Download - Driver & Bengsch AG
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2<br />
B i l a n z z u m 31. D e z e m b e r 2008<br />
<strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong><br />
Fraunhoferstraße 3, 25524 Itzehoe<br />
Aktivseite Passivseite<br />
31.12.2008 31.12.2007 31.12.2008 31.12.2007<br />
EUR EUR EUR EUR EUR EUR<br />
A. Anlagevermögen A. Eigenkapital<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände I. Gezeichnetes Kapital 20.500.000,00 20.500.000,00<br />
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und II. Kapitalrücklage 0,00 20.500.000,00<br />
ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen III. Gewinnrücklagen<br />
an solchen Rechten und Werten 29.750,00 31.250,00 Rücklage für eigene Anteile 6.959,42 0,00<br />
II. Sachanlagen IV. Genussrechtskapital 5.323.624,80 12.991.100,00<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und V. Bilanzverlust / Bilanzgewinn - 3.777.503,06 141.980,59<br />
Bauten einschließlich der Bauten auf fremden 22.053.081,16 54.133.080,59<br />
Grundstücken 329.819,00 329.819,00<br />
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />
8.305,00 5.852,00 B. Rückstellungen<br />
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 775.144,25 721.952,58 1. Steuerrückstellungen 0,00 114.558,07<br />
1.113.268,25 1.057.623,58 2. sonstige Rückstellungen 45.315,00 24.500,00<br />
45.315,00 139.058,07<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 17.994.606,54 43.799.606,54 C. Verbindlichkeiten<br />
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0,00 5.240.000,00 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 902.179,82 930.529,37<br />
3. Beteiligungen 889.600,00 2.279.594,44 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />
18.884.206,54 51.319.200,98 Leistungen 34.336,16 71.857,48<br />
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />
B. Umlaufvermögen Unternehmen 512.355,91 299.162,56<br />
I. Forderungen und sonstige Vermögens- 4. sonstige Verbindlichkeiten 28.649,09 1.148.514,90<br />
gegenstände - davon aus Steuern: EUR 28.649,09 1.477.520,98 2.450.064,31<br />
1. Forderungen gegen verbundene (Vorjahr: EUR 44.271,40)<br />
Unternehmen 635.962,01 923.392,70<br />
2. sonstige Vermögensgegenstände 718.415,34 235.811,26<br />
1.354.377,35 1.159.203,96<br />
II. Wertpapiere<br />
1. eigene Anteile 6.959,42 0,00<br />
2. sonstige Wertpapiere 61.690,00 61.690,00<br />
68.649,42 61.690,00<br />
III. Guthaben bei Kreditinstituten 2.066.863,12 3.058.191,76<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 58.802,46 35.042,69<br />
23.575.917,14 56.722.202,97 23.575.917,14 56.722.202,97
3<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit<br />
vom 01. Januar bis 31. Dezember 2008<br />
<strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong><br />
Fraunhoferstraße 3, 25524 Itzehoe<br />
2008 2007<br />
EUR EUR EUR<br />
1. Umsatzerlöse 1.200.000,00 846.784,17<br />
2. sonstige betriebliche Erträge 9.677,65 11.683,23<br />
3. Personalaufwand<br />
a) Löhne und Gehälter - 213.553,33 - 147.089,32<br />
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
Altersversorgung und für Unterstützung - 11.620,83 - 2.584,83<br />
- 225.174,16 -149.674,15<br />
4. Abschreibungen<br />
auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen - 2.898,43 - 2.266,95<br />
5. sonstige betriebliche Aufwendungen - 1.463.225,02 - 939.906,80<br />
6. aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags<br />
erhaltene Gewinne 0,00 2.005.269,27<br />
7. Erträge aus anderen Wertpapieren und<br />
532.325,00 50.944,44<br />
Ausleihungen des Finanzanlagevermögens,<br />
- davon aus verbundenen Unternehmen<br />
EUR 532.325,00 (Vorjahr 50.944,44)<br />
8. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />
- davon aus verbundenen Unternehmen<br />
EUR 25.065,87 (Vorjahr EUR 48.232,67) 88.070,25 136.967,58<br />
9. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf<br />
