Brent Sqar „Reismus Reader“ Der Kunstmarkt als Meese-o-mat
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Ist <strong>Meese</strong> lustig?<br />
Weiß man nicht. Vielleicht gibt es Dinge die man über <strong>Meese</strong> nicht weiß,<br />
wer weiß. Aber wenigstens der <strong>Meese</strong>-o-<strong>mat</strong> ist wirklich lustig. <strong>Der</strong><br />
<strong>Meese</strong>-o-<strong>mat</strong> geht auf den Lacher ab. Das reicht. <strong>Der</strong> <strong>Meese</strong>-o-<strong>mat</strong> steht<br />
für Witz und das wohlige Gefühl dabei, etwas, was der Kunstszene so<br />
völlig abgeht. Wann hat man schon brüllende Lacher und sich auf dem<br />
Boden windende Verzückte in Kunsttempeln erlebt? Wann wischt man<br />
sich die Tränen aus den Augen und hält sich das schmerzende<br />
Zwerchfell?<br />
perdu<br />
Das ist ein Plädoyer für Zerfall. Von Kunst muss nichts übrig bleiben. Es<br />
reicht wenn sie mal erscheint und dann wieder abgebaut wird. Tags,<br />
Sticker und Papiergraffiti im urbanen Raum sind hier deutlich<br />
konsequent: Sie sind einfach da, man sieht sie an, peng, aus, Mission<br />
erfüllt. Nichts was gesammelt, katalogisiert und überliefert werden<br />
müsste.<br />
Das ist ein Plädoyer für Schandpranger. Leute die hyperventilieren,<br />
wenn sie mit der Zuschreibung 'Kunst' konfrontiert werden und auf die<br />
Knie sinken, sollen den deutlichen Kommentar dazu nicht missen<br />
müssen.<br />
Das ist ein Plädoyer dafür, Werke <strong>als</strong> das wahrzunehmen, was sie sind:<br />
Als Vielschichtigkeit, <strong>als</strong> kommunizierende Netze. Jedes Element ist<br />
abtrennbar, über jedes Element kann man sich klarer werden, zu jedem<br />
kann man sich eigens verhalten. Die Zuschreibungen müssen <strong>als</strong>o fein<br />
getrennt werden.<br />
Aber aber<br />
Um Gottes willen, das alles hier klingt schwer nach Dogma. Es geht aber