Parascha Zusammenfassung - Chabad Lubawitsch Württemberg
Parascha Zusammenfassung - Chabad Lubawitsch Württemberg
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<strong>Parascha</strong> <strong>Zusammenfassung</strong><br />
Über die frühen Jahre unseren Vorvaters Abraham Awinu wird im Chumasch (der Bibel) sehr wenig erzählt. Er wurde vor etwa 3820 Jahren<br />
geboren. Wir wissen aber von der Tradition, dass er schon sehr früh in seinem Leben begann, nach Antworten zu suchen. Den damals<br />
weitverbreiteten Glauben an verschiedene Götzen, welche die Welt regierten, konnte er nicht akzeptieren. Es musste einen G“tt geben, der alles<br />
geschaffen hatte und der die Welt noch immer regierte. Allmählich wurde er immer überzeugter, dass die meisten Leute im Irrtum lebten und<br />
begann, mit den Menschen zu diskutieren und ihnen zu beweisen, dass es nur einen G“tt geben könne. Er konnte viele Menschen überzeugen und<br />
sie wurden seine Anhänger.<br />
Doch dem König Nimrod, der damals herrschte, gefiel dies ganz und gar nicht. Die Macht der damaligen Herrscher war nämlich darauf basiert, dass<br />
alle Leute an Götzen glaubten. So konnten sie sich selbst auch als Götter oder Halbgötter präsentieren.<br />
Auch Terach, Abrams Vater war ein Götzendiener und besass sogar einen Laden, wo man Götzen erwerben konnte. So konnte Abram miterleben,<br />
wie Götzen hergestellt wurden, was ihn nur noch mehr überzeugte, dass ein Stein, der durch einen Mensch zum Götzen geformt wurde, keine Macht<br />
über den Menschen ausüben kann. Eines Tages zerbrach Abram alle Statuen im Geschäft seines Vaters, ausser der Grössten. Dieser legte er eine<br />
Axt in die Hand. Als sein Vater entdeckte, was er angerichtet hatte, wurde er sehr zornig auf Abram. Doch Abram sagte, es sei nicht er, sondern der<br />
grosse Götze gewesen, der alle anderen aus Neid zerstört hätte. Darauf erwiderte Terach, dass er ihm nicht glauben könne, da ein Stein sich ja nicht<br />
bewegen könne. Somit hatte ihn Abraham zur Erkenntnis gezwungen, dass ein Götze gar nichts bewirken kann.<br />
Während seines langen Lebens wurde Abram durch G“tt zehn Mal geprüft, um allen Leuten zu beweisen, wie ehrlich Abram es mit seinem Glauben<br />
meinte.<br />
Nun kam das erste Mal. Nimrod liess Abram festnehmen und gab ihm die Wahl, entweder vor allen Leuten den Götzen als G“tt zu akzeptieren und<br />
sich vor ihm zu verbeugen, oder ins Feuer geworfen zu werden. Abram liess sich ins Feuer werfen. Durch ein Wunder überlebte er das Feuer<br />
unversehrt!<br />
Nun war Abram nicht mehr aufzuhalten. Überall wo er hinkam, überzeugte er die Leute, nur dem einen, wahren G“tt zu dienen.<br />
Im Alter von 75 Jahren wurde Abram plötzlich zum Prophet. Die g“ttliche Stimme befahl ihm, die Stadt Charan zu verlassen, und nach Eretz<br />
Kenaan (heute Eretz Jisrael oder Israel) auszuwandern. In seinem hohen Alter war dies gar keine leichte Sache. Dies war ein zweiter Test in Abrams<br />
Leben.<br />
Der dritte Test folgte bald darauf: Sobald Abram ins Land Kenaan gekommen war, gab es dort eine Hungersnot und er musste nach Mitzrajim<br />
(Ägypten) ziehen. G“tt wollte sehen, ob Abram nun an ihn zweifeln würde.<br />
Doch Abram tat seine Sache glänzend. Er war überzeugt, dass alles nur zum Guten führen würde. Er sollte recht behalten. In Mitzrajim<br />
angekommen, kam der vierte Test: Seine Frau Saraj wurde ihm geraubt und dem Pharo (Herrscher in Ägypten) gebracht. Wieder zweifelte Abram<br />
nicht an seinen G“tt. Und schon kam die Rettung: Pharo uns sein ganzes Haus wurden krank. Pharo verstand, dass eine Ungerechtigkeit geschehen<br />
war und gab Saraj ihrem Mann zurück. Dazu gab er Abram noch viele Geschenke und liess Abram bis an die Landesgrenzen begleiten.<br />
Da brach ein Streit zwischen den Hirten Abrams und den Hirten Lots aus. Lot war ein Neffe Abrams, welcher ihn auf all seinen Reisen begleitet<br />
hatte. Doch während Abram seinen Hirten die Instruktion gab, seine Schafe nicht auf fremden Weiden grasen zu lassen, liessen Lots Hirten ihre<br />
