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Iran ist kein sicheres Land! Neue Misshandlungen ... - Kanoun

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Monatszeitschrift<br />

Demokratische Vereinigung für Flüchtlinge<br />

Nr. 6 : Juni 2007<br />

Dr. Madjid Moshayedi<br />

(Präsident DVF)<br />

Gegendarstellung<br />

zum Artikel in der<br />

Weltwoche 17/07,<br />

Flüchtlingsmacher<br />

Persönlichkeitsterror<br />

<strong>ist</strong> in dieser<br />

Gesellschaft üblich!<br />

Am 26. April 2007<br />

<strong>ist</strong> ein Artikel mit<br />

dem Titel Der<br />

Flüchtlingsmacher,<br />

verfasst von Alex<br />

Baur, in der rechten<br />

Wochenzeitschrift<br />

Die Weltwoche<br />

publiziert worden,<br />

der gegen die<br />

Demokratische<br />

Vereinigung für<br />

Flüchtlinge und<br />

mich gerichtet war.<br />

Diese Handlung<br />

zeigt die Wut und<br />

Intrigen gegen<br />

diejenigen in der<br />

Schweiz, welche<br />

gegen das Regime<br />

der Islamischen<br />

Republik <strong>Iran</strong><br />

kämpfen.<br />

Seite 2-5<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Misshandlungen</strong> iranischer<br />

Frauen durch die Sittenpolizei<br />

Diese Bilder sind in Teheran entstanden, wo der<br />

Tugendterror gegen Frauen mit islamisch nicht<br />

korrektem Kopftuch offenbar weitergeht. Die<br />

Frauen wurden von der Sittenpolizei so stark<br />

zusammengeschlagen, dass sie am Kopf<br />

bluteten. Sie nahmen darauf ihre Kopftücher ab,<br />

um die Wunden zu zeigen. Welche Art von<br />

Moral <strong>ist</strong> das, die sich da austobt?<br />

Diese Bilder sind die Zeuge des Verbrechens<br />

durch die Mullahs. Man kann nicht genug<br />

betonen, dass wir unter ein Regime leiden, die<br />

von Brutalität alle anderen Diktaturen in<br />

Hintergrund gezogen hat.<br />

Es <strong>ist</strong> die freigelassene Wut des Mullahs gegen<br />

Frauen, die sich nicht in die herrschenden<br />

Verhältnisse fügen.<br />

Der Tag wird kommen, in dem wir solche<br />

Bilder in unserem <strong>Land</strong> nicht mehr sehen. In<br />

einem <strong>Land</strong>, das alle Menschen ihre Rechte<br />

bekommen.<br />

<strong>Iran</strong> <strong>ist</strong> <strong>kein</strong> <strong>sicheres</strong> <strong>Land</strong>!<br />

