Erfahrungsbericht - 40plus
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KEK<br />
Mein Home Office<br />
Ein ganz persönlicher <strong>Erfahrungsbericht</strong><br />
von Frank Ebisch<br />
KEK Kussl-Ebisch-Kommunikation<br />
St. Anno-Höhe 3<br />
51491 Overath<br />
T.: 02206 865-204<br />
F.: 02206 865-272<br />
www.k-e-k.de<br />
KEK - Ihr Kommunikationspartner für<br />
- Öffentlichkeitsarbeit<br />
- Marketing<br />
- Pressearbeit<br />
- History Marketing<br />
Kussl-Ebisch-Kommunikation<br />
"Kommunikation macht den Unterschied"
„Mein Home Office“<br />
KEK<br />
Einleitung<br />
Ich freue mich, Ihnen heute über meine „Büro“-Erfahrungen als Kleinunternehmer zu<br />
berichten. Das sind Erfahrungen, die beispielhaft sind für den Sprung von einem<br />
bequemen Chefsessel als Angestellter mit Vorzimmer, Sekretärin, Referenten,<br />
unterstützender IT-Abteilung und großem Dienstwagen auf einen harten Sitz als<br />
selbstständiger Unternehmer ohne Vorzimmer und Backoffice, ohne devote<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ohne technischen Support und Nobelkarosse<br />
[letzteres ist mir zugegebenermaßen am schwersten gefallen] – nur beseelt von dem<br />
Wunsch, den Arbeitstag eigenverantwortlich zu gestalten, keine langatmigen und<br />
nutzlosen Meetings mehr abzusitzen, keine Auseinandersetzung mit inkompetenten<br />
Kollegen mehr zu führen, nicht mehr die grauenhaften Frau vom Unternehmenschef<br />
zu hofieren, kurz: die ganzen Zwänge los zu werden, die einem das Arbeiten in einer<br />
größeren Organisation unweigerlich auferlegt.<br />
Ganz kurz zu meiner Person, damit Sie wissen, mit wem Sie es hier zu tun haben.<br />
Geboren wurde ich in dem Jahr als „Frühstück bei Tiffanys“ erfolgreich in den<br />
deutschen Kinos lief (die älteren unter Ihnen werden sich erinnern). Aufgewachsen in<br />
Bonn habe ich hier und in England Geschichte und Politik studiert (bin also ein
KEK<br />
richtiger Geiwi), habe in Deutschlands führender PR-Agentur das<br />
Kommunikationshandwerk von der Pike auf gelernt, war dann Pressesprecher bei<br />
einem großen Industrieunternehmen und einem Energieversorger; und zuguterletzt<br />
Leiter der Unternehmenskommunikation bei einer großen Managementberatung vor<br />
den Toren Kölns. Seit nunmehr zwei Jahren bin ich selbstständiger<br />
Kommunikationsberater mit meiner Agentur KEK, die ich bereits 1996 zusammen mit<br />
meiner Frau gegründet habe. [die für mich aber lange Zeit nur ein zweites Standbein<br />
war.]<br />
Als mich Frau von dem Bussche zwischen Weihnachten und Neujahr anrief, um zu<br />
fragen, ob ich für ein Kurzreferat zum Thema Home Office zur Verfügung stehe, habe<br />
ich spontan zugesagt. Dabei wäre sie viel geeigneter als ich, diesen Vortrag zu<br />
halten. Denn es ist schon bewundernswert mit welcher Effizienz sie es schafft ihr<br />
Dasein als liebevolle Mutter, verständnisvolle Ehefrau und erfolgreiche Unternehmerin<br />
zu managen. Mein erster Gedanke nach unserem Telefonat liebe Frau von<br />
dem Bussche war: Home Office – yes, ich weiß, was gemeint ist. Aber gebraucht<br />
habe ich diesen Begriff selber nie. Für mich ist das ein unnötiger Anglizismus in<br />
unserer Sprache. Und für mich zudem irreführend, denn als Student habe ich lange<br />
Akten des britischen Home Office aus der 30er Jahren studiert, was schlicht meint<br />
die Akten des Innenministeriums.<br />
