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„Dreistellige Kurse in Sicht“ - Der Silberjunge

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www.deraktionaer.de #51/12<br />

Aktien<br />

35<br />

e<strong>in</strong>er weltweiten Rezession oder zum<strong>in</strong>dest<br />

e<strong>in</strong>er weiteren Konjunkturabschwächung?<br />

Die reale, also <strong>in</strong>flationsbere<strong>in</strong>igte<br />

Geld menge M1 lag im Oktober 2012 <strong>in</strong><br />

der Eurozone vier Prozent über dem Vorjahr<br />

nach negativen Veränderungsraten<br />

bis April dieses Jahres. Verschiebt man<br />

die se Geldmengensteigerungen um neun<br />

Monate, s<strong>in</strong>d sie e<strong>in</strong> guter Früh<strong>in</strong>dikator<br />

sowohl für die Industrieproduktion<br />

als auch für das Anspr<strong>in</strong>gen des Kreditwachstums<br />

der privaten Haushalte. Hier<br />

zeigt sich zukünftiges Inflationspotenzial,<br />

wenngleich es auch nicht morgen<br />

bereits spürbar wird. Noch dazu ergibt<br />

sich <strong>in</strong> der Eurozone e<strong>in</strong> sehr ungleiches<br />

Bild. In Deutschland stiegen die Sichte<strong>in</strong>lagen<br />

auf den Girokonten und Geschäftskonten<br />

im Oktober um 13 Prozent<br />

zum Vorjahr, während sie <strong>in</strong> den Krisenländern<br />

noch unter dem Vorjah resniveau<br />

liegen. <strong>Der</strong>zeit spricht aber vie les<br />

dafür, dass Inflation und nicht De flation<br />

das Problem wird. Weltweit ha ben wir<br />

es <strong>in</strong> den letzten zwölf Monaten mit<br />

über 300 Lockerungen der Geld po litik<br />

sowie der Fiskalpolitik zu tun.<br />

n Sie haben das Thema Inflation bereits angesprochen.<br />

Wie beurteilen Sie die weitere<br />

Entwicklung?<br />

Großer Erfahrungsschatz<br />

Thorsten Schulte war von 1999 bis 2008<br />

als Investmentbanker u.a. im Handel der<br />

Deutschen Bank und der DZ Bank tätig.<br />

Er ist Autor der Bücher „Silber – das bessere<br />

Gold“ sowie „Vermögen retten – <strong>in</strong><br />

Silber <strong>in</strong>vestieren“ und Herausgeber des<br />

Edelmetallbriefs „<strong>Der</strong> <strong>Silberjunge</strong>“.<br />

Noch schauen e<strong>in</strong>ige<br />

Früh<strong>in</strong>dikatoren, die<br />

mich Mitte 2008 vor<br />

e<strong>in</strong>em Deflationsschock<br />

warnen ließen, nicht<br />

hoffnungsvoll aus. So liegen<br />

die Geschäftserwartungen<br />

der deutschen<br />

chemischen Industrie<br />

auch im November noch<br />

im negativen Bereich,<br />

aber wenn die EZB ihren<br />

e<strong>in</strong>geschlagenen Weg<br />

weitergeht und die Politik<br />

ihren bed<strong>in</strong>gungslosen Euro-Rettungskurs<br />

weitergeht, zeigt uns die<br />

Geldmenge M1 jetzt zu Recht bereits Inflations-<br />

und eben nicht Deflationsgefahren.<br />

n Mit welchen Inflationsraten rechnen Sie?<br />

Unterscheiden wir bitte zwischen<br />

Konsumentenpreis<strong>in</strong>flation und Vermögenspreis<strong>in</strong>flation.<br />

