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Schulleiter - Technische Universität München

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Edgar Schmitz und Peter Voreck<br />

Für die Erhebung eines Teils der Daten und erste Berechnungen danken wir Michaela Kungl und<br />

Wolfgang Friedrich<br />

<strong>Schulleiter</strong> - Lehrer - Relation<br />

1. Problemlage und Konzept<br />

<strong>Schulleiter</strong>/innen sind in einem hierarchischen System von Systemen eingebunden. Sie finden<br />

sich einerseits als Dienstvorgesetzte in einer fest strukturierten Hierarchie zwischen Schuladministration<br />

und Lehrern und sind im Rahmen der Gesetze, Verwaltungsvorschriften und<br />

Konferenzbeschlüsse weisungsbefugt (§ 88 Abs. 4 S.1 HSchG): „[ ...] Der <strong>Schulleiter</strong> ist für<br />

einen geordneten Schulbetrieb und Unterricht sowie gemeinsam mit den Lehrkräften für die<br />

Bildung und Erziehung der Schüler sowie die Überwachung der Schulpflicht verantwortlich;<br />

er hat sich über das Unterrichtsgeschehen zu informieren. In Erfüllung dieser Aufgaben ist er<br />

den Lehrkräften ... dem pädagogischen Personal sowie dem Verwaltungs- und Hauspersonal<br />

gegenüber weisungsberechtigt. Er berät die Lehrkräfte ... und sorgt für deren Zusammenarbeit.<br />

Der <strong>Schulleiter</strong> vertritt die Schule nach außen.“ (BayEUG, Art. 57). Die Weisungsbefugnis<br />

beschränkt sich auf sachliche Anordnungen zum Zweck des reibungslosen Ablaufes<br />

der dienstlichen Tätigkeiten. Gegenüber den Lehrern/innen ist die Weisungsbefugnis vor allem<br />

durch deren pädagogische Freiheit bzw. Verantwortung begrenzt (§ 88 Abs. 4 S. 3<br />

HSchG; § 18 Abs.1 S.2 DO; vgl. Jehle et al., 2004, S. 172), denn „Die Lehrkräfte tragen die<br />

unmittelbare pädagogische Verantwortung für den Unterricht und die Erziehung der Schüler.<br />

Sie haben dabei .. .(lediglich) ... die Lehrpläne und Richtlinien für den Unterricht und die<br />

Erziehung zu beachten.“ (BayEUG, Art. 59). Ganz ähnlich ist die Lage in anderen Bundesländern.<br />

So ist bereits unter formalen, organisationalen Aspekten die <strong>Schulleiter</strong>-Lehrer-<br />

Relation bifunktional, nämlich vertikal und horizontal, angelegt, denn die <strong>Schulleiter</strong>/innen<br />

sind einmal - im Spannungsfeld zwischen externer Schulaufsicht und (internem) Kollegium -<br />

Leiter und Dienstvorgesetzte und zum anderen Lehrer. In beiden Funktionen ist außerdem der<br />

Aspekt der sozial-emotionalen, kollegialen Beziehung zu unterscheiden. Doch dieser kollegialen<br />

Zuordnung widerspricht die Aufgabe der Dienstbeurteilung, die den <strong>Schulleiter</strong>n in<br />

allen Schularten, außer Grund- und Hauptschulen, obliegt, und die Verantwortung für die<br />

Anwerbung, Auswahl und Einstellung von Mitarbeitern.<br />

Hier interessiert in erster Linie das System <strong>Schulleiter</strong>-Lehrer, in das jedoch stets die vertikale<br />

Komponente der Administration hineinwirkt. Das <strong>Schulleiter</strong>-Lehrer-System stellt ein kommunikatives,<br />

in dauernder Veränderung, da abhängig von administrativen und gesellschaftlichen<br />

Wirkfaktoren, befindliches System mit reziproken Beziehungen dar. Seine allgemeinen<br />

übergeordneten Ziele sind Bildung mit Lernerfolg und Erziehung der Schüler. Die Ziele geben<br />

dem System Sinn. Das Basis-Element ist die Sender-Empfänger-Einheit einschließlich<br />

des Rückkoppelungs-Elementes. Sender und Empfänger können sowohl <strong>Schulleiter</strong>/in oder<br />

Schulleitungsteam als auch einzelne Lehrer/innen oder das Kollegium sein. Die Subsysteme<br />

sind die psychischen Systeme der Lehrpersonen und der Leiterpersönlichkeiten. Die Operationen<br />

von Sender und Empfänger wirken reziprok. Die reziproken Operationen sollten gemäß<br />

dem tauschtheoretischen Paradigma (Hornung, 2005) hinsichtlich Kosten und Nutzen für<br />

<strong>Schulleiter</strong>/in und Lehrer/innen ausgewogen sein; sind sie es nicht, können Enttäuschung und<br />

Frustration folgen, die dann in Störungen des Systems resultieren.


<strong>Schulleiter</strong> -Lehrer – Relation<br />

Schmitz/Voreck<br />

2<br />

<strong>Schulleiter</strong>/innen investieren in ihre Arbeit in der Regel erheblichen persönlichen Einsatz.<br />

Am Ende der Ferien ohne zwingenden Grund in eine Kur oder Klinik zu gehen, mag zu den<br />

Ausnahmen gehören. Schwierig ist ihre Tätigkeit auch durch die „Fragmentarisierung“ des<br />

Arbeitsablaufs, der in einer Vielzahl von herangetragenen, ungeplanten, sich überlappenden,<br />

unterbrochenen Vorgängen besteht (Baumert & Leschinsky, 1986, S. 250; vgl. Jehle et al.,<br />

2004, S. 174; Weber et al., 2004) und in gegenwärtig wachsenden Aufgaben (u. a. Bonsen et<br />

al., 2002; Uhlig, 2005). <strong>Schulleiter</strong> sind in der Regel hochmotivierte, pflichtbewusste Personen.<br />

Es ist naheliegend, dass sie, gemessen an ihrer persönlichen Investition an eigenem Arbeitsaufwand,<br />

im Gegenzug von ihren Lehrerinnen und Lehrern einen entsprechend hohen<br />

Einsatz erwarten. M. a. W. die Erwartungen der <strong>Schulleiter</strong> an ihre Mitarbeiter können anhand<br />

des analysiert werden.<br />

Das Prinzip der Reziprozität fußt auf dem Konstrukt des „Psychologischen Vertrags“ von<br />

Rousseau (1989), welches wiederum auf die Equity-Theorie von Adams aus dem Jahr 1965<br />

Bezug nimmt. Das Equity-Prinzip im Rahmen der sozialen Austauschtheorien besagt, dass<br />

der Aufwand an Kosten so wie der Nutzen von zwei Partnern in einem ungefähren reziproken<br />

Gleichgewicht stehen sollte. Dabei wird angenommen, dass eine Partei glaubt, durch ihre<br />

Leistung die andere Partei für entsprechende Gegenleistungen verpflichtet zu haben. 1 Durch<br />

den Blick auf „Verpflichtungen“, denen „innere Versprechen“ zugrunde liegen, wird dem<br />

subjektiven Erleben Priorität eingeräumt (Hornung, 2004, S. 42). Jede Seite glaubt, dass beide<br />

Parteien gegenseitige Verpflichtungen eingegangen sind, was jedoch nicht bedeutet, dass beide<br />

das selbe Verständnis davon haben. Gemäß den angenommenen gegenseitigen Verpflichtungen<br />

zum ungefähr gleichwertigen Austausch hegen <strong>Schulleiter</strong>/innen bestimmte Erwartungen<br />

an das Engagement, an Kompetenzen und Verhalten ihrer Lehrer/innen. Eine Nichterfüllung<br />

dieser Erwartungen führt meist zur Störung der Reziprozität und zu erlebtem Distress<br />

mit negativen emotionalen und behavioralen Reaktionen.<br />

Die beidseitigen Verpflichtungen können hinsichtlich beziehungsbezogener („relational<br />

contracts“) und transaktionsbezogener „Verträge“ („transactional contracts“) differenziert<br />

werden. Transaktionale Verträge sind an bloßen ökonomischen Kriterien orientiert wie z. B.<br />

Stundendeputat, spezifizierte Leistung und Gegenleistung; diese sind bei Lehrern und <strong>Schulleiter</strong>n<br />

in den Anstellungs- bzw. Dienstverträgen, in der Regel nach Beamtenrecht, und in den<br />

entsprechenden Schulgesetzen fixiert. Nach Rousseau kommt in beiden Funktionen der Aspekt<br />

der sozial-emotionalen Beziehung hinzu. Da der <strong>Schulleiter</strong> in „pädagogischen Fragen<br />

der Bildung und Erziehung gemeinsam mit den Lehrkräften“ verantwortlich und auf die Zusammenarbeit<br />

mit den Lehrkräften und somit auf gemeinsame Entscheidungen angewiesen ist<br />

(BayEUG, Art. 59), wird der Aspekt der sozio-emotionalen Verpflichtungen virulent.<br />

In den beziehungsbezogenen Verpflichtungen steht eine längerfristig angelegte sozioemotionale<br />

Beziehung zu den Werten der Organisation, hier der Schule, und ihren Vertretern<br />

im Vordergrund. Im Rahmen gelungener Tauschformen sind beziehungsbezogene psychologische<br />

Verpflichtungen eher durch eine positiv-affektive Bindung und durch Vertrauen gekennzeichnet.<br />

Unter den skizzierten Vorgaben ist die <strong>Schulleiter</strong>-Lehrer-Beziehung mehrschichtig<br />

und kann unter Gesichtspunkten des beidseitig befriedigenden Austauschs nicht<br />

einfach und schon gar nicht an allen Schulen gleich sein. Die Tätigkeit der SL birgt Konflikte,<br />

1 Anmerkung: Rousseau definiert den Psychologischen Vertrag als „an individual’s beliefs regarding<br />

the terms and conditions of a reciprocal exchange agreement between the focal person and another<br />

party“ (als den Annahmen einer Person hinsichtlich der Bedingungen einer wechselseitigen Austauschvereinbarung<br />

zwischen der betroffenen Person und der anderen Partei). (Rousseau, 1989, S.<br />

123; vgl. Hornung, 2004, S. 42; Marr & Fliaster, 2003). Dieses Konstrukt ist im Lehrerberuf bisher<br />

nicht angewandt worden, doch haben Buunk und Schaufeli (1993) das Konzept der Reziprozität von<br />

Aufwand und Ertrag in Schulorganisationen zur Explikation von Burnout benutzt.


