Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Zu gewinnen: Freikarten fürs Hockenheim Historic-Rennen<br />
ort exclusiv<br />
www.pitwalk.de<br />
www.pitwalk.de Ausgabe 14<br />
Motorsport exclusiv<br />
www.pitwalk.de Ausgabe 15<br />
www.pitwalk.de Ausgabe 16<br />
gegen<br />
Racer‘s finest<br />
www.pitwalk.de Ausgabe 17<br />
www.pitwalk.de Ausgabe 18<br />
Das Mega-Duell<br />
Nico Rosberg<br />
Lewis Hamilton<br />
Ausgabe 13<br />
Deutschland 9,80 €, Österreich 10,80 €,<br />
Schweiz 19,60 SFR, Belgien, Niederlande, Luxemburg 11,25 €<br />
Racer‘s finest<br />
Was macht<br />
Sébastien Loeb<br />
so einzigartig?<br />
Legenden im Interview<br />
Jacky Ickx<br />
Hans-Joachim Stuck<br />
eagas Delaney Hamburg<br />
unde Skoda Datum 24.06.2011 Projekt <strong>Pitwalk</strong><br />
ormat 210 x 297 mm DU-Termin 24.06.2011 Medium Magazin<br />
ob-Nr. SKO12-108-11 Druckverfahren ISOcoated_v2_300_eci.icc<br />
CYAN MAGENTA YELLOW BLACK<br />
eagas Delaney definiert keine Überfüllungen in Reinzeichnungsdokumenten,<br />
iese sind von der Litho/Druck anzulegen und zu überprüfen.<br />
<strong>Formel</strong> 1 <strong>uncovered</strong><br />
Alle Geheimnisse der neuen Saison
Inhalt Ausgabe 13<br />
Alle jagen Vettel<br />
Die neue <strong>Formel</strong> 1-Saison verspricht noch dramatischer zu verlaufen als die vergangene. Warum ist Sebastian<br />
Vettel wieder Favorit? Wie passt Neuverpflichtung Lewis Hamilton ins ohnehin schon fragile Mercedes-Team?<br />
Wird Williams-Neuling Valtteri Bottas der nächste Superstar? PITWALK blickt weit hinter die Kulissen der<br />
Königsklasse. Ab Seite 8<br />
Experten-Gipfel<br />
104 Denksport unlimited<br />
Renningenieur Jacky Eeckelaert über<br />
Gemeinsamkeiten und Unterschiede<br />
zwischen <strong>Formel</strong> 1 und Sportwagen-WM<br />
114 Zittern im Winter<br />
Pierre Kaffer über das Hoffen auf ein Top-Cockpit<br />
in der Sportwagen-WM<br />
Face to Face<br />
94 „Motorsport hat mit dem wahren Leben<br />
nichts zu tun“<br />
Ein verblüffend offenes Interview mit<br />
Rennfahrer-Legende Jacky Ickx<br />
Special Stage<br />
130 Manns genug<br />
Stefanie Manns arbeitet sich im<br />
Marathon-Rallyesport nach oben<br />
138 Diamantene Hochzeit<br />
Kehrt der langjährige Platzhirsch Mitsubishi<br />
zur Rallye Dakar zurück?<br />
148 Loeb Story<br />
Wie Sébastien Loeb eine ganze Automarke<br />
beherrscht und lenkt<br />
160 Neue Männer braucht das Land<br />
Frank Christian – der neue Beifahrer an<br />
der Seite von WM-Jüngling Sepp Wiegand<br />
Art Car<br />
144 Nice Boys Don’t Play Rock ’n’ Roll<br />
iMiev und ASX – zwei Serien-Mitsubishi<br />
mit verschiedenem Charakter<br />
164 Die Rückkehr der Yeti-Ritter<br />
Nomen est omen: Der Yeti ist das ideale Auto<br />
für Eisspione<br />
Das Autostadt-Gespräch<br />
168 „Umweltschutz muss für die Teams<br />
machbar bleiben“<br />
DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck<br />
im Kreuzverhör<br />
Good Old Boys<br />
118 Derek Bell<br />
Der Charmeur vom Bauernhof<br />
Aus den Swinging‘ Sixties in die Annalen<br />
Insight Line by<br />
174 Racing‘s Next Topmodel<br />
Hochwertige Modellautos genießen unter<br />
Rennsport-Fans eine ganz besondere Kultur<br />
Gearbox<br />
3 Editorial<br />
PITWALK-Chef Norbert Ockenga<br />
über Spitzen- und Breitensport<br />
6 Must have<br />
Stilvolle Geschenke für Motorsport-Fans mit Niveau<br />
92 Sammel-Objekt<br />
Die Inhalte aller bisherigen PITWALK-Ausgaben<br />
auf einen Blick<br />
117 Must read<br />
Neue Bücher, von Deutschlands bestem<br />
Renn-Literaten für Sie entdeckt<br />
166 Must do<br />
Zwei Geheimtipps für besonders feine Events<br />
des Historischen Motorsports<br />
176 Impressum<br />
Die Macher von Racer’s fi nest<br />
34 „Auf einer Stufe mit Vettel“<br />
Timo Rumpfkeil lernte den heutigen<br />
Williams-Piloten Valtteri Bottas in<br />
seinem Nachwuchsteam kennen<br />
40 Das Gehirn der Geschwindigkeit<br />
Adrian Newey – der Mann, der Sebastian Vettel<br />
die Weltmeister-Autos baut<br />
52 Junger Mann zum Mitreisen gesucht<br />
Sauber-Teamchefi n Monisha Kaltenborn<br />
über die Frage: Wie wird man F1-Pilot?<br />
58 Die neue Königsklasse<br />
Wem nützen und wem schaden<br />
die neuen Regeln für 2013?<br />
62 Hilf’ dir selbst, dann hilft dir Knopf<br />
F1, IndyCar oder Nachwuchsserien –<br />
welche Überholhilfe ist die sinnvollste?<br />
Manns genug<br />
Nach der Rallye Dakar beherrschen zwei Themen<br />
