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Praktikum Mikrocontroller und Eingebettete Systeme

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1 Einführung<br />

Ziel dieses <strong>Praktikum</strong>s ist ein vertiefter Einblick in die Funktionsweise eingebetteter <strong>Systeme</strong>.<br />

Im Mittelpunkt des <strong>Praktikum</strong>s stehen Eingebette <strong>Systeme</strong> <strong>und</strong> deren Hardware. Um die speziellen<br />

Anforderungen <strong>Eingebettete</strong>r <strong>Systeme</strong> an ihre Hardware zu verstehen muss deren Anwendungsgebiet von<br />

dem herkömmlicher Rechensysteme abgegrenzt werden. Diese Abgrenzung liefert uns die Definition von<br />

<strong>Eingebettete</strong>n <strong>Systeme</strong>n.<br />

Eine häufig verwendete Definition nach Thaller lautet: ”Bei <strong>Eingebettete</strong>n <strong>Systeme</strong>n handelt es sich<br />

um einen durch Software kontrollierten Computer oder Mikroprozessor, der Teil eines größeren Systems<br />

ist, dessen primäre Funktion nicht rechenorientiert ist.”<br />

Eine etwas anschaulicherer <strong>und</strong> ausführlichere Definition findet sich auf Wikipedia: ”Der Ausdruck<br />

eingebettetes System (auch engl. embedded system) bezeichnet einen elektronischen Rechner oder auch<br />

Computer, der in einen technischen Kontext eingeb<strong>und</strong>en (eingebettet) ist. Dabei hat der Rechner entweder<br />

die Aufgabe, das System, in das er eingebettet ist, zu steuern, zu regeln oder zu überwachen.<br />

Oder der Rechner ist für eine Form der Daten- bzw. Signalverarbeitung zuständig, beispielsweise Ver-<br />

/Entschlüsseln, De-/Codieren oder Filtern.”<br />

Beiden Definitionen ist gemeinsam, dass sie das Feld der <strong>Eingebettete</strong>n <strong>Systeme</strong> vom Bereich der<br />

Allzweck-/Mehrzweck-Rechner abgrenzen wollen. Dieser Übergang gestaltet sich allerdings fließend: Konnten<br />

Handys zu ihrer Anfangszeit wenig mehr als Stimmen zu digitalisieren <strong>und</strong> Daten zu senden, können<br />

sie heute dank Minibetriebssystemen <strong>und</strong> Java Applets beliebige Programme ausführen. Waren Spielekonsolen<br />

anfangs nur wenig komplexer als Taschenrechner, können sie heute mit Standardbetriebsystemen<br />

ausgestattet werden <strong>und</strong> bleiben im Leistungsumfang kaum hinter Desktop Rechnern zurück.<br />

Einige <strong>Eingebettete</strong>n <strong>Systeme</strong> können also durchaus dieselbe Komplexität wie Mehrzweckrechner<br />

erreichen <strong>und</strong> in manchen Fällen auch zu solchen werden.<br />

In unserem Alltag begegnen wir allerdings am häufigsten einer anderen Art von <strong>Eingebettete</strong>n <strong>Systeme</strong>n.<br />

Einfache <strong>und</strong> deshalb auch billige Rechensysteme sind in Spülmaschinen, Kaffeeautomaten oder<br />

digitalen Armbanduhren zu finden <strong>und</strong> damit beinahe allgegenwärtig. Bei solchen <strong>Systeme</strong>n reicht häufig<br />

schon ein einzelner <strong>Mikrocontroller</strong> ohne Betriebssystem aus, um die gewünschte Funktion zu realisieren.<br />

Um einen hardwarenahen Einblick in das Gebiet der Eingebetten <strong>Systeme</strong> zu bieten, steht deshalb im<br />

<strong>Praktikum</strong> ein Versuchsboard mit integriertem ATmega128 <strong>Mikrocontroller</strong> <strong>und</strong> verschiedenen Peripherieanschlüssen<br />

zu Verfügung. Der ATmega128 enthält einen relativ einfachen 8-Bit RISC-Prozessorkern.<br />

Dies ermöglicht es auch unerfahrenen Anwendern Programme direkt in Assembler zu verfassen <strong>und</strong> so die<br />

wichtigsten Komponenten eines <strong>Mikrocontroller</strong>s kennenzulernen <strong>und</strong> direkt anzusteuern. Die Lernziele<br />

des <strong>Praktikum</strong>s lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />

• Detaillierte Einführung in Aufbau <strong>und</strong> Programmierung des ATmega128.<br />

• Einsatz der parallelen <strong>und</strong> der seriellen Schnittstellen des <strong>Mikrocontroller</strong>s zur Kommunikation mit<br />

anderen Rechnern.<br />

• Einsatz von Zählern <strong>und</strong> Zeitgebern im Zusammenspiel mit Unterbrechungsbehandlung, um beispielsweise<br />

eine Pulsweitenmodulation zu realisieren.<br />

• Anbindung eines externen Speichers an das <strong>Mikrocontroller</strong>board <strong>und</strong> Implementierung eines einfachen<br />

Treibers inklusive Funktionstest.<br />

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