<strong>Schulleiter</strong> -Lehrer – Relation<br />

Schmitz/Voreck<br />

3<br />

weil im alltäglichen Verhalten der hierarchische Verwaltungsbereich vom gleichgeordneten<br />

pädagogischen Bereich de facto nicht immer getrennt werden kann. Niemand kann je nach<br />

Situation gleichzeitig einmal als Vorgesetzter, einmal als primus inter pares und einmal als<br />

ranggleicher Kollege agieren und dabei sowohl den transaktionalen als auch den emotionalrelationalen<br />

Aspekt im Blick haben. Die Tendenz zur Vereinfachung, nämlich eher als Vorgesetzter<br />

zu handeln, scheint die Situation zu klären, allerdings nur einseitig. Es besteht, zum<br />

Beispiel, die Gefahr, dass die Informationspflicht des SL in eine Pflicht zur Informierung<br />

durch die Lehrer umgewidmet und ein Recht zum Eingreifen bzw. Verweigern abgeleitet<br />

wird.<br />

Da <strong>Schulleiter</strong>n also kaum stets befriedigende transaktionale Tauschformen gelingen können,<br />

sind auch die sozio-emotionalen Tauschformen gefährdet. Die Leistungen werden von beiden<br />

Seiten, <strong>Schulleiter</strong>n und Lehrern, unter der Bedingung hoher Unsicherheit und Unklarheit<br />

über die wechselseitigen Verpflichtungen erbracht. Oft werden auf beiden Seiten Unausgewogenheit<br />

(inequity) und Mangel an Reziprozität wahrgenommen und folglich Distress erlebt.<br />

Auf der einen Seite können Lehrer sich ungerecht behandelt fühlen, falsch beurteilt, von<br />

Entscheidungen ausgeschlossen, usw. usf., auf der anderen Seite fühlen <strong>Schulleiter</strong> sich falsch<br />

verstanden, sehen ihre Erwartungen an die Lehrer nicht erfüllt und glauben, dass ihren Anordnungen<br />

nicht Folge geleistet wird. Auf die Wahrnehmung von inequity folgen Enttäuschung<br />

und Distress. Um so hartnäckiger wird versucht, Gleichheit (equity) wieder herzustellen<br />

(vgl. Buunk & Schaufeli, 1993). Daraus resultiert in vielen Fällen ein Zustand hochgradiger<br />

Regulierung und ein auf administrative Weisungen beschränkter Führungsstil, der an Erwartungen<br />

disziplinarischer Art ablesbar wäre. Da SL bei vielen Gelegenheiten entscheiden<br />

müssten, was im Sinne der übergeordneten Administration „das richtige Vorgehen“ ist, neigen<br />

manche zur meidenden Vorsicht und zu restriktivem Verhalten. Tatsächlich wurde in einer<br />

Vielzahl empirischer Studien (Robinson & Morrison, 2000; für eine Übersicht siehe Hornung,<br />

2004) der negative Zusammenhang zwischen inequity und Variablen wie Arbeitszufriedenheit,<br />

Vertrauen, Bindung und Verpflichtung ebenso belegt wie der positive Zusammenhang<br />

zu Enttäuschung und Fluktuation.<br />

Zur <strong>Schulleiter</strong>-Lehrer-Beziehung liegen theoretische Reflektionen in ausreichender Menge<br />

vor, doch empirische Befunde sind selten. Leithwood et al. (1996) haben sich bemüht, das<br />

Konzept der „transformationalen Leitung“ (TFL) mit Zielvereinbarungen, intellektueller Stimulation,<br />

Wertschätzung, Unterstützung etc. zu verwirklichen. Homfeldt & Barkholz (1994)<br />

ermittelten in ihrer Befragung von SL und Lehrpersonen u. a., dass die SL von den Lehrpersonen<br />

als überwiegend aufgeschlossen angesehen und bei ihr auch um Hilfe nachgesucht<br />

wurde. Das Betriebsklima wurde von den Lehrkräften durchschnittlich als „teilweise bis ü-<br />

berwiegend gut“ eingeschätzt, während es die SL mit „überwiegend bis ausnahmslos gut“<br />

positiver eingeschätzt haben. Neulinger (1990) befragte SL bezüglich ihrer Selbsteinschätzung<br />

und in bezug auf Schulräte und Lehrpersonen. Er nahm an, der <strong>Schulleiter</strong> befinde sich<br />

„sozusagen in einem Zerrfeld verschiedener Kräfte, die auf ihn einwirken, und denen er mit<br />

Hilfe seiner administrativ, fachlich und menschlich begründeten Autorität gerecht werden<br />

muß....“ (S. 226). Die Ergebnisse ergaben ein relativ einheitliches Bild (S. 248): Die Lehrpersonen<br />

sahen die SL in einer weniger restriktiven, konservativen Richtung, mit einer stärkeren<br />

Neigung zur Pädagogisierung, einer geringeren Gesetzesorientierung, stärkeren Innovationsneigung<br />

und geringeren Hierarchiebetonung, als dies die Schulräte über die SL zum Ausdruck<br />

brachten. Zwischen diesen Positionen der Lehrpersonen und Schulräte befand sich die Profillinie<br />

der Selbsteinschätzung der SL. Die SL befinden sich häufig in einem „Schnittpunkt von<br />

Interessen, Anforderungen und Zuständigkeiten“ (S. 226) und haben „eine Mittler- und Vermittlerposition“<br />

(S. 249) inne. Der Autor schließt daraus auf ein Konfliktpotential mit den<br />

Berufspartnern Lehrer und Schulräte (S. 249). Dieses Konfliktpotenzial führt zu teils erheblichen<br />

Belastungen und Einschränkungen der beruflichen Einsatzfähigkeit der <strong>Schulleiter</strong>/innen.<br />

Döbrich, Huck und Roth (1995) belegten die Belastung von <strong>Schulleiter</strong>n/innen.


<strong>Schulleiter</strong> -Lehrer – Relation<br />

Schmitz/Voreck<br />

4<br />

Weber, Weltle und Lederer (2004) analysierten in einer Totalerhebung aller amtsärztlichen<br />

Begutachtungen zur vorzeitigen Dienstunfähigkeit von <strong>Schulleiter</strong>n/innen in Bayern die diagnostizierten<br />

Leiden und fand an erster Stelle im Morbiditätsspektrum psychische Erkrankungen<br />

wie Reaktive/ Rezidivierende Depression, Erschöpfungssyndrome incl. Burnout u. ä. bei<br />

43% der Männer bzw. 49% der Frauen sowie Herz-Kreislauferkrankungen (26% bzw. 3%),<br />

Probleme im Skelett- und Muskelbereich (8% bzw. 15%) u. a. bis hin zu Angst- und Panikstörungen.<br />

Bonsen et al. (2002) führten mit 27 <strong>Schulleiter</strong>n „qualitative“ Gespräche, ohne zu<br />

kategorialen Befunden zu gelangen. Radnitzky, Brockmeyer und Hutmacher (1998) beschrieben<br />

Arbeitsprozesse der Schulleitung und Schulaufsicht, Storath (2001) den Einstieg von<br />

Lehrkräften in die Leitungsfunktion als „Praxisschock“. Die meisten von der Pädagogik<br />

kommenden Autoren behandeln organisationale Fragen und Probleme der Qualifizierung<br />

(Rosenbusch, 2005), Anforderungen an <strong>Schulleiter</strong>/innen unter wechselnden gesellschaftlichen<br />

Bedingungen (Altrichter, 2000), Führungsprobleme und Führungshandeln im Rahmen<br />

der inneren Schulentwicklung, einige liefern dazu empirische Daten, andere betätigen sich als<br />

Ratgeber (Lohmann, 1999; Bonsen et al., 2002; Rosenbusch, 2005; Seitz und Capaul, 2005).<br />

Manche Beiträger scheinen sich im Wolkenraum schultheoretischer Diskurse zu ergehen und<br />

wehren die Mühe der Beschaffung von Beobachtungsdaten mit Argumenten nach Art des<br />

philosophischen Rationalismus ab. Die bisherige Schulleitungsforschung, darin sind sich alle<br />

Autoren einig, hat noch wenig Systematik und Kontinuität. „Eine kohärente Theorie der<br />

Schulleitung liegt für Deutschland nicht vor.“, urteilen Bosse und Kranz (2003, S. 1) kurz und<br />

prägnant; ähnlich äußerten sich u. a. neben den o. g. Autoren Wissinger (1996), Winterhager-<br />

Schmid et al. (1997), Thiemermann (1998), Burger (2002), Pfeiffer (2002). Dazu wird ein<br />

systematischer Überblick hier nicht angestrebt.<br />

2. Ziele der Untersuchung und Methode<br />

Das übergeordnete Ziel dieser Studie liegt darin, einen empirischen Beitrag zur Klärung der<br />

<strong>Schulleiter</strong>-Lehrer-Relation zu liefern. Einen ersten Ansatz sehen wir darin zu erkunden, wie<br />

SL diese Beziehung wahrnehmen und was sie von ihren Lehrern erwarten. In einer explorativen<br />

Befragungsstudie soll geklärt werden, (1) welche Erwartungspräferenzen <strong>Schulleiter</strong>/innen<br />

gegenüber ihren Lehrern/innen hegen, (2) bei welchen Erwartungen aus ihrer Sicht<br />

Handlungsbedarf besteht und (3) welche Auswirkungen die mögliche Nicht-Erfüllung ihrer<br />

Erwartungen haben kann.<br />

2.1. Die Untersuchungsgruppe<br />

240 <strong>Schulleiter</strong>/innen, davon einige in stellvertretender Funktion, incl. einiger Lehrer, betraut<br />

mit sonstigen leitenden Aufgaben, z. B. Mitarbeit in der Schulleitung an größeren Schulen,<br />

wurden befragt. Davon sind 54 (22,5%) weiblich. 119 Personen (49,6%) kommen von Grund-<br />

(GS) und Hauptschulen (HS), (66,4% m, 33,6% w), davon 4 von Sonderschulen. 121 Personen<br />

(50,4%) kommen von Berufsschulen (BS) (88,4% m, 11,6% w).<br />

Alter: 4 (1,7) Personen sind unter 40 Jahre alt; 47 (19,6%) unter 50; 174 (72,5%) sind zwischen<br />

50 und 60 Jahre alt und 15 (6,3%) sind über 60. Die Frauen sind tendenziell, jedoch<br />

nicht signifikant, jünger (< 40 Jahre: 5% m, 5,6% w; < 50: 18,8% m, 22,2% w; < 60: 73,7%<br />

m, 68,5% w; > 60: 7% m, 3,7% w; χ 2 -Test, p = 0.06). Die <strong>Schulleiter</strong>/innen der GS/HS sind<br />

etwas jünger als die der BS (GS/HS: < 50 Jahre 28,6%, > 50 71,4%; BS: < 50 14%, > 50<br />

86%; χ 2 (df=3)= 29,33; p < .000).


