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„Jahr des Kleinkredits”: - Deutsche Vernetzungsstelle

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Trends<br />

<strong>„Jahr</strong> <strong>des</strong> <strong>Kleinkredits”</strong>:<br />

Chancen für die, die sonst keine haben<br />

VON THOMAS KÖNIG<br />

Panorama<br />

Die Vereinten Nationen haben 2005 zum <strong>„Jahr</strong> <strong>des</strong> <strong>Kleinkredits”</strong> erklärt, weil „... sich<br />

Mikrofinanzsysteme weltweit als Mittel gegen Armut und Hunger bewiesen haben”,<br />

so UN-Generalsekretär Kofi Annan. Das grundlegende Konzept für Kleinkredite wurde vor<br />

ca. 30 Jahren in Bangla<strong>des</strong>ch unter dem Namen „Grameen Bank” entwickelt. Seitdem hat<br />

dieser Finanzierungsansatz weltweit viele Formen der Umsetzung gefunden.<br />

Mit der Grameen Bank wurde in den<br />

Siebzigerjahren ein Finanzierungsinstrument<br />

entwickelt, mit dem die arme<br />

ländliche Bevölkerung endlich einen Zugang<br />

zu Fremdkapital bekommen konnte.<br />

Viele von ihnen benötigten Fremdkapital,<br />

aber es fehlten die banküblichen<br />

Sicherheiten. Auch hier zu Lande ist die<br />

Hürde „bankübliche Sicherheiten“ nicht<br />

unbekannt: Gute Ideen und Personen<br />

mit Know-how und Mut, die bereit sind,<br />

Projekte umzusetzen, gibt es – aber das<br />

Kapital fehlt. Genau hier setzen Mikrofinanzsysteme<br />

an. Sie ermöglichen denjenigen,<br />

die als nicht „bankable“ gelten,<br />

den Zugang zu Fremdkapital.<br />

Hierdurch konnte auch René Kausmann<br />

seine Landbäckerei Marzahne übernehmen<br />

(siehe Foto oben).<br />

Der kleine Unterschied:<br />

die Kreditabsicherung<br />

Entscheidend für diese Mikrofinanzsysteme<br />

ist, dass die banküblichen Sicherheiten<br />

durch Formen der sozialen Kreditabsicherung<br />

ersetzt oder ergänzt werden.<br />

Kleinkreditprogramme haben im Allgemeinen<br />

folgende Merkmale:<br />

• Stark begrenzte Kredithöhe (in Europa<br />

maximal 25.000 Euro);<br />

• Marktübliche Zinsen, wenn keine<br />

öffentlichen Fördergelder die Zinsen<br />

senken;<br />

• Bestimmte Zielgruppen in Abhängigkeit<br />

von den regionalen Bedürfnissen<br />

(Jugendliche, Frauen, Akteure in<br />

einer bestimmten Region, Migranten);<br />

• Kredite werden durch soziale Einbindung<br />

der Kreditnehmer abgesichert.<br />

Gerade der letzte Punkt ist von besonderer<br />

Bedeutung. In den Entwicklungsländern<br />

sind viele Mechanismen entwickelt<br />

worden, um bankübliche Sicherheiten<br />

(Grundbucheinträge, unbares Vermögen)<br />

durch vorhandene soziale Sicherungsnetze<br />

zu ersetzen.<br />

Auch in Deutschland möglich<br />

In Deutschland gibt es ebenfalls Formen<br />

<strong>des</strong> „microlending“, bei denen informelle<br />

Sicherungsmechanismen höher bewertet<br />

werden als formelle. Verschiedene<br />

Banken und Institutionen bieten dazu<br />

Möglichkeiten an. Ein Beispiel ist die<br />

GLS Gemeinschaftsbank eG. Hier werden<br />

kulturelle, soziale und ökologische<br />

Initiativen finanziert, die einen Beitrag<br />

zur Entwicklung der Gesellschaft leisten.<br />

Wird eine kreditfinanzierte Investition<br />

von vielen Menschen mitgetragen (Träger<br />

ist ein Verein oder eine Genossenschaft),<br />

ist dies ein wesentliches Element<br />

<strong>des</strong> informellen Sicherungssystems. Die<br />

meisten Kredite werden in den Bereichen<br />

Ökologie (erneuerbare Energien<br />

und Landwirtschaft), Wohnungsbau, sowie<br />

Bildung und Kultur vergeben. 2004<br />

wurde außerdem das <strong>Deutsche</strong> Mikrofinanzinstitut<br />

(DMI) gegründet. Ziel dieses<br />

nationalen Zusammenschlusses von<br />

ca. 50 Mitgliedsorganisationen ist es, die<br />

methodischen und praktischen Grundlagen<br />

<strong>des</strong> „microlending“ in Deutschland<br />

zu verbessern. Auch private Beratungsunternehmen<br />

können beim Einsatz alternativer<br />

Finanzierungsinstrumente Hilfestellung<br />

geben (siehe Kasten).<br />

Von internationaler Erfahrung<br />

lernen<br />

„Der Zugang zum Finanzsektor ist eine<br />

wichtige Voraussetzung für Entwicklung ...”,<br />

so die Bun<strong>des</strong>entwicklungshilfeministerin<br />

Heidemarie Wieczorek-Zeul. Diese Voraussetzungen<br />

sind auch in Deutschland<br />

wichtig. Warum also nicht ein Instrument<br />

nutzen, das sich in der internationalen<br />

Entwicklungszusammenarbeit bewährt<br />

hat?<br />

Nähere Informationen<br />

Thomas König<br />

Agrarsoziale Gesellschaft e.V.<br />

37073 Göttingen<br />

Tel. (05 51) 4 97 09 - 22<br />

Fax: (05 51) 4 97 09 - 16<br />

E-Mail: thomas.koenig@asg-goe.de<br />

Web: www.asg-goe.de<br />

Weitere Informationsquellen<br />

zum Thema Mikrofinanzen:<br />

<strong>Deutsche</strong>s Mikrofinanz Institut (DMI)<br />

www.microlending-news.de,<br />

Ansprechpartner: Falk Zientz und<br />

Oliver Förster<br />

Evers&Jung, Hamburg (mit Erfahrung in<br />

Deutschland und Osteuropa)<br />

Ansprechpartner: Dr. Jan Evers<br />

GLS Gemeinschaftsbank eG.<br />

www.gemeinschaftsbank.de<br />

Kreditberatung in Bochum, Hamburg,<br />

Stuttgart oder Berlin<br />

www.gtz.de<br />

Lfs-consulting.de, Berlin (mit Erfahrung in<br />

Deutschland und Osteuropa)<br />

Ansprechpartner: Dr. Bernd Zattler<br />

Haben Sie Anmerkungen oder Fragen<br />

zu den Kleinkrediten? Nutzen Sie unser<br />

Diskussionsforum unter<br />

www.leaderplus.de/diskussion (s. S. 6)<br />

LEADER forum 1.2005 31


Trends<br />

Panorama<br />

Regionalmanagement –<br />

ein Berufsstand organisiert sich selbst<br />

VON UWE KRAPPITZ<br />

Über 1.000 Regionalmanager kümmern sich hierzulande darum, das politische Ziel der<br />

regionalen Entwicklung umzusetzen. Eine berufsständische Vertretung haben sie bisher<br />