den Marathon-Rallyesport: Kehrt Mitsubishi zurück<br />
– und wie geht die Karriere von Steffie Manns<br />
als größte Überraschung der Dakar 2013 weiter?<br />
Seite 128<br />
Cover Story<br />
Die neue <strong>Formel</strong> 1<br />
8 Sternen-Deuter<br />
Wie gut passt Lewis Hamilton<br />
ins Mercedes-Werksteam?<br />
24 Silicon Rallye<br />
Toro Rosso-Technikchef James Key erklärt<br />
die Messtechnik in einem F1-Auto<br />
70 Sonntags-Krimi<br />
Die spannendsten WM-Entscheidungen<br />
der <strong>Formel</strong> 1-Geschichte<br />
Genießer-Tipp<br />
78 Grand Prix de Gourmet<br />
Das Williams-Team wird von einem<br />
britischen Sterne-Koch verwöhnt<br />
82 Food for Pole<br />
Loup de Mer an Sand- und Pfahlmuscheln in<br />
Bouillabaisse-Soße<br />
84 One Night in Bangkok<br />
Als Stopover oder zwischen den Flyaway Races:<br />
Bangkok bietet ein Grand Prix-Kontrastprogramm<br />
World Wide Racing<br />
124 Elva-Rat<br />
Das Hockenheim Historic eröffnet die Saison<br />
des Historischen Motorsports
Cover Story Die neue <strong>Formel</strong> 1<br />
Cover Story Die neue <strong>Formel</strong> 1<br />
Sternen-<br />
Text: Norbert Ockenga<br />
Fotos: Mercedes, McLaren, TAG Heuer<br />
Deuter<br />
Mercedes holt Lewis Hamilton und setzt damit Nico Rosberg unter Druck.<br />
Avanciert der neu verpflichtete Engländer zu einem Rettungsengel wie einst<br />
Kevin Keegan beim HSV – oder wird das ganze <strong>Formel</strong> 1-Projekt der Schwaben<br />
jetzt zu einem motorsportlichen Stuttgart 21?<br />
8<br />
9
Cover Story Die neue <strong>Formel</strong> 1<br />
Cover Story Die neue <strong>Formel</strong> 1<br />
Das Gehirn<br />
der Geschwindigkeit<br />
Text: Norbert Ockenga<br />
Fotos: Getty Images (9), Lukas T. Gorys (3)<br />
Williams<br />
1996<br />
Red Bull<br />
2012<br />
Kein Ingenieur hat die <strong>Formel</strong> 1 so geprägt<br />
wie Adrian Newey. Der 59-Jährige<br />
aus der Shakespeare-Stadt Stratfordupon-Avon<br />
ist der Kopf hinter den überlegenen<br />
Autos, die Sebastian Vettel zum<br />
jüngsten Dreifachweltmeister aller Zeiten<br />
gemacht haben. Ein Blick auf den Menschen<br />
hinter den Geistesblitzen – und<br />
auf seine bisherigen Meisterwerke.<br />
March<br />
1988<br />
McLaren<br />
2002<br />
40<br />
41
Wie wird man <strong>Formel</strong> 1-Pilot? Oder besser:<br />
wie bekommt man einen Job als ebensolcher?<br />
Anders herum: Wie bewirbt man sich –<br />
wenn überhaupt – am besten für diesen Traumjob?<br />
Ein klassisches Studium an einer Hochschule<br />
als Grundlage? Eine tolle Bewerbungsmappe?<br />
Möglichst viele Go Kart-Rennen<br />
und Juniorenserien fahren? Und dann?<br />
Text: Inga Stracke<br />
Fotos: Sauber, ADAC, Renault<br />
Illustration: Daniela Kleber<br />
T<br />
ermin bei der Arbeitsvermittlung. „Was können<br />
Sie denn?“ – „Autofahren.“ – „Sind Sie<br />
schnell?“ – „Ja, der Schnellste. Ich bin <strong>Formel</strong><br />
Junior XY-Weltmeister.“ – „Prima, ich habe hier gerade<br />
eine Stelle beim Pizzaservice frei, morgen können<br />
Sie anfangen. Unterschreiben Sie bitte hier…“ – „Aber<br />
nur, wenn das Auto rot ist. Und meine Autogrammstunde<br />
ist sonntags zwischen 11 und 11.15 Uhr.“<br />
Dass so der Weg in die <strong>Formel</strong> 1 führt, das kann man<br />
sich nur schwer vorstellen.<br />
Wie läuft also eine konsequente Karriereplanung<br />
für junge Rennfahrer? Gibt es noch die klassischen<br />
Talentscouts, die unzählige Kartrennen, Juniorencups<br />
und mehr abklappern – in der Hoffnung einen<br />
Youngster zu fi nden, der sie zum zweiten Willi Weber<br />
macht?<br />
Der Förderer von Michael Schumacher rät: „Am allerbesten<br />
geht es mit Erfolg. Man sollte zeigen, was man<br />
kann, und das umsetzen. Dazu hilft es, wenn man<br />
freundlich und nett mit seinem Umfeld umgeht. Dann<br />
muss man natürlich einen Gönner fi nden, der bereit<br />
ist, ein paar Euro zu investieren, um einen Einstieg in<br />
die <strong>Formel</strong> 3 zu fi nanzieren. Man muss einfach immer<br />
dran bleiben, es ist jede Menge beinharte Arbeit.“<br />
Weber selbst sagt, er sei fertig mit dem Geschäft,<br />
suche sich keine Jungstars mehr. Dennoch kriege der<br />
Stuttgarter zwischen 30 und 40 Bewerbungsmappen<br />
im Monat. Alles junge Fahrer, die gerne von ihm entdeckt<br />
oder gemanagt werden möchten.<br />
Auch Werner Heinz, der ursprünglich selbst im Renault<br />
5-Pokal gefahren ist, ist seit vielen Jahren im<br />