Frau in Bandar<br />

Abbas erhägnt<br />

Seite 6<br />

Arbeiter schlagen<br />

und verhaften -<br />

Unwürdiges<br />

Gedenken an den<br />

Maifeiertag im <strong>Iran</strong><br />

Seite 7<br />

<strong>Neue</strong><br />

<strong>Misshandlungen</strong><br />

iranischer<br />

Bevölkerung durch<br />

den Mullahs-<br />

Sicherheitsapparat<br />

Seite 6<br />

<strong>Iran</strong>isch-<br />

Amerikanische<br />

Wissenschaftlerin in<br />

<strong>Iran</strong> Verhaftet<br />

Seite 8


Nr. 6 Juni 2007 KANOUN S. 2<br />

Madjid Moshayedi *<br />

Gegendarstellung zum Artikel in der Weltwoche<br />

17/07, “ Flüchtlingsmacher“<br />

Persönlichkeitsterror <strong>ist</strong> in dieser Gesellschaft<br />

üblich!<br />

Am 26. April 2007 <strong>ist</strong> ein Artikel mit dem Titel Der<br />

Flüchtlingsmacher, verfasst von Alex Baur, in der<br />

rechten Wochenzeitschrift Die Weltwoche<br />

publiziert worden, der gegen die Demokratische<br />

Vereinigung für Flüchtlinge und mich gerichtet<br />

war. Diese Handlung zeigt die Wut und Intrigen<br />

gegen diejenigen in der Schweiz, welche gegen das<br />

Regime der Islamischen Republik <strong>Iran</strong> kämpfen.<br />

Eine solche Handlungsweise erfüllt die<br />

asylsuchenden und niedergelassenen <strong>Iran</strong>er mit<br />

Hass und Wut.<br />

Der Persönlichkeitsterror <strong>ist</strong> eine bekannte Taktik in<br />

der Weltpolitik, welche der Öffentlichkeit zutiefst<br />

zuwider <strong>ist</strong>. Dennoch wurde von dieser Waffe rege<br />

Gebrauch gemacht. Die extremste Art dieses<br />

Persönlichkeitsterrors in unserer Zeit zeigt sich im<br />

McCarthysmus der USA, welcher in seiner Zeit von<br />

der Öffentlichkeit und allen politischen Seiten<br />

geschätzt wurde. In jener Zeit wurden<br />

Verleumdungen ohne Beweis und Grund gegen<br />

verschiedene Persönlichkeiten vorgenommen, um<br />

diese durch negative Propaganda unglaubwürdig<br />

erscheinen zu lassen. Von dieser Welle wurden<br />

sogar die Künstler und Persönlichkeiten hohen<br />

Ansehens betroffen. Verleumdung, Fälschung und<br />

Sophisma gehören untrennbar zum<br />

Persönlichkeitsterror. In der ganzen Geschichte<br />

wurden linke und volksnahe Herrscher vieler<br />

Länder Opfer schwerster Attacken und ihre Feinde<br />

haben versucht, ihre Ziele durch die Anwendung<br />

psychischen Terrors zu erreichen. Ein Beispiel aus<br />

der heutigen Zeit <strong>ist</strong> Herr Doktor Martin Luther<br />

King, der Führer der schwarzen Bewegung in den<br />

USA. Seine Feinde haben alles versucht, um ihn<br />

unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Sie haben<br />

sogar seine Privatangelegenheiten in den Zeitungen<br />

verbreiten lassen um ihn dadurch von der<br />

politischen Bühne zu entfernen. Über Martin Luther<br />

King hat die Geschichte ihr Urteil gefällt und nun<br />

schätzen ihn alle, sogar auch seine ehemaligen<br />

Feinde, als Me<strong>ist</strong>er. Die neue Politik der Schweizer<br />

Regierung zielt darauf hin, die Aktivität der<br />

<strong>Iran</strong> <strong>ist</strong> <strong>kein</strong> <strong>sicheres</strong> <strong>Land</strong>!<br />

asylsuchenden und anerkannten Flüchtlinge aus<br />

dem <strong>Iran</strong> zu verschmutzen. Es scheint, als ob sie<br />

sich dadurch dem Regime der Islamischen Republik<br />

<strong>Iran</strong> und dessen politischen Schlitzohren nähern<br />

wollen. Dieser Artikel <strong>ist</strong> eine neue Methode, mit<br />

der die Schweizer Regierung ihren langjährigen<br />

Angriff gegen die Gegner des islamischen Regimes<br />

fortsetzt. Zu ihrer Information, der Wächter<br />

Ghalibaf, einer der Vorsteher der Sepah Pastaran<br />

(Polizeiorgan der islamischen Republik <strong>Iran</strong>), der<br />

eine zentrale Rolle bei der Vernichtung der sich im<br />

<strong>Iran</strong> befindenden Regimegegner gespielt hat und<br />

sich heute im Kostüm des Bürgerme<strong>ist</strong>ers Teherans<br />

kleidet, <strong>ist</strong> anfangs April zu einem mehrtätigen<br />

Besuch nach Zürich gekommen. Mit wem und<br />

worüber er Verhandlungen geführt hat, weiss man<br />

nicht.<br />

Im Artikel der Weltwoche wurde von Anfang an<br />

versucht, den Einspruch der Opfer (Asylsuchende<br />

und anerkannte Flüchtlinge) des unterdrückerischen<br />

islamischen Regimes als belanglos darzustellen.<br />

Mich, als bekannten politischen Aktiv<strong>ist</strong>en,, der seit<br />

rund dreissig Jahren für die Erreichung der<br />

Demokratie und Gerechtigkeit kämpft, überrascht<br />

dieses Verhalten überhaupt nicht.<br />

Alex Baur hat in seinem schlichten Artikel<br />

geschrieben: „Am letzten Samstag war Dr. Madjid<br />

Moshayedi, Bürger der Islamischen Republik <strong>Iran</strong><br />

und der Stadt Zürich, wieder einmal in seinem<br />

Element. Linke Gruppierungen hatten in Basel zum<br />

Protest gegen die ‚US-imperial<strong>ist</strong>ische Invasion im<br />

<strong>Iran</strong>’ aufgerufen. Der Mann war bereits am Morgen<br />

von Zürich angere<strong>ist</strong>, ausgerüstet mit einem<br />

Megafon, an der Spitze einer gutorganisierten Schar<br />

von gegen fünfzig iranischen Immigranten. Mit<br />

Sprechchören und Plakaten forderten sie den Sturz<br />

des Mullah-Regimes und die Einhaltung der<br />

Menschenrechte in ihrer Heimat. Das passte zwar<br />

nicht so recht zur Demo, die sich nicht etwa gegen<br />

den Gottesstaat und dessen Atompläne richtete,<br />

sondern gegen die USA.“<br />

Tatsachenwidrig schreibt der Autor, ich habe mich<br />

im französischen Exil zu den Volksmudschaheddin<br />

gesellt. Richtig <strong>ist</strong> vielmehr, dass mein Engagement<br />

für die Volksmudschaheddin der Anlass für die<br />

Flucht aus <strong>Iran</strong> und die Anerkennung als Flüchtling<br />

in Frankreich darstellte.


