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Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e.V. · Annastraße 67-71 · 50968 Köln · www.kalk.de<br />
<strong>Presse</strong>-<strong>Information</strong><br />
Jahrestagung des Bundesverbandes der Deutschen Kalkindustrie, Hamburg:<br />
Michael Liell, Geschäftsführung Rheinkalk, Wülfrath, und Moritz Iseke, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Kalkwerke Oetelshofen, Wuppertal, als Vorsitzende des<br />
BVK bestätigt<br />
Wirtschaftliche Lage der Kalkindustrie bessert sich nach dem Krisenjahr 2010 deutlich<br />
– altes Niveau aber noch nicht erreicht<br />
Hamburg, 18. Juni 2010<br />
Michael Liell, Mitglied der Geschäftsführung der Rheinkalk GmbH, Wülfrath, wurde als<br />
Vorsitzender der deutschen Kalkindustrie und Moritz Iseke, geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Kalkwerke H. Oetelshofen GmbH & Co. KG, Wuppertal, als stellvertretender<br />
Vorsitzender von der Mitgliederversammlung in Hamburg einstimmig bestätigt. Beide<br />
freuen sich, die deutsche Kalkindustrie auch in den kommenden zwei Jahren gemeinsam<br />
mit dem Hauptgeschäftsführer Martin Ogilvie vertreten zu können.<br />
„Gerade in diesen politisch und wirtschaftlich besonders herausfordernden Zeiten ist es<br />
für die Kalkindustrie von entscheidender Bedeutung, durch einen starken Verband in<br />
Berlin und Brüssel vertreten zu sein, um die industriepolitischen Notwendigkeiten für<br />
den Standort Deutschland und die Kalkindustrie darstellen zu können“, so der wiedergewählte<br />
Vorsitzende Liell. „Als Vertreter eines weltweit operierenden Kalkproduzenten<br />
weiß ich sehr genau, dass wir die Standortbedingungen in Deutschland nicht weiter verschlechtern<br />
dürfen, wollen wir auch weiterhin Industriebetriebe in Deutschland haben“,<br />
so Liell weiter.<br />
Der Vorsitzende stellte auch die aktuellen Zahlen der Kalkindustrie vor:<br />
Bei den ungebrannten Produkten setzte sich die im Herbst 2008 begonnene Talfahrt in<br />
2009 fort. Bereits 2008 hatte die Kalkindustrie einen Rückgang um 6 % zu verkraften.<br />
Mit einem Gesamtabsatz von ca. 19 Mio. Tonnen ist er noch einmal um 11 % niedriger als<br />
im Jahr 2008.<br />
Fast die Hälfte dieses Absatzes ging in das Baugewerbe, insbesondere in den Bereich<br />
Straßen- und Wegebau. Der Absatzrückgang für dieses Segment war mit weniger als 10 %<br />
geringer als in den anderen Bereichen. Wie sich aber gerade der Straßen- und Wegebau<br />
nach dem Auslaufen der Konjunkturprogramme und den desolaten Haushalten der Länder<br />
und Kommunen entwickelt, bleibt abzuwarten.<br />
Auch wenn die Lieferungen für Umweltschutzanwendungen gesteigert werden konnten,<br />
wurde das negative Gesamtergebnis durch den Einbruch im Industriesektor - und speziell<br />
in der Eisen- und Stahlindustrie - verursacht. Hier wurden mehr als 28 % weniger Kalksteinprodukte<br />
verkauft als noch im Jahr 2008.<br />
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Beim Absatz von Düngekalken in der Land- und Forstwirtschaft liegt das Ergebnis mit 1,3<br />
Millionen Tonnen um 14,1 % unter den Zahlen von 2008.<br />
Noch dramatischer ist das Ergebnis 2009 bei den gebrannten Produkten.<br />
Bereits 2008 wurden mit 2,4 Millionen Tonnen 3 % weniger Branntkalk in die Eisen- und<br />