nicht – doch das soll sich jetzt ändern.<br />

Die EU-Agrarpolitik hat die ländliche<br />

(Regional-) Entwicklung zu einem<br />

Hauptziel erkoren und die Erfahrungen<br />

aus LEADER zu einer der vier zentralen<br />

Achsen ihrer künftigen Förderpolitik<br />

gemacht. In Deutschland hat das Bun<strong>des</strong>ministerium<br />

für Verbraucherschutz, Ernährung<br />

und Landwirtschaft die „Integrierte<br />

Ländliche Entwicklung“ zu einem<br />

Schwerpunkt erklärt. Doch zeigt die<br />

Praxis, dass die bestehenden sektoralen<br />

Strukturen die Umsetzung regionaler<br />

Entwicklungsprozesse nicht allein bewältigen<br />

können. Aufbauend auf den Erfahrungen<br />

der österreichischen Kollegen<br />

wurde <strong>des</strong>halb auch bei uns das „Regionalmanagement“<br />

ins Leben gerufen.<br />

Anfänglich im Rahmen von Pilotprojekten<br />

vorsichtig getestet, ist Regionalmanagement<br />

zwischenzeitlich zu einem<br />

„harten Mainstream-Instrument“ der<br />

Regionalentwicklung geworden.<br />

Der Regionalmanager –<br />

das unbekannte Wesen?<br />

Waren es vor einigen Jahren noch wenige<br />

Kollegen, die sich „Regionalmanager“<br />

nannten, dürften es inzwischen mehr als<br />

1.000 sein – und täglich kommen neue<br />

hinzu. Dabei ist das Regionalmanagement<br />

keine Männerdomäne, denn in vielen<br />

Regionen sind Regionalmanagerinnen<br />

tätig. Aber wer sind die Fachkräfte, die<br />

sich dieser Aufgabe widmen? Wie ist ihr<br />

Berufsbild definiert? Welche Ausbildung<br />

und Qualifikationen müssen sie mitbringen?<br />

Nach welchen Kriterien wird die<br />

Honorierung bestimmt? Zahlreiche Fragen,<br />

zu denen es bislang kaum konkrete<br />

oder allgemein gültige Antworten gibt.<br />

Das erste Treffen<br />

Somit ist es an der Zeit, dass sich diese<br />

Fachkräfte Gedanken über ihre eigene<br />

Vernetzung machen. Auf Initiative von<br />

Josef Bühler (Neuland) fand am Rande<br />

der EUREGIA 2004 ein erstes Treffen<br />

mit etwa 40 Teilnehmern statt; eine kleinere<br />

Vorbereitungsgruppe hat die dort<br />

gesammelten Vorschläge in ein erstes<br />

Organisationskonzept integriert und auf<br />

einem zweiten Treffen in Berlin bearbeitet<br />

und ergänzt. Das Ergebnis hiervon<br />

bildet den Satzungsvorschlag für den<br />

„Berufsverband Regionalmanagement<br />

Deutschland – BRMD“, <strong>des</strong>sen Gründung<br />

im Laufe dieses Sommers vollzogen<br />

werden soll.<br />

Grundzüge der Satzung<br />

Wie aus dem Satzungsvorschlag deutlich<br />

wird (nähere Informationen hierzu beim<br />

Autor), liegt das Selbstverständnis <strong>des</strong><br />

BRMD darin, den Menschen mit seinen<br />

sozialen, ökonomischen und ökologischen<br />

Bedürfnissen im Rahmen der integrierten<br />

Regionalentwicklung in den Mittelpunkt<br />

zukunftsorientierter Veränderungsprozesse<br />

zu rücken. Das heißt:<br />

• Menschen mit ihren Fähigkeiten,<br />

Wissen und Erfahrungen sowie regionale<br />

Ressourcen mobilisieren,<br />

• regionale Akteure zusammenführen<br />

und deren Kooperation fördern,<br />

• die öffentliche Verwaltung bei institutionellen<br />

Reformen begleiten sowie<br />

• Verbände, Vereine und Unternehmen<br />

in Veränderungsprozessen unterstützen.<br />

Die Hauptziele <strong>des</strong> BRMD sind die Interessensvertretung<br />

für die Anliegen seiner<br />

Mitglieder und der Aufbau einer Plattform<br />

für den fachlichen Erfahrungsaustausch.<br />

Im Mittelpunkt <strong>des</strong> BRMD stehen<br />

die einzelnen Regionalmanager, nicht die<br />

juristischen Personen (Organisationen/<br />

Projekte/Initiativen), für die sie arbeiten.<br />

Deshalb handelt es sich um eine Berufsvertretung,<br />

die komplementäre Ziele zu<br />

den gegenwärtig stattfindenden Organisationsprozessen<br />

der Regionalinitiativen<br />

verfolgt.<br />

Die nächsten Schritte<br />

Am 20.4.2005 findet ein offenes Treffen<br />

der Vorbereitungsgruppe am Rande der<br />

Jahrestagung von ADR/Futuregio in<br />

Großräschen/Brandenburg statt. Dort<br />

sollen die noch offenen Fragen geklärt<br />

und der eigentliche Gründungstermin<br />

und -ort festgelegt werden, der dann<br />

über die einschlägigen Netzwerke und<br />

Verteiler der Regionalentwicklung<br />

bekannt gegeben wird.<br />

Nähere Informationen<br />

Uwe Krappitz<br />

Regionalmanager bei der<br />

Regionalen Innovationsagentur Regina GmbH<br />

Neumarkt in der Oberpfalz<br />

E-Mail: krappitz@regina-nm.de<br />

32<br />

LEADER forum 1.2005


Trends<br />

Tag der Regionen 2005:<br />

„Kurze Wege – langer Genuss“<br />

Panorama<br />

VON JÜRGEN SEEVERS UND HARTWIG DANNEMANN<br />

Regionalinitiativen und Umweltverbände, Kirchengemeinden und Kommunen, landwirtschaftliche<br />

Erzeuger und Direktvermarkter, Landfrauen, Köche und Bäcker, der<br />

Lebensmitteleinzelhandel und noch viele mehr sind eingeladen, regionales und saisonales<br />

Erntegut zum Tag der Regionen 2005 frisch und regionaltypisch zu präsentieren.<br />

Bun<strong>des</strong>weit geht der Tag der Regionen<br />

2005 in die 7. Runde. Allein rund<br />

um den Erntedanksonntag werden bis zu<br />

800 Veranstaltungen erwartetet, die das<br />

Leben in der Region in den Mittelpunkt<br />

stellen. „Genießen und wissen, wo das<br />

Essen herkommt!“ ist die Devise der<br />

geplanten Aktionen. Kerntag ist der 2.<br />

Oktober, das kirchliche Erntedankfest;<br />

die Kampagne läuft vom 24. September<br />

bis zum 9. Oktober 2005.<br />

Nachhaltig produzieren<br />

Mit dem diesjährigen Leitthema werben<br />

die Veranstalter für die nachhaltige Landwirtschaft<br />

und Produktvermarktung als<br />

Alternative zum Globalisierungstrend:<br />

„Uns darf nicht egal sein, wenn die Globalisierung<br />

regionale Strukturen ausmerzt“,<br />

formuliert es das Aktionsbündnis<br />

Tag der Regionen. Dabei steht die naturnahe,<br />

regionale Produktion ohne viel<br />

Chemie und gentechnische Veränderungen<br />

im Mittelpunkt. Diese hat natürlich<br />

ihren Preis; doch erhält eine faire Produktion<br />

durch kleine und kleinste Betriebe<br />

die Vielfalt landwirtschaftlichen und<br />

gärtnerischen Schaffens. Nur so können<br />

unsere Kulturlandschaften abwechslungsreich<br />

gestaltet und wohnortnahe Arbeitsplätze<br />

erhalten bleiben. Dass dieses Prinzip<br />

funktioniert, zeigen die über 1.000<br />

Initiativen von Leader+, Regionen Aktiv,<br />

Lernende Regionen und Agenda 21. Und<br />

die Kunden wissen es zu schätzen:<br />

So nimmt die Direktvermarktung heute<br />

15 bis 20 Prozent <strong>des</strong> Lebensmittelabsatzes<br />

ein.<br />

Doch essen ist nicht alles.<br />

Jetzt im 7. Jahr ist die „Bühne“ <strong>des</strong> Tag<br />

der Regionen wieder offen für alle Akteure<br />

und Aktionen, die das Typische und<br />

Einzigartige in den Stadtteilen sowie auf<br />

dem Land herausstellen wollen. Einige<br />

Beispiele aus den vergangenen Jahren:<br />

• Das regionale Handwerk und regionale<br />

Dienstleister präsentieren sich bei<br />

Tagen der offenen Tür oder auf regionalen<br />

Verbrauchermessen.<br />

• Kunst- und Kulturschaffende inszenieren<br />

Stücke und realisieren Ausstellungen,<br />

die aufmerksam machen auf<br />

Plätze, Orte und besondere Begebenheiten.<br />

• Naturschutzinitiativen, Fahrradclubs<br />

und Regionalbahngesellschaften verführen<br />

in die Nähe <strong>des</strong> oft schon fern<br />

gewordenen.<br />

• Geschichte wird lebendig durch<br />

erzählte und aufgezeigte Geschichten.<br />

Das Motto hierbei: „Das Neue für<br />

heute auch im Alten endecken.“<br />

Macht mit!<br />

Alle Leader-Gruppen sind auch 2005 eingeladen,<br />

beim Tag der Regionen mitzumachen.<br />

Gerade jetzt, wo Leader+ und<br />

Regionen Aktiv auslaufen, können auf<br />

der „Bühne“ Tag der Regionen erste<br />

Ergebnisse vorgestellt und Visionen für<br />

die Zukunft aufgezeigt werden. Bun<strong>des</strong>-,<br />

Länder- und Regionalkoordinatoren stehen<br />

für die Unterstützung bei der Veranstaltungsorganisation<br />

vor Ort zur Verfügung.<br />

Nähere Informationen<br />

Koordinationsbüro Bremen:<br />

Jürgen Seevers, Stadt & Land, Volkmarster<br />

Str. 8 27616 Appeln<br />

Tel. (04 74) 7 93 14 95<br />

Fax (04 74) 7 93 14 95<br />

E-Mail: tag-der-regionen@bremen.de<br />

Koordinationsbüro Niedersachsen:<br />

Hartwig Dannemann, Stadtverwaltung,<br />

Industriestraße 1 26105 Oldenburg<br />

Tel. (04 41) 2 35 21 44<br />

Fax (04 41) 2 35 31 10<br />

E-Mail: tag-der-regionen@niedersachsen.de<br />

Bun<strong>des</strong>weites Koordinationsbüro:<br />

Aktionsbündnis Tag der Regionen<br />

Brigitte Hilcher<br />

Zur Specke 4<br />

34434 Borgentreich<br />

Tel. (0 56 43) 94 85 37<br />

Fax (0 56 43) 94 88 03<br />

E-Mail: bund-nord@tag-der-regionen.de<br />

Web: www.tag-der-regionen.de<br />

Bun<strong>des</strong>verband der Regionalbewegung<br />

Die Regionalbewegung in Deutschland<br />

braucht eine starke Lobby und ein wirksames<br />

Netzwerk, um ihr Nischendasein zu<br />

beenden. Der Bun<strong>des</strong>verband der<br />

Regionalbewegung kann den zahlreichen<br />

regional wirtschaftenden Unternehmen<br />

und Initiativen eine Stimme verleihen, um<br />

bun<strong>des</strong>weit noch mehr Gehör zu finden.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

Nähere Informationen<br />

Bun<strong>des</strong>koordinationsbüro Süd<br />

Tag der Regionen<br />

Gisela Endt<br />

Museumsstr.1<br />

91555 Feuchtwangen<br />

Tel. (0 98 52) 13 81<br />

Fax: (0 98 52) 61 52 91<br />

E-Mail: bund-sued@tag-der-regionen.de<br />

Web: www.regionalbewegung.de<br />

LEADER forum 1.2005 33


Publikationen<br />

Panorama<br />

Grüner Daumen für Finanzen<br />

BUCHBESPRECHUNG VON JAN SWOBODA<br />

BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT,<br />

NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT<br />

(HRSG.)<br />

Finanzierungshandbuch für<br />

Naturschutzmaßnahmen<br />

Das Handbuch entstand infolge eines<br />

F&E-Vorhaben <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.<br />

Dem veränderten Selbstverständnis<br />

<strong>des</strong> modernen Naturschutz<br />

sollte auch eine finanzielle Basis gegeben<br />

werden. In regionale Entwicklungsstrategien<br />

eingebundene integrative Ansätze<br />

sind heute keine Seltenheit mehr. Diesem<br />

„multifunktionalen“ Ansatz gemäß<br />

kann eine entsprechend breitere Förderpalette<br />

eingesetzt werden.<br />

Nach einer kurzen Einführung beschäftigt<br />

sich der in fünf Themenfelder gegliederte<br />

Hauptteil <strong>des</strong> Buches erwartungsgemäß<br />

mit den verschiedenen Finanzierungsarten.<br />

Je<strong>des</strong> Kapitel fängt mit dem<br />

Punkt „Das Wichtigste in Kürze“ an, der<br />

die Kernaussagen zusammenfasst. Hin<br />

und wieder ergänzen Interviews die Darstellung.<br />

Den Start macht der Bereich<br />

„Öffentliche Mittel“ mit einer Übersicht<br />

von EU-, Bund-, Länder- bis zur kommunalen<br />

Ebene. Der Schwerpunkt liegt bei<br />

den verschiedenen Lan<strong>des</strong>programmen<br />

gegliedert nach Funktionen wie Ausgleichszahlung<br />

oder Flurneuordnung und<br />

nach Arbeitsgebieten wie Flächenentsiegelung<br />

oder Gewässerschutz. Das Buch<br />

bietet hier einen knappen, aber umfassenden<br />

Einstieg in die schwer überschaubare<br />

Förderlandschaft.<br />

Abschließend gibt es Hinweise zur Planung<br />

und Antragstellung: von der Programmanalyse<br />

über die Antragsberatung<br />

und Formalien bis zu Auswirkungen <strong>des</strong><br />

öffentlichen Haushaltsrechts. Sie sollen<br />

helfen, strukturiert an das Projekt heranzugehen.<br />

Für Fundraising wird vorgestellt auf welchem<br />

Weg – z.B. Online, auf Veranstaltungen<br />

oder per Telefon – Förderer<br />

gewonnen und wie eine Strategie aufgebaut<br />

werden kann. Die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen sind aus Sicht <strong>des</strong><br />

