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Der große Tag der Champions - Golfanlage Hohenpähl

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6/Oktober 2009<br />

score&more<br />

Seite 3<br />

Das Hochschloss Pähl<br />

Einen Blick in die Vergangenheit ermöglicht Bettina von Stauffenberg: Für die<br />

Clubmitglie<strong>der</strong> beschreibt sie die Entstehungsgeschichte des Hochschlosses Pähl.<br />

Foto: Helmut Krause<br />

Stolz steht das Hochschloss über Pähl und gewährt einen weiten Blick ins Oberland.<br />

richtete <strong>große</strong> Verwüstungen an,<br />

bei <strong>der</strong> die Bevölkerung <strong>der</strong> Gegend<br />

unter den schwedischen als<br />

auch unter den eigenen Truppen<br />

sehr zu leiden hatte. Nachdem<br />

1632 das Schloss von den schwedischen<br />

Soldaten nie<strong>der</strong>gebrannt<br />

worden war, baute es die Familie<br />

Eglof erneut teilweise auf. 1660<br />

war das Schloss vorübergehend<br />

im Besitz <strong>der</strong> Familie von Perfall,<br />

denen heute noch das Schloss<br />

Greifenberg gehört.<br />

Von da an wechselten die Besitzer<br />

häufig, bis 1690 das Kloster<br />

Andechs das Schloss nebst Gut<br />

erwarb um hier Viehhaltung zu<br />

betreiben. Im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t verfielen<br />

