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Leseprobe Digital Engineering Magazin 2012/06

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6/12 Juli/August Eine Publikation der WIN-Verlag GmbH & Co. KG D: Euro 14,40 CH: SFr 24,50 A: Euro 14,90 ISSN 1618-002X<br />

www.digital-engineering-magazin.de<br />

Innovative Lösungen für Konstrukteure, Entwickler und Ingenieure<br />

PROMOTION<br />

Neue Entwicklungsmöglichkeiten in der Elektronik<br />

Simulationsanwender wissen mehr<br />

Automatisierung S. 38<br />

Industrie 4.0 kann<br />

Produktion revolutionieren<br />

Wiederverwendung von Bauteilen S. 52<br />

Ähnlichkeitssuche vermeidet<br />

Mehrfachentwicklungen<br />

Grafikkarten für Workstations S. 58<br />

AMD FirePro-Grafikkarten<br />

mit SolidWorks im Test


DESIGN UND SIMULATION<br />

OHNE KOMPROMISSE<br />

MIT AMD FIREPRO TM UND SOLIDWORKS ®<br />

Ingenieure und Industriedesigner sehen sich zunehmendem<br />

Druck ausgesetzt und verlangen daher nur die besten Werkzeuge<br />

für Design und Simulation ohne Kompromisse. AMD FirePro<br />

Grafikkarten für den professionellen Einsatz sind für SolidWorks ® <strong>2012</strong><br />

zertifiziert, beschleunigen anspruchsvolle Arbeitsabläufe und machen<br />

diese zu einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis möglich.<br />

Mit AMD FirePro & SolidWorks <strong>2012</strong> erhalten Sie:<br />

• Genauere Darstellung Ihrer Designs dank Anti-Aliasing<br />

• Leistungsstarke Echtzeit-Vorschauen mit RealView ®<br />

• Gesteigerte Produktivität mit mehreren Monitoren<br />

• Optimierte Arbeitsabläufe für CAE<br />

Leistungsstarke Echtzeit-Vorschauen mit RealView ®<br />

Erst mit AMD FirePro entfaltet sich die volle Leistung von RealView,<br />

womit sich Modelle realitätsnah wie nie zuvor darstellen lassen.<br />

SolidWorks <strong>2012</strong> bietet mit RealView und Ambient Occlusion<br />

erweiterte Schattierungsfunktionen in Echtzeit und liefert so<br />

herausragende Tiefenschärfe und realistische Effekte, wodurch der<br />

Einsatz von echtem Ray Tracing weniger wichtig wird.<br />

Die AMD FirePro Treiber sind für dieses neue Feature optimiert und<br />

beschleunigen RealView mit Ambient Occlusion mit einer neuen<br />

Qualität der Echtzeitdarstellung. RealView setzt die Verwendung von<br />

professionellen Grafikkarten wie die AMD FirePro Familie voraus.<br />

Ohne RealView<br />

Mit RealView und Ambient Occlusion<br />

CELSIUS W520 proGREEN<br />

••<br />

Original•Windows ® •7•Professional•(64-Bit)<br />

••<br />

Intel ® •Xeon• ® •Quad-Core•E3-1240v2•<br />

3.40GHz•8MB•Turbo•Boost<br />

••<br />

8GB•(4x•2GB)•DDR3-1600•ECC•RAM<br />

••<br />

AMD•FirePro•V4900••<br />

Professional•Graphics•(1GB)<br />

••<br />

500GB•S-ATA•III-Festplatte•(7.200•U/Min.)<br />

••<br />

DVD•SuperMulti•Drive<br />

••<br />

3•Jahre•Garantie<br />

Bestell-Nr.:<br />

VFY:W5200WXG11DE<br />

CELSIUS M720<br />

••<br />

Original•Windows ® •7•<br />

Professional•(64-Bit)<br />

••<br />

Intel ® •Xeon ® •Quad-Core•E5-<br />

1620•Prozessor•(3.60•GHz)<br />

••<br />

4GB•(2x•2GB)•DDR3-1600••<br />

ECC•RAM<br />

••<br />

1TB•S-ATA•III-Festplatte••<br />

(7.200•U/Min.)<br />

••<br />

DVD•SuperMulti•Drive<br />

••<br />

3•Jahre•Garantie<br />

•<br />

Bestell-Nr.:<br />

VFY:M7200W1821DE<br />

Bestell-Nr.<br />

S26361-F2530-L390<br />

S26361-F2530-L490<br />

S26361-F2530-L590<br />

S26361-F2530-L790<br />

CELSIUS M720 Power<br />

••<br />

Original•Windows ® •7•<br />

Professional•(64-Bit)<br />

••<br />

Intel ® •Xeon ® •Quad-Core•E5-<br />

1620•Prozessor•(3.60•GHz)<br />

••<br />

8GB•(4x•2GB)•DDR3-1600••<br />

ECC•RAM<br />

••<br />

1TB•S-ATA•III-Festplatte••<br />

(7.200•U/Min.)<br />

••<br />

DVD•SuperMulti•Drive<br />

••<br />

3•Jahre•Garantie<br />

•<br />

Bestell-Nr.:<br />

VFY:M7200W1841DE<br />

Artikelbezeichnung<br />

AMD•FirePro•V3900•1•GB<br />

AMD•FirePro•V4900•1•GB<br />

AMD•FirePro•V5900•2•GB<br />

AMD•FirePro•V7900•2•GB<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.fujitsu.com/de/products/value4you/workstations/<br />

© <strong>2012</strong> Advanced Micro Devices, Inc. Alle Rechte vorbehalten. AMD, das AMD Pfeillogo, ATI, das ATI Logo, FirePro und deren Kombinationen sind Marken von Advanced Micro Devices, Inc. Alle anderen<br />

Markennamen, Produktnamen oder Marken gehören den jeweiligen Eigentümern.


Editorial<br />

3<br />

Vom Higgs-Teilchen und dem <strong>Engineering</strong><br />

Liebe Leser,<br />

am 4. Juli feiern die Vereinigten Staaten<br />

von Amerika ihren Unabhängigkeitstag,<br />

aber vielleicht geht ja dieses Datum<br />

auch in die Geschichtsbücher der Physiker<br />

ein. Am 4. Juli <strong>2012</strong> haben nämlich<br />

die Elementarphysiker am Teilchenforschungszentrum<br />

CERN bei Genf bekannt<br />

gegeben, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

das jahrzehntelang gesuchte<br />

Higgs-Teilchen gefunden hätten.<br />

Dieses gilt als letzter unbekannter Baustein<br />

der Materie und soll erklären, warum<br />

sie überhaupt eine Masse hat. Auch<br />

Bundesforschungsministerin Annette<br />

Schavan nannte die Entdeckung eine<br />

„wissenschaftliche Sensation“ und gratulierte<br />

den beteiligten Wissenschaftlern.<br />

Es ist ziemlich sicher, dass es sich bei dem<br />

neu entdeckten Teilchen um das Higgs-<br />

Boson handelt. Denn die Daten zeigen<br />

klare Signale für ein neues Teilchen im<br />

Signifikanzbereich von fünf Sigma. Das<br />

ist die Grenze dafür, dass die Entdeckung<br />

eines Teilchens anerkannt werden kann.<br />

Laut den CERN-Wissenschaftlern liegt die<br />

Wahrscheinlichkeit dafür, dass das Ganze<br />

nur auf einem Messfehler beruhe, bei<br />

rund eins zu einer Million. Noch sei allerdings<br />

weitere Forschung nötig, um die<br />

genauen Eigenschaften des entdeckten<br />

Teilchens zu ermitteln.<br />

Was hat die High-End-Forschung am<br />

CERN nun mit <strong>Engineering</strong> zu tun? Viel!<br />

Die Experimente finden nämlich im weltgrößten<br />

Teilchenbeschleuniger LHC<br />

(Large Hadron Collider) am europäischen<br />

Kernforschungszentrum CERN bei Genf<br />

statt. Eines der vier dort durchgeführten<br />

Experimente ist das CMS-(Compact-<br />

Muon-Solenoid-)Experiment. Und für die<br />

komplexe Kabelplanung haben die Entwicklungsingenieure<br />

für den CMS-Detektor<br />

bis Ende 2008 Euklid verwendet<br />

und migrierten dann zu den Dassault-<br />

Lösungen CATIA V5 und ENOVIA Smar-<br />

Team. Sämtliche Kabel-Dateien werden<br />

in einer Oracle-Datenbank vorgehalten –<br />

und sind für alle Beteiligten über ein Web<br />

User Interface jederzeit einsehbar. Über<br />

den CMS-Detektor im Kontext des <strong>Engineering</strong>s<br />

haben wir bereits im DIGITAL<br />

ENGINEERING <strong>Magazin</strong> 4/2009 berichtet<br />

(Seite 70 bis 72). Im CMS werden die<br />

Flugbahnen und Energien der am Kollisionspunkt<br />

erzeugten Teilchen vermessen<br />

und die Produkte dieser hochenergetischen<br />

Kollisionen mit 40 Millionen Bildern<br />

pro Sekunde in 3D aufgezeichnet.<br />

Um diesen gewaltigen Detektor zu steuern<br />

und die Ergebnisse der Experimente<br />

auszuwerten, wurden rund 56.000 Kabel<br />

mit einer Länge von bis zu 350 Metern<br />

verlegt. Also lässt sich festhalten: Einen<br />

kleinen Anteil hat auch die CAD- und<br />

PLM-Welt an der wahrscheinlichen Entdeckung<br />

des Higgs-Teilchens.<br />

Ihr<br />

Rainer Trummer, Chefredakteur<br />

rt@win-verlag.de<br />

P.S. Zum Schluss noch etwas in eigener<br />

Sache: Derzeit führen wir wieder eine<br />

Leserbefragung durch. Wir benötigen<br />

Ihre Angaben, damit wir unser <strong>Magazin</strong><br />

in Zukunft noch stärker auf Ihre Interessen<br />

ausrichten können. Machen Sie<br />

mit, Sie können auch wertvolle Preise<br />

gewinnen. Mehr dazu finden Sie unter<br />

www.digital-engineering-magazin.de/<br />

leserbefragung-<strong>2012</strong>-1.<br />

6/<strong>2012</strong>


4 Inhalt<br />

Ein Paradigmenwechsel in der Industrie soll die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Hochlohnstandorts Deutschland<br />

ausbauen: Nachdem sich die Initiative Industrie<br />

4.0 erstmalig auf der Hannover Messe 2011 präsentiert<br />

hatte, zeigte das Deutsche Forschungszentrum<br />

für Künstliche Intelligenz dieses Jahr mit der Smart-<br />

Factory eine praktische Umsetzung des Konzepts.<br />

Stefan Hodek, Fachmann für innovative Fabriksysteme,<br />

erklärt, wie Industrie 4.0 Produktionsprozesse<br />

revolutionieren könnte. (Seite 38).<br />

Titelstory: Neue Entwicklungsmöglichkeiten<br />

in der Elektronik durch frühzeitige<br />

Strömungssimulationen mit STAR CCM+<br />

von CD-adapco. 20<br />

Aktuell<br />

Aktuelle Wirtschaftsmeldungen<br />

Menschen und Märkte 6<br />

Aktuelle Technikmeldungen<br />

Trends und Technologien 10<br />

Rückblick CONTACT Software User<br />

Meeting: Version 10 der PDM/PLM-Plattform<br />

CIM DATABASE angekündigt. 12<br />

Veranstaltungskalender 14<br />

Simulation & Visualisierung<br />

Auslegung von Zieh- und Umformwerkzeugen:<br />

Ingenieurbüro Makoplan<br />

nutzt Simulationssystem Stampack. 16<br />

Modellierung auf Systemebene für die<br />

Automatisierungsindustrie mit MapleSim<br />

und B&R Automation Studio. 18<br />

Lösung der schwierigsten<br />

fluidbezogenen und strukturellen<br />

Probleme der Mechanik beim Entwurf<br />

elektronischer Geräte. 20<br />

Automatisierung<br />

Diskrete Baugruppen und schlüsselfertige<br />

Robotersysteme von YASKAWA<br />

MOTOMAN – großer Zeitvorteil für<br />

Maschinenbauer. 23<br />

Nachrichten zu Automatisierungsund<br />

Antriebstechnik. 25<br />

Qualitativ und optisch hochwertige<br />

Schweißergebnisse bei Autozulieferer<br />

durch Schweißroboter von Panasonic. 26<br />

Prüfstände aus dem Baukasten –<br />

DC-DC-Steller, Frequenzumrichter und<br />

Wechselrichter von REFU Elektronik<br />

nach Bedarf kombinieren. 28<br />

Motoren von maxon im Einsatz<br />

in der präzisen Strahlentherapie. 30<br />

Antriebsriemen von ContiTech machen<br />

Motoren umweltfreundlicher und<br />

erhöhen den Komfort für Autofahrer. 32<br />

Explosionsgeschützte Drehgeber<br />

von Baumer für Chemie, Petrochemie<br />

und Prozessindustrie. 34<br />

Spanntechnik und Greifsysteme<br />

von SCHUNK für Serviceroboter in<br />

Prüflaboren. 36<br />

Mehr Intelligenz in Produktionssystemen<br />

– wie Industrie 4.0 Produktionsprozesse<br />

am Hochlohnstandort<br />

Deutschland revolutionieren könnte. 38<br />

Management<br />

Zu wenig Zeit für Kernaufgaben:<br />

Ergebnisse einer Ingenieursumfrage<br />

zu Verbesserungspotenzialen in der<br />

Produktentwicklung. 41<br />

Studie zum globalen Baumaschinenmarkt<br />

– deutsche Hersteller müssen in<br />

Schwellenländern Nischen als Qualitätsund<br />

Technologieführer besetzen. 44<br />

Forschungsprojekt: Strukturierte<br />

Anforderungserhebung mechatronischer<br />

Systeme auf Grundlage frühzeitiger<br />

Testspezifikation. 47<br />

CAD & Design<br />

Hersteller „grüner“ Hochtechnologie:<br />

Höhere Konstruktionseffizienz mit Solid<br />

Edge und Synchronous Technology<br />

sichert Wachstumskurs. 50<br />

Klassifikation und Wiederverwendung:<br />

automatische Datenaufbereitung sowie<br />

anwenderorientierte Suchmaschine<br />

von simus systems. 52<br />

SimuForm Similia ermöglicht<br />

Effizienz- und Kostenvorteile durch<br />

geometrische Ähnlichkeitssuche<br />

und Teilereduzierung. 54<br />

Special<br />

Mobile Automation:<br />

Bediengeräte von Jetter im Einsatz<br />

in Hub-Rettungsgeräten. 56<br />

Hardware & Peripherie<br />

Workstations<br />

AMD-FirePro-Grafikkarten<br />

mit SolidWorks inklusive der Funktion<br />

RealView im Test. 58<br />

Mehr Rechenpower: Aktualisiertes Workstation-Portfolio<br />

von HP mit leistungsstarken<br />

Intel-Prozessoren sowie AMD- und NVIDIA-<br />

Grafikkarten. 60<br />

toolcraft, Zulieferer für Präzisionsteile,<br />

setzt auf generatives Metall-Laserschmelzen<br />

für hochwertige und zeitnahe<br />

Bauteillösungen. 62<br />

6/<strong>2012</strong>


Inhalt<br />

5<br />

Effiziente Recherchemöglichkeiten, etwa<br />

eine geometrische Ähnlichkeitssuche, verschaffen<br />

mehr Überblick in der CAD-Teilevielfalt<br />

und ermöglichen eine konsequente<br />

Bauteil-Wiederverwendung. Wie Fertigungsunternehmen<br />

mit automatischer Datenaufbereitung<br />

und formbasierter Ähnlichkeitssuche<br />

ihren CAD-Datenbestand<br />

gewinnbringender nutzen können,<br />

lesen Sie ab Seite 52.<br />

Entwickeln und Fertigen ohne CNC- oder<br />

Guss-Restriktionen: toolcraft, Zulieferer<br />

für Präzisionsteile, setzt auf generatives<br />

Metall-Laserschmelzen. Neben einer verbesserten<br />

Qualität und reduzierter Ausschussrate<br />

ergeben sich Kostenvorteile,<br />

weil keine Formen benötigt werden, sowie<br />

mehr Geometriefreiheit und deutlich kürzere<br />

Entwicklungs- und Produktionszeiten.<br />

(Seite 62).<br />

EDITORIAL 3<br />

TITELBILD-HINWEIS 6<br />

IMPRESSUM 37<br />

VORSCHAU 66<br />

DIGITAL ENGINEERING-Marktplatz 61<br />

Titelthemen<br />

Redaktionell erwähnte Firmen in dieser Ausgabe<br />

Airbus S. 8, Alma S. 6, Altair S. 6, AMD S. 58, Atos S. 8, Autodesk S. 6, Autoform S. 16,<br />

Baumer S. 34, Bernecker + Rainer S. 18, Binder S. 25, CD-adapco S. 20, Concept Laser<br />

S. 62, CONTACT Software S. 12, 41, ContiTech S. 32, Creation UK S. 6, Dassault Systèmes<br />

S. 6, 7, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz S. 38, Feige Filling S. 6,<br />

FEV S. 32, Fraunhofer IPK S. 41, Gulfstream Aerospace S. 20, HP S. 60, HUENGSBERG<br />

S. 47, IronCAD S. 7, Jetter S. 56, LoboCAD S. 7, Makoplan S. 16, Manz S. 50, Maplesoft<br />

S. 18, maxon motor S. 30, Metz Aerials S. 56, Missler S. 6, MSC Software S. 10, NAFEMS<br />

S. 8, Oliver Wyman S. 44, Panasonic Roboter- und Schweißsysteme Europa S. 26, Pro-<br />

STEP iViP S. 9, Putzmeister S. 45, Raytheon Network Centric Systems S. 20, REFU Elektronik<br />

S. 28, Sany S. 45, Schott Systeme S. 10, SCHUNK S. 36, SCHWING S. 45, Siemens PLM<br />

Software S. 8, 11, 50, SimuForm S. 54, simus systems S. 52, SolidWorks S. 6, 10, toolcraft<br />

S. 62, Varian Medical Systems S. 30, Webasto S. 6, Willy Meyer + Sohn S. 6, WITTE Stromberg<br />

S.26, XCMG S. 45, YASKAWA MOTOMAN S. 23.<br />

PDM/PLM<br />

• Multi-CAD-Datenmanagement und PDM<br />

• Enterprise PLM<br />

• Zukunftssicher, offen, bewährt<br />

CIM DATABASE ist die erste Wahl für Unternehmen, um ihre CAD- und CAE-Systeme durch systematisches Produktdatenmanagement<br />

zu integrieren. CIM DATABASE bietet umfassende PLM-Funktionen und unterstützt die Entwicklung<br />

im regional oder weltweit verteilten Standort- und Partnerverbund. Seine offene Architektur eignet sich hervorragend,<br />

um die besonderen Anforderungen innovationsstarker Unternehmen abzubilden. www.contact.de/cimdatabase


6 Aktuell Märkte<br />

Im Einsatz<br />

Creation UK setzt die HyperWorks-Simulationsplattform<br />

für das Design und die Entwicklung<br />

von gepanzerten Fahrzeugen ein. Mit<br />

dem neuen Design werden die Überlebenschancen<br />

der Insassen bei einer Explosion erhöht.<br />

Im Entwicklungsprozess wurden verschiedene<br />

Werkzeuge der HyperWorks Suite<br />

genutzt: Mit HyperMesh wurden verschiedene<br />

Typen von FEA-Modellen erzeugt – darunter<br />

einzelne Komponenten-, Baugruppenund<br />

Gesamtfahrzeugmodelle. Diese wurden<br />

dann mit RADIOSS analysiert, um den Richtlinien<br />

aus den Bereichen Automobilbau und<br />

Verteidigung zu entsprechen. Die Ergebnisse<br />

wurden dann mit HyperView aufbereitet und<br />

ausgewertet.<br />

Titelbild:<br />

CD-adapco<br />

CD-adapco analysiert<br />

und untersucht<br />

die stetig<br />

wachsenden Anforderungen,<br />

die<br />

durch einen immer<br />

schnelleren<br />

Forschungs- und<br />

Entwicklungsprozess<br />

entstehen, im Hinblick auf Simulationsgenauigkeit<br />

sowie Benutzerfreundlichkeit.<br />

Herausforderungen, Anwendungen und Lösungen<br />

werden analysiert, indem man erstklassige<br />

Simulationssoftware benutzt und<br />

dabei traditionelle als auch immer mehr unübliche<br />

Simulationsprobleme untersucht.<br />

Als weltweit größter unabhängiger<br />

CFD-fokussierter Anbieter im Bereich Strömungssimulation,<br />

Support und Services hat<br />

CD-adapco eine über dreißigjährige Erfahrung<br />

bei der Bereitstellung von leistungsfähiger<br />

Strömungstechnologie. Unser Tätigkeitsbereich<br />

geht weit über die einfache<br />

Softwareentwicklung hinaus und umfasst<br />

eine große Bandbreite an CAE-Dienstleistungen<br />

für den gesamten CFD- und FEA-<br />

Bereich.<br />

CD-adapco<br />

Nordostpark 3-5<br />

90411 Nürnberg<br />

Tel.: +49 911 943344<br />

info@cd-adapco.com<br />

www.cd-adapco.com<br />

Webasto entscheidet sich für die neue V6-<br />

Technologie von Dassault Systèmes. Der<br />

Beratungs- und Softwarespezialist CENIT ist<br />

der Partner für die Migration von CATIA V5 auf<br />

V6. Durch die nun mögliche Migration auf CA-<br />

TIA V6 und ENOVIA V6 können künftig weltweit<br />

alle Lizenzen von einem Standort aus<br />

zentral verwaltet werden. Neben den funktionalen<br />

Vorteilen der V6-Technologie bietet das<br />

Lizenzmodell flexiblere Möglichkeiten der<br />

Verwaltung aller Lizenzen, die an den verschiedenen<br />

Standorten vorhanden sind.<br />

Feige Filling plant ganze Fabriken mit der<br />

Autodesk Factory Design Suite. Das Unternehmen<br />

verwendet die Software nicht nur,<br />

um innovative Abfüllanlagen zu bauen, sondern<br />

auch für das Layout der Fabriken, in denen<br />

sie untergebracht sind. Feige setzt die<br />

Autodesk-Inventor-Software und weitere <strong>Digital</strong>-Prototyping-Lösungen<br />

zusammen mit<br />

der Factory Design Suite ein, um die maschinelle<br />

Ausstattung seiner Kunden zu konstruieren<br />

und im Anschluss das Fabriklayout zu<br />

optimieren, bevor die einzelnen Bestandteile<br />

eingebaut werden. Die Konstrukteure bei Feige<br />

können also schlüsselfertige Lösungen anbieten<br />

und verschaffen sich so große Vorteile<br />

in ihrem Marktsegment. <br />

Der Beleuchtungsspezialist Willy Meyer+<br />

Sohn setzt bei der Konstruktion von technischen<br />

Leuchten auf SolidWorks Flow Simulation:<br />

Die Simulationssoftware ermöglicht<br />

virtuelle Tests zur Wärmeübertragung und<br />

auf diese Weise ein optimales Design für<br />

Leuchtkörper. Damit einher geht eine deutliche<br />

Reduzierung der bisher erforderlichen<br />

Prototypen sowie von Ausschussware. So<br />

konnten die Produktkonstruktionen stetig<br />

verbessert, die Arbeitsabläufe optimiert sowie<br />

die Markteinführungszeiten signifikant<br />

verkürzt werden. <br />

Alma und Missler Software<br />

Partnerschaft mit dem Ziel der Fusion<br />

Die zwei französischen CAD/CAM-Softwareentwickler<br />

Alma und Missler Software<br />

vereinen ihre Tätigkeiten und Alma<br />

übernimmt einen geringen Anteil des<br />

Kapitals von FMS, der Holding der Missler<br />

Software. Dieser Schritt soll zu einer<br />

Fusion der beiden Unternehmen führen,<br />

sowohl der beiden Produktpaletten<br />

als auch der Händlernetzwerke. Der<br />

Zusammenschluss ermöglicht es, eine<br />

erweiterte und integrierte CAD/CAM/<br />

ERP-Softwarelösung anzubieten, eine relevante<br />

Größe zu erreichen, um das internationale<br />

Wachstum voranzutreiben und<br />

ausreichend Ressourcen für Forschung<br />

und Entwicklung bereitzustellen. Alma<br />

ist ein Hersteller von CAD/CAM-Software<br />

für die Blechverarbeitung sowie Robotics<br />

und bekannt als Spezialist für das automatische<br />

Schachteln von komplexen<br />

Schneidkonturen.<br />

Da beide Produktpaletten von Alma und<br />

Missler Software sich ergänzen, wird der<br />

neue Konzern AlmaMissler Group alle Bereiche<br />

der Produktion mit einem völlig<br />

integrierten CAD/CAM/ERP-Angebot ansprechen<br />

können, sei es im Bereich der<br />

Mechanik, der Werkzeugherstellung, der<br />

mechanischen Fertigung, der Blechbearbeitung,<br />

des mechanischen Schweißens,<br />

der Holzbearbeitung oder der Roboteranwendungen.<br />

Der Zusammenschluss der<br />

beiden Unternehmen führt zu einem Konzern<br />

mit 300 Mitarbeitern, der Marktführer<br />

in Frankreich und weltweit bereits in mehr<br />

als 20 Ländern durch Niederlassungen<br />

und Reseller vertreten ist. Erster Schritt in<br />

der Produktentwicklung werden Schnittstellen<br />

zwischen TopSolid (CAD) und Alma<br />

(CAM) sowie ein Entwicklungsplan für die<br />

künftige CAM-Lösung für die Blechverarbeitung<br />

sein.<br />

Laurence Rufin, Vorstandsvorsitzende<br />

von Alma, und Christian<br />

Arber, Vorstandsvorsitzender<br />

von<br />

Missler Software.<br />

Bild: Alma/Missler<br />

6/<strong>2012</strong>


Märkte<br />

Aktuell<br />

7<br />

IRONCAD/LoboCAD<br />

IRONCAD COMPOSE: kostenlose<br />

3D-Anwendung mit Drag-&-Drop-<br />

Baukastensystem<br />

Die IronCAD Design Collaboration<br />

Suite <strong>2012</strong> mit den<br />

Produkten IRONCAD, INOVA-<br />

TE, IRONCAD DRAFT, IRON-<br />

CAD COMPOSE und IRONCAD<br />

TRANS ist neu erschienen. Neben<br />

den bekannten Produkten<br />

enthält die Design Collaboration<br />

Suite jetzt mit dem<br />

kostenlosen IRONCAD COM-<br />

POSE eine weitere professionelle<br />

3D-Anwendung. COM-<br />

POSE beinhaltet den 3D-Kern<br />

von IronCAD inklusive Katalogen,<br />

Drag-&-Drop-Baukastensystem,<br />

TriBall, Rendering,<br />

Animation und 3D-Importschnittstellen.<br />

COMPOSE ist jedoch kein 3D-<br />

CAD-System im üblichen Sinn,<br />

sondern eher ein 3D-Salestool<br />

für den Einsatz als Viewer, Produktkonfigurator,<br />

Planungsund<br />

Visualisierungssystem<br />

innerhalb der IronCAD-Familie<br />

oder auch mit beliebigen<br />

anderen 3D-Anwendungen.<br />

COMPOSE ist kein Zeichenprogramm<br />

oder 3D-Modellierer<br />

und eignet sich daher weniger<br />

für Designer, Konstrukteure<br />

oder technische Zeichner. Das<br />

Tool arbeitet ähnlich wie ein<br />

Küchenplanungsprogramm,<br />

eignet sich jedoch für alle<br />

Branchen. Aufgrund der einfachen<br />

Handhabung sind Anwender<br />

in Vertrieb, Marketing<br />

und Produktmanagement laut<br />

Anbieter LoboCAD bereits innerhalb<br />

weniger Stunden so<br />

weit geübt, dass sie mit COM-<br />

POSE eine Konfiguration von<br />

Produkten, Anlagen und Einrichtungen<br />

in Verbindung mit<br />

IronCAD oder allen anderen<br />

3D-Anwendungen umsetzen<br />

können.<br />

IRONCAD<br />

COMPOSE: 3D-<br />

Salestool für<br />

den Einsatz als<br />

Viewer, Produktkonfigurator,<br />

Planungs- und<br />

Visualisierungssystem.<br />

Bild: LoboCAD<br />

Innovative Suchanwendung EXALEAD auch für Pharmaunternehmen,<br />

Banken und Versicherungen.<br />

Bild: Dassault Systèmes<br />

Dassault Systèmes<br />

Neue Vertriebspartnerschaft<br />

für Suchmaschine<br />

Dassault Systèmes (3DS)<br />

geht eine neue Vertriebspartnerschaft<br />

mit der<br />

DTI AG ein. Der Systemintegrator<br />

mit Hauptsitz im<br />

schweizerischen Wil und einer<br />

Niederlassung in Wien<br />

vertreibt und implementiert<br />

die 3DS-Suchanwendung<br />

EXALEAD bei Pharmaunternehmen,<br />

Banken und Versicherungen<br />

sowie Behörden.<br />

Die Kooperation ist ein<br />

weiterer Beleg dafür, dass<br />

Dassault Systèmes PLM-Anwendungen<br />

auf eine neue<br />

Ebene bringt und für unterschiedliche<br />

Branchen nutzbar<br />

macht. „Unsere Marke<br />

EXALEAD ist ein wesentlicher<br />

Bestandteil unserer 3D-Experience-Plattform,<br />

mit der<br />

wir die gemeinschaftliche<br />

Entwicklung von Produkten<br />

und Dienstleistungen unterstützen“,<br />

sagt Guido Reinink,<br />

Director Sales EUROCEN-<br />

TRAL, Value Solutions bei<br />

Dassault Systèmes.<br />

Mit 25 Mitarbeitern bietet<br />

DTI ab sofort EXALEAD-Anwendungen<br />

an, dabei auch<br />

Beratung, Implementierung<br />

und Projektleitung vor Ort.<br />

Hinzu kommt die Entwicklung<br />

von Schnittstellen,<br />

Thesauri, Anpassungen des<br />

Standardprodukts an kundenspezifische<br />

Bedürfnisse,<br />

Schulung sowie Support.<br />

DTI ist spezialisiert auf die<br />

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8 Aktuell Märkte<br />

Atos<br />

Ingenieurdienstleistungen<br />

für Airbus-Standorte<br />

Siemens PLM Software<br />

CIMdata-Ranking:<br />

Teamcenter und Tecnomatix vorn<br />

Der internationale Anbieter<br />

von IT-Dienstleistungen<br />

Atos wurde von<br />

Airbus mit der Einrichtung<br />

eines Nearshore-<br />

Entwicklungszentrums<br />

betraut. Von Madrid<br />

aus wird Atos für die<br />

verschiedenen Airbus-<br />

Standorte in Frankreich,<br />

Deutschland, Großbritannien<br />

und Spanien<br />

globale Services bereitstellen.<br />

Dazu zählen Methoden<br />

zur Belastungsanalyse<br />

sowie Tools und<br />

Prozesse zur Konstruktionsberechnung<br />

von Airbus-Flugzeugen.<br />

Der IT-Dienstleister<br />

Atos Aerospace verantwortet<br />

im Rahmen eines<br />

Dreijahresvertrags<br />

unter anderem die<br />

Kompetenzbereiche<br />

thermische Toleranz,<br />

Materialermüdungsund<br />

Schadenstoleranz<br />

sowie Strukturoptimierung<br />

und digitale Modellierung<br />

(FEM) sowohl<br />

bei Verbundstoffen<br />

als auch metallischen<br />

Leichtbauwerkstoffen.<br />

Für das Nearshore-<br />

Development-Center-<br />

Projekt werden in den<br />

kommenden Monaten<br />

schrittweise über<br />

100 Vollzeit-Ingenieure<br />

hauptsächlich in den<br />

Bereichen Aeronautik,<br />

Industrie, Physik und<br />

Werkstoffe eingestellt.<br />

Atos gehört bereits zu<br />

den 21 bevorzugten<br />

Lieferanten von technischen<br />

Leistungen (E2S)<br />

des EADS-Konzerns<br />

und stellt für Airbus sowie<br />

andere EADS-Geschäftsbereiche<br />

Ingenieurdienstleistungen<br />

bereit.<br />

Das derzeitige <strong>Engineering</strong>-Solutions-Team<br />

von Atos Spanien besteht<br />

aus über 120 Ingenieuren,<br />

die hauptsächlich<br />

auf Aktivitäten<br />

in den Bereichen Belastung<br />

und Design spezialisiert<br />

sind. Das Team hat<br />

bereits erfolgreiche Projekte<br />

in den Bereichen<br />

Aeronautik, Raumfahrt,<br />

Bahn, Kfz-Industrie,<br />

Energie und anderen Industriezweigen<br />

abgewickelt.<br />

Siemens PLM Software ist im elften<br />

Jahr in Folge Marktführer in<br />

der Kategorie collaborative Product<br />

Definition management<br />

(cPDm), dem am schnellsten<br />

wachsenden Segment der Branche.<br />

Das PLM-Managementberatungs-<br />

und Analystenhaus CIMdata<br />

stufte das Unternehmen an<br />

erster Stelle ein. CIMdata klassifizierte<br />

Siemens PLM Software außerdem<br />

das siebte Jahr in Folge<br />

als Marktführer im Segment <strong>Digital</strong><br />

Manufacturing.<br />

Siemens PLM Software bietet<br />

im Bereich cPDm die Software<br />

Teamcenter an, die weltweit am<br />

häufigsten genutzte Software für<br />

digitales Lifecycle-Management.<br />

Außerdem ist mit Tecnomatix die<br />

am weitesten verbreitete Software<br />

für die digitale Fabrik verfügbar.<br />

Die Ergebnisse basieren<br />

auf detaillierten Daten und Analysen<br />

des PLM-Marktes.<br />

„Für die kommenden Jahre rechnen<br />

wir im Bereich cPDm mit zweistelligen<br />

Zuwachsraten“, sagt Peter<br />

Bilello, President von CIMdata.<br />

„Siemens PLM Software ist auch<br />

im Bereich <strong>Digital</strong> Manufacturing<br />

weiterhin führend. Der Umsatz<br />

liegt nach unseren Ergebnissen<br />

deutlich höher als der des nächsten<br />

Anbieters in der Rangfolge. Für<br />

künftiges Wachstum trifft Siemens<br />

PLM Software Vorkehrungen, um<br />

Wissen aus der gesamten Siemens<br />

AG besser zu nutzen. Der Fokus<br />

auf den Bereich Industrie wird<br />

stärker. Dadurch konnten andere<br />

Geschäftszweige aus der industriellen<br />

Fertigung innerhalb der Siemens<br />

AG nützliches Wissen für die<br />

Entwicklung im Bereich PLM sowie<br />

geeignete Testkandidaten beisteuern.“<br />

Insgesamt prognostizieren<br />

die Analysten dem Gesamtmarkt<br />

für Mainstream-PLM eine durchschnittliche<br />

jährliche Wachstumsrate<br />

von mehr als<br />

zehn Prozent über<br />

die nächsten fünf<br />

Jahre.<br />

Führendes CIMdata-<br />

Ranking für die<br />

kollaborative Produktentwicklung<br />

mit Teamcenter.<br />

Bild: Siemens PLM<br />

Software<br />

NAFEMS<br />

Erfolgreiche erste deutschsprachige NAFEMS-CAE-Konferenz<br />

Am 8. und 9. Mai <strong>2012</strong> fand in Bamberg<br />

die erste deutschsprachige NAFEMS-<br />

CAE-Konferenz „Berechnung und Simulation<br />

– Anwendungen, Entwicklungen,<br />

Trends“ statt. Mit 96 Fachvorträgen<br />

zu FEM, CFD, MKS und SDM, mit Keynote-Vorträgen<br />

von Dr.-Ing. Ralph Sundermeier<br />

(Volkswagen AG) und Prof.<br />

Dr.-Ing. habil. Peter Wriggers (Leibniz<br />

Universität Hannover) sowie mit einer<br />

umfangreichen Hard- und Software-<br />

Ausstellung mit fast 30 Ausstellern bot<br />

die Veranstaltung ein neutrales, übergreifendes<br />

und umfassendes Informationsangebot.<br />

Über 240 Teilnehmer<br />

nutzten diese Möglichkeit, um intensiv<br />

und auf breiter Basis erfolgreiche Anwendungen<br />

und Trends mit Spezialisten<br />

aus Hochschule, Forschung und im<br />

besonderen Maße aus der Industrie zu<br />

diskutieren. Die Teilnahme war gleichermaßen<br />

offen für NAFEMS-Mitglieder<br />

(kostenlos) und -Nichtmitglieder. Aufgrund<br />

des positiven Feedbacks soll die<br />

deutschsprachige NAFEMS-CAE-Konferenz<br />

künftig regelmäßig zwischen dem<br />

zweijährlich stattfindenden NAFEMS<br />

World Congress durchgeführt werden.<br />

NAFEMS ist die neutrale, internationale<br />

und von Software- und Hardwareanbietern<br />

unabhängige Interessensvertretung<br />

der Anwender numerischer Simulationsmethoden.<br />

Die Organisation hat international<br />

über 1.000 Mitgliedsunternehmen<br />

und -Institutionen und ist seit 1996 in<br />

Deutschland präsent.<br />

6/<strong>2012</strong>


Märkte<br />

Aktuell<br />

9<br />

ProSTEP iViP Symposium<br />

Offene PLM-Systeme helfen,<br />

die Globalisierung zu meistern<br />

unser web-auftritt<br />

Sowohl die international erfahrenen Automobilhersteller<br />

als auch die global tätigen<br />

Flugzeugbauer müssen ihre Prozesse und<br />

IT-Systeme für die Bewältigung der Globalisierung<br />

weiter verbessern. Das machte das<br />

ProSTEP iViP Symposium in Hamburg deutlich,<br />

das mit 460 Teilnehmern aus 13 Ländern<br />

und 27 Ausstellern mehr Zuspruch erhielt<br />

als je zuvor und dieses Jahr zum 15. Mal<br />

stattfand. Gesponsert wurde die zweitägige<br />

Veranstaltung von Flugzeugbauer Airbus<br />

und PLM-Hersteller PTC.<br />

Standards und offene Systeme sind eine<br />

wesentliche Voraussetzung für das globale<br />

<strong>Engineering</strong>. Das betonten nicht nur<br />

Guus Dekkers, CIO von Airbus, und Brian<br />

Shepherd, Executive Vice President PLM<br />

und SCM von PTC, in ihren Keynotes. Auch<br />

Otto Joormann von der Volkswagen AG unterstrich<br />

die Bedeutung des Codex of PLM<br />

Openness (CPO), der unter Federführung<br />

des ProSTEP-iViP-Vereins entstanden ist und<br />

den mittlerweise 22 führende OEM, Zulieferer<br />

und PLM-Anbieter unterzeichnet haben.<br />

„Jetzt muss der Codex mit Leben erfüllt werden“,<br />

forderte Projektleiter Gerd Seidenfaden<br />

in seinem Vortrag.<br />

Auf großes Interesse stießen in Hamburg<br />

die Fortschritte bei der Harmonisierung und<br />

Weiterentwicklung des JT-Formats, das in<br />

Kombination mit STEP AP 242 die Kommunikation<br />

von CAx-Daten innerhalb des Unternehmens,<br />

aber auch in der Zulieferkette<br />

auf eine neue Grundlage stellen soll. Was JT<br />

heute schon alles leisten kann, erläuterten<br />

Rudolf Dotzauer (Continental Automotive)<br />

und Dr. Sebastian Handschuh (Daimler AG)<br />

in ihrem Bericht aus den JT-Arbeitsgruppen<br />

des ProSTEP-iViP-Vereins.<br />

Insgesamt konnten sich die Teilnehmer in<br />

41 Vorträgen und fünf Workshops über unterschiedliche<br />

Lösungsansätze für die Optimierung<br />

des Produktentwicklungsprozesses<br />

(PEP) informieren. Beherrschendes Thema<br />

war in diesem Jahr das (modellbasierte) Systems<br />

<strong>Engineering</strong>, das vor allem aus Sicht<br />

von Forschung und Wissenschaft beleuchtet<br />

wurde. Aus der Industrie war noch nicht viel<br />

zum Thema Systems <strong>Engineering</strong> zu hören.<br />

Es gebe zurzeit wichtigere Baustellen, meinte<br />

Guss Dekkers, der den Zuhörern die Konsolidierung<br />

der heterogenen PLM-Landschaft bei<br />

der Entwicklung des neuen A350 erläuterte.<br />

Nach den Erfahrungen mit der Verkabelung<br />

des A380 hat das Unternehmen einen durchgängigen<br />

3D-Prozess für die Elektrokonstruktion<br />

aufgesetzt. Und zum Beispiel Toyota ist<br />

noch intensiv damit beschäftigt, seine heterogene<br />

Tool-Landschaft zu konsolidieren und<br />

den Umstieg auf die 3D-Parametrik zu bewältigen,<br />

wie Hirsoshi Ohira, General Manager<br />

<strong>Engineering</strong> IT, den Zuhörern erläuterte.<br />

Übersichtliche<br />

Gestaltung<br />

Auf der Startseite finden Sie die Top-<br />

News sowie die Themen-Rubriken, in<br />

denen die Meldungen und Beiträge – zur<br />

besseren Übersichtlichkeit – einsortiert<br />

werden. Dies sind CAD/CAM/Design,<br />

PDM & PLM, Simulation, Visualisierung<br />

& VR, <strong>Digital</strong>e Fabrik, Rapid Prototyping,<br />

Hardware, Dienstleistungen, Antriebstechnik,<br />

Automatisierung, Elektrotechnik,<br />

Fluidtechnik, Konstruktionselemente,<br />

Verbindungstechnik und Werkstoffe.<br />

Neuer HTML-Newsletter<br />

In unserem neuen, wöchentlichen<br />

HTML-Newsletter präsentiert Ihnen die<br />

Redaktion des DIGITAL ENGINEERING<br />

<strong>Magazin</strong>s die interessantesten News<br />

aus den Bereichen CAD, CAM, PLM,<br />

Hardware, Veranstaltungen,<br />

Forschung,<br />

Konstruktionskomponenten<br />

und Werkstoffe.<br />

Unter der Rubrik<br />

„Newsletter“ können<br />

Sie den News letter<br />

schnell und unkompliziert<br />

abonnieren.<br />

Wir klassifizieren spielend.<br />

classmateCAD<br />

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Umfassendes Daten-Prozess-Management<br />

Jetzt können Sie Ihren Konstrukteuren das zeitraubende<br />

Erfassen von Sachmerkmalen ersparen<br />

und gleichzeitig die Wiederverwendbarkeit selbst<br />

konstruierter Bauteile erhöhen. Mit classmate CAD<br />

reduzieren Sie Ihren Verwaltungsaufwand und<br />

bringen Ordnung in Ihren Teilebestand. Die Software<br />

analysiert und klassifiziert 3D-Modelle und Geometrie-<br />

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10 Aktuell Trends und Technologien<br />