<strong>Schulleiter</strong> -Lehrer – Relation<br />

Schmitz/Voreck<br />

5<br />

Im durchschnittlichen Dienstalter (Anzahl Jahre im Schuldienst) gibt es kaum Differenzen, es<br />

beträgt bei Frauen 26,7 Jahre, bei Männern 27,3 Jahre (mittlere Differenz 1,7; p = .07). Die<br />

GS/HS-<strong>Schulleiter</strong>innen (n = 40) sind 24,4 Jahre im Schuldienst, diejenigen in BS (n = 14)<br />

29,8 Jahre (mittl. Diff. 5,4 Jahre, p < .01). Die GS/HS-<strong>Schulleiter</strong> (n = 79) sind durchschnittlich<br />

27 Jahre im Schuldienst, die der BS (n = 107) 27,7 Jahre (mittl. Diff. 0,7, n. s.). Das<br />

Dienstalter korreliert naturgemäß mit dem Lebensalter (r = .55, p < .000).<br />

2.2. Das Instrument<br />

Anhand von vielen Einzelgesprächen, von neun tiefgehenden Interviews und von Gruppendiskussionen<br />

mit mehreren Dutzend <strong>Schulleiter</strong>n/innen wurde ein Instrument mit 26 Items zu<br />

Erwartungen dieser Personengruppe an ihre Lehrer/innen entwickelt. Diese betreffen die methodische<br />

und soziale Kompetenz und das Engagement. Anschließend wurde nach dem Grad<br />

der Erfüllung dieser Erwartungen gefragt sowie nach dem Verhältnis von eigener Investition<br />

und Ertrag (vgl. Bakker et al., 2000), nach dem Grad möglicher Enttäuschung und eigenem<br />

Disengagement (vgl. Schmitz et al., 2002). Die Antworten konnten durch Ankreuzen auf Ratingskalen<br />

(1= trifft gar nicht zu ... 5= trifft genau zu) gegeben werden.<br />

2.3. Die Auswertung<br />

Zunächst wurden die Häufigkeiten der Erwartungen, der Erfüllung der Erwartungen und der<br />

Diskrepanzen von Erwartung und Erwartungserfüllung für die Gesamtstichprobe berechnet.<br />

Die Berechnung der Diskrepanz erfolgte wie folgt: falls die Erwartungserfüllung > als die<br />

Erwartung ausfällt, ist das Ergebnis = .00; falls die Erwartungserfüllung = der Erwartung<br />

ausfällt, ist das Ergebnis ebenfalls = .00; falls die Erwartungserfüllung < als die Erwartung<br />

ausfällt, ergibt sich eine Diskrepanz von Erwartung und Erwartungserfüllung, da nur in diesem<br />

Fall die Erwartung nicht erfüllt wurde. In den beiden anderen Fällen wurde die Erwartung<br />

erfüllt, gleichgültig, ob sie hoch oder niedrig war. Dann wurden Faktorenanalysen der<br />

Erwartungen, der Erfüllung der Erwartungen und der Diskrepanzen von Erwartung und Erwartungserfüllung<br />

gerechnet, um für die nachfolgenden Clusteranalysen die Anzahl der Variablen<br />

zu reduzieren.<br />

Zwecks Identifikation der Erwartungsmuster und der Diskrepanzen von Erwartung und Erwartungserfüllung<br />

wurde jeweils eine hierarchische Clusteranalyse nach dem Ward-<br />

Algorithmus über die in den Faktorenanalysen gefundenen Variablen berechnet. Das Ward-<br />

Verfahren eignet sich besonders zum Reproduzieren der „wahren Gruppenzugehörigkeit“<br />

(vgl. Backhaus et al, 2000) und empfiehlt sich dadurch für das vorliegende Studiendesign. Zur<br />

Optimierung der Lösung wurde anschließend jeweils eine iterativ-partionierende Clusterzentrenanalyse<br />

nach dem k-means Algorithmus durchgeführt (Eckes & Roßbach, 1980). Die<br />

optimierte Lösung wurde in mehreren Schritten bezüglich ihrer Reliabilität und Validität evaluiert.<br />

2.4. Validitätsanalyse<br />

Die interne Validität der Clusterlösung wurde zunächst durch eine vergleichende Betrachtung<br />

der Clusterlösungen in der Gesamt- und den Teilstichproben untersucht. In einem zweiten<br />

Schritt werden die Cluster hinsichtlich des Ausmaßes möglicher Konfundierungen mit soziodemograhischen<br />

Variablen geprüft.<br />

2.5. Reliabilitätsanalyse<br />

Die Reliabilität der gefundenen Clusterlösung wurde hinsichtlich (1) der Anzahl der Cluster,<br />

(2) der Zuordnung der Personen zu den Clustern untersucht.


<strong>Schulleiter</strong> -Lehrer – Relation<br />

3. Die Ergebnisse<br />

Schmitz/Voreck<br />

6<br />

3.1. Übersicht<br />

Die folgenden Daten resultieren aus Gruppendiskussionen und aus jeweils mehrstündigen<br />

Interviews von einigen <strong>Schulleiter</strong>/innen und Studiendirektoren/innen in Leitungsfunktionen<br />

(Grund- u. Hauptschulen, Berufsschulen) bezüglich ihrer Erwartungen gegenüber ihren Lehrern/innen.<br />

Ferner haben viele Befragte im Fragebogen im dafür vorgesehenen Teil ihre persönlichen<br />

Erwartungen niedergelegt. Die Merkmale, die danach erwartet werden, lassen sich<br />

folgenden Kategorien zuordnen: Lehrerdisziplin, Gesundheit und Belastbarkeit, Disziplin der<br />

Schüler, Sozialkompetenz, Methodenkompetenz, Engagement:<br />

Disziplin der Lehrer: Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, Pflichtbewusstsein, Zuverlässigkeit, Loyalität,<br />

Offenheit, Innovation, Selbständigkeit, Selbstsicherheit, Humor, Souveränität, natürliche<br />

Autorität, „pädagogischer Eros“, den <strong>Schulleiter</strong> über Probleme etc. informieren, die Aufsichtspflicht<br />

gewissenhaft wahrnehmen, sich an Abmachungen (Termine) halten.<br />

Gesundheit & Belastbarkeit: Lehrer sollen gesund sein, allgemeine Lebensfreude und eine<br />

hohe Frustrationstoleranz haben, nervlich belastbar sein, eine natürliche Autorität ausstrahlen<br />

und sich durchsetzen, ohne tadeln und strafen zu müssen.<br />

Disziplin der Schüler: Lehrer sollen strengstens auf Disziplin und Pünktlichkeit achten, Störungen/<br />

Disziplinverstöße nicht tolerieren.<br />

Methoden- und Fachkompetenz: Lehrer sollen über gutes Fachwissen verfügen, die verschiedenen<br />

Unterrichtsprinzipien und Unterrichtsmethoden beherrschen, gut erklären können, den<br />

Unterricht präzise vorbereiten, „denn ein guter Unterricht schafft Zufriedenheit, zufriedene<br />

Schüler arbeiten mit und stören nicht“, professionell arbeiten. Notentransparenz. Die Fachkompetenz<br />

i. e. S. wird nicht bezweifelt.<br />

Sozialkompetenz: Schüler motivieren können, („ein türkischer Lehrer konnte es mit einer türkischen<br />

Klasse hervorragend, wo vorher ein erfahrener Lehrer gescheitert war“), das Prinzip<br />

der Verstärkung beherrschen („Das ist äußerst wichtig, z. B. dass ein schwacher Schüler bei<br />

einer falschen Antwort ermutigt und nicht getadelt wird, denn bereits eine einzige falsche<br />

Reaktion lässt eine negative Spirale entstehen“), Vorbild, Gerechtigkeit.<br />

Kollegial zusammenarbeiten (Teamgeist), etwas geben (an Kollegen), ohne etwas dafür zu<br />

fordern, sich gegenseitig entlasten. Zurückstellen eigener Bedürfnisse zum Wohl der Gemeinschaft<br />

(keine Arztbesuche während der Unterrichtszeit).<br />

Engagement: Liebe zum Beruf, sich bei Aktionen der Schule außerhalb des Unterrichts engagieren:<br />

Sie müssen eine besondere eigene Leistung erbringen, jeder muss eine Aufgabe übernehmen<br />

(z.B. Wartung der PC, Sport-Geräteverwaltung, Stundenplanung, Planung von und<br />

Betreuung bei Ausflügen, Reisen usw.), Einsatzfreude, Offenheit für Innovationen, an Fortbildungen<br />

aktiv teilnehmen.<br />

Die <strong>Schulleiter</strong> wurden auch nach den Erwartungen der Mitarbeiter gefragt: u.a. faire Stundenplangestaltung,<br />

Einflussmöglichkeiten z. B. bei der Gestaltung von Aktionstagen, Anerkennung,<br />

Lob („wie die Kinder“), faire Beurteilung.<br />

An irrationalen Erwartungen der Lehrer/innen an die Schulleitungen wurden u. a. genannt:<br />

dass sie nur „gute“, kleine, angenehme Klassen bekommen, der regelmäßige freie Nachmittag,<br />

einen freien Tag pro Woche und keine Arbeit außerhalb der Unterrichtszeit.


