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Gefährliche Anonymität<br />

1900 LKW samt<br />

Ladung geklaut<br />

Das ist die Anzahl von Diebstählen, die das<br />

BKA in Wiesbaden in 2011 registriert hat.<br />

Dabei sind LKW, aber in zunehmendem<br />

Maße auch nur die Ladung, im Fadenkreuz<br />

von organisierten kriminellen Banden.<br />

Mit fast 10 organisierten Ladungsdiebstählen<br />

pro Tag nur allein in<br />

Deutschland schlagen kriminelle<br />

Banden gnadenlos zu. Und die Anzahl<br />

steigt weiter, wie die DVZ kürzlich<br />

berichtete.<br />

Nahezu risikolos bedienen sich die<br />

Täter in den grenzübergreifenden<br />

Frachtenbörsen Europas und finden<br />

dort die für die Einzeltat notwendigen<br />

umfassenden Informationen. Viele<br />

Spediteure und Frachtführer stellen<br />

ihr gesamtes tägliches Ladungsvolumen<br />

als Angebot in die schnellen<br />

Frachtenbörsen ein in der Hoffnung,<br />

dass sich ein günstiger LKW-Unternehmer<br />

meldet und die angebotene<br />

Ladung annimmt. Diese Art des Ladungstransfers<br />

hat über lange Jahre<br />

gut funktioniert, bis ihn jetzt die<br />

organisierten Banden als Informationsquelle<br />

für ihr kriminelles Treiben<br />

entdeckt haben.<br />

Anonymität des Internets als<br />

Risikofaktor<br />

In der anonymen Welt des Internets<br />

registrieren sich die Unternehmen<br />

als scheinbar ordnungsgemäßer<br />

Frachtführer auf den verschiedenen<br />

Frachtenbörsen und lauern bis die<br />

entsprechenden Ladungsangebote<br />

auftauchen. Meist ist durch Angaben<br />

wie Ladeort und Ladungsart der<br />

Schluss auf den Absender und damit<br />

auf die Waren problemlos möglich. Im<br />

Fokus der Banden sind vorwiegend<br />

High-Tech-Produkte, hochwertige<br />

Markenartikel, Alkohol und wertvolle<br />

Metalle.<br />

Nach Annahme der Ladung und Zusendung<br />

eines Ladeauftrags fahren<br />

die Täter ganz ordnungsgemäß und<br />

ohne jedes Risiko an die angegebene<br />

Ladestelle, können sich dort mit<br />

Ladenummer und Auftrag ausweisen<br />

und lassen sich in aller Ruhe die wertvolle<br />

Fracht vom Absender aufladen.<br />

Mit allen Papieren ausgestattet ist<br />

das Ziel aber nicht die angegebene<br />

Empfängeradresse, sondern es geht<br />

an irgendeinen unbekannten Ort,<br />

an dem die Ware schnell in andere,<br />

dunkle Kanäle verschwindet.<br />

Die Diebstähle werden meist erst<br />

einige Tage später entdeckt und die<br />

Polizei ist bei ihren anschließenden<br />

Ermittlungen meist völlig hilflos. Die<br />

in den Börsen registrierten Unternehmen<br />

erweisen sich als nicht existent<br />

und die Versicherungsbestätigung als<br />

gefälscht oder abgelaufen.<br />

Nicht selten beläuft sich der Schaden<br />

pro Ladung auf mehrere hunderttausend<br />

Euro. Die Versicherungen<br />

werfen den betroffenen Spediteuren<br />

mittlerweile grob fahrlässiges Handeln<br />

oder gar grobes Organisationsverschulden<br />

vor und versuchen sich<br />

von der Haftung zu befreien.<br />

Kann man sich davor überhaupt<br />

schützen?<br />

Die Lösung des Problems ist äußerst<br />

schwierig, da der Zugang zu den freien<br />

Frachtenbörsen kaum beschränkt<br />

werden kann. Umso mehr zeigt die<br />

<strong>ELVIS</strong> Ladungsbörse ihr Potential.<br />

Dort sind die angeschlossenen EL-<br />

VIS Mitglieder unter sich und ein Zugang<br />

von außen durch Scheinfirmen<br />

oder sonstige kriminelle Elemente<br />

ist ausgeschlossen. Die dort registrierten<br />

Mitglieder sind <strong>ELVIS</strong> Partner<br />

und damit ist sichergestellt, dass nur<br />

ordnungsgemäße Frachtführer mit<br />

einer entsprechenden Leistung und<br />

Versicherung die Ladungsangebote<br />

übernehmen.<br />

Grundsätzlich ist im Umgang mit öffentlichen<br />

Frachtenbörsen äußerste<br />

Vorsicht geboten und die unbedarfte<br />

und leichtfertige Nutzung solcher<br />

Plattformen birgt ein hohes, manchmal<br />

sogar existenzgefährdendes<br />

Risiko.<br />

Für bestimmte wertvolle Güter<br />

schließt sich die Nutzung von Frachtenbörsen<br />

grundsätzlich aus und<br />

auch bei allen anderen Arten von anonymen<br />

Geschäftsbeziehungen über<br />

das Internet sollte man die formellen<br />

Unternehmensdaten und vor allem<br />

die Versicherungsbestätigungen intensiv<br />

prüfen.<br />

<strong>ELVIS</strong> als der größte Zusammenschluss<br />

von mittelständischen<br />

Frachtführern mit einer Gesamtflotte<br />

von über 10.000 LKW hat die Chance,<br />

dem Markt der wertvollen Güter<br />

mit der eigenen Ladungsplattform<br />

als Gemeinschaft eine Lösung mit<br />

hohem Sicherheitsstandard anzubieten.<br />

Diese Chance soll als Alleinstellungsmerkmal<br />

zukünftig noch stärker<br />

genutzt werden.<br />

Tipps<br />

Der Verband der Deutschen Versicherer<br />

rät:<br />

1. Kommunikationswege sorgfältig<br />

auswählen.<br />

2. Nachweise wie Lizenzen, Versicherungsbestätigung<br />

und Handelsregisterauszug<br />

anfordern.<br />

3. Firmendaten durch Anfragen<br />

bei Registern überprüfen.<br />

4. Feste Kommunikationswege<br />

und Möglichkeiten der Identifikation<br />

für den laufenden Austausch<br />

während des Transports vereinbaren.<br />

5. Vermeidung von „Subcontracting“<br />

also der Weitergabe an Unterfrachtführer.<br />

6. Vollständige Daten im Avis<br />

einholen und bei Abholung der<br />

Ware gründlich überprüfen.<br />

7. Bei Abholung ein Foto von<br />

Fahrer und Fahrzeug anfertigen<br />

lassen.<br />

8. Sofortige Aufmerksamkeit bei<br />

Abweichungen und rasche Einschaltung<br />

der Polizei, wenn es<br />

dafür keine plausible Erklärung<br />

gibt.<br />

Seite 4<br />

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