25.10.2012 Aufrufe

Fällungsreaktion in Natur und Technik

Fällungsreaktion in Natur und Technik

Fällungsreaktion in Natur und Technik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Fällungsreaktion</strong><br />

E<strong>in</strong>stieg<br />

Die auf Seite2 „<strong>Fällungsreaktion</strong>en <strong>in</strong> <strong>Natur</strong> <strong>und</strong> <strong>Technik</strong>“ aufgelisteten Beispiele s<strong>in</strong>d<br />

als Kopiervorlage für e<strong>in</strong>e Overheadfolie gedacht Sie ist gedacht als<br />

� E<strong>in</strong>stiegshilfe <strong>in</strong> das Thema „<strong>Fällungsreaktion</strong>en“ (Wo spielen <strong>Fällungsreaktion</strong>en<br />

überall e<strong>in</strong>e Rolle?)<br />

Und (oder)<br />

� Anregung für eigenständige Arbeiten der SchülerInnen zum Thema<br />

„<strong>Fällungsreaktion</strong>en“ am Ende der Unterrichtssequenz.<br />

Praktische Phase 1<br />

Laut Arbeitsblatt Teil A;<br />

Informationen zu den ausgegebenen Salzen am Ende des Dokuments<br />

Erarbeitungsphase 1<br />

Im Klassenverband sollen nun die Begriffe Löslichkeit <strong>und</strong> Löslichkeitsprodukt erarbeitet<br />

werden => siehe Folien.<br />

Praktische Phase + Erarbeitungsphase 2<br />

laut Arbeitsblatt Teil B a) + b)<br />

Erarbeitung des Begriffs <strong>Fällungsreaktion</strong>en (Lehrervortrag)<br />

Nun sollen die SchülerInnen die Reaktionsgleichungen für ihre <strong>Fällungsreaktion</strong>en<br />

formulieren (Arbeitsblatt Teil B c))<br />

Portfolio<br />

Der Arbeitsauftrag könnte lauten:<br />

Zeige an e<strong>in</strong>em Beispiel de<strong>in</strong>er Wahl, dass du die Begriffe „Löslichkeit“ <strong>und</strong><br />

„<strong>Fällungsreaktion</strong>en“ verstanden <strong>und</strong> anwenden kannst.<br />

� Recherchiere dazu <strong>in</strong> Büchern <strong>und</strong> im Internet.<br />

� Plane e<strong>in</strong> dazu passendes Experiment, führe es durch <strong>und</strong> werte es aus.<br />

� Formuliere für m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>en dabei stattf<strong>in</strong>denden Löse- oder Fällungsvorgang<br />

e<strong>in</strong> Reaktionsgleichung.<br />

� Gib die Löslichkeit/ das Löslichkeitsprodukt e<strong>in</strong>es dabei entstandenen Salzes an.<br />

� ....<br />

Mögliche Themen auf Seite 2 /siehe oben).<br />

R.Ste<strong>in</strong><strong>in</strong>ger; 2004 1


<strong>Fällungsreaktion</strong> <strong>in</strong> <strong>Natur</strong> <strong>und</strong> <strong>Technik</strong><br />

Abwasserre<strong>in</strong>igung (Phosphatfällung)<br />

Entstehung von Nierenste<strong>in</strong> (Oxalat)<br />

Bariumsulfat als Kontrastmittel bei<br />

Röntgenaufnahmen<br />

Wechselwirkungen e<strong>in</strong>es Calcium-Präparats<br />

(„Beipackzettel“)<br />

Nachweis von Unterschieden zwischen<br />

verschiedenen M<strong>in</strong>eralwässern<br />

Bildung von Kesselste<strong>in</strong><br />

Kalkverwitterung<br />

Herstellung anorganische Pigmente<br />

Gew<strong>in</strong>nung von Kochsalz<br />

Gew<strong>in</strong>nung von Alum<strong>in</strong>ium<br />

R.Ste<strong>in</strong><strong>in</strong>ger; 2004 2


Arbeitsblatt zum Thema Löslichkeit von Salzen <strong>und</strong> <strong>Fällungsreaktion</strong>en<br />