<strong>Schulleiter</strong> -Lehrer – Relation<br />

Schmitz/Voreck<br />

7<br />

3.2. Hauptuntersuchung<br />

Die <strong>Schulleiter</strong>teams bestehen in kleineren Schulen und in Grund- und Hauptschulen zumeist<br />

aus ein bis zwei Personen. In größeren Schulen und in den meisten Berufsschulen sind es<br />

Teams zu fünf bis neun Personen.<br />

(1) Angaben zur Arbeitsbelastung: Die Frage nach den Unterrichtsstunden pro Woche wurde<br />

von den <strong>Schulleiter</strong>n/innen in Grund- und Hauptschulen (GS/HS) im Schnitt mit 18,9 (Streuung<br />

5,3; min 2/ max 30) Stunden (durchschnittlich ca. 40% der Gesamtarbeitszeit) angegeben,<br />

von denjenigen der Berufsschule (BS) mit 9,4 Stunden, (Streuung 7,4, min 2/ max 36) d. s. im<br />

Schnitt etwa 19% der Gesamtarbeitszeit. Die Streuungen sind erheblich, auch das Verhältnis<br />

von Unterrichtsstunden vs. Arbeitszeit außerhalb des Unterrichts variiert stark. Die Maxima<br />

wurden von bereits ernannten <strong>Schulleiter</strong>n angegeben, die ihre Position noch nicht besetzt<br />

hatten und von Lehrpersonen, die im Leitungsteam arbeiten. In Einzelfällen wurde durch<br />

Kompensation von Ausfallstunden die Stundenzahl erhöht. Die Frage nach der Arbeitszeit<br />

außerhalb des Unterrichts wurde in GS/HS im Schnitt mit 28,7 (s = 9,8; min 13/ max 50)<br />

Stunden angegeben; 50 Stunden wurden von 9 Personen angegeben. BS-<strong>Schulleiter</strong>/innen<br />

gaben im Schnitt 38,8 (s = 10,9; min 12/ max 60) Stunden an; 60 Stunden wurden von 5 Personen<br />

genannt. Aus diesen Angaben errechnet sich eine Gesamtarbeitsbelastung von im<br />

Schnitt 50,1 (s = 8,9; min 40/ max 77) WoStdn. für die GS/HS-<strong>Schulleiter</strong>/innen und von e-<br />

benfalls 50,1 (s = 7,2; min 40, max 71) WoStdn für die BS-<strong>Schulleiter</strong>/innen; 10 Personen<br />

gaben 65 und mehr Stunden an. 12% unserer <strong>Schulleiter</strong> arbeiten mehr als 60 Stunden, weitere<br />

40% über 50 Stunden. Ferientage sind unberücksichtigt. Die Gesamtarbeitsbelastung ist in<br />

den Schularten gleich verteilt (F: 1,97 n.s.; T = 0,04, df = 206; Signifikanz p = .97). Für die<br />

Richtigkeit dieser Angaben spricht die Übereinstimmung der Schularten untereinander und<br />

die Nähe zu den Angaben bei Döbrich, Huck und Roth (1995, S. 26f) von durchschnittlich<br />

48,3 Stunden. (damals waren 38,5 Stdn. für den öffentlichen Dienst tariflich vereinbart). SL in<br />

Schulen ab 900 Schülern kamen auf 53,5-56,6 Stunden. Allerdings existiert keine objektive<br />

Prüfung aller Angaben.<br />

26,4<br />

8,7 3,4<br />

61,5<br />

40-50 Stdn<br />

51-60 Stdn<br />

61-70 Stdn<br />

71-77 Stdn<br />

Abbildung 1: durchschnittliche Wochenarbeitszeit (n=240) in %<br />

(2) Erwartungen: Die Häufigkeiten bzw. Mittelwerte der Items sind in beiden Schularten annähernd<br />

gleich verteilt. Bei neun Items haben die GS/HS-<strong>Schulleiter</strong> etwas höhere Erwartungen,<br />

bei 12 Items die BS-<strong>Schulleiter</strong>. Die mittleren Differenzen der Mittelwerte liegen bei<br />

allen Items wischen 0,01 bis 0,20 bei einem Rating: 1,00 - 5,00, lediglich vier Items weisen<br />

signifikante (p < .01) Differenzen (0,23 bis 0,62) zwischen den Schularten auf. Alle weiteren<br />

Differenzen zwischen GS/HS vs. BS sind statistisch unbedeutsam. Zwecks Prüfung wurden<br />

die Korrelationen der Ränge der Item-Mittelwerte bei GS/HS mit BS gerechnet. Als Zusammenhangsmaß<br />

eignet sich Spearmans Rangkorrelationskoeffizient für ordinalskalierte Daten.


<strong>Schulleiter</strong> -Lehrer – Relation<br />

Schmitz/Voreck<br />

8<br />

Die Korrelation von GS/HS mit Gesamtgruppe: r = .98 (p < .000); BS mit Gesamtgruppe: r =<br />

.97, (p < .000); GS/HS mit BS: r = .95, (p < .000); die Rangplätze der Item-Mittelwerte sind<br />

also für beide Schularten nahezu identisch. Bestehende leichte Unterschiede können vernachlässigt<br />

werden. Deshalb kann die weitere Analyse mit der Gesamtgruppe n = 240 fortgesetzt<br />

werden. Die Mittelwerte nach Rangplätzen geordnet sind in Tab. 1 dargestellt. Zwecks zusätzlicher<br />

Kontrolle werden in Tab. 3 die Differenzen zwischen den Schularten hinsichtlich<br />

der Item-Komponenten präsentiert.<br />

Rang Item M SD<br />

01 10 Verantwortung übernehmen 4,71 0,55<br />

02 03 sich für die Schüler engagieren 4,69 0,54<br />

03 13 kollegial zusammenarbeiten 4,62 0,62<br />

04 22 Schüler wirksam fördern können 4,61 0,55<br />

05 14 Interesse an der Arbeit zeigen 4,57 0,56<br />

06 21 verschiedene Unterrichtsmethoden beherrschen 4,55 0,61<br />

07 04 selbständig arbeiten 4,51 0,62<br />

08 18 eine gewisse Belastungsfähigkeit mitbringen 4,47 0,57<br />

09 20 vom Sinn ihrer Arbeit überzeugt sein 4,46 0,68<br />

10 01 sich die für schulische Belange voll einsetzen 4,44 0,70<br />

11 19 Disziplinverstöße der Schüler nicht tolerieren 4,41 0,67<br />

12 23 gründliche Unterrichtsvorbereitung 4,40 0,71<br />

13 02 meinen Anordnungen voll nachkommen 4,38 0,73<br />

14 12 meine Anordnungen auch nach außen vertreten 4,31 0,80<br />

15 17 bei besonderen Aufgaben Arbeit freiwillig übernehmen 4,30 0,71<br />

16 05 nicht auf Anweisungen warten 4,23 0,74<br />

17 16 Verstärkungsprinzip anwenden & beherrschen 4,15 0,76<br />

18 25 auf ihre äußere Erscheinung achten 3,92 0,91<br />

19 26 bei Schülern strengstens auf Pünktlichkeit achten 3,88 0,85<br />

20 15 auch außerhalb des Unterrichts voll engagieren 3,73 0,95<br />

21 06 mir über Vorkommnisse sofort Bericht erstatten 3,68 1,00<br />

22 24 Verwaltungsaufgaben nicht scheuen 3,65 0,97<br />

23 11 mich fragen, bevor sie etwas Neues einführen 3,02 1,20<br />

24 09 nicht überall dreinreden wollen 2,89 1,15<br />

25 07 nicht darauf warten, von mir gelobt zu werden 2,63 1,20<br />

26 08 Entscheidungen mir überlassen 2,56 1,03<br />

Tabelle 1: Rangplätze 1-26 der Erwartungen (f1-f26) anhand der Mittelwerte, absteigend*<br />

*Rating: 1= trifft gar nicht zu - 5= trifft genau zu<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

-0,5<br />

-1<br />

10 3 13 22 14 21 4 0 15 6 24 11 9 7 8<br />

BS<br />

GS/HS<br />

Abbildung 2: Die 7 höchsten und die 7 geringsten Erwartungen bzw. Ablehnungen (negative<br />

Werte) der <strong>Schulleiter</strong> in Berufsschulen (BS) und Grund- und Hauptschulen (GS/HS), geord-


<strong>Schulleiter</strong> -Lehrer – Relation<br />

Schmitz/Voreck<br />

9<br />

net anhand der Rangreihe in der gesamten Untersuchungsgruppe (Antworten erfolgten durch<br />

Ankreuzen von 1= trifft gar nicht zu bis 5= trifft voll zu, und wurde zwecks besserer grafischer<br />

Darstellung umgerechnet auf die Skala +2 bis - 2). Die Erwartungen können anhand der<br />

Nummern unter der Grafik in Tabelle 1 ersehen werden.<br />

Eine explorative Faktorenanalyse (Hauptkomponentenanlyse, Varimax Rotation) der Erwartungen<br />

(26 Items) der gesamten Untersuchungsgruppe (N = 240, Kaiser Normalisierung und 7<br />

Iterationen) erbrachte 6 Komponenten (57 % Varianzaufklärung), vgl. Tabelle 2. Inhaltlich<br />

unpassende Items werden nicht berücksichtigt.<br />

• Faktor 1 ist aus 5 Items zusammengesetzt, die sich auf die Motivation der Mitarbeiter<br />

beziehen: sich voll einsetzen; sich außer Unterricht voll engagieren, ... Arbeit freiwillig<br />