MSC Software<br />

Adams/Machinery und Marc <strong>2012</strong><br />

für nichtlineare Analysen<br />

SCHOTT SYSTEME<br />

Gravieren und Ausspitzen auf<br />

Drei- bis Fünf-Achsenmaschinen<br />

Adams/Machinery<br />

für die Simulation<br />

virtueller Prototypen<br />

im Maschinenbau.<br />

Bild: MSC Software<br />

Die MSC Software Corporation<br />

hat Adams/Machinery<br />

und außerdem für den Bereich<br />

nichtlinearer Analysen<br />

Marc <strong>2012</strong> vorgestellt. Mit der<br />

neuen Lösung Adams/Machinery<br />

können virtuelle Prototypen<br />

im Maschinenbau modelliert<br />

und simuliert werden.<br />

Dazu gehören mechanische<br />

Systeme und Komponenten<br />

aus der Robotik, Förderanlagen,<br />

Landwirtschafts- oder<br />

Industriemaschinen. Adams/<br />

Machinery löst die systemoder<br />

bauteilspezifischen Problemstellungen<br />

mit Hilfe der<br />

Mehrkörperdynamik. Simulationsprozesse<br />

können zudem<br />

automatisiert werden.<br />

Adams/Machinery ist vollständig<br />

in Adams, kurz für Automatic<br />

Dynamic Analysis of<br />

Mechanical Systems, integriert.<br />

Zeitraubende Aktivitäten wie<br />

beispielsweise Geometrieerstellung<br />

und die Einrichtung<br />

von Subsystemverbindungen<br />

sind in Adams/Machinery automatisiert<br />

und erlauben ein<br />

zügiges Preprozessing. Auch<br />

im Postprozessing sind Plotten<br />

und Ergebnisauswertung automatisiert.<br />

Das erste Release<br />

umfasst die Module für Riemen-,<br />

Ketten- und Getriebesimulation.<br />

Marc ist eine Lösung<br />

für fortgeschrittene nichtlineare<br />

Strukturanalysen, Kontaktberechnungen,<br />

Analysen mit<br />

komplexen Materialmodellen<br />

und Analysen verschiedener<br />

Multiphysik-Disziplinen. Das<br />

Tool verfügt über eine hoch<br />

entwickelte Solver-Technik, die<br />

parallele Rechnungen auf mehreren<br />

Prozessoren ermöglicht –<br />

die Basis für verkürzte Rechenzeiten.<br />

Diese Fähigkeit wurde<br />

in der neuen Version ausgebaut.<br />

Marc <strong>2012</strong> unterstützt<br />

nun auch den Grafikprozessor<br />

GPGPU (General Purpose Graphics<br />

Processing Unit) für Intelbasierte<br />

Windows-64-Bit- und<br />

Linux-64-Bit-Versionen, mit<br />

dem deutliche Leistungssteigerungen<br />

zu erzielen sind.<br />

Professionelles Gravieren<br />

und Ausspitzen ist für viele<br />

Branchen unentbehrlich, angefangen<br />

bei der Schilderherstellung,<br />

Holzbearbeitung<br />

und Schmuckgestaltung bis<br />

hin zum Formenbau. Vorrangig<br />

werden Logos oder Grafiken<br />

unterschiedlichster Herkunft<br />

graviert. Mit Pictures by<br />

PC können unter anderem<br />

pixelbasierte Darstellungen<br />

(*.tif, *.jpg, *.png), beispielsweise<br />

aus Scans oder Handskizzen,<br />

zu Konturen konvertiert<br />

(vektorisiert) werden.<br />

Microsoft- (*.wmf, *.emf),<br />

Adobe-Illustrator- (*.ai) oder<br />

Corel-Draw- (*.eps) Grafik-<br />

Vorlagen lassen sich direkt<br />

importieren und modifizieren.<br />

Natürlich kann der Anwender<br />

von Pictures by PC<br />

mit Hilfe typografischer, Zeichen-<br />

und Änderungsfunktionen<br />

auf Bezier-Basis auch<br />

eigene Grafiken entwerfen<br />

Video zum „Gravieren<br />

und Ausspitzen auf Dreibis<br />

Fünf-Achsenmaschinen“<br />

unter: www.schottsysteme.com/index.php/<br />

de/cad-cam-videos<br />

Bild: SCHOTT SYSTEME<br />

oder Schriften gestalten. Sobald<br />

die Grafik einmal aufbereitet<br />

ist, lassen sich die<br />

Gravur- und Ausspitz-Technologien<br />

sofort anwenden,<br />

wobei auf vordefinierte Bearbeitungsstrategien<br />

zurückgegriffen<br />

wird, die standardmäßig<br />

mit der Software<br />

mitgeliefert werden. Zum<br />

Beispiel werden beim Ausspitzen<br />

mit einem konischen<br />

Werkzeug aus der 2D-Kontur<br />

dreiachsige Werkzeugbewegungen<br />

in den scharfen<br />

Ecken, indem der Stichel bis<br />

auf die minimale Schneidbreite<br />

hochgezogen wird.<br />

Diese Gravur-Fräsbahnen lassen<br />

sich auch in vierachsige<br />

zylindrische und in fünfachsige-simultane<br />

Werkzeugbewegungen<br />

umwandeln.<br />

Gravieren und Ausspitzen gehören<br />

zum Standardlieferumfang<br />

der CAM-Software der<br />

SCHOTT SYSTEME GmbH.<br />

Comsol Multiphysics Version 4<br />

Modellierung und Simulation physikalisch-basierter Systeme<br />

Die Comsol Multiphysics GmbH kündigt<br />

das Release 4.3 von COMSOL Multiphysics<br />

an, der Entwicklungsumgebung für<br />

die Modellierung und Simulation physikalisch<br />

basierter Systeme in elektrischen,<br />

mechanischen, strömungs- und<br />

verfahrenstechnischen Anwendungen.<br />

Zu den wichtigsten neuen Funktionen<br />

in Version 4.3 gehören schnelle und<br />

leistungsstarke Vernetzung, ein neuer<br />

„Double-Dogleg“-Löser für mechanischen<br />

Kontakt und hoch nichtlineare<br />

Simulationen sowie zahlreiche Erweiterungen,<br />

mit denen COMSOL auf Kundenwünsche<br />

reagiert.<br />

Mit der Veröffentlichung von drei<br />

neuen, anwendungsspezifischen Zusatzmodulen<br />

– dem Nonlinear Structural<br />

Materials Modul, dem Pipe Flow Modul<br />

und dem Corrosion Modul – bietet<br />

COMSOL nun in der Produktfamilie 30<br />

Module für die Simulation multiphysikalischer<br />

Phänomene an. Die neuesten<br />

Module erweitern die COMSOL-Multiphysics-Simulationsplattform<br />

um neue<br />

Interfaces, die den Nutzern dabei helfen,<br />

die eigenen Aufgabenstellungen in<br />

jedem dieser Bereiche präzise und effizient<br />

zu lösen.<br />

Die Anwender der COMSOL-Multiphysics-Produktfamilie<br />

haben maßgeblich<br />

zu der Entwicklung dieser neuen Version<br />

beigetragen.<br />

6/<strong>2012</strong>


Trends und Technologien<br />

Aktuell<br />

11<br />

Siemens PLM Software<br />

Neu: Solid Edge ST5 und Insight XT<br />

Siemens PLM Software hat die neuen<br />

Versionen von Solid Edge für 2D/3D-CAD<br />

sowie das neue Tool Insight XT für die visuelle<br />

Verwaltung von Konstruktionsdaten<br />

vorgestellt.<br />

Die aktuelle Version von Solid Edge ST5<br />

umfasst mehr als 1.300 neue Funktionen,<br />

die von Kunden angeregt wurden. Solid<br />

Edge erweitert Synchronous Technology,<br />

die historienunabhängige und featurebasierte<br />

Konstruktionssoftware. Sie<br />

bietet Entwicklern und Konstrukteuren<br />

bessere Wege, Konstruktionen schneller<br />

zu erzeugen und zu ändern. Solid<br />

Edge ST5 unterstützt auf Basis der Synchronous<br />

Technology die Mehrkörper-<br />

Modellierung. Damit können Anwender<br />

Teile und Baugruppen aus nahezu jedem<br />

CAD-System importieren. Die daraus resultierende<br />

importierte Geometrie lässt<br />

sich, je nach Produktionsanforderung, zu<br />

einem einzigen Teil oder mehreren Teilen<br />

zusammenfügen.<br />

Die Erweiterungen bei Solid Edge konzentrieren<br />

sich auf eine Steigerung der<br />

Produktivität bei der Zeichnungserstellung<br />

und auf die Reduzierung von Fertigungsfehlern.<br />

Besonders erwähnenswert<br />

ist die neue Möglichkeit, Nagelbrettzeichnungen<br />

von elektrischen Kabelbäumen<br />

zu erstellen. Das umfasst die Abwicklung<br />

von Kabelbäumen mit den wahren Längen<br />

der einzelnen Kabel, Zeichnungsansichten<br />

von Steckern, sowie Tabellen von<br />

Steckern und von Leitungen für eine vollständige<br />

Fertigungsdokumentation.<br />

Siemens PLM Software stellt ebenfalls<br />

den Solid Edge Mobile Viewer vor. Dabei<br />

handelt es sich um eine neue und kostenfreie<br />

3D-Applikation (App) für das iPad,<br />

die den Zugriff auf Konstruktionsdaten erweitert<br />

und so bei Unternehmen für eine<br />

bessere Zusammenarbeit sorgen soll.<br />

Insight XT, die Lösung für das Management<br />

von Konstruktionsdaten, verwaltet<br />

CAD-Dateien, die mit Solid Edge erstellt<br />

wurden, sowie verwandte Formate. Insight<br />

XT basiert auf Microsoft SharePoint. Mit<br />

der Software können Solid Edge-Anwender<br />

ihre alltäglichen Konstruktionsaufgaben<br />

durch besser organisierte Daten und<br />

Prozesse deutlich schneller und einfacher<br />

erledigen. Mit Insight XT lassen sich Solid-<br />

Edge-Daten und verwandte Formate dank<br />

eines neuen Ansatzes beim Management<br />

von Modell-, Produkt- und Projektstrukturen<br />

einfach speichern und wieder abrufen.<br />

Das automatisiert und vereinfacht komplexe<br />

und fehleranfällige Prozesse, beispielsweise<br />

die Einführung und den Fertigungsstart<br />

neuer Produkte. Durch neue<br />

Browser-Schnittstellen für Inhalte und Beziehungen<br />

werden Verknüpfungen zwischen<br />

Daten und damit verbundene Aufgaben<br />

dynamisch und visuell dargestellt.<br />

Anwender sind dadurch in der Lage, komplizierte<br />

Konstruktionen sowie die Auswirkungen<br />

vorgeschlagener Änderungen an<br />

der Konstruktion schnell zu erfassen.<br />

Anzeige<br />

SolidWorks Plastics<br />

Konstruktion von Kunststoffteilen<br />

und Spritzgussformen<br />

Erkennen und Vermeiden von Fertigungsfehlern bereits<br />

in der Frühphase der Produktentwicklung.<br />

Mit SolidWorks Plastics lassen sich nicht ausreichend<br />

balancierte Angüsse in Familienwerkzeugen verhindern.<br />

Die neuen Features der SolidWorks<br />

Plastics Software sind vollständig<br />

in SolidWorks integriert – Teilekonstrukteure<br />

und Gussformhersteller arbeiten<br />

also in der ihnen vertrauten, intuitiven<br />

Arbeitsumgebung und können<br />

Teile- sowie Gussformkonstruktionen<br />

rasch optimieren. Diese frühzeitige Änderung<br />

von Konstruktionen stellt sicher,<br />

dass die Gussform gleich beim ersten<br />

Anlauf fehlerfrei ist. Der Vorteil liegt auf<br />

der Hand: So werden nicht nur kostspielige<br />

Nacharbeiten auf ein Minimum reduziert<br />

oder sogar vermieden, sondern<br />

auch die Teilequalität an sich erhöht.<br />

Mit SolidWorks Plastics sind Konstrukteure<br />

außerdem in der Lage, Änderungen<br />

an der Teile geometrie, der Gussform,<br />

der Materialauswahl oder den<br />

Verarbeitungs bedingungen zur Vereinfachung<br />

des Herstellungs prozesses ihrer<br />

Produkte zu simulieren.<br />

Zwei Pakete zur Auswahl<br />

SolidWorks Plastics bietet den Anwendern<br />

überzeugende Mehrwerte – wie<br />

schnelle und präzise Werkzeuge, die<br />

eine simulationsbasierte Konstruktion<br />

von Kunststoffteilen ermöglichen – und<br />

wird in zwei Paketen angeboten: Solid-<br />

Works Plastics Professional für Teilekonstrukteure<br />

und SolidWorks Plastics Premium<br />

für Konstrukteure und Hersteller<br />

von Gussformen.<br />

Mehr Informationen über SolidWorks<br />

Plastics finden Sie im Internet unter<br />

www.solidworks.com/plastics.<br />

Info<br />

Anbieter: SolidWorks Deutschland GmbH<br />

Anschrift: Hans-Pinsel-Str. 7a<br />

D-85540 Haar<br />

Telefon: +49 (0) 89 / 61 29 56 0<br />

Fax: +49 (0) 89 / 61 29 56 16<br />

E-Mail:<br />

info.deutschland@3ds.com<br />

Internet: www.solidworks.de<br />

6/<strong>2012</strong>


12 Aktuell Rückblick CONTACT Software User Meeting<br />

Version 10 der PDM/PLM-Plattform<br />

CIM DATABASE angekündigt<br />

Auf Wachstumskurs V<br />

on Michael Wendenburg<br />

Ein PLM-System wäre nützlich gewesen, um die Fülle an Informationen auf dem diesjährigen User Meeting<br />

von CONTACT Software im Überblick zu behalten. Unter dem Motto „Von der Idee zum Produkt“ präsentierte<br />

der PLM-Anbieter in Bremen zahlreiche neue Produkte und Innovationen. Zufriedene Gesichter bei den Kunden:<br />

Nach dem zurückliegenden Technologiesprung profitieren sie jetzt von den Vorteilen der neuen CIM-<br />

DATABASE-Plattform.<br />

Mit über 200 Teilnehmern war das<br />

CONTACT Software User Meeting<br />

im Bremer Parkhotel ausgebucht.<br />

Zahlreiche Kunden, Partner und Interessenten<br />

diskutierten auf der zweitägigen<br />

Veranstaltung über Produktneuheiten,<br />

Anwendungsbereiche und Praxisthemen.<br />

Das Rahmenprogramm mit Besichtigung<br />

des Bremer Mercedes-Benz-Werks<br />

bot außerdem reichlich Gelegenheit zum<br />

Networking und Erfahrungsaustausch.<br />

Das letzte CONTACT User Meeting lag<br />

zwei Jahre zurück – eine Zeitspanne, in<br />

der sich nicht nur in den Entwicklungslabors<br />

viel getan hat: CONTACT Software<br />

ist trotz Krise gewachsen und beschäftigt<br />

mittlerweile fast 150 Mitarbeiter. Das Unternehmen<br />

sei auf gutem Kurs, wie Geschäftsführer<br />

Karl-Heinz Zachries zum<br />

Auftakt der Veranstaltung sagte: „Mit seiner<br />

hohen Eigenkapitalquote ist unser<br />

Unternehmen sehr solide aufgestellt.“<br />

Neue Märkte<br />

Ein Meilenstein der vergangenen Monate<br />

war die Übernahme der Fast-Concept-Modelling-Lösung<br />

(FCM) von der<br />

Münchner ForceFive AG, wie Zachries erläuterte.<br />

Der Firmenchef verspricht sich<br />

von der Ergänzung der Produktpalette<br />

Zugang zu neuen Märkten und Kunden.<br />

Die innovative Software für die Definition<br />

und Bereitstellung von Konzeptmodellen<br />

in der CAE-Werkzeugkette ist bei<br />

namhaften Automobilherstellern im Einsatz.<br />

Dirk-W. Morche vom FCM-Anwender<br />

Street Scooter GmbH erläuterte den<br />

Anwesenden in seiner Keynote die Herausforderungen<br />

bei der Entwicklung<br />

von E-Mobility-Lösungen: „Um wettbewerbsfähig<br />

zu sein, darf das Elektroauto<br />

nicht mehr als 17.600 Euro kosten.“<br />

CONTACT Software expandiert zudem<br />

international: Das Unternehmen hat Gesellschaften<br />

in Italien und der Schweiz<br />

gegründet und baut seine Präsenz auf<br />

den Auslandsmärkten direkt oder über<br />

Partnerschaften weiter aus. Zum weltweiten<br />

Partnernetzwerk gehören führende<br />

Lösungsanbieter wie BETA CAE, IFS,<br />

PSIpenta oder Zuken. Außerdem hat der<br />

PLM-Hersteller seine Kooperationen mit<br />

universitären Einrichtungen durch das<br />

Contact-University-Programm deutlich<br />

ausgebaut und beteiligt sich an wichtigen<br />

Forschungs- und Entwicklungsvorhaben.<br />

„Wir sind sehr innovativ, was auch unsere<br />

Kunden anerkennen“, so Zachries.<br />

Um die Meinungen der Anwender genauer<br />

zu kennen, führt CONTACT Software<br />

jährlich eine Online-Kundenumfrage<br />

durch. Die weitaus meisten sind<br />

sowohl mit der Zuverlässigkeit der Software<br />

als auch mit der Kompetenz des<br />

Herstellers zufrieden beziehungsweise<br />

sehr zufrieden, wenngleich es kritische<br />

Stimmen durch die Anlaufschwierigkeiten<br />

beim Umstieg auf die aktuelle Version<br />

9.8 gab: „Wir haben den Aufwand<br />

unterschätzt“, räumte Zachries ein und<br />

versicherte, dass der Umstieg auf die<br />

kommende Version 10 dafür umso einfacher<br />

sein werde.<br />

Neues User-Interface<br />

für einfacheres Arbeiten<br />

Entwicklungsleiter Frank Patz erläuterte<br />

den Teilnehmern die neue Software-<br />

6/<strong>2012</strong>


Rückblick CONTACT Software User Meeting<br />

Aktuell<br />

13<br />

Über 200 Teilnehmer besuchten<br />

das diesjährige<br />

CONTACT Software User<br />

Meeting in Bremen.<br />

Architektur und die Produkt-Roadmap<br />

für CIM DATABASE (CDB) 10, die für Neukunden<br />

im vierten Quartal <strong>2012</strong> verfügbar<br />

sein wird. Die Architektur umfasst<br />

vier Ebenen: die gemeinsame Technologieplattform,<br />

Anwendungskonfigurationen<br />

wie beispielsweise den PDM-Standard<br />

oder Project Office, die einzelnen<br />

Anwendungsbausteine und schließlich<br />

die kundenspezifischen Anpassungen.<br />

Alle Komponenten hätten einen eigenen<br />

Lifecycle, was den Innovationsprozess für<br />

Produktneuerungen deutlich beschleunige,<br />

so Patz.<br />

Für alle und vor allem für die Anwender<br />

sichtbar steht die neue Benutzeroberfläche<br />

im Mittelpunkt von Version 10. Aufbauend<br />

auf den weitreichenden neuen<br />

Möglichkeiten, die Web-Standards heute<br />

unterstützen, bildet das Look & Feel modernster<br />

Web-Oberflächen die Grundlage<br />

für zahlreiche neue Anwendungen.<br />

Ziel ist es, die Anwender direkt in ihre jeweilige<br />

Arbeitsumgebung zu führen, wie<br />

Patz sagte. Als Beispiel wurde das Cockpit<br />

für Projektmitglieder vorgestellt. Außerdem<br />

könnten solche Bausteine künftig<br />

auf iPads und anderen mobilen Endgeräten<br />

genutzt werden.<br />

Collaboration-Portal<br />

für verteilte Zusammenarbeit<br />

Für die einfache und sichere unternehmensübergreifende<br />

Zusammenarbeit in<br />

Entwicklungsprojekten bietet der Softwarehersteller<br />

mit CDB 10 erstmals das<br />

Collaboration Portal an. Marketingleiter<br />

Dr. Roland Drewinski erläuterte den Teilnehmern<br />

die Vorteile der neuen Portallösung,<br />

die die Vorteile von klassischem<br />

Datenaustausch mit der Nutzung einer<br />

gemeinsamen Datenbasis verbindet. Der<br />

Auftraggeber kann nun die Bearbeitung<br />

von Produktdaten prozessgesteuert verteilen<br />

und kontrollieren. Für Ingenieurbüros,<br />

Zulieferer usw. steht das Collaboration<br />

Portal als Web-Anwendung und<br />

Datendrehscheibe für ihre Auftrags- und<br />

Ergebnisdaten zur Verfügung. Zusätzlich<br />

können diese für die lokale Bearbeitung<br />

Contacts Workspace Manager nutzen, so<br />

dass Änderungen und Ergebnisse auch<br />

bei komplexen Produkt- und CAD-Daten<br />

jederzeit einfach und sicher mit dem Auftraggeber<br />

synchronisierbar sind.<br />

Neue Anwendungen<br />

für das virtuelle Produkt<br />

Aufbauend auf seiner Plattform entwickelt<br />

CONTACT Software neue Anwendungen,<br />

die den wachsenden Anforderungen der<br />

Kunden an das Product Lifecycle Management<br />

Rechnung tragen, beispielsweise<br />

im Systems <strong>Engineering</strong>. Das neue Anforderungsmanagement<br />

unterstützt die<br />

Entwicklung komplexer mechatronischer<br />

Systeme durch leistungsfähige Funktionen,<br />

mit denen sich Anforderungs-, Funktions-<br />

und Produktstrukturen miteinander<br />

verknüpfen und visualisieren lassen.<br />

Als weiteres Beispiel präsentierte<br />

CONTACT Software das Variantenmanagement:<br />

Anwender können nun Varianten<br />

zunächst ohne Materialbezug<br />

modellieren und Regeln für die Bauteilkombinationen<br />

definieren, um das Variabilitätsmodell<br />

dann prozessdurchgängig<br />

für Entwicklung und Fertigung individueller<br />

Produkte zu nutzen. Das Variantenmanagement<br />

ist wesentlicher Baustein<br />

der neuen Anwendungskonfiguration<br />

Virtual Product, die außerdem leistungsfähige<br />

Werkzeuge für das Konfigurationsmanagement,<br />

die Verwaltung von<br />

Produkt- und Verbauungsstrukturen sowie<br />

die 3D-Visualisierung enthält.<br />

Mit dem Lösungsbaustein Product<br />

Costing integriert CONTACT Software<br />

wesentliche Funktionen des Kostenmanagements<br />

wie die Angebotskalkulation<br />

oder die mitlaufende Auftragskalkulation<br />

direkt in die PLM-Umgebung, was den<br />

Unternehmen umfangreiche Auswertungsmöglichkeiten<br />

erschließt. So lässt<br />

sich damit beispielsweise die Rentabilität<br />

eines Produkts über seinen Lebenszyklus<br />

frühzeitig und genau abschätzen, wie Dr.<br />

Jan Kickstein, Leiter der Anwendungsentwicklung,<br />

erläuterte.<br />

Kickstein stellte den Anwesenden außerdem<br />

das neue Kennzahlenmanagement<br />

vor, mit dem der Softwarehersteller<br />

vor allem die Anforderungen der Controller<br />

adressiert. Es ermöglicht nicht nur<br />

die Auswertung von Produkteigenschaften<br />

wie Kosten, Gewicht usw., sondern<br />

auch die kennzahlenbasierte Projektsteuerung.<br />

Zudem können die Unternehmen<br />

damit wichtige PLM-Indikatoren,<br />

zum Beispiel die Durchlaufzeit von technischen<br />

Änderungen im Sinne von KPIs<br />

(Key Performance Indikatoren), systematisch<br />

erfassen und auswerten. So lassen<br />

sich PLM-Prozesse kontinuierlich und<br />

verlässlich bewerten und justieren.<br />

Blick in die Zukunft<br />

Der Erfolg einer PLM-Installation hängt<br />

jedoch nicht allein von der Software und<br />

ihren Funktionen ab, sondern auch von<br />

der Motivation und Qualifikation der Anwender,<br />

betonte Prof. Rainer Stark von<br />

Fraunhofer IPK Berlin in seiner Keynote<br />

über PLM und intelligente Informationsverarbeitung.<br />

Die Unternehmen müssten<br />

in Partnerschaft mit Herstellern und<br />

unabhängigen Institutionen ihre PLM-<br />

Kompetenz erweitern und neue Rollen<br />

wie die eines Chief Information Engineer<br />

schaffen, um die steigenden Anforderungen<br />

an die Informationslogistik in der<br />

CONTACT-Software-Entwicklungsleiter Frank Patz stellte<br />

die Roadmap von CIM DATABASE 10 vor.<br />

Bilder: CONTACT Software<br />

Produktentwicklung erfüllen zu können.<br />

„Die Anwender sind mit der wachsenden<br />

Informationsflut überfordert“, sagte<br />

Stark mit Hinweis auf die Ergebnisse<br />

der gemeinsam mit CONTACT Software<br />

und dem VDI durchgeführten Studie<br />

zum Thema kollaborative Produktentwicklung<br />

und digitale Werkzeuge. Für die<br />

PLM-Hersteller ergebe sich daraus unter<br />

anderem die Notwendigkeit, noch intelligentere<br />

Formen der Interaktion und Visualisierung<br />

dieser Informationen zu entwickeln.<br />

Zum Abschluss des User Meetings zog<br />

Geschäftsführer Karl-Heinz Zachries sein<br />

Fazit so: „Wir können heute eine der leistungsfähigsten<br />

Plattformen überhaupt<br />

anbieten, um die steigenden Anforderungen<br />

an Innovation, <strong>Engineering</strong> und<br />

Management mittelständischer und<br />

weltweit operierender Unternehmen zu<br />

erfüllen.“ <br />

rt<br />

6/<strong>2012</strong>


14 Aktuell Veranstaltungskalender<br />

Wenn Sie in diesem Bereich eine Ihrer Veranstaltungen platzieren möchten, wenden Sie sich bitte an<br />

Frau Maike Gundermann, Tel. 0 63 41/3 89 10 21 (PLZ 46000-79999), Frau Martina Summer, Tel. 0 81 <strong>06</strong>/3 <strong>06</strong>-1 64 (PLZ 00000-45999, 80000-99999 + Ausland).<br />

PLZ Anbieter Firma/Anschrift Schwerpunkte Termine<br />

+++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++<br />

30000<br />

00000+80000 00000+59999 00000-99999+A+CH 00000-99999<br />

00000-99999<br />

00000-99999<br />

00000-99999<br />

Schwindt CAD/CAM-<br />

Technologie GmbH<br />

Callenberger Str. 8<br />

96450 Coburg<br />

Tel.: 0 95 61 - 55 60-0<br />

Fax: 0 95 61 - 55 60-10<br />

E-Mail: info@schwindt.eu<br />

Internet: www.schwindt.eu<br />

DriveConcepts GmbH<br />

Wettiner Platz 10<br />

01<strong>06</strong>7 Dresden<br />

Tel.: +49 (0)351 / 4858-310<br />

Fax: +49 (0)351 / 4858-400<br />

contact@driveconcepts.com<br />

www.driveconcepts.com<br />

Transcat PLM GmbH<br />

Am Sandfeld 11c<br />

76149 Karlsruhe<br />

Tel.: +49 7 21 - 9 70 43 - 0<br />

Fax: +49 7 21 - 9 70 43 - 9 71<br />

events@transcat-plm.com<br />

www.transcat-plm.com<br />

CADFEM GmbH<br />

ANSYS Competence Center FEM<br />

Marktplatz 2<br />

85567 Grafing b. München<br />

Tel.: +49 (0)8092-7005-0<br />

Fax: +49 (0)8092-7005-77<br />

E-Mail: info@cadfem.de<br />

Internet: www.cadfem.de<br />

Comsol<br />

Multiphysics GmbH<br />

Berliner Straße 4<br />

37073 Göttingen<br />

Tel.: +49-(0)551-99721-0<br />

Fax: +49-(0)551-99721-29<br />

E-Mail: info@comsol.de<br />

Internet: www.comsol.de<br />

SPI GmbH<br />

Kurt-Fischer-Straße 30a<br />

22926 Ahrensburg<br />

Tel.: 04102 / 70 60<br />

E-Mail: info@spi.de<br />

Internet: www.spi.de<br />

CFturbo® Software &<br />

<strong>Engineering</strong> GmbH<br />

Unterer Kreuzweg 1<br />

01097 Dresden<br />

Tel.: 0351 / 40 79 04 - 79<br />

Fax: 0351 / 40 79 04 - 80<br />

E-Mail: info@cfturbo.de<br />

Internet: www.cfturbo.de<br />

GOM - Gesellschaft für<br />

Optische Messtechnik mbH<br />

Mittelweg 7-8<br />

381<strong>06</strong> Braunschweig<br />

Tel.: +49 531 39029 0<br />

Fax: +49 531 39029 15<br />

E-Mail: info@gom.com<br />

Internet: www.gom.com<br />

Ihr Dienstleister für CATIA und PLM<br />

Hier die nächsten CATIA Kurse:<br />

CATIA V5 FEM-Berechnung für Einzelteile<br />

CATIA V5 Basiskurs<br />

CATIA V5 Part Design Expert<br />

Kostenlose CATIA Thementage:<br />

<strong>Engineering</strong> Prozesse mit V6<br />

DriveConcepts Softwarelösung zur Getriebeberechnung MDE-<br />

SIGN gearbox mit Gütesiegel BEST OF <strong>2012</strong> beim INNOVA-<br />

TIONSPREIS-IT <strong>2012</strong> unter 2.500 Bewerbern ausgezeichnet.<br />

Testen Sie das vollständige Paket zum Design und Optimierung<br />

von Getrieben, Lagern, Wellen bis hin zur Lastverteilungsberechnung<br />

der Verzahnungen. Lernen Sie uns im Rahmen des<br />

TEDATA Wissensupdate kennen und besuchen Sie die bewährten<br />

Kurse zur Getriebe-, Wellen- und Schraubenberechnung<br />

in Dresden. Weiterhin werden spezielle Kurse zu Windenergieanlagen<br />

und Verzahnungsberechnung angeboten.<br />

25 Jahre Transcat: Innovation, Nachhaltigkeit, Zuverlässigkeit<br />

Anlässlich des Jubiläums lädt Transcat zu der Veranstaltungsreihe<br />

„Open House Day“ ein. Sie werden über die aktuellen Trends<br />

im Product-Lifecycle-Management informiert.<br />

•13.09.<strong>2012</strong> in Hannover<br />

•25.09.<strong>2012</strong> in Stuttgart<br />

Nähere Information: www.transcat-plm.com/openhouse<br />

Kostenlose, kursergänzende Webtrainings für V5- und V6-<br />

Grundkurse Infos/Anmeldung: www.transcat-plm.com/kurse<br />

Technische Informationstage<br />

ANSYS Strukturmechanik<br />

statisch/dynamisch – linear/nichtlinear – implizit/explizit<br />

Von Ingenieur zu Ingenieur und anhand von Beispielen aus<br />

der Praxis vermitteln die Veranstaltungen einen technischen<br />

Überblick über die Simulationsmöglichkeiten des Programms<br />

ANSYS in verschiedenen strukturmechanischen Anwendungsbereichen.<br />

Die Teilnahme ist kostenfrei.<br />

www.cadfem.de/strukturmechanik<br />

COMSOL Multiphysics ist ein Werkzeug für virtuelle Produktentwicklung<br />

basierend auf der Finite-Elemente-Methode. In unseren<br />

Veranstaltungen erlernen Sie verschiedene Modellierungstechniken<br />

und erstellen selbständig Simulationsmodelle. Wir zeigen<br />

Ihnen, wie Sie COMSOL Multiphysics effektiv und produktiv für<br />

Ihr eigenes Aufgabengebiet einsetzen können. Im Mittelpunkt<br />

stehen die vielfältigen Möglichkeiten, physikalische Phänomene<br />

miteinander zu koppeln.<br />

Die Teilnahme an unseren Workshops ist kostenfrei.<br />

AfterWorks Seminarreihe der SPI GmbH<br />

Jahrelange Erfahrung mit SolidWorks, mit Konstruktionsprüfungs-<br />

und Analysetools, Datenmanagementlösungen und<br />

Technischer Dokumentation machen uns zum Experten bei<br />

der Beratung und Auswahl Ihrer Lösung. Unsere AfterWorks Seminarreihe<br />

wendet sich an Entscheider und zeigt neue Wege<br />

und Lösungsansätze. Die ca. 2stündigen Termine in unseren<br />

Niederlassungen beginnen jeweils um 17:00 Uhr.<br />

Details und Anmeldung per Telefon oder<br />

unter www.spi.de/de/1077/afterworks<br />

Die CFturbo® Software & <strong>Engineering</strong> GmbH ist ein Dienstleistungs-<br />

und Softwareunternehmen mit Hauptsitz in Dresden<br />

und einem Büro in München. Tätigkeitsschwerpunkte sind CAE-<br />

Berechnungs- und Entwicklungsdienstleistungen auf dem Gebiet<br />

der Turbomaschinen. Dazu gehören Auslegung, Entwurf, Simulation<br />

- insbesondere CFD und FEM, Optimierung, Prototypenbau<br />

und Konstruktion von Turboladern, Turbinen, Verdichtern,<br />

Ventilatoren, Gebläsen und Pumpen. Die Firma entwickelt und<br />

vermarktet das Turbomaschinen-Entwurfsprogramm CFturbo®<br />

und führt kundenspezifische Softwareentwicklungen durch.<br />

GOM Inspect Einführungsseminare<br />

Netzbearbeitung und Inspektion von 3D-Punktwolken<br />

Die kostenlose GOM Inspect Software eröffnet den freien<br />

Zugang zur 3D Datenbearbeitung für alle. Anwender aus den<br />

Bereichen RP, CAD/CAM, CAE und CAQ erlernen in diesem<br />

Seminar den Umgang mit GOM Inspect. Die eintägigen GOM<br />

Inspect Einführungsseminare bieten praktische Übungen zu<br />

Datenimport, Netzbearbeitung, 3D-Inspektion, 2D-Inspektion,<br />

GD&T, Prüfberichte, Daten-Export, etc.<br />

Aktuelle Termine und<br />

Orte finden Sie unter<br />

www.schwindt.eu<br />

oder auf Anfrage unter<br />

Freecall: 0800-CATIAV6<br />

12.9. Verzahnung nach Norm<br />

18.9. Schrauben nach<br />

VDI2030:2011<br />

19.9. Wellenberechnung<br />

nach DIN743:2008<br />

20./21.9. Getriebeberechnung,<br />

-design & Lastverteilung<br />

Infos & Anmeldung:<br />

www.driveconcepts.com/<br />

event.html<br />

NEU: „3D-Datenformat JT“<br />

Informationen über Möglichkeiten<br />

und Vorteile, die sich<br />

Ihnen durch JT bieten.<br />

kostenfreie Webseminare<br />

zu wichtigen Themen rund<br />

um V6, CATIA, ENOVIA,<br />

SIMULIA, 3DVIA Composer<br />

Infos und Anmeldung unter<br />

www.transcat-plm.com/vera<br />

• 28.08.12 in Frankfurt<br />

• 30.08.12 in Berlin<br />

• 12.09.12 in Dortmund<br />

• 20.09.12 in Hannover<br />

• 26.09.12 in Augsburg<br />

• 09.10.12 in Stuttgart<br />

Weitere Termine und Themen:<br />

www.cadfem.de/infotage<br />

COMSOL Multiphysik<br />

Workshops:<br />

www.comsol.de/events<br />

Trainingskurse:<br />

www.comsol.de/training<br />

Anwenderkonferenz:<br />

www.comsol.de/<br />

conference<strong>2012</strong>/europe<br />

AfterWorks<br />

12.09.<strong>2012</strong> in Greifswald<br />

Von 2D zu 3D: Gewinne durch<br />

Produktivitätssteigerung<br />

19.09.<strong>2012</strong> in Münster<br />

Produktdesign: Qualität<br />

sichtbar machen<br />

11.10.<strong>2012</strong> in Weinheim<br />

Vom Design zur Maschine:<br />

Prozesskette Blech<br />

CFturbo®-Schulungen<br />

13.<strong>06</strong>.<strong>2012</strong>, Dresden<br />

11.07.<strong>2012</strong>, Dresden<br />

15.08.<strong>2012</strong>, Dresden<br />

12.09.<strong>2012</strong>, Dresden<br />

10.10.<strong>2012</strong>, Dresden<br />

14.11.<strong>2012</strong>, Dresden<br />

http://www.cfturbo.de/<br />

training.html<br />

GOM Inspect<br />

Einführungsseminare<br />

Netzbearbeitung & Inspektion<br />

in Braunschweig<br />

• 16.07.<strong>2012</strong><br />

• 24.09.<strong>2012</strong><br />

• 19.11.<strong>2012</strong><br />

www.gom.com/de/<br />

3d-software.html<br />

6/<strong>2012</strong>


Veranstaltungskalender<br />

Aktuell<br />

15<br />

PLZ Anbieter Firma/Anschrift Schwerpunkte Termine<br />

90000<br />

40000<br />

00000-99999<br />

CH<br />

80000<br />

80000<br />

MSC.Software GmbH<br />

Am Moosfeld 13<br />

81829 München<br />

Tel.: 089 / 431 987 0<br />

Fax: 089 / 436 17 16<br />

E-Mail:<br />

info.de@mscsoftware.com<br />

Internet:<br />

www.mscsoftware.com<br />

Software Factory GmbH<br />

Parkring 4<br />

85748 Garching bei München<br />

Tel.: 089 / 323 501-10<br />

Fax: 089 / 323 501-53<br />

E-Mail: cad@sf.com<br />

Internet: www.sf.com<br />

KISSsoft AG<br />

Uetzikon 4<br />

8634 Hombrechtikon<br />

Switzerland<br />

Tel.: +41 55 254 20 50<br />

Fax: +41 55 254 20 51<br />

E-Mail: info@KISSsoft.AG<br />

Internet: www.KISSsoft.AG<br />

DSC Software AG<br />

Am Sandfeld 17<br />

76149 Karlsruhe<br />

Tel.: 07 21/ 97 74-1 00<br />

Fax: 07 21/ 97 74-1 01<br />

E-Mail: info@dscsag.com<br />

Internet: www.dscsag.com<br />

AutoForm <strong>Engineering</strong><br />

Deutschland GmbH<br />

Emil-Figge-Str. 76-80<br />

44227 Dortmund<br />

Tel.: +49 231 9742-320<br />

Fax: +49 231 9742-322<br />

E-Mail: info@autoform.de<br />

www.autoform.com<br />

CD-adapco<br />

Nürnberg Office<br />

Nordostpark 3-5<br />

90411 Nürnberg<br />

Tel.: +49-911-94643-3<br />

Fax: +49-911-94643-99<br />

info-de@cd-adapco.com<br />

www.cd-adapco.com<br />

MSC Software lädt Anwender und Interessenten zu kostenlosen<br />

Update Days ein. Ziel dieser Veranstaltungen ist, schnell<br />

und kompakt einen Überblick über die neu entwickelten Funktionalitäten<br />

der MSC Kernprodukte zu geben.<br />

• Was ist neu in den Versionen <strong>2012</strong>?<br />

• Wie können die neuen Funktionalitäten optimal genutzt<br />

werden?<br />

• Welche Tipps und Tricks erleichtern die Arbeit?<br />

Informationen & Anmeldung:<br />

http://pages.mscsoftware.com/update.html<br />

Workshops, Seminare und Consulting zu folgenden Themen:<br />

• Software-Entwicklung mit Pro/TOOLKIT und J-Link für<br />

Creo Parametric (Pro/ENGINEER)<br />

• Anpassungen von Windchill<br />

• Migration von Pro/INTRALINK 3.x Datenbanken<br />

• Wanddickenprüfung in Creo Parametric (Pro/ENGINEER) mit<br />

PE-WALLCHECK<br />

Software Factory – die TOOLKIT | EXPERTEN<br />

für Creo und Windchill<br />

Die KISSsoft AG stellt Maschinenbau-Berechnungsprogramme<br />

für die Nachrechnung, Optimierung und Auslegung von<br />

Maschinenelementen (Zahnräder, Wellen, Lager, Schrauben,<br />

Federn, Passfedern, Presssitze und andere) her.<br />

KISSsoft bietet auf der Grundlage von internationalen<br />

Berechnungsstandards (ISO, DIN, AGMA, FKM, VDI etc.)<br />

weitgehende Optimierungsmöglichkeiten. Die Anwendung<br />

erstreckt sich vom einfachen Maschinenelement bis zur automatischen<br />

Auslegung von kompletten Getrieben. Schnittstellen<br />

zu allen wichtigen CADs runden dieses Angebot ab.<br />

DSC Lösungen erweitern den Leistungsumfang von SAP in den<br />

Bereichen Product Lifecycle Management und Dokumenten-<br />

Management um:<br />

• eine intuitive und effiziente Bedienoberfläche<br />

mit intelligenter Prozessunterstützung<br />

• die Integration von Produktentwicklung und<br />

Fertigungsplanung<br />

• zahlreiche praxisnahe Zusatzlösungen,<br />

Integrationen für CAx, Office und vieles mehr<br />

AutoForm bietet Softwarelösungen für den Werkzeugbau und<br />

die Blechumformung an. Deren Einsatz verbessert die Zuverlässigkeit<br />

in der Planung, reduziert die Anzahl der Werkzeugerprobungen<br />

und verkürzt die Tryout-Zeiten. Dies führt zu<br />

höchster Qualität bei der Bauteil- und Werkzeugkonstruktion<br />

und maximaler Verlässlichkeit in der Fertigung. Zudem werden<br />

Pressenausfallzeiten und die Ausschussrate in der Fertigung<br />

erheblich reduziert. Das Lieferspektrum wird abgerundet durch<br />

maßgeschneiderte Trainings, Fortbildungen, konkreten Implementierungsprojekten<br />

und Consultingaktivitäten.<br />

Training Together. Supporting your needs.<br />

CD-adapco bietet ein umfangreiches Schulungsangebot<br />

für jedermann, ob Anfänger oder CFD- Branchenspezialist.<br />

Das flexible Angebot an Kursen reicht vom traditionellen<br />

Schulungsunterricht in den Räumlichkeiten der Firma bis<br />

hin zu interaktiven Webinars sowie zu Videoaufnahmen zum<br />

Nachhören im Internet.<br />

Weitere Details und Anmeldung finden Sie unter<br />

www.cd-adapco.com/training<br />

Stuttgart<br />

18. Juli <strong>2012</strong><br />

Hamburg<br />

8. August<br />

Düsseldorf<br />

23. August<br />

• Entwicklerworkshop Pro/<br />

TOOLKIT auf Anfrage<br />

• JLink Entwicklerworkshop<br />

auf Anfrage<br />

• Workshop Windchill<br />

Customization auf Anfrage<br />

• Inhouse Workshops<br />

auf Anfrage<br />

Infos auf www.sf.com oder<br />

per Email an cad@sf.com<br />

11.-12.09. Zahnrad & Welle<br />

Einführungsschulung<br />

08.10. Wellen/Lager<br />

Vertiefungsschulung<br />

09.-11.10. Zahnrad<br />

Vertiefungsschulung<br />

Info und Anmeldung<br />

auf www.KISSsoft.AG<br />

Aktuelle Veranstaltungen<br />

finden Sie auf<br />

www.dscsag.de<br />

Softwaretrainings:<br />

www.autoform.com/training<br />

Fortbildung:<br />

www.autoform.com/<br />

fundamental-training<br />

Consulting:<br />

www.autoform.com/<br />

consulting<br />

Veranstaltungen:<br />

www.autoform.com/events<br />

Softwaretraining<br />

www.cd-adapco.com/<br />

training<br />

Webinars<br />

www.cd-adapco.com/<br />

events/webinars<br />

Veranstaltungen<br />

www.cd-adapco.com/<br />

events/index<br />

+++ Roadshows & Marketing +++ Roadshows & Marketing +++ +++ Seminare & Schulungen +++<br />

00000-99999<br />

NAFEMS Deutschland,<br />

Österreich, Schweiz GmbH<br />

Osterham 23, 83233 Bernau<br />

Tel.: 0 80 51 - 96 59 3 49<br />

Fax: 0 80 51 - 96 74 3 37<br />

E-Mail:<br />

roger.oswald@nafems.org<br />

Internet: www.nafems.org<br />

NAFEMS ist eine internationale, neutrale und unabhängige<br />

Interessenvertretung der Anwender numerischer Simulationsmethoden<br />

(FEM, CFD, MKS, …) mit weltweit über 1.000 Mitgliedsunternehmen<br />

und -organisationen (Mitglieder erhalten u.<br />

a. freie Seminarplätze, Literatur, Netzwerkmöglichkeiten, etc.).<br />

Neben Schulungen und Seminaren bietet NAFEMS im deutschsprachigen<br />

Raum auch ein kostenloses NAFEMS FEM-<strong>Magazin</strong><br />

an: www.nafems.org/magazin/.<br />

Schauen Sie unter www.nafems.org vorbei, eine Mitgliedschaft<br />

lohnt sich bestimmt auch für Ihr Unternehmen.<br />

FEM/CFD Praxis-Einführungskurse<br />

FEM: 3.-5.9. /<br />

CFD 26.-27.11., Wiesbaden<br />

European Multiphysics Conference<br />

16.-17.10., Frankfurt<br />

Akustik: Schallentstehung/-<br />

ausbreitung in Festkörper/<br />

Fluiden 6.-7.11., Wiesbaden<br />

www.nafems.org<br />

Usergroups & Messen<br />

6/<strong>2012</strong>


16 Simulation & Visualisierung Auslegung von Zieh- und Umformwerkzeugen<br />

Ingenieurbüro Makoplan nutzt Simulationssystem Stampack<br />

Simulation statt Bauchgefühl<br />

Bei der Auslegung von Zieh- und Umformwerkzeugen gehen die Konstrukteure heute bis an die umformtechnischen<br />

Grenzen – der Nachbearbeitungsaufwand der Werkzeuge ist entsprechend hoch. Um die Fehlerquote<br />

zu reduzieren und Zeit sowie Kosten zu sparen, setzt das auf Blechumformung spezialisierte Ingenieurbüro<br />