Nr.6 Juni 2007 KANOUN S. 3<br />

Tatsachenwidrig schreibt der Autor, ich habe mich<br />

im französischen Exil zu den Volksmudschaheddin<br />

gesellt. Richtig <strong>ist</strong> vielmehr, dass mein Engagement<br />

für die Volksmudschaheddin der Anlass für die<br />

Flucht aus <strong>Iran</strong> und die Anerkennung als Flüchtling<br />

in Frankreich darstellte.<br />

Nach meiner Übersiedlung in die Schweiz gewährte<br />

mir diese Schutz und anerkannte mich deshalb 1990<br />

als Flüchtling. Seit 26 Jahren pflege ich <strong>kein</strong>en<br />

Kontakt mit dem <strong>Iran</strong> und verfüge über <strong>kein</strong>en<br />

iranischen Reisepass mehr. Die Bezeichnung im<br />

Einstiegssatz, ich sei „Bürger der Islamischen<br />

Republik <strong>Iran</strong>“ wirkt vor diesem Hintergrund<br />

zynisch und falsch.<br />

Herr Reporter! Es <strong>ist</strong> besser, wenn ein Journal<strong>ist</strong><br />

seinen Lesern immer Wahrheiten berichtet und<br />

nicht seine eigene Meinung anderen aufzwängt. Sie<br />

haben geschrieben, es hätten "fünfzig" iranische<br />

Immigranten mitgemacht. Filmmaterial, Fotos und<br />

Zeugen können bestätigen, dass hundertzwanzig der<br />

Mitglieder der Demokratischen Vereinigung für<br />

Flüchtlinge, das heisst Asylsuchende und<br />

anerkannte Flüchtlinge und nicht wie sie behauptet<br />

haben "Immigranten", an der Demo mitgemacht<br />

haben. Herr Baur, ich muss sagen, dass das<br />

reaktionäre islamische Regime das grösste<br />

Hindernis zur Erreichung der Demokratie durch das<br />

iranische Volk darstellt. Genau dieses islamische<br />

Regime <strong>ist</strong> der Grund für den Asylsuchendenstatus<br />

von Millionen von <strong>Iran</strong>ern in der ganzen Welt und<br />

jeder von uns zählt die Sekunden bis zum Fall des<br />

islamischen Regimes, um nach <strong>Iran</strong> zurückkehren<br />

zu können. Man darf nicht vergessen, dass dieses<br />

verbrecherische Regime es mit internationaler<br />

Unterstützung geschafft hat, achtundzwanzig Jahre<br />

an der Macht zu bleiben. Deshalb nutzen wir jede<br />

Gelegenheit, die Verbrechen des islamischen<br />

Regimes an die Öffentlichkeit zu tragen. Wieso hat<br />

diese Handlung Sie und Ihre Kollegen wütend<br />

gestimmt? Und noch etwas, jede Einmischung von<br />

Ausländern, erfolge sie durch die Europäische<br />

Union oder durch die USA, wird von uns nicht<br />

akzeptiert und wir vertrauen darauf, dass das Volk<br />

allein bezüglich des zukünftigen iranischen<br />

Regimes entscheiden kann und nicht Fremde! Und<br />

jede Militäroperation bedeutet eine Vergewaltigung<br />

und wird von uns verurteilt!<br />

In einem andern Abschnitt des Artikels hat der<br />

Reporter seine eigene Ansicht als von mir<br />

kommend dargestellt: „39 Protestaktionen gegen<br />

das Mullah-Regime, gegen die eidgenössische<br />

Asylpolitik im Allgemeinen und gegen Bundesrat<br />

Blocher im Speziellen habe er allein im letzten Jahr<br />

organisiert, sagt Dr. Moshayedi stolz.“<br />

Ich habe gesagt, dass unsere Protestaktion<br />

ausschliesslich gegen das islamische Regime im<br />

<strong>Iran</strong> gerichtet war und meine Beweise sprechen die<br />

Wahrheit, aber natürlich verteidigen wir unsere<br />

eigenen Asylrechte. Aber sehen wir jetzt einmal<br />

davon ab, dass das Interview durch den Reporter<br />

entstellt wurde.<br />

Weiter hat er in meinem Namen behauptet: „… drei<br />

‚spezielle Anlässe’ vor der iranischen Botschaft in<br />

Bern“ kämen dazu. „Botschaftsangestellte filmten<br />

die Protestierenden mit. Dr. Moshayedi zeigt das,<br />

dass die Mullahs ihn fürchten, und er folgert: ‚Ich<br />

lebe gefährlich.’ Deshalb liess er die Filmer der<br />

Botschaft durch eigene Leute beim Filmen filmen.<br />

Als Beweismittel.“<br />

Ich habe mit dem Reporter überhaupt nicht darüber<br />

geredet, sondern was der Journal<strong>ist</strong> geschrieben hat,<br />

gibt die Meinung des BFM wieder, welches diese<br />