übernehmen, u. dgl. m..<br />

• Faktor 2, aus 5 Items zusammengesetzt, welche die Methoden- und Fachkompetenz<br />

betreffen: gründliche Unterrichtsvorbereitung; verschiedene Unterrichtsmethoden beherrschen,<br />

Schüler fördern können etc..<br />

• Faktor 3 ist aus 5 Items zusammengesetzt, die auf Mitarbeit bezogen sind.<br />

• Die 4 Items von Faktor 4 betreffen Selbständigkeit: selbständig arbeiten, nicht auf Anweisungen<br />

warten, sich voll einsetzen, etc..<br />

• Faktor 5 ist aus Items zusammengesetzt, die sich auf die Disziplin der Lehrer/innen beziehen:<br />

mir sofort Bericht erstatten; nicht dreinreden; Entscheidungen mir überlassen, u.<br />

dgl..<br />

• Faktor 6 Schülerdisziplin: bei Schülern Disziplinverstöße nicht tolerieren, strengstens auf<br />

Pünktlichkeit achten.<br />

Kennwert/ F1 F2 F3 F4 F5 F6<br />

Komponente<br />

Anzahl Items 5 4 5 4 4 2(1)<br />

Eigenwert 6,0 3,6 2,5 1,4 1,2 1,1<br />

Varianzaufklärung 11% 10,5% 9,7% 9,6% 8,6% 7,4%<br />

Ladungen .75-.58 .76-.55 .74-.54 .71-.54 .77-.64 .71-.43<br />

Mittelwert 4,31 4,54 4,23 4,47 3,30 3,88<br />

Varianz 0.53 0.38 0.60 0.43 1.20 0.70<br />

Cronbachs Alpha .74 .72 .69 .64 .62 .59<br />

Tabelle 2: Kennwerte der rotierten Komponentenlösung<br />

Um die Wirkung möglicher Konfundierungen zu prüfen, wird in Tabelle 3 (vgl. Abbildung 1)<br />

ein Vergleich der Erwartungskomponenten in Grund- und Hauptschulen GS/HS und Berufsschulen<br />

BS vorgenommen.


<strong>Schulleiter</strong> -Lehrer – Relation<br />

Schmitz/Voreck<br />

10<br />

5<br />

4,5<br />

3,5 4<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

GS/HS<br />

BS<br />

Hohe Motivation<br />

Methodenkompetenz<br />

Mitarbeit<br />

Lehrerdisziplin<br />

Abbildung 3: Vergleich GS/HS vs. BS in den Erwartungskomponenten<br />

GS/HS BS F t Diff. P-Wert<br />

n= 119 n=121<br />

Hohe Motivation M 4,31 4,31 .53 .105 .01 .92<br />

F1 SD .53 .47<br />

Methodenkompetenz M 4,56 4,58 .12 -.42 -.02 .68<br />

F2 SD .42 .47<br />

Mitarbeit M 4,26 4,21 .84 .36 .05 .45<br />

F3 SD .44 .55<br />

Selbständigkeit M 4,45 4,49 .12 -.62 -.04 .54<br />

F4 SD .44 .46<br />

Lehrerdisziplin M 2,94 3,14 .12 -.01 -.20 .05<br />

F5 SD .75 .75<br />

Schülerdisziplin M 3,76 4,01 15.13 ** -2,3 -.25 .03<br />

F6 SD .92 .73<br />

Tabelle 3: Vergleich GS/HS vs. BS in den Erwartungskomponenten<br />

Anmerkung: Auf der Grundlage eines fünfstufigen Ratings (1= trifft überhaupt nicht zu bis 5= trifft voll zu) wurden<br />

für die sechs Variablen jeweils die Skalenmittelwerte berechnet. ** = p


<strong>Schulleiter</strong> -Lehrer – Relation<br />

Schmitz/Voreck<br />

11<br />

(3) Ergebnisse der Faktoren- und Clusteranalysen der Diskrepanzen<br />

Bei Anwendung des Prinzips der Reziprozität kann es nicht einfach darum gehen, welche<br />

Erwartungspräferenzen vorliegen, sondern vielmehr darum, bei welchen Erwartungen aus SL-<br />

Sicht ein Handlungsbedarf besteht. Handlungsbedarf besteht bei denjenigen Erwartungen, die<br />

sowohl präferiert als auch nicht erfüllt werden. Das Ziel der weiteren Berechnung liegt folglich<br />

darin, Personengruppen unter den <strong>Schulleiter</strong>n hinsichtlich möglicher Muster der Diskrepanzen<br />

von Erwartungen und Erwartungserfüllung (E-EE-Diskrepanzen) aufzufinden. Dazu<br />

wurden Clusteranalysen gerechnet. Da es empfehlenswert ist, vor einer Clusteranalyse die<br />

Variablenzahl, die hier 26 beträgt, zu reduzieren, wurden Faktorenanalysen gerechnet.<br />

Eine explorative Faktorenanalyse (Hauptkomponentenanlyse, Varimax Rotation) der Erwartungs-Erwartungserfüllungs-Diskrepanzen<br />

(Kaiser Normalisierung, 14 Iterationen) erbrachte<br />

6 Faktoren (54,8% Varianzaufklärung), die zu vier Komponenten zusammengefasst werden:<br />

• Komponente 1 ist aus Items zusammengesetzt, die sich auf die Motivation der Mitarbeiter<br />

beziehen (sich voll einsetzen; sich für die Schüler engagieren, ... Arbeit freiwillig übernehmen,<br />

Verantwortung übernehmen, u. dgl. m.). Die Varianzaufklärung beträgt 28,6%,<br />

Eigenwert 7,44, α= .87.<br />

• Komponente 2 (7,9% r Varianzaufklärung, Eigenwert 2,06, α= .74) besteht aus Items, die<br />

sich auf die Methodenkompetenz beziehen (gründliche Unterrichtsvorbereitung; verschiedene<br />

Unterrichtsmethoden beherrschen etc.).<br />

• Komponente 3 (Varianzaufklärung 5,8%, Eigenwert 1,5, α= .63) ist aus Items zur Schülerdisziplin<br />

zusammengesetzt (bei Schülern strengstens auf Pünktlichkeit achten, Disziplinverstöße<br />

nicht tolerieren, usw.).<br />

• Komponente 4: Die übrigen drei Faktoren sind aus Items zusammengesetzt, die sich auf<br />

die Disziplin der Lehrer/innen beziehen (mir sofort Bericht erstatten; nicht dreinreden;<br />

Entscheidungen mir überlassen, u. dgl.). Die Eigenwerte liegen knapp über 1, α = .47 bis<br />

.20. Die Faktorladungen sind stets nur bei einem Item >.70; deshalb wurden sie zu einer<br />

Komponente zusammengefasst mit einer gesamten Varianzaufklärung von 12,6% und α =<br />

.59. Diese vier Faktoren bilden die Basis für die weiteren Berechnungen.<br />

Zur Identifikation der Muster der Erwartungs-Erwartungserfüllungs-Diskrepanzen (E-EE-<br />

Diskrepanz) wurde zunächst eine hierarchische Clusteranalyse nach dem Ward-Algorithmus<br />

(quadrierte euklidische Distanzen) über vier Erwartungsvariablen, die in der eben beschriebenen<br />

explorativen Faktorenanalyse gefunden wurden, berechnet (240 gültige Fälle, keine fehlenden<br />

Werte). Die Rechnung ergab zwei Cluster über je zwei Variablen. Die Cluster sind in<br />

sich relativ geschlossen. Cluster 1 fasst die Variablen Motivation der Mitarbeiter und Methodenkompetenz<br />

ziemlich eng zusammen (Distanz < 1; Näherungswert 51,2; Koeffizient 28,58).<br />

Cluster 2 fasst die Variablen Schülerdisziplin und Lehrerdisziplin zusammen (Distanz < 10,<br />

Näherungswert 123,1; Koeffizient 90,12). Beide Cluster weisen eine relativ hohe Distanz (25)<br />

zueinander auf (Näherungswerte 158,9 - 205,6; Koeffizient 206,5). Eine 3-Clusterlösung wäre<br />

zwar möglich gewesen, aber sowohl aus statistischen als aus inhaltlichen Gründen ist die 2-<br />

Clusterlösung vorzuziehen. Zwecks Optimierung der Lösung wurde eine Clusterzentrenanalyse<br />

durchgeführt. Die Konvergenz konnte aufgrund geringfügiger Änderung der Clusterzentren<br />

erreicht werden. Die aktuelle Iteration beträgt 6. Der Mindestabstand zwischen den Zentren<br />

beträgt 4,90. Damit wurde die 2-Clusterlösung der hierarchischen Clusteranalyse bestätigt.<br />

Zwischenergebnis<br />

Die Anzahl der Fälle in Cluster 1 beträgt 170, in Cluster 2 sind es 70. Die ANOVA-Analyse<br />

ergab hohe Signifikanzwerte (alle p< .000) für die vier Variablen. Cluster 2 umfasst 70 Perso-


<strong>Schulleiter</strong> -Lehrer – Relation<br />

Schmitz/Voreck<br />

12<br />

nen, die zwar in allen Komponenten zu höheren Erwartungs-Diskrepanzen neigen als die 170<br />

Angehörigen des Clusters 1, sie haben aber in den Disziplin-Items die geringsten Diskrepanzen,<br />

d.h. dass in diesen Items die höchste Erfüllung erreicht wurde. Das bedeutet, dass sie ihre<br />

Erwartungen bezüglich der Disziplin der Schüler und der Lehrer am stärksten durchsetzen.<br />

Wegen dieser Tendenz sollen die 70 Angehörigen dieses Cluster 2 die administrativ orientierten<br />

<strong>Schulleiter</strong>/innen genannt werden im Unterschied zu den Angehörigen des Cluster 1, die<br />

eher pädagogisch orientiert sind.<br />

Validität und Stabilität der Clusterlösungen<br />

Zur Absicherung der Clusterlösungen schlagen Eckes und Roßbach (1980, S. 105 ff) mehrere<br />