Das Innenministerium leitet bei uns zu hause meine Frau. Deshalb kann ich nur<br />
etwas sagen zum Themenbereich: „arbeiten zu hause“! Eigentlich ein schrecklicher<br />
Widerspruch. Denn für mich war „zu Hause“ lange Zeit der Rückzugsort vom harten
KEK<br />
Job, das Refugium, um die Seele baumeln zu lassen und auszuruhen, der Hort der<br />
Familie. Wenn ich früher einmal am Wochenende wirklich meinen Laptop aus dem<br />
Büro mit nach Hause schleppte, so geschah das allenfalls, um meine Mitarbeiter zu<br />
beeindrucken („Aha der Chef arbeitet auch Sonntags!“)<br />
Fast genau vor zwei Jahren – im Frühjahr 2003 – musste ich mich umgewöhnen.<br />
Gestützt von zwei Kunden, die mich in die Selbstständigkeit begleiteten, stürzte ich<br />
mich relativ spontan in das Abenteuer, mein eigener Agenturchef zu sein – und das<br />
in dem wohl unpassendsten Moment, den man sich denken kann: mitten in meinem<br />
Umzug in ein neues Haus.<br />
Wie es mir beim Einrichten meines Heimarbeitsplatzes ergangen ist, welche<br />
Vorstellungen ich realisiert habe, welche Fehler ich gemacht habe, möchte ich Ihnen<br />
in den nächsten Minuten berichten. Erwarten Sie dabei bitte nicht ein Patentrezept<br />
von mir. Ich will nur schildern, wie ich es geschafft habe, zu hause arbeiten zu<br />
können. Das kann Ihnen Orientierung geben, muss aber selbstverständlich kein<br />
Vorbild sein. Denn jeder von uns hat unterschiedliche Rahmenbedingungen mit<br />
denen er klar kommen muss. Jeder von uns setzt unterschiedliche Prioritäten. Ziel<br />
muss es sein, angetrieben vom eigenen Unternehmergeist, zu hause einen<br />
geschützten Bereich zu etablieren, an dem man zielgerichtet und erfolgreich das tun<br />
kann, was den Lebensunterhalt sichert: für Kunden zu arbeiten.
KEK<br />
Was mich betrifft, so gab es drei große Hindernisse auf dem Weg zu einem<br />
reibungslosen Arbeiten im eigenen Haus:<br />
• Meine Großmannssucht und Eitelkeit<br />
• Meine Liebe zu meiner Familie<br />
• Und die Deutsche Telekom<br />
Zu Punkt 1: Meine Großmannssucht und Eitelkeit<br />
Mit Bezug unseres neuen Hauses war für mich völlig klar, dass ich die schöne,<br />
separat zugängliche Einliegerwohnung mit zwei großen Zimmern, Küche und Gäste-<br />
WC selbstredend als erste Residenz meiner aufstrebenden PR-Agentur einrichte.<br />
Vor meinem geistigen Auge entfaltete sich ein herrliches Panorama modernster<br />
Geschäftszimmerarchitektur. Eingeplant waren natürlich auch schon die Arbeitsplätze<br />
für meine ersten Neueinstellungen. Viel Zeit verwandte ich zudem auf die<br />
Auswahl des erforderlichen technischen Euipments für meine Agentur. PC, Laptop,<br />
Telefonanlage, Scanner, Blackberry – das sollten schon alles die neuesten und<br />
leistungsfähigsten Modelle sein. Denn wie anders konnte ich sonst für meine Kunden<br />
erfolgreich arbeiten. Ein weiterer wichtiger und für mich völlig unverzichtbarer Punkt<br />
war der repräsentative Firmenwagen. Was lag näher, als den über den alten<br />
Arbeitgeber geleasten Benz in die eigene Firma zu übernehmen. Die Vorstellung auf<br />
das tolle Fahrzeug mit den beheizbaren Sitzen, dem Navigationssystem und der<br />
Super-Stereoanlage zu verzichten, schien mir jenseits jeder Vorstellung. Was sollten<br />
denn die Nachbarn denken, wenn der nicht mehr in der Einfahrt parkte. Ich bekenne
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ehrlich, ich habe mir in diesen Momenten nur sehr wage Gedanken über eventuelle<br />