Geschäft. Er managt derzeit Tom Kristensen, DTM-<br />
Champion Bruno Spengler, Edoardo Mortara, Frank<br />
Biela, Jens Klingmann und Nachwuchstalent Robin<br />
Frijns. Für Nico Hülkenberg ist er in beratender Funktion<br />
tätig. Der Erfolg seines Managements ist in seiner<br />
Strategie begründet: „Jeder Star muss individuell ins<br />
rechte Licht gerückt werden.“<br />
Mein Manager erledigt das<br />
Angefangen habe alles, so der gelernte Kellner<br />
Heinz, „vor etwa 30 Jahren“ mit Biela und Bernd<br />
Schneider, „damals waren die etwa 17 Jahre alt, und<br />
ich habe sie relativ gut positioniert, heute würde es<br />
wahrscheinlich noch besser gehen. Damals habe ich<br />
die beiden bei Ford untergebracht, genauer, in der<br />
<strong>Formel</strong> Ford. Bernd Schneider habe ich in die <strong>Formel</strong><br />
1 gebracht, er ist für Zakspeed gefahren.“<br />
Albert Hamper, der ebenso legendäre wie knorrige<br />
Teamchef des Nachwuchsrennstalls Eifelland Racing,<br />
war auf ihn zugekommen und habe ihm Biela und<br />
Schneider empfohlen. „Man musste enge Beziehungen<br />
zu seinen Fahrern aufbauen.“ Das sei „das A<br />
und O in unserem Geschäft, sonst läuft gar nichts.<br />
Als erstes musste ich die beiden platzieren und dann<br />
Sponsoren suchen. Es ist erst Mal wichtig, dass die<br />
Jungs fahren, sonst hilft das alles nichts, und das alleine<br />
ist schon nicht einfach.“ Heinz will und kann der-<br />
52
Cover Story Die neue <strong>Formel</strong> 1<br />
Cover Story Die neue <strong>Formel</strong> 1<br />
Sonntags-<br />
Text: Achim Schlang<br />
Fotos: Lukas T. Gorys<br />
Krimi<br />
Alle Anzeichen vom Testen sprechen dafür, dass die <strong>Formel</strong> 1 auch 2013 wieder<br />
eine dramatische Saison mit spannender Entscheidung beim Saisonfinale erleben wird.<br />
PITWALK-Autor Achim Schlang hat zur Einstimmung auf den Thriller rund um<br />
Sebastian Vettel einen Querschnitt durch die dramatischsten WM-Endläufe der<br />
Grand Prix-Geschichte zusammengestellt.<br />
Die haarsträubende Rivalität zwischen<br />
Alain Prost und Ayrton Senna<br />
mündete in zwei WM-Titel, die nach<br />
Kollisionen vergeben wurden. Funktionär<br />
Jean-Marie Balestre spielte<br />
dabei eine so unglückliche Rolle, das<br />
er sogar von Karikaturisten auf die<br />
Schippe genommen wurde.<br />
1956 I Großer Preis von Italien<br />
Reise nach Jerusalem<br />
Am 2. September 1956 fiel die Entscheidung im<br />
Titelkampf auf der damals – wegen des integrierten<br />
Highspeed-Ovals – zehn Kilometer langen<br />
Piste von Monza. Hoffnungen auf die WM-Krone<br />
durften sich in Juan Manuel Fangio und Peter Collins<br />
zwei der insgesamt sechs (!) Ferrari-Piloten machen.<br />
Nach zehn der 50 Runden sah es gut für Fangio aus,<br />
der Argentinier führte. Dann aber zwang ihn eine gebrochene<br />
Spurstange an die Boxen. Das passende<br />
Ersatzteil musste aus dem bereits ausgefallenen<br />
Boliden des Teamkollegen Alfonso de Portago<br />
ausgebaut werden, danach sollte dann Eugenio<br />
Castellotti den Organempfänger weiter fahren.<br />
Luigi Musso sollte derweil seinen Ferrari an Fangio<br />
übergeben, doch der Italiener weigerte sich beim<br />
Boxenstopp, das Cockpit zu verlassen. Teammanager<br />
Eraldo Sculati marschierte prompt frustriert<br />
in Richtung Pressetribüne, woraufhin Fangios<br />
Intimus Marcello Giambartone das Kommando an<br />
sich riss. „Giamba“ gelang es tatsächlich, doch<br />
ein neues Auto für Fangio aufzutreiben: Als Peter<br />
Collins zum Reifenwechsel stoppte, bat er den<br />
Briten um dessen D50.<br />
Collins zögerte keine Sekunde, und so konnte<br />
Fangio das Rennen nach einer scheinbar endlosen<br />
Zwangspause von 18 Runden fortsetzen<br />
und den Grand Prix hinter dem Maserati-Piloten<br />
Stirling Moss als Zweiter beenden. Damit hatte „El<br />
Chueco“ seinen vierten WM-Titel – den dritten in<br />
Folge – in der Tasche.<br />
1958 I Großer Preis von Marokko<br />
Battle of Britain<br />
V<br />
or dem Saisonfi nale 1958 stand bereits fest,<br />
dass die Weltmeisterschaft erstmals von<br />
einem Briten gewonnen wird. Die Frage lautete:<br />
Stirling Moss oder Mike Hawthorn?<br />
Wollte Moss Champion werden, musste er den<br />
abschließenden WM-Lauf in Casablanca gewinnen<br />
und zudem die schnellste Runde des Rennens<br />
drehen, was damals einen zusätzlichen Punkt<br />
einbrachte, während sein Landsmann nicht über<br />
den dritten Rang hinauskommen durfte.<br />