Makoplan das Simulationssystem Stampack ein.<br />

Auf anspruchsvolle Konstruktionsaufgaben<br />

mit Blechen ab 2,0 Millimetern<br />

aufwärts konzentriert sich die<br />

Makoplan GmbH mit ihren 10 Mitarbeitern.<br />

Zum Spezialgebiet des 1995 gegründeten<br />

Konstruktionsbüros aus dem rheinhessischen<br />

Jugenheim gehört alles, was<br />

mit der Stanz- und Umformtechnik von dickeren<br />

Materialien zu tun hat. Mittlerweile<br />

können die Blechspezialisten aber auch<br />

einiges an Erfahrungen bei dünneren Blechen<br />

– 0,5 bis 2,0 Millimeter – vorweisen.<br />

Darüber hinaus verfügen die Rheinhessen<br />

jedoch auch über viel Know-how bei<br />

hochfesten und Edelstählen.<br />

Doch Makoplan konstruiert für die zum<br />

größten Teil aus dem Automobil- und -zulieferbereich<br />

kommenden Kunden nicht<br />

nur Stanzteile oder -baugruppen, sondern<br />

auch die damit verbundenen Schweißund<br />

Montagevorrichtungen, wenn der<br />

Kunde das wünscht. So zum Beispiel komplexe,<br />

werkzeugintegrierte Transfers mit<br />

Teiledrehen und Platinensortierer. „Allein<br />

durch eine optimierte Platinenschachtelung<br />

haben wir einem Kunden gegenüber<br />

dem nächsten Anbieter 65.000 Euro Materialersparnis<br />

eingebracht. Der Prozess fährt<br />

nun vollautomatisiert über Linearachsen<br />

mit 18 Hub pro Minute. Mit solchen Lösungen<br />

können wir uns gegenüber dem<br />

Wettbewerb immer wieder abheben“, betont<br />

Ralf Schneider, Geschäftsführer von<br />

Makoplan.<br />

Ralf Schneider, Geschäftsführer Makoplan:<br />

„Einem Entwickler, der die Software<br />

richtig nutzen kann, bietet Stampack in<br />

kritischen Punkten Sicherheit.“<br />

Ob ein Umformprozess wie geplant funktioniert<br />

oder nicht, hängt oft von Nuancen<br />

ab, die der Konstrukteur schwer voraussehen<br />

kann. Häufig sind es nur geringfügige<br />

Veränderungen, die beim Probieren zu<br />

besseren Resultaten führen. Dass solche<br />

scheinbaren Nebensächlichkeiten eine<br />

Rolle spielen, hängt auch damit zusammen,<br />

dass die Aufträge, die bei Makoplan<br />

landen, nicht die einfachsten der auftraggebenden<br />

Firmen sind. Im Gegenteil – bei<br />

der Umformung wird oft hart an die Grenze<br />

dessen gegangen, was die Festigkeit<br />

und Dehnfähigkeit des Materials hergibt.<br />

Variantenvielfalt<br />

der Werkstoffe beherrschen<br />

Eine der größten Herausforderungen für<br />

den Konstrukteur besteht für Ralf Schneider<br />

in der zunehmenden<br />

Variantenvielfalt<br />

der Werkstoffe: „Früher<br />

konnte man ein<br />

gängiges S-420- oder<br />

S-360-Blech, gleichgültig,<br />

ob das zwei,<br />

vier oder acht Millime-<br />

Bei der Auslegung<br />

von Zieh- und Umformwerkzeugen<br />

gehen die Konstrukteure<br />

bei Makoplan<br />

heute bis an die<br />

umformtechnischen<br />

Grenzen.<br />

ter dick war, aufgrund der Erfahrung relativ<br />

gut einschätzen. Heute bekommen<br />

wir jeden Tag einen anderen Werkstoff auf<br />

den Tisch. Ob der dann dünn oder dick ist,<br />

ob mit oder ohne Datenblatt – wenn man<br />

noch keine praktische Erfahrung mit ihm<br />

gesammelt hat, ist das auch für den besten<br />

Konstrukteur ein wenig Glückssache.“<br />

Um hier dem Glück auf die Sprünge zu<br />

helfen, entschied sich Ralf Schneider für<br />

die Investition in die Simulationslösung<br />

Stampack, die von dem CAx-Dienstleister<br />

Men at Work GmbH aus dem badischen<br />

Bietigheim vertrieben wird.<br />

Makoplan setzt frühzeitig auf<br />

hochwertige CAD/CAM-Lösungen<br />

Bereits 1996 führte Makoplan den ersten<br />

CAD-Arbeitsplatz mit dem 3D-System<br />

Catia in der damaligen Version V4 ein,<br />

um Werkzeuge mit Freiformflächen konstruieren<br />

zu können – für 83.000 D-Mark,<br />

wie sich der Geschäftsführer genau erinnert,<br />

denn für ein Ingenieurbüro dieser<br />

Größe war das eine enorme Investition.<br />

Nach dem damals ersten Geschäftsjahr<br />

und gerade mal zwei Mitarbeitern eine<br />

6/<strong>2012</strong>


Auslegung von Zieh- und Umformwerkzeugen<br />

Simulation & Visualisierung<br />

17<br />

schwere Entscheidung, aber im Nachhinein<br />

die richtige, die den Rheinhessen<br />

viele Türen geöffnet hat.<br />

Heute verfügt Makoplan neben Catia-<br />

V5-Arbeitsplätzen auch über Visicad-Arbeitsplätze.<br />

Visicad ist ein hybrider Flächen-<br />

und Volumenmodellierer, der dem<br />

Konstrukteur die vollständige Funktionalität<br />

zum Erzeugen von 3D-Modellen und<br />

2D-Zeichnungen zur Verfügung stellt. Bei<br />

der Konstruktion von komplexen Bauteilen<br />

ist dies sehr vorteilhaft, denn der Konstrukteur<br />

kann ohne Einschränkungen<br />

zwischen Volumen- und Flächenfunktionen<br />

wechseln. Über Visicad bekamen die<br />

Jugenheimer Kontakt zu Men at Work.<br />

Mit dem CAD/CAM-Dienstleister arbeitet<br />

Makoplan nun bereits seit acht Jahren<br />

zusammen, nachdem die Jugenheimer<br />

zuvor von einem großen Catia-Lieferanten<br />

betreut worden waren. Doch die gepflegte<br />

Kundennähe und der damit verbundene<br />

praxisnahe Support von Men at<br />

Work waren der Auslöser, auch die Catia-<br />

Betreuung in die Hände des Bietigheimer<br />

Unternehmens zu geben. Damit hat Makoplan<br />

heute für drei Systeme einen Partner,<br />

der die Probleme kennt und auf Augenhöhe<br />

kommuniziert.<br />

Softwarewerkzeug<br />

für alle Umformprozesse<br />

Mit Stampack bietet Men at Work eine<br />

Simulationssoftware an, die über reine<br />

Tiefziehprozesse hinaus Lösungen beherrscht<br />

für Abstreckziehen, Prägen,<br />

Streckziehen, Umformen von Dickblech<br />

und Hydroforming von Mehrkammerprofilen.<br />

„Stampack eignet sich besonders<br />

für Anwender, die eine Komplettlösung<br />

für alle komplexen Umformprozesse suchen,<br />

um die vielfältigen Unsicherheitsfaktoren<br />

des Materialverhaltens bei großen<br />

Beanspruchungen zu reduzieren“,<br />

erklärt Markus Wagner, Geschäftsführer<br />

von Men at Work.<br />

Die für den optimalen Einsatz des Simulationssystems<br />

notwendige Schulung<br />

bietet Men at Work als so genanntes Starter-Paket<br />

an. Dazu gehören zwei Tage<br />

Schulungen beim Systemhaus in Bietigheim,<br />

anschließend bekommt der Kunde<br />

die Software zum Testen zwei Monate<br />

ins Haus, verbunden mit einem weiteren<br />

Schulungstag vor Ort und dem Hotline-<br />

Support. Erfahrungsgemäß funktioniert<br />

das sehr gut. Während der Testphase sendet<br />

der Kunde immer wieder komplexere<br />

Simulationen an Men at Work, die die<br />

Experten prüfen und Optimierungsvorschläge<br />

machen. Auf diese Weise arbeitet<br />

der Anwender sehr schnell produktiv<br />

mit dem System.<br />

Im Hause Makoplan ist man sich dessen<br />

bewusst, dass auch mit Stampack keine<br />

absolute Sicherheit erzielt werden kann<br />

und der Software gewisse Erfahrungen<br />

erst „beigebracht“ werden müssen: Deshalb<br />

erwarten die Blechspezialisten auch<br />

nicht, dass sie mit der Simulationslösung<br />

eine hundertprozentige Abdeckung all<br />

ihrer Umformprobleme erhalten. Aber<br />

einem Entwickler, der die Software richtig<br />

nutzen kann, bietet Stampack in kritischen<br />

Punkten Sicherheit. Für Makoplan<br />

war genau dieser Aspekt der ausschlaggebende<br />

für die Investition.<br />

Simulation als fester Bestandteil<br />

der Methodenplanung<br />

Bevor eine Simulation stattfinden kann,<br />

müssen bei der Konstruktion der Werkzeuge<br />

zunächst die Wirkflächen, etwa<br />

Blechhalter, Matrizen und Stempel, modelliert<br />

werden. Dies erfolgt bei den<br />

Markus Wagner, Geschäftsführer Men at Work:<br />

„Stampack eignet sich besonders für Anwender, die<br />

eine Komplettlösung für alle komplexen Umformprozesse<br />

suchen, um die vielfältigen Unsicherheitsfaktoren<br />

des Materialverhaltens bei großen Beanspruchungen<br />

zu reduzieren.“<br />

Rheinhessen zu 99 Prozent in V5. Das reine<br />

Aufsetzen, also die Vorbereitung der<br />

Simulation, benötigt ohne Rechenzeit<br />

zusätzlich etwa 30 Prozent der heutigen<br />

Methodenplanung. Die Methodenplanung<br />

entwickelt Makoplan in Abstimmung<br />

mit dem Kunden. In fünfzehn<br />

Jahren haben die Blechspezialisten ein<br />

Archiv von über 800 Werkzeugen aufgebaut,<br />

und da ist keines dabei, bei dem<br />

die Methode nicht funktioniert hat, wie<br />

die Jugenheimer stolz berichten. Aber<br />

natürlich kommt es auch bei ihnen zu<br />

Verbesserte Auslegung von Zieh- und Umformwerkzeugen<br />

mithilfe von Simulationen in Stampack.<br />

Stampack bietet über reine Tiefziehprozesse hinaus Lösungen<br />

für Abstreckziehen, Prägen, Streckziehen, Umformen<br />

von Dickblech und Hydroforming von Mehrkammerprofilen.<br />

Bilder: Men at Work/Makoplan<br />

Fehlern. Doch keiner macht ihnen einen<br />

Vorwurf, wenn eine Vorziehstufe dreimal<br />

nachgefräst werden muss, das war bisher<br />

normal. Zumal die Rheinhessen nicht so<br />

blauäugig sind zu erwarten, dass mit der<br />

Simulationslösung gar nicht mehr nachgefräst<br />

werden muss. Aber wenn auch<br />

nur eine Runde eingespart wird, hat sich<br />

Stampack für sie schon bezahlt gemacht.<br />

Ein weiterer Vorteil des Systems besteht<br />

darin, dass damit die Methoden, die bisher<br />

nur in den Köpfen sind, validiert werden<br />

können. Das wird zwar auf Kundenseite<br />

zunehmend gewünscht, aber nur<br />

von den wenigsten Konstruktionsbüros<br />

angeboten. Ähnlich wie vor gut 15 Jahren<br />

Catia stellt Stampack heute für Makoplan<br />

ebenfalls eine Eintrittskarte dar. „Denn<br />

wenn die Kunden feststellen, dass sie<br />

mehr Sicherheit, weniger Try-out-Kosten<br />

und Hardwareänderungen haben, werden<br />

sie das honorieren. Zudem sparen wir<br />

Zeit in der Konstruktion. Denn das Nacharbeiten<br />

von Ziehformen bedeutet nicht<br />

nur physikalisch, in der Werkstatt nachzufräsen,<br />

auch in der Konstruktion muss die<br />

Form am Rechner überarbeitet werden.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass über diese<br />

Einsparpotenziale die Investition in Stampack<br />

mehr als abgedeckt wird“, zieht Ralf<br />

Schneider ein positives Fazit. to<br />

6/<strong>2012</strong>


18 Simulation & Visualisierung Modellierung auf Systemebene für die Automatisierungsindustrie<br />

MapleSim und B&R Automation Studio<br />

Frühes und leichteres<br />

Systemverständnis<br />

Von Philipp Wallner und Johannes Friebe<br />

Immer mehr Entwicklungsingenieure stellen fest, dass sie sehr viel Zeit sparen können, wenn sie die Eigenschaften<br />

ihrer Systeme ermitteln, bevor überhaupt die ersten Prototypen gebaut werden. So lassen sich etwa<br />

Aktuatoren von Anfang an richtig dimensionieren, wenn man die zu erwartenden Kräfte und Beschleunigungen<br />

innerhalb des Systems kennt. Jüngste Fortschritte in der Entwicklungstechnologie ermöglichen einen<br />

modernen Ansatz zur Modellierung und Simulation auf Systemebene.<br />

Während die Modellierung auf Systemebene<br />

in der mechatronischen<br />

Entwicklung gerade in den<br />

Bereichen Automobilbau und Luft- und<br />

Raumfahrt schon weit verbreitet ist, setzt<br />

sie sich in der Automatisierungsindustrie<br />

nur zögernd durch. Dies liegt wahrscheinlich<br />

daran, dass immer noch die<br />

Ansicht herrscht, die Modellierung auf<br />

Systemebene sei zeitraubend und erfordere<br />

bei der Erstellung der Modelle ein<br />

hohes Maß an mathematischem Fachwissen.<br />

In der Vergangenheit war das tatsächlich<br />

der Fall. Der typische Ablauf (Bild<br />

1) sah so aus, dass die Systemgleichungen<br />

manuell hergeleitet werden mussten,<br />

was zeitaufwändig und fehleranfällig<br />

war und gewöhnlich zu äußerst komplexen<br />

Blockschaltbildern führte. MapleSim<br />

ist dagegen ein fortschrittliches Werkzeug<br />

zur physikalischen Modellierung<br />

und Simulation, das moderne Techniken<br />

Bild 1: Herkömmlicher<br />

Arbeitsablauf<br />

bei der Modellierung<br />

auf Systemebene.<br />

Bilder: Maplesoft<br />

einsetzt, um den Zeitaufwand für die Entwicklung<br />

der Modelle und deren Analyse<br />

drastisch zu verringern und gleichzeitig<br />

schnelle, präzise Simulationen zu liefern.<br />

Das Modell ist jedoch nur der Anfang.<br />

B&R Automation Studio ist eine integrierte<br />

technische Entwicklungsumgebung,<br />

bei der die Aspekte Steuerung,<br />

Antrieb, Kommunikation und Visualisierung<br />

eines Entwicklungsprojekts in<br />

einer gemeinsamen Umgebung bearbeitet<br />

werden. Durch den Einsatz eines<br />

Add-ons, des MapleSim Connectors für<br />

B&R Automation Studio, können die mit<br />

MapleSim entwickelten physikalischen<br />

Modelle schnell und einfach an die B&R-<br />

Controller-Hardware übergeben werden.<br />

So lassen sie sich sofort für Hardware-inthe-Loop-Simulationen<br />

einsetzen, die<br />

das Verhalten der Maschine in Echtzeit<br />

in einer absolut sicheren Testumgebung<br />

emulieren.<br />

MapleSim enthält für die Erstellung der<br />

Modelle eine grafische Oberfläche, die<br />

den allgemein üblichen Systemschaltbildern<br />

sehr ähnlich ist. Dies heißt, dass<br />

das Wissen über die Struktur des Modells<br />

häufig ausreicht, um ein physikalisches<br />

Modell zu erzeugen, das in Automation<br />

Studio auf der B&R-Hardware läuft. Dieser<br />

Prozess, der in Bild 2 gezeigt wird, ergibt<br />

Modelle auf Systemebene, die leicht verständlich<br />

sind, was eine effizientere Zusammenarbeit<br />

bei den Projekten erlaubt.<br />

Außerdem liefert MapleSim die Systemgleichungen<br />

in symbolischer Form.<br />

Dies hilft, die aufwendigen Berechnungen<br />

der Bewegungspfade bei der Lösung<br />

der Probleme zur inversen Kinematik zu<br />

automatisieren.<br />

Anwendung: B&R Reaktionsrad-Pendel<br />

Das inverse Pendel ist ein bekanntes<br />

Beispiel zur Demonstration der Modellierung<br />

auf Systemebene und der Strategien<br />

für geschlossene Regelkreise. In<br />

diesem Fall wird der B&R-Aufbau des<br />

Reaktionsrad-Pendels (Reaction Wheel<br />

Pendulum) dazu herangezogen, ein<br />

MapleSim-Modell des inversen Pendels<br />

zu erstellen. Das MapleSim-Modell ist<br />

schnell und einfach erstellt, und es kann<br />

anschließend direkt in B&R Automation<br />

Studio importiert werden, um das Modell<br />

und die Steuerstrategien zu überprüfen.<br />

Das Modell des Aufbaus nutzt die umfang-<br />

6/<strong>2012</strong>


Modellierung auf Systemebene für die Automatisierungsindustrie<br />

Simulation & Visualisierung<br />

19<br />

Bild 2: Der moderne<br />

Ansatz<br />

von MapleSim<br />

zur Modellierung<br />

auf Systemebene<br />

ist<br />

effizienter und<br />

intuitiver.<br />

Bild 3: Erzeugung<br />

des<br />

C-Codes aus<br />

dem Maple-<br />

Sim-Modell<br />

und Einsatz<br />

auf einer B&R<br />

SPS oder einem<br />

Industrie-<br />

PC.<br />

reiche MapleSim-Bibliothek von 3D-Multibody-Komponenten,<br />

einschließlich starrer<br />

Träger, Massen und Drehgelenke. Ein MapleSim-Anwender<br />

benötigt nur wenig Erfahrung,<br />

um ein Modell dieser Komplexität<br />

innerhalb weniger Minuten zu entwickeln.<br />

In diesem ersten Testbeispiel wird der Modellcode<br />

erzeugt und mit dem benötigten<br />

Lösungsmodul exportiert.<br />

Diesen Vorgang zeigt Bild 3. Der mit<br />

MapleSim Connector für B&R Automation<br />

Studio erzeugte Code ist Eigentum<br />

des Anwenders. Es fallen keine Lizenzgebühren<br />

an. Dieses Werkzeug wandelt<br />

die Differentialgleichungen, die der Bewegung<br />

des Modells zugrunde liegen, in<br />

C-Code um, der unter Automation Studio<br />

lauffähig ist. Außerdem nimmt MapleSim<br />

eine spezielle Optimierung des symbolischen<br />

Codes vor, die die Ausführung beschleunigt,<br />

ohne Kompromisse bei der<br />

Genauigkeit des Modells zu machen.<br />

Mit diesem effizienten Prozess dauert<br />

die eigentliche Modellierung, Erzeugung<br />

des Codes und Übergabe nur noch wenige<br />

Minuten. Möglich wird diese enorme<br />

Beschleunigung durch die intuitive Art der<br />

Modellierung in MapleSim sowie dessen<br />

Fähigkeiten zur automatischen Codeerzeugung.<br />

Da der von MapleSim gelieferte<br />

C-Code direkt in Automation Studio übernommen<br />

werden kann, besteht der letzte<br />

Schritt nur noch darin, das MapleSim-Modell<br />

der Anlage auf der Hardware-Plattform<br />

im Rahmen des normalen Workflows<br />

von Automation Studio zu überprüfen.<br />

Modellierung auf Systemebene<br />

MapleSim setzt eine Kombination modernster<br />

Technologien, zum Beispiel zur<br />

physikalischen Modellierung, symbolische<br />

Berechnungen und Modelica ein,<br />

um der Modellierung auf Systemebene<br />

eine Reihe von Vorteilen zu eröffnen:<br />

• schnelle, einfache Entwicklung komplexer<br />

physikalischer Modelle, einschließlich<br />

Multi-Domain- und Multi-Body-Anwendungen<br />

• automatisch erzeugte, leicht zugängliche<br />

Modellgleichungen, die zu Modellen<br />

führen, die vollständig parametrisch<br />

und leicht zu analysieren sind<br />

• erweiterte Analysen mit Hilfe einer leistungsfähigen<br />

Programmiersprache und<br />

einer Umgebung zur Dokumentation<br />

der Entwicklungen<br />

• Einrichtungen zum Erzeugen von hochoptimiertem<br />

Code für die Anlagenmodelle<br />

• Unterstützung des Modelica-Standards<br />

für die Modellierung sowie ausgewählte<br />

spezielle Modellierungs-Frameworks<br />

für besondere Anwendungsbereiche.<br />

Von der Architektur her ist MapleSim<br />

eine Modellierungsumgebung, die mit<br />

Maple, der bekannten Software für technische<br />

Berechnungen, verbunden ist.<br />

Maple stellt eine leistungsfähige Engine<br />

für symbolische Berechnungen bereit,<br />

die den Ausdruck und die algebraische<br />

Struktur der Gleichungen effizient bearbeitet.<br />

Für die Ingenieure bedeutet dies,<br />

dass sie ihre Berechnungen ohne Näherungen<br />

oder Vereinfachungen in einer<br />

automatisierten, fehlerfreien Umgebung<br />

durchführen können.<br />

Mathematisch werden die MapleSim-<br />

Modelle im Allgemeinen durch gewöhnliche<br />

Differentialgleichungen (ODE) oder<br />

differential-algebraische Gleichungen<br />

(DAE) definiert. MapleSim enthält eine Option<br />

zur schnellen Direkteingabe mathematischer<br />

Gleichungen für die Definition<br />

benutzerdefinierter Komponenten. Außerdem<br />

bereitet MapleSim die Gleichungen<br />

und den Code weiter auf, um den Rechenaufwand<br />

während der Simulation zu<br />

minimieren. Dadurch liefert MapleSim besonders<br />

schnellen, aber auch sehr robusten<br />

Code, da die mathematische Vereinfachung<br />

von sich aus zu einer Verringerung<br />

der Komplexität führt.<br />

Schlussfolgerung<br />

Die Kombination von MapleSim mit B&R<br />

Automation Studio ermöglicht die effiziente<br />

Integration der Modellierung auf<br />

Systemebene in die Werkzeugkette von<br />

B&R. Die wirkliche Leistung und das Potenzial<br />

liegen jedoch im weiteren Konzept,<br />

das dieser Initiative zugrunde liegt.<br />

Die Integration einer benutzerfreundlichen<br />

und kosteneffizienten Modellierungsphase<br />

auf Systemebene in den<br />

Workflow der Automatisierung wird es<br />

den Ingenieuren schon bald ermöglichen,<br />

Niveau und Differenziertheit der<br />

virtuellen Simulationen und der Tests vor<br />

der Übertragung in die Hardware wesentlich<br />

zu verbessern. <br />

to<br />

Philipp Wallner, Global Technology Manager,<br />

Bernecker + Rainer Industrie, und Johannes<br />

Friebe, MapleSim Europe Director, Maplesoft.<br />

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20 Simulation & Visualisierung Publireportage: Strömungssimulation<br />

Neue Entwicklungsmöglichkeiten in der Elektronik<br />

Simulationsanwender wissen mehr<br />

Von Stephen Ferguson<br />

Während sich die Ingenieure früher auf eine Kombination aus technischer Intuition und Erfahrung verlassen<br />

konnten, um die Kühlung für ihre elektronischen Systeme zu entwickeln, ist diese Art des spekulativen Entwerfens<br />

von Prototypen aufgrund der ständig steigenden Nachfrage der Verbraucher nach stärkerer Leistung<br />

in kleineren Einheiten heutzutage nicht mehr effektiv. „Wenn wir die Ergebnisse der Simulation gesehen<br />

haben, wissen wir einfach mehr“, fasst ein Produktentwickler seine Erfahrungen zusammen.<br />

Wenn man sich auf seine Intuition<br />

verlässt, um die Kühlung komplexer<br />

Systeme zu prognostizieren,<br />

ist dies mit an Sicherheit grenzender<br />

Wahrscheinlichkeit eine Garantie für<br />

schlechte Ergebnisse. Das auf „Versuch<br />

und Irrtum“ basierende Entwickeln von<br />

Prototypen ist für die anspruchsvollen<br />

Märkte von heute nicht nur nicht geeignet,<br />

es nutzt auch nicht das gesamte<br />

Potenzial des Designprozesses. Der mit<br />

dieser Methode verbundene Zeit- und<br />

Kostenaufwand schränkt die Möglichkeiten<br />

des Ingenieurs zum Optimieren des<br />

Designs ein, da die zum Sondieren aller<br />

Ideen der Konstruktion zur Verfügung<br />

Strömung und Wärmeverteilung in einer<br />

Elektronik-Baugruppe.<br />

stehenden Ressourcen begrenzt sind.<br />

Dies verlängert die Markteinführungszeit,<br />

die Produktkosten steigen und die<br />

Gewinnmarge verringert sich. Und, was<br />

vielleicht am wichtigsten ist, die Innovation,<br />

die in das Produkt selbst eingebracht<br />

werden kann, wird beschränkt.<br />

Tatsächlich kann in einem zunehmend<br />

wettbewerbsträchtigen Markt nur die Simulation<br />

die nötigen Erkenntnisse über<br />

die Leistungsfähigkeit eines neuen Geräts<br />

bieten:„Wenn ich keine Simulation<br />

nutze und der physische Test mir beim<br />

ersten Mal nicht die richtigen Daten<br />

bringt, weiß ich nicht, wie ich die Situation<br />

korrigieren kann“, so Andrew Slater,<br />

Director of Flight Sciences bei Gulfstream<br />

Aerospace Corp. „Wenn ich das korrigieren<br />

muss, sind meine Möglichkeiten sehr<br />

beschränkt oder ich habe ein sehr teures<br />

Projekt vor mir, bei dem ich herausfinden<br />

muss, wie ich den Fehler beheben kann.<br />

Der Vorteil der Simulation ist, dass ich einen<br />

Hinweis dazu bekomme, wie ich die<br />

Umgebung verändern und das jeweilige<br />

Problem lösen kann.“<br />

Anwendungen<br />

Die elektronische Simulation kann auf vielen<br />

Ebenen stattfinden; zwei der wichtigsten<br />

sind die Komponenten- und die Systemebene.<br />

Komponenten, zum Beispiel<br />

Chips und Kühlkörper, bestehen aus einer<br />

Reihe unterschiedlicher Materialien, die<br />

unterschiedlich auf Temperaturschwankungen<br />

reagieren und sich in unterschiedlichem<br />

Maß ausdehnen und kontrahieren.<br />

Diese Interaktionen sind entscheidend, da<br />

6/<strong>2012</strong>


Publireportage: Strömungssimulation<br />

Simulation & Visualisierung<br />

21<br />

es zu einem Versagen der Komponente<br />

führen kann, wenn man unvereinbare Materialien<br />

verwendet, bei denen das Volumen<br />

des einen bei der Ausdehnung durch<br />

Wärme beträchtlich zunimmt und sich<br />

das des anderen kaum verändert. Die Entwickler<br />

müssen die Wärmedehnung und<br />

die Temperaturspannung der verwendeten<br />

Materialien kennen.<br />

Auf der Systemebene berücksichtigen<br />

die Konstruktionsingenieure strukturelle<br />

Betrachtungen, aber beim Wärmemanagement<br />

stehen diese Betrachtungen<br />

bei der Prognose des wahrscheinlichen<br />

Strömungsverlaufs eher hinten an. Wenn<br />

die Luft wärmeerzeugende oder -empfindliche<br />

Komponenten gut umströmt,<br />

kann Konvektion genutzt werden, um die<br />

Wärmeenergie direkt aus dem Gehäuse<br />

abzuleiten. Der wichtigste Punkt ist, eine<br />

Temperaturumgebung so zu halten, dass<br />

die Komponenten in einem für den Betrieb<br />

geeigneten Temperaturbereich bleiben.<br />

Bei der Analyse auf dieser Ebene werden<br />

im Allgemeinen nicht alle möglichen<br />

Bedingungen in Betracht gezogen. „Wir<br />

sehen uns nur das schlimmste Szenario<br />

an“, so Gary Schwartz, <strong>Engineering</strong> Fellow<br />

bei Raytheon Network Centric Systems.<br />

„Wenn die Elektronik das übersteht, übersteht<br />

sie auch Alltagsbedingungen.“ Leider<br />

häufen sich die Schwierigkeiten beim<br />

Elektronikdesign, da Systeme, Interaktionen<br />

und Betriebsfaktoren immer komplexer<br />

werden.„Früher haben wir uns die<br />

Einzelteile separat angesehen“, sagt Gary<br />

Schwartz. „Es ist jedoch möglich, dass die<br />

Teile einzeln in Ordnung sind, aber die Interaktion<br />

in der Gesamtheit nicht funktioniert.<br />

Jetzt ist es wichtig, sich anzusehen,<br />

wie die Teile zusammenarbeiten.“<br />

Diese Situation wird dadurch verschärft,<br />

dass man beim Entwickeln moderner<br />

elektronischer Systeme strenge<br />

Richtlinien für den Energieverbrauch<br />

einhalten muss. Das bedeutet, dass sich<br />

die Ingenieure nicht mehr auf die „Bruteforce“-Methode<br />

verlassen können, bei<br />

der sie eine elektronische Baugruppe der<br />

größten möglichen Menge an kalter Luft<br />

aussetzen. Stattdessen muss ein subtileres,<br />

aber dennoch energieeffizientes System<br />

gefunden werden.<br />

Herausforderungen<br />

Die traditionelle Physik, die bei der Kühlungssimulation<br />

elektronischer Systeme<br />

zum Tragen kommt, etwa Wärmeleitung<br />

und -konvektion, ist wohlbekannt.<br />

Temperaturanalyse eines Desktop-Computers mit Luft-Geschwindigkeitsvektoren.<br />

Auf dem Papier können viele Simulationstools<br />

Probleme mit Physik dieser Art<br />

lösen. Bei echten praktischen Anwendungsfällen<br />

versagen sie jedoch aus dem<br />

einen oder anderen Grund.<br />

Heute können viele Simulationstools<br />

nicht mit den anspruchsvollen Zeitplänen<br />

Schritt halten, die die Ingenieursteams<br />

einhalten müssen. Die Simulation enthält<br />

Ineffizienzen, die die Teams davon abhalten,<br />

Ergebnisse schnell zu liefern. Die Ineffizienzen<br />

beziehen sich hauptsächlich<br />

auf zwei Bereiche: den Simulationsprozess<br />

an sich und die begrenzte Anzahl<br />

der physikalischen Umgebungen, die virtuell<br />

dargestellt werden können. Eines<br />

der größten Hindernisse ist die Erstellung<br />

und Erfassung der Geometrie.<br />

Der Startpunkt<br />

Die Geometrie steht am Anfang jeder Simulation.<br />

Sie ist die virtuelle Darstellung<br />

des Systems und seiner Komponenten.<br />

Die Geometrie wird im Allgemeinen im<br />

2D- oder 3D-Format von CAD-Werkzeugen<br />

geliefert. Die Qualität dieser CAD-Daten<br />

kann dabei oft sehr unterschiedlich<br />

ausfallen, zum Beispiel mag sie äußerst<br />

stark vereinfacht eher einem Konzept als<br />

einem realen Design entsprechen, hastig<br />

und ohne großes Augenmerk auf Unstimmigkeiten<br />

erstellt sein oder, was häufig<br />

der Fall ist, überaus detailgetreu und dabei<br />

voll von Informationen sein, die für<br />

die Simulation nicht benötigt werden und<br />

die vor der Weiterverarbeitung wieder herausgenommen<br />

werden müssen.<br />

Normalerweise wird die Geometrie von<br />

einem Designingenieur erstellt; es gibt<br />

jedoch Fälle, in denen keine CAD-Daten<br />

vorhanden sind, dann muss der Simulationsingenieur<br />

die Geometrie direkt im Simulationstool<br />

erstellen. „Der schwierigste<br />

Teil dieses Prozesses besteht darin, die<br />

geometrisch komplexen Teile zu erfassen<br />

– man nimmt diese Teile von einem Designtool,<br />

etwa Creo oder NX, so dass man<br />

die Geometrie nutzen kann“, erklärt Gary<br />

Schwartz von Raytheon. „Und möglicherweise<br />

muss dann viel bereinigt werden.<br />

Manchmal muss man die Geometrie der<br />

Teile etwas schönen, um ein Modell zu<br />

erstellen.“<br />

Wenn Ingenieure das falsche Simulationstool<br />

verwenden, sind sie gezwungen,<br />

Wochen mit dem Vorbereiten der Geometrie<br />

für die Simulation zu verbringen.<br />

„Manchmal arbeitet man Stunden oder<br />

sogar Tage an einem Teil, um an den Punkt<br />

zu kommen, an dem man es in die Simulation<br />

einbeziehen kann“, so Gary Schwartz.<br />

„Das ist der Engpass ... Man muss die Dinge<br />

relativ schnell erledigen, um eine Wirkung<br />

für das Design zu erreichen.“<br />

Die Lösung<br />

Eine Lösung für diese Problem ist der<br />

Wrapper von STAR CCM+: ein Tool, das<br />

eine geometrische Darstellung erzeugt,<br />

indem es eine hochauflösende Oberfläche<br />

der komplexen Geometrie ähnlich<br />

wie in Schrumpffolie „einschweißt“.<br />

Es ermöglicht dem Anwender, viele der<br />

Unzulänglichkeiten des 3D-Modells zu<br />

6/<strong>2012</strong>


22 Simulation & Visualisierung Publireportage: Strömungssimulation<br />

Mechanik für eine Reihe von Branchen<br />

zu lösen, ist STAR CCM+ auf einzigartige<br />

Weise in der Lage, die schwierigsten<br />

physikalischen Probleme, auf die Elektroingenieure<br />

treffen, darzustellen. So sind<br />

die Ingenieure nicht durch die Schwächen<br />

des Simulationstools, sondern nur<br />

durch das begrenzt, was physikalisch<br />

möglich ist.<br />

Temperaturanalyse desselben Desktop-Computers mit Fokus auf Prozessor und Kühlkörper.<br />

Bilder: CD-adapco<br />

ignorieren und eine simulationsfähige<br />

geometrische Darstellung zu erzeugen.<br />

Anwender im Elektronikdesign nutzen<br />

den Wrapper zumeist für Gehäuse, die viele<br />

Komponenten beinhalten, sie erstellen<br />

stattdessen eine geschlossene Oberfläche.<br />

Wenn das Gehäuse aus Blech besteht,<br />

kann die Oberflächenhülle dem Anwender<br />

schnell helfen, die durch Kurven, Montagetoleranzen<br />

und überlappende Streifen<br />

entstehenden Lücken zu bearbeiten.<br />

In Gehäuseecken gibt es oft Lücken,<br />

die ein beträchtliches Problem darstellen.<br />

„Der Designer hat möglicherweise in<br />

CATIA einen Baugruppenträger erstellt,<br />

der aufgrund der Fertigungstoleranz Lücken<br />

an den Einbauplatten aufweist“, erklärt<br />

Andrew Slater von Gulfstream. „Die<br />

Lücken ermöglichen Strömungen, die eigentlich<br />

nicht dort sein sollten, und aus<br />

der Modellierungsperspektive schließen<br />

sie die Grenze nicht richtig.<br />

Neue Probleme, größere Horizonte<br />

Eine der Einstellungen des Wrapper, das<br />

Schließen von Lücken, ermöglicht es dem<br />

Anwender, die Größe der Löcher in der<br />

Gruppe festzulegen, die automatisch geschlossen<br />

werden. Eine weitere Einstellung,<br />

die Kontaktvermeidung, erlaubt<br />

es dem Simulationsingenieur, zwischen<br />

Komponenten, die einander nicht berühren<br />

sollen, einen Leerraum beizubehalten.<br />

„Die Geschwindigkeit, mit der diese<br />

Modelle zusammengestellt und genutzt<br />

werden können, ist sehr wichtig“, so Andrew<br />

Slater. „Auch die Leistung, mit der<br />

wir die Geometrien bearbeiten und innerhalb<br />

der Simulationsprogrammierung<br />

anpassen können, ist wichtig.“<br />

Bisher waren die Elektronikdesigner<br />

vollständig mit dem Lösen herkömmlicher<br />

Probleme, beispielsweise Wärmeableitung<br />

und Konvektion, beschäftigt.<br />

Doch durch die Fortschritte der Simulationstechnologie<br />

(wie etwa die oben beschriebenen)<br />

können sie sich jetzt mit<br />

eher ungewöhnlichen Problemen wie<br />

Kontaminationswiderstand, Eindringen<br />

von Wasser und Kondensation befassen.<br />

Auch bei Kühlungsproblemen baut<br />

man jetzt zunehmend auf besondere<br />

Technologie. Um die steigenden Ansprüche<br />

an die Kühlung der neuesten Generation<br />

elektronischer Geräte zu erfüllen,<br />

gehen die Ingenieure jetzt von einfachen<br />

Luft- und Gaskühlungssystemen zu Methoden<br />

der Flüssig- und Spraykühlung<br />

über. Um diese neuen Systeme zu entwickeln,<br />

müssen sie Wärmetauschmodelle<br />

verwenden, die es ihnen ermöglichen,<br />

mit mehreren Flüssigkeiten und Spraykühlung<br />

zu interagieren, und die auch<br />

Mehrphasenumgebungen darstellen, in<br />

denen Flüssigkeitstropfen mit Luft interagieren<br />

und Verdampfung und Kondensation<br />

ins Spiel kommen.<br />

Das Problem besteht darin, dass viele<br />

der gängigen Simulationstools, die einfache<br />

Ableitungs- und Konvektionsprobleme<br />

lösen können, nicht in der Lage<br />

sind, die zum virtuellen Simulieren dieser<br />

Szenarien erforderliche Physik genau<br />

dazustellen. Als allumfassendes Simulationstool,<br />

das verwendet wird, um fluidbezogene<br />

und strukturelle Probleme der<br />

Vorteile einer<br />

erstklassigen Simulation<br />

Letztendlich besteht die Frage nicht darin,<br />

ob man Simulation einsetzen sollte,<br />

um elektronische Systeme zu gestalten.<br />

Die Simulation ermöglicht es den Produktentwickeln<br />

zu visualisieren, was in<br />

der von ihnen gestalteten Komponente<br />

oder dem System geschieht, und warum<br />

es so ist. „Wenn man beginnt, die Simulation<br />

einzusetzen, und darauf vertraut,<br />

kann man die Grenzen des Designs erweitern<br />

und sicherstellen, dass man den<br />

maximalen Produktwert erzielt“, so Andrew<br />

Slater von Gulfstream.<br />

„Bis zur Simulation ist es schwierig zu<br />

wissen, wie sich das Gerät wirklich verhält<br />

oder wie es reagiert“, sagt Gary Schwartz<br />

von Raytheon. „Sofern wir nicht eine Simulation<br />

durchführen, können wir die Ergebnisse<br />

nur erahnen, denn die Dinge sind so<br />

komplex geworden, dass man das Verhalten<br />

wirklich nicht vorhersagen kann, bevor<br />

man ein Modell gebaut, die Simulation<br />

durchgeführt und die Ergebnisse angesehen<br />

hat. Sie zeigen uns, was wir ändern<br />

müssen, um das Gewünschte zu erhalten.“<br />

Die wirklich wichtige Frage ist, über<br />

welche Funktionen das verwendete Simulationstool<br />

verfügen sollte. Wenn Anwender<br />

das Tool nutzen, das die effizienteste<br />

Oberflächenhülle enthält, wird der<br />

Prozess zur Umwandlung von CAD-Daten<br />

in eine simulationsfähige Geometrie<br />

in Bezug auf Zeit und Ressourcen plötzlich<br />

erschwinglich sein. Und mit der richtigen<br />

Vernetzung können Unternehmen<br />

ihre Rechnerressourcen optimal nutzen.<br />

Anwender sollten das Simulationstool<br />

mit der größten Auswahl an physikalischen<br />

Modellen wählen, um Elektronik<br />

der neuen Art entwickeln zu können, die<br />

sich erfolgreich vermarkten lässt. Außerdem<br />

ist darauf zu achten, ein Simulationstool<br />

zu wählen, hinter dem eine sehr<br />

gute Organisation für Wartung und Support<br />

steht, so dass Unternehmen die<br />

Software im Designzyklus so effektiv wie<br />

möglich einsetzen können. to<br />

6/<strong>2012</strong>


Antriebstechnik<br />

Automatisierung<br />

23<br />

Diskrete Baugruppen und schlüsselfertige Robotersysteme<br />

Zeitersparnis durch fertige Systeme<br />

Von Annette Vorreiter und Andreas Zeiff<br />

Antriebstechnik für die Automatisierung muss eine große Bandbreite unterschiedlichster Anforderungen<br />

abdecken. Die Ideallösung von der Stange gibt es nicht. Die beste Näherung sind daher aufeinander abgestimmte,<br />

modular aufgebaute Produktprogramme, aus denen man sich aus Bausteinen sein individuelles<br />

Automatisierungssystem zusammenstellen kann. Forderungen zu Sicherheit in Prozess, Zeit und Einbindung<br />

in die Produktionsumgebung sowie zum Kostenaufwand lassen sich so am besten erfüllen. Andererseits<br />

bieten neben diskreten Anlagenkomponenten wie Motoren, Steuerungen, Umrichtern usw. vorgefertigte<br />

komplexe Anlagenteile wie Gantry-Systeme oder Roboterlösungen im Einzelfall ebenfalls erhebliche Vorteile.<br />

Für den Maschinenbauer, der immer anspruchsvollere <strong>Engineering</strong>-Lösungen finden muss, bedeutet die<br />

Nutzung von fertigen Systemen einen großen Zeitvorteil.<br />

Auf der diesjährigen AUTOMATICA in<br />

München lag der Schwerpunkt der<br />

Präsentation der Drives & Motion<br />

Division unter dem Dach von YASKAWA<br />

MOTOMAN (Robotics Division) im Bereich<br />

kompakter Komponenten und Gantry-Systemen.<br />

Das Prinzip „Alles aus einer<br />

Hand“ mit nur einem kompetenten Ansprechpartner<br />

ist heute zunehmend gefragt.<br />

Dem tragen die Automatisierungsexperten<br />

mit branchenspezifischem<br />

Know-how für hochwertige, energieeffiziente<br />

Gesamtlösungen Rechnung. So<br />

wurde auf der Messe auch die Umsetzung<br />

von Projekten von der Entwicklung<br />

der Soft- und Hardware bis zur Inbetriebnahme<br />

thematisiert. Beispielsweise präsentierte<br />

man eine Lineareinheit live auf<br />

dem Messestand.<br />

Bild 1: 3-Achs-Carbon-Ausleger.<br />

9. Aachener Management Tage –<br />

Innovation Leadership Summit<br />

5.-7. November <strong>2012</strong><br />

Kontakt & Informationen:<br />

WZLforum an der RWTH Aachen<br />

Steinbachstraße 25; 52074 Aachen<br />

Frau Nina Sauermann, M.A.<br />

Tel.: +49 (0)2 41 / 80 236 14<br />

n.sauermann@wzl.rwth-aachen.de<br />

www.WZLforum.rwth-aachen.de<br />

Veranstalter:<br />

Lean Enterprise Institut


24 Automatisierung Antriebstechnik<br />

Schnell und präzise: 3-Achs-Carbon-Ausleger<br />

für variable Nutzlasten<br />

und Zykluszeiten<br />

Die durch YASKAWA entwickelte 3-Achs-<br />

Kinematik nutzt die Vorteile in idealer<br />

Weise, die die verschiedenen Motortechnologien<br />

und Konstruktionsmaterialien<br />

bieten. Die neue Auslegerachse verwendet<br />

eine stabile verwindungsoptimierte<br />

Y-Achse, die sich durch die steife Auslegung<br />

auch nur einseitig befestigen lässt.<br />

Dadurch kann fast der gesamte Bearbeitungsbereich<br />

ohne zusätzliche Stützen<br />

auskommen – ein Vorteil in beengten<br />

Montagelinien beziehungsweise bei<br />

komplexen Montageprozessen (Bild 1).<br />

Der Anwender profitiert davon mit höheren<br />

Taktraten.<br />

Bild 3: Der Servopack Sigma-5 umfasst alle Antriebsvarianten<br />

wie Dreh- und Direktantrieb sowie Linearmotoren.<br />

Die klassische „Komponenten-Präsentation“<br />

stellt die neuen Maschinensteuerungsmodule<br />

der MP-IEC-Serie, den<br />

Mehrachs-Servoverstärker Sigma-5 und<br />

skalierbare CNC-Multiachs-Applikationen<br />

vor.<br />

Steuerungsmodul<br />

für Ein- und Mehrachssysteme<br />

Das MP2600iec-Maschinensteuerungsmodul<br />

ist optimal für die Zusammenarbeit<br />

mit den Servoverstärkern der<br />

Sigma-5-Serie abgestimmt (Bild 2). Die<br />

Softwareplattform MotionWorks IEC ermöglicht<br />

dabei skalierbare Applikationen<br />

von der Ein- bis zur Mehrachsensteuerung<br />

in einer standardmäßigen IEC-61131-3-<br />

Umgebung. PLCopen-Funktionsblöcke<br />

vereinfachen die Programmierung, Diagnose-Webserver<br />

reduzieren den Wartungsaufwand<br />

vor Ort.<br />

Ein optionaler OPC-<br />

Server ermöglicht den<br />

Anschluss von Benutzerschnittstellen<br />

oder<br />

externer Datenerfassung.<br />

Sigma-5-Algorithmen<br />

für Autotuning<br />

und Schwingungsunterdrückung<br />

sorgen für<br />

einfache Konfiguration.<br />

Der Sigma-5, ein Servo-Pack,<br />

bestehend aus<br />

Servomotoren, Servoverstärker<br />

und einem<br />

leistungsstarken<br />

Setup-Tool, umfasst<br />

alle Antriebsvarianten<br />

wie Dreh- und Direktantrieb<br />

sowie Linearmotoren (Bild 3). Er<br />

erfüllt sämtliche Anwender-Anforderungen,<br />

zum Beispiel an kompakte Abmessungen,<br />

hohe Dynamik und Effizienz,<br />

geringe Wartungskosten sowie hohe<br />

Zuverlässigkeit. Die Positioniergenauigkeit<br />

von bis zu 10 nm bei gleichzeitig<br />

kürzesten Positionierzeiten ist bei Standardprodukten<br />

einzigartig. Ein neuer<br />

Autotuning-Algorithmus erlaubt das<br />

Setup von zwei Achsen in weniger als<br />

zwei Stunden, also etwa einem Viertel<br />

der momentan marktüblichen Zeit.<br />

Das Multiachssystem bietet präzise und<br />

schnelle Positionierung bei hoher Geschwindigkeit<br />

ohne Vibration und ruhiges<br />

Laufverhalten bei niedriger Drehzahl.<br />

Damit eignet sich der Sigma-5 sehr gut<br />

für Maschinen in den Bereichen Elektronik,<br />

Halbleiter, Verpackungs-, Druck- und<br />

Werkzeugmaschinen. Auch für die Spritzguss-und<br />

Umformtechnik, wo hoher<br />

Durchsatz und Punkt-zu-Punkt-Positionierung<br />

entscheiden, ist er prädestiniert.<br />

Bild 2: Die neuen Maschinensteuerungsmodule<br />

der MP-<br />

IEC-Serie.<br />

Linearmotoren,<br />

dynamisch bei hoher<br />

Kraftdichte<br />

Linear-Systeme und -Motoren<br />

ergänzten die Produktpräsentation<br />

auf dem<br />

600 Quadratmeter großen<br />

Messestand. Rund um das<br />

wichtige Thema Energiesparen<br />

gab es ebenfalls<br />

Präsentationen. Gerade<br />

hier zeigten sich die Vorteile<br />

optimal aufeinander abgestimmter<br />

Komponenten.<br />

„Reibungsverluste“, die<br />

Energie kosten, werden so zuverlässig<br />

vermieden. Die kontinuierlich in Leistung,<br />

Geschwindigkeit und Genauigkeit<br />

verbesserten Linearmotoren bieten<br />

durch direkte Anbindung an die Last sowohl<br />

höhere Positioniergenauigkeit als<br />

auch höhere Beschleunigung im Vergleich<br />

zu konventionellen Antrieben (Bild<br />

4). Hochenergiemagnete ermöglichen<br />

eine hohe Kraftdichte im Motor bei kompakten<br />

Abmessungen. Erweiterte magnetische<br />

Schaltungen, die optimale Wicklungsgeometrie<br />

und die spezifisch<br />

abgestimmte Steuerung verbessern die<br />

Linearität im oberen Beschleunigungsund<br />

Kraftbereich. Die maximale Beschleunigung<br />

beträgt dabei bis zu 20 G,<br />

die hohe Steifigkeit des Systems sorgt für<br />

beste Positionierwerte bei leisem und zuverlässigem<br />

Betrieb.<br />

rt<br />

Annette Vorreiter arbeitet im Marketing bei Yaskawa,<br />

und Dipl. Chem. Andreas Zeiff ist Fachjournalist<br />

beim Redaktionsbüro Stutensee.<br />

Bild 4: Linearantriebe<br />

bieten<br />

höchste Dynamik<br />

bei hoher Laufruhe<br />

und Zuverlässigkeit.<br />

Alle Bilder: Yaskawa<br />

6/<strong>2012</strong>


Industrie-Komponenten: Trends und Technologien<br />

Automatisierung<br />

25<br />

BINDER<br />

Zweifachverteiler flexibel einsetzbar<br />

Die M12/M8-Zweifachverteiler<br />

von Binder sind universell<br />

einsetzbar und für die Verteilung<br />

von Signalen bei beengten<br />

Platzverhältnissen ideal<br />

geeignet. Denn die eingehenden<br />

Informationen werden<br />

vom Verteiler gesammelt und<br />

weitergeleitet. Dadurch lassen<br />

sich unnötige Leitungen<br />

einsparen. Befestigungsbohrungen<br />

ermöglichen die Fixierung<br />

vor Ort. Zusätzlich befinden<br />

sich im Lieferumfang<br />

zwei Edelstahlschrauben M4<br />

x 20. Die Anschlussseiten sind<br />

jeweils variabel als Steckeroder<br />

Dosenanschluss lieferbar.<br />

Je nach Ausführung der<br />

internen Verdrahtung können<br />

zwei Sensoren/Aktoren abgefragt<br />

werden oder die Zweifachverteiler<br />

ermöglichen<br />

den Anschluss von aktiven<br />

Teilnehmern an die Busleitung,<br />

beispielsweise für CAN<br />

oder Device Net.<br />

Alle Zweifachverteiler sind<br />

als Kabelversion lieferbar und<br />

mit LED-Anzeige ausgestattet.<br />

Anhand der im Verteiler<br />

integrierten LEDs lässt sich<br />

der Schaltzustand der angeschlossenen<br />

Komponenten<br />

kontrollieren. Außerdem ist<br />

durch das robuste PUR-Gehäuse<br />

sichergestellt, dass die<br />

Zweifachverteiler eine lange<br />

Lebensdauer haben und resistent<br />

gegenüber Chemikalien<br />

sowie unempfindlich gegen<br />

Staub, Feuchtigkeit und Vibration<br />

sind. Bei starker Vibration<br />

verhindert die Rüttelsicherung<br />

das Lösen beziehungsweise<br />

Öffnen des Gewinderings. Die<br />

Verteiler erfüllen die Schutzart<br />

IP67 und eigenen sich daher für<br />

den Einsatz sowohl<br />

in sauberer als auch<br />

in verschmutzter<br />

Umgebung.<br />

M8/M12-Zweifachverteiler<br />

der Serie 765 mit<br />

und ohne Kabel.<br />

Bild: Binder<br />

EATON<br />

Elektronische Überlastrelais<br />

Eatons Electrical Sector bietet<br />

eine neue ZEB-Baureihe<br />

für 175A. Mit der neuen<br />

175A-Baureihe erweitert<br />

Eaton sein Sortiment an<br />

elektronischen Überlastrelais<br />

der Reihe ZEB. Entsprechend<br />

den bisherigen Geräten der<br />

ZEB-Reihe gewährleisten<br />

die 175A-Geräte den Motorschutz<br />

bei unterschiedlichen<br />

Anlaufcharakteristiken<br />

wie CLASS 10A, 10, 20<br />

und 30. Zusammen mit dem<br />

elektronischen Weitbereichsüberlastschutz<br />

im Verhältnis<br />

5:1 deckt die neue Baureihe<br />

mehrere Standard-Bi-Metall-<br />

Überlastrelais ab. In der Variante<br />

ZEB…-GF verfügen die<br />

elektronischen Überlastrelais<br />

über einen zusätzlich integrierten<br />

Schutz gegenüber<br />

Erdschlussströmen, sie sind<br />

also ohne weiteres Zubehör<br />

wie externe Summenstromwandler<br />

verwendbar.<br />

Nach Überlastauslösung<br />

kann die Rückstellung manuell<br />

oder automatisch erfolgen.<br />

Hinzu kommt eine<br />

wählbare Phasenausfall-<br />

Elektronische Überlastrelais –<br />

neue ZEB-Baureihe für 175A.<br />

Bild: Eaton<br />

empfindlichkeit, sie erlaubt<br />

den Einsatz bei unsymmetrischen<br />

Lasten. Eine Diagnose-LED<br />

dient der visuellen<br />

Überlastvorwarnung.<br />

Die Varianten der 175A-<br />

Gerätereihe sind sowohl zum<br />

direkten Anbau an die xStart-<br />

Leistungsschütze DILM80…<br />

DILM170, als auch an die<br />

neue Baureihe DILM185A…<br />

DILM225A erhältlich. In der<br />

Variante ZEB…/KK erlauben<br />

ein- und abgangsseitige<br />

Rahmenklemmen der Relais<br />

den universellen Betrieb als<br />

Einzelaufstellung (Montage<br />

an Metallplatte).<br />

SCHNEIDER ELECTRIC<br />

Robuste IPCs für Automatisierungssysteme<br />

Schneider Electric bringt zwei neue<br />

Magelis-Industrie-PC-Reihen auf den<br />

Markt. Das modulare Design der Geräte<br />

ermöglicht eine problemlose Anpassung<br />

an Kundenbedürfnisse. Die IPCs<br />

sind robust und eignen sich besonders<br />

für den Einsatz in Automatisierungssystemen,<br />

herausfordernden Umgebungen<br />

und Marineanwendungen.<br />

Die neue Generation der Magelis-IPCs<br />

ist resistent gegenüber hohen Temperaturen,<br />

Stößen und Vibrationen. Das stellt<br />

auch in anspruchsvollen Umgebungen<br />

einen störungsfreien Betrieb sicher.<br />

Aufgrund der langen Lebensdauer sind<br />

die Geräte eine verlässliche Grundlage<br />

für Automatisierungsplattformen. Eine<br />

automatische Überwachung der Gerätetemperatur,<br />

des Lüfters und des Laufwerks<br />

erleichtert die Wartung. Für mehr<br />

Datensicherheit lassen sich die IPCs optional<br />

mit einer zusätzlichen Festplatte<br />

für den RAID-Betrieb sowie einer USV-<br />

Einheit ausstatten.<br />

Für die IPCs steht eine große Auswahl<br />

an kompatiblen Microsoft-Betriebssystemen<br />

zur Verfügung – von<br />

einer im Betrieb schreibgeschützten<br />

Version von Windows Embedded bis<br />

hin zu Windows 7 in der 64-Bit-Ausführung,<br />

das große Arbeitsspeicher für<br />

anspruchsvolle SCADA-Anwendungen<br />

unterstützt. Um die Sicherheit des Systems<br />

zu steigern, trennen Magelis-IPCs<br />

Die neuen Magelis-Industrie-PC-Reihen<br />

von Schneider Electric sind äußerst robust<br />

und eignen sich besonders für den Einsatz<br />

in Automatisierungssystemen.<br />

Bild: Schneider Electric<br />

die IT- und die Automatisierungsdatenströme<br />

mit den integrierten Gigabit-<br />

Ethernet-Ports.<br />

6/<strong>2012</strong>


26 Automatisierung Robotertechnik<br />

Qualitativ und optisch hochwertige SchweiSSergebnisse<br />

Spritzer sind kein Thema mehr<br />

Von Peter Deutsch<br />

Dass Schweißspritzer in der Großserienfertigung ein unangenehmer Kostenfaktor sind, weiß man bei der<br />