Teil A: Löslichkeit von Salzen<br />

1. Wiederholt mündlich:<br />

Was versteht man unter e<strong>in</strong>er gesättigten Lösung?<br />

Wovon hängt die Löslichkeit e<strong>in</strong>es Salzes ab?<br />

2. Eure Eprouvette enthält ca. 1 g e<strong>in</strong>es Salzes. Versucht das Salz <strong>in</strong> ca. 5 ml deionisiertem<br />

Wasser zu lösen.<br />

a) Notiert eure Beobachtungen:<br />

b) Stellt e<strong>in</strong>e Vermutung auf bzw. gebt e<strong>in</strong>e Erklärung (H<strong>in</strong>weise f<strong>in</strong>det ihr <strong>in</strong> Abb. 59.2 im<br />

Buch):<br />

c) Schreibt die Gleichung für den Lösevorgang eures Salzes an:<br />

Teil B: <strong>Fällungsreaktion</strong>en<br />

1. Hat sich das Salz nicht zur Gänze aufgelöst, so filtriert die Lösung. Sammelt dabei<br />

das Filtrat <strong>in</strong> der kurzen Eprouvette<br />

2. Füllt je 1/3 der klaren Lösung <strong>in</strong> die zwei verbliebenen großen Eprouvetten (Rest-<br />

Drittel als „Reserve“)<br />

3. Versetzt die Lösung <strong>in</strong> der e<strong>in</strong>en Eprouvette mit Bariumchlorid-Lösung BaCl2 (aq), die<br />

<strong>in</strong> der anderen mit Silbernitrat-Lösung AgNO3 (aq)<br />

a) Notiert eure Beobachtungen.<br />

b) Stellt e<strong>in</strong>e Vermutung auf bzw. gebt e<strong>in</strong>e Erklärung:<br />

c) Formuliert die Gleichungen für die <strong>Fällungsreaktion</strong>en.<br />

R.Ste<strong>in</strong><strong>in</strong>ger; 2004 3


Informationen zu den ausgegebenen Salzen<br />

Calciumhydroxid<br />

Ca(OH)2, MG. 74,10. Farblose Krist. od. pulverige Masse, D. 2,08–2,30, <strong>in</strong> Wasser mit<br />

alkal. Reaktion (pH der gesätt. wäss. Lsg. 12,4) u. bitterem, laugigem Geschmack<br />

etwas lösl., besser <strong>in</strong> Glycer<strong>in</strong> u. Zuckerlsg., <strong>in</strong> org. Lsgm. sonst nicht löslich. C. reizt<br />

Haut u. Schleimhäute.<br />

Calciumsulfat<br />

Calciumsulfat<br />

CaSO4, MG. 136,14. Farblose Krist. od. weißes Pulver. Kommt <strong>in</strong> der <strong>Natur</strong> <strong>in</strong><br />

wasserfreier Form als Anhydrit u. als Dihydrat (Gips, Selenit) vor, Löslichkeit <strong>in</strong> Wasser<br />

2,7–8,8 g/l (je nach Modif.). C. ist von enormer Bedeutung vor allem <strong>in</strong> der<br />

Bauwirtschaft<br />

Blei(II)-chlorid,<br />

Xn, PbCl2, MG. 278,12. Farblose, giftige Krist., D. 5,85 Schmp. 501°, Sdp. 950°, <strong>in</strong><br />

kaltem Wasser wenig, <strong>in</strong> heißem Wasser besser, aufgr<strong>und</strong> der Bildung von<br />

Doppelsalzen <strong>in</strong> wäss. Lsg. von NH4Cl u. NH4NO3 gut löslich.<br />

Kupfer(II)-sulfat<br />

CuSO4, MG. 159,60. Wasserfrei ganz farblose Krist., D. 3,603. K. bildet e<strong>in</strong><br />

Pentahydrat CuSO4·5H2O, MG. 249,68, das auch als Kupfervitriol (Blauer Vitriol,<br />

Blauste<strong>in</strong>) bezeichnet wird. Durchsichtige, große, lasurblaue, trikl<strong>in</strong>e, ziemlich<br />

beständige Krist., D. 2,284. Beim Erhitzen verliert das 5-Hydrat stufenweise se<strong>in</strong> Krist.-<br />