Vanwall Teamchef Tony Vandervell setzte in Tony<br />
Brooks und dem Ecclestone-Schützling Stuart<br />
Lewis-Evans zwei Piloten ein, um Moss die notwendige<br />
Rückendeckung zu geben. Die Scuderia<br />
Ferrari vertraute auf Phil Hill und Olivier Gendebien<br />
als Hawthorns Assistenten. Pole-Setter Hawthorn<br />
wurde beim Start von Moss und Hill ausbeschleunigt,<br />
was bei Ferrari keinerlei Nervosität auslöste.<br />
Das änderte sich, als sich Brooks in der 19. Runde<br />
vor Hawthorn setzte. Hawthorn zog alle Register<br />
und konterte in der 21. von 53 Runden erfolgreich.<br />
Aber dieses Duell war noch nicht beendet, denn<br />
nur einen Umlauf später konnte Brooks den Spieß<br />
wieder umdrehen.<br />
Dann aber strandete Brooks´ Vanwall wegen eines<br />
Motorschadens, und in der 38. Runde genügte<br />
ein Hinweis per Boxentafel, um die Reihenfolge<br />
der beiden Ferrari zugunsten von Hawthorn zu<br />
verändern.<br />
Moss holte neun Punkte und sein Widersacher<br />
den Titel. Überschattet wurde der Krimi durch<br />
einen Crash des Briten Lewis-Evans, bei dem sich<br />
der Vanwall-Pilot schwere Verbrennungen zuzog,<br />
an deren Folgen er eine Woche später in London<br />
starb.<br />
71<br />
1
Face to face<br />
Face to face<br />
„Motorsport<br />
Text:<br />
Norbert Ockenga<br />
Fotos: Michael Kunkel<br />
hat mit dem wahren Leben<br />
hat mit dem wahren Leben<br />
nichts zu tun“<br />
Jacky Ickx ist einer der größten Allrounder<br />
der Motorsport-Geschichte. Der 69-jährige Belgier<br />
wurde Zweiter der <strong>Formel</strong> 1-WM, gewann<br />
sechs Mal die 24 Stunden von Le Mans, fuhr<br />
in unzähligen Tourenwagen-Rennen und<br />
siegte auch bei der Rallye Dakar. Heute ist<br />
der Gentleman mit der sanften Stimme<br />
Markenbotschafter für den Volkswagen-Konzern.<br />
In einem spannenden Interview geht der Racing-<br />
Grandseigneur auf eine verblüffende tiefenpsychologische<br />
Forschungsreise durch Raum<br />
und Zeit des Motorsports und ordnet<br />
Zusammenhänge völlig neu ein.
Good Old Boys<br />
Derek Bell<br />
Der Charmeur<br />
vom Bauernhof<br />
Text: Carlton Kirby<br />
Fotos: Porsche, Wikipedia<br />
An der Seite von Jacky Ickx und Hans-Joachim Stuck wurde Derek Bell zur Legende<br />
im Le Mans-Sportwagen. Sein Name steht als Synonym für die goldene Ära der<br />
Gruppe C. Auch mit 71 zeichnet ihn noch der gewitzte Charme der Sechziger aus.<br />
Als junger Mann reißt Derek sich am Riemen und steigt<br />
als Hofl eiter in die Landwirtschaft ein. Doch in seinen<br />
Zwanzigern wächst ihm diese Stellung mehr und<br />
mehr zum Hals raus. Das fällt auch seinem Stiefvater<br />
Bernard Hender auf. Und weil er um die Begeisterung<br />
von Derek für alles weiß, was mit Fahrzeugtechnik zu<br />
tun hat, ermuntert er ihn, sich außerhalb der Farm zu<br />
verwirklichen. Er legt ihm nahe, sich mit einem der<br />
gerade schwer coolen Lotus 7 zu verwöhnen.<br />
Lotus im Steuer-Dschungel<br />
Obwohl Kultmodelle, sind die Lotus 7 damals auffällig<br />
günstig. Denn Lotus-Chef Colin Chapman<br />
hat sich ein Steuerschlupfl och zunutze gemacht.<br />
Das englische Steuerrecht kennt den Fachausdruck<br />
„CKD“, was für „Completely Knocked Down“ steht:<br />
Wenn Autos nicht zusammengebaut ausgeliefert werden,<br />
werden sie von der Steuer befreit.<br />
Das Gesetz ist eigentlich dazu gedacht, den Schrotthandel<br />
zu stützen und so das reine Abfallaufkommen<br />
zu begrenzen – quasi eine frühe Form des Recycling.<br />
Deswegen lautet ein Paragraf im CKD-Gesetz: Solche<br />
Autos dürfen auf keinen Fall mit Bauanleitung und<br />
Handbuch ausgeliefert werden.<br />
Gar nicht weit weg von der Church Farm in Pagham<br />
Harbour liegt die Rennstrecke von Goodwood. Auch<br />
Silverstone ist in dieser Zeit ohne Autobahnen und<br />
zweispurige Landstraßen mit dem Auto schon relativ<br />
schnell zu erreichen. Plötzlich schießen jede Menge<br />
neuer Meisterschaften aus dem Boden, für all’ jene<br />
Lotus-Besitzer, die ihre gesparten Steuergelder auf<br />
der Rennstrecke investieren wollen und über eine<br />
Spur mehr Talent verfügen als der durchschnittliche<br />
7-Besitzer. Das ist was für den jungen Derek.<br />
Im selben Jahr, in dem er sein erstes Auto kauft, traut<br />
er sich auch gleich auf die Rennstrecke: 1964. Und<br />
er schlägt sich auf Anhieb achtbar. So achtbar, dass<br />
er schon bald Startgelder für seine Renneinsätze<br />
