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Spielzeitheft 2013/14 - Landestheater Tübingen

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KÖNIG ÖDIPUS<br />

VON SOPHOKLES<br />

Über die Stadt Theben ist schweres Unheil<br />

hereingebrochen: Pest, Hunger, Unfruchtbarkeit<br />

und Tod. Ihr König, der glanzvolle<br />

Herrscher Ödipus, will die Stadt von den<br />

Schrecken erlösen. Er sendet daher seinen<br />

Schwager Kreon zum Orakel nach Delphi,<br />

das Rettung verspricht, sollte der Mörder<br />

des vorherigen Königs Laios gefunden und<br />

bestraft werden.<br />

Ödipus strebt also umgehend nach Aufklärung.<br />

Diese wird jedoch immer mehr<br />

zu einer unerbittlichen Selbstbefragung<br />

und führt schließlich zur Entlarvung seiner<br />

selbst. Als Inquisitor überführt er sich selbst<br />

der Schuld.<br />

Denn aufgrund eines unheilvollen Orakel-<br />

Spruchs wurde Ödipus von seinen Eltern<br />

Laios und Iokaste als Kind ausgesetzt und<br />

löste unwissend die düstere Vorhersehung<br />

ein, indem er seinen Vater erschlug und seine<br />

Mutter ehelichte. Diese erhängt sich im<br />

Angesicht der schrecklichen Enthüllung,<br />

und Ödipus blendet sich selbst, da er sehenden<br />

Auges blindlings in sein tragisches<br />

Schicksal gerannt war. Als blinder Sünder<br />

verlässt der einstmals strahlende König am<br />

Ende die Stadt.<br />

Der berühmte Mythos um den<br />

thebanischen König Ödipus wurde<br />

von allen drei großen Athener<br />

Tragikern dramatisiert, doch<br />

die Stücke von Aischylos und<br />

Euripides sind verschollen.<br />

Die Ödipus-Tragödie des<br />

Sophokles entstand wahrscheinlich<br />

um 425 v. Chr.<br />

Schon Aristoteles bezeichnete<br />

Sophokles‘ KÖNIG ÖDIPUS als das<br />

„Ideal einer Tragödie“. Bis heute<br />

ist der Stoff Grundlage zahlreicher<br />

Bearbeitungen und Auseinandersetzungen.<br />

Denn Sophokles‘<br />

KÖNIG ÖDIPUS ist nicht nur ein<br />

spannendes Enthüllungsdrama<br />

− in seiner Dialektik von Schein<br />

und Sein, Erkenntnis und Schuld<br />

wirft es große Fragen auf, auch<br />

nach gesellschaftlichem Handeln,<br />

die bis heute nichts an Aktualität<br />

eingebüßt haben.<br />

Premiere:<br />

26. APRIL 20<strong>14</strong><br />

Grosser SAAL<br />

Regie:<br />

Thomas Krupa<br />

Musik:<br />

Mark Polscher<br />

Köni© Ödipus<br />

von Sophokles<br />

46<br />

Soviel Geisteskraft bei soviel Unglück!

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