Wertpapiere des Umlaufvermögens - 24.970.046,03 0,00<br />
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />
- 61.959,67 - 31.758,11<br />
- davon an verbundene Unternehmen<br />
EUR 9.111,64 (Vorjahr 0,00)<br />
11. Vergütung für Genussrechtskapital - 1.926,91 - 939.958,12<br />
12. Aufwendungen aus Verlustübernahme - 7.295.685,56 - 728.931,40<br />
13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit - 32.190.842,88 259.153,16<br />
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 54.112,29 - 166.876,12<br />
15. sonstige Steuern - 268,84 0,00<br />
16. Jahresfehlbetrag / Jahresüberschuss -32.136.999,43 92.277,04<br />
17. Gewinnvortrag 141.980,59 49.703,55<br />
18. Entnahmen aus der Kapitalrücklage 20.500.000,00 0,00<br />
19. Einstellungen in Gewinnrücklagen<br />
in die Rücklage für eigene Anteile - 6.959,42 0,00<br />
20. Entnahme aus Genussrechtskapital 7.724.475,20 0,00<br />
21. Bilanzverlust / Bilanzgewinn - 3.777.503,06 141.980,59
4<br />
Anhang zum 31. Dezember 2008<br />
<strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong><br />
Fraunhoferstraße 3, 25524 Itzehoe<br />
I. Allgemeine Angaben<br />
Am 08. Juli 2005 wurde die Firma <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> im Wege einer Bar- und Sachgründung<br />
errichtet. Sie ist im Handelsregister der Stadt Pinneberg unter HRB 2548 IZ eingetragen.<br />
Die Aktien der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> wurden am 13. Juli 2006 erfolgreich im Teilbereich<br />
Entry Standard des Freiverkehrs (Open Market) an der Frankfurter Wertpapierbörse platziert.<br />
Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2008 der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong>, Itzehoe, wird nach<br />
den gesetzlichen Vorschriften des HGB und des AktG erstellt. Steuerliche Vorschriften werden,<br />
soweit ihnen nicht handelsrechtliche Bestimmungen entgegenstehen, ebenfalls angewandt.<br />
Die <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong>, Itzehoe, erstellt zum 31. Dezember 2008, wie auch für das<br />
Vorjahr, einen Konzernabschluss. Der Konzernabschluss ist im elektronischen Bundesanzeiger<br />
offenzulegen.<br />
Der in der Vorjahres-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Posten „sonstige Zinsen<br />
und ähnliche Erträge“ wurde angepasst, da Zinserträge aus der Ausleihung an verbundene<br />
Unternehmen in Höhe von EUR 50.944,44 nunmehr zutreffend dem Posten „Erträge aus anderen<br />
Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens“ zugeordnet wurden.<br />
Die Gesellschaft ist eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB und eine<br />
Finanzholding-Gesellschaft nach § 1 Abs. 3a KWG.<br />
II. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden grundsätzlich unverändert zum Vorjahr<br />
angewandt (Stetigkeitsgebot).<br />
Bei den ausgewiesenen Beträgen wurden die allgemeinen Bewertungsgrundsätze der<br />
§§ 252 ff. HGB beachtet.<br />
Die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu fortgeführten Anschaffungs-<br />
bzw. Herstellungskosten bilanziert. Die immateriellen Vermögensgegenstände<br />
sowie die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens, deren Nutzung zeitlich begrenzt<br />
ist, werden planmäßig linear nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />
Für die Bilanzierung und Bewertung der geringwertigen Wirtschaftsgüter werden die<br />
steuerrechtlichen Regelungen angewendet.<br />
Das Finanzanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden<br />
Wert angesetzt.<br />
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennwert angesetzt.<br />
Die Bildung von Pauschalwertberichtigungen war nicht erforderlich.<br />
Die Wertpapiere des Umlaufvermögens werden zu Anschaffungskosten bzw. mit dem niedrigeren<br />
beizulegenden Wert angesetzt.<br />
Die Bewertung der Guthaben bei Kreditinstituten erfolgt zum Nennwert.