Möglichkeiten vor, die hier realisiert werden. Da eine größere Stichprobe von Klassifikationsobjekten<br />

vorliegt, konnten mehrere Teilstichproben nach Zufall gezogen und mit dem selben<br />

Clusterverfahren eine Clusterlösung erzeugt werden. Die CA einer Zufallsstichprobe von<br />

ca. 50% der Fälle (n = 118) ergab vier Cluster. Das Dendrogramm ist mit dem der Gesamtstichprobe<br />

identisch. Die CA einer weiteren Teilstichprobe von 55% der Fälle (n = 135) erzeugte<br />

ebenfalls vier Cluster mit einem identischen Dendrogramm. Ein Vergleich der Werte<br />

in den Näherungsmatrixen der zwei Teilstichproben und der Gesamtgruppe weist identische<br />

Relationen auf ebenso wie der Vergleich der Distanzwerte. Wie in der Gesamtstichprobe zeigten<br />

die Kurven der Fehlerquadratsummen gleiche Verläufe in den Teilstichproben. Damit<br />

konnte die 2-Clusterlösung der Gesamtstichprobe in zwei Teilstichproben repliziert werden.<br />

Der rechnerische Vergleich der Clusterlösungen der Teilstichproben ergab ein Kappa = .98 (p<br />

< .000). Die Ward-Methode wurde durch die Complete-Linkage Methode und Linkage zwischen<br />

den Gruppen voll bestätigt, während die Single-Linkage und die Zentroid-Methode im<br />

2. Cluster etwas größere Distanzen zwischen den Variablen generierten, aber die 2-<br />

Clusterlösung bestätigten. Damit kann die Stabilität der 2-Clusterlösung nicht angezweifelt<br />

werden.<br />

Besondere Sorgfalt wurde auf die Prüfung der Clusterlösungen in den Teilgruppen der BSund<br />

der GS/HS-<strong>Schulleiter</strong> gelegt, da diesen eine Dienstbeurteilung nicht zusteht im Unterschied<br />

zu den BS-<strong>Schulleiter</strong>n. Allerdings beziehen die Items sich nicht auf diese Funktion.<br />

Die Clusteranalyse der GS/HS-Gruppe (Ward-Algorithmus, 119 gültige Fälle, keine fehlenden<br />

Werte) ergab 2 Cluster mit je 2 Variablen. Cluster 1 umfasst die Variablen Lehrerdisziplin<br />

und Schülerdisziplin, (Distanz < 1, Näherungswert 29,15), Cluster 2 umfasst die Variablen<br />

Motivation und Methodenkompetenz (Distanz < 1, Näherungswert 29,52). Beide Cluster weisen<br />

eine relativ hohe Distanz (> 25) auf. Die Näherungswerte zwischen den Variablen von<br />

Cluster 1 vs. Cluster 2 liegen zwischen 57,9 und 102,3. Die anschließend gerechnete Clusterzentrenanalyse<br />

bestätigte das Ergebnis. Die aktuelle Iteration beträgt 5, der anfängliche Mindestabstand<br />

zwischen den Zentren 4,82. Die ANOVA-Analyse ergab hohe Signifikanzwerte<br />

(p< .000) für die vier Variablen. Die Anzahl der Fälle ist 28 in Cluster 1 und 91 in Cluster 2.<br />

Somit ist das Ergebnis der Clusteranalysen der Gesamtgruppe voll bestätigt. Lediglich die<br />

Reihenfolge der Cluster ist verändert, doch das mindert den Befund nicht.<br />

Auch für die BS-Gruppe wurde die entsprechende Clusteranalyse (Ward) über 4 Erwartungsvariable<br />

gerechnet (121 gültige Fälle, missings = 0). Cluster 1 umfaßt, wie bei der Gesamtgruppe,<br />

die Variablen Motivation und Methodenkompetenz, (Distanz < 1, Näherungswert<br />

28,00), Cluster 2 umfasst die Variablen Lehrerdisziplin und Schülerdisziplin, die mit einer<br />

Distanz = 7 etwas weniger eng zusammenliegen (Näherungswert 93,5), jedoch beträgt die<br />

Distanz zum 1. Cluster 15 (Näherungswerte 93,6 - 103). Die anschließende Clusterzentrenanalyse<br />

bestätigt die 2 Cluster (aktuelle Iteration = 6). Der anfängliche Mindestabstand zwischen<br />

den Zentren beträgt 4,73, die ANOVA-Analyse ist durchweg signifikant. Die Anzahl


<strong>Schulleiter</strong> -Lehrer – Relation<br />

Schmitz/Voreck<br />

13<br />

der Fälle beträgt 81 in Cluster 1 und 40 in Cluster 2. Die Zuordnung der gesamten Fälle zu<br />

den Clustern differiert lediglich um 2 Personen.<br />

Hiermit wurden die Merkmale einer prädiktiven Validität nach Eckes und Roßbach (ebd.) für<br />

beide Teilstichproben erfüllt. Abschließend lässt sich feststellen, dass die Ergebnisse aller<br />

Clusteranalysen in den Teilstichproben das Resultat der CA in der gesamten Untersuchungsgruppe<br />

voll bestätigen. Die gefundene Lösung erweist sich als stabil. Die optimierte Clusterzuordnung<br />

stellt die Grundlage für alle weiteren Berechnungen dar.<br />

Soziodemografische Variablen und Clusterzuordnung<br />

Im Folgenden wird geprüft, ob den üblichen soziodemografischen Merkmalen irgendeinen<br />

Einfluss auf die pädagogisch geleitete bzw. auf die administrativ orientierte <strong>Schulleiter</strong>gruppen,<br />

die in den Clusteranalysen gefunden wurden, zugeschrieben werden muss. In Tabelle 4<br />

sind die Daten dargestellt.<br />

Geschlecht<br />

Schulart<br />

Alter<br />

Dienstalter<br />

Arbeitszeit außer<br />

Unterricht<br />

Unterrichtsstunden<br />

Gruppenzugehörigkeit<br />

Signifikanztest<br />

pädagogisch administrativ Prüfgröße p-Wert<br />

n=170 n=70<br />

m 77,1% 78,6% χ 2 (df = 1)= .87<br />

.07<br />

w 22,9% 21,4% χ 2 (df = 1)= .04<br />

3.63<br />

GS/HS 53,5% 40,0%<br />

BS 46,5% 60,0%<br />

< 40 1,8% 1,4% χ 2 (df = 3)= .11<br />

7,10<br />

40-49 22,9% 11,4%<br />

50-60 67,6% 84,3%<br />

>60 7,6% 2,9%<br />

M: 27,11 26,7 t (df = 237)= .42<br />

.54<br />

SD 6,47 4,87<br />

M 33,19 35,20 t (df = 237)= - .22<br />

1,23<br />

SD 11,44 11,70<br />

M 14,39 13,41 t(df = 238)= .39<br />

.86<br />

SD 7,84 8,42<br />

Tabelle 4: Vergleich der Gruppen in soziodemografischen Variablen<br />

Anhand Tabelle 4 ist festzustellen, dass die SL der GS/HS-Gruppe eine leichte Tendenz zu<br />

pädagogischen Werten im Vergleich zu den BS-SL hat; diese Tendenz ist knapp signifikant.<br />

Von den 119 GS/HS-<strong>Schulleiter</strong>n gehören 91 (75,5%) zur pädagogischen Gruppe und 28<br />

(23,5%) zur administrativen Gruppe, während von den 121 BS-<strong>Schulleiter</strong>n 79 (65,3%) zur<br />

kooperativen und 42 (34,7%) zur administrativ orientierten Gruppe gehören. Wenn man von<br />

dieser statistischen Tendenz absieht, darf für alle weiteren Berechnungen gemäß Tabelle 4<br />

angenommen werden, dass die Clusterzugehörigkeit nicht durch soziodemografische Daten<br />

beeinflusst ist.


<strong>Schulleiter</strong> -Lehrer – Relation<br />

Schmitz/Voreck<br />

14<br />

Das entscheidende Ergebnis ist in Tabelle 5 bzw. in Abbildung 4 anhand des Einflusses der<br />

Clusterzugehörigkeit auf die Höhe der Diskrepanzen von Erwartung (E) und Erwartungserfüllung<br />

(EE), bezogen auf die Komponenten, dargestellt. Danach zeigen die administrativ eingestellten<br />

SL in allen Komponenten höhere Diskrepanzen zwischen Erwartung (E) und Erwartungserfüllung<br />

(EE) als die pädagogisch orientierten SL.<br />

hohe Motivation<br />

Methodenkompetenz<br />

Mitarbeit<br />

Selbstständigkeit<br />

Lehrerdisziplin<br />

Schülerdisziplin<br />

Gruppenzugehörigkeit Signifikanztest<br />

pädagogisch adminstrativ F t df Differenz p<br />

n=170 n=70<br />

M 0,69 1,63 13,2 ** -14,5 238 -,94 .000<br />

SD 0,39 0,58<br />

M 0,70 1,62 11,4 -14,0 238 -,92 .000<br />

SD 0,39 0,60<br />

M 0,50 1,36 23,15 11,49 238 -.86 .000<br />

SD 0,45 0,68<br />

M 0,57 0,88 2,55 -3,72 238 .31 .000<br />

SD 0,55 0,65<br />

M 0,27 0,78 23,2 ** -4,26 238 -.50 .000<br />

SD 0,39 0,60<br />

M 0,15 0,24 4,92* 1,69 238 -0,8 .10<br />

SD 0,34 0,37<br />

Anmerkung: Auf der Grundlage eines fünfstufigen Ratings (1= trifft überhaupt nicht zu bis 5= trifft voll zu) wurden<br />

für die sechs Variablen jeweils die Skalenmittelwerte berechnet. ** = p


<strong>Schulleiter</strong> -Lehrer – Relation<br />

Schmitz/Voreck<br />

15<br />

überlassen“, voll zugestimmt, 38,1% sind unschlüssig und 48,3% lehnen diese Aussage ab.<br />

