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Der große Tag der Champions - Golfanlage Hohenpähl

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Seite 6<br />

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6/Oktober 2009<br />

Gute Laune<br />

trotz <strong>große</strong>r Flut<br />

Nach zwei verregneten Monaten flog nicht die Flinte<br />

ins Korn son<strong>der</strong>n das Schlauchboot in den See.<br />

Foto: Manfred Wagner<br />

Restaurantchef Attila Szabo und Clubmanager Claus Ammer nutzten die Gelegenheit und genossen, dank des Courseservices,<br />

eine leckere Latte Macchiato „auf hoher See“ an Loch 16.<br />

Claus Ammer<br />

Ein Trauerspiel war das zu Beginn<br />

<strong>der</strong> Golfsaison. Endloser Regen in<br />

bisher ungeahnten Mengen überflutete<br />

den Golfplatz immer und<br />

immer wie<strong>der</strong>. Da kamen we<strong>der</strong><br />

die Golfer noch die Betreiber von<br />

ProShop, Gastronomie und Golfplatz<br />

auf ihre Kosten. Manche<br />

Anrufer, die nichtsahnend um<br />

eine Startzeit baten, wurden vom<br />

Clubmanager „lächelnd“ auf die<br />

Möglichkeit hingewiesen, dass<br />

man nur noch Ru<strong>der</strong>boote ausleihen<br />

könne.<br />

Nach dem <strong>große</strong>n Regen in Mai<br />

und Juni kam die Mücken- und<br />

im Anschluss die <strong>große</strong> Wespenplage.<br />

Seit dem 15. Oktober liegt<br />

Schnee. So war 2009 eine äußerst<br />

kurze Golfsaison.<br />

Auch wenn an sonnigen <strong>Tag</strong>en<br />

die Terrasse brummte, waren aufs<br />

Jahr gerechnet die Umsätze für<br />

Gastronomie und ProShop alles<br />

an<strong>der</strong>e als zufriedenstellend.<br />

Dabei können wir stolz sein auf<br />

unsere Gastronomie und unseren<br />

ProShop und sollten sie unterstützen<br />

wo wir nur können.<br />

Denn: Wir sitzen alle in einem<br />

(Schlauch) Boot.<br />

Drive for Show, put for Dough<br />

Wie das englische Sprichwort sagt, entscheidet sich das Spiel meist auf dem Grün. Deshalb die Frage an<br />

Headgreenkeeper Rainer Buschert: Warum sind ausgerechnet unsere Grüns so launisch?<br />

Steffi Schlierenzauer<br />

Rainer, seit 2006 hast Du als<br />

Headgreenkeeper die Pflege des<br />

Platzes und das heiß diskutierte<br />

Thema GRÜNS übernommen. Wie<br />

waren die Grüns damals?<br />

Rainer: Ehrlich gesagt war <strong>der</strong><br />

Zustand <strong>der</strong> Grüns furchtbar.<br />

Was war damals das Problem?<br />

Aus Mitglie<strong>der</strong>kreisen wurden ja<br />

sogar neue Grüns gefor<strong>der</strong>t.<br />

Rainer: Ja, die Stimmen wurden<br />

immer lauter nach neuen Grüns.<br />

Doch dies ist meiner Meinung<br />

nach nicht erfor<strong>der</strong>lich. 2007<br />

hatten die Grüns einen Moosanteil<br />

von 40 %, die Grasdeckung<br />

betrug lediglich 70 % und das<br />

Gras war in einem schlechten<br />

Zustand. Sie wurden nicht optimal<br />

und intensiv gepflegt. Es gab<br />

nur 2x im Jahr eine Pflegewoche.<br />

Gute Grüns brauchen aber eine<br />

konstante intensive Pflege. 2001<br />

wurden neun Grüns erneuert, jedoch<br />

nicht fachgerecht besodet.<br />

Was hast Du mit Deinem Team<br />

unternommen um die Grüns zu<br />

verbessern?<br />

Rainer: Wir haben mit hohem<br />

mechanischem Aufwand die<br />

Grüns verbessert. D. h. wir haben<br />

viel vertikutiert und aerifiziert.<br />

Was wird bei den beiden Methoden<br />

gemacht?<br />

Rainer: Beim Vertikutieren wird<br />

mit senkrechten Schlitzen gearbeitet,<br />

gegen die Verfilzung.<br />

Rainer Buschert bei <strong>der</strong> Grünsodenanalyse<br />

zusammen mit Dr. Gunter Hardt<br />

vom Deutschen Golfverband<br />

Bei <strong>der</strong> Aerifizierung gibt es unterschiedliche<br />

Methoden wie<br />

die Aerifizierung mit Vollspoon,<br />

mit Hohlspoon, Crosstines (ohne<br />

Bodenaustausch) und <strong>der</strong> Vertidrain<br />

(25cm tiefe mit Vollspoon<br />

in unterschiedlicher Länge und<br />

Durchmessern), <strong>der</strong> dem Bodenaustausch<br />

dient, damit die Grüns<br />

besser Luft bekommen.<br />

Das heißt Ihr habt häufiger die<br />

Grüns vertikutiert und aerifiziert?<br />

Rainer: Vertikutiert wurde in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit fast gar nicht. In<br />