die Gebäudeteile völlig<br />

und im Rahmen <strong>der</strong> Säkularisation<br />

fand 1803 die Versteigerung<br />

des Hochschlosses Pähl statt, bei<br />

<strong>der</strong> sich nicht sofort ein Käufer<br />

fand. Zeitgleich entstand aus<br />

den eingestürzten Bauten ein<br />

Landhaus für den Verwalter, das<br />

spätere Schlösschen, das heute<br />

noch zum Teil erhalten ist. Etwa<br />

in <strong>der</strong>selben Zeit wurde die zum<br />

Schloss gehörende St. Georgs<br />

Kapelle abgerissen und nur das<br />

Altarbild von ca. 1440 konnte<br />

durch einen Zimmermann aus<br />

Beuerberg gerettet werden. Von<br />

seinen Nachkommen kaufte später<br />

das Bayerische Nationalmuseum<br />

für elf Gulden dieses Bild,<br />

ziger Physiologen Johann Nepomuk<br />

Czermak, über. Mit dem<br />

Architekten Prof. Albert Schmidt<br />

an seiner Seite gestaltete er das<br />

heutige Schloss von 1883–1888.<br />

Trotz erheblicher Bautätigkeit<br />

und entsprechendem Einsatz<br />

veräußerte er das Schloss schon<br />

bald an den Grafen Holstein, dessen<br />

Verlobte aber keinen Gefallen<br />

daran fand. 1904 wurde dann das<br />

Hochschloss Pähl nebst Gut und<br />

Län<strong>der</strong>eien von dem Urgroßvater<br />

<strong>der</strong> heutigen Besitzerinnen, Graf<br />

Bernhard von Spreti (aus einem<br />

italienischen Adelsgeschlecht in<br />

Ravenna stammend), erworben.<br />

Gefragter Rahmen<br />

für Konzerte<br />

und Filmaufnahmen<br />

Seine Nachkommen und <strong>der</strong>en<br />

Familien bewohnen und bewirtschaften<br />

seither das Schloss mit<br />

seinen Län<strong>der</strong>eien ständig selbst.<br />

Um die historische Bausubstanz<br />

des Schlosses in einem einigermaßen<br />

guten Zustand erhalten zu<br />

können, sind für die Familie Bettina<br />

von Stauffenbergs nach wie<br />

vor erhebliche Anstrengungen<br />

nötig, wozu momentan regelmäßige<br />

Filmaufnahmen für die Serie<br />

‚Forsthaus Falkenau‘, gelegentlich<br />

auch für die Krimiserie ‚<strong>Der</strong> Alte‘<br />

beitragen. Außerdem werden im<br />

Barbara Rosenthal<br />

Kaum ein Sport verlangt einen<br />

solchen Aufwand an Zeit, um<br />

ein halbwegs zufriedenstellendes<br />

Können zu erlangen, wie unser<br />

faszinieren<strong>der</strong> Golfsport. Dieses<br />

Ziel erreicht man nur mit unendlicher<br />

Geduld und enormer Disziplin.<br />

Es ist daher sehr wichtig,<br />

dass man sich an dem Ort, an<br />

dem man so viel freie Zeit verbringt,<br />

wohl fühlt und durch eine<br />

beson<strong>der</strong>s schöne, anregende<br />

Atmosphäre immer wie<strong>der</strong> toll<br />

motiviert wird. Eine <strong>der</strong>artige Atmosphäre<br />

bietet mir <strong>der</strong> Golfclub<br />

<strong>Hohenpähl</strong> in reichem Maße.<br />

Ein altbayerischer<br />

Edelsitz ...<br />

Seine reizvolle, parkähnliche Landschaft<br />

mit diesem außergewöhnlich<br />

alten und herrlichen<br />

Baumbestand, die historischen<br />

Gebäude mit dem imposanten<br />

Hochschloss Pähl und das angrenzende<br />

attraktive Hofgut<br />

machen diesen Ort zu etwas<br />

ganz Beson<strong>der</strong>em und für mich<br />

Einzigartigem. Man kann sagen,<br />

dass etwas Geheimnisvolles diese<br />

Örtlichkeit umgibt, vielleicht sogar<br />

etwas Magisches.<br />

Unter dem Titel‚ „<strong>Hohenpähl</strong> – Die<br />

Geschichte eines altbayerischen<br />

Edelsitzes‘‘ hat Roland Beck in<br />

<strong>der</strong> Festschrift zur Platzeröffnung<br />

bereits vor 21 Jahren über<br />

Foto: Barbara Rosenthal<br />

Das neogotische Treppenhaus zeigt<br />

viel Marmor und Stuck; die aufwändige<br />

Gestaltung erstaunt den Kenner.<br />

die Vorzeit dieses Ortes berichtet,<br />

doch diese Festschrift ist längst<br />

vergriffen. Mit freundlicher Hilfe<br />

von Frau Bettina von Stauffenberg<br />

war es jetzt möglich, noch<br />

einmal in die Vergangenheit zu<br />

schauen, indem sie für die Clubmitglie<strong>der</strong><br />

die Entstehungsgeschichte<br />

des Hochschlosses Pähl<br />