verlangen kann.<br />
Die Swingin’ Sixties<br />
Good Old Boys<br />
Knapp 20 Jahre nach Kriegsende gibt es noch<br />
nicht viele, die das Geld für einen kleinen Sportwagen<br />
haben. Und noch viel weniger von ihnen sind im<br />
passenden Alter für eine Rennfahrer-Karriere. Es gibt<br />
keine Kartbahnen und auch keine Nachwuchsformeln.<br />
Talente können sich nur aus dem kleinen Kreis der Älteren<br />
rekrutieren, die ein bisschen Bares übrig haben.<br />
In England gibt es das gefl ügelte Wort: „Jeder<br />
macht sein Leben lang das, was er am zweitbesten<br />
kann.“ Das ist eine ziemlich heftige Aussage. Und<br />
jeder steht anders zu ihr. Man kann sich einreden: Ich<br />
bin ein erfolgreicher Produzent von Gardinenhaken,<br />
und das reicht mir. Das ist eine Form der Bequemlichkeit,<br />
in der man es sich kommod einrichten kann.<br />
Aber vielleicht denken Sie tief in Ihrem Innern auch:<br />
Ich hätte genausogut ein Judo-Meister werden können,<br />
oder ein preisgekrönter Blumen-Dekorateur,<br />
oder Champion im Kettensägen-Sportholzfällen.<br />
Vielleicht könnten Sie Ihre Fabrik auch einfach aufrüsten<br />
und so zum Marktführer für Gardinenstangen<br />
ausbauen.<br />
Wer es nicht ausprobiert, der kann auch nie herausfi<br />
nden, was wirklich in ihm steckt.<br />
Wenn Sie in stillen Stunden der inneren Einkehr darüber<br />
nachdenken, stellt sich zunächst eine elementare<br />
Frage: Da es Ihnen ja eigentlich ganz gut geht –<br />
haben Sie genug Energie und Risikobereitschaft, Ihr<br />
ebenso vertrautes wie sicheres Revier zu verlassen,<br />
um herauszufinden, was Ihnen noch besser liegen<br />
könnte?<br />
Heute treffen wir einen Mann, der sich nie auf seinen<br />
Lorbeeren ausruhte – obwohl er so viele davon hatte,<br />
dass die auch als gemütliches Ruhekissen hätten dienen<br />
können. Es ist ein Mann, der nie aufgehört hat, nach<br />
seiner persönlichen Erfüllung zu suchen: Derek Bell.<br />
Vom Hof auf die Strecke<br />
Aufgewachsen auf einem sehr erfolgreichen landwirtschaftlichen<br />
Betrieb in einer wohlhabenden<br />
Gegend Englands, hätte Derek Bell sich schon in<br />
jungen Jahren auf den Bauernhof seiner Familie zurückziehen<br />
können. Beziehungen zu Freunden und<br />
Geschäftspartnern sind längst gefestigt. Ein Leben<br />
voller gesicherter Einnahmen und voller Bequemlichkeit<br />
ist vorgezeichnet.<br />
Bequemlichkeit? Liebe Leute, wir reden hier über<br />
Derek Bell.<br />
Derek ist ein aufgeweckter Junge. Er springt vom<br />
hohen Heuboden in der Scheune oder prügelt sein<br />
Fahrrad auf Zeit um die Rabatten. Er macht all’ das,<br />
was andere Jungs in seinem Alter auch tun.<br />
Aber dann geraten die Dinge außer Kontrolle. Plötzlich<br />
fängt der junge Derek an, Traktoren anzuwerfen<br />
und damit andere landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge<br />
zu rammen. Es ist das erste Menetekel dafür, dass<br />
seine wahre Bestimmung nicht auf den Bauernhof<br />
beschränkt bleibt.<br />
Der fi ndige Chapman legt seinen Bausätzen des 7<br />
deswegen explizit eine „Anleitung zum fachkundigen<br />
Zerlegen“ bei. Derek Bell und Stiefvater Hender tun<br />
nun das, was alle Lotus 7-Kunden tun: Sie gehen die<br />
Anleitung Schritt für Schritt von hinten beginnend<br />
durch, bauen sich so ihr Auto zusammen, sparen<br />
Steuern – und sind bereit für den großen Auftritt: Auf<br />
geht’s zur Rennstrecke!<br />
1970 fuhr Derek Bell zwei Brabham von Tom<br />
Wheatcroft Racing. Teamchef war jener Baulöwe,<br />
der später die Rennstrecke in seiner Heimat<br />
Donington retten sollte.<br />
118<br />
119
World Wide Racing<br />
Elva<br />
Rat<br />
Text: Norbert Ockenga<br />
Fotos: Daniela Kleber<br />
In der dicht besiedelten Serie für historische <strong>Formel</strong> Junior-Rennwagen<br />
tummeln sich auch einige Exoten, etwa der Elva von Stefan Weinbach.<br />
Beim Hockenheim Historic am 21. April hat die Lurani-Trophy ihren Saisonauftakt.<br />
Wenn Stefan Weinbach verstohlen die Hand<br />
öffnet, dann ist was im Busch. Oft kommen<br />
dann kleine Anstecknadeln oder Aufkleber<br />
mit einem gelben Bär im Rennhelm zum Vorschein.<br />
Denn Weinbach kultiviert das Erbe von Lord Hesketh:<br />
Der englische Entdecker von James Hunt und frühere<br />
<strong>Formel</strong> 1-Teamchef erkor das gelbe Bärchi im Helm<br />
1974 als Logo. Sponsoren hatte<br />
– und brauchte – der Graf aus<br />
Towcester eh‘ keine, da konnte<br />