5<br />
Das Genussrechtskapital wird in Höhe des Rückzahlungsanspruchs der Genusscheininhaber,<br />
vermindert um anteilige Verlustteilnahmen gemäß der Genussscheinbedingungen, ausgewiesen.<br />
Rückstellungen (für ungewisse Verbindlichkeiten) werden in Höhe des Betrages gebildet, der<br />
nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist. Dabei werden alle erkennbaren<br />
Risiken berücksichtigt.<br />
Die Verbindlichkeiten werden mit den Rückzahlungsbeträgen angesetzt.<br />
Für die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2<br />
HGB gewählt.<br />
III. Erläuterungen zur Bilanz<br />
Finanzanlagen<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen<br />
Die Anteile an verbundenen Unternehmen sind nicht börsennotiert.<br />
Auf die Ausführungen zum Anteilsbesitz (vgl. Punkt V 3.) wird verwiesen.<br />
Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Anlageposten und ihre Entwicklung<br />
sind im Anlagenspiegel dargestellt. Die dort ausgewiesenen Anschaffungskosten<br />
sind mit den historischen Anschaffungskosten identisch. Der Anlagespiegel ist dem Anhang<br />
als Anlage beigefügt.<br />
Beteiligungen<br />
Die zu den Finanzanlagen gehörenden Beteiligungen werden bei einem beizulegenden<br />
Wert von TEUR 760 mit einem Buchwert von TEUR 889,6 ausgewiesen. Außerplanmäßige<br />
Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 2 Satz 3 HGB sind im Hinblick auf das bestehende<br />
Unternehmenskonzept der Beteiligungsgesellschaft nicht vorgenommen worden.<br />
Umlaufvermögen<br />
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />
Die Forderungen bestehen gegenüber der Global Master Asset Management GmbH.<br />
2. Sonstige Vermögensgegenstände<br />
Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Körperschaftsteuererstattungsansprüche<br />
sowie Kaufpreisforderungen aus veräußerten Anteilen an verbundenen<br />
Unternehmen und Beteiligungen.
6<br />
Eigenkapital<br />
1. Gezeichnetes Kapital<br />
Mit Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 08. Juli 2005 wurde die Gesellschaft<br />
mit einem Grundkapital von EUR 20.500.000,00 errichtet. Das Grundkapital ist eingeteilt<br />
in 20.500.000,00 nennwertlose Stückaktien, die auf den Inhaber lauten.<br />
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital bis zum<br />
31.12.2012 durch Ausgabe neuer Aktien gegen Bareinlagen einmal oder mehrmals, insgesamt<br />
jedoch höchstens um EUR 2.500.000,00 und gegen Sach- und / oder Bareinlagen<br />
einmal oder mehrmals, insgesamt jedoch um 7.750.000,00 zu erhöhen (genehmigtes<br />
Kapital).<br />
2. Kapitalrücklage<br />
Im Rahmen der Errichtung am 08. Juli 2005 wurde der Teil der Einlagen, welcher über<br />
den übernommenen Anteil am Grundkapital hinausgeht der Kapitalrücklage zugeführt.<br />
Die Kapitalrücklage wurde in Höhe von EUR 20.000.000,00 in Form einer Sacheinlage<br />
sowie in Höhe von EUR 500.000,00 in bar erbracht.<br />
Die Kapitalrücklage wurde auf Beschluss des Vorstands im Zuge der nachträglichen Änderung<br />
des Jahresabschlusses 2008 in voller Höhe zur teilweisen Deckung des Jahresfehlbetrages<br />
aufgelöst.<br />
3. Gewinnrücklagen<br />
Rücklage für eigene Anteile<br />
In der Zeit vom 18. August 2008 bis zum 05. Dezember 2008 hat die Gesellschaft auf<br />
der Grundlage eines entsprechenden Hauptversammlungsbeschlusses vom 11. Juni<br />
2008 insgesamt 23.998 eigene Aktien.zu Kurswerten zwischen EUR 1,26 und EUR 0,32<br />
(Durchschnittskurs EUR 0,75) erworben. Der Bestand der eigenen Aktien macht 0,12 %<br />
bzw. EUR 23.998 des Grundkapitals aus. Der Rückerwerb der Aktien dient den von der<br />
Hauptversammlungsermächtigung gedeckten Zwecken, insbesondere um bei künftigen<br />
Unternehmenskäufen über eine Akquisitionswährung zu verfügen oder um die Aktien<br />