Argumente dem Negativentscheid der<br />

Asylgesuchen beifügt. Und dieser Reporter hat<br />

diese Aussagen für seinen Artikel benutzt. Zu Ihrer<br />

Information, Herr Journal<strong>ist</strong>, muss ich sagen, dass<br />

die iranische Botschaft in der ganzen Welt bemüht<br />

<strong>ist</strong>, die Regimegegner und politisch Aktiven zu<br />

erkennen. Es werden nicht nur die Protestaktionen<br />

in Bern gefilmt, sondern es gibt verschiedene<br />

Methoden, mit welchen die iranischen Botschaften<br />

die <strong>Iran</strong>er und im Speziellen die politisch Aktiven<br />

erkennen und beobachteen. Vergessen wir doch<br />

nicht die Rolle der iranischen Botschaft in den<br />

Staaten Deutschland, Österreich, Frankreich und<br />

Schweiz bei der Terrorisierung der Regimegegner.<br />

Dr. Kazem Rajavi, einer der Verteidiger der<br />

Menschenrechte, den ich sehr gut kannte, wurde im<br />

April 1990 in eben dieser Schweiz, in der Nähe von<br />

Genf terrorisiert. Es <strong>ist</strong> allen klar, dass die Botschaft<br />

der Mullahs in Bern eine tragende Rolle dabei<br />

gespielt hat.<br />

Vernichtet werde die verbrecherische islamische Republik IRAN


Nr.6 Juni 2007 KANOUN S. 4<br />

In einem anderen Teil hat der Reporter wieder eine<br />

Aussage des BFM wiederholt: „Die Verfolgung<br />

ihrer Kundschaft durch das iranische Regime<br />

aufzuzeigen, gehört erklärtermassen zu den<br />

Kernaufgaben von Moshayedis Organisation<br />

Demokratische Vereinigung für Flüchtlinge (DVF).<br />

Für die me<strong>ist</strong>en Mitglieder der Gruppe, die zum<br />

Teil mit Kind und Kegel zu den Demonstrationen<br />

anreisen, <strong>ist</strong> es sogar der einzige Zweck. Denn die<br />

DVF hat sich darauf spezialisiert, für <strong>Iran</strong>er, deren<br />

Asylgesuch abgelehnt wurde – und das <strong>ist</strong> bei den<br />

allerme<strong>ist</strong>en der Fall –, nachträglich eine<br />

Verfolgung zu kreieren und zu dokumentieren, die<br />

für ein neues Gesuch nötig <strong>ist</strong>. Mit Erfolg.“<br />

Meine Antwort dazu lautet, dass die Schweizer<br />

Regierung in den letzten paar Jahren verstanden hat,<br />

dass die iranischen Asylsuchenden und anerkannten<br />

Flüchtlinge erheblichen Einspruch erheben, um<br />

mindestens die Menschenrechte zugestanden zu<br />

bekommen. Daher möchte sie offensichtlich die<br />

Demokratische Vereinigung für Flüchtlinge<br />

beseitigen. Ich informiere den Reporter, dass es<br />

seine Pflicht war, diesen Artikel zu verfassen. Er<br />

hätte allerdings auf Artikel 54 im Asylgesetz<br />

hinweisen müssen, welcher von subjektiven<br />

Nachfluchtgründen spricht. Demnach darf jeder<br />

Asylsuchende ein neues Gesuch einreichen, wenn<br />

seine Rückweisung die von der Schweiz<br />

unterzeichneten Konventionen (allen voran die<br />

Flüchtlingskonvention und die Europäische<br />

Menschenrechtskonvention) verletzen würde. Auf<br />

dieser gesetzlichen Grundlage beruhen die neuen<br />

Asylgesuche und dieses Gesetz wird durch die<br />

Asylbehörden und das Bundesverwaltungsgericht<br />

angewendet. Wenn eine Verfolgungsgefahr besteht,<br />

wird das Gesuch gutgeheissen, wenn nicht, lehnen<br />

die Behörden und das Gericht ein solches Gesuch<br />

ab. Für Tricks und Übertölpelung der<br />

Entscheidungsträger besteht <strong>kein</strong> Spielraum.<br />

Warum tut die Regierung ihre Unzufriedenheit auf<br />

dem Wege eines Zeitungsartikels öffentlich kund,<br />

wenn das Gesetz selbst den Asylsuchenden das<br />

Recht gibt, ein zweites Asylgesuch zu stellen?!<br />

Dient dies alles etwa dem Einläuten einer<br />

Veränderung des Artikels 54 im Asylgesetz, wie es<br />

auch schon die parlamentarische und bundesrätliche<br />

Diskussion zu Beginn des Jahres angedeutet hat?<br />

Wenn ihr diese Veränderung vornehmt, bedeutet<br />

<strong>Iran</strong> <strong>ist</strong> <strong>kein</strong> <strong>sicheres</strong> <strong>Land</strong>!<br />

