Zielgerichtetes Hardselling-Training für Callcenter und Shops
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AKTUELL TITEL FOCUS INSIDER SYSTEM SERVICE<br />
rung, die von den Teilnehmern durchweg als<br />
nachhaltig <strong>und</strong> motivierend empf<strong>und</strong>en wurde.<br />
Ro<strong>und</strong>-Table-Gespräche der Verantwortlichen,<br />
Best Practice-Übungen mit Rollenspielen,<br />
eine Trainerhotline, die allen Teilnehmern<br />
zur Verfügung stand, externe Veranstaltungen<br />
mit eher unterhaltendem Charakter, klare Zielvereinbarungen<br />
<strong>und</strong> zahlreiche Transferhilfen<br />
kamen zum Einsatz. Konsequent wurde das<br />
<strong>Training</strong> über acht Monate in alle relevanten<br />
Unternehmensbereiche <strong>und</strong> Hierarchieebenen<br />
einbezogen <strong>und</strong> der Erfolg kann sich sehen<br />
lassen.<br />
Erfolgsmessung<br />
Die vier Key Performance Messgrößen lagen<br />
nach einem Jahr bei einer bemerkenswerten<br />
Steigerung von 14 %. Eine erneute Mystery-<br />
Shopping-Welle hatte eine beachtliche Steigerung<br />
der durchschnittlichen Abschlussquote<br />
um 7 % auf 85 % ergeben. All dies, als erst 50<br />
% der Kollegen in einer ersten <strong>Training</strong>swelle<br />
trainiert wurden.<br />
(gs)<br />
Vergleich: Entwicklung „Produkt 1“ bei Shopleitern die am<br />
Limbeck-<strong>Training</strong> teilgenommen bzw. nicht teilgenommen haben<br />
zum Vorjahresmonat in Prozent.<br />
Grafik: Martin Limbeck <strong>Training</strong>s Team<br />
Hinterfragt: Interview mit Martin Limbeck<br />
telekom praxis-Redakteurin Gabi Schoblick sprach mit Martin Limbeck<br />
über die Möglichkeiten des Neuen <strong>Hardselling</strong> <strong>für</strong> den Telefon-<br />
Vertrieb in der TK-Branche:<br />
telekom praxis: Herr Limbeck, was zeichnet ihn denn nun genau<br />
aus, den Neuen Hardseller?<br />
Limbeck: Der neue Hardseller hat eine ganz besondere DNA, wie sie<br />
nur bei Top-Verkäufern zu finden ist. Er hat größtes Interesse am Bedarf<br />
<strong>und</strong> den Wünschen seines K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> betrachtet sich <strong>und</strong> den<br />
K<strong>und</strong>en als gleichwertige Verhandlungs- <strong>und</strong> Businesspartner. Er hat<br />
eine hohe Produktidentifikation ohne am Telefon gleich zum Technikfreak<br />
zu mutieren. Er kann eine qualifizierte Nutzenargumentation liefern<br />
<strong>und</strong> ganz wichtig – er sieht im Verkaufen nicht nur einen Beruf,<br />
sondern eine Berufung. Der Kern des Neuen <strong>Hardselling</strong> ist die Verbindung<br />
von Abschluss- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enorientierung.<br />
telekom praxis: Herr Limbeck, lassen sich <strong>Training</strong>smaßnahmen,<br />
wie Sie sie <strong>für</strong> The Phone House umgesetzt haben, auch<br />
im Bereich <strong>Callcenter</strong> anwenden?<br />
Limbeck: Natürlich. Gerade hier ist eine optimale Schulung vonnöten.<br />
Nicht nur in Telefonzentralen <strong>und</strong> Serviceabteilungen, sondern auch<br />
<strong>und</strong> gerade im Außendienst ist die Kommunikation über das Telefon<br />
ein wichtiger Schritt, um dem K<strong>und</strong>en deutlich zu machen, weshalb er<br />
gerade mit Ihnen den richtigen Partner hat. Das Telefon ist eines der<br />
wichtigsten Kommunikationsmittel <strong>und</strong> damit die Visitenkarte des<br />
Unternehmens – gleichgültig, ob K<strong>und</strong>en, Lieferanten, Bewerbern<br />
oder anderen Geschäftspartnern gegenüber<br />
telekom praxis: Wie telefoniert denn der Neue Hardseller, der von<br />
Ihnen geschult wurde?<br />
Limbeck: Er ist bestens vorbereitet <strong>und</strong> hat den Abschluss im Fokus.<br />
Abschluss kann dabei auch die Vereinbarung eines Termins sein – es<br />
kommt auf die genaue Zielsetzung an. Der Neue Hardseller holt sich<br />
bei der Telefonakquise erst dann einen Kaffee, wenn er zwei Termine<br />
vereinbart hat – er hat den Spruch „Ohne Fleiß kein Preis“ verinnerlicht,<br />
denn Selbstdisziplin ist ein wichtiger Baustein <strong>für</strong> den persönlichen<br />
Erfolg. Er braucht keine Führungskraft, die ihn motiviert, denn<br />
er ist seine eigene Führungskraft. Er hält sich an die Devise: Nicht Zufriedenheit<br />
erzeugt Leistung, sondern Leistung erzeugt Zufriedenheit.<br />
Einige wichtige Aspekte sind aus meiner Sicht: Bauen Sie zuerst eine<br />
„Kontaktbrücke“ zu Ihrem Gesprächspartner: „Herr K<strong>und</strong>e, prima,<br />
dass ich Sie erreiche ...“, sprechen Sie dabei den eigenen Namen<br />
deutlich <strong>und</strong> langsam aus <strong>und</strong> senden Sie so Signale an die Gefühlsebene<br />
Ihres Gesprächspartners. Nutzen Sie eine sachliche <strong>und</strong> entspannte<br />
Gesprächsführung mit einer k<strong>und</strong>enorientierten <strong>und</strong> persönlichen<br />
Sie-Ansprache. Vermeiden Sie unverbindliche Ich- <strong>und</strong> Wir-Formulierungen.<br />
Ersparen Sie dem Telefonpartner unnötige, überschwängliche<br />
Floskeln sowie Monologe <strong>und</strong> „Infoduschen“ – bauen<br />
Sie stattdessen Pausen <strong>und</strong> Fragen in den Gesprächsfluss ein, um den<br />
Dialog zu fördern <strong>und</strong> um festzustellen, was Ihr Gesprächspartner genau<br />
will. Sprechen Sie in kurzen Sätzen, dabei nicht zu schnell bzw. zu<br />
hastig <strong>und</strong> umgehen Sie Konjunktive wie „wäre, könnte, möchte“ –<br />
nutzen Sie stattdessen einprägsame Bilder, eine „visuelle Sprache“<br />
mit Formulierungen wie „Machen Sie sich selbst ein Bild ...“, „Schauen<br />
Sie selbst einmal ...“, „Nehmen Sie selbst in die Hand ...“ oder<br />
„Testen Sie einfach mal ...“.<br />
telekom praxis: Danke <strong>für</strong> das Gespräch.<br />
www.telekom-praxis.de 11-12/2006 telekom praxis 41