Zeitschrift des Titanic-Verein Schweiz - Wordpress Wordpress
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MIR 1 kurz vor dem Abtauchen.<br />
Weinflaschen und eine Bodenkachel <strong>des</strong> Rauchsalons aus einem bis dato<br />
unberührten Teil <strong>des</strong> Trümmerfel<strong>des</strong>.<br />
(Fran Capo)<br />
Die KELDYSH wartet auf die sichere Rückkehr der MIRs.<br />
(bs)<br />
(Peter Batson)<br />
(teilweise) auch sein mag, die Bilder,<br />
die sie mit zurück brachten,<br />
waren trotzdem atemberaubend<br />
und absolut aufschlussreich. Das<br />
Wrack zerfällt mit zunehmender<br />
Geschwindigkeit, um das zu erkennen,<br />
muss man kein Wissenschaftler<br />
sein - es reichen zwei gesunde<br />
Augen. Das Material <strong>des</strong><br />
Hauptmastes ist inzwischen so<br />
mürbe, dass der Mast durchhängt<br />
wie ein gekochter Spargel; die<br />
Einstiegsöffnung zum Krähennest<br />
liegt direkt auf der Ladeluke Nummer<br />
2 auf. An diversen Stellen der<br />
Aufbauten auf dem Bootsdeck<br />
klaffen Löcher rund um die Fenster<br />
der Offiziersunterkünfte - in<br />
den vergangenen Jahren waren es<br />
dagegen eher die Decks, die vom<br />
Zahn der Zeit nach und nach in<br />
einen löchrigen <strong>Schweiz</strong>er Käse<br />
verwandelt worden waren. Die<br />
Dehnungsfugen klaffen so weit<br />
auseinander wie noch nie zuvor,<br />
was als weiteres Indiz gewertet<br />
werden kann, dass der Verfall in<br />
grossen Teilen <strong>des</strong> Schiffs arbeitet.<br />
Wissenschaftliche Schätzungen<br />
besagen, dass die Mikroben am<br />
Wrack inzwischen rund 300 Kilo<br />
Eisen pro Tag konsumieren. Auch<br />
am Heck gibt es inzwischen merkliche<br />
Veränderungen zu beklagen.<br />
Immer mehr Bruchstücke der Rostzapfen<br />
vom Hecküberhang rieseln<br />
auf die Propeller herunter, dazwischen<br />
gibt es neuerdings auch<br />
grössere metallene Bruchstücke<br />
zu finden, die dort in vergangenen<br />
Jahren definitiv noch nicht waren.<br />
Anatoly Sagalevich meidet diese<br />
Stelle inzwischen kategorisch («zu<br />
unberechenbar»), seine Kollegen<br />
Genya und Viktor steuern allerdings<br />
immer noch tapfer dorthin,<br />
weil es einfach das perfekte Foto-<br />
24<br />
TITANIC-Post Nr. 53, September 2005