Spendenempfängers und <strong>des</strong> Gebers kurz<br />

angerissen. Beim Thema Sponsoring<br />

steht der Aspekt „Leistung und Gegenleistung“<br />

im Vordergrund. Die Frage, wie<br />

mit dem Sponsor ein passgenaues, authentisches,<br />

gemeinsames Konzept entwickelt<br />

werden kann wird auch behandelt.<br />

Stiftungen werden aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln betrachtet. Als Nutzer interessiert,<br />

welche Typen von Stiftungen es<br />

nach Rechtsform und Träger gibt, – kurz<br />

vorgestellt werden die <strong>Deutsche</strong> Bun<strong>des</strong>stiftung<br />

Umwelt und die Bürgerstiftung<br />

Bonn – wie die Einrichtung mit dem<br />

richtigen Stiftungsziel zum Projekt gefunden<br />

werden kann, und wie ein Antrag<br />

gestellt wird. Zum „selber machen“ wird<br />

die Frage geklärt, wie man eine Stiftung<br />

ins Leben rufen kann und welche Vorteile<br />

und Probleme damit verbunden sind.<br />

Bei der Vermarktung von Gütern und<br />

Dienstleistungen geht es um die Produktentwicklung<br />

in Abhängigkeit <strong>des</strong> Pflegeziels<br />

verschiedener Biotope. Stichwort:<br />

Schutz durch Nutzung. Ein Klassiker im<br />

Bereich der Regionalentwicklung. Neben<br />

der Qualität steht hier der Kooperationsaufbau<br />

im Vordergrund. Die „Ideenkisten“,<br />

eine Mischung aus Erprobtem und<br />

Ausgedachtem, greift auch ungewöhnliche<br />

Finanzierungsquellen wie den Katastrophenschutz<br />

oder die Teilnahme als<br />

„Pilotprojekt“ auf.<br />

Das letzte Kapitel „Gute Beispiele“ stellt<br />

Projektstrategie, Werdegang und Finanzierungsmodalitäten<br />

von 15 Projekten –<br />

einige aus LEADER – kurz vor. Für alle,<br />

die mehr erfahren wollen, wird jeweils<br />

ein Ansprechpartner genannt. Der als<br />

Anhang gestaltete Serviceteil fasst Einrichtungen,<br />

Literaturhinweise und Internetquellen<br />

für alle im Handbuch angesprochenen<br />

Bereiche zusammen. Das in<br />

der Einleitung versprochene Stichwortverzeichnis<br />

fehlt allerdings.<br />

Die Gliederung in fünf Kapitel wird im<br />

Buch selbst nicht deutlich. Es gibt keine<br />

Nummerierung oder farbliche Auszeichnung.<br />

Nur eine Kleinigkeit, die aber die<br />

Handhabung etwas erschwert. Die vielen<br />

roten „Unser Tipp“ Kästchen geben neben<br />

Hinweisen, Statements und Verweisen<br />

tatsächlich auch Tipps, auf was in<br />

den einzelnen Themenbereichen geachtet<br />

werden muss. In Grün sind dagegen<br />

Überschriften und häufig auch Aufzählungslisten<br />

gehalten. Nicht jede Checkliste<br />

geht über Schlagworte hinaus. In<br />

den meisten Fällen werden jedoch die<br />

Inhalte nachvollziehbar und praxisnah<br />

knapp diskutiert. Viele Dinge sind sicher<br />

aus der praktischen Arbeit bekannt, aber<br />

hier handlich zusammengefasst greifbar.<br />

Das Handbuch kann kostenfrei bestellt<br />

werden unter:<br />

Bun<strong>des</strong>ministerium für Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)<br />

Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />

11055 Berlin<br />

E-Mail: service@bmu.bund.de<br />

Web: www.bmu.de<br />

34<br />

LEADER forum 1.2005


Europa<br />

Rechtsform mit vielen Freiheiten:<br />

Mit einer EWIV europaweit<br />

kooperieren<br />

Panorama<br />

VON HANS-JÜRGEN ZAHORKA<br />

Fast niemand kennt sie hierzulande, obwohl sie schon seit 1970 in der europäischen<br />

Diskussion war und seit 1989 in deutsche und andere EU-Handelsregister eingetragen<br />

werden kann: die Europäische wirtschaftliche Interessenvereinigung (EWIV).<br />

Kooperation ist aus dem großen EU-<br />

Binnenmarkt nicht mehr wegzudenken.<br />

Dabei sind nicht nur Große wie der<br />

Fernsehsender ARTE in Straßburg heute<br />

als EWIV organisiert: Es gibt zahlreiche<br />

Kooperationen zwischen Architekten,<br />

Unternehmensberatern und sonstigen<br />

Freiberuflern, zwischen Spediteuren für<br />

Transport und Logistik sowie in Forschung<br />

und Entwicklung. Belgische Trappistenmönche,<br />

die Bier herstellen, und<br />

deren französische Brüder, die Käse produzieren,<br />

haben eine gemeinsame EWIV<br />

zur gegenseitigen Vermarktung ihrer Erzeugnisse<br />

gegründet. Vor allem im Rahmen<br />

von INTERREG haben sich zahlreiche<br />

EWIV formiert, z. B. die „Allgäu –<br />

Tirol Vitales Land EWIV“ zur Vermarktung<br />

von Tourismuskapazitäten oder die<br />

„Central European Cultural Cooperation“<br />

zwischen Österreich und Tschechien.<br />

Aktuell gibt es in der Europäischen<br />

Union ca. 1.800 EWIV, die über 15.000<br />

Mitglieder bündeln. Sie sind eine ausgezeichnete<br />

Alternative zu anderen Formen<br />

der Zusammenarbeit wie einer<br />

Beteiligung, einer eigenen Niederlassung<br />

oder der Kooperation per Handschlag.<br />

Mitglieder und Gründung<br />

Eine EWIV muss sich aus min<strong>des</strong>tens<br />

zwei Mitgliedern aus zwei verschiedenen<br />

EU-Mitgliedstaaten zusammensetzen.<br />

Eine zahlenmäßige Grenze gibt es<br />

nicht (Ausnahmen: Irland und Griechenland<br />

mit maximal 20 Mitgliedern). Die<br />

Mitglieder müssen jeweils rechtlich<br />

selbstständig sein; der Unternehmensgegenstand<br />

kann immer nur die Zusammenarbeit<br />

betreffen und darf nicht die<br />

eigene Tätigkeit der Mitglieder ersetzen.<br />

Mitglieder können Unternehmen wie<br />

Einzelfirmen, Personen- oder Kapitalgesellschaften<br />

sein, aber auch Freiberufler,<br />

Selbstständige, Landwirte, Verbände,<br />

Vereine und öffentlich-rechtliche Körperschaften<br />

(Universitäten, die Industrieund<br />

Handelskammern oder ein Landkreis).<br />

Der Gründungsvertrag muss<br />

schriftlich abgefasst werden. Eine weitere<br />

Gründungsvoraussetzung ist (in<br />

Deutschland) die Eintragung ins Handelsregister.<br />

Danach kann die EWIV im<br />

eigenen Namen Verträge schließen oder<br />

vor Gerichten klagen und verklagt werden.<br />

Die Kosten für Vertrag und Eintragung<br />

liegen bei ca. 2.000-3.000 Euro.<br />

Die Mitglieder müssen kein Stammkapital<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Haftung und Geschäftsführung<br />

