Schweizer Zoll in Moskau feierlich eröffnet - Minergie

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Amtliches P
Oberzolldirektor Rudolf Dietrich beim Durchschneiden des Bandes mit Thomas Zehnder, Grenzwachtkommandant
Region II, und dem Schaffhauser Zollinspektor Kurt Wyss (rechts).Bild Mark Schiesser
Schweizer Zoll in Moskau feierlich eröffnet
Nach dreijähriger Planungs- und Bauzeit
wurde vergangene Woche das neue Zollgebäude
in Ramsen feierlich eingeweiht.
RAMSEN Das Resultat sei erfreulich, die
Feuertaufe habe es bereits schon vor zwei
Monaten bestanden, meinte Oberzolldirektor
Rudolf Dietrich vor zahlreichen Gästen
zufrieden.
Am Donnerstag wurde mit einem feierlichen
Akt das neue Zollgebäude, wo knapp 400 Lastwagen
und über 1000 Personenwagen täglich
im Ortsteil Moskau die Grenze passieren, offiziell
eingeweiht. Für Dietrich war es in diesem
Jahr bereits die vierte Einweihung einer neuen
Zollanlage an der schweizerisch-deutschen
Grenz oder im Grenzraum. «Dies ist erstaunlich,
wenn nicht sogar überraschend, wo alle
von Zollabbau, Schengen, Freihandel und Freizügigkeit
reden und immer noch neue Zollanlagen
in Betrieb genommen werden.»
Eine grosse Herausforderung
Angesichts des sehr intensiven Austausches
sei dies aber auch eine grosse Herausforderung,
denn die Schweiz exportiere pro Jahr immerhin
Waren im Wert von 35 Milliarden Franken
nach Deutschland und importiere von dort Waren
in Höhe von 57 Milliarden, davon ein Drittel
aus Baden-Württemberg. Dietrich unterstrich
ausserdem deutlich, dass der Zoll keine Verkehrspolitik
betreibe: «Der Zoll muss den Verkehr …
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An

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… dort abfertigen, wo er anfällt. Er darf ihn
nicht lenken.» Deshalb benötige man überall
eine moderne Infrastruktur, und in Ramsen
habe seit Langem ein Nachholbedarf bestanden.
Mit dem knapp fünf Millionen teuren Neubau,
der nach strengen ökologischen Richtlinien
geplant wurde, sollen die Abläufe im
Grenzverkehr optimiert werden, um den steigenden
Anforderungen gerecht zu werden. «Es
geht uns nicht darum, den Verkehr von anderen
Zollämtern zu übernehmen, sondern hier den
Verkehr korrekt und rationell abzufertigen.»
Ausserdem können einerseits Reiseverkehr und
Warentransport getrennt abgewickelt werden,
andererseits finden neben den Zollmitarbeitenden
auch die Grenzwache unter einem Dach
Platz. «Das garantiert kurze Wege, erleichtert
die Arbeit und beschleunigt notwendige Kontrollen»,
erklärte der Schaffhauser Zollinspektor
Kurt Wyss.
Zoll schafft Arbeitsplätze
Lobende Worte gab es auch von Gemeindepräsidentin
Eveline König Moser. Nicht nur,
weil man in Ramsen sehr gut bewacht sei, sondern
auch, weil der Zoll auch Arbeitsplätze
schaffe – zurzeit sind es zehn Mitarbeitende –
und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Gemeinde
sei. «Speziell ist auch, dass sich der
Schweizer Zoll in Moskau befindet.»
Auf einem geführten Rundgang konnten die
Gäste die Tätigkeiten von Zoll und Grenzwache
näher kennenlernen, und von Architekt Peter
Sandri gab es einiges über das Zollgebäude
zu hören. Dieses wurde mit einer Pelletsheizung
und mit Solarzellen ausgerüstet, die den
Strom für das Warmwasser liefern. Der mit
einem vorzüglichen Apéro verbundene Anlass
wurde würdig umrahmt von der Zollmusik
Schaffhausen.
Mark Schiesser
Die Gäste erhielten bei der Einweihung des
neuen Zollgebäudes auch einen interessanten
Einblick in die Tätigkeiten der Grenzwache.
LKW-Fahrer können neu im rückwärtigen
Bereich des Zollgebäudes direkt auf Augenhöhe
mit dem Zollbeamten kommunizieren.
Gemeindepräsidentin Evelyne König Moser
(Mitte) und Fredy Bucher von der Zollkreisdirektion
II beim Rundgang. Bilder Mark Schiesser
Ramsen: Erstes Minergie-P-Eco-Zollgebäude der Schweiz
Der Schaffhauser Zollinspektor Kurt Wyss
beim Empfang der Minergie-P-Eco-Plakette.
Nach intensiver Planung, Vorbereitung und
dem vorgängigen Bezug von provisorischen
Abfertigungsräumen im alten Wohnhaus
konnte im September 2010 mit dem Abbruch
des Betriebsgebäudes begonnen werden, das
seitlich an das Wohnhaus angebaut ist.
Im Oktober begannen die Grabarbeiten für
die Fundamentplatte des neuen Büro- und
Betriebsgebäudes für die Reisenden- und Zollabfertigung.
Die vorgefertigte Holzsystembauweise
gewährleisteten eine schnellen
Bau, sodass der Vollbetrieb des Zollamts möglichst
schnell wieder aufgenommen werden
konnte. Die vorfabrizierten Holzelemente
wurden im Februar innert 14 Tagen aufgerichtet.
Es ist das erst Zollgebäude im Minergie-P-Eco-Standard
des Bundesamtes für
Bauten und Logistik. Das neue Bürogebäude
konnte im August bezogen werden, und der
Rückbau des alten Wohnhauses sowie die Abschlussarbeiten
der Umgebung konnten in Angriff
genommen werden. Das erste Zollamt gab
es bereits im Jahr 1850 in Ramsen. 1918
wurde in der SBB-Station eine Zollabfertigungsstelle
errichtet, und 1958 wurde das
Nebenzollamt zum Hauptzollamt. Waren es
1959 noch 5 Lastwagen und zwanzig Jahre
später 120, werden heute durchschnittlich
360 LKW pro Tag abgefertigt. (r.)