12.04.2013 24. Fortbildungstagung Der ältere Patient ... - Lzk-bw.de
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CURRICULUM VITAE<br />
AUTOREFERAT<br />
Referent:<br />
Dr. Albrecht Ulmer,<br />
Stuttgart<br />
Dr. Albrecht Ulmer wur<strong>de</strong> 1953 in Hei<strong>de</strong>lberg geboren. Aus einer<br />
ursprünglich hausärztlichen Praxis formte er schnell eine Spezialpraxis<br />
für HIV, Infektiologie und Suchtmedizin (Opiate, Alkohol). Er gehörte zu<br />
<strong>de</strong>n 10 Gründungsmitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r DAGNÄ (Dt. Arbeitsgemeinschaft<br />
nie<strong>de</strong>rgelassener Ärzte für HIV-<strong>Patient</strong>en) und <strong>de</strong>r heutigen DGS (Dt.<br />
Gesellschaft f. Suchtmedizin), <strong>de</strong>ren stellvertreten<strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>r er<br />
<strong>de</strong>rzeit ist. Mitglied in zahlreichen regionalen, nationalen und internationalen<br />
Fachgesellschaften sowie mehreren Gremien auf Lan<strong>de</strong>s- und<br />
Bun<strong>de</strong>sebene. Über 200 Publikationen in <strong>de</strong>n Gebieten Hospiz, HIV und<br />
Suchtmedizin. Themenschwerpunkte: Bessere Verzahnung von Praxis<br />
und Forschung, menschliche Werte in <strong>de</strong>r Medizin, Prednisolon in <strong>de</strong>r<br />
Behandlung von HIV-<strong>Patient</strong>en, innovative Behandlung von Alkoholabhängigen<br />
und Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Suchtmedizin.<br />
“Hilfe ein HIV-<strong>Patient</strong>“<br />
<strong>Der</strong> Kontakt mit einem HIV-Positiven löst die verständliche Angst vor einer<br />
Infektion aus. Das ist auch bei im Gesundheitswesen Tätigen nicht an<strong>de</strong>rs,<br />
selbst Ärzte und Zahnärzte sind nicht frei von Ängsten dieser Art. Dabei<br />
sind sie größtenteils irreal und beruhen auf unzureichen<strong>de</strong>r Information.<br />
Profis sollten daher ihre Informations<strong>de</strong>fizite beheben und auf diese<br />
Weise auch die Ängste überwin<strong>de</strong>n.<br />
Von <strong>de</strong>n geschätzten weltweit 33 Millionen Menschen mit einer HIV-Infektion<br />
leben etwa 75.000 in Deutschland. Die Neuinfektionsrate liegt hier bei<br />
etwa 3.000 pro Jahr. Wenn eine HIV-Infektion neu ent<strong>de</strong>ckt wird, existieren<br />
häufig Zeichen, dass diese Infektion schon jahrelang unent<strong>de</strong>ckt bestan<strong>de</strong>n<br />
hat. Daraus folgt, dass es eine größere Zahl von HIV-Infizierten gibt,<br />
die von ihrer Infektion nichts wissen. Hinzu kommen weitere, potentiell<br />
lebensgefährliche Viren und Erreger. Professionelles Hygienemanagement<br />
und Infektionsprophylaxe müssen <strong>de</strong>shalb immer, bei je<strong>de</strong>m <strong>Patient</strong>en,<br />
von <strong>de</strong>m möglichen Vorhan<strong>de</strong>nsein einer solchen Infektion ausgehen<br />
und ein generell sicheres Vorgehen beinhalten. Wer sich dann, wenn<br />
er zum Beispiel von einer HIV- o<strong>de</strong>r Hepatitis-Infektion bei einem <strong>Patient</strong>en<br />
Kenntnis hat, an<strong>de</strong>rs verhält, zeigt damit nur, dass er sich generell<br />
nicht standardisiert verhält.<br />
Hygienehinweise aus <strong>de</strong>m Robert-Koch-Institut (RKI) haben hier lange<br />
falsche, angstverstärken<strong>de</strong> Akzente gesetzt. Da wird auch geraten,<br />
<strong>Patient</strong>en mit ausgeprägter Immunschwäche beson<strong>de</strong>rs immunschützend,<br />
z. B. mit steriler Spüllösung zur Kühlung <strong>de</strong>r rotieren<strong>de</strong>n Instrumente zu<br />
behan<strong>de</strong>ln. Auch hier kann durch Information <strong>de</strong>utliche Entwarnung gegeben<br />
wer<strong>de</strong>n. Eine klinisch relevante Immunschwäche wird heute in<br />
aller Regel sofort mit antiretroviraler Therapie beantwortet und verschwin<strong>de</strong>t<br />
dann oft schon nach Wochen. Sie dauert selten länger als wenige<br />
Wochen. In diesen Fällen fallen erfahrungsgemäß nur wenige zahnärztliche<br />
Maßnahmen an, und dann ist ein zwischen HIV-Spezialist und<br />
Zahnarzt abgestimmtes Vorgehen anzustreben. Wenn aber die kurze<br />
Phase klinisch relevanter Immunschwäche vorbei ist, gibt es keinerlei<br />
Empfehlung mehr für irgen<strong>de</strong>ine Son<strong>de</strong>rbehandlung. Wenn Sie sonst kein<br />
Antibiotikum einsetzen, dann hier auch nicht. Wenn Sie eines einsetzen,<br />
dann hier wie sonst auch, und in <strong>de</strong>r Regel auch kein an<strong>de</strong>res. Einschränkend<br />
ist darauf hinzuweisen, dass Sobelin(Clindamycin)-induzierte<br />
Durchfälle häufiger Probleme machen, was angesichts einer auch durch<br />
HIV und HIV-Medikamente verstärkten Durchfallneigung zur gefährlichen<br />
Belastung wer<strong>de</strong>n kann. In <strong>de</strong>n meisten Fällen reicht bei oralen Eingriffen<br />
aus unserer Sicht das klassische Penicillin, soweit überhaupt ein Antibiotikum<br />
gebraucht wird.<br />
HIV-Medikamente haben relativ viele Interaktionen mit an<strong>de</strong>ren Medika-<br />
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