WITTE Stromberg GmbH – einem Unternehmen, das seit 1899 eine konsequente wirtschaftliche Entwicklung<br />

hinter sich hat – nur allzu gut. Warum das inzwischen kein Thema mehr für den Automobilzulieferer<br />

ist, zeigt dieser Bericht.<br />

Martin Rothmann, Leiter der Produktion<br />

und Logistik bei der WITTE<br />

Stromberg GmbH, überlässt nichts<br />

dem Zufall und kontrolliert deshalb<br />

gerne auch persönlich die Qualität.<br />

Das von Ewald Witte gegründete Unternehmen<br />

stellte anfangs Kofferbeschläge<br />

her, begann jedoch schon<br />

bald mit der Produktion von Autobeschlägen.<br />

Der VW-Käfer war das erste<br />

Auto, das mit einem Witte-Türgriff durch<br />

die Welt fuhr. In den 1950er Jahren wurde<br />

durch eine eigene Druckgussfertigung<br />

die Herstellung von Produkten für<br />

die Automobilindustrie verstärkt und<br />

der Markt auf Europa erweitert. In den<br />

1970er Jahren wertete man das Produktprogramm<br />

durch eigene Entwicklungsaktivitäten<br />

für alle Komponenten der<br />

Schließ- und Verriegelungstechnik auf.<br />

Durch die Gründung von Tochtergesellschaften<br />

und Firmenzukäufen bildete<br />

sich die WITTE-Automotive-Unternehmensgruppe<br />

mit einem vielfältigen Kompetenz-<br />

und Technologiespektrum.<br />

Heute entwickelt und fertigt die Witte<br />

Stromberg GmbH in Zusammenarbeit<br />

mit vielen namhaften Automobilherstellern<br />

Schließsysteme für<br />

Front- und Heckklappen, Schließsysteme<br />

für Fahrzeugtüren und Sicherheitsprodukte<br />

für Fahrzeugsitze und beschäftigt<br />

derzeit etwa 150 Mitarbeiter.<br />

Panasonic lieferte die erste Roboterzelle<br />

bereits 2002 an das Unternehmen<br />

in Stromberg. Obwohl der damals installierte<br />

Roboter nun schon zehn Jahre produktive<br />

Nutzung hinter sich hat, läuft die<br />

Anlage heute noch absolut klaglos. Doch<br />

seit dieser Installation hat sich in Sachen<br />

Schweißtechnik einiges getan. Panasonic<br />

ist seit 50 Jahren Lieferant aller Komponenten<br />

zum MIG/MAG- und WIG-Schweißen<br />

aus einer Hand. Bereits 2005 hat Panasonic<br />

die Schweißstromquelle in die<br />

Robotersteuerung integriert (TAWERS =<br />

The Arc Welding Robotic Solution) und<br />

innovative Lichtbogenarten entwickelt.<br />

Die Nutzung erstklassiger Schweißtechnologie<br />

ist auch notwendig, um die Kunden<br />

von Witte Stromberg mit qualitativ<br />

hochwertigen Teilen zu versorgen. Zum<br />

Klientel gehören vorwiegend Automobilhersteller<br />

aus dem Qualitäts- und Premiumsegment.<br />

Eine der letzten Installationen<br />

ist eine PerformArc-Tisch/Tisch-Zelle<br />

mit TAWERS Active-Wire-Technik. Die Panasonic-Active-Wire-Technologie<br />

ist eine<br />

Kombination aus einem geregelten Kurz-<br />

Detailbild vom Active-Wire-Brenner. Panasonic WireBooster. Bilder: Panasonic<br />

6/<strong>2012</strong>


Robotertechnik<br />

Automatisierung<br />

27<br />

lichtbogen mit digitaler Kurzschlussauflösung<br />

und einem synchronisiert pulsierenden<br />

Drahtvorschub. Mit Active Wire ist es<br />

nun möglich, in Großserie – bei minimaler<br />

Taktzeit – ein qualitatives und optisch<br />

hochwertiges Schweißergebnis zu erhalten.<br />

Das funktioniert sogar beim Schweißen<br />

unter Zwangspositionen.<br />

Kfz-Scharnierbauteile<br />

dürfen keine Spritzer aufweisen<br />

Geschweißt werden Kfz-Scharnierbauteile,<br />

die im Sichtbereich liegen und deshalb<br />

keine Spritzer aufweisen dürfen.<br />

Martin Rothmann, Leiter der Produktion<br />

und Logistik bei der WITTE Stromberg<br />

GmbH, betont, dass nun keine Nacharbeiten<br />

mehr anfallen: „Spritzer sind kein<br />

Thema mehr, früher mussten wir 100 Prozent<br />

visuelle Endkontrolle machen.“ Bisher<br />

war Nacharbeit bei über 25 Prozent<br />

der geschweißten Bauteile notwendig.<br />

Erwähnenswert ist bei dem Active-<br />

Wire-System der Wegfall des sonst üblichen<br />

Drahtvorschubs auf der dritten<br />

Achse. Der im Brennerkopf integrierte<br />

Active-Wire-Drahtvorschub hat eine minimale<br />

bewegte Masse und kann deshalb<br />

hochdynamisch arbeiten. Unterstützt<br />

wird der Drahtvorschub durch einen Panasonic<br />

Wire-Booster, der direkt auf dem<br />

Drahtfaß montiert ist.<br />

Das Spiel des Drahtes in der Drahtführung<br />

dient als Drahtpuffer, wodurch das<br />

Active-Wire-System komplett auf eine<br />

teuere und störanfällige Drahtpuffereinheit<br />

verzichten kann.<br />

Aufgrund der hervorragenden Ergebnisse<br />

wurden bereits weitere Produktionszellen<br />

mit TAWERS Active-Wire-Systemen<br />

ausgerüstet. Neben dem schon<br />

genannten Entfallen der Nacharbeit<br />

Active-Wire-System.<br />

Mit dem Handprogrammiergerät gestaltet sich das Erstellen der<br />

Programme einfach.<br />

konnte auch die Taktzeit reduziert werden,<br />

da man durch die außergewöhnlich<br />

gute Spaltüberbrückung des Active-<br />

Wire-Prozesses bei der WITTE Stromberg<br />

GmbH nun auch schneller schweißen<br />

kann.<br />

Vorteil der einfachen<br />

Programmierung<br />

In einem weiteren Panasonic-Schweißsystem<br />

werden Verdeckkomponenten<br />

mitgeschweißt. Hier machte der Vorteil<br />

der einfachen Programmierung der<br />

Panasonic-Roboter die<br />

Aufgabe für den Einrichter<br />

leicht. Obwohl die<br />

Bauteilgeometrie und<br />

das Spannwerkzeug<br />

eine ansonsten mühselige<br />

Programmierarbeit<br />

erfordert, war das Erstellen<br />

der Programme mit<br />

dem Handprogrammiergerät<br />

eine einfache Aufgabe.<br />

Insgesamt sind inzwischen<br />

16 Schweißroboter<br />

von Panasonic<br />

im Einsatz. Als Produktionsverantwortlicher<br />

ist<br />

Martin Rothmann „sehr zufrieden mit Panasonic“<br />

und die Mitarbeiter freuen sich<br />

über den „störungsfreien Ablauf“ in der<br />

Produktion. Auch die Anlagenbediener<br />

Blick in die Produktionszelle: Schweißen von<br />

Verdeckkomponenten.<br />

Martin Rothmann vor der PerformArc-ET XL-3R-Zelle.<br />

und Einrichter sind von den Panasonic-<br />

Robotern überzeugt, da diese aus ihrer<br />

Erfahrung sehr bedienerfreundlich und<br />

einfach zu programmieren sind. Was die<br />

Arbeitssicherheit betrifft, zeigen sich Panasonic<br />

und Witte Stromberg ebenfalls<br />

vorbildlich. Bisher war kein einziger Unfall<br />

in der Produktion mit Panasonic-Roboteranlagen<br />

zu verzeichnen.<br />

Mittlerweile verwendet Witte Stromberg<br />

seit über zehn Jahren Produkte von Panasonic<br />

und konnte in dieser Zeit durchweg<br />

positive Erfahrungen sammeln. Insbesondere<br />

die Reduzierung von Taktzeiten,<br />

die einfache Programmierung der Roboter<br />

und die störungsfreien Abläufe in der<br />

Produktion stellen die Basis für eine weiterhin<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit mit<br />

Panasonic dar.<br />

rt<br />

Panasonic Roboter- und<br />

Schweisssysteme Europa<br />

Panasonic Roboter- und Schweißsysteme<br />

Europa ist eine Division der<br />

Panasonic Industrial Devices Sales<br />

Europe GmbH, der europäischen<br />

Vertriebsorganisation des japanischen<br />

Elektronikkonzerns Panasonic Corporation<br />

im Bereich Industrial Sales. Mit<br />

rund 300 Mitarbeitern an 14 Standorten<br />

in Europa ist man verantwortlich<br />

für Vertrieb und Marketing einer<br />

Vielzahl von innovativen Produkten –<br />

vom kleinsten elektronischen Bauteil<br />

bis zu Bestückungsmaschinen und<br />

Schweißsystemen. Im Bereich der MIG/<br />

MAG/WIG-Schweißtechnologie und<br />

dem Roboterschweißen ist Panasonic<br />

mit der TAWERS-Fusionstechnologie<br />

wegweisend.<br />

6/<strong>2012</strong>


28 Automatisierung Prüfstandstechnik<br />

DC-DC-Steller, Frequenzumrichter und Wechselrichter<br />

Prüfstände aus dem Baukasten<br />

von Cornelia Daferner, Siegbert Tröster (beide REFU Elektronik)<br />

und Friedrich Kautz (Redaktionsbüro Stutensee)<br />

Die Zuverlässigkeits- und Qualitätsansprüche an Geräte, Maschinen und Einrichtungen sind in den letzten Jahrzehnten<br />

stetig gewachsen. Vorgaben, Richtlinien und Gesetze hatten einen erheblichen Einfluss auf diese Entwicklung.<br />

Ansprüche aus einer Produkthaftung für den Hersteller einer Teilkomponente haben so beispielsweise<br />

wesentlich die Gestaltung der Qualitäts- und Funktionsprüfungen des Zulieferprodukts mitbestimmt.<br />

Zusätzlich stieg auch die Notwendigkeit an, über eine größere Anzahl von Prüfeinrichtungen zu verfügen.<br />

Zeit und Energie zu sparen sind tägliche<br />

Anforderungen in nahezu allen<br />

Bereichen der Industrie geworden. Im<br />

besonderen Fokus stehen dabei sicherlich<br />

Anwendungen und Einsatzgebiete der<br />

Elektromobilität von Nutz- und Schienenfahrzeugen,<br />

von Arbeitsmaschinen und<br />

Fördereinrichtungen im Bergbau, der Prüfstandtechnik,<br />

der chemischen Industrie<br />

sowie der Energie- und Kraftwerkstechnik.<br />

Dies nicht zuletzt aufgrund des hohen<br />

Energiebedarfs.<br />

Bei Tests, Qualitäts- und Funktionsprüfungen<br />

von Geräten, Maschinenteilen und<br />

Einrichtungen in diesen Bereichen wird<br />

vielfach in sehr rauer Umgebung gearbeitet,<br />

was an sich schon hohe Anforderungen<br />

an die Robustheit bei konstanter Funktion<br />

und Sicherheit der Prüf anordnungen<br />

stellt. Der beachtliche Bedarf an Energie<br />

zwingt auch bei vielen Prüfstandslösungen<br />

zu sparsamem Umgang und damit<br />

verbundener Kostensenkung. Auch das<br />

Augenmerk unter Umweltgesichtspunkten<br />

auf einen effektiven Umgang mit dem<br />

Energieverbrauch zu richten, ist nicht zu<br />

unterschätzen. Heute sind deshalb Maßnahmen<br />

zur Energiespeicherung, -rückspeisung<br />

und -rückgewinnung häufig<br />

integraler Bestandteil von Prüfanordnungen<br />

geworden.<br />

Eine weitere Auflage für Testeinrichtungen<br />

ist eine enorme Bandbreite an Flexibilität.<br />

Vielfach sollen mit ein und derselben<br />

Anordnung komplexe Betriebsabläufe,<br />

Kräfte- und Belastungsverläufe unter sich<br />

verändernden Rahmenbedingungen gefahren<br />

werden. Anforderungen, die aktuell<br />

nur mit programmierbaren<br />

Steuerungen oder auch mit<br />

PC-gestützten Steuerelementen<br />

zuverlässig zu realisieren<br />

sind.<br />

Die Stromversorgung in<br />

Testanlagen, die eine Energieversorgung<br />

mit Gleich- und/<br />

oder Wechselstrom sicherstellt<br />

und deren Strom-, Spannungsund<br />

Frequenzbereiche geregelt<br />

beziehungsweise regelbar<br />

sind, ist gewöhnlich das Herzstück<br />

einer solchen Leistungsbereichsprüfstandsanlage.<br />

Vielfach ist es<br />

notwendig, die genannten Parameter aus<br />

der Ferne zu beeinflussen. Der Einsatz<br />

von Komponenten aus einem baukastenähnlichen<br />

Angebot, das mit abgestuften<br />

Leistungsdaten erhältlich ist und dessen<br />

Schnittstellen aufeinander angepasst oder<br />

standardisiert sind, verringert die Realisierungszeit,<br />

lässt eine reduzierte Ersatzteilhaltung<br />

zu und erhöht in den meisten Fällen<br />

die Flexibilität der Gesamtanlage bei<br />

gleichzeitig reduzierten Kosten.<br />

Diese Anforderungen deckt das abgestimmte<br />

Produkt-Sortiment von REFU<br />

Elektronik, Pfullingen, ab (Bild 1). Alle Geräte<br />

funktionieren auch unter rauen und erschwerten<br />

Umgebungsbedingungen zuverlässig<br />

und sind als Einzelgerät oder im<br />

Schaltschrank verbaut lieferbar. Die wichtigsten<br />

Komponenten sind DC-Steller, Frequenzumrichter,<br />

Wechselrichter und Energiespeichersysteme.<br />

DC-DC-Steller lassen sich sowohl im<br />

Modus „Spannungsregelung“ als auch im<br />

Bild 1: Komponenten mit abgestuften Leistungsdaten<br />

und aufeinander angepassten Schnittstellen verringern<br />

die Realisierungszeit und erhöhen die Flexibilität.<br />

Modus „Stromregelung“ und „Leistungsgeregelt“<br />

betreiben. Verschiedene Geräte<br />

decken den Bereich von 12 bis 300 kW ab.<br />

Frequenzum- beziehungsweise Wechselrichter<br />

sind besonders für Antriebslösungen,<br />

Einachsantrieb oder Gruppenantrieb<br />

konzipiert. Sie arbeiten im Leistungsbereich<br />

von 3 bis 250 kW bei einer Ausgangsfrequenz<br />

von bis zu 1.000 Hz. Die<br />

programmierbare interne Technologiefunktion<br />

macht das Produkt für ein weites<br />

Einsatzfeld tauglich, zum Beispiel für energieeffiziente<br />

Gruppenantriebe mit Asynchronmotoren<br />

und Einzelantriebe mit<br />

Drehstrommotoren nahezu jeglicher Bauart.<br />

Je nach Anwendung können die Geräte<br />

auch mit verschiedenen Kühlsystemen<br />

geliefert werden.<br />

Durch die Kopplung mehrerer Komponenten<br />

aus dem Sortiment ist ein kostensparender<br />

Energieaustausch zwischen<br />

motorisch und generatorisch betriebenen<br />

Antrieben möglich. Ist es sinnvoll die Energie<br />

zwischenzuspeichern, kann man auf<br />

6/<strong>2012</strong>


Prüfstandstechnik<br />

Automatisierung<br />

29<br />

Bild 2: Gleichspannungsprüfstand: DC-Prüfstand für Akkumulatoren.<br />

Bild 3: Übersichtsbild einer Antriebs- und Steuerungslösung: mechanischer<br />

und elektrischer Aufbau eines Prüfstands für Schaltgetriebe.<br />

Energiespeichersysteme zurückgreifen. Sie<br />

bestehen aus Akkumulatoren, Akkumulator-Managementsystem<br />

und DC-DC-Steller.<br />

Als Einzel- oder Komplettlösung finden<br />

sie gemeinsam mit antriebstechnischen<br />

Aufgabenstellungen, beispielsweise in der<br />

Elektromobilität, Verwendung; sie reduzieren<br />

die Energie- und Betriebskosten.<br />

Wie zweckmäßig im Prüfstandbau ein<br />

Baukastensystem für die Versorgung ist,<br />

soll an zwei konkreten Beispielen gezeigt<br />

werden. Beim ersten geht es um Akkumulatoren,<br />

die im Prüffeld in definierten<br />

zeitlichen Abläufen geladen und wieder<br />

entladen werden müssen. Im zweiten Fall<br />

sind Getriebe zu prüfen, die man dazu<br />

eingangsseitig definiert antreibt und ausgangsseitig<br />

nach Vorgabe belastet.<br />

Gleichspannungsprüfstand<br />

für Akkumulatoren<br />

DC-Steller sind eine kostengünstige Lösung<br />

für den Aufbau von Prüfständen, die<br />

zum Test von gleichspannungsversorgten<br />

Einheiten dienen sollen. Im Allgemeinen<br />

decken diese Geräte die wesentlichen<br />

Anforderungen im Leistungsbereich vollständig<br />

ab, bei hohen DC-Spannungen<br />

ebenso wie bei hohen DC-Strömen.<br />

Im Beispiel DC-Prüfstand für Akkumulatoren<br />

(Bild 2) kann man die DC-DC-Steller<br />

in den Modi „Spannungsregelung“,<br />

„Stromregelung“ oder „Leistungsregelung“<br />

betreiben. Die übergeordnete Steuerung<br />

liefert dem Steller der entsprechenden<br />

Einheit den entsprechenden Sollwert.<br />

Für eine konstante Zwischenkreisspannung<br />

ohne zusätzliche Ansteuerung sorgt<br />

unkompliziert gegebenenfalls eine optionale<br />

Netzein-Rückspeisung. Die frei<br />

programmierbaren Komponenten lassen<br />

weitere Funktionen zu und reduzieren<br />

den Steuerungs- und Regelungsaufwand<br />

in der übergeordneten Steuerung.<br />

Die verkoppelten Komponenten des<br />

Zwischenkreises können untereinander<br />

Energie austauschen, so dass lediglich<br />

die durch den Wirkungsgrad der Gesamtanordnung<br />

bedingten Verluste aus dem<br />

Netz entnommen und zugeführt werden<br />

müssen. Diese Anordnung lässt eine optimierte<br />

Dimensionierung der Betriebsmittel<br />

zu und gegebenenfalls kann man<br />

störende Blindleistungskomponenten<br />

am Einspeisepunkt kompensieren. Eine<br />

Kopplung der DC-DC-Steller im Zwischenkreis<br />

und der damit einhergehende Energieaustausch<br />

der einzelnen Prüfstandskomponenten<br />

führt zu einer Verringerung<br />

der angeforderten Netzspitzenleistung.<br />

Eine Netzein- und Rückspeisung senkt die<br />

Blindleistungsentnahme und spart Energie<br />

durch Rückspeisung ins Netz. Dies alles<br />

zusammen erhöht den Wirkungsgrad<br />

der Gesamtanlage.<br />

Prüfstand für Schaltgetriebe<br />

Ganz anders ist die Aufgabenstellung<br />

beim Prüfen von Schaltgetrieben mit<br />

nachgeschaltetem Differenzial. Hier muss<br />

eingangsseitig angetrieben und an den<br />

beiden Ausgängen definiert gebremst<br />

werden. Bei der Qualitäts- und Funktionskontrolle<br />

belastet man die Getriebe über<br />

den gesamten Drehzahlbereich in allen<br />

Gängen mit verschiedenen Drehmomenten.<br />

Simuliert wird dabei die Kurvenfahrt<br />

an den Abtrieben „winkelsynchron mit Getriebefaktor“,<br />

während man die Geradeausfahrt<br />

ohne diesen Getriebefaktor testet<br />

und prüft. Bei Kraftschluss zwischen Anund<br />

Abtriebsseite wird der Antrieb momentengeregelt<br />

betrieben (Bild 3).<br />

Im manuellen Modus lassen sich alle<br />

Motoren drehzahlgeregelt unabhängig<br />

voneinander fahren, was beispielsweise<br />

die Synchronprüfungen des Getriebes ermöglicht,<br />

während im Prüfmodus der Antrieb<br />

momentengeregelt betrieben wird.<br />

Den Drehzahl- und den Momentensollwert<br />

gibt jeweils die übergeordnete SPS den Abbeziehungsweise<br />

den Antrieben vor.<br />

Für den Anwender bringt ein solcher<br />

Prüfstand gleich mehrere Vorteile: Durch<br />

die Programmierbarkeit der Komponenten<br />

lassen sich Funktionalitäten aus der<br />

SPS in die Umrichter verlagern. In Verbindung<br />

mit hochdynamischen Motoren<br />

und dem internen Bussystem wird eine<br />

sehr schnelle Einregelung der Drehzahl,<br />

des Moments und des Winkels erreicht,<br />

was eine Verkürzung der Prüfzeiten zur<br />

Folge hat. Weiterhin ist es möglich, verschiedene<br />

Betriebsmodi für die Getriebetests<br />

und -prüfungen zu implementieren.<br />

Das solide Know-how in der Umrichtertechnik,<br />

der Elektromobilität und im<br />

Schaltschrankbau, aber auch über diese<br />

Industriesparten hinaus, machen das<br />

Pfullinger Unternehmen zu einem kompetenten<br />

Partner. REFU Elektronik kann<br />

für spezielle Einsatzbereiche, Anwendungen<br />

und Zielsetzungen auch individuelle,<br />

maßgeschneiderte Produkte entwickeln<br />

und deren Produktion im Bedarfsfall in<br />

Serie oder auch nur als Kleinserie übernehmen.<br />

Dabei steht für das Projekt ein<br />

begleitender Ansprechpartner während<br />

der gesamten Laufzeit zur Verfügung. Im<br />

Leistungsumfang eingeschlossen sind<br />

gewöhnlich die Beratung und Entwicklung<br />

des Lasten- und des Pflichtenheftes,<br />

die Fertigung des gemeinsam entwickelten<br />

Produkts und gegebenenfalls die<br />

weltweite Schulung, Inbetriebnahme,<br />

Wartung und der Service. <br />

rt<br />

6/<strong>2012</strong>


30 Automatisierung Antriebstechnik<br />

Motoren von maxon in der Radiotherapie<br />

Überall die richtige Dosis<br />

Ausgefeilte antriebstechnische Lösungen kommen auch in der Strahlentherapie zum Einsatz. Angetrieben<br />

von über 100 maxon-Motoren passt der formverändernde Multilamellenkollimator das Strahlenfeld der<br />

jeweiligen Tumorform an und schützt damit umgebendes, gesundes Gewebe.<br />

Von Albert Bucheli<br />

Multilamellenkollimator HD120 MLC.<br />

Multilamellenkollimator HD120 MLC – Detail einer konturangepassten<br />

Blende.<br />

Noch bis vor wenigen Jahren konnten<br />

Kopf- und Halstumore nicht wirklich<br />

sicher bestrahlt werden, ohne dabei<br />

das Risiko einzugehen, Organe wie Rückenmark<br />

oder Speicheldrüsen zu schädigen.<br />

Behandelnde Ärzte waren bisher<br />

gezwungen, Strahlungsdosen niedrig zu<br />

halten – oftmals zu niedrig, um Tumore<br />

wirkungsvoll und umfassend zu zerstören,<br />

ohne Patienten dem Risiko von Lähmungen<br />

auszusetzen oder sogar deren<br />

Tod zu riskieren. So befanden sich Ärzte<br />

in einem wirklichen Dilemma: Eine<br />

Strahlentherapie könnte den Krebs zwar<br />

heilen, aber gleichzeitig dem Patienten<br />

schweren Schaden zufügen; andererseits<br />

würden niedrigere Strahlungsdosen<br />

möglicherweise nicht ausreichen, um das<br />

Tumorwachstum wirksam zu stoppen.<br />

Die Spitäler brauchten ein Gerät, das<br />

nicht nur mit hochentwickelter Technologie<br />

ausgestattet ist, sondern auch einen<br />

effizienten, zuverlässigen Prozess zur<br />

Behandlung des Tumors ermöglicht, das<br />

gleichzeitig aber nichtbetroffenes, gesundes<br />

Gewebe ausspart. Die eingesetzten<br />

Komponenten müssen in der Lage sein,<br />

Strahlung in mehreren Modi abzugeben<br />

– segmental, dynamisch, die Kombination<br />

dieser beiden sowie als „konforme<br />

Bogenbestrahlung“ – und in einem einzigen<br />

Behandlungsgerät zusammengefasst<br />

werden können. Daneben muss ein Computersystem<br />

imstande sein, anhand mehrerer<br />

Ansichten aus unterschiedlichen<br />

Blickwinkeln einen einzelnen Tumor als<br />

anatomisches Bild dreidimensional darzustellen.<br />

Auf Basis dieser Bilddaten sollen<br />

sich eine komplexe Bestrahlungstherapie<br />

detailliert planen und für die erforderlichen<br />

Steuerungssysteme entsprechende<br />

Anweisungen generieren lassen.<br />

Die Behandlungsmöglichkeiten<br />

Die Tumorbestrahlungstechnik von Varian<br />

Medical Systems ist darauf ausgelegt,<br />

die Strahlendosis dem Tumor gemäß zu<br />

„formen“ und sich selbst auf kleinste und<br />

unregelmäßig ausgebildete Ziele präzise<br />

auszurichten. Diese Systeme sind in der<br />

Lage, lokale Überhitzungen (so genannte<br />

„Hot Spots“) zu minimieren, die Homogenität<br />

der Zieldosis zu optimieren und die<br />

abgegebene Dosis um kritische Stellen<br />

herum zu „modellieren“.<br />

Mit diesen Systemen lassen sich auch<br />

in unmittelbarer Nähe von sensiblen<br />

Strukturen wie Sehnerv, Wirbelsäule,<br />

Drüsen oder anderen Organen befindliche<br />

Tumore präzise und wiederholt bestrahlen.<br />

Trotz ihrer Komplexität können<br />

die hochauflösenden Strahlenbehandlungen<br />

sehr zeitsparend durchgeführt<br />

werden. Die für konventionelle Röntgenbehandlungen<br />

normalerweise vorgesehenen<br />

Zeitfenster von 10 bis 15 Minuten<br />

reichen hierfür in der Regel aus. Durch<br />

die Automatisierung des Verfahrens und<br />

die Möglichkeit, Prozesse zu individualisieren,<br />

zu speichern und zu wiederholen,<br />

wird der Ablauf zusätzlich optimiert. Außerdem<br />

bietet Varian eine Software mit<br />

speziellen Tools für die Datenanalyse und<br />

das Erstellen von Berichten an.<br />

Die Technologie<br />

Für sein neuestes Gerät zur Erzeugung ultrafeiner<br />

Strahlen für die Radiochirurgie<br />

hat Varian die FDA 510(k)-Freigabe erhalten.<br />

Der „HD120 MLC“ besteht aus einem<br />

computergesteuerten Arrangement von<br />

bis zu 120 parallel angeordneten, individuell<br />

einstellbaren Wolfram-Lamellen, die<br />

den Weg des Röntgenstrahls fokussiert<br />

blockieren. Der Multilamellenkollimator<br />

(Multileaf Collimator, MLC) befindet sich<br />

am Kopf des Linearbeschleunigers, der<br />

den Röntgenstrahl erzeugt. Die in zwei<br />

parallelen Reihen angeordneten Lamellen<br />

des MLC lassen sich nach innen und außen<br />

bewegen, was einer formverstellbaren<br />

Blende gleichkommt, durch die die Strahlung<br />

zum Tumor des Patienten geleitet<br />

wird. Die Kontur dieser Blende wird dabei<br />

6/<strong>2012</strong>


Antriebstechnik<br />

Automatisierung<br />

31<br />

über die gesamte Behandlungsdauer hinweg<br />

dynamisch verändert – sie wird automatisch<br />

der Form des Tumors sowie dem<br />

momentanen Eintrittswinkel des Strahls<br />

entsprechend angepasst. Die durch den<br />

MLC sehr präzise geformten, aus verschiedenen<br />

Winkeln abgegebenen Strahlen erlauben<br />

eine Strahlendosis, die örtlich sehr<br />

nahe in das dreidimensionale Volumen<br />

des Tumors abgegeben werden kann.<br />

Darüber hinaus ermöglicht der MLC<br />

eine intensitätsmodulierte Strahlentherapie<br />

(Intensity-Modulated Radiation<br />

Therapy, IMRT). Hierbei wird mittels einstellbarer<br />

Lamellen der Röntgenstrahl<br />

geometrisch geformt und gleichzeitig<br />

dazu die Bestrahlungsintensität variiert,<br />

was es möglich macht, unterschiedliche<br />

Zonen im Tumor mit verschiedenen Dosen<br />

zu bestrahlen. Mit dieser modulierten<br />

Strahlung können somit aggressivere<br />

Bereiche des Tumors mit erhöhter Dosis<br />

und Areale, wo der Strahl nahe dem sensiblen<br />

gesunden Gewebe liegt oder dieses<br />

durchdringt, mit entsprechend reduzierten<br />

Dosen behandelt werden.<br />

Vor Einführung des neuen Multilamellenkollimators<br />

HD120 MLC verfügte Varians<br />

höchstauflösendes Gerät über Multilamellen<br />

von 5 Millimetern Breite. Mit<br />

dem HD120 konnte die Lamellenbreite<br />

auf noch 2,5 Millimeter reduziert werden,<br />

so ließ sich die Präzision bei der Strahlformung<br />

um 100 Prozent erhöhen. An jeder<br />

Seite des Varian-Kollimators befindet<br />

sich ein 22 Zentimeter großer, mit 60 Lamellen<br />

ausgelegter Bereich – aufgeteilt<br />

in einen 8 Zentimeter großen zentralen<br />

Bereich von 32 Lamellen von 2,5 Millimetern<br />

Breite, flankiert von zwei 7 Zentimeter<br />

großen äußeren Bereichen von<br />

jeweils 14 Lamellen von 5,0 Millimetern<br />

Breite. Ausgelegt auf Langlebigkeit ist<br />

der HD120 MLC als Gerät für den Dauerbetrieb<br />

im harten Klinikalltag geeignet.<br />

Die Antriebe<br />

Bei zu enger Platzierung können die Lamellen<br />

verklemmen, stehen sie zu weit<br />

auseinander, kann Leckstrahlung austreten.<br />

Um dies zu verhindern, wurden<br />

die Lamellen in einem aufwendig konstruierten<br />

System angeordnet. Die Bewegung<br />

der Lamellen übernehmen dabei<br />

120 kompakt arrangierte Antriebe von<br />

maxon motor.<br />

Motoren von maxon sind bekannt für<br />

ihre Langlebigkeit aufgrund ihrer einzigartigen<br />

Konstruktion und der hoch spezialisierten<br />

Fertigung. In diesem Fall aber<br />

fast noch wichtiger ist der Umstand, dass<br />

die Baugröße der maxon-Motoren es Varians-Ingenieuren<br />

ermöglichte, die 120<br />

Lamellen-Antriebe auf gerade einmal 40<br />

x 40 Zentimetern Fläche unterzubringen.<br />

Dabei kommen maxon-Motoren der Typen<br />

RE 8, RE 10 und RE 13 zum Einsatz.<br />

Während die Motoren an sich schon sehr<br />

klein sind, gelang den Entwicklern ein<br />

weiterer, beachtenswerter Grad der Miniaturisierung.<br />

Jeder Motor verfügt über<br />

einen Encoder, der Feedback-Signale in<br />

hoher Auflösung liefert und, begründet<br />

mit den stark eingeschränkten Platzverhältnissen,<br />

äußerst kompakt gebaut ist.<br />

Zudem sind die Encoder strahlenresistent<br />

ausgeführt, da die eingesetzte hohe<br />

Strahlendosis herkömmliche Encoder-<br />

Technologie zerstören würde.<br />

Varians Bestrahlungssystem wurde<br />

entwickelt um – sozusagen einer frei beweglichen<br />

Bestrahlungskanone gleich –<br />

eng umschriebene Strahlendosen in Tausende<br />

von verschiedenen Segmenten im<br />

Tumor zu senden. Um dies zu erreichen,<br />

gestaltet der Multilamellenkollimator die<br />

Form der Öffnung für den Strahl schnell<br />

und automatisch nach vorprogrammierten<br />

Daten. Dies fordert von den Motoren<br />

hohes Drehmoment und große Dynamik,<br />

um die Lamellen schnell und präzise verstellen<br />

zu können. Die<br />

synchrone Verstellung<br />

der Lammellen, selbst<br />

unter dem möglichen<br />

Einfluss hoher Reibung,<br />

bedeutet einen<br />

weiteren beträchtlichen<br />

Anspruch an die<br />

Antriebe.<br />

Varian MLC für intensitätsmodulierte<br />

Strahlentherapie.<br />

Antriebseinheit mit einem Durchmesser<br />

von 13 Millimetern (Motor<br />

RE 13, Planetengetriebe GP<br />

13, MR-Encoder).<br />

maxon DC motor RE8, Durchmesser 8 Millimeter,<br />

Edelmetallbürsten, 0,5 Watt. Gleichstrommotor<br />

mit eisenlosem Rotor und leistungsstarken<br />

Permanentmagneten.<br />

Durch die Verwendung von Seltene-Erden-Magneten<br />

erreichen die Motoren<br />

auch bei kleiner Baugröße einen hohen<br />

Wirkungsgrad. Die patentierte maxon-<br />

Rautenwicklung sorgt für lange Lebensdauer,<br />

minimales Elektrorauschen, hohe<br />

Beschleunigung und einen hohen Wirkungsgrad.<br />

Der Einsatz des eisenlosen<br />

Rotors führt zu rastmomentfreiem Verhalten,<br />

was eine exakte Steuerung und<br />

Positionierung der Lamellen ermöglicht.<br />

Die Motoren liegen im Leistungsbereich<br />

von 0,5 bis 1,5 Watt, messen im Durchmesser<br />

8 x 17 bis 13 x 24,6 Millimeter und<br />

verfügen über ein Nenndrehmoment bis<br />

zu 161 mNm.<br />

Der maximale Wirkungsgrad der Antriebe<br />

liegt je nach Wicklung bei 76 Prozent,<br />

die Umgebungstemperaturen zwischen<br />

-20 bis +65 Grad Celsius. Entsprechend<br />

den Anforderungen an Drehzahl oder<br />

Spannung stehen verschiedene Wicklungen<br />

zur Auswahl. Passende Getriebe mit<br />

Untersetzungen von 4:1 bis 1.024:1 sind<br />

in der Lage, intermittierendes Drehmoment<br />

bis 200 mNm abzugeben. Verfügbar<br />

sind Encoder mit Durchmessern bis<br />

8 Millimeter und Auflösungen von bis zu<br />

100 Impulsen pro Umdrehung.<br />

Aufgrund ihrer hohen Leistung und ihrer<br />

geringen Größe eignen sich maxon-<br />

Motoren auch für eine Vielzahl weiterer<br />

medizinischer Anwendungen wie Miniaturpumpen,<br />

chirurgische Geräte, Luft-<br />

Sampler, Micro-Stages und Laser-Messgeräte.<br />

<br />

rt<br />

6/<strong>2012</strong>


32 Automatisierung Antriebstechnik<br />

Antriebsriemen machen Motoren<br />

umweltfreundlicher<br />

Jedes Gramm zählt<br />

Von Mario Töpfer<br />

Die Klimabilanz von PKWs rückt immer stärker in den Fokus. Gefragt<br />

sind verbrauchsarme und emissionsreduzierte Motoren. Konstrukteure<br />

stehen dabei vor zwei Herausforderungen: Sie müssen die strengeren<br />

CO2-Vorgaben der EU-Kommission einhalten, gleichzeitig aber dem gestiegenen<br />

Bedürfnis der Autofahrer nach mehr Fahrkomfort Rechnung<br />

tragen. Mit Antriebsriemen im Steuer- und Nebenaggregatebetrieb gelingt<br />

beides.<br />

Es gibt viele Stellschrauben, um die klimaschädlichen<br />

Emissionen von Verbrennungsmotoren<br />

zu reduzieren.<br />

Dazu gehören zwei neue Antriebsriemen<br />

der ContiTech Power Transmission Group.<br />

Der Zahnriemen Conti Green Runner ersetzt<br />

Steuerketten im Motor, verringert<br />

den Kraftstoffverbrauch und spart CO2<br />

ein. Diese Vorteile von Riemen- gegenüber<br />

Kettentrieben bestätigt auch eine<br />

Studie des Motorenentwicklungsdienstleisters<br />

FEV GmbH. Im Nebenaggregatetrieb<br />

verringert der besonders biegeflexible<br />

Keilrippenriemen Conti Unipower<br />

Eco2-Flex die Verlustleistung.<br />

Der Conti Green Runner wird für die<br />

Synchronisation von Nocken- und Kurbelwelle<br />

eingesetzt. Gegenüber dem<br />

Kettentrieb weist der Zahnriemen 30 Prozent<br />

weniger Reibungsverluste auf. Das<br />

vermindert den Kraftstoffverbrauch um<br />

bis zu 0,2 Liter auf 100 Kilometern und reduziert<br />

somit den CO2-Ausstoß um zwei<br />

Gramm je Kilometer.<br />

Ein weiterer Vorzug des Riemens ist die<br />

gegenüber Kettenantrieben verminderte<br />

Geräuschentwicklung. Statt Stahl trifft<br />

Gummi auf Metall, wodurch weniger<br />

Geräusche entstehen. Zudem ermöglicht<br />

der Zahnriemen durch den Einsatz<br />

von Ovalrad-Kurbelwellenrädern kleinere,<br />

gegenüber herkömmlichen Zahnriementrieben<br />

um 30 Prozent reduzierte<br />

Baubreiten. Der ursprüngliche Vorteil der<br />

Kette, die schmalere Baubreite, wird dadurch<br />

aufgehoben. Darüber hinaus wird<br />

für einfache Antriebe die bisher für Kettentriebe<br />

benötigte Spannschiene überflüssig.<br />

Der Conti Green Runner hat bereits in<br />

diversen Fahrzeugtests jeweils mehr als<br />

240.000 Kilometer zurückgelegt und damit<br />

seine Tauglichkeit für die Motorlebensdauer<br />

bewiesen. „Damit weisen Ketten<br />

im Gesamtbild keine Vorteile mehr<br />

gegenüber Riemen auf. Im Gegenteil, es<br />

spricht deutlich mehr für den Einsatz von<br />

Riemen“, sagt Hermann Schulte, Leiter<br />

Forschung & Entwicklung bei der ContiTech<br />

Power Transmission Group. Eine<br />

Spezialausführung des Riemens mit einer<br />

ölresistenten Imprägnierung kann<br />

auch in Ölumgebung eingesetzt werden.<br />

Sie ist eine gute Alternative für die Substitution<br />

bestehender Kettentriebe.<br />

Entwicklungsdienstleister<br />

belegt Vorteile<br />

Zur objektiven Quantifizierung der geringeren<br />

Reibverluste des Zahnriemen-<br />

Antriebsriemen leisten im Steuer- und im Nebenaggregatetrieb einen Beitrag zu weniger Emissionen<br />

und mehr Fahrkomfort.<br />

6/<strong>2012</strong>


Antriebstechnik<br />

Automatisierung<br />

33<br />

triebs haben die Riementriebssystemlieferanten<br />

Dayco, ContiTech und Gates<br />

die FEV GmbH in Aachen beauftragt,<br />

eine unabhängige Studie durchzuführen.<br />

Ziel der Studie war, die Reibungsunterschiede<br />

zwischen einem Kettenund<br />

Riementrieb sowie akustikrelevante<br />

Anregungen anhand von Prüfstandsuntersuchungen<br />

mit einem modernen europäischen<br />

Verbrennungsmotor zu verifizieren<br />

und den damit verbundenen<br />

Verbrauchsvorteil sowie den Einfluss<br />

auf die Motorakustik abzuschätzen. Die<br />

FEV hat an einem 1,6-Liter-Reihenvierzylinder-Ottomotor<br />

nachgewiesen, dass<br />

der Riementrieb die Motorreibung gegenüber<br />

dem Kettentrieb um 0,04 bar<br />

reduziert. Dies entspricht einem Reibungsvorteil<br />

von 30 Prozent. Aus den<br />

Reibungsmessungen wurden die Kraftstoffverbrauchsunterschiede<br />

für verschiedene<br />

Lastpunkte und für den NEFZ<br />

(Neuer Europäischer Fahrzyklus) hochgerechnet:<br />

Im stationären Motorbetrieb<br />

wird bei maximaler Belastung durch die<br />

Reibungsminderung bei riemengetriebenen<br />

Steuertrieben ein Prozent Treibstoff<br />

eingespart. Für Fahrten im Bereich<br />

von 30 bis 50 Kilometern pro Stunde,<br />

wie sie im städtischen Bereich vorkommen,<br />

liegt der Verbrauchsvorteil bei<br />

über einem Prozent.<br />

Generell erhöht sich die Treibstoffersparnis<br />

mit sinkendem Fahrzeuggewicht.<br />

Der verminderte Kraftstoffverbrauch<br />

reduziert laut den Ergebnissen<br />

der FEV den CO2-Ausstoß eines Fahrzeugs<br />

der mittleren Gewichtsklasse von<br />

1.150 Kilogramm um bis zu 1,5 Gramm<br />

pro Kilometer. Bei einem Gewicht von<br />

1.650 Kilo sinkt die CO2-Emission um 1,3<br />

Gramm je Kilometer.<br />

Sparpotenzial im<br />

Nebenaggregatetrieb<br />

Nicht nur im Steuertrieb können Antriebsriemen<br />

zu einer besseren Klimabilanz<br />

beitragen. Der Antrieb der Nebenaggregate<br />

wie Lichtmaschine, Wasserpumpe<br />

oder Klimakompressor, hat an den mechanischen<br />

Verlusten im Motor derzeit<br />

noch einen Anteil von rund 13 Prozent<br />

– beispielsweise durch Reibungsverluste.<br />

Der Keilrippenriemen ist – neben<br />

dem Spannsystem und den Entkoppelungselementen<br />

– ein Ansatzpunkt, um<br />

die Verluste im Nebenaggregatetrieb zu<br />

verringern. Er hat besonders durch die<br />

vielen Biegewechsel im Riementrieb Verlustleistungen.<br />

Diese können durch Veränderungen<br />

der Riemenparameter, zum<br />

Beispiel der Riemengeometrie, reduziert<br />

werden.<br />

Motoren mit<br />

Zahnriemen sparen<br />

Kraftstoff und<br />

schonen die Umwelt:<br />

Kraftstoffund<br />

CO2-Sparpotenzial<br />

durch<br />

einen riemengetriebenen<br />

Steuertrieb<br />

bei einem<br />

1,6-Liter-85-kW-<br />

Reihenvierzylinder-Ottomotor<br />

in verschiedenen<br />

Fahrzeug-Gewichtsklassen.<br />

ContiTech hat – um die Verlustleistung<br />

zu senken – auf Basis seines Standardkeilrippenriemens<br />

Conti Unipower R 4<br />

einen Riemen mit erhöhter Biegeflexibilität<br />

entwickelt. Denn je flexibler der<br />

Riemen ist, umso weniger Verluste hat er<br />

bei seinen vielen Biegewechseln im Nebenaggregatetrieb.<br />

Für den Conti Unipower<br />

Eco2-Flex wurde ein faserfreies<br />

EPDM-Compound eingesetzt. Diese Materialmischung<br />

kombinieren die Entwickler<br />

mit einer verringerten Profilhöhe des<br />

Riemens: einem so genannten Flex-Profil.<br />

Dadurch reduzieren sich die Biegesteifigkeit<br />

und die damit verbundenen Biegeverluste<br />

des Riemens.<br />

Der Conti Green Runner ersetzt Steuerketten<br />

im Motor und verringert die CO2-Emission<br />

pro gefahrenem Kilometer um bis zu zwei<br />

Gramm.<br />

Fazit<br />

Das Ergebnis: Zehn Prozent weniger Verlustleistung<br />

als der bislang eingesetzte<br />

Standardriemen von ContiTech. Dies ergaben<br />

die Untersuchungen des Conti Unipower<br />

Eco2-Flex auf dem ContiTech-Prüfstand.<br />

„Gegenüber Wettbewerbsriemen<br />

dürfte der Vorteil sogar noch höher ausfallen,<br />

weil bereits unsere Standardriemen<br />

aufgrund ihrer faserfreien Profil-Mischung<br />

relativ geringe Biegeverluste aufweisen“,<br />

erklärt Schulte. Der neue Riemen leistet so<br />

einen Beitrag zur Verbrauchsoptimierung<br />

und damit auch zur Reduzierung der CO2-<br />

Emissionen von Verbrennungsmotoren.<br />

Ein weiterer positiver Effekt durch diese<br />

Modifikation ist außerdem eine verlängerte<br />

Riemenlebensdauer, was zur Ressourcenschonung<br />

beiträgt. Zurzeit wird der<br />

Riemen von verschiedenen Kunden erprobt,<br />

der erste serienmäßige Einsatz ist<br />

noch für <strong>2012</strong> geplant. rt<br />

Reduziert die Verlustleistung im Nebenaggregatetrieb:<br />

der neue, besonders biegeflexible Keilrippenriemen Conti<br />

Unipower Eco2-Flex von ContiTech. Alle Bilder: ContiTech<br />

6/<strong>2012</strong>


34 Automatisierung Antriebstechnik<br />

Drehgeber für Chemie, Petrochemie und Prozessindustrie<br />

Zugelassen, sicher und robust<br />

Von Wolfgang Jarausch (Baumer Group) und Ellen-Christine Reiff (Redaktionsbüro Stutensee)<br />