Im Gegenzug für die vertragliche Freiheit<br />

und Flexibilität der EWIV und für<br />

den Umstand, dass die Mitglieder kein<br />

Pflichtkapital zur Verfügung stellen müssen,<br />

haften die Mitglieder unbeschränkt<br />

und gesamtschuldnerisch für sämtliche<br />

Verbindlichkeiten der EWIV. Ein Rückgriff<br />

auf die einzelnen Mitglieder ist<br />

allerdings erst möglich, wenn die EWIV<br />

zuvor zur Zahlung aufgefordert wurde.<br />

Ist eine GmbH Mitglied einer EWIV, haftet<br />

die GmbH bei einer Insolvenz nur<br />

mit ihrem Stammkapital; geht die GmbH<br />

Pleite, wirkt sich das nicht auf die EWIV<br />

aus. Außerdem besteht die Möglichkeit,<br />

die Haftung für einzelne Mitglieder (z.B.<br />

Hochschulen oder öffentliche Forschungseinrichtungen)<br />

durch vertragliche<br />

Vereinbarungen zu beschränken.<br />

Bislang gibt es noch keinen Haftungs-<br />

„Unfall”, weil in der Regel alle Management-Fragen<br />

im Konsens gelöst werden.<br />

Der Geschäftsführer bei einer EWIV mit<br />

Sitz in Deutschland muss eine natürliche<br />

Person sein. In den meisten EU-Ländern<br />

hingegen kann die Geschäftsführung<br />

auch bei einer juristischen Person liegen.<br />

Foto: arte<br />

Rechtsgrundlagen einer EWIV<br />

Die EWIV ist heute neben der Europa-AG<br />

die einzige Gesellschaftsform, die nicht<br />

auf nationalem, sondern auf europäischem<br />

Recht beruht. Grundlage sind die<br />

Verordnung (EWG) Nr. 2137/85 (EG-Amtsblatt<br />

L 199 vom 31.7.1985) sowie die nationalen<br />

Ausführungsgesetze zur EWIV-<br />

Verordnung. In Deutschland ist dies das<br />

EWIV-Ausführungsgesetz vom 14.4.1988<br />

(BGBl I vom 22.4.1988).<br />

Der Gesetzgeber gibt für EWIV nur minimale<br />

Regeln vor; statt<strong>des</strong>sen dürfen im<br />

Innenverhältnis eigene Regeln aufgestellt<br />

werden, beispielsweise bei der Ernennung<br />

eines Aufsichts- oder Verwaltungsrates.<br />

Als Faustregel gilt: Nur das Nötigste sollte<br />

durch ein Statut, anfallende Fragen hingegen<br />

im laufenden Betrieb geregelt werden.<br />

LEADER forum 1.2005 35


Europa<br />

Panorama<br />

Steuern und Bilanzen<br />

EWIV führen wie alle anderen Unternehmen<br />

Lohnsteuer ab, und – wenn sie<br />

dazu verpflichtet sind – auch Mehrwertsteuer.<br />

Unternehmenssteuern, also z. B.<br />

Körperschaftsteuer oder Gewerbeertragssteuer,<br />

fallen nicht an. Vielmehr werden<br />

die Gewinne, wenn sie nicht reinvestiert<br />

werden, an die Mitglieder ausgeschüttet.<br />

Diese versteuern die Einnahmen entsprechend<br />

der nationalen Gesetzgebung.<br />

Wichtig ist, dass die Finanzierung der<br />

EWIV sowie die Verteilung von Gewinnen<br />

und Verlusten vorher klar geregelt<br />

wird - per Vertrag oder, noch besser, per<br />

Mitgliederbeschluss, der ohne weiteres<br />

geändert werden kann. Für Deutschland<br />

gilt: EWIV sind nicht publizitätspflichtig,<br />

müssen in der Regel auch nicht bilanziert<br />

werden und benötigen oft nur eine<br />

einfache Einnahme-Überschuss-Buchhaltung.<br />

Betriebsausgaben können großzügig<br />

abgesetzt werden.<br />

Zum Umgang mit Mitgliedern<br />

aus Drittländern<br />

Normalerweise beschränkt sich eine<br />

EWIV auf die EU, aber auch die EFTA-<br />

Staaten (European Free Trade Association)<br />

<strong>des</strong> Europäischen Wirtschaftsraums<br />

(EWR) können Mitglieder werden. Oft<br />

ergeben sich jedoch Probleme, wenn<br />

Partner aus Drittländern (Schweiz, Türkei<br />

oder GUS-Länder) eingebunden werden<br />

sollen. Für diesen Fall bietet sich<br />

eine Assoziation an: Assoziierte Mitglieder<br />

sind formell vom Stimmrecht in der<br />

Mitgliederversammlung ausgeschlossen,<br />

haften nicht nach außen, aber im Innenverhältnis<br />

per Übernahme anteiliger<br />

Zahlungen.<br />

EWIV – ja oder nein?<br />

Die Entscheidung, in welcher Rechtsform<br />

ein Unternehmen geführt werden<br />

soll, hat persönliche, finanzielle, steuerliche<br />

und rechtliche Folgen. Die optimale<br />

Rechtsform gibt es nicht - jede Rechtsform<br />

hat Vor- und Nachteile. Vor allem<br />

für Klein- und Mittelunternehmen, die<br />

grenzüberschreitend agieren wollen,<br />

lohnt es sich mit Sicherheit, eine EWIV<br />

in Erwägung zu ziehen. Eine grenzüberschreitende<br />

EWIV ist in der Lage, die<br />

Projektidee mit einer gemeinsamen Stimme<br />

nach außen zu tragen - wie ein richtiges<br />

Unternehmen.<br />

Nähere Informationen<br />

Europäisches EWIV-Informationszentrum<br />

LIBERTAS – Europäisches Institut GmbH<br />

Hans-Jürgen Zahorka<br />

Vaihinger Strasse 24<br />

71063 Sindelfingen<br />

Tel. (0 70 31) 61 86 80<br />

Fax (0 70 31) 61 86 86<br />

E-Mail: zahorka@libertas-institut.com oder<br />

zahorka@gmx.de<br />

Web: www.libertas-institut.com<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> INTERREG-Programms der Europäischen Union zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit entstand<br />

diese EWIV, die mit ca. 40 Mitgliedern sehr umfangreich ist. Mit Sitz in Pfronten/Allgäu gruppiert sie Tiroler<br />

Tourismusverbände, Allgäuer Landkreise, Städte und Gemeinden sowie Liftunternehmen aus beiden Ländern.<br />

Die Austrian Czech Cultural Cooperation (ACCC) ist<br />

ein Projekt der Central European Cultural Cooperation<br />

EWIV und der Euregio Bayrischer Wald/Böhmerwald<br />

(Sektion Mühlviertel), gefördert aus Mitteln <strong>des</strong><br />

Europäischen Fonds für regionale Entwicklung -<br />

INTERREG III A - Programm<br />

Vorteile der EWIV<br />

• EU-einheitlich geregelte Rechtsform –<br />

daher keinerlei Diskriminierung;<br />

• Sitzverlegung im gesamten Binnenmarkt<br />

möglich (im Gegensatz etwa zur<br />

GmbH);<br />

• Besonders attraktiv für kleine und mittlere<br />

Unternehmen, da EWIV einfach<br />

und flexibel konzipiert sind und für die<br />

Gründung kein Grundkapital erforderlich<br />

ist;<br />

• Einfache formelle Gründungsvoraussetzungen:<br />

schriftlicher Gründungsvertrag<br />

und Eintragung ins Handelsregister<br />

(in Deutschland);<br />

• Die erzielten Gewinne einer EWIV werden<br />

gleichmäßig oder im Verhältnis zu<br />

den Anteilen der Mitglieder verteilt;<br />

Gleiches gilt für die Versteuerung.<br />

Auch möglich: Bildung von Rücklagen;<br />

insgesamt ein steuerlich interessantes<br />

Modell;<br />

• Die Mitglieder entscheiden, wie sie<br />

Haftung und das mit der Zusammenarbeit<br />

verbundene Risiko aufteilen;<br />

• Die Mitglieder behalten ihre wirtschaftliche<br />

und rechtliche Autonomie, trotzdem<br />

ist die EWIV rechtsfähig;<br />

• Primär haftet die EWIV selbst.<br />

Nachteile der EWIV<br />

• Nur eingeschränkt für Existenzgründer<br />

geeignet;<br />

• Unbeschränkte Haftung der Mitglieder<br />

(wenn auch nur subsidiär).<br />

Allerdings: GmbHs haften nur mit ihrem<br />

Stammkapital;<br />

• Suche nach geeigneten Kooperationspartnern<br />

ist oft aufwendig;<br />

• In manchen Fällen Probleme bei der<br />

Verteilung von Defiziten oder Nachschüssen,<br />

wenn vorher nicht klar<br />

geregelt.<br />

36<br />

LEADER forum 1.2005


Partner<br />

Neue Standards in der Direktvermarktung<br />

Rechtzeitig informieren!<br />

Panorama<br />

VON LISELOTTE UNSELD<br />

Ab 1. Januar 2006 wird es neue EU-Richtlinien in der Lebensmittelverarbeitung geben.<br />

Auf Bund- und Länderebene wird zurzeit diskutiert, wie das EU-Recht in Lan<strong>des</strong>recht<br />

umgesetzt werden soll. Direktvermarkter und handwerkliche Verarbeiter tun gut daran,<br />

die aktuelle Diskussion zu verfolgen und gegebenenfalls entsprechenden Einfluss auf<br />