dies eine offensichtliche Menschenrechtsverletzung,<br />

ein massiver Eingriff in die Meinungsäusserungsfreiheit,<br />

die gerade von der Weltwoche<br />

gross geschrieben wird.<br />

In einem anderen Teil des Artikels hat Herr Baur<br />

den Bericht der SFH vom 4. April 2006 und die Art<br />

der Tätigkeit des Bundesverwaltungsgerichts BVG<br />

kritisiert; ich hoffe sehr, die Vorstehenden dieser<br />

beiden Organisationen werden sich dazu selber<br />

äussern.<br />

In einem weiteren Abschnitt dieses kontrastreichen<br />

Artikels schreibt er: „Das Heft erscheint monatlich<br />

auf Französisch, Deutsch und Farsi. Als Ergänzung<br />

macht sich ein politisches Pamphlet im <strong>Kanoun</strong><br />

immer gut, wo auch mal einfache Arbeiter<br />

wissenschaftliche Abhandlungen über das Wesen<br />

der Atombombe oder die Rolle der Frau im Islam<br />

veröffentlichen. Nach Möglichkeit platziert Dr.<br />

Moshayedi Reportagen und Kommentare in<br />

Schweizer Lokalblättern, etwa über das harte<br />

Schicksal einer Flüchtlingsfamilie (Aargauer<br />

Zeitung) oder unmenschliche Zustände in<br />

Asylantenheimen (Berner Zeitung). Nützlich <strong>ist</strong><br />

sodann ein Bericht der Schweizerischen<br />

Flüchtlingshilfe.“<br />

Wir fragen Sie, weshalb nennen Sie die<br />

Monatsschrift der Demokratischen Vereinigung für<br />

Flüchtlinge „Heft“? Zeigt dies nicht ihre feindliche<br />

Einstellung gegenüber dieser Organisation? Diesem<br />

professionellen und informierten Journal<strong>ist</strong>en sage<br />

ich, dass diese einfachen Arbeiter als Autoren der<br />

DVF-Monatsschrift bereit sind, mit Ihnen im<br />

Beisein von Zeitungen eine Diskussion zu führen<br />

über iranische und internationale Themen, damit<br />

klar wird, wer ein schlichter Arbeiter <strong>ist</strong>.<br />

Der Reporter hat im Artikel unbekannte Quellen<br />

genannt: „Ein <strong>Iran</strong>er hat gesagt“, „Betroffene<br />

<strong>Iran</strong>er“ oder „andere behaupten“. Er tut seine<br />

Meinung durch andere kund. Diese Art seine Texte<br />

zu verfassen, <strong>ist</strong> mir sehr bekannt.<br />

Ein weiterer Abschnitt des Artikels betraf meine<br />

Privatsphäre, wovon ich in diesem Schreiben schon<br />

am Anfang berichtet habe. Er versucht den<br />

Anschein zu erwecken, ich bereichere mich mit<br />

meinem Tun.<br />

Alle Hilfe an die Menschen der DVF <strong>ist</strong> jedoch<br />

gratis und die Mitglieder können dies bezeugen.


Nr.6 Juni 2007 KANOUN S. 5<br />

Die Mitglieder der DVF haben beim Erscheinen<br />

von Herr Baurs Artikel in der Weltwoche verlangt,<br />

dass vor dem Büro der Weltwoche eine<br />

Protestaktion wegen der Veröffentlichung des<br />

verleumderischen und in terror<strong>ist</strong>ischer Art und<br />

Weise gegen die Persönlichkeit zielenden Artikels<br />

durchgeführt wird. Dies habe ich abgelehnt.<br />

Ebenso wenig trifft die Aussage zu, bei Bedarf<br />

würde ich „spezialisierte Gratisanwälte der<br />

Flüchtlingshilfe“ organisieren. Vielmehr vermittle<br />

ich bei Bedarf entgeltlich arbeitende Rechtsanwälte,<br />

welchen die Mitglieder für deren Arbeit zwischen<br />

einigen hundert und wenigen tausend Franken<br />

bezahlen müssen. Für meine „eigenen Umtriebe“<br />

verlange ich nichts, im Gegenteil, bei Bedürftigkeit<br />

unterstütze ich die Mitglieder nach Kräften.<br />

Herr Baur, die Linken sind zur Verteidigung der<br />

Menschenrechte und der Beseitigung der<br />

Unterdrückung aktiv und nicht zur Erreichung von<br />

Materialismus.<br />

Zum Schluss lade ich alle Organisationen, die<br />

gegen das islamische Regime sind und die<br />

Menschenrechte verteidigen, welcher Religion und<br />

Ethnie sie auch sind, ein, sich gegen die Angriffe,<br />

die sich gegen sie richten, zu organisieren.<br />

Nachdem ich bis jetzt auf einzelne Themen des<br />

Weltwocheartikels eingegangen bin, muss ich<br />

jetzt Herr Baur und die schweizerische<br />

Öffentlichkeit an einige Dinge erinnern.<br />

■ Es <strong>ist</strong> ganz klar, dass die Vertreter des Regimes<br />

IRAN und die iranischen Schlitzohre diese<br />

Gelegenheit bis zum Äussersten ausnutzen, um die<br />

DVF und im Speziellen mich selbst, der ich nie mit<br />

ihnen ausgekommen bin und auch nicht werde,<br />

anzugreifen.<br />

■ Gegenteiliger Respekt muss die Grundlage jedes<br />

Zusammenlebens bilden. Aber wenn man die sich<br />

im Exil befindenden und die politisch aktiven<br />

Menschen als zweitrangig betrachtet, <strong>ist</strong> der<br />

gegenseitige Respekt und der Respekt vor<br />

Menschlichkeit bedroht und in Gefahr. Diese<br />

Bedrohung und Gefahr wird ernster, je mehr die<br />

Ausländer- und Asylrechte, d.h. die Rechte<br />

tausender von Menschen, an den Rand gedrängt<br />

werden. Diesen Menschen <strong>ist</strong> der Weg zu den<br />

grundlegendsten Rechten versperrt.<br />

<strong>Iran</strong> <strong>ist</strong> <strong>kein</strong> <strong>sicheres</strong> <strong>Land</strong>!<br />