Kosten gemacht. Zu sehr war ich darauf fixiert, mir ein Arbeitsumfeld aufzubauen,<br />
das mir vertraut war und von dem ich glaubte, es sei die zwingende Voraussetzung<br />
für den erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit.<br />
Hätte ich dies alles so realisiert, stünde ich heute nicht vor Ihnen. Dafür dass meine<br />
Wunschvorstellungen letztlich wie Seifenblasen zerplatzten, sorgten meine Frau und<br />
meine beiden Kunden. Meine liebe Frau tippte sich ob meiner gigantonomischen<br />
Gründerpläne nur an die Stirn und vermietete die schöne Einliegerwohnung als<br />
Wochenenddomizil an ein ruhiges Rentnerpäarchen. Und meine Kunden fragten<br />
nach einer Schamfrist von zwei Wochen Umzugsstress dann doch etwas energischer<br />
an, wann ich mich denn daran begeben würde, das verkaufte Konzept zu realisieren.<br />
Für mich waren dies die Momente, die mich auf den Boden der Tatsachen<br />
zurückholten. Meine Kunden verlangten von mir Aktivitäten: Presseplatzierungen,<br />
Hintergrundgespräche, Messevorbereitungen. In welchem Ambiente ich meine Arbeit<br />
tat, war den Verantwortlichen auf Kundenseite egal. Beide hatten mich ja ganz<br />
bewusst auf den Weg in die Selbstständigkeit begleitet und nahmen in Kauf, dass ich<br />
als Einzelkämpfer unter veränderten Bedingungen von zu hause aus arbeitete. Es<br />
waren ja nicht zuletzt die bescheidene Infrastruktur und der fehlende Overhead, der<br />
mir erlaubte meine Leistungen zu Preisen anzubieten, die für meine Kunden so<br />
attraktiv waren, dass sie mir treu blieben.<br />
Statt in die Einliegerwohnung zog ich mit meinem Arbeitszimmer in den Wintergarten.<br />
Statt Laptopkauf, investierte ich in die Aufrüstung meines PCs. Statt des schicken
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Benz kaufte ich vor dem Winter einen gebrauchten Landrover, der mich zwar nicht<br />
mit Navigationssystem, aber bei Schnee- und Matschwetter sicher und pünktlich zu<br />
meinen Kundenterminen bringt.<br />
Mein Fazit hierzu: Konzentrieren Sie sich beim Aufbau des eigenen Büros zu hause<br />
auf das Wesentliche. Es gilt hier schnell arbeitsfähig zu werden. Und wo und wie und<br />
mit wem und in welcher Atmosphäre Sie vorher gearbeitet haben, interessiert nicht<br />
mehr. Und seien Sie ehrlich zu sich selbst. Wer zuviel Zeit darauf verwendet, es sich<br />
in den eigenen vier Wänden doch so richtig perfekt zu machen für die anstrengende<br />
Arbeit als Selbstständiger, der scheut davor zurück, mit dieser Arbeit richtig<br />
anzufangen.<br />
Und vielleicht widerfährt Ihnen ja auch das, was mir passiert ist. Das einer Ihrer<br />
Kunden Ihnen plötzlich erklärt: „Wir wickeln soviel gemeinsam ab. Ich stelle Dir bei<br />
mir einen Schreibtisch hin. "Zwei Tage in der Woche brauche ich Dich bei mir vor<br />
Ort.“ Da bin ich im Moment froh, dass ich nicht in der Einliegerwohnung sitze,<br />
sondern das Rentnerpäarchen – wenn es denn mal da ist.<br />
Zu Punkt 2: Meine Liebe zu meiner Familie<br />
Ich bekenne: Meinen Arbeitsplatz im täglichen Lebensbereich meiner Familie zu<br />
etablieren, hat mich persönlich vor die größten Schwierigkeiten gestellt. Als Ehemann<br />
und als Vater ging ich früher morgens pünktlich aus dem Haus und kam abends<br />
gestresst nach Hause – meistens so spät, dass es gerade einmal noch für den Gute