ihre Berufsverbände zu nehmen.<br />

Das neue EU-Hygienerecht (siehe<br />

Kasten) gilt ab dem 1. Januar 2006<br />

in allen Mitgliedstaaten. Es betrifft selbst<br />

schlachtende Metzgereien, Fleisch verarbeitende<br />

Betriebe, Molkereien aller Größenordnungen<br />

und landwirtschaftliche<br />

Direktvermarkter. Damit ist ein Großteil<br />

der Regionalinitiativen zumin<strong>des</strong>t indirekt<br />

betroffen, da regionale Produkte<br />

weitgehend in Kooperation mit handwerklichen<br />

Verarbeitern vermarktet werden.<br />

Keine Ausnahmeregelungen<br />

mehr<br />

Die „schlechte“ Nachricht vorneweg:<br />

Künftig müssen alle Lebensmittel verarbeitenden<br />

Betriebe zugelassen werden.<br />

Die alte Unterscheidung in „registrierte“<br />

und „zugelassene“ Betriebe entfällt. Eine<br />

Freistellung von der Zulassung, wie sie<br />

für einen Großteil der Hofkäsereien<br />

zutraf, wird es künftig nicht mehr geben.<br />

Bei den aktuellen Gesprächen zur Umsetzung<br />

auf Lan<strong>des</strong>ebene bemühen sich<br />

die Anbau- und Bauernverbände, die<br />

Handwerksverbände und auch der <strong>Deutsche</strong><br />

Verband für Landschaftspflege<br />

(DVL), Regelungen für das Handwerk zu<br />

erreichen, die einerseits die Sicherheit<br />

der Verbraucher garantieren, andererseits<br />

aber die spezifischen handwerklichen<br />

Arbeitsabläufe berücksichtigen.<br />

Neue Chancen nutzen<br />

„Zulassung für alle“ bedeutet aber auch,<br />

dass sämtlichen Betrieben dann der europäische<br />

Markt offen steht. Auch verzichtet<br />

das neue EU-Recht auf zahlreiche<br />

Detailvorschriften <strong>des</strong> alten Rechts.<br />

Es räumt den unteren Veterinärbehörden<br />

größeren Ermessensspielraum ein als bisher.<br />

Das kann traditionellen Verfahren,<br />

die es bisher schwer hatten, als gesetzeskonform<br />

akzeptiert zu werden, neue<br />

Marktchancen eröffnen. Schließlich<br />

haben zahlreiche Herstellungsverfahren<br />

über Jahrhunderte ihre Sicherheit bewiesen,<br />

wie etwa die Verwendung von Kupferkesseln<br />

in der Hartkäseherstellung<br />

oder der Einsatz von Holzbrettern in der<br />

Käsereifung.<br />

Einfluss nehmen, mitbestimmen!<br />

Um für alle Beteiligten Rechtssicherheit<br />

zu schaffen, sollten diese Verfahren möglichst<br />

wörtlich in die Durchführungsbestimmungen<br />

der Länder aufgenommen<br />

werden. Deswegen sollten sich betroffene<br />

Betriebe mit den Berufsverbänden auf<br />

Kreis- und Lan<strong>des</strong>ebene in Verbindung<br />

setzen und auf die Notwendigkeit spezifischer<br />

Regelungen hinweisen. Für noch<br />

nicht zugelassene Betriebe gilt:<br />

Informieren Sie sich frühzeitig über die<br />

Voraussetzungen für eine Zulassung,<br />

damit die nötigen Entscheidungen ohne<br />

Zeitdruck gefällt werden können.<br />

Nähere Informationen<br />

<strong>Deutsche</strong>r Verband für Landschaftspflege<br />

(DVL) e. V.<br />

Liselotte Unseld<br />

Feuchtwanger Str. 38<br />

91522 Ansbach<br />

Tel. (09 81) 46 53-35 45<br />

Fax (09 81) 46 53-35 50<br />

E-Mail: unseld@lpv.de<br />

Ob ein Hofkäser wie dieser im Bregenzer Wald ab 2006<br />

noch Käse herstellen darf, wird davon abhängen, ob er<br />

eine Zulassung erhält.<br />

Neues EU-Hygienerecht –<br />

was steckt dahinter?<br />

Ziel der Neufassung <strong>des</strong> EU-Hygienerechts<br />

ist es, die bis dato gültigen 17 produktspezifischen<br />

Hygienerichtlinien für<br />

wesentliche tierische Bereiche in einheitliche<br />

Rechtsvorschriften zu überführen.<br />

Die Verordnung hat unmittelbare Gültigkeit.<br />

Einige Bereiche müssen allerdings<br />

auf nationaler Ebene gestaltet werden:<br />

Verordnung (EG) 852 /2004 über Lebensmittelhygiene,<br />

Verordnung (EG) 853/2004<br />

über spezifische Hygienevorschriften für<br />

Lebensmittel tierischen Ursprungs, Verordnung<br />

(EG) 854/2004 mit besonderen<br />

Verfahrensvorschriften für die amtliche<br />

Überwachung von zum menschlichen<br />

Verzehr bestimmten Erzeugnissen tierischen<br />

Ursprungs.<br />

LEADER forum 1.2005 37


Partner<br />

Panorama<br />

Aus- und Fortbildungsangebote<br />

für Regionalmanager –<br />

Welches Angebot eignet sich für wen?<br />

VON HORST LULEY<br />

Mit dem gestiegenen Bedarf an „qualifizierten“ Regionalmanagern und -beratern ist in<br />

den vergangenen Jahren auch ein „Boom“ an neuen Aus- und Fortbildungsangeboten<br />

einhergegangen. Hier finden Sie Anregungen, um den passenden Anbieter zu finden.<br />

Die Aus- und Fortbildungsveranstaltungen<br />

für Regionalmanager bauen in<br />

der Regel auf einem abgeschlossenen<br />

Fachhoch- oder Hochschulstudium auf.<br />

Welcher Anbieter im speziellen Fall der<br />

richtige ist, lässt sich nur bezogen auf<br />

Ansprüche und Ziele der Interessenten<br />

beantworten. Ein Vorteil ist, dass die<br />

meisten Anbieter Orientierungs- und<br />

Kennenlernveranstaltungen anbieten und<br />

die Module auch einzeln gewählt werden<br />

können. Selbst eine räumliche Festlegung<br />

für eine längere Zeit ist bei den<br />

Aufbaustudiengängen mit Ausnahme <strong>des</strong><br />

Masterstudiengangs Regionalmanagement/Wirtschaftsförderung<br />

in Göttingen<br />

nicht unbedingt erforderlich, bei den<br />

berufsbegleitenden und weniger zeitintensiven<br />

Fortbildungskursen ohnehin<br />

nicht. Im Folgenden werden einige Hinweise<br />

für die bedarfsgerechte Auswahl<br />

gegeben. Die wichtigsten Informationen<br />

sind zusätzlich in einer Tabelle zusammengefasst<br />

und auf den Seiten 40 bis 43<br />

werden die einzelnen Angebote kurz<br />

vorgestellt.<br />

Worauf kommt es an?<br />

Für die Auswahl eines Angebots ist zunächst<br />

maßgeblich, welche Inhalte der<br />

Hochschulabgänger bereits durch sein<br />

Studium bzw. durch erste Berufserfahrungen<br />

erworben hat. Das gilt insbesondere<br />

für die methodische Kompetenz.<br />

Selbstverständlich sollte die gewählte<br />

Aus- bzw. Fortbildung mit dem ausgeübten<br />

Beruf und der verfügbaren Zeit vereinbar<br />

sein. Außerdem wird der Interessent<br />

die Auswahl auch danach treffen,<br />

welche Berufstätigkeit (In- oder Ausland,<br />

Angestellter oder Freiberufler etc.) er<br />

anstrebt. Schließlich werden auch praktische<br />

Fragen eine Rolle spielen: Wo findet<br />

der Kurs, das Studium statt? Welche<br />

Anwesenheitszeiten sind erforderlich?<br />

Welche Kosten sind neben den Gebühren<br />

für An- und Abreise, Verpflegung,<br />

Unterbringung etc. zu tragen?<br />

Dem geforderten Aufwand sind die gebotenen<br />

Leistungen durch die Aus- und<br />

Fortbildung gegenüberzustellen. Dabei<br />

kommt es vor allem auf folgende Punkte<br />

an:<br />

• Welche Inhalte, die für die Berufsausübung<br />

erforderlich sind, werden angeboten?<br />

Wie gut sind fachliche und<br />

methodische Themen aufeinander<br />

abgestimmt?<br />

• Gibt es spezielle Schwerpunkte und<br />

Stärken bzw. Ausrichtungen, die für<br />

Absolventen besonders interessant<br />

sein können?<br />

• Welchen Abschluss bzw. welches<br />

Zertifikat bringt die Ausbildung, und<br />

wie hoch ist deren Wert bei potenziellen<br />

Arbeitgebern einzuschätzen?<br />

• Wie groß sind die Gruppen, welche<br />

die Aus-/Fortbildung zugleich durch<br />

laufen? Welchen Beitrag leistet die<br />

Gruppe zum Lernerfolg?<br />

Methodik will geübt werden<br />

Alle Angebote sind berufsqualifizierend<br />

und decken die geforderte Themenpalette<br />

ab. Das „Fachgebiet Nachhaltige<br />

Regionalentwicklung der Universität<br />

Kassel“ richtet sich vor allem an Personen,<br />

die bereits als Projekt- bzw. Regionalmanager<br />

arbeiten. Dabei liegt der<br />

Schwerpunkt auf der methodischen und<br />

prozessbezogenen Begleitung. Außerdem<br />

bietet Kassel einen Vertiefungsstudiengang<br />

„Nachhaltige Regionalentwicklung“<br />

an. Während<strong>des</strong>sen haben die Angebote<br />

<strong>des</strong> Instituts für City- und Regionalmanagement<br />

(ICR) Ingolstadt und der Akademie<br />

für Welthandel eine ausgesprochen<br />

starke Fokussierung auf die städtischen<br />

Räume; letztere ist ganz neu auf<br />

dem Markt. Kennzeichnend ist bei allen<br />

Anbietern, dass neben fachlichen Inhalten<br />

immer auch methodisches Knowhow<br />

vermittelt und geübt wird. Dies ist<br />

in den jeweils anzutreffenden mittleren<br />

Gruppengrößen auch gut umsetzbar.<br />

International arbeiten<br />

Wer sich beruflich stark international –<br />

insbesondere innerhalb der erweiterten<br />

Europäischen Union – orientieren möchte,<br />

der findet attraktive Angebote und<br />

eine entsprechende Schwerpunktsetzung<br />

bei EIPOS und der Fakultät Ressourcenmanagement<br />

der Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaft und Kunst (HAWK),<br />

Göttingen. Beim EIPOS-Masterstudiengang<br />

(zusätzlich gibt es eine Fachfortbildung)<br />

ist außerdem die Wiener Universität<br />

für Bodenkultur beteiligt. Der<br />

Masterstudiengang Regionalmanagement/Wirtschaftsförderung<br />

der HAWK<br />

bietet den Studierenden zugleich Sprachkurse<br />

an. Durch Exkursionen und entsprechen<strong>des</strong><br />

Lehrpersonal wird eine sehr<br />

gute Qualifizierung für den Arbeitsmarkt<br />

in den mittel- und osteuropäischen Ländern<br />

erreicht. Beide Studiengänge enden<br />

mit international anerkannten Abschlüssen,<br />

die die Bewerbungschancen verbessern.<br />

Ebenfalls eine internationale Akkreditierung<br />

strebt der Masterstudiengang<br />

der Fachhochschule Triesdorf an. Besonders<br />

interessant ist er für Regionalmanager<br />

und -berater, die eine ökonomische<br />

Ausrichtung bevorzugen.<br />

Der „Oldie“<br />

Das seit 1993 bestehende und damit<br />

„älteste“ Angebot, den berufsbegleitenden<br />

Kurs Regionalberater/Regionalmanagement<br />

der Akademie der Katholischen<br />

Landjugend, haben bisher 160<br />

Personen absolviert. Sie finden sich heute<br />

in vielen Funktionen wieder und nehmen<br />

regelmäßig an den angebotenen<br />

Follow-up-Veranstaltungen teil. Im langjährigen<br />

Optimierungsprozess hat sich<br />

herauskristallisiert, welche Themen<br />

nützlich sind und welche Referenten passen<br />

- ein Plus für die aktuellen Teilnehmer.<br />

38<br />

LEADER forum 1.2005


Vergleichende Übersicht zu den Aus- und Fortbildungsangeboten Regionalmanager<br />