später erneut über die Börse zu veräußern. Die Rücklage für eigene Anteile wurde entsprechend<br />
§ 272 Abs. 4 HGB gebildet.<br />
4. Genussrechtskapital<br />
Mit Billigungsschreiben der BaFin vom 8. Mai 2007 und Beschluss der Hauptversammlung<br />
vom 22. September 2006 wurde die Gesellschaft zum Angebot von bis zu 500.000<br />
auf den Inhaber lautende Genussscheine im Nennwert von je EUR 100,00 ermächtigt.<br />
Die Genussscheine sind im Freiverkehr notiert (WKN: ADCB01; ISIN: DE000ADCB011)<br />
und haben eine Laufzeit bis Ende 2027. Die Gesellschaft kann die Genussscheine mit<br />
einer Frist von mindestens zwei Jahren zum Ende eines Geschäftsjahres, frühestens<br />
zum 31. Dezember 2012 zum Nennbetrag kündigen, sofern eine Rechtsvorschrift erlassen<br />
wird, die dazu führt, dass die Ausschüttung ganz oder teilweise nicht mehr zu einer<br />
Verringerung der Steuerbemessungsgrundlage führt oder durch eine Gesetzesänderung<br />
die Anerkennung des Genussrechtskapitals als haftendes Eigenkapital im Sinne des
7<br />
KWG entfällt. Darüber hinaus besteht ein vorzeitiges Kündigungsrecht ohne Einhaltung<br />
einer Frist, sofern eine Änderung der Besteuerung zu Zusatzzahlungen an die Erwerber<br />
der Genussscheine führt.<br />
Während der Restlaufzeit des Genussrechtskapitals ist gewährleistet, dass das Genussrechtskapital<br />
nachrangig ist, bis zur vollen Höhe am Verlust teilnimmt und das Kriterium<br />
„Erfolgsabhängigkeit der Vergütung“ erfüllt ist.<br />
Rückstellungen<br />
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen die Kosten der Jahresabschlusserstellung<br />
und -prüfung.<br />
Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeitenspiegel<br />
mit einer Restlaufzeit<br />
von mehr<br />
als 1 und bis zu<br />
insgesamt<br />
mit einer Restlaufzeit<br />
bis zu<br />
1 Jahr<br />
5 Jahren<br />
TEUR TEUR TEUR TEUR<br />
mit einer Restlaufzeit<br />
von mehr<br />
als 5 Jahren<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten 902 27 107 768<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und<br />
Leistungen 34 34 0 0<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen<br />
Unternehmen 513 513 0 0<br />
sonstige Verbindlichkeiten<br />
29 29 0 0<br />
insgesamt 1.478 603 107 768<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen gegen die Volksbank Raiffeisenbank<br />
eG, Itzehoe, und resultieren aus der Finanzierung der im Vorjahr erworbenen Immobilie.<br />
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind TEUR 902 durch Grundpfandrechte<br />
besichert.<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen gegenüber der<br />
Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong>, der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> Private Finance GmbH sowie<br />
der Kredit Service Plus GmbH und ergeben sich im Wesentlichen aus den Gewinnabführungsverträgen.
8<br />
IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten im Geschäftsjahr im Wesentlichen<br />
Werbe- und Repräsentationskosten, Verluste aus dem Abgang von Anteilen an verbundenen<br />
Unternehmen und Beteiligungen sowie Rechts- und Beratungskosten, insbesondere Börsenkosten.<br />
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />
Der Posten beinhaltet im Wesentlichen Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 2 Satz 3 HGB<br />
auf den Beteiligungsansatz eines Tochterunternehmens in Höhe von TEUR 24.959.<br />
Aufwendungen aus Verlustübernahme<br />
Es handelt sich um die Verlustübernahmen von vier verbundenen Unternehmen, der<br />
Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong>, der Global Master Asset Management GmbH, der<br />
Kredit Service Plus GmbH und der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> Private Finance GmbH, mit denen zum<br />
Bilanzstichtag Gewinnabführungsverträge i.S.d. § 291 AktG abgeschlossen worden waren.
