„Jahr des Kleinkredits”: - Deutsche Vernetzungsstelle
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Trends<br />
Panorama<br />
Regionalmanagement –<br />
ein Berufsstand organisiert sich selbst<br />
VON UWE KRAPPITZ<br />
Über 1.000 Regionalmanager kümmern sich hierzulande darum, das politische Ziel der<br />
regionalen Entwicklung umzusetzen. Eine berufsständische Vertretung haben sie bisher<br />
nicht – doch das soll sich jetzt ändern.<br />
Die EU-Agrarpolitik hat die ländliche<br />
(Regional-) Entwicklung zu einem<br />
Hauptziel erkoren und die Erfahrungen<br />
aus LEADER zu einer der vier zentralen<br />
Achsen ihrer künftigen Förderpolitik<br />
gemacht. In Deutschland hat das Bun<strong>des</strong>ministerium<br />
für Verbraucherschutz, Ernährung<br />
und Landwirtschaft die „Integrierte<br />
Ländliche Entwicklung“ zu einem<br />
Schwerpunkt erklärt. Doch zeigt die<br />
Praxis, dass die bestehenden sektoralen<br />
Strukturen die Umsetzung regionaler<br />
Entwicklungsprozesse nicht allein bewältigen<br />
können. Aufbauend auf den Erfahrungen<br />
der österreichischen Kollegen<br />
wurde <strong>des</strong>halb auch bei uns das „Regionalmanagement“<br />
ins Leben gerufen.<br />
Anfänglich im Rahmen von Pilotprojekten<br />
vorsichtig getestet, ist Regionalmanagement<br />
zwischenzeitlich zu einem<br />
„harten Mainstream-Instrument“ der<br />
Regionalentwicklung geworden.<br />
Der Regionalmanager –<br />
das unbekannte Wesen?<br />
Waren es vor einigen Jahren noch wenige<br />
Kollegen, die sich „Regionalmanager“<br />
nannten, dürften es inzwischen mehr als<br />
1.000 sein – und täglich kommen neue<br />
hinzu. Dabei ist das Regionalmanagement<br />
keine Männerdomäne, denn in vielen<br />
Regionen sind Regionalmanagerinnen<br />
tätig. Aber wer sind die Fachkräfte, die<br />
sich dieser Aufgabe widmen? Wie ist ihr<br />
Berufsbild definiert? Welche Ausbildung<br />
und Qualifikationen müssen sie mitbringen?<br />
Nach welchen Kriterien wird die<br />
Honorierung bestimmt? Zahlreiche Fragen,<br />
zu denen es bislang kaum konkrete<br />
oder allgemein gültige Antworten gibt.<br />
Das erste Treffen<br />
Somit ist es an der Zeit, dass sich diese<br />
Fachkräfte Gedanken über ihre eigene<br />
Vernetzung machen. Auf Initiative von<br />
Josef Bühler (Neuland) fand am Rande<br />
der EUREGIA 2004 ein erstes Treffen<br />
mit etwa 40 Teilnehmern statt; eine kleinere<br />
Vorbereitungsgruppe hat die dort<br />
gesammelten Vorschläge in ein erstes<br />
Organisationskonzept integriert und auf<br />
einem zweiten Treffen in Berlin bearbeitet<br />
und ergänzt. Das Ergebnis hiervon<br />
bildet den Satzungsvorschlag für den<br />
„Berufsverband Regionalmanagement<br />
Deutschland – BRMD“, <strong>des</strong>sen Gründung<br />
im Laufe dieses Sommers vollzogen<br />
werden soll.<br />
Grundzüge der Satzung<br />
Wie aus dem Satzungsvorschlag deutlich<br />
wird (nähere Informationen hierzu beim<br />
Autor), liegt das Selbstverständnis <strong>des</strong><br />
BRMD darin, den Menschen mit seinen<br />
sozialen, ökonomischen und ökologischen<br />
Bedürfnissen im Rahmen der integrierten<br />
Regionalentwicklung in den Mittelpunkt<br />
zukunftsorientierter Veränderungsprozesse<br />
zu rücken. Das heißt:<br />
• Menschen mit ihren Fähigkeiten,<br />
Wissen und Erfahrungen sowie regionale<br />
Ressourcen mobilisieren,<br />
• regionale Akteure zusammenführen<br />
und deren Kooperation fördern,<br />
• die öffentliche Verwaltung bei institutionellen<br />
Reformen begleiten sowie<br />
• Verbände, Vereine und Unternehmen<br />
in Veränderungsprozessen unterstützen.<br />
Die Hauptziele <strong>des</strong> BRMD sind die Interessensvertretung<br />
für die Anliegen seiner<br />
Mitglieder und der Aufbau einer Plattform<br />
für den fachlichen Erfahrungsaustausch.<br />
Im Mittelpunkt <strong>des</strong> BRMD stehen<br />
die einzelnen Regionalmanager, nicht die<br />
juristischen Personen (Organisationen/<br />
Projekte/Initiativen), für die sie arbeiten.<br />
Deshalb handelt es sich um eine Berufsvertretung,<br />
die komplementäre Ziele zu<br />
den gegenwärtig stattfindenden Organisationsprozessen<br />
der Regionalinitiativen<br />
verfolgt.<br />
Die nächsten Schritte<br />
Am 20.4.2005 findet ein offenes Treffen<br />
der Vorbereitungsgruppe am Rande der<br />
Jahrestagung von ADR/Futuregio in<br />
Großräschen/Brandenburg statt. Dort<br />
sollen die noch offenen Fragen geklärt<br />
und der eigentliche Gründungstermin<br />
und -ort festgelegt werden, der dann<br />
über die einschlägigen Netzwerke und<br />
Verteiler der Regionalentwicklung<br />
bekannt gegeben wird.<br />
Nähere Informationen<br />
Uwe Krappitz<br />
Regionalmanager bei der<br />
Regionalen Innovationsagentur Regina GmbH<br />
Neumarkt in der Oberpfalz<br />
E-Mail: krappitz@regina-nm.de<br />
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LEADER forum 1.2005