Wasser, s. Hydrate, der Vorgang ist umkehrbar (Hydratation). Neben den genannten<br />

bildet K. noch verschiedene andere dunkel- bis blaßblaue Hydrate, so z.B.<br />

CuSO4·9H2O (nur unterhalb –20° beständig) u. CuSO4·6H2O. Bei starkem Erhitzen<br />

zerfällt das entwässerte CuSO4 <strong>in</strong> Kupferoxid, Schwefeldioxid u. Sauerstoff. In Wasser<br />

ist das Pentahydrat leicht lösl., zumal bei erhöhter Temp.: Bei 100° lösen sich 2032 g,<br />

bei 20° 423 g im Liter Wasser. Die wäss. Lsg. reagiert stark sauer, hat e<strong>in</strong>en<br />

widerwärtigen, metall. Geschmack u. wirkt als Emetikum, s.a. Kupfer.<br />

Natriumcarbonat<br />

Na2CO3, MG. 105,99. Im folgenden wird neben N. auch der histor. Name Soda benutzt<br />

(das od. die S., Herkunft unklar, möglicherweise von arab.: suwwâd = Salzpflanzen-<br />

Asche). Kristallwasserfreies N. (auch calc<strong>in</strong>ierte Soda od. Ammoniaksoda genannt)<br />

bildet e<strong>in</strong> weißes, auf Haut u. Schleimhäute reizend wirkendes Plv., D. 2,532, wobei<br />

man zwischen leichter calc<strong>in</strong>ierter Soda mit e<strong>in</strong>em Schüttgew. von 0,5–0,55 kg/l u.<br />

schwerer calc<strong>in</strong>ierter Soda mit 1,0–1,1 kg/l unterscheidet, Schmp. 854°, stark hygr. u.<br />

kann <strong>in</strong> feuchten Räumen bis zu 10% Wasser b<strong>in</strong>den, ohne feucht auszusehen. Man<br />

löst N. am leichtesten durch E<strong>in</strong>rühren <strong>in</strong> heißes Wasser, 100 g H2O lösen bei 0° 7,1 g,<br />

bei 10° 12 g, bei 20° 21,7 g, bei 30° 37,2 g u. bei 100° 45,5 g Na2CO3. Die wäss. Lsg.<br />

reagiert stark alkal. (pH 11,6). N<br />

R.Ste<strong>in</strong><strong>in</strong>ger; 2004 4


Kaliumnitrat<br />

KNO3, MG. 101,11. Farblose, wasserfreie Krist. od. weißes, trockenes, luftbeständiges<br />

Plv., D. 2,109, Schmp. 334°, bei 400° Zersetzung. K. ist unlösl. <strong>in</strong> Alkohol, sehr leicht<br />

lösl. <strong>in</strong> Wasser (unter starker Abkühlung): je 100 g Wasser lösen bei 0° 13 g, bei 100°<br />

246 g; die kühlend bitter schmeckende Lsg. reagiert neutral. Bei 129° geht die rhomb.<br />

Modif. <strong>in</strong> die trigonale über. K. gibt bei Rotglut Sauerstoff ab u. oxidiert bei höherer<br />

Temp. org. Verb., Kohle, Schwefel usw. rasch unter explosionsartigen Ersche<strong>in</strong>ungen.<br />

In der <strong>Natur</strong> kommt K. als Kalisalpeter <strong>in</strong> z.T. größeren Lagern vor.<br />

Herst.: Bis gegen 1400 nach unserer Zeitrechnung reichten die kle<strong>in</strong>en, aus Indien u.<br />

Ch<strong>in</strong>a („Ch<strong>in</strong>esischer Schnee“) bezogenen, natürlich vorkommenden Kalisalpeter-<br />

Mengen aus, um den Bedarf der Schießplv.-Werkstätten zu decken; später beutete man<br />

auch die kle<strong>in</strong>eren Salpeter-Lager <strong>in</strong> Ungarn, Galizien, Südrußland u. Spanien aus.<br />

Etwa vom 16.Jh. bis 1820 wurde der Kalisalpeter <strong>in</strong> den Salpeter-armen Ländern (bes.<br />