9<br />
V. Sonstige Angaben<br />
1. Vorstand<br />
Dem Vorstand der Gesellschaft gehörten im Geschäftsjahr an:<br />
- Herr Carsten <strong>Bengsch</strong> (Kaufmann)<br />
- Herr André <strong>Driver</strong> (Kaufmann)<br />
Die Vergütung für die Vorstände belief sich im Geschäftsjahr auf TEUR 160 (Vorjahr 120).<br />
2. Aufsichtsrat<br />
Dem Aufsichtsrat gehörten im Geschäftsjahr an:<br />
- Herr Prof. Dr. Rolf W. Thiel, Rechtsanwalt, Vorsitzender<br />
- Herr Dr. Alexander Honrath-Kurth, Rechtsanwalt, stellvertretender Vorsitzender<br />
(bis August 2008)<br />
- Herr Ulf Möller, Steuerberater, stellvertretender Vorsitzender (ab April 2008)<br />
- Herr Robert Weiher, Bankdirektor (bis März 2008)<br />
- Herr Dr. Michael Bormann, Steuerberater (ab September 2008)<br />
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr eine Vergütung von TEUR 12 (Vorjahr 18) inkl.<br />
Umsatzsteuer erhalten.<br />
3. Beziehungen zu anderen Unternehmen / Anteilsbesitz<br />
Die <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> ist als Holding Muttergesellschaft der Accessio Wertpapierhandelshaus<br />
<strong>AG</strong> (vormals Wertpapierhandelshaus <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong>) und von weiteren<br />
drei Tochterunternehmen, namentlich der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> Private Finance GmbH,<br />
Itzehoe, der Global Master Asset Management GmbH, Itzehoe, und der Kredit Service<br />
Plus GmbH, Itzehoe. Diese fünf Gesellschaften bilden gemeinsam die <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong><br />
Gruppe.<br />
Damit sind die Mutter- und die Schwestergesellschaften verbundene Unternehmen i.S.d.<br />
§ 271 Abs. 2 HGB. Mit allen Gesellschaften sind Gewinnabführungsverträge geschlossen.<br />
Mit der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> Private Finance GmbH und der Kredit Service Plus GmbH<br />
wurden darüber hinaus auch Beherrschungsverträge abgeschlossen.<br />
An folgenden Unternehmen hält die Gesellschaft mindestens 20 v. H. der Anteile:<br />
- Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong> (vormals Wertpapierhandelshaus <strong>Driver</strong> &<br />
<strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong>) mit Sitz in Itzehoe. Das Grundkapital des verbundenen Unternehmens<br />
beträgt TEUR 3.035, das Eigenkapital TEUR 3.217. Die Aktien befinden sich entsprechend<br />
der Beteiligungsquote, d. h. zu 98 %, im Besitz der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong><br />
<strong>AG</strong>. Der Jahresüberschuss für das Geschäftsjahr 2008 beträgt TEUR 0.<br />
- <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> Private Finance GmbH mit Sitz in Itzehoe. Das Stammkapital des<br />
verbundenen Unternehmens beträgt TEUR 500, das Eigenkapital TEUR 494. Die<br />
Gesellschaftsanteile befinden sich ebenfalls zu 100 v. H. im Besitz der <strong>Driver</strong> &<br />
<strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong>. Der Jahresüberschuss für das Geschäftsjahr 2008 beträgt TEUR 0.