der Bär auch gleich als drolliges<br />
CI-Symbol und Merchandising-<br />
Motiv herhalten.<br />
Weinbachs Bären fehlt nur<br />
der Union Jack auf der Stirn.<br />
Und die Sprechblase mit „Viva<br />
Hesketh Racing“. Ansonsten ist er der Nationalität<br />
angemessen unterwegs: In der Lurani-Trophy für<br />
historische <strong>Formel</strong> Junior fährt er seit 2011 einen Elva<br />
100 aus dem Jahr 1959. Very british indeed, eine kleine<br />
Marke von der Insel mit großer Geschichte.<br />
Chassis Nummer 2 hat Ecken und Kanten. „Für die<br />
ersten sechs Autos hatte Elva noch keine Rollbiegemaschine“,<br />
weiß Weinbach. „Deswegen haben die<br />
Rahmen am Überrollbügel eine so eckige Form.“<br />
Der kleine Wagen hat eine<br />
„Der kleine<br />
große Geschichte. Bill de Selingcourt<br />
hat 1959 das erste<br />
international ausgeschriebene<br />
Wagen hat eine <strong>Formel</strong> Junior-Rennen der Welt<br />
mit ihm gewonnen. In Cadours<br />
große Geschichte“<br />
war das, einer Strecke unweit<br />
von Toulouse. Auf dem Weg<br />
dorthin musste de Selingcourt<br />
bei einem Zwischenstopp in Paris noch selbst Hand<br />
anlegen, denn sein Fitzwilliam-Team beschäftigte<br />
prinzipiell zu wenig Mechaniker. Der Pilot musste<br />
Stefan Weinbach in voller Fahrt<br />
auf dem Hockenheimring. Am vorletzten<br />
April-Wochenende beginnt im Badischen<br />
die Saison der Historiker.<br />
124
Special Stage<br />
Art Car<br />
Manns<br />
Text: Norbert Ockenga<br />
genug<br />
Fotos: Sabina Radtke<br />
Eine gebürtige Harzerin wagt sich in den Marathon-Rallyesport. Stefanie Manns<br />
findet in der Wüste ihre dritte motorsportliche Heimat – und macht sich mit Speed<br />
und Zähigkeit einen exzellenten Namen. Lernen Sie die schnellste und härteste<br />
Dame der Rallye Dakar-Szene näher kennen.<br />
Das Grauen der Nacht lauert hinter jeder Düne. Wenn es dunkel wird, wird<br />
die Wüste zu einer Horror-Bühne. Einsame Scheinwerferkegeln schneiden<br />
schmale Schneisen durch die tiefe Dunkelheit. Sandhaufen und<br />
Dünen scheinen in ihrem Licht vor den Autos zu tanzen. Der Sand dämpft das<br />
Motorgeräusch zu einem dumpfen, geisterhaften Ton.<br />
Stefanie Manns hat diese gespenstische Atmosphäre inzwischen zur Genüge<br />
kennengelernt. Bei ihrer zweiten Rallye Dakar im Januar kam sie nicht über die<br />
erste Woche hinaus, weil ihr Auto – ein angemieteter Allradler von Rallye-Profi<br />
Alister McRae – schlappmachte. Eine lecke Ölwanne konnte die Lady noch selbst<br />
kleben, doch gegen kaputte Einspritzdüsen war sie machtlos. Aber die 32-Jährige<br />
hat sich trotzdem eindrucksvoll in Szene gesetzt: Die Wahl-Münchnerin kämpfte<br />
sich drei Tage lang mit dem waidwunden Boliden durch die Nächte der peruanischen<br />
Wüste; auf dieser Tour der Leiden schlief sie insgesamt nur drei Stunden,<br />
ehe sie die Segel streichen musste. Aber nicht etwa vor Erschöpfung – sondern<br />
weil die Mechaniker das Auto nicht wieder fl ottkriegten.<br />
Marathon-Rallyes sind für das Gros der Teilnehmer ein Kampf gegen die Verhältnisse<br />
und den inneren Schweinehund. Um den Sieg kämpfen bestenfalls zehn<br />
Fahrer, der Rest will nach den tagelangen Strapazen vor allem ankommen. Die Pi-<br />
130
Special Stage<br />
Special Stage<br />
Loeb<br />
Text: Norbert Ockenga<br />
Fotos: Heike Kleene<br />
Story<br />
Der erfolgreichste Rallye-Pilot der Geschichte geht in Altersteilzeit. Dauer-Weltmeister<br />
Sébastien Loeb mag 2013 nur noch vier WM-Läufe fahren und möchte in die Tourenwagen-WM<br />
wechseln. PITWALK analysiert die Beziehung zwischen Loeb und seinem<br />
Arbeitgeber Citroën, die im Motorsport ihresgleichen sucht.<br />
Mit solch’ einem Blick hält er allem stand. Selbst<br />
den ketzerischsten Fragen. Ob er sich zu alt<br />
für den Rallyesport<br />
fühle, muss sich Sébastien Loeb<br />
angesichts seines Rücktritts<br />
auf Raten anhören. „Warum?“,<br />
stichelt der neunfache Rallye-<br />
Weltmeister zurück. „Glauben<br />
Sie, dass ich die Kurven nicht<br />
mehr klar erkennen kann?“<br />
Die ganze Zeit über fixiert der Elsässer dabei seinen<br />
Gesprächspartner mit starrem Blick. Die Stimme ist<br />
sonor, ein bisschen brummelig, und selbst bei seinen<br />
„Loeb ist<br />
der Herrscher<br />
seines Sports“<br />
filouhaften Scherzen wird das Timbre kaum klarer<br />
und heller. Loeb ist cool, denn Loeb ist der Herrscher<br />
seines Sports: Seit neun Jahren<br />
kann dem Citroën-Werksfahrer<br />
