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Solartechnik | Spezial<br />
Vom silizium zum<br />
Photovoltaik-modul<br />
Die Sonne schickt uns täglich nicht nur das lebensspendende Elixier aus Licht und Wärme, sondern<br />
zusätzlich kostenlose Energie im Überfluss. Sie nicht zu nutzen, wäre ziemlich unklug. Selbst diffuses<br />
Licht kann noch genutzt werden – zumindest für die Photovoltaik.<br />
Die Fertigung eines Solarmoduls erfolgt weitgehend mit der optisch aktiven Seite nach unten. Als erstes wird ein entsprechendes Glas<br />
gereinigt und bereitgelegt. Auf dieses kommt dann eine zugeschnittene Bahn EVA-Folie. Die Solarzellen werden mittels Lötbändchen<br />
zu einzelnen Strängen (so genannte Strings) verbunden und auf der Scheibe mit der EVA-Folie positioniert. Nun werden die Querverbinder,<br />
die die einzelnen Stränge miteinander verbinden und zum Ort der Anschlussdose führen, positioniert und verlötet. Anschließend wird alles<br />
nacheinander mit einer zugeschnittenen EVA-Folie und einer Tedlarfolie bedeckt. Als nächster Produktionsschritt erfolgt das Laminieren des<br />
Moduls bei einem Unterdruck und ca. 150 °C. Beim Laminieren bildet sich aus der bis dahin milchigen EVA-Folie eine klare, dreidimensional<br />
vernetzte und nicht mehr aufschmelzbare Kunststoffschicht, in der die Zellen nun eingebettet sind und die fest mit der Glasscheibe und der<br />
Rückseitenfolie verbunden ist. Nach dem Laminieren werden die Kanten gesäumt, die Anschlussdose wird gesetzt und mit den Freilaufdioden<br />
bestückt. Nun wird das Modul noch gerahmt, vermessen und nach seinen elektrischen Werten klassifiziert und verpackt.<br />
In einem Photovoltaikmodul arbeiten Zellen mit zwei Schichten, einer positiven und einer negativen. Wenn Sonnenlicht auf solch eine Zelle<br />
trifft, entsteht an den Kontakten eine elektrische Spannung. Die Energie wird von den hocheffizienten Solarzellen aus Silizium direkt zu<br />
Gleichstrom verarbeitet. In den nachgeschalteten Wechselrichtern erfolgt anschließend die Umwandlung in Wechselstrom zur Einspeisung in<br />
das öffentliche Netz.<br />
Für jede Kilowattstunde elektrische Energie, die mit einer Sonnenstrom-Anlage produziert wird, muss der Netzbetreiber laut EEG (Erneuerbare-<br />
Energien-Gesetz) eine Mindestvergütung zahlen. Die jeweils angegebene (Spitzen-)Nennleistung eines Solarmodules (in Watt-peak) wird nur<br />
bei Laborbedingungen von 1000 W/m 2 , 25 °C Zelltemperatur und 90° Einstrahlungswinkel, Lichtspektrum 1,5 AM erreicht. Diese Normbedingungen<br />
gibt es in der Praxis nur selten. Entweder ist es dunkler, die Sonne steht niedriger oder im Sommer sind die Zellen wärmer.<br />
Jedes Modul reagiert auf die unterschiedlichen Lichtstärken/Lichtfarben anders, so dass die effektive, aktuelle Leistung oder der jährliche Ertrag<br />
zweier gleichstarker Modultypen stark unterschiedlich sein kann. Somit kommt es bei den tatsächlichen Tages- oder Jahreserträgen schon<br />
auf die Art und Qualität an und hochwertige, preisintensivere Module können meist erheblich mehr »einfahren« als ihre Billig-Konkurrenz.<br />
Mittels Solarstrahlungsdaten und Korrektur-Faktor-Tabellen kann man für den jeweiligen Standort typische Solar-Erträge ermitteln.<br />
Trotz einer Lebensdauer der Solarmodule von 20-40 Jahren fallen schon jetzt mehrere hundert Tonnen Elektroschrott jährlich an. Bei Temperaturen<br />
um 600 °C werden die im Modul enthaltenen Kunststoffe verbrannt und zurück bleiben Glas, Metall, Füllstoffe und die Solarzelle.<br />
Diese kann unter leichten Materialverlusten zu einer neuwertigen Solarzelle werden.<br />
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