Diese 13,5% erwarten auch, „dass mir meine L nicht überall dreinreden“, ... „mich fragen,<br />

bevor sie etwas Neues einführen“, „meinen Anordnungen voll nachkommen“.<br />

Zur inhaltlichen Verifikation bzw. Falsifikation dieses Befundes i. S. einer Prüfung seiner<br />

internen Validität ist die Frage geeignet, wie viele Personen des Lehrkörpers den Erwartungen<br />

der <strong>Schulleiter</strong> entsprechen. Die Antwort konnte in Angaben von Prozent auf das Rating: völlig,<br />

größtenteil, teils ... teils, eher weniger, gar nicht gegeben werden (vgl. Tabelle 6).<br />

40,00%<br />

35,00%<br />

30,00%<br />

25,00%<br />

20,00%<br />

15,00%<br />

10,00%<br />

5,00%<br />

0,00%<br />

völlig größtenteils teils...teils eher<br />

weniger<br />

gar nicht<br />

pädagogisch<br />

administrativ<br />

Abbildung 5: Lehrer/innen entsprechen den meisten Erwartungen der <strong>Schulleiter</strong>/innen<br />

Lehrer/innen entsprechen den meisten Erwartungen der <strong>Schulleiter</strong>/innen<br />

Gruppenzugehörigkeit<br />

pädagogisch<br />

n=170<br />

administrativ<br />

n=70 F t Diff. p<br />

völlig M 34,80% 17,86% 31,87** 6,4 16,9 .000<br />

größtenteils M 35,14% 28,89% 10,47** 2,7 6,25 .001<br />

teils...teils M 19,65% 30,26% 0,01 4,8 10,61 .000<br />

eher weniger M 7,65% 14,40% 6,24* 6,5 6,75 .000<br />

gar nicht M 2,91% 6,10% 1,71 4,2 3,19 .000<br />

Tabelle 6: Clusterzugehörigkeit und Erwartungs-Entsprechung<br />

Die Folgen der Diskrepanzen von Erwartung und Erwartungserfüllung (E-EE-Diskrepanzen)<br />

Um die Folgen der E-EE-Diskrepanzen (Outcome-Variable) zu prüfen, wurden die Fragen<br />

gestellt, ob die <strong>Schulleiter</strong> annehmen, dass die Lehrer (1) unberechtigte Erwartungen an sie<br />

hegen, (2) ob sie den Eindruck haben, an persönlichem Aufwand und Einsatz mehr zu investieren,<br />

als sie zurück erhalten, (3) ob sie von ihren Mitarbeitern enttäuscht sind, und (4) ob sie<br />

kündigen würden, wenn sie könnten. Die Daten werden in Abbildung 6 und Tabelle 7 präsentiert:


<strong>Schulleiter</strong> -Lehrer – Relation<br />

Schmitz/Voreck<br />

16<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

pädagogisch<br />

administrativ<br />

unberechtigte<br />

Erwartungen<br />

Investition<br />

Enttäuschung<br />

Kündigung<br />

Abbildung 6: Clusterzugehörigkeit und Enttäuschungen<br />

Gruppenzugehörigkeit<br />

Signifikanztest<br />

pädagogisch adminstrativ F t Differenz p<br />

n=170 n=70<br />

(df=238)<br />

unberechtigte Erwartungen<br />

M 2,44 2,93 0,00 3,4 .49 .001<br />

SD 1,00 1,07<br />

Investition<br />

M 2,51 3,24 0,02 4,1 .74 .000<br />

SD 1,29 1,27<br />

Enttäuschung M 1,65 2,46 16,67 ** 5,95 .80 .000<br />

SD 0,84 1,18<br />

Kündigung<br />

M 1,46 1,74 7,26 ** 1,88 .28 .06<br />

SD 0,98 1,25<br />

Tabelle 7: Clusterzugehörigkeit und Enttäuschungen<br />

Die Gruppendifferenzen zwischen pädagogisch vs. administrativ orientierten SLn sind groß<br />

und hoch signifikant. Die administrativ orientierten SL vermuten bei ihren Lehrern deutlich<br />

häufiger unberechtigte Erwartungen, glauben, mehr zu investieren als sie zurück erhalten und<br />

sind deutlich stärker enttäuscht als die pädagogisch geleiteten <strong>Schulleiter</strong>/innen; Ausnahme -<br />

jedoch bei gleicher Tendenz - ist die Neigung zur Kündigung. Auch in der Forschungsliteratur<br />

neigen Vorgesetzte selten dazu, wegen ihrer Mitarbeiter - offen oder innerlich - zu kündigen..<br />

4. Diskussion<br />

Von den 240 <strong>Schulleiter</strong>n/innen (SL) dieser Studie fällt eine Gruppe von rund 70 (29,2%)<br />

<strong>Schulleiter</strong>n auf. Diese Cluster 2-<strong>Schulleiter</strong> haben zwar in allen Komponenten höhere Ist-<br />

Soll-Diskrepanzen bezüglich Erwartungen und Erwartungserfüllung als die Cluster 1-<br />

<strong>Schulleiter</strong>, sie weisen aber in den auf Disziplin und Verwaltung bezogenen Items die relativ<br />

geringsten Diskrepanzen auf. Das kann nur bedeuten, dass sie bei der Durchsetzung ihrer Erwartungen<br />

in diesem Bereich mehr Mühe aufwenden als im pädagogischen Bereich; und sie<br />

haben Erfolg, vermutlich weil formale Verwaltungsvorgänge und Disziplinverstöße sich<br />

leichter kontrollieren lassen. Weil sie offensichtlich Verhaltensweisen wie Disziplin, Pünktlichkeit,<br />

Ordnung und Engagement bei der Durchführung von Verwaltungsaufgaben für wichtiger<br />

erachten als pädagogisches Verhalten, wird angenommen, dass sie sich mehr als die an-


<strong>Schulleiter</strong> -Lehrer – Relation<br />

Schmitz/Voreck<br />

17<br />

deren durch Werte, die an der Administration orientiert sind, leiten lassen. Wegen der höheren<br />

Ist-Soll-Diskrepanzen kann vermutet werden, dass diese <strong>Schulleiter</strong>gruppe im pädagogischen<br />

Bereich des kooperativen Führens weniger kompetent ist als die andere Gruppe.<br />

Da das Verhalten weitgehend durch die Wertüberzeugungen gesteuert wird, ist anzunehmen,<br />

dass diese Gruppe sich ihren Lehrern, auch Schülern gegenüber weniger pädagogisch und<br />

eher von Vorschriften geleitet verhält. So kommentierte ein <strong>Schulleiter</strong>, der typisch für diese<br />

Gruppe zu sein scheint, die Supervisionserfahrung einer Kollegin: „Ich hätte nicht gedacht,<br />

dass Sie so ein Psychozeug nötig haben“. Ihr Verhalten kann dann leicht als autoritär wahrgenommen<br />

werden. Dieser Zusammenhang wäre bedenklich, denn kaum ein Faktor wirkt sich<br />

stärker auf die Leistung und Motivation der Mitarbeiter aus als der direkte Vorgesetzte; das<br />

wurde von uns auch für den schulischen Bereich in zwei unabhängigen Studien belegt<br />

(Schmitz, Jehle, Gayler, 2004, S. 76 ff).<br />

Bei Vorliegen gehäuft überhöhter Erwartungen ist auch die Wahrscheinlichkeit der Nichterfüllung<br />

dieser Erwartungen erhöht. Das ist allein rechnerisch, ohne weitere Deutungen heranziehen<br />

zu müssen, nachvollziehbar. Aber damit sollen andere mögliche Gründe nicht ausgeschlossen<br />

werden: Die eher an administrativen Werten orientierten SL haben vermutlich weniger<br />

Möglichkeiten, ihre Vorstellungen durchzusetzen, u. z. aus mehreren Gründen: die<br />

meisten Lehrer sind bei der gegenwärtigen Altersstruktur der Lehrkörper nicht mehr auf eine<br />

Beurteilung angewiesen, weil sie die Altersgrenze dazu überschritten haben, oder weil sie<br />

bereits befördert worden sind, und damit das Ende der Karriere erreicht haben, und schließlich,<br />

weil viele Lehrer/innen diesen Führungsstil ablehnen und mit Reaktanz oder einer Tendenz<br />

zur inneren Kündigung reagieren, oder weil sie Anweisungen, die kaum an pädagogischen<br />

Werten orientiert erscheinen, ignorieren bzw. hinhaltend und verspätet reagieren.<br />

Damit wäre auch erklärt, dass die „administrative“ Gruppe sehr viel mehr als die „pädagogische“<br />

Gruppe zur Enttäuschung über ihre Lehrer neigt. Der Befund ist hoch signifikant. Enttäuschung<br />

ist der unmittelbar nachfolgende emotionale Zustand, der sich bei negativem Ausgang<br />

eines Ist-Soll-Vergleichs einstellt. Dieser Zustand resultiert in eine diffuse Unzufriedenheit.<br />

Nun könnte die Leiterperson das Anspruchsniveau der Erwartungen an die Mitarbeiter<br />

senken. Dies führt jedoch - nach dem Modell der Arbeitszufriedenheit von Bruggemann<br />

(1974) - zu einer resignativen Zufriedenheit. Die meisten Leiterpersonen werden dagegen<br />

eher neue Lösungsversuche starten mit dem Ziel, das Anspruchsniveau ihrer administrativ<br />

geleiteten Erwartungen beizubehalten und durchzusetzen. Bei Erfolg könnte seitens der<br />

<strong>Schulleiter</strong> anfangs eine gewisse Zufriedenheit folgen, die aber nicht lange anhalten wird,<br />

weil schon bald die zunehmende Demotivierung der frustrierten Lehrer sich auswirken würde.<br />

Das erhöht den Grad der Enttäuschung der <strong>Schulleiter</strong>, bei einigen bis hin zu Kündigungsfantasien.<br />

Ratsam ist deshalb, eine Änderung des Bezugsystems zu bewerkstelligen: Die vorwiegend an<br />

Administration, Ökonomie und Verwaltung orientierte Einstellung sollte durch eine an pädagogischen<br />

Werten und kooperativer Führung orientierte Einstellung ersetzt bzw. zumindest<br />

erweitert werden. Damit würden die Ansprüche und Erwartungen inhaltlich redefiniert werden.<br />

Eine Änderung des Bezugsystems ist allerdings nicht leicht, zumal es höchstwahrscheinlich<br />

in der Persönlichkeit verankert ist. Die Hilfestellung durch einen gut ausgebildeten psychologischen<br />

Supervisor wäre nötig.<br />

Die geringere Enttäuschung der pädagogischen Gruppe deutet auf ihre bessere Sozial- und<br />

Führungskompetenz. Dass diese <strong>Schulleiter</strong> zwar generell keine niedrigeren Erwartungen an<br />

ihre Lehrer hegen, aber dennoch mehr Erfüllung ihrer Erwartungen angeben, ist als Hinweis<br />

auf ihre bessere Realitätsorientierung zu werten.