niemand das Wasser reichen.<br />
Und ausgerechnet jetzt, vor dem<br />
so plakativen zehnten WM-Titel<br />
in Serie, wechselt der 39-Jährige<br />
in den Vorruhestand?<br />
Mikko Hirvonen hat jedenfalls<br />
schon so einen Verdacht. „Wenn Loeb wirklich<br />
aufhört“, schwant dem Teamkollegen des Abo-Weltmeisters,<br />
„dann gibt er uns anderen ja die Chance,<br />
148<br />
149
Das Autostadt-Gespräch<br />
Das Autostadt-Gespräch<br />
Das<br />
AUTOSTADT-GESPRÄCH<br />
HANS-JOACHIM STUCK<br />
„Umweltschutz<br />
Text:<br />
Norbert Ockenga<br />
Fotos: Jan Rathke<br />
muss für die Teams machbar bleiben“<br />
Was qualifi ziert Sie als ehemaligen<br />
Rennfahrer für das Amt des<br />
DMSB-Präsidenten?<br />
Hans-Joachim Stuck: (Lacht.)<br />
Ich habe das Thema lange mit<br />
Hermann Tomczyk besprochen,<br />
dem Sportpräsidenten des ADAC.<br />
Mit ihm bin ich befreundet. Bei<br />
unseren Gesprächen sind wir<br />
beide darauf gekommen, dass<br />
noch nie ein ehemaliger Aktiver<br />
DMSB-Präsident war. Hermann<br />
kennt mich und meine Denkweise<br />
aus der ADAC Stiftung Sport,<br />
in der junge Talente vom ADAC<br />
gefördert und unterstützt werden.<br />
In der Stiftung bin ich Stellvertretender<br />
Aufsichtsratsvorsitzender.<br />
So hatte er die Idee, dass ich für<br />
den vakanten Posten als DMSB-<br />
Präsidenten geeignet sei. Als er<br />
das vorschlug, sagte ich spontan:<br />
„Das würde eigentlich Sinn ergeben<br />
– aber Du weißt, ich bin kein<br />
großer Politiker, sondern ich bin<br />
Rennsportler durch und durch…“<br />
Aber eher undiplomatisch und geraderaus.<br />
Hans-Joachim Stuck: Ja. Aber<br />
ich konnte mir auch gleich vorstellen,<br />
dass das mit einem guten Team<br />
funktionieren könnte. Ich kenne<br />
DMSB-Geschäftsführer Christian<br />
Schacht schon sehr lange – und<br />
vor allem auch die Strukturen des<br />
DMSB. Ich dachte mir: Wenn man<br />
mich mit bestimmten Bereichen<br />
betraut, dann kann ich mir das sehr<br />
gut vorstellen.<br />
Welche Bereiche sind das genau?<br />
Hans-Joachim Stuck: Umwelt –<br />
und das Thema Nachwuchs. Die<br />
Umwelt liegt mir sehr am Herzen;<br />
ich bin mit Sicherheit kein Grüner,<br />
bin mir aber bewusst, dass der<br />
Umweltgedanke eine große Rolle<br />
spielen wird.<br />
Wie wollen Sie dem konkret Rechnung<br />
tragen?<br />
Hans-Joachim Stuck: Das muss<br />
alles Schritt für Schritt erfolgen.<br />
Die Vorgaben von Angela Merkel,<br />
bis 2020 eine Millionen Elektroautos<br />
auf die Straße zu bringen,<br />
sind relativ unrealistisch – genau<br />
wie nächstes Jahr in der <strong>Formel</strong><br />
1 plötzlich elektrisch zu fahren.<br />
Aber das ist an sich ein gutes<br />
Thema, in dem man viel bewegen<br />
kann. Und die Nachwuchsförderung<br />
ist sowieso sehr wichtig; sie<br />
passt auch gut mit der Stiftung<br />
zusammen. Der DMSB ist eine<br />
super gewachsene Struktur, wo<br />
wir in der nächsten Zeit auch ein<br />
bisschen angasen müssen.<br />
In welchen Bereichen?<br />
Hans-Joachim Stuck: Die<br />
VLN-Langstreckenmeisterschaft<br />
ist da ein Thema. Denn auf der<br />
Nordschleife ist die Sicherheit<br />
ganz besonders heikel. Teilweise<br />
sind die Posten mit den Gelben<br />
Flaggen schlecht einsehbar,<br />
teilweise ist die Kommunikation<br />
durch den tiefen Wald hindurch<br />
schwierig. Wir haben im Vorjahr<br />
schon eine gelbe Blinklampe installiert;<br />
eine Digi-Flag, wie man in<br />
der <strong>Formel</strong> 1 sagen würde – das<br />
hat nicht funktioniert. Da müssen<br />
wir Lösungen fi nden. Zudem ist<br />
die VLN keine Serie, die offi ziell<br />
vom DMSB geehrt wird. Denn das<br />
kann doch nicht sein: Wenn einer<br />
das wichtigste Rennen – das 24<br />
Stunden-Rennen – gewinnt, dann<br />
kommt er nicht zur Meisterfeier?<br />
Das Tagesprogramm muss auch<br />
entzerrt werden. Wir werden künftig<br />
Telefonkonferenzen abhalten.<br />
Da muss jetzt nicht mehr jeder<br />
Ehrenamtliche nach Frankfurt anreisen,<br />
das war viel zu kompliziert.<br />
Gerade im Breitensport scheint<br />
es noch viel Handlungsbedarf zu<br />
geben. So liegt mir ein Beschwerdebrief<br />
von diversen Veranstaltern<br />
kleinerer Rennen an Sie und<br />
Christian Schacht vor, in dem diese<br />
Organisatoren sich über enorm<br />
gestiegene Veranstaltungsgebühren<br />
beklagen – sodass sie sich die<br />
Rennen teilweise gar nicht mehr<br />
leisten können.<br />