<strong>in</strong> Deutschland u. Frankreich) <strong>in</strong> sog. Salpeter-Plantagen gewonnen, s. Calciumnitrat.<br />

Etwa von 1820 an wurde <strong>in</strong> größerem Umfang Chilesalpeter e<strong>in</strong>geführt, der sich wegen<br />

se<strong>in</strong>er hygr. Eig. freilich nicht gut zur Schwarzpulver-Fabrikation eignete. Man brachte<br />

daher zu heißgesätt. Chilesalpeter-Lsg. etwa äquivalente Mengen Kaliumchlorid, wobei<br />

das <strong>in</strong> der Hitze schwächer lösl. Kochsalz ausfiel u. K. aus der filtrierten, abgekühlten<br />

Lsg. auskrist. Je 100 g Wasser lösen bei 100° 175 g Natriumnitrat bzw. 246 g<br />

Kaliumnitrat, aber nur 56,6 g Kaliumchlorid bzw. 39,1 g Natriumchlorid; bei 0° lösen je<br />

100 g Wasser dagegen 73 g Natriumnitrat, 28,5 g Kaliumchlorid, 35,6 g Natriumchlorid<br />

u. nur 13 g Kaliumnitrat, weshalb letzteres bei geeigneter Temp. ziemlich re<strong>in</strong> auskrist.<br />

Dieser Vorgang wird als Konversion, das hierbei gewonnene K. als Konversions-<br />

Salpeter bezeichnet. Heute wird K. techn. v.a. durch doppelte Umsetzung von Nitraten<br />

mit KCl od. K2SO4 hergestellt. Auch durch E<strong>in</strong>wirkung von Salpetersäure auf Kalium-<br />

Salze ist K. zugänglich, wobei man zur Gew<strong>in</strong>nung pr<strong>in</strong>zipiell auch von Meerwasser<br />

ausgehen kann (Kjelland-Verf.).<br />

Verw.: Zur Herst. von Schwarzplv., Feuerwerkskörpern, Leuchtsätzen,<br />

Kältemischungen,<br />

Natriumchlorid<br />

NaCl, MG. 58,45; im folgenden u. <strong>in</strong> anderen Stichwörtern werden neben N. auch die<br />

histor. Namen „Kochsalz“ u. „Ste<strong>in</strong>salz“ (s. unten) benutzt. Chem. re<strong>in</strong>es NaCl krist. aus<br />

wäss. Lsg. <strong>in</strong> farblosen Würfeln, die oft treppenförmig zu <strong>in</strong>nen hohlen Pyramiden<br />

anwachsen; gelegentlich f<strong>in</strong>den sich auch Oktaeder od. Dodekaeder, D. 2,164, H. 2,5,<br />

Schmp. 801°, Sdp. 1440°; die Dampfdichte entspr. der Formel NaCl. NaCl ist nicht hygr.<br />

Im Kristallgitter wechseln Na- u. Cl-Ionen regelmäßig mite<strong>in</strong>ander ab, s.<br />

Kristallstrukturen, S. 2378. Während des Auskrist. können <strong>in</strong> Lücken des Krist. kle<strong>in</strong>e<br />

Wassermengen e<strong>in</strong>geschlossen werden; diese verdampfen beim Erwärmen u. bewirken<br />

e<strong>in</strong> Zerplatzen der Krist. (Dekrepitieren), wobei e<strong>in</strong> Knistern hörbar wird. Auch<br />

E<strong>in</strong>schlüsse von Gasen (Kohlendioxid, Schwefelwasserstoff, Methan u.a.) s<strong>in</strong>d möglich<br />

(Knistersalz). Blaues Ste<strong>in</strong>salz entsteht durch E<strong>in</strong>wirkung radioakt. Strahlung<br />

(Farbzentren). Je 100 g Wasser lösen bei 0° 35,6 g, bei 20° 35,8 g u. bei 100° 39,2 g<br />

re<strong>in</strong>es NaCl auf; die gesätt. wäss. Lsg. siedet bei 107,7°;<br />

Quelle: CD Römpp Chemie Lexikon – Version 1.0, Stuttgart/New York: Georg Thieme<br />

Verlag 1995<br />

R.Ste<strong>in</strong><strong>in</strong>ger; 2004 5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!