Schafe überall weiden. Da bat Abram seinen Neffen, sich von ihm zu trennen und ein anderes Land aufzusuchen, so dass sie sich nicht in die Haare<br />
geraten sollten. Lot suchte sich die Gegend von Sedom, welche sehr fruchtbar war, aus. Dass die Menschen von Sedom jedoch in moralischer<br />
Hinsicht mehr als fragwürdig erschienen, schien ihn nicht zu stören.<br />
Eine Weile später brach ein Krieg zwischen verschiedenen Königen aus, welche damals die Gegend regierten und Lot wurde gefangen genommen.<br />
Sofort eilte Abram zu seiner Hilfe, kämpfte gegen die übermächtigen Armeen der feindlichen Könige und besiegte sie. Von der Beute wollte er<br />
allerdings nichts behalten.<br />
In unserer <strong>Parascha</strong> wird auch erzählt, wie G“tt mit Abram einen Bund schloss, ihm voraussagte, dass seine Nachkommen einst im Lande Mitzrajim<br />
versklavt sein würden und dass G“tt sie später von Mitzrajim erlösen und ins Lande Israel bringen würde. Dieses Land würde er ihnen dann geben.<br />
Abrams Frau Saraj war unfruchtbar, doch sie hatte eine ägyptische Magd namens Hagar, welche sie ihrem Mann zur Frau gab, damit dieser Kinder<br />
haben sollte. Hagar wurde schwanger und da begann sie ihre Herrin zu verachten. Als Reaktion liess ihre Herrin Saraj sie schwerer arbeiten, bis sie<br />
flüchtete.<br />
Da erschien ein Engel zu Hagar und versprach ihr, dass ihr Sohn, den sie jetzt trug einst der Vater einer grossen Nation sein würde. Auch sagte ihr<br />
der Engel, dass sie zu ihrer Herrin zurückkehren sollte, obwohl diese sie peinigen würde. Hagar kehrte zurück und gebar einen Sohn, den sie<br />
Jischmael nannte. Dieser Jischmael wurde Vorvater des mächtigen arabischen Volkes.<br />
Da erschien G“tt wieder dem Abram und teilte ihm mit, er wolle mit ihm einen Bund für alle zukünftigen Generationen schliessen. Ab jetzt würde<br />
er auch einen neuen Namen erhalten: Nicht Abram, sondern Abraham, sollte er fortan genannt werden. Der Bund zwischen G“tt und Abraham und<br />
dessen Nachkommen, sollte durch die Beschneidung aller männlichen Personen im Haushalt Abrahams und dessen Nachkommen besiegelt werden.<br />
Wieder erschien G“tt dem Abraham und sagte: „Deine Frau Saraj soll von nun an Sarah genannt werden!“<br />
Auch teilte G“tt Abraham mit, er wolle ihm von seiner Frau Saraj einen Sohn schenken, den sie Jizchak nennen sollten und dessen Nachkommen<br />
Völker und Könige sein würden. Abrahams erste Reaktion war grosse Freude, doch dann sagte er: “Möge doch mein Sohn Jischmael vor Dir (G“tt)<br />
leben!“ G“tt antwortete ihm, dass zwar auch Jischmael grosse Nationen und Fürsten hervorbringen würde, dass jedoch die Nachkommen von<br />
Jizchak das Bündnis zwischen Abraham und G“tt erben und weiter aufrecht erhalten würden.<br />
Zum Schluss wird noch erzählt, wie Abraham sich und seinen Sohn Jischmael und all seine Sklaven beschnitt. Abraham war damals 99 Jahre alt,<br />
Jischmael dreizehn.
von Dr. William Stern<br />
N r . 5 1 4 L e c h L e c h a 577 3<br />
Das Geheimnis der jüdischen Geschichte<br />
In der dieswöchigen Sidra wird dargestellt, wie Abraham, Vater des jüdischen Volkes, von G-tt die<br />
Ankündigung erhält (Genesis 15, 12-17), seine Nachkommen würden in die Galut gehen müssen, das ist:<br />
Exil und Zerstreuung unter den anderen Nationen. Heute, fast 4000 Jahre nach jenem Ereignis, müssen wir,<br />
wenn wir unsere Geschichte überschauen, auf eine Galut nach der anderen zurückblicken, auf<br />
Unterdrückungen, Verfolgungen und weitere Zerstreuung; und wir fragen uns: Wie war es möglich, dass<br />
wir all dies überleben konnten, worin besteht das Geheimnis unserer Überlebenskraft?<br />
Unser Volk ist eines der ältesten auf der Erde, mit einer Geschichte, die bei der Offenbarung am Berge<br />
Sinai anfing, vor über 3300 Jahren. Im Verlauf dieser vielen und langen Jahrhunderte haben wir in den<br />
verschiedensten Lagen und Zuständen leben müssen, an weit voneinander entfernten Plätzen überall auf der<br />
Welt. Die wesentlichen Elemente, die die Grundlage der Existenz unseres Volkes und die eigentliche<br />