Anbieter<br />

Akademie der<br />

Katholischen<br />

Landjugend<br />

Fachgebiet<br />

Nachhaltige<br />

Regionalentwicklun<br />

g Uni Kassel<br />

EIPOS (Dresden)<br />

und BoKu Wien<br />

Art der Aus-/<br />

Fortbildung<br />

Berufsbegleitende<br />

Fortbildung<br />

Regionalberater /<br />

Regionalmanager<br />

Berufsbegleitende &<br />

modulare Fortbildung<br />

Prozessmanagement<br />

für die nachhaltige<br />

Regionalentwicklung<br />

Masterstudiengang<br />

Master of Business<br />

Administration<br />

Regional<br />

Management<br />

Dauer Kosten Abschluss, Zertifikat<br />

Drei Wochenkurse,<br />

ein Wochenende<br />

Fünf viertägige<br />

Trainingsmodule,<br />

zusätzlich zwei<br />

dreitägige Coaching-<br />

Treffen<br />

Drei Semester<br />

1.980 EUR inklusive<br />

Unterkunft,<br />

Verpflegung,<br />

Arbeitsmaterial<br />

2.755 EUR inklusive<br />

Unterkunft,<br />

Verpflegung,<br />

Seminarunterlagen<br />

und Fotoprotokoll<br />

Allgemeine<br />

Studiengebühr:<br />

9.650 EUR<br />

(inkl. Studienunterlagen<br />

und Prüfungsgebühren)<br />

Zertifikat<br />

Regionalmanagement<br />

Zertifikat, Teilnahmebescheinigung<br />

für<br />

Einzelmodule<br />

International<br />

anerkannter Master of<br />

Business<br />

Administration (MBA)<br />

Regional<br />

Management<br />

Partner<br />

Panorama<br />

Fakultät<br />

Ressourcen-management<br />

HAWK<br />

Göttingen<br />

Masterstudiengang<br />

Regionalmanagement<br />

und<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Vier Semester<br />

123 EUR<br />

Semesterbeitrag<br />

(evtl. 500 EUR Langzeitstudiengebühr)<br />

ohne Fahrtkosten,<br />

Unterkunft, Verpflegung<br />

oder Materialien<br />

International<br />

anerkannter<br />

Master of Arts<br />

FH Weihenstephan<br />

Abt. Triesdorf<br />

Master of Business<br />

Administration in<br />

Regional<br />

Management,<br />

Teilnahme an Einzelmodulen<br />

möglich<br />

Drei Semester<br />

(fünf Präsenzblöcke<br />

von 3-5 Tagen pro<br />

Semester)<br />

3.600 EUR<br />

Studiengebühren<br />

Master of Business<br />

Administration in<br />

Regional Management<br />

(Anerkennung<br />

voraussichtlich<br />

2006/2007)<br />

Institut für City- und<br />

Regionalmanageme<br />

nt (ICR) Ingolstadt<br />

Weiterbildungsstudium<br />

zum Cityund<br />

Regionalmanager<br />

Vier Semester<br />

(16 Module)<br />

4.000 EUR<br />

(250 pro Modul),<br />

ohne Übernachtung<br />

und Anfahrtskosten<br />

ICR-geprüftes und<br />

bcsd-zertifiziertes<br />

Zeugnis, ab 2005<br />

Zertifizierung durch<br />

IHK<br />

Akademie für<br />

Welthandel<br />

(afw)<br />

Frankfurt/Main<br />

Universität Kassel<br />

Berufsbegleitende<br />

und modulare<br />

Weiterbildung zum<br />

City- und<br />

Regionalmanager<br />

(Module auch einzeln<br />

buchbar)<br />

Vertiefungsstudium<br />

Nachhaltige<br />

Regionalentwicklung<br />

508<br />

Unterrichtsstunden<br />

Drei Semester<br />

4.175 EUR inklusive<br />

Anmeldegebühr und<br />

Skripte<br />

180 Euro<br />

Semesterbeitrag,<br />

gegebenenfalls auch<br />

Langzeitstudiengebühren<br />

Afw-Diplom<br />

Je nach vorhandenem<br />

Abschluss: Dipl.-Ing.<br />

Stadtplanung bzw.<br />

Landschaftsplanung oder<br />

Agrar, Vertiefungsrichtung<br />

Nachhaltige<br />

Regionalentwicklung<br />

Warum das Ganze?<br />

Künftig kann man davon ausgehen, dass<br />

die Vorlage eines entsprechenden Zertifikats<br />

bzw. eines anerkannten Abschlusses<br />

bei der Einstellung eine wichtige<br />

Voraussetzung spielt. Vor allem aber lernen<br />

die Teilnehmer dieser Ausbildungsgänge<br />

Fachleute kennen und haben die<br />

Chance, sich wichtige Netzwerke für die<br />

Zukunft aufzubauen.<br />

Nähere Informationen<br />

Isabell Friess<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Vernetzungsstelle</strong> LEADER+<br />

ab dem 9. Mai 2005:<br />

Deichmanns Aue 29<br />

53179 Bonn<br />

Tel. (02 28) 68 45 - 34 59<br />

Fax (02 28) 68 45 - 33 61<br />

E-Mail: leader@ble.de<br />

Web: www.leaderplus.de<br />

Dr. Horst Luley<br />

neuLand + Tourismus, Standort- und<br />

Regionalentwicklung GmbH und Co KG<br />

Projektbüro: Dahlienweg 3<br />

73760 Ostfildern<br />

Tel. (07 11) 4 41 70 12<br />

E-Mail: Horst.Luley@t-online.de<br />

Web: www.neuland.info<br />

LEADER forum 1.2005 39


Partner<br />

Panorama<br />

Akademie der Katholischen Landjugend:<br />

Berufsbegleitend zum Regionalmanager<br />

VON THOMAS TSCHÖKE<br />

Seit 1993 bietet die Akademie der Katholischen Landjugend jährlich eine berufsbegleitende Fortbildung zum<br />

Regionalberater/Regionalmanager an. Seither konnten 160 Teilnehmer in 11 Fortbildungsgängen ihren<br />

Abschluss erwerben.<br />

Aufbauend auf eine akademische Erstausbildung<br />

vermittelt die vierteilige<br />

Fortbildung grundlegende Kenntnisse in<br />

der Steuerung und Begleitung regionaler<br />

Entwicklungsprozesse. Sie gliedert sich<br />

in drei Wochenkurse und ein Wochenende.<br />

Die Teilnehmer erlernen:<br />

• regionale Entwicklungskonzeptionen<br />

in ihrer Umsetzung zu koordinieren<br />

und fortzuschreiben,<br />

• Modelle <strong>des</strong> Regionalmanagements<br />

nach Strukturen und Finanzierungsmöglichkeiten<br />

zu bewerten,<br />

• beteiligungsorientierte Planungsprozesse<br />

zu strukturieren und ergebnisorientiert<br />

zu begleiten,<br />

• Projektgruppen in ihrer Entwicklungsarbeit<br />

zu fördern,<br />

• Beratungs- und Entscheidungshilfen<br />

in Prozessen und Projekten zu geben,<br />

• Projekte in der betriebswirtschaftlichen<br />

Bewertung zu unterstützen,<br />

• unterschiedliche Förderprogramme<br />

zu nutzen und<br />

• Strategien <strong>des</strong> Fundraising einzuüben.<br />

Ablauf und Kosten<br />

Die Kursinhalte sind eingebettet in die<br />

Praxisbeispiele der Teilnehmer, so dass<br />

eine Reflexion und Aufarbeitung alltäglicher<br />

Problemstellungen unter erfahrener<br />

Anleitung möglich ist. Die freiberuflichen<br />

Dozenten und Trainer mit eigenen<br />

Beratungsbüros garantieren eine praxisorientierte<br />

Vermittlung.<br />

Die 12 bis 14 Teilnehmer umfassenden<br />

Kurse finden in Erwachsenenbildungsstätten<br />

<strong>des</strong> ländlichen Raums statt. Die<br />

Kosten in Höhe von 1.980 Euro umfassen<br />

Unterkunft, Verpflegung und Arbeitsmaterialien.<br />

Die vier Bausteine sind auch<br />

einzeln buchbar. Mit der Gesamtfortbildung<br />

wird ein Zertifikat Regionalmanagement<br />

erworben.<br />

Der nächste Fortbildungskurs beginnt<br />

mit der Kurswoche 25.-29. April 2005.<br />

Nähere Informationen<br />

Akademie der Katholischen Landjugend<br />

Thomas Tschöke<br />

Drachenfelsstr. 23<br />

53604 Bad Honnef<br />

Tel. (0 22 24) 94 65 40<br />

Fax (0 22 24) 94 65 44<br />

E-Mail: akademie@kljb.org<br />

Web: www.akademie.kljb.org<br />

Afw Frankfurt: Professioneller „Kümmerer“<br />

in der Stadt- und Regionalentwicklung<br />

VON URSULA KUNZE<br />

Die Akademie für Welthandel (afw) in Frankfurt startet am 15.04.2005 eine berufsbegleitende, modulare<br />

Weiterbildung zum City- und Regionalmanager.<br />

Teilnehmer dieser Weiterbildung sollen<br />

professionelle und zukunftsweisende<br />

Instrumente für die Stadt- und<br />

Regionalentwicklung kennen und nutzen<br />

lernen. Zielgruppen <strong>des</strong> Lehrgangs sind<br />

Mitarbeiter <strong>des</strong> öffentlichen Dienstes,<br />

Fachwirte oder Kaufleute mit min<strong>des</strong>tens<br />

drei Jahren Berufserfahrung sowie Hochschulabsolventen,<br />

die den Einstieg in das<br />

Berufsfeld suchen. Insgesamt sind 508<br />

Unterrichtsstunden geplant, wobei der<br />

Unterricht alle zwei Wochen von Freitagabend<br />

bis Sonntag in den Räumen der<br />

Akademie stattfindet. Die maximale<br />

Gruppengröße liegt bei 15 bis 20 Teilnehmern.<br />

Die Kursgebühren betragen<br />

4.175 Euro inklusive Anmeldegebühr<br />

und Skripte.<br />

In drei Bausteinen mit insgesamt 13<br />

Modulen werden<br />

1. das erforderliche Grundlagenwissen<br />

und<br />

2. das Know-how zum erfolgreichen<br />

Aufbau von City- und Regionalmanagement<br />

in der Praxis vermittelt sowie<br />

3. die persönlichen und fachlichen<br />

Qualifikationen der Manager in allen<br />

Anforderungsbereichen gestärkt.<br />

Alle Module sind auch einzeln buchbar<br />

und somit auch für praktizierende Cityund<br />

Regionalmanager, Bürgermeister<br />

oder Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung<br />

interessant, die ihre Qualifikationen<br />

vervollständigen wollen.<br />

Kursbegleitend führen die Teilnehmer,<br />

von einem Tutor unterstützt, eine Projektarbeit<br />

durch. Die Teilnehmer müssen<br />

in jedem Modul eine schriftliche Prüfung<br />

ablegen. Die Weiterbildung schließt mit<br />

dem afw-Diplom ab.<br />

Nähere Informationen<br />

Akademie für Welthandel (afw) AG<br />

Sladjana Arsenijevic<br />

Westendstr. 70<br />

60325 Frankfurt<br />

Tel. (0 69) 7 47 42-1 24<br />

Fax (0 69) 7 47 42-3 24<br />

E-Mail: arsenijevic@akademiewelthandel.de<br />

Web: www.akademie-welthandel.de<br />

40<br />

LEADER forum 1.2005


Partner<br />

EIPOS: Berufsbegleitender<br />

Masterstudiengang in Dresden<br />

VON DANIELA SCHORADT<br />

Das Europäische Institut für postgraduale Bildung an der TU Dresden – EIPOS – bietet mit der Universität<br />

für Bodenkultur Wien (BOKU) den dreisemestrigen berufsbegleitenden Masterstudiengang zum international<br />

anerkannten Master of Business Administration (MBA) Regional Management an.<br />