<strong>Schulleiter</strong> -Lehrer – Relation<br />

Schmitz/Voreck<br />

18<br />

Zu unserem Untersuchungsdesign muss allerdings einschränkend angemerkt werden, dass die<br />

untersuchten Erwartungen und Verpflichtungen keinesfalls erschöpfend angelegt sind, vielmehr<br />

kann es sich lediglich um eine Selektion handeln.<br />

Unsere Befunde können durch qualitative Beobachtungsdaten der <strong>Schulleiter</strong>-Lehrer-Relation<br />

erweitert werden: Während einige Lehrer erwarten, dass mit ihrem Stundendeputat, der Arbeit<br />

an den Unterrichtsvorbereitungen, Klausurenkorrekturen u. ä. ihr Beitrag geleistet ist, erwarten<br />

SL - zu Recht -, dass ihre L „sich auch außerhalb des Unterrichts voll engagieren“ und<br />

„bei besonderen Aufgaben Arbeit freiwillig übernehmen“. Hier bestehen widersprüchliche<br />

Erwartungen, die das SL-L-Verhältnis schwer belasten können, so lange sie unausgesprochene,<br />

unreflektierte Erwartungen bleiben. Beide Seiten müssen notweniger Weise mit der anderen<br />

Partei unzufrieden sein. Dass offen eingestellte SL von ihren Lehrern erwarten, selbständig<br />

zu arbeiten, ist verständlich. Paradox ist aber, dass administrativ orientierte SL ebenfalls<br />

Selbständigkeit erwarten. Vielleicht ist das ein Trend im Rahmen der gegenwärtig diskutierten<br />

Forderung nach mehr Eigenverantwortung der Lehrer im Gefolge von TIMSS und PISA<br />

(Uhlig, 2005). Sie belasten das SL-L-System mit widersprüchlichen Erwartungen, so dass<br />

ihren Lehrern keine klare Orientierung hinsichtlich der SL-Erwartungen möglich ist.<br />

Eine häufige Klage von Lehrkräften lautet, von ihren SL nicht an Entscheidungsprozessen,<br />

die schulischen Belange betreffend, eingebunden zu werden (Schmitz, Gayler, Jehle, 2002).<br />

Gleichzeitig klagen SL darüber, dass Lehrer dazu tendieren, die Anzahl von Besprechungen,<br />

aber auch von Fortbildungen und anderen Aktivitäten außerhalb des Unterrichts einzuschränken,<br />

weil diese zu Lasten ihrer Freizeit gehe. Auch das ist ein Beispiel für widerstreitende<br />

Erwartungen, welche die SL-L-Beziehung belasten.<br />

Belastung und Frustration der Lehrpersonen durch ihre <strong>Schulleiter</strong> bewirken bei vielen eine<br />

psychosomatische Symptomatik sowie Tendenzen zum Burnout oder zur inneren Kündigung<br />

(Schmitz, Jehle, Gayler, 2004). Dadurch wiederum entsteht zusätzliche Belastung für die ohnehin<br />

stark belasteten <strong>Schulleiter</strong> und zur Vergrößerung ihrer Enttäuschung. So kann sich ein<br />

unheilvoller Zirkel von zunehmend gegenseitiger Belastung und nachhaltig gestörter Reziprozität<br />

ergeben, der ohne Hilfe von außen kaum zu durchbrechen ist.<br />

Da der Beginn dieser zirkulären Entwicklung in falschen und überhöhten Erwartungen zu<br />

finden ist, wäre <strong>Schulleiter</strong>n/innen generell zu empfehlen, im Kollegium unter eigener Teilnahme<br />

regelmäßig gegenseitige Evaluationen und Reflexionen der gegenseitigen Erwartungen<br />

durchzuführen. Evaluationen für die Ausbildung von <strong>Schulleiter</strong>n/innen liegen bereits vor (z.<br />

B. Herzog, 2003; Bosse & Kranz, 2003; Kretschmann, 2004) und können im Internet eingesehen<br />

werden. Dagegen wurden positive Zusammenhänge zwischen der erlebten Erfüllung<br />

der Erwartungen im Sinne des psychologischen Vertrages und affektiver Bindung mit positivem<br />

Mitarbeiterverhalten (Coyle-Shapiro & Kessler, 2000), auch aus Sicht der Vorgesetzten<br />

(Turnley et al., 2003) sowie mit positiven affektiven Zuständen und weiteren Indikatoren des<br />

Wohlbefindens und der Gesundheit (Guest & Conway, 2003) empirisch gut belegt. Unser<br />

Befund deutlich geringerer bzw. keiner Enttäuschung der an pädagogischen Werten orientierten<br />

<strong>Schulleiter</strong> ist ein weiterer Beleg.<br />

Wie den o. g. <strong>Schulleiter</strong>-Verbandszeitschriften zu entnehmen ist, wird zur Zeit eine Erweiterung<br />

der Kompetenzen des SL angestrebt; der SL sei nicht mehr nur primus inter pares. Diese<br />

Forderung betrifft u. a. die Kompetenz, die Qualität des Unterrichts zu steuern, das heißt<br />

auch, in diesen eingreifen zu können. Das war bisher nicht so. Eine Erweiterung dieser Befugnisse<br />

für diejenigen <strong>Schulleiter</strong>/innen, die einseitig an Werten von Disziplin und Ordnung<br />

orientiert sind, würde das Konfliktpotenzial in den Kollegien erhöhen und den Belastungsfaktor<br />

„Vorgesetzter“ der Mitarbeiter verschärfen. Deshalb müsste einer solchen Maßnahme eine<br />

intensive Schulung der SL in Methodenkompetenz und vor allem in kooperativen Führungs-


<strong>Schulleiter</strong> -Lehrer – Relation<br />

Schmitz/Voreck<br />

19<br />

stilen vorausgehen. Doch ob eine entsprechende Einstellungsänderung und Neuorientierung<br />

an pädagogischen Werten anstatt an administrativen Werten möglich ist, sei dahingestellt.<br />

Positive Ansätze finden sich in den Qualifizierungsprogrammen für <strong>Schulleiter</strong>, die in einigen<br />

Bundesländern, etwa NRW, Brandenburg, Rheinland-Pfalz, auf den Weg gebracht worden<br />

sind. Eine Entlastung der <strong>Schulleiter</strong>/innen, zumal in großen Schulen, könnte durch die Zuordnung<br />

eines Verwaltungsfachmanns (ohne pädagogische Ausbildung) in die Schulleitung<br />

erfolgen, damit mehr Zeit für die Pflege der kollegialen Beziehung bleibt.<br />

Zusammenfassung<br />

<strong>Schulleiter</strong>-Lehrer-Relation<br />

240 <strong>Schulleiter</strong> wurden nach ihren Erwartungen und Ansprüchen (aspirations) gegenüber ihren<br />

Lehrpersonen befragt. Eine Clusteranalyse ergab zwei Gruppen von <strong>Schulleiter</strong>n: An<br />

Schuladministration und Schulordnung orientierte (Gruppe I) und eher pädagogisch geleitete<br />

<strong>Schulleiter</strong> (Gruppe II). Die <strong>Schulleiter</strong> der Gruppe I weisen größere Diskrepanzen zwischen<br />

Ansprüchen /Erwartungen und Erfüllung derselben auf, glauben, an persönlichem Aufwand<br />

mehr zu investieren als sie von den Lehrpersonen zurück erhalten, dass die Mitarbeiter unberechtigte<br />

Erwartungen hegen und sind deutlich stärker enttäuscht als die <strong>Schulleiter</strong> der Gruppe<br />

II. Die Daten wurden im Rahmen des Prinzips der Reziprozität des sozialen Austausches<br />

gedeutet.<br />

Schlagwörter: <strong>Schulleiter</strong>, Lehrer, <strong>Schulleiter</strong>-Lehrer-Relation, Schulverwaltung<br />

headmaster-teacher-relations<br />

Summary<br />

Altogether 240 head masters were questioned about their expectations and aspirations towards<br />

their teacher colleagues. A cluster analysis revealed the existence of two different groups of<br />

head masters: Headmasters that are primarily oriented on school administration and school<br />

regulation (group I) and headmasters that are more focussed on pedagogical-educational<br />

issues (group II). Persons allocated to group I show larger discrepancies between their<br />

expectations / aspirations and the perceived fulfilment of those. They belief to invest more<br />

personal effort than they get in return from their teacher colleagues, think that their<br />

colleagues’ expectations towards them are unjustified and are clearly more disappointed than<br />

head masters in group II. The data are interpreted in the light of the principle of reciprocity in<br />

social exchange.<br />

Keywords: headmasters, teacher, headmaster-teacher-relations, school administration<br />

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Anschriften der Autoren:<br />

Peter Voreck, Studiendirektor<br />

Städtische Berufsoberschule<br />

Haunstetter Str. 59<br />

86161 Augsburg<br />

e-mail: PVoreck@aol.com<br />

Prof. emer. Dr. rer. nat. Edgar Schmitz<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>München</strong><br />

Institut f. Psychologie u. Erziehungswissenschaften<br />

80335 <strong>München</strong><br />

e-mail: Schmitz@wi.tum.de

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