■ So eine voreingenommene Schrift, welche den<br />

Kampf eines in Fesseln gefangenen Volkes und der<br />

Regimegegner auslacht, bringt <strong>kein</strong>e weiteren<br />

Errungenschaften ausser Schwierigkeiten und<br />

Katastrophen für iranische Asylsuchende und<br />

anerkannte Flüchtlinge, die sich in der Schweiz<br />

befinden, mit sich. Dieser Artikel stellt eine<br />

Sammlung von Informationen dar, um eine im<br />

Voraus beschlossene Schlussfolgerung daraus<br />

ziehen zu können. Zusätzlich dazu soll ein solcher<br />

Artikel die iranischen Asylbewerber in der Schweiz<br />

alarmieren.<br />

■ Sogar nach Ihrem Massstab für Menschenrechte<br />

fällt das Zeugnis für die islamische Regierung im<br />

<strong>Iran</strong> schwarz aus. Dieses Regime hat zehntausende<br />

seiner politischen Gegner gefoltert und aufgehängt.<br />

In den Anfängen ihrer Regierungszeit im Jahre<br />

1981 hat sie eine Gruppe nach der andern von ihren<br />

Gegnern an den Galgen geliefert und im Sommer<br />

1988 hat sie tausende von politischen Gefangenen<br />

ermordet. Viele von diesen waren meine<br />

Mitkämpfer und Kollegen. Herr Baur, die<br />

Schweizer Regierung trägt einen grossen<br />

Widerspruch in sich. Von einer Seite sagt sie, sie<br />

sei gegen Menschenrechtsverletzungen, von der<br />

anderen Seite unterstützt sie die politischen<br />

Vollzieher des Regimes und Mörder der iranischen<br />

Menschen. Sie lädt diese sogar in die Schweiz ein.<br />

Stellen die Hängung von mehr als 150000<br />

Menschen in Gefängnissen, Folterung,<br />

Unterwerfung, Todesstrafe, Blutrache, das<br />

Aushöhlen der Augen, das Abhacken von Händen<br />

und Füssen und die Unterwerfung von Frauen nicht<br />

Verletzungen der Menschenrechte dar? Die<br />

Menschenrechtssituation im <strong>Iran</strong> hat sich in den<br />

letzten Jahren verschlechtert. Ich frage Sie, was <strong>ist</strong><br />

Ihre und Ihrer Gleichgesinnten Ausrede für die<br />

Bestätigung des islamischen Regimes, die<br />

Feindschaft gegenüber der asylsuchenden und<br />

niedergelassenen <strong>Iran</strong>ern und den psychischen<br />

Terror gegenüber bekannten iranischen<br />

Aktivpolitiker in der Schweiz!<br />

Vernichtet werde die unterdrückende Schicht<br />

Vernichtet werde die verbrecherische islamische<br />

Republik IRAN<br />

Es lebe die Freiheit<br />

10. Mai 2007


Nr.6 Juni 2007 KANOUN S. 6<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Misshandlungen</strong> iranischer Bevölkerung<br />

durch den Mullahs-Sicherheitsapparat<br />

Diese Bilder sind von kurze in <strong>Iran</strong> entstanden, wo<br />

die Sittenpolizei gegen ein paar Junge vorgeht.<br />

Frau in Bandar Abbas erhängt<br />

Zahra Nazari, eine 30jährige Frau,<br />

wurde am Nachmittag des 7. Mai<br />

im Hauptgefängnis von Bandar<br />

Abbas im Süden <strong>Iran</strong>s erhängt.<br />

Der Richter ordnete an, dass sie<br />

öffentlich hinzurichten sei. Allerdings waren andere<br />

richterliche Beamte aufgrund der großen<br />

öffentlichen Unzufriedenheit und des Drucks<br />

internationaler Menschenrechtsorganisationen<br />

wegen der Todesstrafen auf den <strong>Iran</strong> gegen eine<br />

öffentliche Hinrichtung. Infolgedessen werden die<br />

me<strong>ist</strong>en Todesurteile im <strong>Iran</strong> im Verborgenen<br />

vollstreckt.<br />

Glaubhaften Berichten zufolge gibt es im<br />

Hauptgefängnis von Bandar Abbas 50 weitere<br />

Todeskandidaten. Allein in den vergangenen 20<br />

Tagen wurden in Bandar Abbas 10 Personen<br />

hingerichtet.<br />

Studentendemonstration<br />

in Teheran<br />

Verhaftungen von anderen Frauen<br />

Mittwoch, 09. Mai 2007<br />

Ein Man wurde zu 130 Peitschehieben verurteilt<br />

wurde, weil er zwei Bier in seiner Privatwohnung<br />

getrunken hat.<br />

Er sagte, dass er von der Sittenpolizei<br />

festgenommen und zur Polize<strong>ist</strong>ation geschleppt<br />

wurde, wo er zu 130 Peitschehieben verurteilt<br />

wurde. Diese Prügelstrafe für Biertrinken wurde<br />

öffentlich vollzogen.<br />

<strong>Iran</strong> <strong>ist</strong> <strong>kein</strong> <strong>sicheres</strong> <strong>Land</strong>!<br />

Studenten der Teheraner<br />

Amir-Kabir Universität<br />

protestierten in einer Demonstration, weil zwei<br />

Studenten von den Sicherheitsgarden der<br />

Universität am Sonntag, dem 6. Mai entführt<br />

wurden. Der Protest nahm schnell zu. Die<br />

Demonstration der Studenten des Bereiches<br />

Bergwerke und Öl wurden von anderen Studenten<br />

der Universität unterstützt.<br />

Die Universitätsgarden versuchten die<br />

Demonstration aufzulösen, indem sie die Studenten<br />

schlugen und einzuschüchtern versuchten. Als<br />

Antwort darauf skandierten die Studenten Slogans<br />

wie: "Basij raus aus der Universität" und "Basij -<br />

Schämt Euch" im Bezug auf die berüchtigten Basij-<br />

Kräfte, die der Revolutionären Garde des Regimes<br />

unterstehen. Sie blockierten die Basij-Kräfte<br />

ebenfalls. Den Berichten zufolge, werden die<br />

Studentendemonstrationen weiter andauern. Die<br />

Situation an der Amir-Kabir Universität <strong>ist</strong><br />

gespannt.


