechlheil geben, mich<br />

ab« ihnen sehr berpstichtm, wanli sie belieben<br />

wollen, das Manüstript mir zum durchsehen<br />

zuzuschiken; ich aber werde ohne allen Verzug<br />

alle ihre Zweifel auflösen.<br />

* *


ERRATA.<br />

$'20'£in. 17 für fteyeri lies freyem .<br />

: 47 22. das Comma„ach Rudolf ausgestrichen<br />

57 4 lies gränzte<br />

»l»5 5 wurde nicht würde<br />

* 30 13 das tine.. dle auszustreichen<br />

«5? x die Buchstaben ' Hr. . auszustreiche»<br />

169 4 von unten Runen lies raunen<br />

171 am Rand 1 1218 für 121«-<br />

J89 2 von unten Schwarzes '<br />

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