In vielen industriellen Bereichen gibt es Anwendungsfälle, bei denen eine explosionsfähige Atmosphäre vorherrscht<br />

oder entstehen kann. Mensch, Umwelt und Produktionsprozess müssen in solchen Fällen bestmöglich<br />

geschützt werden, das heißt, man darf dafür nur entsprechend zugelassene Komponenten in den Anlagen<br />

oder Maschinen einsetzen. Dies trifft natürlich auch auf Drehgeber zu. Um Winkel, Positionen und Geschwindigkeiten<br />

zu erfassen, ist man hier auf explosionsgeschützte Ausführungen angewiesen.<br />

Bild 1: Zu den Messe-Highlights<br />

gehörte dieses Jahr der neue<br />

inkrementale HeavyDuty-Drehgeber<br />

EEx OG 9, der nach IECEx<br />

zertifiziert ist.<br />

Weil die Anforderungen so unterschiedlich<br />

und individuell wie die<br />

Anwendungen sind, zeigte Baumer<br />

auf der diesjährigen ACHEMA ein<br />

umfangreiches Programm an absoluten<br />

und inkrementalen Drehgebern, die speziell<br />

für die Belange der Chemie, Petrochemie<br />

und Prozessindustrie ausgelegt<br />

sind. Aber auch Messebesucher aus den<br />

Bereichen Food- und Pharma sahen auf<br />

dem Baumer-Messestand eine für ihre<br />

Bedürfnisse „maßgeschneiderte“ Drehgeberlösung.<br />

Zu den Messe-Highlights dürfte dieses<br />

Jahr der neue inkrementale HeavyDuty-<br />

Drehgeber EEx OG 9 gehören, der auch<br />

nach dem IECEx-Standard zertifiziert ist<br />

(Bild 1). Das druckfest gekapselte Gerät<br />

„d“ mit erhöhter Sicherheit „e“ entspricht<br />

damit sowohl den Anforderungen der<br />

ATEX-Richtlinie 94/9/EG für explosionsgefährdete<br />

Bereiche (EX II 2G Ex de IIC T5/<br />

T6 Gb) als auch dem IECEx-Scheme (Ex<br />

de IIC T5/T6 Gb), was den Einsatz in allen<br />

der heute weltweit knapp 30 Staaten ermöglicht,<br />

die sich diesem Standard angeschlossen<br />

haben. Von dieser Internationalisierung<br />

profitieren Anwender vor allem<br />

bei für den Export bestimmten Maschinen<br />

und Anlagen. Der Drehgeber arbeitet<br />

nach dem optischen Abtastprinzip und<br />

liefert je nach Ausführung 16 bis 5.000<br />

Impulse pro Umdrehung. Die patentierte<br />

LowHarmonics-Technologie sorgt bei der<br />

Produktvariante mit Sinus-Signalen für<br />

eine hohe Signalgüte. Das widerstandsfähige<br />

Gehäuse besteht als Aluminium-Kokillenguss,<br />

die 11 Millimeter starke Welle<br />

aus Edelstahl. Ein um 90 Grad drehbarer<br />

Klemmenkasten erleichtert die Montage<br />

und schützt den Klemmenbereich, der in<br />

erhöhter Sicherheit „e“ ausgeführt ist.<br />

ATEX-Drehgeber für raue Umgebungsbedingungen<br />

Druckfest gekapselte Drehgeber eignen<br />

sich ebenfalls für den Einsatz in der EX-<br />

Zone 1, also für Bereiche, in denen sich<br />

bei Normalbetrieb gelegentlich eine explosionsfähige<br />

Atmosphäre als Gemisch<br />

aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen<br />

oder Stäuben bilden kann. Ein typisches<br />

Beispiel hierfür ist der inkrementale<br />

Hohlwellendrehgeber EEx HOG 161 (Bild<br />

2) mit ATEX-Zulassung (II2G Ex de IIC T6).<br />

Er arbeitet ebenfalls nach dem optischen<br />

Abtastprinzip und stellt am Ausgang zwei<br />

um 90 Grad versetzte Inkrementalsignale<br />

zur Verfügung. Explosionsgeschützte<br />

Hohlwellendrehgeber eignen sich für die<br />

direkte Montage auf Wellen bis 70 Millimeter<br />

Durchmesser. Der große Klemmenkasten<br />

ist um 180 Grad drehbar und<br />

in erhöhter Sicherheit „e“ ausgeführt; alle<br />

Komponenten sind für eine lange Lebensdauer,<br />

selbst unter widrigsten Bedingungen,<br />

ausgelegt. Ähnliches gilt für die Serie<br />

X 700, die es als Inkremental-Drehgeber<br />

oder Single- und Multiturn-Absolutwertgeber<br />

gibt. Die für die Wellen-Montage<br />

konzipierten Drehgeber mit ATEX-Zulassung<br />

(EEx d IIC T4) sind in einem widerstandsfähigen<br />

Edelstahlgehäuse untergebracht<br />

und eignen sich damit auch für<br />

Einsatzfälle, in denen mit aggressiven Medien<br />

zu rechnen ist.<br />

6/<strong>2012</strong>


Antriebstechnik<br />

Bild 2: Die HeavyDuty-Inkremental-Drehgeber<br />

HS 35 und<br />

HOG161 mit Ex-Schutzzulassung<br />

ermöglichen dank der Hohlwellen-Durchmesser<br />

von 9,525 bis 70<br />

Millimeter eine sehr platzsparende<br />

Montage.<br />

2 Ausgaben<br />

gratis<br />

Bild 3: Absolute Drehgeber mit Feldbus-Schnittstellen<br />

wie die Magres-hermetic-Serie<br />

bieten höchste Dichtigkeit<br />

im Edelstahlgehäuse. In der gekapselten<br />

Ausführung sind diese Feldbus-<br />

Drehgeber der Serie X 700 auch exgeschützt<br />

und zugelassen nach ATEX<br />

l/ll 2 GD EEx d llC T6.<br />

Bild 4: Ex-geschützt, in<br />

Edelstahl verpackt oder mit<br />

speziellem Korrosionsschutz<br />

eignen sich absolute und<br />

inkrementale Drehgeber für<br />

den Einsatz in vielen Bereichen<br />

der Prozessindustrie<br />

zur Positionierung und Regelung<br />

in unterschiedlichen<br />

Applikationen.<br />

Alle Bilder: Baumer<br />

Zeitschrift für<br />

Produktentwicklung,<br />

CAx-Technologien,<br />

Datenmanagement<br />

und Integration<br />

Edelstahl und Korrosionsschutz<br />

Kompakte, korrosionsbeständige Drehgeber<br />

in Edelstahlgehäusen (Bild 3) gibt<br />

es darüber hinaus in allen gängigen Gehäuseformen,<br />

in Wellen- oder Hohlwellenausführungen<br />

und mit Schutzarten<br />

bis IP68 und 69K. Die optischen Absolutdrehgeber<br />

GE404 beispielsweise bestehen<br />

aus dem besonders beständigen<br />

V4A-Edelstahl der Klasse 1.4404 oder<br />

1.4435. Die Dichtungen sind chemisch<br />

sehr beständig und resistent gegen hohe<br />

Temperaturen. Dank der großen Schnittstellen-Vielfalt<br />

ist die Anbindung an<br />

übergeordnete Automatisierungssysteme<br />

einfach. Robuste Edelstahldrehgeber<br />

gibt es mit SSI-Schnittstellen ebenso wie<br />

mit Feldbus- oder Ethernet-Anbindungen.<br />

Da Anwender in vielen Bereichen<br />

auf korrosionsbeständige Drehgeber angewiesen<br />

sind, bietet Baumer darüber hinaus<br />

als Option etliche der Ex-geschützten,<br />

aber auch „normale“ Ausführungen<br />

mit einer zusätzlichen Gehäusebeschichtung<br />

an (Bild 4). Sie entsprechen dann<br />

der Korrosivitätsklasse C4.<br />

Sowohl für den Einsatz unter rauen<br />

Umgebungsbedingungen als auch für<br />

Ex-Bereiche gibt es damit eine große Auswahl<br />

an unterschiedlichen Drehgeberlösungen,<br />

die nahezu alle Ansprüche abdecken.<br />

rt<br />

Info: Baumer Group<br />

Die Baumer Group ist einer der<br />

international führenden Hersteller<br />

von Sensoren, Drehgebern, Messinstrumenten<br />

und Komponenten für<br />

die automatisierte Bildverarbeitung.<br />

Baumer verbindet innovative Technik<br />

und kundenorientierten Service<br />

zu intelligenten Lösungen für die<br />

Fabrik- und Prozessautomation und<br />

bietet dafür eine große Produkt- und<br />

Technologiebreite.<br />

Das Familienunternehmen ist mit<br />

mehr als 2.500 Mitarbeitern und<br />

Produktionswerken, Vertriebsniederlassungen<br />

und Vertretungen in 36<br />

Niederlassungen und 18 Ländern immer<br />

nahe beim Kunden. Mit weltweit<br />

gleichbleibend hohen Qualitätsstandards<br />

und einem großen Innovationspotenzial<br />

verschafft Baumer seinen<br />

Kunden aus zahlreichen Branchen<br />

entscheidende Vorteile und messbaren<br />

Mehrwert.<br />

Trends rechtzeitig erkennen<br />

mit einem persönlichen<br />

Abonnement<br />

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36 Automatisierung Robotik<br />

Spanntechnik und Greifsysteme von SCHUNK<br />

Serviceroboter<br />

sorgen für Nachschub<br />

Von Christopher Parlitz<br />

Auf mobilen Plattformen werden<br />

Leichtbauarme zu wendigen Helfern.<br />

Bild: SCHUNK<br />

Servicerobotern stehen goldene Zeiten bevor: Das Spektrum der Einsatzgebiete<br />

reicht vom Proben-Handling in Prüflaboren über die Teilekommissionierung<br />

im Automobilbau bis hin zur logistischen Verknüpfung<br />

von Kanban-Prozessen in Industrieunternehmen. Modular konzipierte<br />

Plattformen, Handling-Komponenten und Steuerungen werden<br />

künftig den Weg zu wirtschaftlich und qualitativ ausgereiften Lösungen<br />

bahnen.<br />

Bereits heute gibt es pharmazeutische,<br />

medizintechnische und sogar<br />

baustoffliche Prüflabore, die mithilfe<br />

von Servicerobotern automatisiert<br />

wurden. Statt abgeschirmt in einer Zelle,<br />

bewegt sich der modular aufgebaute Roboter<br />

dabei entweder auf einem mobilen<br />

Schlitten oder auf einer mobilen Plattform<br />

unmittelbar im gleichen Raum wie<br />

die Labormitarbeiter. Er verteilt Proben<br />

auf Prüfstationen, entnimmt sie nach der<br />

Analyse, legt sie geordnet ab oder bestückt<br />

die nächste Prüfstation. Diese Art<br />

der Mensch-Maschine-Kooperation ermöglicht<br />

ein Höchstmaß an Flexibilität<br />

und Wirtschaftlichkeit. Während Routinen<br />

von der Serviceapplikation automatisiert<br />

abgewickelt werden, erledigen die<br />

Mitarbeiter zur gleichen Zeit im gleichen<br />

Raum und an den gleichen Geräten individuelle<br />

Aufgaben.<br />

Einen Schritt weiter geht die Forschungsplattform<br />

„Kanman“, eine hochflexible,<br />

mobile Logistikplattform mit<br />

Manipulator, die künftig in der industriellen<br />

Fertigung und Montage Kanban-Prozesse<br />

miteinander verknüpfen soll. Basis<br />

des Projekts, an dem der Plattformhersteller<br />

Metralabs, der Spezialist für magnetische<br />

und optische Systeme Innovent<br />

sowie der Greifsystemspezialist SCHUNK<br />

beteiligt sind, ist eine mobile Plattform,<br />

die sich frei im Raum bewegt. Die Lokalisierung<br />

erfolgt zum einen über das Magnetfeld<br />

der Fertigungshalle und zum<br />

anderen über integrierte Lasermesssysteme.<br />

Mithilfe eines mechatronischen<br />

Leichtbauarms ist die Plattform in der<br />

Lage, sich selbständig und äußerst flexibel<br />

zu be- und entladen. Von optischen<br />

Sensoren überwacht, können verschiedenartige<br />

Teile in unterschiedlichen Höhen<br />

gegriffen und abgelegt werden. So<br />

ist Kanman in der Lage, im Wechsel komplette<br />

Boxen oder einzelnen Bauteile zu<br />

handhaben und zu transportieren. Neben<br />

Kanman gibt es mittlerweile insbesondere<br />

im Bereich der Automotive-Industrie<br />

eine ganze Reihe weiterer Projekte, die<br />

sich mit dem Einsatz von Servicerobotern<br />

in der Teilekommissionierung und<br />

Montage befassen.<br />

Modularität als Schlüsselfaktor<br />

Gerade standardisierte Plattformen und<br />

Komponenten bieten ideale Voraussetzungen,<br />

um sowohl wirtschaftlich als<br />

auch qualitativ ausgereifte Lösungen<br />

zu entwickeln. Das gilt für Leichtbauarme<br />

oder flexibel einsetzbare Greifer<br />

ebenso wie für mobile Plattformen oder<br />

Steuerungen. So bietet der Spezialist für<br />

Spanntechnik und Greifsysteme SCHUNK<br />

einen modularen Baukasten für unterschiedlichste<br />

Anwendungen in der Servicerobotik.<br />

Von der industrietauglichen<br />

Dreifingerhand mit taktilem Sensorsystem<br />

bis zum modularen Leichtbauarm<br />

umfasst der Systembaukasten des Familienunternehmens<br />

eine Vielzahl von<br />

Komponenten, aus denen sich im Handumdrehen<br />

geschickte Manipulatoren<br />

konstruieren lassen.<br />

Die Forschungsplattform Kanman bewegt<br />

sich frei im Raum und kann sowohl Transportboxen<br />

als auch einzelne Bauteile handhaben.<br />

Bild: SCHUNK<br />

6/<strong>2012</strong>


Robotik<br />

Automatisierung<br />

37<br />

So präsentierte SCHUNK mit dem Powerball-Light-Weight-Arm<br />

LWA 4.6 jüngst<br />

einen besonders kompakten und wendigen<br />

Helfer für stationäre und mobile<br />

Anwendungen in der Servicerobotik. Das<br />

kraftvolle Leichtgewicht verfügt über<br />

ein Eigenmasse/Traglast-Verhältnis von<br />

2:1 und ist einer der leistungsdichtesten<br />

Leichtbauarme der Welt. Bei einem<br />

Eigengewicht von 12 Kilogramm kann<br />

er Lasten bis 6 Kilogramm dynamisch<br />

handhaben. Dabei deckt er einen Greifradius<br />

von über 700 Millimetern ab. Weil<br />

das vordere Ende, also quasi das Handgelenk,<br />

kompakt baut, lässt sich der Arm<br />

in engen Räumen geschickt bewegen.<br />

Seine Wiederholgenauigkeit von 0,<strong>06</strong><br />

Millimetern sorgt bei anspruchsvollen<br />

Mess- und Prüfaufgaben für eine hohe<br />

Prozessstabilität. Zudem verhindert eine<br />

ausgeklügelte Konstruktion, dass es zu<br />

riskanten Quetsch- und Scherbewegungen<br />

kommt. Eine 24-V-DC-Versorgung<br />

ermöglicht mobile Einsätze sowie Einsätze<br />

an wechselnden Standorten. Konsequenter<br />

Leichtbau und Torque-Motoren<br />

der neuesten Generation drücken den<br />

Energiehunger des Leichtbauarms auf<br />

durchschnittlich 80 Wat.<br />

Auf der diesjährigen Automatica wurde<br />

der Leichtbauarm als innovativste<br />

Neuheit in der Kategorie „Knickarmroboter“<br />

mit dem MM-Award ausgezeichnet.<br />

Die MetraLabs GmbH aus Ilmenau wiederum<br />

hat sich auf mobile Plattformen<br />

spezialisiert, die innerhalb von Betrieben<br />

frei und kollisionsfrei navigieren können.<br />

Sie eignen sich für die Intralogistik ebenso<br />

wie für die Messung der Kontamination<br />

in Reinräumen. Und auch in Sachen<br />

Steuerung tut sich viel: beispielsweise<br />

hat die KEBA AG aus Linz eine nutzerfreundliche<br />

Steuerung für Leichtbauarme<br />

entwickelt, mit der sich der Aufwand<br />

für die Programmierung von Leichtbauarmen<br />

von mehreren Wochen auf einen<br />

halben Tag reduzieren lässt. Aktuell arbeitet<br />

das Unternehmen bereits an einer<br />

intuitiven Steuerung mit dem Namen<br />

„Direct Move“. Sie ähnelt in der Handhabung<br />

der Bedieneinheit für die populäre<br />

Spielekonsole Wii. Statt Tasten und Koordinatensystem<br />

zeigt der Bediener mit einer<br />

Art Fernsteuerung nur noch Richtung<br />

und Orientierung der Armbewegung an.<br />

Und auch das Fraunhofer IPA arbeitet<br />

intensiv an anwenderfreundlichen Softwarelösungen.<br />

So entwickelte das Institut<br />

für den Dextrous-Light-Weight-Arm<br />

LWA 4.10 von SCHUNK einen offenen<br />

Hardwaretreiber in einem aktiv gepflegten<br />

Open Source Repository. Der Treiber<br />

ersetzt die aufwändige Modellierung einer<br />

kollisionsfreien Armbewegung. Zudem<br />

ermöglicht eine Simulation die Visualisierung<br />

der Bewegungsabläufe, so<br />

dass Entwicklungen und Tests auch ohne<br />

reale Hardware möglich sind.<br />

Der Powerball-Light-Weight-Arm LWA 4.6<br />

vereint Leichtbau, Energieeffizienz, Dynamik<br />

und Präzision.<br />

Bild: SCHUNK<br />

Teilautonome Systeme mit Support<br />

Eine der größten Herausforderungen für<br />

Serviceroboter in der Intralogistik ist es,<br />

die Komplexität der Umgebung vollumfänglich<br />

zu erfassen und sich selbständig<br />

daran anzupassen. Schnell könnte sonst<br />

eine irrtümlich abgestellte Palette für den<br />

Serviceroboter zu einer unlösbaren Aufgabe<br />

werden. Für einen Entwicklungssprung<br />

könnte hier ein Konzept von Dr. Amos<br />

Albert von der Robert Bosch GmbH sorgen.<br />

Seiner Ansicht nach wird es in Zukunft<br />

immer mehr teilautonome Serviceroboter<br />

geben. Fehlt ihnen eine eigene Lösungsstrategie,<br />

können sie von einem zentralen<br />

Support unterstützt werden. So genannte<br />

„Click-Worker“ ließen sich ähnlich einem<br />

Call-Center organisieren. Sie schalten sich<br />

bei Bedarf auf den Roboter auf, lösen das<br />

Problem und entlassen den Roboter anschließend<br />

wieder in seine Autonomie.<br />

Noch weiter geht ein Konzept von Dr.<br />

Markus Waibel von der ETH Zürich. Er<br />

forscht an einem zentralen Wissensspeicher,<br />

in dem unzählige Daten, Modelle,<br />

Anwendungen und Programme hinterlegt<br />

sind, die Roboter bei Bedarf selbständig<br />

abrufen können. Sein Gedanke: Sämtliche<br />

angeschlossenen Roboter, Entwickler und<br />

Systemintegratoren nutzen gemeinsam<br />

einen Pool mit erfolgreichen Lösungsstrategien<br />

und stellen ihrerseits selbst entwickelte<br />

Strategien in das System ein. rt<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Geschäftsführer:<br />

Hans-J. Grohmann (hjg@win-verlag.de)<br />

DIGITAL ENGINEERING MAGAZIN im Internet:<br />

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Redaktion: Thomas Otto (freier Mitarbeiter; to@win-verlag.de)<br />

Textchef: Armin Krämer (-156; ak@win-verlag.de)<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Albert Bucheli, Cornelia Daferner, Peter<br />

Deutsch, Stephen Ferguson, Johannes Friebe, Werner Huttner, Wolfgang<br />

Jarausch, Friedrich Kautz, Andreas Leu, Dr. Arno Michelis, Philipp Mikschl,<br />

Andreas Müller, Patrick Müller, Alexander Nass, Christopher Parlitz, Florian<br />

Pasch, Ellen-Christine Reiff, Prof. Dr.-Ing. Rainer Stark, Andrea Steverding,<br />

Mario Töpfer, Siegbert Tröster, Annette Vorreiter, Philipp Wallner, Michael<br />

Wendenburg, Andreas Zeiff<br />

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– nur gegen Vorlage eines Nachweises, im Ausland zuzüglich<br />

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15. Jahrgang<br />

Erscheinungsweise: achtmal jährlich<br />

Einsendungen: Redaktionelle Beiträge werden gerne von der Redaktion<br />

entgegen genommen. Die Zustimmung zum Abdruck und zur Vervielfältigung<br />

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ist die gesamte, technisch mögliche Verwertung der umfassenden<br />

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– abgegolten. Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung<br />

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Dieses <strong>Magazin</strong> ist umweltfreundlich auf chlorfrei gebleichtem Papier<br />

gedruckt.<br />

Außerdem erscheinen bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG:<br />

<strong>Magazin</strong>e: AUTOCAD & Inventor <strong>Magazin</strong>, DIGITAL MANUFACTURING,<br />

e-commerce <strong>Magazin</strong>, KMUplus <strong>Magazin</strong>, digitalbusiness CLOUD, Virtual<br />

Reality <strong>Magazin</strong><br />

Partnerkataloge: Autodesk Partnerlösungen, DIGITAL ENGINEERING SOLU-<br />

TIONS, IBM Business Partner Katalog, Partnerlösungen für HP Systeme<br />

6/<strong>2012</strong>


38 Automatisierung Industrie 4.0<br />

Stefan Hodek, DFKI, im Gespräch<br />

In der vom DFKI entwickelten Smart-<br />

FactoryKL werden Technologien für<br />

die Fabrik der Zukunft erprobt.<br />

Mehr Intelligenz<br />

in Produktionssystemen<br />

Vor etwas mehr als einem Jahr präsentierte sich die Initiative Industrie 4.0 auf der Hannover Messe erstmals<br />

der Öffentlichkeit. Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft wollen einen Paradigmenwechsel in der<br />

Industrie einleiten und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Hochlohnstandorts Deutschland ausbauen. Das<br />

Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) hat auf der diesjährigen Hannover Messe mit<br />

der SmartFactory eine praktische Umsetzung des Konzepts gezeigt. Stefan Hodek, wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

des DFKI im Forschungsbereich Innovative Fabrikssysteme, erklärt, wie Industrie 4.0 Produktionsprozesse<br />

revolutionieren könnte.<br />

DIGITAL ENGINEERING <strong>Magazin</strong> (DEM):<br />

Was gab den Ausschlag dafür, die Initiative<br />

Industrie 4.0 ins Leben zu rufen?<br />

Stefan Hodek: Heutzutage besteht der<br />

Druck, hochausgereifte und individualisierte<br />

Produkte immer ressourceneffizienter<br />

zu fertigen, um im globalen<br />

Wettbewerb bestehen zu können. Diese<br />

gegensätzlichen Forderungen lassen sich<br />

nur durch ganz neue Denkansätze und<br />

die Adaption von kostengünstigen etablierten<br />

Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

erfüllen. Zudem sind<br />

mit den Fortschritten in den Bereichen<br />

eingebetteter Systeme, Kommunikationstechnologien,<br />

offene Plattformen und Internetdienste<br />

die Voraussetzungen für einen<br />

Quantensprung in der industriellen<br />

Produktion gegeben und werden unwillkürlich<br />

zu einer großen Veränderung führen.<br />

Deutschland soll auf diesem Gebiet<br />

Leitanbieter und Leitnutzer werden.<br />

DEM: Welche Lösungen stehen hinter Industrie<br />

4.0?<br />

Stefan Hodek: Der Begriff „Industrie 4.0“<br />

umfasst ein breites Themenfeld rund um<br />

die industrielle Produktion von Gütern.<br />

Beginnend bei technologischen Grundlagen<br />

wie der digitalen Veredelung techni-<br />

6/<strong>2012</strong>


Industrie 4.0<br />

Automatisierung<br />

39<br />

scher Geräte durch dezentrale Intelligenz<br />

und Kommunikationsfähigkeit entstehen<br />

smarte Objekte in einem Netzwerk und<br />

durch deren Aggregation weitgehend<br />

selbstkonfigurierende Produktionssysteme.<br />

Darüber hinaus kommt es zur Ablösung<br />

strikt horizontaler und hierarchischer<br />

Steuerungsarchitekturen durch<br />

stärkere vertikale Integration und Durchgängigkeit<br />

in den Netzwerkstrukturen.<br />

Der Einsatz abstrakter Planungsverfahren<br />

auf Basis digitaler Modelle führt zu<br />

stärkerer Parallelisierung der Planung<br />

mechanischer und elektronischer Systeme.<br />

Ein wesentlicher Punkt ist die stärkere<br />

Unterstützung des Nutzers durch<br />

einen verbesserten und mobilen Zugriff<br />

auf Produktionsdaten und -anlagen, zum<br />

Beispiel durch Nutzung von Tablet-PCs<br />

und Smartphones, verbunden mit einer<br />

nutzerzentrierten und kontextadaptiven<br />

Interaktionsgestaltung.<br />

Stefan Hodek: In der CIM-Ära wurde oft<br />

versucht, eine vollständige Automatisierung<br />

und eine „Verbannung“ des Menschen<br />

aus der Fabrik zu erreichen. Im<br />

Nachhinein kann man sagen, dass sich<br />

das nicht durchgesetzt hat. Es wurde<br />

vernachlässigt, dass der Mensch bei aller<br />

Technologie im Mittelpunkt steht. Er<br />

muss die Systeme verstehen. Nur so kann<br />

ein effektiver Betrieb und eine ständige<br />

Optimierung von Produktionsprozessen<br />

und Unternehmensvorgängen sichergestellt<br />

werden. Darüber hinaus steckte<br />

vor 20 Jahren das Internet noch in den<br />

Kinderschuhen. Bei der Vernetzung und<br />

dem offenen Zugang zu Informationen<br />

gibt es heute ganz andere Möglichkeiten.<br />

Die Verbindung der realen Welt mit<br />

der „Cyber-Welt“ unterliegt damit ganz<br />

anderen Voraussetzungen. Das erlaubt<br />

völlig neue Ansätze, auch auf dem Gebiet<br />

der KI.<br />

DEM: Können Sie uns hierfür ein konkretes<br />

Beispiel nennen?<br />

Stefan Hodek: Neben der bereits genannten<br />

Steigerung der Anpassungsfähigkeit<br />

wird zum Beispiel in der Zahnrad-<br />

Produktion der Wittenstein AG in Fellbach<br />

die Steigerung der Produktqualität als<br />

großer Vorteil der Fabrik der Zukunft gesehen.<br />

Bisher können zu große Motorkräfte<br />

ein mit dem Auge nicht wahrnehmbares<br />

Verbiegen der empfindlichen Werkstücke<br />

verursachen, was erst in der Endabnahme<br />

oder gar erst beim Kunden auffällt. Künftige,<br />

intelligente Maschinenantriebe messen<br />

diese Kräfte und werden vom System<br />

selbsttätig angepasst.<br />

DEM: Wie groß ist das Interesse der Fertigungsunternehmen,<br />

sich schon in entsprechenden<br />

Projekten zu engagieren?<br />

Stefan Hodek: Unseren Erfahrungen<br />

nach ist das Interesse sehr groß. Das zeigt<br />

sich nicht nur durch die vielen Industrie-<br />

Workshops und Diskussionsrunden, die<br />

unter anderem von Verbänden zu diesen<br />

Thema veranstaltet werden. Es wird auch<br />

DEM: In welcher Form ist das Deutsche<br />

Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz<br />

involviert?<br />

Stefan Hodek: Das DFKI nimmt weltweit<br />

eine Vorreiterrolle im Bereich der künstlichen<br />

Intelligenz ein. Neben den zentralen<br />

KI-Bereichen gibt es auch Transferbereiche,<br />

die sich mit der anwendungsorientierten<br />

Übertragung der Informatiktechnologien<br />

befassen. Die Förderung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen<br />

durch die Initiative Industrie 4.0<br />

ist damit ein Grundinteresse des DFKI.<br />

Daher engagiert sich der wissenschaftliche<br />

Direktor und CEO des DFKI, Prof. Dr.<br />

Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster, in der<br />

über Acatech organisierten Promotorengruppe<br />

von „Industrie 4.0“. Die einzelnen<br />

Themenschwerpunkte werden dann<br />

auch in zum Teil interdisziplinären Teams<br />

der Fachrichtungen Informatik, Elektrotechnik,<br />

Maschinenbau, Wirtschaft und<br />

Psychologie von unterschiedlichen Forschungsbereichen<br />

des DFKI bearbeitet.<br />

Dabei sind viele andere Forschungsinstitute<br />

und Unternehmen beteiligt – regionale<br />

Mittelständler ebenso wie weltweit<br />

agierende Konzerne.<br />

DEM: Vergleichbare Ansätze wurden ja,<br />

wie August-Wilhelm Scheer sagt, auch<br />

schon vor 20 Jahren im Rahmen des<br />

Computer-Integrated-Manufacturing<br />

(CIM) vorangetrieben. Wo liegen für sie<br />

die wichtigsten Unterschiede zu diesem<br />

Konzept?<br />

DEM: Worin bestehen die Vorteile, zum<br />

Beispiel für ein mittelständisches Unternehmen<br />

im Maschinenbau?<br />

Stefan Hodek: Mittel- und langfristiges<br />

Ziel von „Industrie 4.0“ ist die Steigerung<br />

der Intelligenz und Selbststeuerbarkeit<br />

von Produktionssystemen und Anlagen.<br />

Dadurch wird es möglich, die Spezifikationen<br />

eines Produkts zu jeder Zeit zu ändern,<br />

auch noch in letzter Minute. Die Fertigungsanlage<br />

ruft dann erst, kurz bevor<br />

sie mit der Arbeit beginnt, die Anweisungen<br />

für dieses spezielle Teil aus dem Web<br />

ab und passt ihre Einstellungen dann entsprechend<br />

an. Kurzfristig wird durch den<br />

transparenten Zugang zu Informationen<br />

bereits die manuelle Optimierbarkeit von<br />

Prozessen deutlich erleichtert.<br />

Stefan Hodek, wissenschaftlicher Mitarbeiter des DFKI<br />

im Forschungsbereich Innovative Fabrikssysteme:<br />

„Ein wesentlicher Punkt ist die stärkere Unterstützung<br />

des Nutzers durch einen verbesserten<br />

und mobilen Zugriff auf Produktionsdaten und<br />

-anlagen, zum Beispiel durch Nutzung von<br />

Tablet-PCs und Smartphones, verbunden mit<br />

einer nutzerzentrierten und kontextadaptiven<br />

Interaktionsgestaltung.“<br />

an der Partnerzahl in unseren eingereichten<br />

Forschungsprojektanträgen sowie an<br />

den Industrieanfragen und Interessensbekundungen<br />

deutlich. Ebenso zeigte<br />

sich auf der diesjährigen Hannover Messe<br />

ein lebhaftes Interesse vieler Unternehmen<br />

am Thema „Industrie 4.0“. Das<br />

Industrial-IT-Forum mit dem Demonstrator<br />

der SmartFactoryKL als zentralem<br />

Ausstellungsgegenstand war hier sehr<br />

gefragt. Jedem strategisch denkenden<br />

Unternehmen ist die Bedeutung dieses<br />

Themas, das heißt, die massive Steigerung<br />

des Softwareeinsatzes in Produkten<br />

und Produktionsmitteln, bewusst.<br />

DEM: An wen können sich die Unternehmen<br />

wenden, wenn sie Industrie-4.0-Prozesse<br />

und Lösungen verankern wollen?<br />

Stefan Hodek: Eine gute Adresse sind<br />

sicherlich die führenden Forschungsinstitute<br />

und Transferzentren. Methodische<br />

Grundlagen und technologische Ansätze<br />

6/<strong>2012</strong>


40 Automatisierung Industrie 4.0<br />

werden zuallererst dort aufgezeigt. Das<br />

DFKI in Kooperation mit der gemeinnützigen<br />

„Technologieinitiative SmartFactoryKL<br />

e.V.“ sollte in diesem Zusammenhang<br />

nicht unerwähnt bleiben. Gemeinsam mit<br />

zukunftsorientierten Unternehmen werden<br />

hier Lösungen für die Fabrikumgebung<br />

der Zukunft entwickelt und erprobt.<br />

In wenigen Jahren werden dann sicherlich<br />

auch eine Reihe von Produkten und Systemlösungen<br />

über deutsche Unternehmen<br />

kommerziell verfügbar sein.<br />

DEM: Für den Informationsaustausch und<br />

die Intelligenz in den Produktionssystemen<br />

soll das „Internet der Dinge“ sorgen.<br />

Was steckt hinter diesem Schlagwort?<br />

Stefan Hodek: Das „Internet der Dinge“<br />

beschreibt eine Vision, nach der sich das<br />

Internet mittels intelligenter Geräte in<br />

alle Bereiche unseres täglichen Lebens<br />

ausdehnt. Es bezeichnet die Verknüpfung<br />

eindeutig identifizierbarer physischer<br />

Objekte (zum Beispiel durch EPC,<br />

RFID, Sensorknoten) mit einer virtuellen<br />

Repräsentation über ein Netzwerk<br />

wie dem Internet. Diese Vernetzung und<br />

Kommunikation vieler uns umgebender<br />

Objekte ist uns aus dem Alltag<br />

schon bekannt und hält nun Einzug<br />

in die industrielle Produktion. Das Internet<br />

der Dinge kann daher als ein<br />

Enabler für die vierte industrielle Produktion<br />

angesehen werden.<br />

DEM: Im Gegensatz zum Maschinen-<br />

und Anlagenbau ist der Standort<br />

Deutschland bisher nicht besonders aufgefallen,<br />

was Innovationen in der IT und<br />

im Internet betrifft. Ist das nicht ein Nachteil?<br />

Info: Zur Person<br />

Dipl.-Ing. Stefan Hodek studierte<br />

Elektrotechnik an der TU Kaiserslautern.<br />

Seit 2008 arbeitet er als Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Deutschen<br />

Forschungszentrum für Künstliche<br />

Intelligenz (DFKI), im Forschungsbereich<br />

Innovative Fabrikssysteme unter<br />

der Leitung von Prof. Dr. Detlef Zühlke.<br />

Stefan Hodek beschäftigt sich mit der<br />

Erforschung von neuartigen Steuerungssystemen<br />

und -konzepten für die<br />

Produktion. Neben Service-basierten<br />

Ansätzen und der Übertragung von<br />

IKT-Paradigmen liegt sein Forschungsschwerpunkt<br />

in der Automatisierung<br />

der Feldgeräteintegration.<br />

Vernetzte eingebettete Systeme in Produktionsanlagen sind die Grundlage von Industrie 4.0.<br />

<br />

Bilder: DFKI<br />

Stefan Hodek: Dem können wir so nicht<br />

ganz zustimmen. Deutschland hat zwar<br />

kein Facebook, Google, Microsoft Windows<br />

oder Youtube und spielt damit dem<br />

Anschein nach im Consumer- /IT-Bereich<br />

eine untergeordnete Rolle. Im Business-<br />

Bereich sieht das aber ganz anders aus.<br />

Hier versteht es Deutschland sehr wohl,<br />

„Heutzutage besteht der Druck, hochausgereifte<br />

und individualisierte Produkte<br />

immer ressourceneffizienter zu<br />

fertigen, um im globalen Wettbewerb<br />

bestehen zu können.“<br />

hervorragende Software für Geschäftskunden<br />

und produzierende Unternehmen<br />

herzustellen. Man denke nur an SAP<br />

R3, das im Grunde schon synonym für ERP-<br />

Systeme verwendet wird. Außerdem gibt<br />

es sowohl seitens der Industrie als auch<br />

seitens der Wissenschaft sehr gut aufgestellte<br />

Forschungs- und Entwicklungszentren<br />

für Softwaresysteme. Die Region<br />

Süd-West-Deutschland mit technisch orientierten<br />

Universitäten, Fraunhofer-Instituten,<br />

Max-Planck-Instituten und dem<br />

DFKI ist da sicher ein gutes Beispiel.<br />

DEM: Offene Standards und zunehmende<br />

Intelligenz der Produkte und Fertigungsverfahren<br />

bringen Sicherheitsrisiken<br />

mit sich. Wie lassen sich diese am<br />

besten in den Griff bekommen?<br />

Stefan Hodek: Der erste Schritt ist die<br />

Schaffung und Schärfung des Bewusstseins<br />

für das Thema IT-Security bei allen<br />

Mitarbeitern in allen Unternehmensebenen.<br />

Der verantwortungsvolle Umgang<br />

mit Daten und Informationen muss die<br />

Basis des Handelns bilden. Darüber hinaus<br />

müssen intelligente Produkte von<br />

Haus aus „IT-secure“ sein, indem entsprechende<br />

Technologien eingebaut und<br />

auch richtig vorkonfiguriert sind. Offene<br />

Standards schließen IT-Security übrigens<br />

nicht aus. Im Gegenteil: Wirkliche<br />

Sicherheit wird nur durch Transparenz<br />

auch und besonders im Blick auf die<br />

eingesetzten Security-Protokolle und<br />

-Prinzipien erreicht.<br />

DEM: Wenn Sie sich ein typisches Fertigungsunternehmen<br />

in zwei, drei<br />

Jahren vorstellen: Wird man dann<br />

noch von Industrie 4.0 sprechen? Und<br />

welche Bestandteile der SmartFactory<br />

werden dann schon Standard sein?<br />

Stefan Hodek: Die Erfahrungen im Bereich<br />

der Produktion haben gezeigt, dass<br />

Veränderungen nicht von heute auf morgen<br />

vor sich gehen. Insofern wird Industrie<br />

4.0 sicher ein länger andauernder<br />

Prozess sein, bei dem wir uns gerade erst<br />

ganz am Anfang befinden. Die Durchgängigkeit<br />

von Kommunikationssystemen<br />

durch die Adaption von existierenden<br />

Internet-Standards und die Interoperabilität<br />

von Softwarewerkzeugen zur Steigerung<br />

der Wandelbarkeit von Produktionssystemen<br />

sind Beispiele, die sicher<br />

auch schon kurzfristig spürbare Veränderungen<br />

mit sich bringen werden.<br />

DEM: Herr Hodek, vielen Dank für das<br />

Gespräch.<br />

Das Interview führte Andreas Müller.<br />

6/<strong>2012</strong>


Kollaborative Produktentstehung<br />

Management<br />

41<br />

Ergebnisse einer Ingenieurs-Online-Umfrage<br />

Zu wenig Zeit für Kernaufgaben<br />

von Dipl.-Ing. Patrick Müller, Dipl.-Ing. Florian Pasch und Prof. Dr.-Ing. Rainer Stark<br />

In einer Studie untersuchten CONTACT Software, das Fraunhofer IPK und der VDI die „Kultur“ der heutigen<br />

kollaborativen Produktentstehung. Im Fokus standen die Ingenieure und ihr Empfinden bei den zu erledigenden<br />