Nr.6 Juni 2007 KANOUN S. 7<br />

Arbeiter schlagen und verhaften -<br />

Unwürdiges Gedenken an den<br />

Maifeiertag im <strong>Iran</strong><br />

Amnesty International <strong>ist</strong> besorgt<br />

über die Berichte vom<br />

Zusammenschlagen von Arbeitern, die an<br />

friedlichen Demonstrationen zum Ersten Mai in<br />

Teheran und Sanandaj teilnahmen, und über die<br />

Verhaftung von Sedigh Karimi und Khaled Rasoul,<br />

Mitgliedern der Gewerkschaft für arbeitslose und<br />

gekündigte Arbeiter (Ettehadiye Kargaran-e Bikar<br />

va Ekhraji). Nach Amnesty International<br />

zugänglichen Informationen müssen wohl<br />

zahlreiche andere während der Maidemonstrationen<br />

verhaftet worden sein.<br />

Amnesty International<br />

appelliert an die iranischen<br />

Behörden, sicher zu stellen,<br />

dass das Recht auf<br />

friedliche Zusammenkunft<br />

gewährle<strong>ist</strong>et wird und<br />

sofort die Festgenommenen unter eine international<br />

anerkannte strafrechtliche Anklage zu stellen oder<br />

sie freizulassen.<br />

abgebrochen und eine unbekannte Zahl von<br />

Teilnehmern verwundet und verhaftet haben.<br />

Behzad Sohrabi und Hassan Qaderi,<br />

Arbeitsrechtaktiv<strong>ist</strong>en, sollen geschlagen und<br />

verwundet worden sein, als Sedigh Karimi,<br />

Mitglied der Direktion der Gewerkschaft<br />

arbeitsloser und entlassener Arbeiter, und Khaled<br />

Rasouli, stellvertretender Direktor der gleichen<br />

Organisation von Angehörigen des Min<strong>ist</strong>eriums<br />

für Geheimdienst verhaftet wurden.<br />

Hintergrund<br />

Seit Mai demonstrieren<br />

Lehrer und streiken für<br />

bessere Bezahlung und<br />

Arbeits-bedingungen in<br />

Teheran sowie anderen<br />

Städten und Orten. Dabei<br />

wurden<br />

viele<br />

Gewerkschafter verhaftet.<br />

Bis zu neun Lehrer werden<br />

offensichtlich ohne jede<br />

Anklage oder Prozess im<br />

Zusammenhang mit ihren<br />

Aktivitäten festgehalten.<br />

Nach Berichten soll eine kleine Zahl friedlicher<br />

Demonstranten abseits von der durch die Behörden<br />

im Shahid Shiroudi Stadion im Inneren <strong>Iran</strong>s<br />

genehmigten Maidemonstration in Richtung 7. Tir<br />

Platz gegangen sein. Als es zu Zusammenstößen<br />

zwischen den Demonstranten und den<br />

Sicherheitskräften kam, soll eine Gruppe von<br />

annähernd 600 Arbeitern Slogan gegen die<br />

Regierung und das Parlament skandiert haben.<br />

Bis zu 15 Angehörige des Min<strong>ist</strong>eriums für<br />

Geheimdienst sollen versucht haben, Mansour<br />

Ossanlu, den Kopf der Gewerkschaft der<br />

Vereinigten Busunternehmen in Teheran und<br />

Umgebung in der U-Bahnstation 7. Tir zu<br />

verhaften. Er konnte jedoch entkommen. In<br />

Berichten wird angedeutet, dass zahlreiche andere<br />

in Verbindung mit der Maidemonstration in<br />

Teheran verhaftet wurden.<br />

In Sanandaj, der Hauptstadt der Provinz Kurd<strong>ist</strong>an<br />

im Nordwesten <strong>Iran</strong>s, sollen Angehörige des<br />

Min<strong>ist</strong>eriums für Geheimdienst um 10:00 eine<br />

Kundgebung von annähernd 400 Arbeitern<br />

<strong>Iran</strong> <strong>ist</strong> <strong>kein</strong> <strong>sicheres</strong> <strong>Land</strong>!<br />

Am 28. April wurde eine Rede von Mansour<br />

Ossanlu vor den Studenten der Islamischen<br />

Gesellschaft in der Rechtsfakultät der Teheraner<br />

Universität in der letzten Minute von den<br />

Universitätsmitarbeitern abgesagt. Er wollte über<br />

die Probleme diskutieren, vor denen die<br />

Gewerkschaftsorganisationen stehen, und übergab<br />

den Inhalt seines Vortrages zur Information an<br />

Eingängen zur Universität.<br />

Mansour Ossanlu war von Dezember 2005 bis<br />

August 2006 in Gefangenschaft und wurde im<br />

November 2006 erneut verhaftet und in der Sektion<br />

209 im Evin Gefängnis gefangen gehalten bis er am<br />

19. Dezember auf Kaution frei kam. Sein<br />

Rechtsanwalt sagte am 12. Dezember 2006, dass er<br />

aufgrund seiner Gewerkschaftsarbeit und seiner<br />

Kontakte zu internationalen Organisationen wie der<br />

Internationalen Labour Organisation, den UN und<br />

internationalen Arbeiterorganisationen gefangen<br />

genommen wurde. Amnesty International glaubt,<br />

dass Mansour Ossanlu ein politischer Gefangener<br />

war.