wie folgt beschreibt:<br />

Die erste Bebauung an <strong>der</strong> Stelle<br />

des heutigen Schlosses war in <strong>der</strong><br />

Römerzeit um 280 ein Burgus mit<br />

Turm, <strong>der</strong> über die gesamte Umgebung<br />

mit seinen strategisch so<br />

wichtigen Fernstraßen von Rom<br />

nach Augsburg, wachte. Aus dieser<br />

Zeit stammen auch die insgesamt<br />

sieben römischen Grabhügel,<br />

die als Geländedenkmäler<br />

unter Schutz stehen, und über die<br />

sich heute das Gelände des Golfplatzes<br />

erstreckt. Bald nach dem<br />

Abzug <strong>der</strong> Römer fiel <strong>Hohenpähl</strong><br />

in karolingischen Besitz, womit<br />

die Legende verbunden ist, dass<br />

Karl <strong>der</strong> Große (768-814) seine<br />

Jugendjahre hier verbracht<br />

haben soll. Die über 1000 Jahre<br />

alte Linde am Schlosseingang<br />

wird ebenfalls dieser Zeit zugeschrieben.<br />

... mit wechselvoller<br />

Geschichte<br />

Vom 11. Jahrhun<strong>der</strong>t an gehörte<br />

das Hochschloss Pähl den Grafen<br />

von Andechs, <strong>der</strong>en Güter<br />

mit ihrem Nie<strong>der</strong>gang um 1250<br />

an den Bayernherzog Ludwig I.<br />

aus dem Haus Wittelsbach fielen.<br />

Von 1248-1570 wurde das Hochschloss<br />

wegen seiner günstigen<br />

Lage und seiner Wehrhaftigkeit<br />

zum Landgerichtsitz: Dazu gehörte<br />

auch ein Fallturm für Hinrichtungen.<br />

Einer <strong>der</strong> Landrichter<br />

war <strong>der</strong> Dichter Hans Hesselloher<br />

(1467-1483), ein Nachfolger <strong>der</strong><br />

deutschen Minnesänger. Mit <strong>der</strong><br />

Verlegung des Landgerichtssitzes<br />

nach Weilheim, trennte sich Albrecht<br />

V. (1505) vom Hochschloss<br />

Pähl, indem er es an den Finanzier<br />

Hans Paumgartner, verpfändete.<br />

<strong>Der</strong> Privatmann Carl Eglof, dessen<br />

Familie über 100 Jahre den<br />

Besitz unter den Wittelsbachern<br />

verwaltet hatte, erwarb 1618 das<br />

Hochschloss und somit wurde das<br />

Schloss zum freien Adelsitz. <strong>Der</strong><br />

darauf folgende 30-jährige Krieg<br />

Foto: Barbara Rosenthal<br />

<strong>Der</strong> mächtige Torturm erinnert an eine mittelalterliche Burg. Die beson<strong>der</strong>e Atmosphäre<br />

des romantisch Versponnenen nimmt den Besucher sofort gefangen.<br />

das heute mit zu den wertvollsten<br />

Besitztümern des Museums<br />

zählt. Im Jahr 1844 erwarb Franz<br />

Hanfstaengl, ein Miterfin<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Fotografie, das Schloss. In den<br />

folgenden Jahren ergänzten es<br />

die Besitzer mit Türmchen und<br />

diversem Zierrat. Überliefert ist<br />

das damalige Bild des Schlosses<br />

auf dem wun<strong>der</strong>baren, aus dieser<br />

Zeit stammenden Familienbild<br />

mit Kreuz, das unterhalb des Weges<br />

zum Eingang zur Schlucht zu<br />

finden ist. Diese liebevolle Holzarbeit<br />

zeigt eindrucksvoll persönliche<br />

Familiengeschichte, und<br />

verdient allemal eine entsprechende<br />

Beachtung. 1878 ging<br />

das Schloss dann in den Besitz<br />

von Ernst Oswald Czermak, einem<br />

Sohn des berühmten Leip-<br />

Sommer immer wie<strong>der</strong> von Frau<br />

von Stauffenberg kleine Konzerte<br />

und Lesungen veranstaltet, die<br />

auch unseren Clubmitglie<strong>der</strong>n<br />

Gelegenheit bieten, das beson<strong>der</strong>e<br />

Ambiente im Schloss zu erleben.<br />

Ab dem nächsten Frühjahr<br />

wird eine großzügige Wohnung<br />

zur Anmietung durch Feriengäste<br />

zur Verfügung stehen. Dies bietet<br />

eine prima Möglichkeit für<br />

Clubmitglie<strong>der</strong> ihren lieben auswärtigen<br />

Freunden hier dicht<br />

am Golfplatz eine gepflegte und<br />

edle Unterbringung in beson<strong>der</strong>er<br />

Atmosphäre zu vermitteln.<br />

Zudem ist es eine willkommene<br />

Gelegenheit wie<strong>der</strong>holt gutes<br />

und bewährtes Zusammenwirken<br />

zwischen Schloss und Club zu erleben.

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