Entwicklungsaktivitäten, den digitalen Werkzeugen, den Kollaborationsprozessen sowie deren Verbesserungspotenziale<br />

in der kollaborativen Produktentwicklung. Insgesamt bestätigte sich der Eindruck,<br />

dass es ein Mangel an Zeit für konzentriertes Arbeiten an den Kernaufgaben gibt. Zusätzlich offenbart sich<br />

dringender Handlungsbedarf, was ein transparentes Projektmanagement und die Informationslogistik in<br />

der kollaborativen Produktentwicklung betrifft.<br />

80,00%<br />

60,00%<br />

40,00%<br />

20,00%<br />

0,00%<br />

Hohe bis höchste<br />

Bedeutung<br />

Um den Herausforderungen in der<br />

Entwicklung komplexer, variantenreicher<br />

Systeme und kundenindividueller<br />

Produkte begegnen zu können,<br />

müssen die Arbeitsabläufe im Produktentstehungsprozess<br />

so weit wie möglich<br />

abgestimmt und das Produkt-, Prozess-<br />

und Projektwissen im Rahmen der<br />

virtuellen Produktentstehung effizient<br />

bereitgestellt werden. Bei komplexeren<br />

Produkten entstehen durch die Integration<br />

von Zulieferern ganze Entwicklungsnetzwerke,<br />

in denen die Beteiligten<br />

mit einer Vielzahl von Prozessen und<br />

mit unterschiedlichen digitalen Werkzeugen<br />

umgehen müssen. Für den dabei<br />

notwendigen Informationsaustausch<br />

sind Lösungen für das Produktdatenmanagement<br />

(PDM) und Product Lifecycle<br />

Management (PLM) ebenso wie Prozessstandards<br />

von zentraler Bedeutung [1].<br />

Die kollaborative Produktentstehung<br />

fordert Entwicklungsingenieure bis hin<br />

zu Entscheidungsträgern immer stärker<br />

heraus. Sie müssen mit einer Vielzahl<br />

von digitalen Werkzeugen, komplexen<br />

Prozessen unter Zeitdruck und mit ganzen<br />

Entwicklungsnetzwerken zurechtkommen.<br />

Um diesen Sachverhalt aus der<br />

Perspektive der Ingenieure zu untersuchen,<br />

wurde eine groß angelegte Studie<br />

des Fraunhofer IPK (Berlin), der CON-<br />

TACT Software GmbH (Bremen) und dem<br />

VDI (Düsseldorf) durchgeführt. Sie hatte<br />

zum Ziel, die kollaborative Produktentwicklung<br />

zu beleuchten und somit den<br />

aktuellen Stand zur industriellen Zusammenarbeit<br />

sowie den Umgang und die<br />

Zufriedenheit mit Lösungen der virtuellen<br />

Produktentwicklung zu erheben.<br />

An der Studie beteiligten sich 1.401<br />

Ingenieure aus den unterschiedlichsten<br />

Branchen. Sie kamen in ungefähr gleichen<br />

Anteilen von Großunternehmen<br />

bis hin zu Kleinunternehmen. Unter den<br />

befragten Ingenieuren waren 42,13 Prozent<br />

in Führungspositionen (Geschäftsführer,<br />

Abteilungs- und Teamleitung),<br />

27,39 Prozent in der Projektleitung,<br />

22,80 Prozent als Fachspezialist in der<br />

Entwicklung und 7,68 Prozent als Fachspezialist<br />

in der IT- sowie Prozessentwicklung<br />

tätig.<br />

Die hier geschilderte Auswertung legt<br />

ihren Schwerpunkt, was die digitalen<br />

Werkzeuge und die Entwicklungsaktivitäten<br />

betrifft, auf die Fachspezialisten der<br />

Entwicklung. Die Erkenntnisse aus der Zusammenarbeit,<br />

den Prozessen sowie IT-<br />

Trends treffen auf alle Studienteilnehmer<br />

zu. Die Prozentangaben beziehen sich immer<br />

auf die Gesamtheit der Rückläufer.<br />

<strong>Digital</strong>e Werkzeuge im Einsatz<br />

Im Allgemeinen besitzen E-Mails für 89,78<br />

Prozent, Office-Werkzeuge für 78,91 Prozent<br />

und sonstige Kommunikationswerkzeuge<br />

für 68,2 Prozent der Befragten eine<br />

hohe bis höchste Bedeutung. Sie sind für<br />

die Befragten im Alltagsgeschäft deutlich<br />

wichtiger als die ingenieursbezogenen<br />

Werkzeuge. Bei diesen besitzen die CAx-<br />

Systeme (CAD/CAE/CAM) für 54,41 Prozent<br />

aller Befragten eine hohe bis höchste<br />

Bedeutung. Etwas größer ist der Anteil,<br />

wenn man sich nur die Fachspezialisten<br />

der Entwicklung anschaut. Hier liegt er<br />

bei 61,37 Prozent. Ganz anders sieht das<br />

Bild bei der Bedeutung von PDM- und<br />

Welche Bedeutung haben die PDM- und ERP-Systeme für ihre Arbeit?<br />

Mittlere Bedeutung Geringe bis gar keine<br />

Bedeutung<br />

PDM-Systeme<br />

Fachspezialisten Entwicklung<br />

80,00%<br />

60,00%<br />

40,00%<br />

20,00%<br />

0,00%<br />

Hohe bis höchste<br />

Bedeutung<br />

Ingenieure in anderen Rollen<br />

Grafik 1: Bedeutung der PDM- und ERP-Systeme nach Unternehmensrollen.<br />

Mittlere Bedeutung geringe bis gar keine<br />

Bedeutung<br />

ERP-Systeme<br />

6/<strong>2012</strong>


42 Management Kollaborative Produktentstehung<br />

Das System unterstützt mich persönlich sehr gut.<br />

80,00%<br />

60,00%<br />

40,00%<br />

20,00%<br />

0,00%<br />

trifft voll zu trifft zu trifft weniger zu trifft gar nicht<br />

zu<br />

PDM-Systeme<br />

Fachspezialisten Entwicklung<br />

Kernaufgaben wie Entwickeln,<br />

Konstruieren und Absichern<br />

Kommunizieren, Koordinieren und sich<br />

abstimmen<br />

Unterlagen und Informationen suchen und<br />

beschaffen<br />

Ergebnisse prüfen und freigeben<br />

Erfassen von Daten und Routineaufgaben<br />

erledigen<br />

80,00%<br />

60,00%<br />

40,00%<br />

20,00%<br />

0,00%<br />

trifft voll zu trifft zu trifft weniger zu trifft gar nicht<br />

zu<br />

Ingenieure in anderen Rollen<br />

Welchen zeitlichen Anteil an Ihrer täglichen Arbeit nehmen folgende<br />

Tätigkeiten ein?<br />

ERP-Systeme<br />

Grafik 2: Empfundene Unterstützung durch die PDM- und ERP-Systeme nach Unternehmensrollen.<br />

Wissensmanagement<br />

lchen zeitlichen Anteil an Ihrer täglichen Arbeit nehmen folgende<br />

Tätigkeiten ein?<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

ernaufgaben wie Entwickeln,<br />

>40% 21-40% 40%<br />

Entwicklung<br />

21-40%<br />

und<br />


Kollaborative Produktentstehung<br />

Management<br />

43<br />

Mit wem arbeiten Sie in welchem Umfang zsammen?<br />

orientierte Denken bei den Ingenieuren<br />

durchgesetzt hat. So wünschen sich 76,17<br />

Prozent Workflows, die sie selbst ad hoc<br />

formulieren und anpassen können und<br />

die Kunden, Partner und Lieferanten einschließen.<br />

Viele Ingenieure bemängeln<br />

jedoch die Informationslogistik innerhalb<br />

der Prozesse. 51,89 Prozent der Befragten<br />

geben an, dass die benötigten Daten<br />

nicht in der richtigen Form und bei 42,57<br />

Prozent nicht in der geforderten Zeit zur<br />

Verfügung stehen. Auch fühlen sich 50,86<br />

Prozent über Änderungen ihrer Aufgaben<br />

nicht rechtzeitig informiert. So begreifen<br />

86,58 Prozent eine Google-ähnliche Suche<br />

über alle Daten im eigenen Unternehmen<br />

hinweg als nützliche bis sehr nützliche Zukunftsidee.<br />

Auch das Projektgeschehen<br />

scheint für viele nicht transparent genug<br />

zu sein. So wünschen sich 96,54 Prozent<br />

mehr Transparenz in Zuständigkeiten, Arbeitsumfängen<br />

und Projektfortschritten.<br />

Zudem bemängeln 49,05 Prozent, dass Ergebnisse<br />

und Erfahrungswissen aus bisherigen<br />

Projekten schwer zugänglich seien.<br />

eingaben gegenüber. So beurteilen 58,16<br />

Prozent der Befragten IT-Services aus der<br />

Cloud, 60,25 Prozent interne soziale Netzwerke,<br />

63,88 Prozent soziale Netzwerke<br />

für den Austausch mit Kunden, Partnern<br />

sowie Lieferanten und 84,39 Prozent eine<br />

Spracheingabe als weniger bis gar nicht<br />

nützliche Zukunftsidee (Grafik 6).<br />

Fazit und Ausblick<br />

Intensive bis sehr intensive Zusammenarbeit<br />

Die Studie bestätigt im Wesentlichen die<br />

Gelegentliche Zusammenarbeit<br />

Perspektive, dass es einen Mangel an Zeit<br />

Seltene bis gar keine Zusammenarbeit<br />

für konzentriertes Arbeiten an den Kernaufgaben<br />

Grafik 5: Intensität und Umfang der Zusammenarbeit.<br />

gäbe. Die Koordination mo-<br />

derner Entwicklungsaufgaben verdrängt<br />

zunehmend technisch fundiertes <strong>Engineering</strong><br />

zwischenmenschliche<br />

Welche Möglichkeiten nutzen<br />

Hürden<br />

Sie zum<br />

sowie<br />

Austausch<br />

Ein-von<br />

und konstruktive Tätigkeiten, so engungen durch CAD- komplexe und Produktdaten? und zum Teil<br />

dass eine intensive Auseinandersetzung „praxisfremde“ Prozessvorgaben, die Ingenieure<br />

mit komplexen und funktionsreichen<br />

einschränken und den Nutzen<br />

E-Mail<br />

CAx-Werkzeugen und PLM-Lösungen für von verfügbaren digitalen Werkzeugen<br />

viele Ingenieure nicht mehr möglich ist. limitieren.<br />

Spezielle<br />

Insbesondere muss in dieser Situation Datenaustauschplattform<br />

Um die Kollaborationsfähigkeit messbar<br />

verhindert werden, dass die Ingenieure<br />

zu machen, wird auf Basis der Er-<br />

zu Erfüllungsgehilfen digitaler Werkzeuge<br />

kenntnisse aus der Studie ein Bewertungsmodell<br />

werden. Zusätzlich scheint auch der<br />

aufgebaut. Dieses greift auf<br />

PDM / ERP<br />

Kollaborationsbedarf durch die heutigen die Dimensionen Koordination, Kommunikation<br />

IT-Trends<br />

Viele Ingenieure wünschen sich eine Verbesserung<br />

des mobilen Arbeitens, obwohl<br />

68,27 Prozent der Befragten weniger als<br />

10 Prozent auf Reisen und 56,47 Prozent<br />

weniger als 10 Prozent bei Kunden, Lieferanten<br />

und Partnern arbeiten. Trotzdem<br />

sind 81,98 Prozent der Meinung, dass mobiles<br />

des Arbeiten Nutzens mit von allen IT-Trends Daten, die man im<br />

Bewertung<br />

Unternehmen zur Verfügung hat, nützlich<br />

PLM-Umgebungen nicht hinreichend bedient<br />

zu werden. So fühlen sich zwar die<br />

meisten Ingenieure durch PDM-System<br />

gut unterstützt, nutzen zum Austausch<br />

von CAD- und Produktdaten aber andere<br />

Möglichkeiten. Was die Kollaborationsfähigkeit<br />

angeht, bestehen klare Wünsche<br />

nach Standardisierung, Projekttransparenz<br />

und der Fähigkeit, unternehmensübergreifende<br />

Prozesse bedarfsgerecht<br />

und Wissensintegration 0,00% 20,00% [2] 40,00% zu-<br />

rück und<br />

Austausch<br />

ergänzt<br />

mit Zulieferern<br />

die Informationslogistik.<br />

In dem Modell werden einzelne<br />

und Ingenieurdienstleistern<br />

Austausch mit Kunden<br />

Ausprägungsmerkmale für die vier Dimensionen<br />

erarbeitet, die dann den Bewertungsrahmen<br />

definieren. Es soll einer<br />

Nachweisbarkeit von „Kollaborationsfähigkeit“<br />

dienen und auch Aspekte wie<br />

die Verfügbarkeit digitaler Werkzeuge,<br />

der Schnittstellen zum Datenaustausch<br />

60,00%<br />

bis Spracheingabe sehr nützlich "Soziale sei. Netzw Auch Interne 66,52 „Sozia Prozent IT-Services zu aus gestalten. Verfügbarkeit Die Mobiles Analyse Arbeiten der unterwegs Freitext-miantworten allen sowie Daten, der die Prozessschnittstellen man im<br />

im Pro-<br />

66,52% gibt zusätzlich 81,98% Indizien dafür, duktentstehungsprozess einbeziehen.<br />

ützlich bis se halten 15,61% die Verfügbarkeit 36,12% der 39,75% Daten auf 41,84%<br />

eniger bis ga 84,39% 63,88% 60,25% 58,16% 33,48% 18,02%<br />

mobilen Endgeräten wie Smart phones dass nicht zwingend Defizite der digitalen<br />

Über die Studie hinaus besteht die Überlegung,<br />

für wichtig. Skeptisch stehen die Befragten<br />

den IT-Trends wie Services aus der<br />

Cloud, sozialen Netzwerken und Sprachon<br />

Werkzeuge für die schwierige Situati-<br />

in der kollaborativen Produktentwicklung<br />

sorgen. Oft sind es strukturelle und<br />

diese in regelmäßigen Abstän-<br />

den zu wiederholen und gegebenenfalls<br />

auf die europäische oder internationale<br />

Ebene auszuweiten.<br />

rt<br />

Wie bewerten Sie den Nutzen der folgenden Funktionen und Zukunftsideen für<br />

Ihre Arbeit?<br />

Mobiles Arbeiten unterwegs mit allen Daten, die<br />

man im Unternehmen zur Verfügung hat.<br />

Verfügbarkeit Ihrer Daten auf mobilen Endgeräten<br />

wie Smartphones.<br />

IT-Services aus der Cloud.<br />

Interne „Soziale Netzwerke“ für den Austausch im<br />

Unternehmen rund um Ihre Arbeit.<br />

"Soziale Netzwerke" für den Austausch mit<br />

Kunden, Partnern und Lieferanten.<br />

Spracheingabe statt Maus und Tastatur bei der<br />

Systembedienung.<br />

Nützlich bis sehr nützlich<br />

Grafik 6: Bewertung des Nutzens von IT-Trends.<br />

0,00% 20,00% 40,00% 60,00% 80,00% 100,00%<br />

Weniger bis gar nicht nützlich<br />

Mit Partnern<br />

Mit Zulieferern und<br />

Ingenieurbüros<br />

Mit Kunden<br />

Mit anderen Abteilungen<br />

Mit der eigenen Abteilung<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Literatur-Hinweise: [1] Stark, R.; Hayka, H.; Israel,<br />

J.H.; Kim, M.; Müller, P.; Völlinger, U.: Virtuelle<br />

Produktentstehung in der Automobilindustrie. Erschienen<br />

in: Informatik Spektrum, 1/2011, S. 20-<br />

28, DOI 10.1007/s00287-010-0501-z, 2011<br />

[2] Steinheider, B.: Supporting the co-operation of<br />

R&D-teams in the product development process.<br />

Erschienen in: Proceedings of the 5th conference<br />

on engineering design and automation, Las Vegas,<br />

Nevada, 2001<br />

Dipl.-Ing. Patrick Müller und Dipl.-Ing. Florian<br />

Pasch sind Mitarbeiter des Fraunhofer-IPK in<br />

Berlin. Prof. Dr.-Ing. Rainer Stark ist Direktor<br />

des Geschäftsfeldes Virtuelle Produktentstehung<br />

beim Fraunhofer-IPK in Berlin.<br />

6/<strong>2012</strong>


44 Management Studie zum globalen Baumaschinenmarkt<br />

In Emerging Markets punkten, Heimatmarkt verteidigen<br />

Spagat der deutschen<br />

Baumaschinenhersteller<br />

Von Andrea Steverding<br />

Im Weltmarkt für Baumaschinen werden die Karten neu gemischt. Chinesische Hersteller haben in den vergangenen<br />

Jahren signifikante Weltmarktanteile erobert und nehmen jetzt massiv Kurs auf die Schwellenländer,<br />

vor allem die „Emerging Markets 2.0“ in Südostasien, im Mittleren Osten und in Afrika. Für die westlichen<br />

Produzenten heißt es, schnell gezielte Strategien für die aufstrebenden Märkte zu entwickeln, um an deren<br />

rasantem Wachstum partizipieren zu können. Parallel dazu müssen sie ihre Position auf den Heimatmärkten<br />

absichern und in China Nischen als Qualitäts- und Technologieführer besetzen. Dies sind Ergebnisse der aktuellen<br />

Oliver-Wyman-Studie zum globalen Baumaschinenmarkt.<br />

Die Zeichen im globalen Baumaschinenmarkt<br />

stehen in den kommenden<br />

Jahren klar auf Wachstum. Bis<br />

2015 erwarten Branchenexperten ein<br />

Marktvolumen von rund 150 Milliarden<br />

US-Dollar. Nach den rund 100 Milliarden<br />

US-Dollar im Jahr 2010 entspricht dies einer<br />

jährlichen Zuwachsrate von über sieben<br />

Prozent. Treiber dieses Wachstums<br />

ist vor allem China. Der Baumaschinenmarkt<br />

der Volksrepublik hat nicht nur<br />

während, sondern auch nach der Krise<br />

enorm zugelegt. Hatte China 2008 einen<br />

Anteil von 15 Prozent am Weltmarkt,<br />

war dieser zwei Jahre später auf mehr als<br />

30 Prozent hochgeschnellt. Im gleichen<br />

Zeitraum rutschte die Triade Europa, USA<br />

und Japan von 62 auf nur 47 Prozent ab.<br />

Bis 2015 wird China seinen Anteil nahezu<br />

konstant halten, die Triade dagegen<br />

bleibt weiter unter 50 Prozent.<br />

Chinas Hersteller<br />

wachsen überproportional<br />

Hand in Hand mit dem boomenden Heimatmarkt<br />

sind chinesische Baumaschinenhersteller<br />

extrem gewachsen. Zwischen<br />

2004 und 2010 konnte etwa XCMG<br />

seinen Umsatz verdoppeln, Zoomlion<br />

legte um das Vierfache zu, Sany gelang<br />

mit rund fünf Milliarden US-Dollar sogar<br />

eine Verfünffachung. Damit eroberten<br />

alle drei im Jahr 2010 die Top Ten des<br />

globalen Baumaschinenmarkts. Zugleich<br />

glänzten sie mit EBIT-Margen zwischen<br />

14 bis 21 Prozent, während die beiden<br />

weltgrößten Baumaschinenproduzenten<br />

gewachsen<br />

Weltmarkt für Baumaschinen<br />

In Milliarden US-Dollar<br />

Quellen: Yellow table, Freedonia, Off-highway Research, VDMA, GTAI, Experteninterviews, Oliver Wyman-Analyse<br />

© OLIVER WYMAN<br />

Caterpillar und Komatsu nur auf acht beziehungsweise<br />

zwölf Prozent kamen.<br />

Längst machen die chinesischen Player<br />

auch außerhalb ihres starken Binnenmarkts<br />

mobil. In Europa wuchsen sie<br />

2010 um 60 Prozent, in Nordamerika um<br />

über 80 Prozent und in Japan um rund<br />

ein Drittel. Gleichzeitig stoßen sie die Tür<br />

Der chinesische Baumaschinenmarkt ist während und kurz nach der Krise extrem<br />

51,4<br />

2,3 6,3<br />

1,0 1,2<br />

5,3<br />

5,8<br />

12,8<br />

16,7<br />

CAGR<br />

+16,1%<br />

108,5<br />

14,4<br />

4,8<br />

2,9<br />

2,8<br />

15,8<br />

8,9<br />

24,4<br />

34,5<br />

CAGR<br />

-31,4%<br />

74,4<br />

11,1<br />

3,8<br />

2,9 0,9<br />

17,2<br />

5,4<br />

14,0<br />

102,3<br />

12,0<br />

4,4<br />

3,81,0<br />

33,0<br />

6,6<br />

18,1<br />

109,6<br />

11,8<br />

4,6<br />

4,5<br />

1,0<br />

34,7<br />

6,3<br />

20,8<br />

19,1 23,4 25,8<br />

145,3<br />

15,4<br />

6,1<br />

1,5<br />

8,0<br />

43,9<br />

6,6<br />

24,5<br />

39,4<br />

2003 2008 2009 2010 2011E 2015E<br />

CAGR<br />

+7,3% CAGR<br />

Rest der Welt<br />

Lateinamerika<br />

GUS<br />

Indien<br />

Nordamerika<br />

’03-’08 ‘08-‘09 ‘10-‘15<br />

Der chinesische Baumaschinenmarkt ist während und kurz nach der Krise extrem gewachsen.<br />

Besonders drastisch ist der Wechsel von 2009 auf 2010: Japanische, europäische und nordamerikanische<br />

Hersteller haben durchaus kräftig zugelegt, doch die chinesischen Anbieter konnten<br />

ihren Marktanteil von 17,2 auf 33 Milliarden US-Dollar fast verdoppeln. Bilder: Oliver Wyman<br />

China<br />

Japan<br />

Europa<br />

18,1%<br />

15,5%<br />

19,5%<br />

21,8%<br />

24,7%<br />

8,9%<br />

13,7%<br />

15,6%<br />

-23,1%<br />

-19,5%<br />

-70,5%<br />

2,5%<br />

8,7%<br />

-39,5%<br />

-42,6%<br />

-44,5%<br />

5,1%<br />

6,7%<br />

8,1%<br />

16,2%<br />

5,9%<br />

0,0%<br />

6,2%<br />

11,0%<br />

6/<strong>2012</strong>


Studie zum globalen Baumaschinenmarkt<br />

Management<br />

45<br />

Drei Baumaschinenhersteller aus China haben sich in nur sechs Jahren in die<br />

Top Ten der Branche gearbeitet<br />

zu den rasant wachsenden Schwellenländern<br />

wie Russland, Brasilien oder Indien<br />

immer weiter auf. Zuwachsraten von weit<br />

über 100 Prozent sprechen eine eindeutige<br />

Sprache. „Der Kampf um die Emerging<br />

Markets 2.0 ist eröffnet“, sagt Romed<br />

Kelp, Partner und Baumaschinenexperte<br />

bei Oliver Wyman. „Mit inzwischen halbwegs<br />

robusten Low-Cost-Produktlinien<br />

und lokalen Wertschöpfungsstrukturen<br />

sind die chinesischen Hersteller den<br />

westlichen Produzenten derzeit mehr als<br />

einen Schritt voraus. Diese sollten dort<br />

zügig an ihrer Position arbeiten.“<br />

Heimatmarkt verteidigen<br />

Die Herausforderungen für die etablierten<br />

Baumaschinenhersteller sind enorm.<br />

Sie müssen in den kommenden Jahren<br />

an drei Fronten gleichzeitig Schlachten<br />

schlagen. So gilt es, den Heimatmarkt zu<br />

verteidigen. Noch haben die chinesischen<br />

Wettbewerber in den Triade-Märkten<br />

nicht viel Terrain gewonnen. Kunden in<br />

Europa, den USA oder Japan bevorzugen<br />

nach wie vor westliche, technologisch<br />

hochwertige Produkte in bester Qualität.<br />

Die etablierten Baumaschinenherstel-<br />

Wachstum chinesischer Player<br />

Umsatz in Millionen US-Dollar<br />

Zoomlion<br />

XCMG<br />

Sany<br />

1 Nur Baumaschinenumsätze 2010, basierend auf Segmentzahlen (sofern verfügbar) oder konsolidierten Unternehmensangaben<br />

2 Operative Gewinnmarge<br />

Quellen: Yellow table, Thomson, Bloomberg, Geschäftsberichte, Websites der Unternehmen<br />

© OLIVER WYMAN<br />

1.088<br />

4.708<br />

2004 2010<br />

2.548<br />

4.463<br />

2004 2010<br />

1.044<br />

x 4,3<br />

x 1,8<br />

x 4,9<br />

5.102<br />

2004 2010<br />

Ranking der Baumaschinenhersteller<br />

Umsatz 1 in Millionen US-Dollar<br />

EBIT-<br />

Marge 2<br />

27.767<br />

Caterpillar<br />

17.781<br />

Komatsu<br />

hen aber können sich die Hersteller der<br />

Triade-Märkte auf ihrem komfortablen<br />

Polster nicht. Wenn chinesische Player<br />

mittelfristig dazu übergehen, westliche<br />

Baumaschinenhersteller in großem Stil<br />

zu kaufen, um sich in puncto Technologie<br />

und Service zu verbessern, könnten sich<br />

auf deren Heimatmärkten Wettbewerbsler<br />

sind nah an ihren Kunden und haben<br />

ein fundiertes Verständnis für deren Anforderungen.<br />

Mit starken Markenimages,<br />

dicht geflochtenen Vertriebs- und Servicenetzen,<br />

starker Ersatzteilversorgung<br />

und anderen Dienstleistungen bieten sie<br />

Rundum-Sorglos-Pakete und sichern so<br />

den Zugang zu ihren Kunden ab. Ausru-<br />

OEMs aus<br />

etablierten Märkten<br />

8.398 8.325<br />

Hitachi<br />

Volvo<br />

OEMs aus<br />

Schwellenländern<br />

6.392<br />

5.200 5.102 4.418 4.708 4.463<br />

3.159<br />

2.270 1.625<br />

7. 8. 9.<br />

405<br />

Liebherr<br />

Doosan<br />

Terex<br />

JCB<br />

Sany XCMG Lonking<br />

Guangxi<br />

Zoomlion Liugong BEML<br />

8% 12% 2 6% n/a<br />

21% 18%<br />

12% 12% -2% n/a 14% 12% 20% 13%<br />

Platzierung im Ranking der Top-Player<br />

Die drei chinesischen Baumaschinenhersteller Zoomlion, XCMG und Sany haben sich in nur<br />

sechs Jahren in die Top Ten der Branche gearbeitet.<br />

x.<br />

Putzmeister und Sany schließen sich zusammen<br />

Die Putzmeister Holding GmbH und die<br />

SANY Heavy Industry Co., Ltd. haben im<br />

Januar <strong>2012</strong> die Unterzeichnung einer<br />

Vereinbarung über den Zusammenschluss<br />

beider Unternehmen bekanntgegeben.<br />

Sany erwirbt gemeinsam mit<br />

dem chinesischen Private-Equity-Unternehmen<br />

CITIC PE Advisors (Hong Kong)<br />

Limited 100 Prozent an Putzmeister. Zu<br />

den finanziellen Details der Transaktion<br />

haben beide Parteien Stillschweigen<br />

vereinbart.<br />

Globaler Marktführer<br />

für Betonpumpen<br />

Putzmeister entwickelt, produziert und<br />

verkauft weltweit Maschinen, insbesondere<br />

Betonpumpen, für die Bauindustrie,<br />

den Berg- und Tunnelbau sowie<br />

für industrielle Großprojekte. Sany mit<br />

Sitz in Changsha, China, ist ein großer<br />

chinesischer Hersteller von Baumaschinen<br />

und Marktführer für Betonpumpen<br />

in China, dem größten und am stärksten<br />

wachsenden Markt für Betonpumpen<br />

und Industrieausrüstung weltweit. Die<br />

Geschäftsaktivitäten von Putzmeister<br />

und Sany sind vor allem im Blick auf die<br />

geografische Ausrichtung in hohem<br />

Maße komplementär. Der Zusammenschluss<br />

des chinesischen Marktführers<br />

für Betonpumpen mit dem führenden<br />

Anbieter in den meisten Märkten außerhalb<br />

Chinas folgt daher einer strategischen<br />

und industriellen Logik: Aus der<br />

Transaktion geht ein globaler Marktführer<br />

für Betonpumpen hervor.<br />

Beide Partner profitieren von der neuen<br />

Konstellation. Die Finanzkraft von Sany<br />

sichert Putzmeister Wachstumsperspektiven<br />

und einen signifikanten Vorsprung<br />

gegenüber der Konkurrenz. Sany<br />

komplettiert das eigene Portfolio mit<br />

technologisch führenden Produkten und<br />

Innovationen „Made in Germany“ sowie<br />

einem starken Vertriebs- und Servicenetz<br />

außerhalb Chinas. Zum ersten Mal<br />

in der Geschichte entscheidet sich ein<br />

deutsches mittelständisches Unternehmen,<br />

mit einem chinesischen Partner<br />

zusammenzugehen.<br />

Betonpumpen<br />

von Putzmeister<br />

im Einsatz.<br />

Bilder: Putzmeister<br />

6/<strong>2012</strong>


46 Management Studie zum globalen Baumaschinenmarkt<br />

dynamik und Marktumfeld massiv verändern.<br />

Entsprechend gilt es, Technologieführerschaft,<br />

Serviceorientierung und<br />

Produktqualität konsequent beizubehalten<br />

und weiter auszubauen. Möglichkeiten<br />

hierfür sind vorhanden.<br />

XCMG erwirbt SCHWING<br />

Die Xuzhou Construction Machinery Group, kurz<br />

XCMG, ein chinesischer Marktführer der Baumaschinenbranche,<br />

gab im April seine Absicht<br />

bekannt, den weltweit führenden Produzenten<br />

von Betonbaumaschinen, die deutsche SCHWING<br />

Group Co. Ltd., zu erwerben. Derzeit wird die<br />

Vereinbarung von den Behörden geprüft. Vorausgegangen<br />

waren bereits Aufkäufe von zwei europäischen<br />

Unternehmen von Komponenten und<br />

Teilen durch XCMG. Die enge Zusammenarbeit<br />

zwischen XGMG und SCHWING markiert einen<br />

weiteren Schritt der Bemühungen Chinas, seine<br />

Industrie für den Eintritt in den internationalen<br />

Markt für Marken-Baumaschinen zu wappnen.<br />

Autobetonpumpe<br />

SCHWING S 45 SX und<br />

deren Arbeitsbereich.<br />

Bilder: SCHWING Group<br />

Chinesische Baumaschinenhersteller nehmen jetzt massiv Kurs auf die Emerging<br />

Markets<br />

Nordamerikanische<br />

OEMs<br />

Neue Wettbewerbsarena<br />

© OLIVER WYMAN<br />

1<br />

Nischen in China besetzen<br />

China ist und bleibt für westliche Baumaschinenhersteller<br />

ein spannender Markt.<br />

Mit einem Weltmarktanteil von mehr<br />

als 30 Prozent steht die Bedeutung dieses<br />

regionalen Marktes außer Frage. Hier<br />

heißt daher die Devise, den chinesischen<br />

Markt richtig zu definieren –, und zwar im<br />

obersten Teil der Qualitätspyramide. Die<br />

Chancen, im chinesischen Massenmarkt<br />

Erfolg zu haben, sind gering. Die einheimischen<br />

Incumbents sind stark aufgestellt,<br />

haben ein breites Produktportfolio<br />

und sind gut vernetzt mit den lokalen<br />

Bauunternehmen. Davon abgesehen haben<br />

sie deutlich günstigere Preise.<br />

Für ein Produkt westlicher Prägung<br />

eignet sich allein das oberste Marktsegment.<br />

Gerade bei erfolgs- oder zeitkritischen<br />

Projekten bevorzugen sowohl chinesische<br />

als auch westliche Kunden, die<br />

in China aktiv sind, häufig erstklassige<br />

Technologie und Qualität. „Das Premiumsegment<br />

in China ist zwar überschaubar,<br />

aber auch lukrativ“, sagt Tom Sieber,<br />

Co-Autor der Oliver-Wyman-Studie. „Zugleich<br />

ist es die Basis für weiteres Vorankommen.<br />

In dem Maße, in dem sich China<br />

technologisch nach oben entwickelt,<br />

steigt das Absatzpotenzial der etablierten<br />

Hersteller.“<br />

Chancen in den<br />

Schwellenländern nutzen<br />

Das größte Augenmerk muss indes der<br />

Eroberung der neuen Märkte gelten. Die<br />

einfachen und kostengünstigen Produkte,<br />

mit denen Chinas Baumaschinenproduzenten<br />

ihren Heimatmarkt beherrschen,<br />

entsprechen auch den Bedürfnissen der<br />

Schwellenländer. Für diese wenig premiumaffinen<br />

Märkte wie Russland, Indien<br />

und auch die VISTA-Staaten Vietnam, Indonesien,<br />

Südafrika, Türkei und Argentinien<br />

benötigen die westlichen Hersteller<br />

Produkte, die simpel und robust in der<br />

Handhabung sind sowie die spezifischen<br />

Erfordernisse dieser Regionen erfüllen.<br />

Um dem chinesischen Wettbewerb die<br />

Stirn zu bieten, reicht es allerdings nicht<br />

aus, ein europäisches oder amerikanisches<br />

Hightech-Produkt technologisch<br />

abzuspecken. Vielmehr müssen vor Ort<br />

Entwicklungs- und Produktionsstrukturen<br />

geschaffen werden. Nur so können<br />

die etablierten Player auch preislich und<br />

bei den Kosten dagegenhalten.<br />

1<br />

Anmerkung: Illustrative Darstellung, Fokus auf die südliche Hemisphäre<br />

Quelle: Oliver Wyman-Studie “Choose Your Weapons for the Battles on Next Emerging Markets!”<br />

1<br />

Westeuropäische<br />

OEMs<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

Chinesische<br />

OEMs<br />

2<br />

Andere asiatische<br />

OEMs (Japan, Korea)<br />

1 Traditionelle Globalisierung<br />

2<br />

Seit 2010: Globalisierung 2.0<br />

Chinesische Hersteller nehmen jetzt Kurs auf die entstehenden Baumaschinen-Märkte der Südhalbkugel.<br />

Eine Möglichkeit besteht darin, sich durch<br />

Kauf, Mehrheitsbeteiligung oder Joint<br />

Venture mit einem einheimischen Partner<br />

zu verbünden und dessen landesspezifische<br />

Produktplattform technologisch<br />

ein Stück weit aufzupolieren. Allerdings<br />

sind die lokalen Industriestrukturen oftmals<br />

schwach ausgeprägt. Ein Blick in die<br />

LKW-Branche zeigt eine Alternative auf:<br />

die Entwicklung und Fertigung adäquater<br />

Produkte direkt vor Ort in Eigenregie. Dies<br />

muss für jede Region separat entschieden<br />

werden. So hat sich Daimler beispielsweise<br />

in Russland bei einem Truck-Hersteller<br />

beteiligt, in Indien dagegen wird „stand<br />

alone“ mit einem lokalisierten Produkt<br />

und eigenem Markennamen agiert.<br />

Die Zeit drängt<br />

Welche Strategie die westlichen Baumaschinenhersteller<br />

auch wählen – für Zögern<br />

bleibt keine Zeit. Wer rasch handelt,<br />

hat gute Chancen, am Wachstum der aufstrebenden<br />

Märkte zu partizipieren. Trotz<br />

ihres Startvorteils sind die chinesischen<br />

Produzenten noch keineswegs fest etabliert.<br />

Darüber hinaus ist die Zahl bedeutender<br />

einheimischer Anbieter in den<br />

Schwellenländern gering. Incumbents<br />

wie in China gibt es kaum. Nahezu alle<br />

Player in den neuen Märkten sind ausländischer<br />

Natur. „Dadurch lässt sich der Kuchen<br />

leichter verteilen“, betont Kelp.<br />

„Doch die etablierten Hersteller müssen<br />

jetzt beim Tempo zulegen. In spätestens<br />

zehn Jahren ist das Rennen in den neuen<br />

Märkten entschieden.“<br />

to<br />

6/<strong>2012</strong>


Anforderungsmanagement<br />

Management<br />

47<br />

Bewertung und Absicherung von Anforderungen<br />

Testorientierte<br />

Anforderungsverfeinerung<br />

Von Dipl.-Ing. Alexander NaSS und B.Sc. Werner Huttner<br />

Anforderungen spielen nicht nur bei der Entwicklung disziplinübergreifender Systeme eine wichtige Rolle.<br />

Vergessene oder nicht ausreichend berücksichtigte Anforderungen müssen in den späteren Entwicklungsschritten<br />

mit teuren und zeitintensiven Iterationsschleifen behoben werden. Wie sich dies vermeiden lässt,<br />

wird derzeit im Rahmen eines Forschungsprojekts untersucht.<br />

Das Kooperationsforschungsprojekt<br />

sAmTest (Strukturierte Anforderungserhebung<br />

mechatronischer<br />

Systeme auf Grundlage einer frühzeitigen<br />

Testspezifikation) hat sich zum Ziel<br />

gesetzt, den Prozess der Anforderungserhebung<br />

und -absicherung zu verbessern.<br />

Hierzu haben sich die HUENGSBERG AG<br />

und sechs weitere KMUs aus der Informations-<br />

und Kommunikationstechnik mit<br />

der TU München (Lehrstuhl für Automatisierung<br />

und Informationssysteme) zusammengeschlossen,<br />

um eine geeignete<br />

Methode zu entwickeln. Diese soll die<br />

frühen Phasen der Produktentwicklung<br />

derart unterstützen, dass:<br />

• die Vollständigkeit, Genauigkeit und die<br />

Konsistenz der Anforderungen sichergestellt<br />

werden kann<br />

• Abnahmekriterien für den Systemtest<br />

zur Verfügung stehen<br />

• sich der Abstimmungsprozess zwischen<br />

Unternehmen und Disziplinen verbessert.<br />

Der Kerngedanke der Methode besteht<br />

darin, dass der Anwender bereits bei der<br />

Anforderungserhebung und -detaillie-<br />

rung Elemente der später notwendigen<br />

Systemtestfälle berücksichtigen muss<br />

und auf diese Weise der Testgedanke<br />

schon in den frühen Phasen an Bedeutung<br />

gewinnt. Durch die Einbeziehung<br />

werden Fragestellungen bei der Anforderungsverfeinerung<br />

aufgeworfen, die<br />

wertvolle Hinweise auf die Korrektheit<br />

und die Vollständigkeit der Spezifikation<br />

geben. Realisiert wird die Einbeziehung<br />

durch die Betrachtung der Anforderungen<br />

gemeinsam mit dem Systemmodell<br />

und der Systemtestspezifikation (Bild 1).<br />

Bild 1: Zusammenhang<br />

zwischen<br />

Anforderungen, Systemelementen<br />

und<br />

Testfällen.<br />

6/<strong>2012</strong>


48 Management<br />

Anforderungsmanagement<br />

Kugellabyrinth<br />

ID: 135<br />

New<br />

Out of the box<br />

ID: 0<br />

0%<br />

Einflüsse von Außen verringern<br />

ID: 112<br />

New<br />

Optische Rückmeldung<br />

ID: 12<br />

0%<br />

New<br />

New<br />

New<br />

New<br />

Reseten<br />

New<br />

Einsatzort<br />

ID: 10<br />

0%<br />

Lagekompensation<br />

ID: 52<br />

0%<br />

Detektion von externer Blockierung<br />

ID: 54<br />

0%<br />

ID: 183<br />

Abmessungen<br />

0% ID: 4<br />

Spielplatte bewegen<br />

0%<br />

ID: 107<br />

Kosten<br />

ID: 117<br />

New<br />

New<br />

New<br />

Geringe Reaktionszeit bei Steuerung<br />

ID: 16<br />

0%<br />

Spielplatte gesteuert bewegen<br />

Kosten Steuerung<br />

ID: 22<br />

0%<br />

New<br />

Kosten Regelung<br />

ID: 24<br />

0%<br />

ID: 122<br />

Regelbarkeit<br />

ID: 18<br />

New<br />

New<br />

New<br />

Hohe Präzision bei Steuerung<br />

ID: 14<br />

Betriebsarten<br />

0%<br />

ID: 8<br />

0%<br />

New<br />

Gesteuertes Kippen um die x-Achse<br />

ID: 36<br />

0%<br />

New<br />

Gesteuertes Kippen um die y-Achse<br />

ID: 38<br />

0%<br />

Spielplatte geregelt bewegen<br />

ID: 129<br />

New<br />

Geregeltes Kippen um die x-Achse<br />

ID: 42<br />

0%<br />

0%<br />

New<br />

Geregeltes Kippen um die y-Achse<br />

ID: 44<br />

0%<br />

Start/Stopp<br />

ID: 2<br />

0%<br />

Bild 2: Baumstruktur der Anforderungen<br />

des Applikationsbeispiels<br />

Kugellabyrinth mit zusätzlichen<br />

Informationen.<br />

Nutzer<br />

ID: 41<br />

Nutzereingabe (X, Y, Start, Select)<br />

Optische Statusrückmeldung<br />

Servomotor x-Achse<br />

ID: 1<br />

Bedienelement/Ein-Ausschalter/Resert-Schalter<br />

Controller<br />

ID: 27<br />

ID: 11<br />

Statusanzeige<br />

ID: 21<br />

Reset<br />

Contollersignal Joystick<br />

Statusmeldung<br />

Energieversorgung<br />

Energie<br />

ID: 37<br />

Betriebsart "Steuerung"<br />

ID: 17<br />

Statusmeldung<br />

Lagesignal<br />

Statusmeldung<br />

Kraft/Weg x<br />

Energie<br />

Stellsignal x<br />

Stellsignal yKraftaufnahme<br />

und x<br />

Kamerabild<br />

Lagesensor<br />

ID: 5<br />

Bildverarbeitung<br />

ID: 31<br />

Elemente des<br />

Anforderungs-/Test-Codesigns<br />

Bei der Anwendung der Methode organisiert<br />

man die Anforderungen in einer<br />

Baumstruktur (Bild 2). Hierbei sind für<br />

die Beschreibung der Anforderungselemente<br />

(hellblaue Ellipsen) eine Vielzahl<br />

von Pflichtattributen verfügbar (Priorität,<br />

Status, Fortschritt, Beschreibung, Randbedingung,<br />

Ablauf, externe Dokumente,<br />

offene Fragen und benutzerdefinierte Attribute).<br />

Zur Strukturierung der Anforderungen<br />

stehen die so genannten Strukturierungselemente<br />

(gelbe Ellipsen) zur<br />

Auswahl, sie beinhalten einen reduzierten<br />

Satz an Attributen. Auf diese Weise<br />

werden die Anforderungen entwickelt,<br />

bis diese verstanden und testbar sind. Die<br />

Pflichtattribute lassen sich für die spätere<br />

Testspezifikation übernehmen.<br />

Zusätzlich werden den Anforderungselementen<br />

die Systemelemente (Bild 3),<br />

die es braucht, die Anforderung zu erfüllen,<br />

und die Systemtestfälle (Bild 4), die<br />

für den Abnahmetest vorgesehen sind,<br />

zugeordnet. So kann man bei der Anfor-<br />

Reset<br />

Statusmeldung<br />

Energie<br />

Kamera<br />

ID: 15<br />

Aufbereitete Bilddaten<br />

Ablaufsteuerung<br />

ID: 13<br />

Spielfeld<br />

ID: 23<br />

Servoanbindungen<br />

Lagesignal<br />

ID: 25<br />

Kraft/Weg y<br />

Aufnahme der Gewichtskräfte<br />

Positionserkennung<br />

Signal ID: 7 "Betriebsart"<br />

Stellsignal y<br />

Stellsignal y und x<br />

Kugelposition<br />

Servomotor y-Achse<br />

ID: 3<br />

Kraftaufnahme<br />

Rahmen<br />

ID: 73<br />

Positionierung<br />

Betriebsart "Regelung"<br />

ID: 19<br />

Aufbau für Kamera<br />

Bild 3: Systemstruktur des Kugellabyrinths mit Darstellung der Zusammenhänge zwischen den Elementen.<br />

ID: 75<br />

derungsdetaillierung parallel die Systemstruktur<br />

und die Systemtestfälle aufbauen<br />

und berücksichtigen.<br />

sAmTest CoDesigner<br />

Im Projektverlauf hat sich gezeigt, dass<br />

die Anwendung der Methode des Anforderungs-/Test-Codesigns<br />

ohne eine<br />

Werkzeugunterstützung nicht möglich<br />

ist. Zum einen wird schnell eine große<br />

Anzahl von Elementen erreicht, die sich<br />

ohne Werkzeug nicht mehr beherrschen<br />

lässt. Zum anderen schreibt die Methode<br />

keine Reihenfolge bei der Erstellung der<br />

einzelnen Teile der Spezifikation vor. Um<br />

den Anwender effektiv unterstützen zu<br />

können, entwickelte HUENGSBERG deshalb<br />

das Werkzeug sAmTest CoDesigner.<br />

Mit diesem Werkzeug lässt sich aus<br />

der erstellten Anforderungsspezifikation<br />

eine große Anzahl von Auswerte- und<br />

Überprüfungsfunktionen ausführen. So<br />

ist es bereits in den frühen Phasen möglich,<br />

die Plausibilitäten und die Relevanz<br />

einzelner Elemente automatisiert zu kontrollieren.<br />

Zu den Funktionen, die der<br />

CoDesigner unterstützt, gehören unter<br />

anderem:<br />

• Darstellung der Verbindungen zwischen<br />

Anforderungen, Systemelementen und<br />

Testspezifikation.<br />

• Aufdecken von Elementen, die keine<br />

Verbindung zu anderen Elementen besitzen<br />

oder nur unzureichend dokumentiert<br />

sind.<br />

6/<strong>2012</strong>


Anforderungsmanagement<br />

Management<br />

49<br />

Bild 4: Baumstruktur der direkt aus<br />

den Anforderungen abgeleiteten<br />

Systemtestfälle.<br />

Testfälle<br />

ID: 2<br />

Funktionstests (Gutfall)<br />

ID: 159<br />

Dauertests<br />

ID: 168<br />

Robustheittests<br />

ID: 174<br />

Inbetriebnahme<br />

ID: 181<br />

Statusrückmeldung des Betriebszustandes<br />

Aufbau des Systems durch einen unerfahrenen Nutzer<br />

ID: 57<br />

Nichtfunktionale Testfälle<br />

ID: 186<br />

ID: 69<br />

Präszision/Steuerbarkeit des Kugellabyrinthes<br />

ID: 95<br />

Bewegung der Spielplatte um die y-Achse<br />

ID: 99<br />

Inbetriebnahme des Systems durch einen unerfahrerne Nutzer<br />

ID: 61<br />

Blockierungen der Achsen<br />

ID: 87<br />

Reaktionszeit<br />

Überprüfung der Kosten<br />

ID: 93<br />

ID: 89<br />

Überprüfung der Abmessungen<br />

ID: 83<br />

Statusrückmeldung aufgrund notwendiger Benutzerinteraktion<br />

ID: 73<br />

Statusrückmeldung Fehler<br />

Unterschiedliche Umgebungsbedingungen<br />

ID: 67<br />

ID: 79<br />

Resetten des Kugellabyrinthes<br />

Bewegung der Spielplatte um die x-Achse<br />

ID: 77<br />

ID: 97<br />

Abbrechen des Steuerungsvorganges<br />

ID: 101<br />

• Auswertung der Elemente hinsichtlich<br />

der Häufigkeit der Referenzierungen bei<br />

anderen Elementen, um deren Wichtigkeit<br />

zu bewerten.<br />

Einsatz in der Praxis<br />

In ersten Fallstudien zeigt die Anwendung<br />

der Methode beachtliche Resultate.<br />

Bei einem Entwicklungsprojekt wurde<br />

das Anforderungs-/Test-Codesign für ein<br />

Reverse <strong>Engineering</strong> der Anforderungen<br />

an ein bestehendes Rückfahrkamera-<br />

System angewendet. Hierbei stellte man<br />

fest, dass bei der vorangegangenen Entwicklung<br />

vier wichtige Anforderungen<br />

und drei Einsatzszenarien in den Spezifikationsdokumenten<br />

nicht berücksichtigt<br />

wurden. Bei der Entwicklung ließen<br />

sich im Vergleich zur Vorgängerversion<br />

eine Teilereduktion um 28 Prozent, eine<br />

Gewichtsreduktion um 50 Prozent sowie<br />

eine Bauraum- und Kostenreduktion um<br />

34 Prozent erreichen. Bei dieser Anwendung<br />

zeigte sich, dass sowohl Auftragnehmer<br />

als auch Auftraggeber vom Einsatz<br />

des Anforderungs-/Test-Codesigns<br />

profitieren und zwar dadurch, dass die<br />

Anforderungen vollständig erfasst und<br />

besser verstanden werden und sich somit<br />

auch besser kommunizieren lassen.<br />

Für den nachhaltigen Einsatz der Methode<br />

des Anforderungs-/Test-Codesigns<br />

und die Integration in den Entwicklungsprozess<br />

der Unternehmen ist eine<br />

Implemtierung des CoDesigners in die<br />

Werkzeugkette von entscheidender Bedeutung.<br />

Vorneweg Fahren mit richtigem<br />

Anforderungsmanagement<br />

Seit 1981 hat sich die HUENGSBERG AG<br />

auf innovative Software-Lösungen für<br />

den elektronischen Datenaustausch<br />

(EDI) spezialisiert. Im Fokus steht im Moment<br />

der Austausch von <strong>Engineering</strong>-<br />

und Logistikdaten in der Automobilindustrie.<br />

Doch die Zukunft der Branche,<br />

da ist man sich bei HUENGSBERG einig,<br />

gehört den Anforderungen und deren<br />

Management. Folglich hat das Unternehmen<br />

die Chance ergriffen, Partner<br />

des Forschungsprojekts sAmTest zu<br />

werden. Schritt für Schritt verfeinerten<br />

die Projektpartner die Methodik der Anforderungserfassung<br />

und entwickelten<br />

gleichzeitig das zugehörige Software-<br />

Tool sAmTest CoDesigner.<br />

Das neu erlernte Know-how in Sachen<br />

strukturierter Anforderungsentwicklung<br />

fand bei HUENGSBERG sogleich Anwendung,<br />

indem man dort die eigenen Entwicklungsprozesse<br />

optimierte. Doch<br />

Verbesserungspotenzial sah das Unternehmen<br />

vor allem noch bei der Kommunikation<br />

zwischen Auftraggeber und<br />

Auftragnehmer. In diesem Zusammenhang<br />

stellte sich heraus, dass ein gemeinsames<br />

Medium fehlt, um die Anforderungen<br />

verlustfrei zu übertragen. Denn<br />

oft gehört das Versenden von unstrukturierten<br />

Dokumenten per E-Mail zum<br />

Standardverfahren, um Lastenhefte auszutauschen.<br />

Die vom Auftraggeber empfangene<br />

Spezifikation wird anschließend<br />

meist von Hand wieder in das eigene System<br />

integriert, was neben einem nicht<br />

geringen Mehraufwand auch eine erhöhte<br />

Fehleranfälligkeit bedeutet. Deshalb<br />

stellt sich die Frage, wie sich komplexe,<br />

miteinander verknüpfte Anforderungen<br />

effizient austauschen lassen. Die Lösung<br />

liegt im Requirements Interchange Format<br />

(ReqIF).<br />

ReqIF – elektronischer Datenaustausch<br />

von Anforderungen<br />

ReqIF soll vor allem die Interoperabilität<br />

zwischen verschiedenen Requirements-Managment-<br />

(RM-)Tools (Bild 5)<br />

sicherstellen. Der Austausch von ReqIF-<br />

XML-Dateien ermöglicht demnach ein<br />

unternehmensübergreifendes Erarbeiten<br />

der Anforderungsspezifikation unabhängig<br />

von der eingesetzten Software.<br />

Vor allem die Automobilhersteller sehen<br />

darin ihre Vorteile und erhöhen somit<br />

den Druck auf ihre Zulieferer, ReqIF-konforme-Software<br />

einzusetzen. Aus diesem<br />

Grund arbeiten die großen Tool-Hersteller<br />

zusammen mit den OEMs bereits an<br />

ersten Lösungsvorschlägen. Im Rahmen<br />

des so genannten Implementors Forum<br />

werden im Moment weitere Konventionen<br />

und Testszenarien für ReqIF definiert.<br />

Bild 5: Austauschszenarien<br />

mittels ReqIF<br />

zwischen unterschiedlichen<br />

Werkzeugen.<br />

Als Mitglied dieses Forums will HUENGS-<br />

BERG das erworbene Wissen direkt in<br />

das Projekt sAmTest einfließen lassen.<br />

Daher wurden erste Schritte eingeleitet,<br />

um den sAmTest CoDesigner ReqIF-fähig<br />

zu machen. Geplant ist, den Anwendern<br />

der ersten Version eine einfache<br />

Import- beziehungsweise Export-Funktion<br />

für ReqIF-Dateien zur Verfügung zu<br />

stellen. Ziel ist es, kleinere und mittlere<br />

Unternehmen, für die ein großes RM-<br />

System zu teuer und überdimensioniert<br />

ist, trotzdem die Möglichkeit zu geben,<br />

Anforderungen elektronisch auszutauschen.<br />

HUENGSBERG tritt in seiner Rolle<br />

als Umsetzungspartner im sAmTest-Projekt<br />

als EDI-Wissensträger auf und ist zuversichtlich,<br />

Bestandteil einer neuen Ära<br />

des elektronischen Datenaustauschs zu<br />

werden.<br />

rt<br />

6/<strong>2012</strong>


50 CAD & Design Maschinen- und Anlagenbau<br />

Hersteller „grüner“ Hochtechnologie<br />

Höhere Konstruktionseffizienz<br />

sichert Wachstumskurs<br />

Von Philipp Mikschl<br />

Wettbewerbsvorsprung sichern, internationales Geschäft ausbauen, Konstruktionsprozesse effizienter gestalten<br />