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Nachtkuss für meine Tochter reichte. Jetzt war alles anders. Plötzlich war ich<br />
irgendwie Hausmann. Meine berufstätige Frau brachte zwar großes Verständnis<br />
dafür auf, dass ich mich jetzt jeden Morgen um Halbneun in mein Arbeitszimmer<br />
zurückzog – aber, wo ich doch nun schon mal dar war, da könnte ich doch auch mal<br />
eben so um 11 Uhr die Bügelwäsche in die Mangel bringen. Einkaufen alle drei Tage<br />
wäre ja wohl auch nicht zuviel verlangt; und Freitag würde sie es ohnehin nicht<br />
schaffen, das Kind aus der Schule abzuholen. Meine Tochter, die sonst ihren Vater<br />
nur am Wochenende für sich hatte, war ebenfalls restlos begeistert von der<br />
permanenten Verfügbarkeit des Daddys. Wobei ihr mit ihren sechs Jahren ohnehin<br />
nicht ganz klar war, was ich denn die ganze Zeit allein am Schreibtisch vor dem<br />
Computer machte. Zumal bei heißem Wetter – Sie erinnern sich an den Sommer<br />
2003 – da war der spontane Aufbruch ins Schwimmbad doch irgendwie viel cooler.<br />
Das fand nicht nur meine Tochter, das fand ich auch. Mein schlechtes Gewissen<br />
sagte mir: jahrelang warst du nicht da für Deine Tochter und Frau. Jetzt bist du<br />
gefordert, das wieder gut zu machen. Ist eh viel zu heiß zum Arbeiten, verschiebe ich<br />
die Arbeit doch auf die kühleren Abendstunden.<br />
Das war ein Teufelskreis und ging nicht lange gut. Ich habe zu diesem Zeitpunkt am<br />
eigenen Leibe erfahren, wie berufstätige Mütter sich fühlen müssen, die Familie, Job<br />
und Haushalt unter einen Hut bringen müssen. Frauen gelingt das meistens – das ist<br />
bewundernswert. Ich war damit hoffnungslos überfordert. Was also war zu tun?<br />
Was wir brauchten, waren feste Regeln. Ich für mich selbst, um mich klar auf meinen<br />
Job konzentrieren zu können und keine Ablenkung mehr zuzulassen. Meine Familie,
KEK<br />
um sich daran zu gewöhnen, dass der Vater und Ehemann sein Geld jetzt am<br />
Arbeitsplatz zu Hause verdient und das dies ein ebenso konzentriertes Arbeiten<br />
verlangt wie jeder andere Job auch. Geschafft haben wir das mit vielen Gesprächen<br />
aber auch mit kleinen wenig aufwendigen Dingen. So reicht heute ein von meiner<br />
Tochter selbst gefertigtes Schild „Bitte nicht stören“, das ich vor meine Bürotür hänge<br />
– und ich habe meine Ruhe. Darüber hinaus haben meine Frau und ich ein festes<br />
Agreement getroffen, wann wer von uns beiden, unsere Tochter von der Schule holt<br />
oder andere wichtige Sachen erledigt. Das kann ich wie früher die nutzlosen<br />
Meetings fest in meinen Kalender einplanen. So gesehen bietet das<br />
Selbstständigsein auch eine Menge an Freiheit und Flexibilität, wenn man damit<br />
umzugehen versteht.<br />
Mein Fazit hierzu: Ohne klare Absprachen mit der Familie geht es nicht. Ist es schon<br />
schwer genug für einen selber, sich daran zu gewöhnen, zu hause zu arbeiten, kann<br />
die Familie – das war zumindest meine Erfahrung – anfänglich damit gar nicht<br />
umgehen. Schaffen Sie es nicht, schnell Ordnung in die Chaosbeziehung Familie,<br />
Arbeit, Haushalt zu bringen und Rücksichtnahme für ein ungestörtes Arbeiten zu<br />
hause zu finden, dann hilft nur der Schritt hinaus und hinein in eine<br />
Bürogemeinschaft. Die himmlische Ruhe für konzentriertes Arbeiten haben Sie hier<br />
auch nicht, aber Ihnen bleibt der Stress mit quengligen Kindern und frustrierten<br />
Ehepartnern erspart.