Hans-Joachim Stuck: Da haben<br />
wir aber keinen Einfl uss drauf. Das<br />
Thema delegiere ich an Christian<br />
Schacht. Er hat auf der Essen Motor<br />
Show darüber auch öffentlich<br />
referiert. Gebühren müssen sein.<br />
Alle, die Motorsport betreiben,<br />
wissen, dass das Geld kostet.<br />
Wenn ich in Urlaub fahre, dann<br />
weiß ich auch, dass ich abends<br />
Mal zehn Euro für ’nen Drink<br />
Hans-Joachim Stuck ist seit einem Jahr Präsident des Deutschen Motorsport-Bundes.<br />
Der 62-jährige frühere Rennfahrer aus Grainau erklärt, wie er den deutschen Rennsport-Verband<br />
führen möchte – und nimmt dabei auch Stellung zur Krise im deutschen<br />
Breitensport, zu neuartigen Förderungskonzepten und zum wachsenden Umweltschutzgedanken.<br />
Ein Autostadt-Gespräch on tour – denn das Interview fand bei der Bremen<br />
Classic Motorshow auf dem dortigen Stand der Autostadt in Wolfsburg statt.<br />
168
PITWALK<br />
>>Umhängetasche<br />
im Handgepäck<br />
Lorry Bag<br />
im exklusiven PITWALK-Design<br />
38,00 Euro<br />
zzgl. Versand<br />
» 38 x 32 x 13 cm<br />
» geräumiges Klettverschluss-Hauptfach mit Einschubfach,<br />
Stifte- und Handyhalter<br />
» gepolsterter, verstellbarer Schultergurt<br />
» hochwertige Verarbeitung und robustes Material<br />
Der ideale Begleiter für jeden Racer mit Stil!<br />
Jetzt direkt bestellen bei shop@pitwalk.de<br />
oder per Fax unter 04943/924309.<br />
www.pitwalk.de<br />
www.facebook.com/PITWALKmedia<br />
www.twitter.com/PITWALKmedia<br />
Impressum<br />
>>> Herzlichen Glückwunsch!<br />
World Wide Racing<br />
In der vorigen Ausgabe von PITWALK verlosten wir einen <strong>Formel</strong> 1-Kalender<br />
mit Gemälden zweier englischer Grand Prix-Künstler. Der Preis geht an<br />
Stefan Kirchhoff, Wakendorf II. Herzlichen Glückwunsch!<br />
Unser aktuelles Quiz, bei dem Sie Freikarten fürs Hockenheim Historic und<br />
1:8-Modellautos des DTM-Meister-Audi von 2011 gewinnen können,<br />
fi nden Sie auf Seite 7. Viel Glück!<br />
erscheint alle 2 Monate in der<br />
<strong>Pitwalk</strong> media GmbH<br />
Norderwieke Süd 55<br />
26629 Großefehn<br />
Tel. 04943/924308<br />
Fax 04943/924309<br />
verlag@pitwalk.de<br />
HRB 201746 – Amtsgericht Aurich<br />
USt-ID-Nummer: DE274511463<br />
Chefredakteur<br />
Chefin vom Dienst Heike Kleene<br />
Art Director<br />
Mitarbeit Layout<br />
Norbert Ockenga<br />
ViSdP - für den redaktionellen Inhalt<br />
Daniela Kleber<br />
bild-punkte<br />
photographie & design<br />
Karlsplatz 15<br />
92676 Eschenbach i. d. OPf.<br />
Andreas Preßl<br />
Vertrieb<br />
MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb<br />
GmbH & Co. KG<br />
Ohmstraße 1<br />
85716 Unterschleißheim<br />
Tel. 089/319060<br />
Fax 089/31906113<br />
E-Mail mzv@mzv.de<br />
Internet: www.mzv.de<br />
Anzeigenvermarktung <strong>Pitwalk</strong> media GmbH<br />
anzeigen@pitwalk.de<br />
Gültige Anzeigen-Preisliste: Nummer 7<br />
vom 2. Januar 2013<br />
Heft-Bestellung shop@pitwalk.de<br />
Für unverlangt eingesandte Fotos und Manuskripte übernimmt der<br />
Verlag keine Haftung.<br />
Alle Inhalte wurden nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert<br />
und mit größtmöglicher Sorgfalt zusammengestellt. Für Druckfehler<br />
insbesondere im Bereich Produktempfehlungen und Preise übernimmt<br />
der Verlag keine Haftung.<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Achim Schlang, Inga Stracke, Lukas T. Gorys, Timo Rumpfkeil,<br />
James Key, Michael Caines, Manfred Wagner, Michael Kunkel,<br />
Jacky Eeckelaert, Daniel Simon, Pierre Kaffer, Carlton Kirby,<br />
Sabina Radtke, Reinhard Klein, Jan Rathke, Andreas Berse,<br />
Klaus und Bea Richter, Daniela Kleber, Heike Kleene<br />
Druck<br />
Möller Druck und Verlag GmbH<br />
Zeppelinstr. 6<br />
16356 Ahrensfelde OT Blumberg<br />
Tel. 030/419090<br />
Fax 030/41909299<br />
Alle im Magazin ausgelobten Gewinnspiele sind vom Rechtsweg<br />
ausgeschlossen.<br />
© für alle Beiträge und Inhalte bei der <strong>Pitwalk</strong> media GmbH. Alle<br />
Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste<br />
sowie Internet und Vervielfältigungen auf Datenträger wie CD-Rom,<br />
DVD-Rom etc. nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch<br />
den Verlag. Auch die auf §49 UrhG gestützte Übernahme von Artikeln<br />
in gewerbliche Pressespiegel bedarf der vorherigen schriftlichen<br />
Genehmigung des Verlages.<br />
Gerichtsstand ist Aurich.<br />
178