Der Universitätslehrgang umfasst 30<br />

Semesterwochenstunden (SWS) in<br />

Präsenzkursen und 24 SWS als angeleitete<br />

Projektarbeit. Inhaltlich gliedert sich<br />

das Studium in neun Module:<br />

Modul 1 – Entwicklungsoptionen/innovative<br />

Technologien<br />

Modul 2 – Räumliche Planung<br />

Modul 3 – Regionalentwicklung:<br />

Berufsbilder, Tätigkeitsfelder und<br />

Organisationsentwicklung<br />

Modul 4 – Leitbildentwicklung/Regionalmarketing<br />

Modul 5 – Finanzierung/Fundraising<br />

Modul 6 – Präsentation/Moderation/<br />

Kommunikation<br />

Modul 7 – Praktische Übungen und<br />

Planspiele<br />

Modul 8 – Betriebswirtschaft und Existenzgründung<br />

für den Regionalberater<br />

Modul 9 – Unternehmens-/Finanzkonzept<br />

Alle Dozenten sind erfahrene Praktiker<br />

aus Wirtschaft, Verwaltung und Hochschule.<br />

Zulassung und Kosten<br />

Grundvoraussetzung ist der Hochschulabschluss<br />

(mind. Bachelor); über die endgültige<br />

Teilnahme wird in einem persönlichen<br />

Aufnahmeinterview entschieden.<br />

Die Studiengebühr beträgt 9.650 Euro<br />

und umfasst Einschreibung, Studienunterlagen<br />

und alle Prüfungsgebühren. Im<br />

Preis nicht enthalten sind die Kosten für<br />

Anreise, Unterkunft, Verpflegung und<br />

fakultative Fachexkursionen; eine Ratenzahlung<br />

der Studiengebühr ist möglich.<br />

Leistungen und Abschluss<br />

Für den MBA Regional Management<br />

muss erbracht werden:<br />

• Teilprüfungen in allen Fächern<br />

• Projektarbeiten (Masterthese)<br />

• Verteidigung einer Unternehmensanalyse<br />

• Planspiel mit Präsentation/Verteidigung<br />

• mündliche Abschlussprüfung<br />

Wer schon an der EIPOS-Fachfortbildung<br />

„Regionalmanagement und -beratung“<br />

teilgenommen hat, bekommt diese<br />

inhaltlich und finanziell angerechnet.<br />

Die Teilnehmerzahl ist auf 25 beschränkt.<br />

Am 10. Oktober 2005 startet<br />

die 4. Matrikel.<br />

Nähere Informationen<br />

-EIPOS -<br />

Europäisches Institut für postgraduale<br />

Bildung an der TU Dresden e.V.<br />

Daniela Schoradt MBA, M.A. und<br />

Prof. Dr. Uwe Reese<br />

Goetheallee 24<br />

01309 Dresden<br />

Tel. (03 51) 4 40 72 10<br />

Fax (03 51) 4 40 72 20<br />

E-Mail: d.schoradt@eipos.de<br />

Web: www.eipos.de<br />

FH Weihenstephan-Triesdorf:<br />

Masterstudium oder Fortbildungsmodule<br />

Panorama<br />

VON OTMAR SEIBERT<br />

Die FH Weihenstephan bietet an der Abteilung Triesdorf ein berufsbegleiten<strong>des</strong> Qualifizierungsangebot für<br />

Regionalmanager an. Teilnehmer können stufenweise den Titel „Master of Business Administration“ (MBA)<br />

erreichen oder durch Wahl von Einzelmodulen Grundlagen <strong>des</strong> Regionalmanagements erlernen.<br />

Hauptziel ist die Qualifizierung der<br />

Teilnehmer für die Vorbereitung,<br />

Umsetzung und Steuerung regionaler<br />

Entwicklungsprozesse. Dazu werden die<br />

nötigen methodischen Kompetenzen umfassend<br />

vermittelt, mit den Schwerpunkten<br />

auf Ökonomie/Management/Marketing<br />

sowie sozialen Schlüsselqualifikationen.<br />

Dozenten aus Wissenschaft, Praxis<br />

und Verwaltung gewährleisten aktuelle<br />

Lehrinhalte und einen hohen Anwendungsbezug.<br />

Eine kontinuierliche fachliche<br />

Betreuung durch die Hochschule<br />

sichert den Studienerfolg.<br />

Individuelle Weiterbildung durch<br />

ein dreistufiges Lern-System:<br />

(1) Grundkurs: Vermittlung von Querschnittswissen<br />

durch Ablegung von 4<br />

fachlich verwandten Modulen (insgesamt<br />

1.200 Euro); Zertifikat:<br />

„Grundkurs Regionalmanagement“.<br />

(2) Aufbaukurs: Erweiterung <strong>des</strong> Grundkurses,<br />

vor allem in Methodik, Organisation<br />

und Management; bei Ablegung<br />

weiterer 4 Module (insgesamt<br />

1.200 Euro) wird das Zertifikat „Geprüfter<br />

Regionalmanager“ vergeben.<br />

(3) Postgradualer Masterstudiengang:<br />

Ablegung aller Lehrmodule innerhalb<br />

von 3 Semestern; Studiengebühr<br />

1.200 Euro/Semester (insgesamt<br />

3.600 Euro); akademischer Abschluss<br />

„MBA in Regional Management“.<br />

Im Grund- oder Aufbaukurs abgelegte<br />

Module werden bei der Wahl <strong>des</strong><br />

Masterstudienganges angerechnet.<br />

Das Angebot richtet sich an Personen<br />

mit Hochschul-Zugangsberechtigung, die<br />

sich (berufsbegleitend) weiter qualifizieren<br />

wollen. Je<strong>des</strong> Modul umfasst 3 bis 5<br />

Tage Präsenz-Lehrveranstaltungen, ergänzt<br />

durch Selbststudium und Studienarbeiten.<br />

Lehrmaterial steht schriftlich<br />

und Online zur Verfügung. Die Belegung<br />

von Einzelmodulen mit Teilnahmebestätigung<br />

(ohne Zertifikat) ist möglich<br />

(je 300 Euro).<br />

Nähere Informationen:<br />

FH Weihenstephan/Triesdorf<br />

Prof. Dr. Otmar Seibert<br />

Steingruberstr. 2<br />

91746 Weidenbach<br />

Tel. (0 98 26) 6 54-2 04 oder -2 99<br />

E-Mail: seibert@fh-weihenstephan.de<br />

Web: www.fh-weihenstephan.de/lw/rm<br />

LEADER forum 1.2005 41


Partner<br />

Panorama<br />

HAWK Göttingen: Masterstudiengang<br />

„Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung“<br />

VON ULRICH HARTEISEN<br />

Der Masterstudiengang Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung an der Fakultät Ressourcenmanagement<br />

der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Göttingen stellt in Bezug auf<br />

die berufliche Ausrichtung, die Studieninhalte und die Struktur <strong>des</strong> Curriculums eine Neuheit dar.<br />

Der Studiengang verbindet ökonomische,<br />

planerisch-rechtliche und lan<strong>des</strong>kundliche<br />

mit sozial- und politikwissenschaftlichen<br />

Disziplinen. Der Praxisbezug<br />

wird durch eine berufspraktische<br />

Studieneinheit im vierten Semester sowie<br />

zahlreiche ein- bis mehrtägige Fachexkursionen<br />

im Inland und in das europäische<br />

Ausland (z.B. Polen, Slowenien)<br />

betont. Der bereits akkreditierte Studiengang<br />

hat eine Regelstudienzeit von zwei<br />

Jahren (4 Semester) und schließt mit<br />

dem internationalen Hochschulgrad<br />

„Master of Arts“ (MA) ab.<br />

Thematische Schwerpunkte<br />

Der Studiengang gliedert sich in 12<br />

Module aus drei Lehrbereichen:<br />

• Regionalmanagement, Strukturpolitik<br />

und Länderprofile<br />

• Management und Wirtschaftsförderung<br />

• Kommunikation<br />

Darüber hinaus können die Studenten<br />

unter den Wahlpflichtfächern Geografische<br />

Informationssysteme, Internationale<br />

Entwicklungszusammenarbeit und<br />

Steuerrecht wählen.<br />

Studienplätze, Bewerbungsverfahren<br />

und Kosten<br />

Aktuell stehen 25 Studienplätze pro Jahr<br />

zur Verfügung. Eine Immatrikulation ist<br />

ausschließlich zum Wintersemester möglich.<br />

Bewerbungsschluss ist der 15. Juli<br />

jeden Jahres. Ein erster berufsqualifizierender<br />

Hochschulabschluss (Bachelor,<br />

Diplom) ist Voraussetzung. Zurzeit werden<br />

keine Studiengebühren erhoben.<br />

Positionierung der Absolventen<br />

auf dem Arbeitsmarkt<br />

Das Ausbildungsprofil qualifiziert die<br />

Absolventen für folgende Berufsfelder:<br />

• Regionalmanagement und -entwicklung<br />

• Stadt- und Regionalmarketing<br />

• Standortmarketing und Wirtschaftsförderung<br />

• Management und Marketing im<br />

Tourismus<br />

• Gutachtertätigkeit und Beratung<br />

• Stiftungsmanagement<br />

• Schutzgebietsmanagement<br />

• Tätigkeit in internationalen Projekten<br />

und in der Entwicklungszusammenarbeit<br />

Nähere Informationen<br />

HAWK - Fakultät Ressourcenmanagement<br />

Büsgenweg 1a<br />

37077 Göttingen<br />

Prof. Dr. Ulrich Harteisen<br />

Tel. (05 51) 50 32-1 75<br />

E-Mail: harteisen@hawk-hhg.de<br />

Joanna Adamowicz<br />

Tel. (05 51) 50 32-2 45<br />

E-Mail: adamowicz@hawk-hhg.de<br />

Ingolstadt: Weiterbildung am Institut<br />

für City- und Regionalmanagement (ICR)<br />

VON BEATE SCHWEIGER<br />

Das ICR hat als bun<strong>des</strong>weit erstes Institut ein praxisorientiertes, viersemestriges Weiterbildungsstudium<br />

