von Rechtsanwalt Dieter Merz - Anwaltskanzlei Merz - Dresden

und zumutbar ist oder das beschädigte Fahrzeug ein Luxusgegenstand ist, wie z.B. Wohnwagen.
Weiter muss nachgewiesen werden, dass das Fahrzeug tatsächlich repariert wurde bzw. Sie sich ein
Ersatzfahrzeug angeschafft haben.
Doch auch im Zusammenhang mit der Miete eines Ersatzwagens gilt die Schadensminderungspflicht.
Deshalb besteht der Anspruch auf Ersatz der Mietwagenkosten nur, wenn die tägliche Fahrtstrecke
mehr als 20 km beträgt. Bei einer kurzen täglichen Fahrtstrecke ist die Inanspruchnahme eines Taxis
wesentlich günstiger.
Außerdem bekommen Sie bei einem noch fahrbereiten Fahrzeug nur die Mietwagenkosten für die Zeit
der Reparatur ersetzt. Vor dieser Zeit können Sie das beschädigte Fahrzeug nutzen. Der Mietwagen
kann nur für die für die Reparatur benötigte Zeit in Anspruch genommen werden. Eine obere Grenze
bildet die vom Gutachter geschätzte Reparaturdauer oder ein detaillierter Reparaturablaufplan Ihrer
Werkstatt.
Bei einer Neuanschaffung können Sie den beschädigten Wagen bis zu dem Kauf nutzen, so dass gar
kein Anspruch auf Mietwagenkosten besteht. Wenn das beschädigte Fahrzeug nicht fahrbereit ist,
wird Ihnen höchstens eine Zeit von 3 bis 4 Wochen zugebilligt. In der Regel ergibt sich aber die
notwendige Dauer der Wiederbeschaffung aus einem Gutachten, was vorrangig gilt.
Im Hinblick auf die Schadensminderungspflicht müssen Sie sich weiterhin nach preiswerten
Mietfahrzeugen umsehen. Bei einer Mietdauer von bis zu 3 Tagen ist es allerdings ausreichend, sich
Angebote von 2 Vermietern einzuholen und den günstigeren zu wählen.
Manche Mietwagenunternehmen bieten einen erheblich höheren Unfallersatztarif an. Der Geschädigte
kann nach der Rechtsprechung aber nur die Sätze des Normaltarifs ersetzt verlangen. Etwas anderes
kann gelten, soweit die Besonderheiten dieses Tarifs mit Rücksicht auf die Unfallsituation (etwa die
Vorfinanzierung, das Risiko eines Ausfalls mit der Ersatzforderung wegen falscher Bewertung der
Anteile am Unfallgeschehen durch den Kunden oder das Mietwagenunternehmen u.ä.) aus
betriebswirtschaftlicher Sicht einen gegenüber dem „Normaltarif“ höheren Preis rechtfertigen, weil sie
auf Leistungen des Vermieters beruhen, die durch die besondere Unfallsituation veranlasst und
infolgedessen zur Schadensbehebung erforderlich sind. Schließlich bekommen Sie maximal die
Kosten für die Anmietung eines Fahrzeugs gleicher Klasse ersetzt.
Wenn Sie den Mietwagen Vollkasko versichern, bekommen Sie die insoweit entstandenen Kosten in
der Regel nur dann ersetzt, wenn Ihr eigenes Fahrzeug auch vollkaskoversichert ist.
Da Sie Ihr eigenes Fahrzeug während der Miete eines Ersatzwagens schonen, erhalten Sie von den
Mietwagenkosten ca. 10 % nicht ersetzt. Diesen Ersparnisabzug können Sie umgehen, indem Sie ein
einfacheres Fahrzeug mieten, dessen Miete um 10 % geringer ist, als die Miete für einen
gleichwertigen PKW.
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