Zu Punkt 3: Die Deutsche Telekom<br />
KEK<br />
Als Gast in den heiligen Hallen des „Rosa Riesen“ möchte ich nur ganz verhalten<br />
über meine Erlebnisse mit diversen Anlaufstellen bei T-Com und T-Online sprechen.<br />
Ich bin aber sicher, wenn ich die wahnwitzigen Dialoge, die ich im Laufe der letzten<br />
beiden Jahre mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Telekom Callcenter geführt<br />
habe, als Skript bei Stefan Raabs Gagschmiede Brainpool einreichen würde, ich<br />
würde meinen Jahresverdienst dadurch verdoppeln.<br />
Für einen Einzelkämpfer wie mich – ohne IT-Abteilung im Rücken – ist das<br />
reibungslose Funktionieren der Büro- und Kommunikationstechnik elementar wichtig.<br />
Jede Minute, die ich aufwenden muss, um einen abgestürzten Computer, einen<br />
gestörten Internetzugang oder eine verrückt spielende Telefonanlage wieder in<br />
Ordnung zu bringen, geht mir für mein eigentliches Geschäft verloren. Beim Aufbau<br />
und der technischen Einrichtung meines Heimarbeitsplatzes habe ich daher nie<br />
versucht, Dinge anzupacken von denen ich nun wirklich nichts verstehe. Sonst wäre<br />
ich ja auch IT-Berater geworden und nicht PR-Experte. Ich habe dabei gute<br />
Erfahrungen gemacht mit Studenten und Praktikanten, die für relativ wenig Geld die<br />
IT- und Netzwerkwartung bei mir übernommen haben. Diese Investition rechnet sich:<br />
Denn nichts ist verheerender für die eigenen Kundenbeziehungen, als eine nicht<br />
funktionierende Bürotechnik mit allen Peinlichkeiten, die das zur Folge haben kann.<br />
Bitter erfahren habe ich das bei meinem Kampf um eine neue ISDN-Anlage. Schon<br />
kurz nach der Installation durch einen Telekom-Meister verlor die Anlage ihre<br />
Konfiguration. Gespräche, die auf meiner Privatleitung hereinkamen, klingelten auf<br />
meinem Büroapparat. Dagegen erreichten meine Kunden bei ihren Anrufen immer
KEK<br />
häufiger meine Tochter, die in ihrem Alter die Funktion eines Backoffices<br />
verständlicherweise aber noch nicht perfekt ausüben konnte. Mich hat dies fast zur<br />
Verzweiflung getrieben. Versuchen Sie einmal der Telekom klar zu machen, dass<br />
eines ihrer Geräte defekt ist und man selbst hieran keinerlei Schuld trägt. Es war der<br />
Horror. Meine Kunden fanden die Anrufe bei meiner Tochter bald gar nicht mehr<br />
lustig. Ich verbrachte halbe Arbeitstage mit immer neuen Konfigurationsbemühungen<br />
meiner Telefonanlage und kostenpflichtigen Hotlineanrufen bei der Telekom. Das<br />
waren wirklich die Momente, in denen ich mich zurücksehnte nach der Autorität einer<br />
Chefposition, wo ein schräger Blick reichte, die Dinge in Ordnung zu bringen. Nach<br />
aufreibenden Monaten – und es waren wirklich Monate – fand ich endlich per Zufall<br />
einen verständnisvollen Engel auf Telekomseite, der mir die Anlage austauschte.<br />
Wahrscheinlich hat sie damit ihren Job gefährdet. Für mich war das heldenhaft.<br />
Ähnliches habe ich dann nochmals erlebt bei der Inbetriebnahme eines DSL-<br />
Modems. Aber genug davon an dieser Stelle.<br />
Abschließend möchte ich noch wenige Worte verlieren zur Frage der Erreichbarkeit.<br />
Mich hat diese Frage lange beschäftigt. Muss ich immer erreichbar sein für meine<br />
Kunden? Muss ich das Handy ständig am Mann haben? Muss ich meinen<br />
Büroanschluss bei Abwesenheit umleiten – vielleicht sogar auf einen Büroservice?<br />
Was macht das für einen Eindruck, wenn Kunden nur den Anrufbeantworter<br />
erreichen? Ich habe für mich die Frage entschieden und kann gut damit leben, nicht<br />
ständig erreichbar zu sein – schon gar nicht am Wochenende oder im Urlaub. Ich<br />
muss auch nicht von jedem Ort dieser Welt täglich meine Emails checken und schon<br />
gar nicht den Laptop stets griffbereit haben. Ich komme damit klar, meine Kunden
KEK<br />
kommen damit klar und meinem Geschäft hat es bisher nicht geschadet. Wie Sie es<br />
damit halten, müssen Sie selbst entscheiden.<br />
Mein Fazit: Technik muss anwendergerecht funktionieren. Wenn Sie kein IT-Genie<br />
sind, kaufen Sie sich Hilfe ein. Ich bin sicher im Netzwerk <strong>40plus</strong> gibt es ausreichend<br />
Dienstleister, die hier aushelfen können. Und Ungemach mit der Telekom kann ab<br />
heute nicht mehr drohen: Jetzt kennen Sie Herrn Virnich und seine Kollegen von T-<br />
Business in Bonn.<br />
Ich danke Ihnen!