– das waren die wirtschaftlichen Herausforderungen des Maschinen- und Anlagenbauers Manz AG.<br />

Den Schlüssel zum Erfolg bildeten strategische Firmenakquisitionen, ein großes Netzwerk an Konstruktionsdienstleistern<br />

und insbesondere der Einsatz von Solid Edge für umfassende Entwicklungstätigkeiten. Das<br />

flexible 2D/3D-CAD-System bildet die Grundlage für das Produktspektrum des Hightech-Anlagenbauers.<br />

Manz-Automatisierungssystem für die Handhabung von<br />

Flat-Panel-Display-Glassubstraten.<br />

Die Manz AG mit Sitz in Reutlingen<br />

ist einer der weltweit führenden<br />

Maschinen- und Anlagenbauer für<br />

Hochtechnologie. Das 1987 gegründete<br />

Unternehmen hat sich in den vergangenen<br />

Jahren vom Automatisierungsspezialisten<br />

zum Anbieter integrierter Produktionslinien<br />

für kristalline Solarzellen<br />

und Dünnschicht-Solarmodule sowie die<br />

Herstellung von Flat Panel Displays (FPD)<br />

entwickelt. Als dritter großer Geschäftsbereich<br />

ergänzt seit 2009 die Fertigung<br />

von Produktionssystemen für Lithium-<br />

Ionen-Batterien und Brennstoffzellen das<br />

Unternehmensportfolio.<br />

Der Technologie-Spitzenreiter Manz bewegt<br />

sich in dynamischen Zukunfts- und<br />

Wachstumsmärkten und profitiert von<br />

dem weltweiten Trend zu regenerativen<br />

Energien, dem Smartphone- und Tablets-<br />

Boom sowie der sich entwickelnden Elektromobilität<br />

im Automotive-Bereich. Um<br />

die hohe Nachfrage befriedigen zu können,<br />

akquirierte das Unternehmen mehrere<br />

Fertigungsbetriebe und produziert nun<br />

im benachbarten Tübingen ebenso wie in<br />

Ungarn und der Slowakei. Die Übernahme<br />

eines taiwanesischen Unternehmens<br />

öffnete den chinesischen Markt. Dort<br />

werden mittlerweile die meisten FPD auf<br />

Manz-Systemen produziert. Das erstaunliche<br />

Wachstum spiegelt sich im Anstieg der<br />

Mitarbeiteranzahl – von etwa 200 im Jahr<br />

20<strong>06</strong> auf momentan rund 1.900 weltweit.<br />

Flexibles CAD-System<br />

für ein breites Produktportfolio<br />

Einen wichtigen Grundpfeiler für diesen<br />

Erfolg des Anlagenbauers bildet ein flexibles,<br />

pragmatisches Entwicklungs- und<br />

Konstruktionswerkzeug. Seit zehn Jahren<br />

vertraut Manz auf das 2D/3D-CAD-<br />

System Solid Edge von Siemens PLM<br />

Software. Mit Solid Edge haben die gegenwärtig<br />

etwa 100 Anwender bei Manz<br />

eine Lösung zur Hand, die die gesamte<br />

Breite des Produktspektrums abdeckt.<br />

Das CAD-System meistert den Spagat<br />

zwischen Standardprojekten mit 15.000<br />

Bauteilen und Lösungen des Großanlagenbaus<br />

mit bis zu 150.000 verbauten<br />

Komponenten.<br />

Die Baugruppenfunktionen der Software<br />

gestalten die Arbeit trotz der hohen<br />

Teileanzahl effizient. So lassen sich<br />

beispielweise einzelne Zonen definieren<br />

und alle darin befindlichen Komponenten<br />

ausblenden. Vereinfachungen<br />

von Teilen und Baugruppen erleichtern<br />

und beschleunigen die Verarbeitung<br />

der umfangreichen Konstruktionsinformationen.<br />

Eine intelligente Speicherverwaltung<br />

lädt Teile nur dann, wenn sie<br />

benötigt werden. Mit Solid Edge kann<br />

Manz Konstruktionen anlegen, die noch<br />

vor ein paar Jahren unmöglich schienen.<br />

Systeme für die Fertigung einzelner Batteriezellen<br />

lassen sich gleichermaßen<br />

handhaben wie Komplettlösungen für<br />

6/<strong>2012</strong>


Maschinen- und Anlagenbau<br />

CAD & Design<br />

51<br />

die Verarbeitung von Siliziumscheiben<br />

zu photovoltaischen Zellen, die maximal<br />

eine Länge von 146 Metern und eine<br />

Breite von 15 Metern erreichen können.<br />

Solid Edge ist im Unternehmen als<br />

strategisches CAD-System gesetzt und<br />

genießt den vollen Rückhalt durch die<br />

Geschäftsführung. Die geringen Investitionskosten<br />

bei umfassender Lösungsfunktionalität<br />

erlauben, die Entwicklung<br />

schnell und flexibel an veränderte Marktanforderungen<br />

anzupassen. Im Vergleich<br />

zu High-End-Werkzeugen für die Konstruktion<br />

fehlen der mittelstandsorientierten<br />

Software Solid Edge zwar gewisse<br />

Top-Level-Funktionen. Diese werden<br />

aber auch nur punktuell in Einzelsituationen<br />

benötigt. „Wir schätzen das gute Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />

besonders hoch.<br />

Solid Edge erfüllt unseren Bedarf zu 99<br />

Prozent. Die meiste Zeit über brauchen<br />

wir keine teure High-End-Lösung“, sagt<br />

Roland Mann, Gruppenleiter CAD/PLM<br />

Administration bei Manz.<br />

Mehr Vorteile durch<br />

die Synchronous Technology<br />

Momentan führt Manz an allen Konstruktionsplätzen<br />

die Synchronous Technology<br />

ein, um langfristig von den Vorteilen<br />

der neuen Modellierungsmethoden<br />

zu profitieren. Unmittelbare Arbeitserleichterung<br />

für die Konstrukteure bietet<br />

die automatische Übernahme der<br />

PMI-Maße von 3D-Modellen, also Bemaßungen,<br />

Toleranzen und geometrische<br />

Bedingungen, in fertigungsgerechte<br />

2D-Zeichnungen. Durch dieses bidirektionale,<br />

assoziative Verhalten entfällt die<br />

bisherige zeitraubende Notwendigkeit,<br />

die Fertigungsinformationen zweimal<br />

zu definieren. Zusätzlich können CNC-<br />

Programmierer auf die Daten zugreifen.<br />

Damit verbessert das neue PMI-Feature<br />

insgesamt die Kommunikation zwischen<br />

Konstruktion und Fertigung.<br />

Einen großen Vorteil von Solid Edge<br />

sieht Roland Mann in der einfachen Bedienbarkeit<br />

des Systems. Nach einer fünftägigen<br />

Schulung können die Anwender<br />

mit dem Werkzeug produktiv auf dem<br />

hohen Manz-Niveau arbeiten. Positiven<br />

Anklang bei den Konstrukteuren findet<br />

die neue Benutzerführung von Solid<br />

Edge, die den Einstieg und die Arbeit<br />

zusätzlich erleichtert. „Besonders gefällt<br />

mir das neue Radial-Menü, mit dem man<br />

einen sehr schnellen Zugriff auf Befehle<br />

hat“, beschreibt Roland Mann.<br />

Eine Firma, eine Software<br />

Weiteren Nutzen durch die Synchronous<br />

Technology erhält Manz durch<br />

das optimierte Management von CAD-<br />

Fremddaten. Bei Projekten für die Batteriefertigung<br />

agiert Manz sehr häufig<br />

als Generalunternehmer für die großen<br />

Automotive-Unternehmen. Dafür müssen<br />

Unterlieferanten und Konstruktionsdienstleister<br />

in den Prozess eingebunden<br />

werden. Solid Edge gewährleistet, dass<br />

die Manz-Konstrukteure an den extern<br />

entstandenen Komponenten mühelos<br />

weiterarbeiten können. Gegebenenfalls<br />

führen kleinere Entwicklungsfirmen wegen<br />

der geringen Investitionskosten Solid<br />

Edge sogar selbst ein. Manz erweitert<br />

auf diese Weise kontinuierlich sein Entwicklungsnetzwerk,<br />

in welchem das gleiche<br />

CAD-System standardisierte Prozesse<br />

etabliert.<br />

Zusätzlich hilft der vereinfachte Umgang<br />

mit Fremddaten dabei, die Maxime<br />

„eine Firma, eine Software“ umzusetzen.<br />

Dass Solid Edge ebenso am neu hinzugekommenen<br />

Tübinger Standort eingeführt<br />

wird, war bereits beschlossene Sache.<br />

Mit den jetzigen Möglichkeiten lässt<br />

sich dort die Ablösung der alten Konstruktionsinfrastruktur<br />

ohne die Gefahr eines<br />

Datenverlusts vollziehen. Ebenso wird<br />

die Interaktion mit der bestehenden CAD-<br />

Installation von Manz Asia erleichtert.<br />

Noch war der Austausch zwischen den<br />

beiden historisch gewachsenen Architekturen<br />

von einigen Mängeln belastet. „Die<br />

reibungslose Kommunikation zwischen<br />

den beiden CAD-Welten ist von großem<br />

Nutzen und sichert uns einen deutlichen<br />

Wettbewerbsvorsprung. Das alles spricht<br />

sehr für Solid Edge“, erklärt Roland Mann.<br />

Anlage zur Fertigung von Lithium-Ionen-Batteriezellen<br />

(Reel-to-Cell-Montage).<br />

Speedpicker-Automationsanlagen ermöglichen einen<br />

hohen Durchsatz kristalliner Zellen bei minimalen Bruchraten.<br />

Bilder: Manz<br />

Einfache Systemadministration<br />

Als CAD-System bildet Solid Edge einen<br />

zentralen Bestandteil der PLM-Strategie<br />

von Manz. Der offene Charakter und die<br />

zahlreichen Schnittstellen der Software<br />

gewährleisten eine reibungslose Integration.<br />

Die direkte PLM-Anbindung ist für<br />

das Unternehmen sehr wichtig. Das Zusammenspiel<br />

mit dem eingesetzten System<br />

– die Konstruktionsdaten müssen in<br />

Neutralformate wie TIFF, PDF oder DXF<br />

konvertiert werden – verläuft einwandfrei.<br />

„Ich kann Zeichnungen öffnen, ohne<br />

das zugehörige Modell aufmachen zu<br />

müssen. Die Datenmenge bleibt dadurch<br />

auf ein Minimum beschränkt“, beschreibt<br />

Roland Mann. Nur mit dieser Funktionalität<br />

lässt sich das hohe Konvertierungsvolumen<br />

bei Manz stemmen. Darüber hinaus<br />

können kleine Zusatzprogramme,<br />

die auf Manz-spezifische Prozesse abgestimmt<br />

sind, rasch in Solid Edge eingebunden<br />

werden.<br />

Generell fällt die Systembetreuung<br />

von Solid Edge leicht. So konnten die drei<br />

Manz-CAD-Administratoren an einem<br />

Wochenende 115 Arbeitsplätze an fünf<br />

Standorten auf die Synchronous Technology<br />

umstellen. Ein zentraler Lizenzserver<br />

für alle europäischen Standorte gewährleistet<br />

die schnelle und problemlose Vergabe<br />

der gegenwärtig 70 Solid-Edge-Lizenzen.<br />

Regionaler Ansprechpartner<br />

sorgt für kurze Wege<br />

Der hohe Stellenwert von Solid Edge im<br />

Unternehmen gründet zu einem großen<br />

Teil auf die langjährige Betreuung durch<br />

die PBU CAD-Systeme GmbH, Vertriebsund<br />

Solution-Partner von Siemens PLM<br />

Software. Als regionaler Ansprechpartner<br />

bietet PBU maßgeschneiderte, firmenindividuelle<br />

Schulungen und einen Vor-Ort-<br />

Wartungsservice. Die regionale Nähe erlaubt<br />

bei Bedarf schnelle Reaktionen.to<br />

6/<strong>2012</strong>


52 CAD & Design Klassifikation und Wiederverwendung<br />

Automatische Datenaufbereitung und formbasierte Ähnlichkeitssuche<br />

Allzweckwerkzeuge für<br />

effiziente Bauteilsuchen<br />

von Dr. Arno Michelis<br />

Unzureichende Benennungen von Konstruktionsdaten erschweren eine konsequente Bauteil-Wiederverwendung.<br />

Effiziente Recherche-Möglichkeiten wie eine geometrische Ähnlichkeitssuche verschaffen mehr<br />

Überblick in der Teilevielfalt. Weiterreichende Vorteile gewinnen Unternehmen, wenn sie die Suchwerkzeuge<br />

auf einem für sie maßgeschneiderten Ordnungssystem fußen lassen. Der Karlsruher Klassifikationsspezialist<br />

simus systems GmbH unterstützt Maschinen- und Anlagenbauer mit einer automatischen Datenaufbereitung<br />

und -klassifizierung sowie einer anwenderorientierten Suchmaschine. Mit dieser Kombination finden<br />

Konstrukteure Bauteile deutlich schneller und halten so die Teilevielfalt im Zaum.<br />

Maschinen- und Anlagenbauer können<br />

durch eine konsequente Wiederverwendung<br />

bereits vorhandener<br />

Konstruktionen Kosten einsparen<br />

beziehungsweise eindämmen. Jedes neu<br />

angelegte Bauteil führt, neben der nötigen<br />

Konstruktionsleistung, zu weiterem<br />

Aufwand im Unternehmen – etwa Berechnungen<br />

durchführen oder NC-Programme<br />

erstellen. Bei Doppeleinträgen<br />

schmerzen nicht nur die zusätzlichen<br />

Eine Klassifikation als zentrale Datenbasis reduziert Pflegeaufwände<br />

und steigert die Informationssicherheit.<br />

Verwaltungskosten, sondern auch die<br />

vermeidbaren Nachteile in Lagerhaltung<br />

und Ersatzteildienst.<br />

Aber jede Strategie zur Wiederverwendung<br />

ist nur so erfolgreich, wie es die Qualität<br />

der Konstruktionsdaten zulässt. Bei<br />

sehr großen Datenbeständen erschweren<br />

häufig uneinheitliche Benennungen<br />

oder nicht beschriebene Merkmale eine<br />

effiziente Suche nach Bauteilen. Zu den<br />

Ursachen zählen beispielsweise fehlende<br />

Namenskonventionen oder<br />

die Vereinigung verschiedener<br />

Benennungssysteme bei Firmenübernahmen.<br />

In der Folge<br />

benötigt ein Konstrukteur oftmals<br />

länger, um das passende<br />

Bauteil zu finden, als es neu zu<br />

entwickeln. Dieses für den individuellen<br />

Mitarbeiter vermeintlich<br />

effiziente Vorgehen führt<br />

aber zu jenen Doppeleinträgen<br />

und einer unnötig großen Teilevielfalt<br />

mit den beschriebenen<br />

negativen Auswirkungen.<br />

Als ergänzende Alternative zu<br />

textuellen Recherchen bieten<br />

sich Werkzeuge für eine geometrische<br />

Ähnlichkeitssuche an.<br />

Diese ermöglichen es, unabhängig<br />

von der Informationsqualität der Datenbank<br />

vorhandene Bauteile schneller zu<br />

finden. Egal wie das CAD-Modell benannt<br />

oder klassifiziert wurde, dessen Geometrieinformationen<br />

bleiben gleich. Mittels<br />

3D-Vorschaubildern und einer Auflistung<br />

nach dem Ähnlichkeitsgrad wählen Anwender<br />

das für sie passende Bauteil aus.<br />

Ganzheitlicher Optimierungsservice<br />

für das Teilemanagement<br />

Aber solange die formbasierte Suche nur<br />

als punktuelle Lösung eingesetzt wird,<br />

bekämpft sie nicht die Ursachen einer<br />

unnötig großen Teilevielfalt, sondern nur<br />

deren Symptome – und selbst das nur in<br />

begrenztem Maße. Wegen der weiterhin<br />

unzureichenden Datenqualität bleiben<br />

andere wichtige Identifikationsmöglichkeiten,<br />

beispielsweise merkmalbasierte<br />

Ähnlichkeit oder die Suche über Wertebereiche<br />

– und mit ihnen zusätzliche Optimierungspotenziale<br />

– ungenutzt.<br />

Zielführender ist es, die geometrische<br />

Ähnlichkeitssuche als Bestandteil in einen<br />

umfassenden Lösungsansatz zu integrieren.<br />

Der Karlsruher Klassifikationsspezialist<br />

simus systems bietet Unternehmen<br />

dafür einen ganzheitlichen Optimierungsservice.<br />

Im Mittelpunkt stehen der Aufbau<br />

6/<strong>2012</strong>


Klassifikation und Wiederverwendung<br />

CAD & Design<br />

53<br />

einer firmenspezifischen Klassifikation als<br />

Ordnungsstruktur und die entsprechende<br />

selbsttätige Aufbereitung von Datenbeständen<br />

jeglicher Größe. Dazu zählen die<br />

Vereinheitlichung sowie Konsolidierung<br />

jedes Datensatzes, beispielsweise, indem<br />

fehlende Merkmalausprägungen ergänzt<br />

werden. Darauf aufbauend unterstützt<br />

eine anwenderorientierte Suchmaschine,<br />

mit der sich unter anderem unterschiedliche<br />

Recherchestrategien kombinieren<br />

lassen, die effiziente und vor allem rasche<br />

Bauteilwiederverwendung.<br />

Firmenspezifische Klassifikation<br />

anhand eigener Daten<br />

Zunächst analysiert die Software simus<br />

classmate Stamm- und Konstruktionsdaten<br />

eines Unternehmens und erfasst<br />

charakteristische Merkmale, die als<br />

Grundlage für die firmenspezifische Klassendefinition<br />

genutzt werden. Für die anschließende<br />

automatische Umsetzung in<br />

die Klassifikation reichert die Software<br />

die Daten anhand eines individuellen<br />

Regelwerks um weitere Klassifikationsinformationen<br />

an, vereinheitlicht deren<br />

Bezeichnungen und ordnet sie in die entsprechenden<br />

Klassen ein. Für die Analyse<br />

eines 3D-CAD-Modells greift sie auf<br />

minimale Geometrie-Informationen zurück<br />

und ermittelt daraus Merkmale und<br />

Klasse des Bauteils. Das Ergebnis ist eine<br />

Klassifikationsstruktur, die bereits automatisch<br />

bewertete Elemente enthält.<br />

Die selbsttätige Aufbereitung erfasst<br />

Datenbestände jeder Größe. Ökonomisch<br />

lohnt sie sich ab etwa 10.000 Artikeln. Ab<br />

dort wird eine manuelle Bearbeitung zunehmend<br />

unmöglich. Im Gegensatz zu<br />

anderen Methoden nutzt das Verfahren<br />

die firmeneigenen Daten als Grundlage.<br />

Dabei kombiniert es zwei verschiedene<br />

Wege: Für die Norm- und Kaufteile werden<br />

die vorhandenen Stammsätze analysiert<br />

und entsprechend strukturiert.<br />

Zusätzlich erfasst simus classmate durch<br />

einen geometrischen Ansatz eigenkonstruierte<br />

3D-Modelle. Sämtliche für die<br />

Konstruktion notwendigen Daten sind<br />

dadurch in der Klassifikation enthalten.<br />

Bei jedem neu konstruierten Bauteil<br />

ist in erster Linie der Konstrukteur für<br />

die Stammdatenpflege verantwortlich.<br />

Je stringenter Bauteile nach relevanten<br />

Merkmalen klassifiziert werden, desto<br />

konsistenter wird der Datenbestand. Allerdings<br />

steigt dadurch der ungeliebte<br />

Verwaltungsaufwand für Konstrukteure,<br />

die dann weniger Zeit für Entwicklungstätigkeiten<br />

zur Verfügung<br />

haben.<br />

Mit simus classmate kann eine<br />

vollautomatische Klassifizierung<br />

das Qualitätsniveau nachhaltig<br />

sichern. Direkt in den gängigen<br />

CAD-Lösungen analysiert die<br />

Software unabhängig von der<br />

angewandten Modellierungsmethodik<br />

die 3D-Flächenmodelle.<br />

Sie erkennt deren Geometrie-<br />

und Metadaten, bestimmt<br />

daraufhin die entsprechende<br />

Klasse und pflegt sie im Anschluss in den<br />

Klassifizierungsbaum ein. Ebenso vollautomatisch<br />

trägt sie die Merkmalswerte in<br />

die Sachmerkmalleiste ein.<br />

Kombination zahlreicher<br />

Suchstrategien<br />

Wie anfangs erörtert, beeinflusst neben<br />

der höheren Datenqualität ebenso der<br />

Zugriff auf Informationen die Wiederverwendungsrate.<br />

Die Suchmaschine in simus<br />

classmate bietet Konstrukteuren eine<br />

für ihre Zwecke optimierte Sichtweise auf<br />

Stammdaten sowie eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

miteinander kombinierbarer<br />

Recherchestrategien, einschließlich einer<br />

geometrischen Ähnlichkeitssuche.<br />

Bei der Klassifikation werden in jedem<br />

Datensatz 2D- und 3D-Bilddateien der<br />

CAD-Modelle verankert, die die Suchmaschine<br />

in einem Vorschaufenster anzeigt.<br />

Zahlreiche Ansichtsoptionen, etwa eine<br />

perspektivische Projektion oder eine Gitterdarstellung<br />

des CAD-Modells, unterstützen<br />

die Identifikation der Bauteile. Auf<br />

Knopfdruck berechnet eine automatische<br />

Differenzanalyse mögliche Unterschiede<br />

zweier Modelle, die auf den ersten Blick<br />

nicht erkennbar sind. Da der Formvergleich<br />

zu 100 Prozent erfolgt, sind selbst<br />

geringste Details berücksichtigt. Zusätzlich<br />

können in simus classmate Bauteile<br />

Mit simus classmate<br />

alle Bauteilinformationen<br />

direkt im CAD-<br />

System betrachten.<br />

In einer Klassifikation CAD-Modelle mittels Merkmalen und 3D-Vorschau<br />

identifizieren.<br />

Bilder: simus systems<br />

anhand einer Skizze oder auf Basis einer<br />

beliebigen Bilddatei, etwa eines Fotos,<br />

gesucht werden. Das in der Software hinterlegte<br />

geometrische Regelwerk erkennt<br />

Formen und schlägt infrage kommende<br />

Bauteile aus der Datenbank vor.<br />

Darüber hinaus erlauben die in der<br />

Klassifikation einheitlich beschriebenen<br />

Parameter merkmalbasierte Suchen innerhalb<br />

einer Klasse sowie klassenübergreifend.<br />

Selbst eine Kombination von<br />

Merkmalen ist möglich. Bei ähnlichen<br />

Teilen lassen sich die Datensätze vergleichen<br />

und die Unterschiede farblich<br />

hervorheben. Durch diese Verbindung<br />

der unterschiedlichen Recherchestrategien<br />

können alle Anwendungsfälle und<br />

Suchszenarien abgedeckt werden.<br />

Letztendlich etabliert simus classmate<br />

gemeinsam mit einer Klassifikation als<br />

Ordnungsstruktur sowie den Automatismen<br />

in der Stammdatenpflege effiziente<br />

Mechanismen, die erfolgreiche Bauteilsuchen<br />

erheblich beschleunigen. Konstrukteure<br />

können ohne zusätzlichen Aufwand<br />

die Wiederverwendung forcieren und<br />

durch die im Griff gehaltene Teilevielfalt<br />

einen wichtigen Beitrag zu Kostensenkungen<br />

im Unternehmen leisten. to<br />

Dr. Arno Michelis ist Geschäftsführer der simus<br />

systems GmbH in Karlsruhe.<br />

6/<strong>2012</strong>


54 CAD & Design Geometrische Ähnlichkeitssuche und Teilereduzierung<br />

Wiederverwendung erhöhen, Folgekosten verringern<br />

Den CAD-Datenbestand<br />

effektiv nutzen<br />

Bei engem globalen Wettbewerb entscheiden geringste Beträge über die Vergabe eines Zuliefervertrags.<br />

Dennoch fallen Mehrfachkonstruktionen oft gerade da an, wo Datenbanken die eigenen oder Entwicklungen<br />

anderer Abteilungen im Unternehmen verfügbar machen sollten. Zwar ist die Nutzung von ERP- und<br />

PDM-Systemen zur effizienten Ressourcen- und Datenverwaltung verbreitet, doch lässt sich damit eine Vermeidung<br />

von teuren Mehrfachentwicklungen nicht ausschließen.<br />

Erfahrungen aus abgeschlossenen<br />

Konstruktionsprojekten<br />

„Die<br />

können den Weg zu einem neuen<br />

Bauteil erheblich abkürzen“, fasst Dr.<br />

Christian Klimmek, Geschäftsführer des<br />

Software-Spezialisten SimuForm, einen<br />

komplexen Matching-Prozess zusammen.<br />

Denn eine Software zur geometrischen<br />

Ähnlichkeitssuche ermöglicht es,<br />

den gesamten CAD-Datenbestand nach<br />

ähnlichen Geometrien und technischen<br />

Spezifikationen aus ERP und PDM zu<br />

durchsuchen.<br />

Dabei ist ein System wie SimuForm Similia<br />

als Effizienzgenerator übergreifend<br />

einsetzbar. Sowohl Hersteller wie Zulieferbetriebe<br />

im Automotive-Sektor, aber<br />

auch Maschinenbauunternehmen, die<br />

Gussteile, Blechteile, Antriebskomponenten,<br />

Pumpengehäuse oder andere Bauteile<br />

herstellen, können vom Wissen aus<br />

zurückliegenden Entwicklungen profitieren.<br />

Die Kostenkalkulation und die frühe<br />

SimuForm Similia – das Cockpit für Geometrie und Daten.<br />

Bild: SimuForm<br />

Konstruktionsphase sind dabei engmaschig<br />

verwoben – denn doppelte Konstruktionen<br />

sind teuer. Gleichzeitig kann<br />

man bestehende Kostenkalkulationen für<br />

neue ähnliche Entwicklungen wiederverwenden.<br />

Nicht nur in der Konstruktion erhöht<br />

sich der Aufwand, wenn nicht gezielt<br />

und vor allem schnell auf Bestandsdaten<br />

zurückgegriffen werden kann. Auch bei<br />

der späteren Stammdatenpflege, der Fertigungsplanung,<br />

dem After Sales Service<br />

und der Qualitätssicherung werden Ressourcen<br />

verschwendet, wenn nicht auf<br />

Bestehendes zurückgegriffen wird.<br />

Effizienz- und Kostenvorteile durch<br />

geometrische Ähnlichkeitssuche<br />

Systemübergreifend indiziert die Simu-<br />

Form GeoSearch-Suite den CAD-Datenbestand<br />

in einer initialen Phase. Mit den<br />

Anforderungen an neue Bauteile können<br />

Ingenieure Suchabfragen schnell und intuitiv<br />

starten und erhalten die Modelldaten<br />

in Form einer aufbereiteten 3D-<br />

Bildsuche. Die bequeme und schnelle<br />

3D-Ansicht ermöglicht eine sofortige<br />

optische Evaluation für den Ingenieur –<br />

„Mit diesen Suchmöglichkeiten lässt sich die Entwicklungsvorstufe<br />

maßgeblich beeinflussen. Die<br />

Konstruktionseffizienz wird bedeutend erhöht und<br />

eine konsequente Fehlervermeidung umgesetzt.“<br />

Dr. Christian Klimmek, Geschäftsführer von SimuForm<br />

die Darstellung generiert die SimuForm<br />

GeoSearch-Suite dabei automatisch aus<br />

den CAD-Daten. Die Suchergebnisse sind<br />

nach Relevanz sortiert und können gedreht<br />

und betrachtet werden. Das Suchverfahren<br />

ist unabhängig von Position<br />

und Drehung der Bauteile im Raum.<br />

Damit hängt Konstruktionswissen<br />

nicht mehr nur an einzelnen Mitarbeitern<br />

und deren Erinnerung an Altprojekte.<br />

Stattdessen verhilft eine softwarebasierte<br />

Knowledge Base auch den<br />

Nachwuchskräften unmittelbar zu einem<br />

Wissenstand, der sich in der alltäglichen<br />

Effizienz bemerkbar macht. Doppelarbeit<br />

wird systematisch vermieden und<br />

die Wiederverwendungsrate von Bauteilen<br />

signifikant gesteigert. Dies erhöht die<br />

Profitabilität je Bauteil, steigert die Fertigungseffizienz<br />

und reduziert Lagerhaltungs-<br />

und Logistikkosten.<br />

Mit der SimuForm GeoSearch-Suite aus<br />

dem Dortmunder Softwarehaus Simu-<br />

Form sind alle digitalen Daten aus den<br />

gängigen CAD-Systemen nutzbar. Doch<br />

SimuForm Similia ermöglicht auch die<br />

Wiederverwendung von Daten aus Kos-<br />

6/<strong>2012</strong>


Geometrische Ähnlichkeitssuche und Teilereduzierung<br />

CAD & Design<br />

55<br />

tenrechnung und Angebotsprozessen.<br />

Über spezielle Vernetzungsfunktionen<br />

ist der Zugriff auf Daten und Dokumente<br />

aus vernetzten Speicherorten nahezu<br />

in Echtzeit möglich. Geometrien und<br />

Dokumente werden dabei automatisch<br />

im Hintergrund verknüpft. Die Automobilbranche<br />

zählt zu den ambitionierten<br />

Nutzern dieser Lösung, weil gerade hier<br />

jede kleinste Effizienzsteigerung zählt,<br />

um den Wettbewerbsvorteil zu sichern.<br />

Mit der Software-Lösung von SimuForm<br />

startet beispielsweise die BMW Group<br />

ein Projekt zur nachhaltigen Nutzung bereits<br />

entwickelter Lösungen. Aber auch<br />

mittelständische Unternehmen nutzen<br />

die Vorteile der GeoSearch-Suite in der<br />

technischen Kostenkalkulation und im<br />

Vertrieb, in der Prozessentwicklung oder<br />

aber im technischen Einkauf.<br />

Wie die Ähnlichkeitssuche<br />

in der Praxis funktioniert<br />

Die mit verschiedenen Modulen anpassbare<br />

Software-Lösung indiziert zunächst<br />

den Datenbestand des Unternehmens.<br />

Dieser Prozess findet standortübergreifend<br />

und vernetzt im Hintergrund statt<br />

– eine unternehmensweite Nutzung ist<br />

problemlos möglich, auch bei komplexen<br />

IT-Infrastrukturen.<br />

Mit dem Anforderungskatalog an ein<br />

zu entwickelndes Bauteil wird – abhängig<br />

von Datenmenge und gewünschten<br />

Eigenschaften – der CAD-Datenbestand<br />

durchsucht. Optional können dabei auch<br />

Materialstammdaten aus dem ERP-System<br />

oder funktionale Metadaten aus<br />

dem PDM-System genutzt werden. Die<br />

Suchzeiten sind extrem gering. Auf einer<br />

herkömmlichen Hardware können<br />

problemlos 40.000 CAD-Bauteile oder<br />

CAD-Baugruppen durchsucht werden.<br />

Mit der innovativen Suchtechnologie<br />

von SimuForm lässt sich selbst nach Bauteilsegmenten<br />

in anderen Bauteilen oder<br />

Baugruppen suchen. In der modernen<br />

Fahrzeugentwicklung ist diese Technologie<br />

vorteilhaft, um konform zur Fahrzeugplattform<br />

passende Module miteinander<br />

zu kombinieren, wenn es um die<br />

Entwicklung von neuen Fahrzeugmodellen<br />

geht. Im Karosseriebau ist etwa ein<br />

Abschnitt eines Schwellers – der Übergang<br />

zur B-Säule – genau passend in einem<br />

anderen Modell desselben Herstellers.<br />

„Mit diesen Suchmöglichkeiten lässt<br />

sich die Entwicklungsvorstufe maßgeblich<br />

beeinflussen. Die Konstruktionseffizienz<br />

wird bedeutend erhöht und eine<br />

konsequente Fehlervermeidung umgesetzt“,<br />

beschreibt Dr. Christian Klimmek.<br />

Hilfreiche Zusatzfunktionen erleichtern<br />

den Ingenieuren in der täglichen Arbeit<br />

den Konstruktionsprozess weiter. Mit der<br />

PartOverlay-Funktion lassen sich die CAD-<br />

Daten ähnlicher Bauteile überlagernd darstellen<br />

und vermessen. Schnell werden<br />

Unterschiede grafisch sichtbar und können<br />

die Konstruktionsvorstufe weiter verkürzen.<br />

„Unsere gesamten Entwicklungen<br />

finden ihren Ursprung in der Kundenanforderung“,<br />

so Klimmek. Über diese Kundenanforderung<br />

hat SimuForm beispielsweise<br />

ein Modul entwickelt, das in der<br />

Lage ist, für konstruierte<br />

Geometrien die passenden<br />

Rohlinge für<br />

eine Prototypen- oder<br />

Kleinserienfertigung<br />

zu bestimmen. Dabei<br />

wird der Verschnitt minimiert,<br />

indem die Einpassung<br />

des Fertigteils<br />

in den Rohling optimiert<br />

wird, ganz gleich<br />

wie die einzelnen Geometrien<br />

zueinander<br />

stehen. Dies stellt eine<br />

prozessintegrierte Lösung<br />

auf der Basis der<br />

geometrischen Ähnlichkeitssuche<br />

dar.<br />

Amortisation der<br />

Lösung in wenigen<br />

Monaten<br />

Die GeoSearch-Suite<br />

sorgt für mehr Geschwindigkeit<br />

und höhere<br />

Kosten- und Planungssicherheit.<br />

Die<br />

Akzeptanz durch die<br />

Anwender spielt eine<br />

wesentliche Rolle für<br />

den effizienten Einsatz.<br />

Mit freundlicher Unterstützung von:<br />

„Für die Nutzung der Software sind keine<br />

speziellen Kenntnisse erforderlich. Mit nur<br />

drei Mausklicks startet der Anwender eine<br />

Suche, hat binnen Sekunden das Ergebnis<br />

auf dem Bildschirm und kann weitere Entscheidungen<br />

treffen“ so Klimmek. Die SimuForm<br />

GeoSearch-Suite sorgt gleichzeitig<br />

für eine bessere „Vernetzung“ im<br />

Unternehmen. Konstruktion und Entwicklung,<br />

Projektmanagement und technischer<br />

Einkauf sind über die Suite verbunden<br />

und können effektiver planen sowie<br />

ein effizienteres Forecasting betreiben.<br />

Bestehende Infrastrukturen sind dabei<br />

kein Problem, die Suite gliedert sich hier<br />

ohne Schwierigkeiten ein.<br />

to<br />

Virtual<br />

Efficiency<br />

Congress <strong>2012</strong><br />

20./21. September <strong>2012</strong><br />

Schwabenlandhalle<br />

Fellbach<br />

www.schwabenlandhalle.de<br />

• Ausstellung und Programm<br />

Donnerstag, 20.09. 9.30 – 17 Uhr<br />

Freitag, 21.09. 9.30 – 14 Uhr<br />

• Anmeldung und Informationen<br />

für Besucher und Aussteller unter<br />

www.virtual-efficiency.de<br />

Veranstalter:<br />

www.vdc-fellbach.de<br />

Suche passender<br />

Rohteile für die<br />

Nabenfertigung.<br />

Bild: LuK GmbH & Co.<br />

oHG, Bühl<br />

• Eintrittspreise<br />

Donnerstag € 75,00<br />

Freitag € 55,00<br />

Kombiticket (beide Tage inkl.<br />

Abendveranstaltung) € 175,00<br />

Eintritt zur Ausstellung kostenfrei<br />

Alle Preise zzgl. gesetzlicher MwSt.<br />

www.iao.fraunhofer.de<br />

6/<strong>2012</strong>


56 Special Mobile Automation<br />

Bediengeräte von Jetter im Einsatz in Hub-rettungsgeräten<br />

Eine heiße Angelegenheit<br />

Von Andreas Leu<br />

Obwohl ein häufig gehegter Kindheitstraum, ist es doch nicht jedermanns Sache, in schwindelnden Höhen<br />

von zum Teil über fünfzig Metern im Einsatz als Feuerwehrmann oder -frau einen Brand zu bekämpfen und<br />

gefährdete Menschen zu bergen. Personen, die eine solche Tätigkeit ausüben, verdienen Anerkennung für<br />

ihre gefährliche Arbeit. Im Einsatz werden die Feuerwehrleute durch modernste Technik auf den Fahrzeugen<br />

unterstützt. Die Metz Aerials GmbH & Co. KG, Hersteller von Hub-Rettungsfahrzeugen, baut für Bedienung<br />

und Kommunikation Bediengeräte des Automatisierungsspezialisten Jetter aus Ludwigsburg ein.<br />