Quelle seiner einmaligen und einzigartigen Stärke bilden, sind nicht etwa in seiner außerordentlichen<br />
Körperkraft oder seinen besonderen geistigen Charaktermerkmalen zu suchen, noch in seiner Sprache,<br />
seinen Sitten und Lebensgewohnheiten im breiteren Sinne, noch sogar in einer sogenannten<br />
"Rassenreinheit"; denn was den letzteren Punkt spezifisch betrifft, so gab es Perioden in der Frühgeschichte<br />
unseres Volkes, wie auch im Mittelalter und selbst in neueren Zeiten, da ganze Völkergruppen und Stämme<br />
zu Proselyten und damit Teil unseres Volkes wurden.<br />
Das wesentliche Element vielmehr, welches dazu angetan ist, zu allen Zeiten unsere weit verstreute Nation<br />
zu einigen und uns wahrhaft zu einem Volke zu schweißen, ist angezeigt durch die Tora und die Gebote, es<br />
ist das jüdische Lebensprinzip, also jene jüdische Weltanschauung, die sich grundsätzlich gleich geblieben<br />
ist in allen Zeitaltern und an allen Orten. Die Schlussfolgerung ist über jeden Zweifel erhaben: Tora und<br />
Mizwot sind es, die unser Volk auf der Weltenbühne unzerstörbar gemacht haben, sowohl angesichts aller<br />
Metzeleien und Pogrome (welche unsere physische Zerstörung zum Ziele hatten) wie auch ungeachtet aller<br />
ideologischen Angriffe (die unsere geistigen Vernichtung anstrebten).<br />
Immer erneut lehrt uns unsere Geschichte jene uralte und zeitlose Lektion, wie sie sich, zu unserem großen<br />
Leidwesen, sogar in der jüngsten Vergangenheit bewahrheiten sollte – nämlich dass auch die intensivste<br />
Assimilation, selbst wenn sie sich über mehrere Generationen erstreckt, keinen Schutz gegen die Hamans<br />
und die Hitlers bietet. Kein Jude kann sich dadurch von seinem Volke trennen, dass er auf diese Weise zu<br />
entrinnen versucht; denn unsere Feinde kennen sehr wohl die wesentlichen Eigenschaften und<br />
Charaktermerkmale der Juden, wodurch alle von ihnen, ob sie es nun wollen oder nicht, als "ein Volk"<br />
geeint und identifizierbar sind. Das ist es, was Haman meinte, als er sagte (Esther 3, 8): "Ihre Gesetze sind<br />
verschieden von denen anderer Völker".<br />
Die Assimilation ist nicht unsere Rettung. Im Gegenteil, unsere Rettung, letzten Endes unsere nackte<br />
Existenz, hängt genau von dieser Wahrheit ab: "Ihre Gesetze sind verschieden".<br />
Die Stärke unseres Volkes in seiner Gesamtheit wie auch die jedes Juden und jeder Jüdin individuell ergibt<br />
sich daraus, dass sie unserem ureigenen geistigen Erbgut die Treue halten und sich ihm näher und näher<br />
anschließen. Das ist das wirkliche Geheimnis eines harmonischen – und damit eines gesunden und<br />
glücklichen – Lebens.<br />
Zusammenfassende Übersicht:<br />
Schon unserem Vater Abraham wurde von G-tt das Exil seiner Kinder in Aussicht gestellt. Angesichts all<br />
der Nöte und Angriffe, denen das jüdische Volk überall und ohne Ablass ausgesetzt war, ist die Frage nicht<br />
zu umgehen: Worin liegt das Geheimnis der Unzerstörbarkeit der Juden?<br />
Herausgeber<br />
IRGW / CHABAD WÜRTTEMBERG<br />
Neutorstrasse. 28, 89073 ULm<br />
www.IRGW.DE / www.chabadw.de<br />
e-mail: info@chabadw.de<br />
MIT FREUDLICHER UNTERSCHSTÜZUNG DER IRGW<br />
V.I.S.D.P. RABBINER TREBNIK<br />
"Ihr Besitz war so groß, dass<br />
sie nicht zusammen wohnen<br />
konnten"<br />
„Ihr Besitz war so groß, dass sie<br />
nicht zusammen wohnen konnten“<br />
(Gen. 13:6).<br />
Nicht Armut, sondern Reichtum<br />
führt zu Streit unter den Menschen.<br />
Zwietracht und Konflikte entstehen<br />
durch materielle Fülle, durch<br />
Eifersucht, wenn einer mehr hat als<br />
der andere.<br />
Schabatzeit für<br />
10 Cheschvan / 26.10.12<br />
Anfang<br />
Ende<br />
stuttgart 17:55 18:59<br />
Ulm 17:52 18:56<br />
Reutlingen 17:55 18:59<br />
Sch. hall 17:52 18:56<br />
Mergentheim 17:51 18:56<br />
Gebet in Ulm:<br />
Fr. 26.10.12 um 18:00<br />
Sa. 27.10.12 um 10:00 Uhr<br />
So. 28.10.12 um 09:30 Uhr<br />
in der Neutorstr. 28!!!<br />
© Copyright <strong>Chabad</strong> <strong>Lubawitsch</strong> Deutschland