Stahlindustrie geliefert. 2009 konnten nur noch weniger als 1,8 Millionen Tonnen geliefert<br />
werden. Dies ist ein Absatzrückgang von fast 27 %. Im gesamten Bereich Industrie<br />
sank die Menge auf 2,4 Millionen Tonnen, was einen Rückgang von 27,8 % bedeutet. Jede<br />
vierte Tonne ist damit weggebrochen.<br />
Die Verwendungen im Umweltschutzbereich haben sich unterschiedlich entwickelt. Bei<br />
der Wasserbehandlung gab es ein Minus von 9,7 % auf 451 Tt. Bei der Luftreinhaltung<br />
gab es dagegen ein leichtes Plus auf 857 Tt. Insgesamt hat sich dieser Bereich mit<br />
- 1,2 % moderat entwickelt.<br />
Noch im vergangenen Juni ist die Kalkindustrie davon ausgegangen, dass sie nicht nur<br />
kurzfristig mit einem deutlich niedrigeren Absatzniveau rechnen müsse. Die ersten vier<br />
Monate des Jahres 2010 zeigen, dass die Achterbahnfahrt weitergeht.<br />
Bei den gebrannten Produkten konnte die Kalkindustrie – trotz des langen Winters – von<br />
Januar bis April insgesamt 2,03 Mio. t absetzen. Dies ist ein Zuwachs von 16,9 % im Vergleich<br />
zum Vorjahreszeitraum. Der Absatz an die Industrie ist von 0,715 Mio t auf 1,04<br />
Mio t angestiegen. In beiden Bereichen hat die Kalkindustrie von der Konjunktur bei ihren<br />
wichtigen Abnehmern, der Eisen- und Stahl- sowie der Chemieindustrie profitiert.<br />
Auch der Umweltschutzsektor konnte mit 0,45 Mio t einen Zuwachs verzeichnen. Weiter<br />
abwärts ging es dagegen in den Bereichen Baustoffindustrie und Baugewerbe.<br />
Die deutsche Kalkindustrie schaut positiv in die nahe Zukunft. Die Kalkindustrie forderte<br />
die Bundesregierung aber sehr deutlich auf, - auch im Rahmen des Sparkonzeptes - die<br />
energieintensive Industrie nicht weiter zu belasten und den begonnenen Aufschwung<br />
abzuwürgen. Es geht bei der Kalkindustrie nicht um Subventionsabbau oder um Mitnahmeeffekte<br />
sondern schlicht und einfach um die Verhinderung weiterer wettbewerbsschädigender<br />
Belastungen.<br />
Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Martin Ogilvie legte der Mitgliederversammlung<br />
den Geschäftsbericht 2009/2010 vor und erläuterte die wichtigsten Themenbereiche.<br />
Aktuelle Kernbereiche der Verbandstätigkeit sind die Ausgestaltung des Emissionshandels<br />
nach 2012, die fristgerechte Umsetzung der REACH-Vorgaben in der Kalkindustrie<br />
und das neue Energiekonzept der Bundesregierung. „Als energieintensive Industrie<br />
begrüßen wir das Vorhaben der Bundesregierung, eine ideologiefreie Energiepolitik<br />
gestalten zu wollen, und werden uns an der Ausgestaltung aktiv beteiligen“, so Ogilvie.<br />
„Wir brauchen eine Energie- und Rohstoffpolitik, die sich auch an den industriepolitischen<br />
Notwendigkeiten des Standortes Deutschland ausrichtet.“<br />
Haben Sie Fragen? Wir stehen gerne zur Verfügung:<br />
Martin Ogilvie • Telefon 0221/934674-23 • eMail: martin.ogilvie@kalk.de<br />
Jeder Bundesbürger verbraucht täglich etwa 250 g gebrannte und 5,5 kg ungebrannte Kalk- und Dolomiterzeugnisse.<br />
Im Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e.V. (BVK) sind über 120 Mitgliedsfirmen aus Deutschland, Österreich und<br />
der Schweiz vertreten mit insgesamt mehr als 4.000 Beschäftigten und einem Gesamtumsatz von rund 650 Millionen Euro.<br />
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