Mit Rüstzeiten von beispielsweise<br />

knapp über einer Minute für eine<br />

Drehleiter L32 werden Maßstäbe<br />

gesetzt. Es geht oft um Leben und Tod<br />

beim Löscheinsatz oder bei der Menschenrettung,<br />

da zählt jede Sekunde.<br />

Die Handgriffe müssen sitzen. Nicht nur<br />

an die Feuerwehrleute werden in diesen<br />

Momenten höchste Anforderungen gestellt,<br />

sondern auch an die Technik. Diese<br />

muss zuverlässig funktionieren, einfach<br />

und komfortabel bedienbar sein. Solche<br />

Geräte stellt die Metz Aerials GmbH & Co.<br />

KG, ein weltweit führendes Unternehmen<br />

für Hubrettungsgeräte, zusammen<br />

mit der Jetter AG her.<br />

Die Metz Aerials GmbH & Co. KG in Karlsruhe<br />

blickt auf eine langjährige Firmengeschichte<br />

zurück. Gegründet wurde<br />

das Unternehmen von Carl Metz bereits<br />

im Jahre 1842 in Heidelberg. Sie war die<br />

erste Spezialfabrik der Welt zur Herstellung<br />

von Feuerlösch- und Rettungsgeräten.<br />

Im Jahre 1905 wurde die Firma an<br />

den heutigen Standort in Karlsruhe verlegt.<br />

Im letzten Jahrhundert kamen aus<br />

diesem Hause mehrere bahnbrechende<br />

Entwicklungen für die Feuerwehrtechnik<br />

auf den Markt, beispielsweise die erste<br />

elektronisch gesteuerte und überwachte<br />

Drehleiter mit Proportional-Hydraulik.<br />

Seit 1998 gehört Metz zur Rosenbauer<br />

International AG in Leonding, Österreich.<br />

Am Standort Karlsruhe produzieren rund<br />

Feuerwehrfahrzeuge sind heutzutage<br />

mit modernster Steuerungstechnik<br />

ausgestattet, um eine<br />

schnelle Rettung zu gewährleisten.<br />

Bild: Metz Aerials GmbH & Co. KG<br />

Die Bediengeräte des Typs BTM 09 sind an<br />

verschiedenen Orten am Fahrzeug verbaut.<br />

Bild: Metz Aerials GmbH & Co. KG<br />

270 Mitarbeiter Hubrettungsgeräte für<br />

Feuerwehren in der ganzen Welt. Das<br />

Portfolio umfasst eine breite Palette von<br />

Drehleitern und Hubrettungsbühnen,<br />

die das Unternehmen auf die Chassis von<br />

Herstellern aus aller Welt montiert. Die<br />

Hubrettungsbühnen unterscheiden sich<br />

insofern von den Drehleitern, als dass der<br />

Rettungskorb der Bühne mehrere Menschen<br />

gleichzeitig aufnehmen kann. Er<br />

verfügt aber nur über eine optional erhältliche<br />

Notabstiegsleiter. Der Hubrettungskorb<br />

der Firma Metz hingegen bietet<br />

aufgrund der Rettungsleiter mit ihrem<br />

zusätzlichen Leitersatz einen leistungsfähigeren<br />

Weg zur Personenrettung.<br />

Verlässliche Technologie<br />

Die Bewegungen der Hubrettungsgeräte<br />

erfolgen hydraulisch. Bewegungen um<br />

mehrere Achsen wie das Drehen, Aufrichten<br />

und Neigen der Ausleger sind gleichzeitig<br />

möglich. Die Steuerung der Systeme<br />

besteht aus Controllern der Firma IFM<br />

und mehreren Bediengeräten des Typs<br />

BTM 09 der Jetter AG. Die Komponenten<br />

sind miteinander über einen CAN-Bus<br />

verbunden und kommunizieren über das<br />

Protokoll CANopen. Dieses Kommunikationsprotokoll<br />

ist in der mobilen Automation<br />

ein herstellerübergreifender offener<br />

Standard und wird auch von Jetter<br />

unterstützt.<br />

Anzeige- und Bediengeräte, die von<br />

Metz in der Feuerwehrtechnik eingesetzt<br />

werden, sind speziellen Anforderungen<br />

unterworfen. Aufgrund der herrschenden<br />

klimatischen Bedingungen und der<br />

6/<strong>2012</strong>


Mobile Automation<br />

Special<br />

57<br />

rauen Umgebung gelten für diese spezielle<br />

Maßstäbe. Als typischer Eingangsspannungsbereich<br />

sind 9 bis 32 VDC<br />

gefordert. Zusätzlich wird eine robuste<br />

Gehäuseausführung, die Schutzart IP65<br />

und ein Betriebstemperaturbereich von<br />

-20 bis +60 Grad Celsius verlangt. Das<br />

Bediengerät BTM 09 erfüllt auch entsprechende<br />

Schutzanforderungen, was<br />

Schock, Vibrationen und elektromagnetische<br />

Verträglichkeit betrifft.<br />

Das zum Einsatz kommende grafikfähige<br />

Bediengerät BTM 09 ist für die Steuerung,<br />

Parametrierung und Bedienung<br />

von mobilen Arbeitsmaschinen konzipiert.<br />

Es beinhaltet ein TFT-Display von<br />

5,6 Zoll mit einer Auflösung von 640<br />

x 385 Pixel. Die Tastatur ist mit einem<br />

„Nachtdesign“ zur Beleuchtung der Tasten<br />

versehen. Die Helligkeit des Displays<br />

und der Tastenbeleuchtung lässt sich<br />

im Anwenderprogramm entsprechend<br />

der Umgebungshelligkeit modifizieren.<br />

Die Anpassung an die Lichtverhältnisse<br />

erfolgt dann automatisch mittels eines<br />

eingebauten Lichtsensors. Deshalb kann<br />

man das BTM 09 auch nachts problemlos<br />

bedienen. Die fünfzehn Tasten sind ergonomisch<br />

angeordnet, eine Funktionsbeschreibung<br />

der Taste wird direkt auf dem<br />

Display dargestellt. Außerdem ist über<br />

einen FBAS-Videoeingang eine Außenkamera<br />

anschließbar.<br />

Die Ergonomie bei der Bedienung<br />

Das Handling der Drehleitern oder Hubrettungsbühnen<br />

von Metz ist das Ergebnis<br />

jahrzehntelanger Erfahrung. Die Bedienung<br />

muss intuitiv erfolgen, denn die<br />

Feuerwehrleute stehen im Einsatz unter<br />

enormem Stress. Es ist sogar gewährleistet,<br />

dass selbst beim Ausfall von Elektronikkomponenten<br />

eines Displays wichtige<br />

Funktionen zur Personenrettung und<br />

Brandbekämpfung über Taster und Joysticks<br />

ausführbar sind. Hilfreich ist in diesem<br />

Zusammenhang, dass knapp 20 Prozent<br />

der rund 270 Mitarbeiter bei Metz<br />

sich in ihrer Freizeit bei einer freiwilligen<br />

Feuerwehr engagieren. Somit fließen<br />

wertvolle Informationen zur optimalen<br />

Bedienergonomie direkt vom Einsatz in<br />

die Entwicklung ein.<br />

Mit den Bediengeräten werden wichtige<br />

Zusatzinformationen wie zum Beispiel<br />

der aktuelle Bodendruck der vier Abstützzylinder<br />

sowie die noch mögliche Ausladung<br />

dargestellt. Darüber hinaus lassen<br />

sich Beleuchtungseinheiten wie die<br />

1.000-Watt-Scheinwerfer am Rettungskorb<br />

oder die Umfeldbeleuchtung einund<br />

ausschalten. Eine Bahnsteuerung<br />

ist ebenfalls zuschaltbar. Damit können<br />

gespeicherte Bewegungsabläufe wiederholt<br />

abgefahren werden. Auch etwas<br />

Komfort darf es sein. Der Sitz am Hauptsteuerstand<br />

lässt sich mehrstufig beheizen<br />

– ein angenehmes Ausstattungsmerkmal<br />

bei langen Einsätzen an kalten<br />

und feuchten Tagen. Da bei der Menschenrettung<br />

jede Sekunde zählt, sind<br />

die BTM-09-Bediengeräte im Heck, im<br />

Hauptbedienstand und im Rettungskorb<br />

des Fahrzeugs verbaut. So sind Information<br />

und Bedienung rasch zugänglich. Die<br />

Displaymasken für die Bediengeräte werden<br />

mit dem SCADA-Entwicklungstool<br />

JetViewSoft von Jetter erstellt.<br />

JetViewSoft bietet dem Anwender die<br />

Möglichkeit, Masken für unterschiedlichste<br />

Plattformen zu erstellen. Klassische<br />

Plattformen sind Windows-CE-Geräte<br />

oder Windows-PCs. Außerdem sind<br />

Funktionen für Datenbankintegration,<br />

Trending und Alarm-Handling integriert.<br />

JetViewSoft im Überblick:<br />

• Die gesamte Bedienung erfolgt durch<br />

Drag und Drop<br />

• Intelligenter Tooltip im Objektpool für<br />

die Objektvorschau ausgewählter Objekte<br />

• Mehrere Projekte sind in einem Arbeitsbereich<br />

editierbar<br />

• Funktionen zum Arrangieren grafischer<br />

Elemente wie Ausrichten, Drehen, Spiegeln,<br />

Ausrichten auf Raster, beliebiges<br />

Zoomen<br />

• Farbumschlag, Bargraph-Darstellung,<br />

Bewegen, Größenänderung und Sichtbarkeit<br />

der Objekte abhängig von Parametern<br />

• Anlegen und Editieren komplexer geometrischer<br />

Objekte, beispielsweise Polygone<br />

Eine einfache und<br />

komfortable Bedienung<br />

ist für die Kunden<br />

der Metz Aerials<br />

GmbH & Co. KG sehr<br />

wichtig. Die Bedienmasken<br />

werden mit<br />

dem SCADA-Tool<br />

JetViewSoft erstellt.<br />

Bild: Jetter AG<br />

• Daten und Objekte sind über Drag<br />

& Drop zwischen den Projekten austauschbar<br />

• Objektorientierte Visualisierung<br />

Eine wichtige Funktion von JetViewSoft<br />

für internationale Unternehmen wie die<br />

Metz Aerials GmbH & Co. KG ist die Sprachumschaltung:<br />

In einem oder mehreren<br />

Ressource Files lassen sich Texte in verschiedenen<br />

Sprachen anlegen und innerhalb<br />

der erstellten Masken umschalten.<br />

Ein Ressource File kann auch in eine Excel-CSV-Datei<br />

exportiert, darin bearbeitet<br />

und wieder zurückimportiert werden. In<br />

Unicode sind somit auch kyrillische oder<br />

fernöstliche Texte problemlos möglich.<br />

Auf Erfahrung gebaut<br />

Die Jetter AG ist seit dreißig Jahren in der<br />

industriellen Automation und seit etwa<br />

neun Jahren in der mobilen Automation<br />

tätig. Die in dieser Zeit gewonnenen Erfahrungen<br />

fließen konsequent in die Entwicklung<br />

der Steuerungssysteme und Bediengeräte<br />

für die mobile Automation ein.<br />

Gerade bei den Anzeigegeräten haben<br />

Hersteller wie die Metz Aerials GmbH & Co.<br />

KG klare Vorstellungen über Design und<br />

Bedienphilosophie. Mit ihrer Erfahrung als<br />

Lieferant und Partner für mobile Automation<br />

ist die Jetter AG in der Lage, flexibel<br />

auf solche Wünsche zu reagieren und dem<br />

Kunden ein optimales, auf die spezifischen<br />

Bedürfnisse abgestimmtes Bediengerät<br />

anzubieten. Wie wichtig ein optimales<br />

Handling von Systemen ist, zeigt sich gerade<br />

in heiklen Situationen wie bei einem<br />

Lösch- oder Rettungseinsatz. Denn in diesem<br />

Moment ist es definitiv zu spät, über<br />

eine verbesserte und ergonomischere Bedienung<br />

zu diskutieren.<br />

rt<br />

Andreas Leu ist bei der Jetter AG für das technische<br />

Marketing zuständig. Darüber hinaus<br />

leitet er auch Programmier-Seminare.<br />

6/<strong>2012</strong>


58 Hardware & Peripherie Grafikkarten<br />

AMD-FirePro-Grafikkarten mit SolidWorks<br />

Realistisch gesehen<br />

Von Andreas Müller<br />

Speicher, Bandbreite, Anzahl der Shader – alles schön und gut. Wer jedoch als Anbieter im Markt für<br />

professionelle Grafikkarten erfolgreich sein will, muss vor allem den Nutzen für Anwender bei alltäglichen<br />

Aufgaben im Blick behalten, und das mehr denn je. Aber was wollen die Anwender? AMD hat sich das<br />

genauer angeschaut und, wie die neuen Treiber zeigen, daraus interessante Schlüsse gezogen.<br />

Die AMD FirePro V5900<br />

empfiehlt sich auch für<br />

Midrange-CAD-Anwender.<br />

Bild: AMD<br />

RealView und Ambient Occlusion im Menü „View“.<br />

RealView im SolidWorks-Leistungstest.<br />

Verschiedene Zertifizierungen für<br />

CAD-Software gehören dazu, um<br />

eine Grafikkarte für den professionellen<br />

Einsatz zu wappnen. Eine solche<br />

Prüfung durch CAD-Anbieter stellt ein<br />

wichtiges Unterscheidungskriterium zu<br />

den Consumer-Produkten dar und verspricht<br />

Zuverlässigkeit und Langlebigkeit.<br />

Doch welche Funktionen in<br />

den Programmen werden da eigentlich<br />

geprüft? Handelt es sich um<br />

alltägliche Routineaufgaben, deren Bewältigung<br />

eine professionelle Grafiklösung<br />

kaum vor Probleme stellen sollte<br />

oder sind es eher Spezialaufgaben, die<br />

den Anwender vielleicht länger beschäftigen<br />

und der Grafikkarte alles abfordern?<br />

Wohl sicher beides, aber ob das zugrunde<br />

liegende Anwendungskonzept den<br />

tatsächlichen Aufgaben am Arbeitsplatz<br />

entspricht, lässt sich kaum feststellen,<br />

zumal ja einerseits die durchschnittliche<br />

Arbeitsweise eines großen Anwenderkreises<br />

zu berücksichtigen ist und andererseits<br />

auch entlegenste Programmfunktionen<br />

stabil und sicher laufen sollen.<br />

Mehr Klarheit verschafft die Strategie<br />

von AMD, sich auf einzelne, bekannte<br />

Querschnittsfunktionen in Midrange-<br />

CAD-Anwendungen zu konzentrieren<br />

und diese mit neuen Treibern zu unterstützen.<br />

So können sich Anwender selbst<br />

ein Bild vom Optimierungspotenzial machen,<br />

das die Grafiklösungen bieten, und<br />

es eröffnen sich auch Vergleichsmöglichkeiten.<br />

In der letzten Ausgabe haben wir<br />

bereits die Funktionen<br />

in Creo vorgestellt, die<br />

AMD unterstützt, hier<br />

nun geht es um Solid-<br />

Works und die Funktion<br />

RealView, die in<br />

der neuesten Version<br />

der CAD-Software einige<br />

Verbesserungen<br />

erfahren hat. Damit<br />

wir uns hiervon einen<br />

Eindruck würden verschaffen können,<br />

erhielten wir die Workstation Fujitsu Celsius<br />

M720, die Grafikkarte FirePro V5900<br />

und die Software SolidWorks Premium<br />

<strong>2012</strong> x64-Edition zum Test.<br />

Realistische Modelle<br />

Die Funktion RealView dient in Solid-<br />

Works dazu, Modelle auch ohne Rendering<br />

realitätsnah mit ihren Schatten, Reflexionen<br />

und Texturen erscheinen zu<br />

lassen. Eine hohe Darstellungsqualität<br />

wird durch das Full-Scene-Anti-Aliasing<br />

gewährleistet, das die Kanten in Echtzeit<br />

glättet. Neu hinzugekommen in Version<br />

<strong>2012</strong> ist die Funktion Ambient Occlusion,<br />

die für eine realistischere Ausleuchtung<br />

des Modells sorgt. So werfen Objekte, die<br />

vor eine Lichtquelle treten, glaubwürdige<br />

Schatten auf die hinter ihnen liegenden<br />

Objekte. Diese Darstellungsoptionen stehen<br />

jedoch nur den Benutzern professioneller<br />

Grafiklösungen offen.<br />

Die Workstation<br />

Die Celsius M720 von Fujitsu ist in der<br />

uns vorliegenden Konfiguration mit einem<br />

Intel Xeon E5 mit einer Taktrate von<br />

6/<strong>2012</strong>


Grafikkarten<br />

Hardware & Peripherie<br />

59<br />

3,3 GHz ausgestattet. Ihm zur Seite stehen<br />

16 GByte Arbeitsspeicher und eine<br />

Festplatte, die 1 TByte an Daten aufnehmen<br />

kann. Damit eignet sie sich für den<br />

Einsatz auch für aufwendigere Berechnungen<br />

im Maschinenbau oder in der<br />

Architektur. Mit einem ausgesprochen<br />

niedrigen Geräuschpegel hebt sich der<br />

Rechner von vergleichbaren Angeboten<br />

für CAD-Anwender angenehm ab.<br />

Als Grafikkarten kommen die AMD<br />

FirePro V4900 und FirePro V5900 zum<br />

Einsatz, die das Mittelfeld der professionellen<br />

Lösungen markieren.<br />

Die Benchmarks<br />

SolidWorks enthält bereits eine interne<br />

Testsoftware, den SolidWorks-Leistungstest.<br />

Er prüft die Performance von Hauptprozessor,<br />

I/O-System und Grafik mithilfe<br />

von Operationen wie zum Beispiel Öffnen<br />

einer Datei (I/O), Rebuild (Prozessor),<br />

Rotieren und Zoomen (Grafik). Zum Test<br />

gehört auch die RealView-Leistung. Alle<br />

Werte sind in Sekunden angegeben, kleinere<br />

Werte sind also besser. Unter http://<br />

www.solidworks.com/sw/support/shareyourscore.htm<br />

können Anwender ihre<br />

Testergebnisse veröffentlichen. Hier steht<br />

bereits eine ansehnliche Datenbasis online,<br />

die in gewissen Grenzen – nicht alle<br />

angegebenen Zahlen erscheinen realistisch<br />

– einen Vergleich unterschiedlicher<br />

Konfigurationen ermöglicht. Zudem entsteht<br />

der Eindruck, dass, was SolidWorks<br />

betrifft, die Anwender professioneller<br />

Grafikkarten von AMD noch in der Minderzahl<br />

sind.<br />

Einen weiteren Benchmark, den wir zu<br />

Rate gezogen haben, ist der Passmark<br />

Performance Test 7.0 von Passmark Software,<br />

der einen allgemeinen Überblick<br />

über das System erlaubt. Neben der Prozessorleistung,<br />

der 2D- und der 3D-Grafik<br />

stehen hier auch Arbeitsspeicher und<br />

Festplatte unter intensiver Beobachtung.<br />

Dem Prozessor werden beispielsweise<br />

verschiedene mathematische Operationen,<br />

Kompressions- und Verschlüsselungsberechnungen<br />

abverlangt, der 2D-<br />

Grafiktest beinhaltet das Zeichnen von<br />

Linien und das Erstellen von Bitmaps,<br />

Schriften, Text und GUI-Elementen, der<br />

3D-Grafiktest umfasst DirectX-3D-Funktionen<br />

und ist somit für SolidWorks weniger<br />

aussagekräftig.<br />

Testergebnisse:<br />

Test FirePro V4900 FireProV5900<br />

SolidWorks-Leistungstest<br />

*Grafik (s): 122 112,9<br />

*Rendering (s): 43,9 45<br />

*RealView<br />

Performance (s): 194,7 189,8<br />

Passmark<br />

2D: 427,6 440,4<br />

3D: 1.467,4 1.786,7<br />

Fazit<br />

Der SolidWorks-Leistungstest zeigt nur<br />

geringe Unterschiede beim Einsatz der<br />

beiden Grafikkarten, die im Arbeitsalltag<br />

wahrscheinlich kaum auffallen dürften.<br />

Der Tempogewinn durch die FirePro<br />

V5900 bewegt sich, was die RealView-<br />

Leistung betrifft, im Bereich weniger Prozentpunkte.<br />

Beim Passmark skaliert die<br />

FirePro V5900 dagegen wesentlich stärker<br />

und erreicht einen Vorsprung von<br />

rund 20 Prozent. Zusammen mit der Eyefinity-Technologie,<br />

die den effizienten Einsatz<br />

mehrerer Bildschirme ermöglicht,<br />

entfalten die beiden Grafikkarten im Solid-<br />

Works-Einsatz ihr ganzes Potenzial.<br />

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5. VDI-Tagung am 10. und 11. Oktober <strong>2012</strong><br />

Baden-Baden Spezial <strong>2012</strong><br />

Vernetzte Systeme Funktionale Sicherheit Soft- und Hardware<br />

Quelle: Freescale<br />

Halbleiter Deutschland GmbH<br />

Top-Themen:<br />

Vernetzte Systeme und Funktionen – Beispiele und Anforderungen<br />

Verschiebung in der Software-Wertschöpfungskette zwischen OEM und<br />

Lieferanten<br />

Konsequenzen neuer Geschäftsprozesse in der Halbleiterindustrie –<br />

Versorgungssicherheit, Fabless Foundry<br />

Erkenntnisse und Anforderungen an die Versorgungskette nach<br />

Fukushima<br />

Robuste Hardware – Bauteilauswahl und Vermeidung von<br />

Vor schädigungen<br />

Consumer Elektronik und automotive Requirements – Ansätze für eine<br />

gemeinsame Zukunft<br />

Strukturierung und Standardisierung von Funktionen und Software<br />

Entwicklungsprozesse – Nachhaltigkeit und Auswirkungen der<br />

ISO26262<br />

Veranstaltung des VDI Wissensforums | Telefon +49 211 6214-201 | Telefax +49 211 6214-154


60 Hardware & Peripherie Neues Workstation-Portfolio von HP<br />

Verbesserungen und Marktneuerungen<br />

Die Konfiguration macht’s<br />

Das neue HP-Portfolio hatte im Mai dieses Jahres in Shanghai seinen großen Auftritt: Die Rechenkünstler des<br />

Jahres <strong>2012</strong> wurden vorgestellt. Mit dabei waren auch die HP-Workstations – neben den traditionellen Modellen<br />

mit verbesserten Leistungsdaten präsentierte HP auch eine Marktneuerung: Die HP Z1 Workstation ist das<br />

erste All-in-One-Modell der Branche und bietet einen 27-Zoll-Monitor sowie ein innovatives „Koffersystem“.<br />

Der Fokus der neuen Produkte von HP<br />

liegt weiterhin auf Effizienz und Bedienfreundlichkeit.<br />

Deshalb setzt HP<br />

auch bei den aktuellen Modellen seiner<br />

Workstations auf leistungsstarke Intel-<br />

Prozessoren sowie AMD- und NVIDIA-<br />

Grafikkarten. An der hochwertigen Verarbeitung<br />

wird ebenfalls nicht gespart:<br />

Glas, resistentes Aluminium, luftdurchlässige<br />

Gehäuseformen und spritzwassergeschützte<br />

Oberflächen prägen das<br />

Bild des aktuellen Portfolios.<br />

Ob Konstrukteur, Grafiker, Ingenieur<br />

oder Architekt – viele klassische Workstation-Anwender<br />

müssen regelmäßig komplexes<br />

Datenmaterial in übersichtliche<br />

Visualisierungen übertragen. Mit dem<br />

verbesserten Leistungspotenzial aktueller<br />

PC-Systeme werden die Darstellungsmöglichkeiten<br />

vielfältiger, attraktiver,<br />

aber auch rechenintensiver. Umso wichtiger<br />

ist deshalb eine solide Workstation,<br />

die dafür auch die entsprechende Power<br />

bietet. Im aktuellen Portfolio von HP wird<br />

man zum Beispiel bei der neuen HP Z220<br />

fündig. Das Modell ist mit Intel-Xeon-E3-<br />

oder Intel-Core-i7-Prozessoren bestückt,<br />

die auf bis zu 32 GByte Arbeitsspeicher<br />

Die neue HP Z220 bietet genug Rechenpower für Konstrukteure,<br />

Ingenieure oder Architekten.<br />

Bild: HP<br />

und 2 TByte Festplattenspeicher zurückgreifen<br />

können. Im Bereich Konstruktion<br />

und Visualisierung ist die verbaute Grafiklösung<br />

von besonderer Bedeutung. HP<br />

entscheidet sich beim genannten Modell<br />

für eine individuelle Auswahl an Intel-HD-,<br />

AMD-FirePro-und NVIDIA-Grafikkarten.<br />

Alle HP-Workstations sind standardmäßig<br />

mit Windows Ultimate und Windows Professional<br />

ausgerüstet, zusätzlich wird ein<br />

Installer-Kit für Linux mitgeliefert.<br />

Vor allem in den Bereichen <strong>Engineering</strong><br />

und Konstruktion stehen Anwender regelmäßig<br />

vor der Herausforderung, ihre Konstruktionsdaten<br />

in realitätsnahe Visualisierungen<br />

und Animationen übertragen zu<br />

müssen. Meist wird mit 3D-Modellen gearbeitet,<br />

die viel Leistung in Anspruch nehmen.<br />

Besonders Simulationen oder virtuelle<br />

Rundgänge fordern der Workstation<br />

einiges ab – bei solchen Anwendungsgebieten<br />

empfiehlt HP mit der HP Z820 das<br />

leistungsstärkste Modell aus dem Portfolio.<br />

Intel-Xeon-E5-Prozessoren, 512 GByte<br />

Arbeitsspeicher, 14 TByte Festplattenspeicher,<br />

High-End-Grafiklösungen wie AMD<br />

FirePro V7900 oder NVIDIA Quadro 6000<br />

bieten genug Rechenleistung.<br />

Kreativität ohne Grenzen<br />

mit ISV-Zertifizierungen<br />

Nicht nur die Hardware, auch die verwendete<br />

Software ist entscheidend für die<br />

Qualität einer Visualisierung: HP arbeitet<br />

während der gesamten Entwicklungszeit<br />

sowie im Rahmen des Produktionsprozesses<br />

seiner Workstations eng mit einer<br />

Vielzahl von Hardware- und Softwareanbietern<br />

zusammen. Auf diese Weise profitieren<br />

Anwender von der optimalen<br />

Kompatibilität der Hardware- und Software-Komponenten.<br />

Anerkannte ISV-Zertifizierungen<br />

geben Auskunft darüber, auf<br />

welche Software die HP-Workstations abgestimmt<br />

sind. Beispielsweise besitzt das<br />

Workstation-Modell HP Z220 für Designer,<br />

die Creative Suite 6 nutzen, ISV-Zertifizierungen<br />

für After Effects und Photoshop.<br />

3D-Artists dürften sich hingegen unter<br />

anderem über die Kompatibilität mit 3D<br />

Studio Max 2013 und Maya 2013 freuen.<br />

Im Konstrukteurs- und Ingenieursbereich<br />

werden alle aktuellen AutoCAD-Versionen,<br />

CATIA und SolidWorks 2011/<strong>2012</strong> unterstützt,<br />

um nur einige zu nennen.<br />

Visualisierung unterwegs<br />

mit mobilen Workstations<br />

Zwar werden rechenintensive Arbeiten<br />

mit den erwähnten Programmen zumeist<br />

am stationären Arbeitsplatz durchgeführt<br />

– trotzdem gibt es immer wieder Situationen,<br />

in denen leistungsstarke Computer<br />

auch unterwegs unerlässlich sind. Sei<br />

es die Arbeit im Zug – die Deadline rückt<br />

immer näher – oder ein Produkt-Rendering<br />

beim nächsten Kundentermin, Konstrukteure<br />

und Designer sind auch bei<br />

der Notebookauswahl häufig auf leistungsstarke<br />

Modelle angewiesen. Für diese<br />

Bedürfnisse bietet HP die HP EliteBook<br />

w-Serie mit Dual- beziehungsweise Quad-<br />

Core-Prozessoren und Grafiklösungen von<br />

AMD oder NVIDIA. Hierbei ist die geeignete<br />

Displaygröße anwendungsabhängig.<br />

Je nachdem, ob das Notebook häufig für<br />

Bildschirm-Präsentationen genutzt wird,<br />

großflächige Anwendungen darauf betrieben<br />

werden oder der Fokus doch eher<br />

auf Mobilität und Kompaktheit liegt, hat<br />

der Anwender die Wahl zwischen drei<br />

Größen (14, 15,6 und 17,3 Zoll).<br />

Auch in punkto Konfiguration bietet<br />

HP Flexibilität. Zu jedem Workstation-<br />

Modell gibt es frei wählbare Konfigurationsmöglichkeiten.<br />

<br />

rt<br />

6/<strong>2012</strong>


<strong>Digital</strong> <strong>Engineering</strong>-Marktplatz<br />

Markt<br />

61<br />

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Ergebnisse liefern?<br />

TAROX Workstations werden nicht nur diesen Anforderungen gerecht,<br />

sondern sind je nach Konfiguration in der Lage ein hohes Maß an 3D-<br />

Effekten, Echtzeit-Animationen, 3D-Modellierungen oder architektonischen<br />

Darstellungen zu generieren. Dem Anwender wird mit dem „Arbeitswerkzeug“<br />

– TAROX Workstation – ermöglicht, diese Ergebnisse in einer möglichst<br />

ruhigen Umgebung und schnell zu erzielen.<br />

Der Grafik kommt hier eine besondere Rolle zu; daher setzt TAROX ausschließlich<br />

zertifizierte AMD FirePro oder NVIDIA® Quadro® Grafikkarten und<br />

zugehörige Treiber ein. Diese sind für fast alle professionellen Anwendungen<br />

verfügbar und garantieren eine durchgängig hohe Performance, womit eine<br />

klare Abgrenzung zu herkömmlichen PC-Systemen geschaffen wird.<br />

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Fax: +49 6123 73031<br />

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Ingenieursbereich.<br />

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parametrische 3D-Modellierung, die Möglichkeiten der 2D-Zeichnungserstellung<br />

und des Entwurfs, spezielle Applikationen für die Oberflächenmodellierung,<br />

das Photorendering, für die Bewegungssimulation, für die<br />

dynamische und kinematische Analyse, den Export und den Import aus<br />

anderen CAD/AEC/PLM-Lösungen. KOMPAS ist eine kosteneffektive Lösung.<br />

Sie bietet professionelle Funktionalität, die Handhabung großer Baugruppen,<br />

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6/2009 6/<strong>2012</strong>


62 Hardware & Peripherie Rapid Prototyping<br />

Präzisionsteile und Baugruppen mit Metall-Laserschmelzen fertigen<br />

Entwickeln und Fertigen ohne<br />

CNC- oder Guss-Restriktionen<br />

toolcraft, Zulieferer für Präzisionsteile und komplette Baugruppen, setzt auf generatives Metall-Laserschmelzen<br />

für hochwertige und zeitnahe Bauteillösungen. Dies ermöglicht – etwa im Vergleich zum Druckguss<br />

– eine Reduzierung der Ausschussrate und verbesserte Qualität. Zudem ergeben sich Kostenvorteile,<br />

weil keine Formen benötigt werden, sowie mehr Geometriefreiheit und deutlich kürzere Produktions- und<br />

Entwicklungszeiten.<br />

Bild 1: Funktionsintegrierter Kühlmantel zur<br />

Aufnahme eines E-Motors in der Medizintechnik<br />

aus Inconel 718 (fräs- und drehtechnisch<br />

veredeltes Laserschmelzteil).<br />

Als Partner der Entwickler und Konstrukteure<br />

entwickelt toolcraft in<br />

Georgensgmünd Präzisionsteile<br />

und hochwertige Baugruppen. Kunden<br />

kommen aus den Bereichen Medizin,<br />

Automotive, Motorsport und der Luftfahrt.<br />

Mit zwei Anlagen von Concept Laser<br />

aus Lichtenfels für das Metall-Laserschmelzen<br />

(LaserCUSING, siehe Kasten)<br />

ergänzt toolcraft sein Produktportfolio in<br />

den Bereichen Drehen, Fräsen, Senk- und<br />

Drahterosion um ein generatives, pulvermetallurgisches<br />

Verfahren. Novum hier,<br />

so Christoph Hauck, einer der drei Geschäftsführer<br />

des Unternehmens, ist es,<br />

ohne Formen direkt aus CAD-Daten gefertigte<br />

Bauteile bei Bedarf zerspan- und<br />

drehtechnisch zu veredeln. Werkzeuglose<br />

Bauteile können nun binnen weniger<br />

Werktage hergestellt werden. Zudem<br />

entstehen Bauteile aus Originalwerkstoffen<br />

in Pulverform mit nahezu identischen<br />

Werkstoffeigenschaften. So gelingen völlig<br />

neue Lösungen, die sofort zum Einsatz<br />

kommen können. Abgerundet wird das<br />

Ganze durch die Zulassung als Lieferant<br />

für Präzisionsbauteile in der Luftfahrt<br />

nach EN9100:2001.<br />

Die Präzisionsteile der Mittelfranken begründen<br />

seit Jahren einen ausgezeichneten<br />

Ruf von toolcraft als Ideengeber und<br />

Technologietreiber. Schließlich erhält der<br />

Kunde alles aus einer Hand: Komplette<br />

Lösungen einer Baugruppe von der Entwicklung<br />

bis zur Auslieferung. Wichtig<br />

seien hier, so Christoph Hauck, „eine material-<br />

und verfahrenstechnisch unabhängige<br />

Beratung und Entwicklungsleistung.<br />

Nur so finden wir die funktional beste und<br />

gleichzeitig kostengünstigste Lösung.“<br />

Technologieübergreifend entstehen so<br />

Teile und komplexe Baugruppen in Stahl,<br />

Kunststoff, Magnesium, Alu, Titan, Nickelbasislegierungen<br />

und neuerdings in<br />

einkristallinen Superlegierungen, die bis<br />

dato als nicht zerspanbar galten.<br />

Neue Horizonte<br />

durch Laserschmelztechnik<br />

Durch die erfolgreiche Einführung der<br />

neuen Fertigungstechnologie Laser-<br />

CUSING von Concept Laser im Jahre 2011<br />

und die zunehmende Beliebtheit der Laserschmelzteile<br />

im Kundenkreis ermutigt,<br />

investierte toolcraft Anfang <strong>2012</strong> in<br />

eine weitere Anlage von Concept Laser.<br />

Gefertigt werden Laserschmelzteile, die<br />

bei toolcraft in der Regel zerspantechnisch<br />

veredelt werden. „Dabei konzen-<br />

6/<strong>2012</strong>


Rapid Prototyping<br />

Hardware & Peripherie<br />

63<br />

trieren wir uns derzeit auf so genannte<br />

Kernmaterialien, die von unseren Kunden<br />

aus den Branchen Luftfahrt, Motorsport<br />

und Medizin gefordert werden“, erläutert<br />

Hauck. Zu diesen Kernmaterialien<br />

zählen derzeit Aluminium- und Nickelbasislegierungen.<br />

Das Pulver wird nach jedem<br />

Bauprozess in einer externen Siebstation<br />

von Concept Laser gesiebt, um<br />

Verunreinigungen zu entfernen und so<br />

eine gleichbleibend hohe Bauteilequalität<br />

sicherstellen zu können.<br />

Wesentliches Qualitätsmerkmal bei<br />

den Anlagen von Concept Laser ist eine<br />

geschlossene Stickstoff- oder Argon-Atmosphäre.<br />

Auch im kompletten Aufbau<br />

durch Laserschmelzen mit anschließender<br />

zerspantechnischer Veredelung sind<br />

natürlich funktionsintegrierte Bauteile<br />

möglich: Als Beispiel dient ein Kühlmantel<br />

für einen E-Motor (Bild 1). Dieses extrem<br />

kompakte Teil aus Inconel 718 verfügt<br />

über eine integrierte Kühlung mit<br />

Zu- und Ablauf des Kühlmediums, die<br />

den E-Motor vor Überhitzung schützen.<br />

Die Kühlung selbst wurde bei dem<br />

Vorteile des pulvermetallurgischen<br />

Laserschmelzens<br />

gegenüber anderen metallurgischen<br />

Technologien<br />

• Materialeinsparung<br />

• Zeitersparnis (kurze Entwicklungsbeziehungsweise<br />

Herstellzeiten)<br />

• Keine Werkzeugkosten<br />

• Funktionsintegration (zum Beispiel<br />

Temperieren, Kühlen oder Schmieren)<br />

• Option: Vergrößerung der Oberfläche<br />

zur verbesserten Wärmeabfuhr<br />

• Originalwerkstoffe mit entsprechenden<br />

Werkstoffeigenschaften<br />

• Gestaltungs- und Designfreiheit<br />

„Laserschmelzen bedeutet<br />

einen Quantensprung,<br />

um funktionelle,<br />

kompakte und<br />

preisgünstige Bauteile<br />

anzubieten.“<br />

Christoph Hauck, Geschäftsführer<br />

toolcraft<br />

schichtweisen Aufbau des Kühlmantels in<br />

einem Fertigungsschritt mitgebaut. Nach<br />

dem Laserschmelzen auf der Anlage von<br />

Concept Laser findet eine fräs- und drehtechnische<br />

Nachbearbeitung der Konturen<br />

statt. Diese Maßnahme stellt die<br />

Einhaltung der Toleranzen sicher. Als positiven<br />

Nebeneffekt erhält das Bauteil an<br />

den überfrästen Stellen die gewohnte<br />

glänzende Oberfläche, die dem Kunden<br />

vertraut ist. „Die generative Technologie<br />

eröffnet uns auch neue Entwicklungsoptionen“,<br />

so Hauck: „Dabei dürfen wir nun<br />

in ganz neuen Kategorien denken. Umdenken,<br />

weg von einer formgebundenen<br />

Lösung oder dem Fräsen aus dem Vollen<br />

und hin zu einer nahezu freien Geometrie.<br />

Das sind Freiheitsgrade, in die sich ein<br />

Konstrukteur erst mal einfinden muss.“<br />

Die Kunden sind zunehmend begeistert<br />

von den neuen Möglichkeiten, die<br />

sich hier auf der konstruktiven Seite für<br />

Entwicklungsgeschwindigkeit, Funktion<br />

oder Leichtbau auftun.<br />

Verfahrensvergleiche<br />

und -ergänzungen<br />

Die Möglichkeiten des LaserCUSING erlauben<br />

gegenüber einem Druckgussverfahren<br />

weniger Verzug oder Lunker. Im<br />

Ergebnis also eine Reduzierung der Ausschussrate<br />

und damit mehr Qualität. Zudem<br />

ergeben sich Kostenvorteile, weil<br />

keine Formen benötigt werden, sowie<br />

3D-Drucker<br />

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6/<strong>2012</strong>


64 Hardware & Peripherie Rapid Prototyping<br />

Optisches 3D-Messgerät ATOS III Triple Scan SO von GOM<br />

zur optischen Vermessung von Laserschmelzteilen.<br />

mehr Geometriefreiheit und deutlich kürzere<br />

Produktions- und Entwicklungszeiten.<br />

Hauck von toolcraft schätzt das Potenzial<br />

in der Reduktion der Stückkosten<br />

auf 20 bis 30 Prozent. Gegenüber Frästeilen<br />

ergeben sich oft ebenfalls Vorteile:<br />

Grundsätzlich kommt es zu Materialeinsparungen<br />

mit teilweise erheblichen<br />

Kostenvorteilen. Bei einer Geometrie auf<br />

engstem Raum, was dem Trend der Zeit<br />

entspricht, geraten Fräsen oder Drehen<br />

an Grenzen. Sehr komplexe, dünnwandige<br />

Strukturen wie in Gasturbinen oder<br />

Sensoren, zählen beispielsweise zu den<br />

Domänen des Laserschmelzens. „Beim<br />

LaserCUSING wird nur das Material verbraucht,<br />

das auch tatsächlich für das Bauteil<br />

benötigt wird. Dies bedeutet eine<br />

enorme Materialeinsparung“, erläutert<br />

Hauck. „Weiterhin können beim Laserschmelzen<br />

nahezu alle Bauteilgeometrien<br />

in nur einem Fertigungsschritt hergestellt<br />

werden.“ Hauck sieht aufgrund seiner<br />

Erfahrung mit unterschiedlichen Teilen<br />

ein Einsparpotenzial von 50 bis 85 Prozent<br />

gegenüber einer gefrästen Lösung:<br />

„Das schlägt sich, je nach Teilegeometrie,<br />

enorm bei den Stückkosten nieder.“<br />

Fixiertes Laserschmelzteil auf einem optischen<br />

3D-Messgerät von GOM.<br />

Zukunftsperspektiven<br />

des Laserschmelzens aus<br />

Sicht eines Anwenders<br />

• Konstruktion: Umdenken bei der<br />

Teilekonstruktion<br />

• Material: Neue Superlegierungen,<br />

hochfestes Aluminium und andere<br />

Materialien<br />

• Leistungserhöhung der Faserlaser:<br />

Höhere Schichtstärken und -breiten<br />

sowie Geschwindigkeit<br />

• Überhänge: Geometriefreiheit auf 30<br />

Grad ausbauen<br />

• Maschinentechnik: Größere Bauräume<br />

Partnerschaft mit Konzept<br />

Der schnelle Einstieg und die erfolgreiche<br />

Anwendung in der Praxis ergaben<br />

sich aus den zahlreichen Angeboten<br />

und Möglichkeiten, die Concept Laser<br />

seinen Anwendern bietet. So profitiert<br />

toolcraft von dem Know-how, wie etwa<br />

bei Hybridtechnik und Parallel- oder Flächenkühlung,<br />

die in der Hofmann-Gruppe<br />

entwickelt wurden. Hinzu kommen<br />

Schulungen, auch vor Ort, und zahlreiche<br />

Hilfestellungen zum Verfahren, der<br />

Anwendung oder zu den Materialien,<br />

deren Bandbreite ständig ergänzt wird.<br />

„Dabei“, so Hauck, „handelt es sich um<br />

einen kontinuierlichen Prozess zur Unterstützung<br />

von kniffeligen Bauteilen.“<br />

Nach einer gründlichen Recherche der<br />

Angebote auf dem Markt entschied sich<br />

Hauck für Concept Laser: „Die Zusagen,<br />

die getroffen wurden, waren auch wirklich<br />

umsetzbar. Das wechselseitige Lernen<br />

von Anbieter und Anwender verläuft<br />

bei Concept Laser auf einem sehr fairen<br />

und partnerschaftlichen Niveau, um der<br />

Laserschmelz-Technik eine möglichst dynamische<br />

Entwicklung zu ermöglichen.“<br />

Metall-Laserschmelzen mit großem<br />

Potenzial für die Zukunft<br />

Schon die bisherigen Möglichkeiten des<br />

Laserschmelzens revolutionierten bei<br />

toolcraft die Herangehensweise an neue<br />

Kurzinformation toolcraft<br />

toolcraft in Georgensgmünd hat sich darauf<br />

spezialisiert, Präzisionsteile und Baugruppen in<br />

höchster Qualität herzustellen. Als Partner der<br />

Entwickler und Konstrukteure aus den Bereichen<br />

Feinwerktechnik, Optik, Maschinenbau, Motorsport,<br />

Medizintechnik, Luftfahrt sowie dem<br />

Druckmaschinenbereich fertigt toolcraft materialund<br />

technologieübergreifend Präzisionsteile und<br />

komplette Baugruppen.<br />

Zur Maschinentechnik gehören moderne Maschinen<br />

für das Draht- und Senkerodieren, Fräsen und<br />

Drehen, die Spritzgießtechnik sowie das Laserschmelzen<br />

mit Metall. Zahlreiche 3D-Messsysteme<br />

bilden das Rückgrat der Qualitätssicherung.<br />

Für F+E-Projekte wurden 2011 knapp eine Million<br />

Euro aufgewandt. Das Investitionsvolumen für<br />

den Zeitraum 2010 bis 2013 beträgt 17 Millionen<br />

Euro bei einer Eigenkapitalrendite von etwa 25<br />

Prozent. Rund 200 Mitarbeiter arbeiten heute für<br />

das Unternehmen, das 2011 einen Umsatz von 16<br />

Millionen Euro verbuchen konnte.<br />

Dichtigkeitsprüfung des Kühlmantel-Bauteils.<br />

6/<strong>2012</strong>


Rapid Prototyping<br />

Foto: © nyul - Fotolia.com<br />

Produktbeispiele LaserCUSING von toolcraft (im Uhrzeigersinn): Komponente in der Kraftstoffzuführung,<br />

Wasserpumpenrad, Messsonde für Temperatur- und Drucksensorik in einer Gasturbine<br />

und Flanschbrille für den Abgasbereich.<br />

Bilder: toolcraft<br />

Projekte. „Alleine die Funktionsintegration<br />

und Gestaltungsfreiheit führt uns<br />

schon heute zu Lösungen, die vorher undenkbar<br />

schienen“, meint Hauck. So kann<br />

beispielsweise mit dem Laserschmelzverfahren<br />

im Vergleich zu konventionellen<br />

Technologien eine größere Oberfläche<br />

konstruiert werden, die es erlaubt, Wärme<br />

besser abzuführen. In der Zukunft sieht er<br />

noch reichlich Raum für neue Ideen: Für<br />

Anwendungen im Hochleistungsbereich<br />

werden neue Superlegierungen entwickelt<br />

und zertifiziert. Das gilt natürlich<br />

auch für hochfestes Aluminium und andere<br />

Materialien, die die Einsatzmöglichkeiten<br />

auf Originalwerkstoffbasis verbreitern.<br />

Auch bei den derzeit im Einsatz<br />

befindlichen 400-Watt-Faser-Lasern sieht<br />

Hauck im Falle von Schichtstärken und<br />

-breiten weitere Möglichkeiten, die Geschwindigkeit<br />

beim generativen Aufbau<br />

zu erhöhen. „Konstruktiv besonders relevant<br />

wird es sein, die Überhänge ohne<br />

Stützgeometrien zu erhöhen. Sie liegen<br />

derzeit bei rund 45 Grad. Mittelfristige<br />

Zielsetzung ist es, diese Freiheit auf 30<br />

Grad voranzutreiben“, gibt sich Hauck optimistisch.<br />

Auch sind LaserCUSING-Anlagen<br />

mit größeren Bauräumen ein aktuelles<br />

Entwicklungsthema, für das es<br />

zahlreiche Anwendungen gibt. „Insgesamt<br />

sind die Aussichten mehr als hoffnungsvoll,<br />

um künftig wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben“, so Hauck.<br />

to<br />

Hintergrundinfo LaserCUSING<br />

Mit dem LaserCUSING-Verfahren<br />

werden mechanisch und thermisch<br />

belastbare metallische Bauteile mit<br />

hoher Präzision erstellt. Zum Einsatz<br />

kommen je nach Anwendung Edelund<br />

Werkzeugstähle, Aluminium- oder<br />

Titanlegierungen, nickelbasierte<br />

Superlegierungen, Kobalt-Chrom-Legierungen<br />

oder auch Edelmetalle wie<br />

Gold- oder Silberlegierungen.<br />

Verfahrensbeschreibung<br />

Beim LaserCUSING wird feines<br />

pulverförmiges Metall durch einen<br />

hochenergetischen Faserlaser lokal<br />

aufgeschmolzen. Nach dem Erkalten<br />

verfestigt sich das Material. Die<br />

Bauteilkontur wird durch Ablenkung<br />

des Laserstrahls mittels einer Spiegelablenkeinheit<br />

(Scanner) erzeugt. Der<br />

Aufbau des Bauteils erfolgt Schicht für<br />

Schicht (mit einer Schichtstärke von 20<br />

bis 50μm) durch Absenkung des Bauraumbodens,<br />

Neuauftrag von Pulver<br />

und erneutem Schmelzen.<br />

Die Besonderheit der Anlagen von<br />

Concept Laser ist eine stochastische<br />

Ansteuerung der Slice-Segmente<br />

(auch „Islands“ genannt), die sukzessive<br />

abgearbeitet werden. Das patentierte<br />

Verfahren sorgt für eine signifikante<br />

Reduktion von Spannungen im<br />

Bauteil. Für eine einteilige Herstellung<br />

steht ein maximaler Bauraum von 300<br />

x 350 x 300 Millimetern zur Verfügung.<br />

Fachkräfte<br />

sucht man in<br />

Fachmagazinen!<br />

Stellenanzeigen-Hotline:<br />

Martina Summer<br />

(PLZ 00000-45999, 80000-99999+<br />

Ausland)<br />

Tel.: 081<strong>06</strong>/3<strong>06</strong>-164<br />

ms@win-verlag.de<br />

Maike Gundermann<br />

(PLZ 46000-79999)<br />

Tel.: 07272/7709510<br />

mgs@win-verlag.de<br />

www.digital-engineering-magazin.de


66<br />

Vorschau<br />

Im nächsten Heft (erscheint am 3. September <strong>2012</strong>)<br />

Aktuell<br />

Messe AMB<br />

Die AMB, internationale Ausstellung für Metallbearbeitung, die<br />

im September in Stuttgart stattfinden wird, ist mit über 1.300<br />

Ausstellern ausgebucht. Im Zentrum<br />

des AMB-Angebots steht die<br />

Zerspantechnik mit den drei Bereichen<br />

spanende und abtragende<br />

Werkzeugmaschinen sowie<br />

Präzisionswerkzeuge. Anbieter<br />

AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung.<br />

Bild: Messe Stuttgart<br />

von Software und <strong>Engineering</strong>,<br />

Steuerungen und weiterer Ausrüstung<br />

beziehungsweise weiterem<br />

Zubehör sind in Halle 4 zu<br />

finden. Mehr über die Zukunftsentwicklungen<br />

der Fertigungstechnik<br />

können AMB-Besucher auf der „Innovationstour Metallbearbeitung<br />

– Trends von morgen“ der TU Darmstadt erfahren.<br />

Industrie-Innovationen<br />

Industrielle Kommunikation<br />

Feldbus- und Netzwerk-Lösungen ermöglichen die Anbindung<br />

von Sensoren und Steuerungen an alle gängigen Automatisierungssysteme.<br />

Dies gewährleistet einen einfachen und schnellen<br />

Zugang zu den verfügbaren Daten. Lesen Sie dazu Praxisberichte<br />

in der kommenden Ausgabe.<br />

Special<br />

Windkraft (Konstruktion,<br />

Simulation, Komponenten)<br />

Windenergie-Anlagen sind oft hohen Belastungen durch Blitzeinschläge<br />

ausgesetzt. Dadurch treten direkte Schäden wie<br />

auch Folgeschäden auf. Gefragt sind deshalb Systeme, die<br />

Blitzströme erfassen und analysieren – und damit als Basis zur<br />

Bewertung der tatsächlichen Belastung dienen. Je detaillierter<br />

diese Informationen sind, desto genauer kann der Zustand der<br />

Anlage bewertet und die Wartung kostenoptimiert gesteuert<br />

werden.<br />

Hardware<br />

3D-Drucker<br />

Blitzströme erfassen<br />

und auswerten:<br />

Schutz für Windenergie-Anlagen.<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

„Mangelte es bisherigen 3D-Druckern entweder an der Materialfestigkeit<br />

oder an der Maßhaltigkeit der gedruckten 3D-Modelle,<br />

so bietet der neue ProJet 3500 nun hochpräzise Funktionsprototypen<br />

mit einer extrem hohen Detail-Auflösung und<br />

einer perfekten Kantenschärfe. Mit glatten, maßhaltigen und<br />

exakten Oberflächen können die Prototypen nicht mehr von<br />

den in Spritzguss hergestellten Produkten unterschieden werden“,<br />

zeigt sich Horst Weiß, Geschäftsführer des Horn Systemhauses<br />

in Kulmbach,<br />

begeistert.<br />

Mehr dazu im<br />

nächsten Heft.<br />

Bilder: B&R, Belden und Siemens<br />

Weitere Themen:<br />

• Simulation: Strömungssimulation<br />

• Branche: Maschinenbau<br />

• Antriebstechnik: Getriebe und Getriebemotoren<br />

• <strong>Engineering</strong>: Entwicklung energieeffizienter Produkte<br />

ProJet 3500 HD<br />

Professional: 3D-<br />

Drucker von 3D<br />

Systems.<br />

Bild: 3D Systems<br />

6/<strong>2012</strong>


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