den zwei Pflegewochen pro Jahr<br />

wurde nur aerifiziert. Auf Top-<br />

Plätzen wird 1x pro Woche vertikutiert<br />

und gesandet. Hier wird<br />

auf 1 qm Grün 0,1 l Sand verwen<br />

det. Dies ist eine so geringe<br />

Menge an Sand, dass es den<br />

Spielbetrieb nicht beeinträchtigt.<br />

Wächst dadurch nicht das Grün<br />

über die Jahre an?<br />

Rainer: Ja, das stimmt. Man sieht<br />

an den Schichten des Grüns, wie<br />

gut und intensiv es gepflegt wurde.<br />

Ideal wäre ein Sandgewinn<br />

in den Grüns von 1 cm pro Jahr.<br />

2008 sind die Grüns 20 Jahre alt,<br />

d. h. es müsste eine Sandschicht<br />

von 20 cm vorhanden sein. Als<br />

ich 2006 begann die Grüns zu<br />

pflegen, betrug die Sandschicht<br />

6-8 cm. 2009 beträgt die Sandschicht<br />

nun 11-13 cm.<br />

Es heißt, das Gras muss besser<br />

wachsen? Was machst Du da?<br />

Rainer: Luft und Wasser bringen<br />

das Gras zum Wachsen. Das Verhältnis<br />

muss stimmen. Wir arbeiten<br />

daran, den Filz durch Sand<br />

zu ersetzen. So bekommen die<br />

Grüns mehr Luft, durch den Sand<br />

gelangt das Wasser in tiefere<br />

Schichten und die Gräser bilden<br />

längere Wurzeln aus. Filz dagegen<br />

speichert das Wasser nur an<br />

<strong>der</strong> Oberfläche. Pro Aerifizierung<br />

wird max. 4 % <strong>der</strong> Grasertragsschicht<br />

in den oberen 8 cm ausgetauscht.<br />

Es ist also wichtig die<br />

Grüns ständig zu pflegen und<br />

nicht nur 2x pro Jahr.<br />

Wie oft wird nun aerifiziert und<br />

vertikutiert?<br />

Rainer: Die Grüns werden nun 1x<br />

pro Monat aerifiziert und alle 10<br />

<strong>Tag</strong>e vertikutiert. Denn nur über<br />

eine konstante Pflege werden<br />

die Grüns immer besser. Aber das<br />

braucht seine Zeit.<br />

Auch haben wir 2007 begonnen<br />

die Grüns zu düngen und mit<br />

mo<strong>der</strong>nen Gräsern nachzusäen.<br />

Dies geschieht im Frühjahr und<br />

im Herbst im Rahmen des Vertikutierens.<br />

Aber hier muss man<br />

bedenken, dass aus lediglich 2 -<br />

3 % <strong>der</strong> Saat ein Gras entsteht.<br />

Wie würdest Du aktuell den Grünzustand<br />

beschreiben?<br />

Rainer: 75 % - 80 % <strong>der</strong> Grüns<br />

sind gut. Wichtig ist nun den<br />

Standard <strong>der</strong> Grüns zu halten<br />

und nachhaltig zu verbessern. Oft<br />

macht uns auch das Wetter das<br />

Leben schwer. Das feucht-warme<br />

Wetter för<strong>der</strong>t den Pilzbefall und<br />

<strong>der</strong> viele Regen mit abwechselnden<br />

Hitzeperioden führt dazu,<br />

dass die Oberschicht <strong>der</strong> Grüns<br />

schnell verbrennen kann.<br />

Macht es Sinn, die Grüns im Winter<br />

freizuschaufeln?<br />

Rainer: Hierzu gibt es keine langfristige<br />

Statistik. <strong>Der</strong> Aufwand<br />

des Freischaufelns steht jedoch in<br />

keinem Verhältnis zum Nutzen.<br />

Was liegt Dir noch beson<strong>der</strong>s am<br />

Herzen?<br />

Rainer: Bitte Pitchmarken ausbessern!<br />

Je<strong>der</strong> möchte gute Grüns<br />

haben. Wenn wir jedoch in <strong>der</strong><br />

Hochsaison täglich bis zu 40<br />

Pitchmarken pro Grün vorfinden,<br />

ist die Pflege umso schwerer.<br />

Daher bitte ich alle Spieler die<br />

Pitchmarken auszubessern und<br />

so selbst einen kleinen Beitrag<br />

zur Verbesserung <strong>der</strong> Grüns zu<br />

leisten.

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