Ich gehe fest davon<br />

aus, dass sich die Vermögenspreise <strong>in</strong><br />

Papiergeld gemessen stark nach oben<br />

bewegen werden, stärker als sich der<br />

Warenkorb der Konsumenten verteuern<br />

wird. Aber Inflationsraten von über<br />

fünf Prozent sollten wahrlich nicht ausgeschlossen<br />

werden, vor allem bei richtiger<br />

Berechnung der Preissteigerung.<br />

n Gold und Silber werden immer wieder als<br />

Schutz vor Inflation genannt. Welches Edelmetall<br />

bietet Ihrer Ansicht nach den besten<br />

Vermögensschutz und warum?<br />

Silber bot im Inflationsjahrzehnt der<br />

70er-Jahre mit e<strong>in</strong>er Vervierzigfachung<br />

gegenüber der Vervierundzwanzigfachung<br />

von Gold und der Verzwanzigfachung<br />

von Rohöl den besten Inflationsschutz,<br />

während Aktien <strong>in</strong> Deutschland,<br />

den USA und anderswo <strong>in</strong>flationsbere<strong>in</strong>igt<br />

schwere Verluste erlitten. Auch seit<br />

dem Tief der Aktienmärkte im März<br />

2003 zeigt Silber die beste Performance<br />

und für mich spricht alles<br />

dafür, dass sich Silber gegenüber<br />

dem Hauptkonkurrenten Gold auch<br />

bis 2016 bedeutend besser entwickeln<br />

wird. Silber hat gegenüber Gold noch<br />

immer gehöriges Nachholpotenzial.<br />

n Gold wird gehortet, Silber wird verbraucht.<br />

Wie beurteilen Sie die weltweiten<br />

Silbervorräte?<br />

Sie verwenden e<strong>in</strong>en me<strong>in</strong>er Liebl<strong>in</strong>gssprüche.<br />

Selbst bei großzügigen<br />

Annahmen belaufen sich die oberirdischen<br />

Silbervorräte noch nicht e<strong>in</strong>mal<br />

auf 100 Milliarden Dollar und der Wert<br />

der Silberreserven <strong>in</strong> der Erde beläuft<br />

sich nach Angaben des USGS (Anm. d.<br />

Red.: United States Geological Survey)<br />

bei aktuellen Preisen auf gerade e<strong>in</strong>mal<br />

570 Milliarden Dollar. Apple alle<strong>in</strong><br />

kommt derzeit schon auf diesen Marktwert.<br />

Es gibt e<strong>in</strong>e Papiergeldblase, aber<br />

ke<strong>in</strong>e des Silberpreises. <strong>Der</strong> Marktwert<br />

allen geförderten Goldes beläuft sich<br />

derzeit übrigens auf rund 9.500 Milliarden<br />

Dollar. Auch deshalb ziehe ich Silber<br />

vor.<br />

n Was raten Sie den Anlegern <strong>in</strong> der aktuellen<br />

Phase? Welche Strategie sollten sie<br />

bei der Anlage <strong>in</strong> Silber<strong>in</strong>vestments fahren?<br />

Noch gilt bei Silbermünzen der ermäßigte<br />

Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent.<br />

Den können Anleger bis Ende 2013<br />

noch nutzen. <strong>Der</strong> Hauptanteil der Silber<strong>in</strong>vestments<br />

sollte physisch erfolgen.<br />

Aus Gründen der Sicherheit, der Standortdiversifikation<br />

und der Umsatzsteuerersparnis<br />

bieten sich auch Zollfreilager<br />

<strong>in</strong> der Schweiz an. E<strong>in</strong>en ETC der Deutschen<br />

Bank, der das Silber auf Jersey<br />

hat, lehne ich mit Blick auf den Lagerort<br />

beispielsweise ab. Klei nere Vermögensteile<br />

können auch <strong>in</strong> Hebelprodukte gesteckt<br />

werden. Langlaufende Optionssche<strong>in</strong>e<br />

s<strong>in</strong>d aufgrund der derzeit sehr<br />

niedrigen impliziten Volatilität preiswert!<br />

Dort und bei Zollfreilagern kann<br />

man dann nach starken Anstiegen<br />

schnell Kasse machen. Bei dem <strong>in</strong><br />

Schließfächern lagernden Silber s<strong>in</strong>d<br />

wir ja zugegeben nicht so flexibel.<br />

n Herr Schulte, wir danken Ihnen für das<br />

Gespräch. m.schlegel@deraktionaer.de

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