Der osmotische Druck - Europagymnasium Walther Rathenau ...
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EUROPAGYMNASIUM WALTHER RATHENAU BITTERFELD<br />
FACHBEREICH PHYSIK<br />
<strong>Der</strong> <strong>osmotische</strong> <strong>Druck</strong> – Osmose<br />
Osmose:<br />
Folge:<br />
Beispiel:<br />
Konzentrationsausgleich zwischen Gasen und in Lösungen infolge der<br />
Diffusion durch eine semipermeable (halbdurchlässige) Membran<br />
<strong>osmotische</strong>r Überdruck<br />
Platzen einer Kirsche nach dem Regen<br />
Herleitung der Gleichung (für das ideale Gas)<br />
Ausgangszustand:<br />
2 Teilsysteme N 1 , V 1 und N 2 , V 2 mit gleicher Temperatur, Systeme sind<br />
semipermeable Membran voneinander getrennt (Bild1)<br />
(Bild1) (Bild 2)<br />
Durch das Wirken des Gesetzes der räumlichen Verteilung der Teilchen des idealen Gases<br />
diffundieren die kleineren Teilchen nach V 2 , die Membran verhindert das Diffundieren der<br />
großen Teilchen nach V 1 , es stellt sich eine räumliche Gleichverteilung der kleineren Teilchen<br />
im Gesamtvolumen ein (Bild2).<br />
2 N<br />
Aus der Grundgleichung der kinetischen Gastheorie p = ⋅ ⋅ Ekin<br />
folgt für V,E kin<br />
= konstant,<br />
3 V<br />
dass p ~ N , somit muss in V 2 der <strong>Druck</strong> steigen. Es entsteht ein (<strong>osmotische</strong>r) Überdruck.<br />
In Bild 1 und Bild 2 der jeweilige Anfangs- und Endwert des <strong>Druck</strong>es in den Teilsystemen<br />
angegeben. Somit folgt für den Überdruck Δp<br />
in V 2 folgende Gleichung. €<br />
Δp = p 2E<br />
− p 2A<br />
€ Δp<br />
=<br />
= 2 N<br />
3 ⋅ 2<br />
+ N 1<br />
2 ⋅ E kin<br />
− 2 V 2<br />
3 ⋅ N 2<br />
⋅ E kin<br />
V 2<br />
= 1 3 ⋅ N 1<br />
⋅ E kin<br />
V 2<br />
Geht man zu den makroskopischen Größen über, so erhält man für das einatomige ideale Gas<br />
die folgende Gleichung.<br />
1<br />
3<br />
<strong>Der</strong> <strong>osmotische</strong> Überdruck<br />
N<br />
⋅<br />
V<br />
1<br />
2<br />
3<br />
2<br />
⋅ k ⋅ T<br />
1 n1<br />
⋅ R<br />
Δp<br />
=<br />
2 V<br />
⋅<br />
2<br />
0<br />
⋅ T<br />
3<br />
Ekin<br />
= k ⋅ T<br />
2<br />
N = n ⋅ N N<br />
Δ p wird auch mit p<br />
osm<br />
bezeichnet.<br />
A<br />
A<br />
⋅ k = R<br />
0<br />
- 1 -
EUROPAGYMNASIUM WALTHER RATHENAU BITTERFELD<br />
FACHBEREICH PHYSIK<br />
Osmotischer <strong>Druck</strong> in Lösungen<br />
In einer Lösung (Salze in Wasser) ergibt sich für den <strong>osmotische</strong>n <strong>Druck</strong> die folgende<br />
Gleichung.<br />
R<br />
0<br />
⋅ T<br />
posm<br />
= n<br />
L<br />
⋅<br />
VLM<br />
Hierbei ist n L die gelöste Stoffmenge (Salz) und V LM das Volumen des Lösungsmittels<br />
(Wasser). <strong>Der</strong> <strong>osmotische</strong> <strong>Druck</strong> entspricht dabei dem <strong>Druck</strong>, den die gelöste Substanz als<br />
Gas im Volumen des Lösungsmittels ausüben würde.<br />
Modellrechnung<br />
Eine Kirsche platzt, wenn in ihren Zellen der <strong>Druck</strong> auf 150 kPa ansteigt. Wie viel<br />
Wassermoleküle müssen in die Kirsche diffundieren, damit die Kirsche platzt? Welcher<br />
Wassermenge (Stoffmenge, Masse, Volumen) entspricht dies?<br />
Lösung:<br />
p<br />
osm<br />
n<br />
L<br />
Annahmen:<br />
= n<br />
L<br />
R<br />
0<br />
⋅ T<br />
⋅<br />
V<br />
posm<br />
⋅ V<br />
=<br />
R ⋅ T<br />
0<br />
LM<br />
LM<br />
3<br />
−6<br />
3<br />
50 ⋅10<br />
Pa ⋅ 4,2 ⋅10<br />
m<br />
=<br />
−1<br />
−1<br />
8,314J ⋅ mol ⋅ K ⋅ 293K<br />
= 8,62 ⋅10<br />
N = n ⋅ N<br />
A<br />
= 8,62 ⋅10<br />
= 5,19 ⋅10<br />
m = n ⋅ M<br />
= 8,62 ⋅10<br />
= 8,62 ⋅10<br />
−5<br />
−5<br />
19<br />
−5<br />
−7<br />
mol<br />
mol ⋅ 6,022 ⋅10<br />
mol ⋅ 0,01kg ⋅ mol<br />
kg<br />
ϑ = 20° C<br />
3⎛⎛<br />
4 3 ⎞⎞<br />
r = 1cm (Kugel) ⇒ V = 4,2cm ⎜⎜=<br />
π ⋅ r ⎟⎟<br />
⎝⎝ 3 ⎠⎠<br />
p 0<br />
= 100kPa ⇒ p osm<br />
= 50kPa<br />
23<br />
( = 862µ<br />
g)<br />
mol<br />
−1<br />
−1<br />
[ n]<br />
3<br />
Pa ⋅ m<br />
= 1<br />
−1<br />
−1<br />
J ⋅ mol ⋅ K ⋅ K<br />
−2<br />
3<br />
N ⋅ m ⋅ m<br />
= 1<br />
−1<br />
−<br />
N ⋅ m ⋅ mol ⋅ K<br />
= 1mol<br />
ρ = m V<br />
V = m ρ<br />
= 8,62 ⋅10−7 kg<br />
1000 kg ⋅ m −3<br />
1<br />
⋅ K<br />
= 8,62 ⋅10 −10 m 3 (= 862 nl)<br />
€<br />
- 2 -