zum City- und Regionalmanager eingerichtet. Es arbeitet eng mit den Universitäten Göttingen und Basel<br />

und der Fachhochschule Aachen zusammen.<br />

Im Mittelpunkt stehen typische Cityund<br />

Regionalmanagementaufgaben sowie<br />

der systematische Aufbau von lokalen<br />

und regionalen Kooperationsnetzwerken.<br />

In Kleingruppen (10 bis 15 Personen)<br />

wird die Umsetzung von Projekten<br />

anhand entsprechender Praxisbeispiele<br />

vermittelt.<br />

Inhalte und Kosten<br />

Das Studium ist in 16 Module aufgeteilt,<br />

die einmal monatlich (freitags und samstags)<br />

stattfinden. Ausbildungsstandorte<br />

sind Ingolstadt, Göttingen, Aachen und<br />

Basel. Zu den Unterrichtsformen gehören<br />

u. a. Vorlesungen, Kleingruppenarbeit,<br />

Moderation, Präsentation, Exkursionen<br />

und Projektarbeit. Die Kosten für ein<br />

Einzelmodul betragen 250 Euro. Darin<br />

enthalten sind Unterricht, Spezialseminare,<br />

Kursmaterialien, Fachzeitschriften<br />

und ein Imbiss während der Unterrichtstage.<br />

Berufsziel und Abschluss<br />

Das Studium befähigt zu einer Geschäftsführertätigkeit<br />

im City- und Stadtmanagement,<br />

im Regional- oder Eventmarketing<br />

sowie zu einer selbstständigen Beratertätigkeit<br />

in den genannten Bereichen.<br />

Auch für eine entsprechende Arbeit in<br />

der Wirtschafts- und Standortförderung<br />

oder der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

wird das nötige Know-how vermittelt.<br />

Für ihren Abschluss müssen die<br />

Studenten eine Arbeit erstellen. Als<br />

Abschluss erhalten sie ein ICR-geprüftes<br />

und von der Bun<strong>des</strong>vereinigung Cityund<br />

Stadtmarketing Deutschland e. V.<br />

(bcsd-) zertifiziertes Zeugnis. Ab Herbst<br />

2005 findet zusätzlich eine Zertifizierung<br />

durch die Industrie- und Handelskammer<br />

statt.<br />

Nächster Termin<br />

In Göttingen ist der nächste Einstiegstermin<br />

der 15. April 2005, in Aachen<br />

der 14. Oktober 2005. In Ingolstadt ist<br />

der Einstieg in den laufenden Kurs möglich.<br />

Alle Module können auch einzeln<br />

belegt werden, dann aber ohne Zertifikat.<br />

Nähere Informationen<br />

ICR Ingolstadt e. V.<br />

Beate Schweiger<br />

Wagnerwirtsgasse 2<br />

85049 Ingolstadt.<br />

Tel. (08 41) 3 05-30 02<br />

Fax (08 41) 3 05-30 09<br />

E-Mail: info@icr-studium.de<br />

Web: www.icr-studium.de<br />

42<br />

LEADER forum 1.2005


Partner<br />

Kassel: Prozessmanagement für die<br />

nachhaltige Regionalentwicklung<br />

VON STEFAN GOTHE<br />

Die vom Fachgebiet „Nachhaltige Regionalentwicklung“ der Universität Kassel eingerichtete Fortbildung für<br />

Regionalmanager und -berater vermittelt ein umfassen<strong>des</strong> und flexibles Methodenrepertoire und schult die<br />

soziale und kommunikative Kompetenz der Teilnehmenden, damit diese regionale Prozesse planen, gestalten<br />

und begleiten können. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Vermittlung neuer Instrumente, die in der<br />

systemischen Organisationsentwicklung erfolgreich eingesetzt werden und für die Regionalentwicklung<br />

angepasst wurden.<br />

Aufbau und Inhalte<br />

Die Fortbildung beinhaltet sechs viertägige<br />

Trainingsmodule:<br />

• Moderation von Gruppenprozessen<br />

• Auftragsklärung<br />

• Beratungsgespräche<br />

• Konfliktbearbeitung<br />

• Moderation von Großgruppen<br />

• Prozess- und Projektmanagement.<br />

Zusätzlich werden zwei dreitägige<br />

Coaching-Treffen angeboten, um die<br />

Inhalte zu vertiefen sowie Fälle in<br />

Einzelberatungen zu bearbeiten.<br />

Die Fortbildung besteht zu jeweils einem<br />

Drittel aus der Vermittlung von Methoden<br />

und Instrumenten, praktischen<br />

Übungen anhand von Themen der Teilnehmenden<br />

sowie der Reflexion der<br />

eigenen Haltung. Die Bearbeitung von<br />

„Fällen“ der Teilnehmenden anstatt von<br />

konstruierten Übungsfällen ist ein wichtiges<br />

didaktisches Konzept. Daher ist die<br />

Anzahl der Teilnehmer auf 12 Personen<br />

begrenzt.<br />

Kosten und Abschluss<br />

Die Fortbildung schließt bei einem Besuch<br />

von 5 Modulen sowie 2 Coaching-<br />

Treffen mit einem Zertifikat ab. Für Einzelmodule<br />

gibt es eine Teilnahmebestätigung.<br />

5 Module und 2 Coaching-Treffen kosten<br />

2.755 Euro, Einzelmodule 475 Euro.<br />

Im Preis enthalten sind Unterkunft und<br />

Verpflegung, Seminarunterlagen und ein<br />

Fotoprotokoll.<br />

Termine<br />

Der nächste Termin: 20.-23.05.2005:<br />

Modul 3, Beratungsgespräche führen.<br />

Die weiteren Termine für 2005 sind unter<br />

www.regionale-prozesse-gestalten.de zu<br />

finden.<br />

Nähere Informationen<br />

Universität Kassel<br />

Fachgebiet Nachhaltige Regionalentwicklung<br />

Stefan Gothe, M.A.<br />

Henschelstr. 2<br />

34127 Kassel<br />

Tel. (05 61) 8 04-24 95<br />

Fax (05 61) 8 04-32 67<br />

E-Mail: stefan.gothe@uni-kassel.de<br />

Web: www.regionale-prozesse-gestalten.de<br />

Panorama<br />

Die Arbeit in kleinen Gruppen kennzeichnet die ausgewählten Weiterbildungsangebote<br />

LEADER forum 1.2005 43


Partner<br />

Panorama<br />

Vertiefungsstudium<br />

Nachhaltige Regionalentwicklung an<br />

der Universität Kassel<br />

VON ULF HAHNE<br />

In drei Semestern können Studenten an der Universität Kassel Theorien, Konzepte und<br />

Strategien zur nachhaltigen Regionalentwicklung erlernen. Voraussetzung ist ein<br />

abgeschlossenes Erststudium. Ziel ist es, den Studenten einen Werkzeugkoffer mit der<br />

nötigen Methoden- und Sachkompetenz (Regionalanalyse, Regionalmanagement,<br />

Partizipation, Moderation) an die Hand zu geben.<br />

• Europäische Ausrichtung<br />

Zentrale Merkmale<br />

Die Teilnehmer müssen im Laufe <strong>des</strong><br />

Studiums 2 Projektarbeiten, 4 Studienarbeiten,<br />

4 Seminarscheine und eine<br />

Diplomarbeit abgeben. Je nach Vorbildung<br />

erhalten die Studenten danach den<br />

Abschluss Dipl.-Ing. Stadtplanung bzw.<br />

Landschaftsplanung oder Agrar, Vertiefungsrichtung<br />

Nachhaltige Regionalentwicklung.<br />

Neben dem Semesterbeitrag<br />

von rund 180 Euro können gegebenenfalls<br />

auch Langzeitstudiengebühren anfallen.<br />

Nächster Starttermin: 24. 10. 2005<br />

Prinzipien / Studienaufbau<br />

Über den Tellerrand hinausschauen<br />

Interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen<br />

den Fachbereichen Architektur /<br />

Stadtplanung / Landschaftsplanung und<br />

Ökologische Landwirtschaft: In gemeinsamer<br />

Lehre und übergreifenden Projekten<br />

werden möglichst viele Aspekte<br />

nachhaltiger Regionalentwicklung integriert.<br />

• Mit Fachwissen die Verhältnisse<br />

durchschauen<br />

Die vielen Details der Wirklichkeit lassen<br />

sich nur mit einer guten theoretischen<br />

Ausbildung begreifen. Deshalb finden<br />

sich neben Seminaren zu den ökonomischen<br />

und planerischen Grundlagen der<br />

Regionalentwicklung auch solche zu den<br />

ökologischen Grundlagen, zu Rechtswissenschaft,<br />

Soziologie sowie zur Ästhetik.<br />

• Methoden durch Anwendung lernen:<br />

Projektstudium<br />

Kern <strong>des</strong> Studiums ist die Lösung von<br />

Aufgabenstellungen aus der Regionalentwicklung<br />

in konkreten Projekten. Diese<br />

werden von Studierenden möglichst<br />

selbständig organisiert, wobei zugleich<br />

teamorientierte Arbeitsweisen erprobt<br />

werden.<br />

• Schlüsselqualifikation Regionalprozesse<br />

moderieren<br />

Neben fachlichen Methoden werden<br />

kommunikative Methoden erlernt, um<br />

heterogene Gruppen im Dialog und zielorientiert<br />

zum Handeln zu motivieren,<br />

z.B. in Prozessen wie der „Integrierten<br />

ländliche Entwicklung". Großgruppenmoderation<br />

und Konfliktmanagement<br />

sind daher zentrale Bausteine <strong>des</strong><br />

Studiums.<br />

Immer stärker spielen Rahmenregeln der<br />

Europäischen Union eine zentrale Rolle<br />

für die Regionalentwicklung – von<br />

Normen wie der Wasserrahmenrichtlinie<br />

bis zu Förderprogrammen wie LEADER+.<br />

Der Schwerpunkt Regionalentwicklung<br />

in Europa wird u.a. durch Exkursionen<br />

vertieft.<br />

Nähere Informationen<br />

Universität Kassel<br />

Fachbereich 06 ASL<br />

Univ.-Prof. Dr. Ulf Hahne<br />

Tel. (05 61) – 8 04-24 95<br />

E-Mail: nrinfo@uni-kassel.de<br />

www.nachhaltige-regionalentwicklung.net<br />

44<br />

LEADER forum 1.2005

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