Untitled - Karl May Fest

20. KARL MAY FESTTAGE 2011
Wiedersehen mit Pierre Brice
2
Lieber Pierre,
sei ganz herzlich willkommen in meiner Wahlheimatstadt
Radebeul, dem Nizza des Nordens. Erinnerungen werden
lebendig, denke ich an die aufregende Zeit der politischen
Wende in Deutschland. „Winnetou, der Apache“ warst Du
damals in Bad Segeberg, als ich meine Einladung aussprach, ins
Reich von Karl May zu kommen, sein Museum und die Felsenbühne
Rathen zu besuchen. 1988 kamst Du dann mit Peter Hick,
Ernst Reher und anderen Kollegen hierher und die Welt stand
Kopf, jedenfalls für mich. Denn dieser Applaus bei unserer
Friedenskette auf der Felsenbühne Rathen war ein ganz besonderer.
Schon ein Jahr später konnte ich Dir dann ein kleines,
echtes Stück der Berliner Mauer schenken, weißt Du noch?
Inzwischen ist eine Generation von Freunden und Verehrern des
„Maysters“ nachgewachsen. Viele von ihnen sind heute hier.
Stellt sich die Frage: Kann respektvoller Umgang miteinander
und gegenseitiges Achten und Verstehen der menschlichen
Vielfalt Freundschaften fürs Leben schmieden, wie Karl May sie
uns ans Herz gelegt hat? Jedes Jahr wieder, wenn das Karl-May-
Fest in Radebeul gefeiert wird, ist das ein schönes Ja auf diese
Frage. Ich denke, darüber sind wir uns einig.
Winnetous Erben sorgen – jeder auf seine Weise – dafür, dass die
May’schen Ideale ihren künstlerischen und politischen Stellenwert
behalten; sie zeigen, dass jeder nach seinen Möglichkeiten
die Welt ein bisschen friedvoller und lebenswerter gestalten
kann.
Deinen „Winnetou“ haben Millionen in ihre Herzen und Träume
genommen. In Radebeul feiern wir Karl May und sein Werk seit
20 Jahren mit einem Fest, dessen Höhepunkt der Sternritt geworden
ist, den ich mit ins Leben rufen durfte. Heute nun bist Du
dabei.
Merci, dass Du gekommen bist, lieber Pierre, als Schirmherr
dieses Festes und als Freund.
Dein Herbert Graedtke Radebeul, 29.04.2011
Foto: Gabriele Seitz