Nr.6 Juni 2007 KANOUN S. 8<br />

<strong>Iran</strong>isch-Amerikanische<br />

Wissenschaftlerin<br />

angeklagt<br />

Esfandiari soll Sturz des<br />

Regimes angestrebt<br />

haben<br />

Der <strong>Iran</strong> hat Anklage gegen die im berüchtigten<br />

Evin-Gefängnis festgehaltene iranischamerikanische<br />

Wissenschaftlerin, Haleh Esfandiari,<br />

erhoben. Ihr wird von den Behörden vorgeworfen,<br />

die Regierung stürzen zu wollen, meldete das<br />

staatliche Fernsehen am Montagabend.<br />

Die 67-jährige Direktorin des in Washington<br />

ansässigen Woodrow Wilson Centers <strong>ist</strong> seit<br />

Anfang Mai im inhaftiert. Die Wissenschaftlerin<br />

war im Dezember zu einem Besuch ihrer 93-<br />

jährigen Mutter - eine geborene Österreicherin - in<br />

den <strong>Iran</strong> gere<strong>ist</strong>. Die Behörden verweigerten ihr<br />

später die Ausreise in die USA.<br />

Esfandiari und das Wilson Center hätten sich<br />

verschworen, das islamische System im <strong>Iran</strong> zu<br />

stürzen, berichtete das Fernsehen. Der Ehemann<br />

Esfandiaris hat die Vorwürfe gegen seine Frau<br />

bereits zurückgewiesen.<br />

IAEO-Chef El Baradei sieht<br />

Chancen für friedliche <strong>Iran</strong>-<br />

Lösung schwinden<br />

Chef. Der <strong>Iran</strong> solle zudem aufgefordert werden,<br />

vollständige Inspektionen zuzulassen. Außerdem<br />

müsse sichergestellt werden, dass die Islamische<br />

Republik nicht aus dem Atomwaffen-Sperrvertrag<br />

aussteige.<br />

Geheimplan gegen US-<br />

Truppen im Irak?<br />

Das Mullahregime im<br />

<strong>Iran</strong> stellt heimlich<br />

Verbindungen zu El<br />

Kaida-Gruppen und<br />

sunnitischen Milizen im Irak her, um eine<br />

Sommeroffensive gegen US-Truppen im<br />

Zwe<strong>ist</strong>romland zu starten. Dies hat die britische<br />

Zeitung „Guardian“ berichtet.<br />

„Der <strong>Iran</strong> führt hier bereits einen Stellvertreterkrieg<br />

und das <strong>ist</strong> ein sehr gefährlicher Kurs. Bereits jetzt<br />

begeht das <strong>Land</strong> täglich gewalttätige Übergriffe<br />

gegen amerikanische und britische Truppen“, sagte<br />

ein hochrangiger US-Vertreter dem „Guardian“ in<br />

Bagdad. „Die Raketenangriffe in Basra und auf die<br />

Grüne Zone in der Hauptstadt werden von <strong>Iran</strong>s<br />

Revolutionsgarden gelenkt, die Beziehungen bis in<br />

die Spitze der iranischen Regierung unterhalten.“<br />

Traditionell <strong>ist</strong> der <strong>Iran</strong> mit Anhängern der<br />

schiitischen Glaubensrichtung verbunden, die nach<br />

dem Sturz des Saddam-Regimes die Mehrheit der<br />

politisch Verantwortlichen stellen.<br />

Der Atomstreit mit Teheran<br />

befindet sich in einer<br />

Sackgasse. Auch IAEO-<br />

Direktor Mohamed El Baradei zeigt sich besorgt. Er<br />

sehe die Chancen für eine friedliche Lösung<br />

schwinden, erklärte er der spanischen Zeitung<br />

"ABC".<br />

Für Aufsehen sorgte er bereits zuvor, als er meinte:<br />

"Wir glauben, dass der <strong>Iran</strong> die Urananreicherung<br />

im Wesentlichen verstanden hat. Das werden die<br />

Leute nicht hören wollen, aber es <strong>ist</strong> eine Tatsache".<br />

Bemühungen des UN-Sicherheitsrats, den <strong>Iran</strong><br />

mittels Sanktionen von der Anreicherung<br />

abzuhalten, seien daher überholt. Vielmehr müsste<br />

man jetzt verhindern, dass die Produktion<br />

industrielles Niveau erreiche, empfahl der IAEO-<br />

<strong>Iran</strong> <strong>ist</strong> <strong>kein</strong> <strong>sicheres</strong> <strong>Land</strong>!<br />

„Teheran verhält sich wie ein Wetter auf der<br />

Pferderennbahn. <strong>Iran</strong>s Führung setzt auf alle Pferde<br />

und dabei sogar auf Leute, der sie zutiefst<br />

misstraut“, zitiert der „Guardian“ einen<br />

Regierungsvertreter in Washington.<br />

US-Armee: <strong>Iran</strong>-Kontaktmann im Irak<br />

festgenommen<br />

Die US-Truppen im Irak haben einen<br />

Extrem<strong>ist</strong>enanführer festgenommen, der<br />

Verbindungen zur iranischen Revolutionsgarden<br />

haben soll. Der Mann sei bei einem Gefecht in<br />

Bagdader Schiiten-Viertel Sadr gefangengenommen<br />

worden, bei dem fünf Extrem<strong>ist</strong>en getötet worden<br />

seien, teilte das US-Militär mit.

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