10<br />
- Global Master Asset Management GmbH mit Sitz in Itzehoe Das Stammkapital beträgt<br />
TEUR 250, das Eigenkapital TEUR 266. Die Gesellschaftsanteile befinden sich<br />
ebenfalls zu 100 v. H. im Besitz der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong>. Der Jahresüberschuss<br />
für das Geschäftsjahr 2008 beträgt TEUR 0.<br />
- Kredit Service Plus GmbH mit Sitz in Itzehoe. Das Stammkapital beträgt zum<br />
31.12.2008 TEUR 100, das Eigenkapital TEUR 97. Die Gesellschaftsanteile befinden<br />
sich ebenfalls zu 100 v. H. im Besitz der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong>. Der Jahresüberschuss<br />
für das Geschäftsjahr 2008 beträgt TEUR 0.<br />
3. Anzahl der Arbeitnehmer<br />
Im Durchschnitt waren während des Geschäftsjahres 2008 außer den beiden Vorständen<br />
2 Arbeitnehmer i.S.d. § 267 Abs. 5 i.V.m. § 285 Nr. 7 HGB beschäftigt.<br />
Itzehoe, den 19. Juni 2009<br />
............................................................. .....................................................................<br />
Carsten <strong>Bengsch</strong><br />
André <strong>Driver</strong><br />
Vorstand<br />
Vorstand
11<br />
Anlagespiegel zum 31. Dezember 2008<br />
<strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong><br />
Fraunhoferstraße 3, 25524 Itzehoe<br />
Anschaffungskosten Aufgelaufene Abschreibungen Nettobuchwerte<br />
01.01.2008 + Zugänge - Abgänge 31.12.2008 01.01.2008 + Zugänge - Abgänge 31.12.2008 2008 2007<br />
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />
und ähnliche Rechte und Werte<br />
sowie Lizenzen an solchen Rechten<br />
und Werten 33.000,00 0,00 0,00 33.000,00 1.750,00 1.500,00 0,00 3.250,00 29.750,00 31.250,00<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte<br />
und Bauten einschließlich der Bauten<br />
auf fremden Grundstücken 329.819,00 0,00 0,00 329.819,00 0,00 0,00 0,00 0,00 329.819,00 329.819,00<br />
2. andere Anlagen, Betriebs- und<br />
Geschäftsausstattung 6.270,11 3.851,43 0,00 10.121,54 418,11 1.398,43 0,00 1.816,54 8.305,00 5.852,00<br />
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen<br />
im Bau 721.952,58 53.191,67 0,00 775.144,25 0,00 0,00 0,00 0,00 775.144,25 721.952,58<br />
1.058.041,69 57.043,10 0,00 1.115.084,79 418,11 1.398,43 0,00 1.816,54 1.113.268,25 1.057.623,58<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 43.799.606,54 0,00 -846.100,00 42.953.506,54 0,00 24.958.900,0<br />
0<br />
0,00 24.958.900,0<br />
0<br />
17.994.606,54 43.799.606,54<br />
2. Ausleihungen an verbundene<br />
Unternehmen 5.240.000,00 0,00 -5.240.000,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 5.240.000,00<br />
3. Beteiligungen 2.279.594,44 0,00 -1.389.994,44 889.600,00 0,00 0,00 0,00 0,00 889.600,00 2.279.594,44<br />
51.319.200,98 0,00 -7.476.094,44 43.843.106,54 0,00 24.958.900,0<br />
0<br />
0,00 24.958.900,0<br />
0<br />
18.884.206,54 51.319.200,98<br />
Insgesamt 52.410.242,67 57.043,10 -7.476.094,44 44.991.191,33 2.168,11 24.961.798,4<br />
3<br />
0,00 24.963.966,5<br />
4<br />
20.027.224,79 52.408.074,56
Lagebericht für das Geschäftsjahr 2008<br />
<strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong><br />
Fraunhoferstraße 3, 25524 Itzehoe<br />
Geschäft und Rahmenbedingungen<br />
Organisation und Struktur<br />
Die <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> mit Sitz in Itzehoe wurde am 8. Juli 2005 gegründet und fungiert<br />
seither als Holding. Gegenstand des Unternehmens ist gemäß § 2 seiner Satzung der Erwerb,<br />
die Veräußerung, das Halten sowie die Verwaltung von Vermögensgegenständen,<br />
Beteiligungen oder Anteilen an Unternehmen, insbesondere aus dem<br />
Finanzdienstleistungsbereich und die Abstimmung der Geschäftspolitik dieser Unternehmen<br />
in grundsätzlichen Fragen sowie die Ausübung sonstiger gewerblicher Tätigkeit zur<br />
Förderung des Gesellschaftszweckes der Beteiligungsunternehmen.<br />
Das operative Geschäft wird von vier Tochtergesellschaften betrieben, der Accessio<br />
Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong> (vormals Wertpapierhandelshaus <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong>), der<br />
<strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> Private Finance GmbH, der Global Master Asset Management GmbH und<br />
der Kredit Service Plus GmbH. Diese vier Gesellschaften bilden unter dem Dach der Holding<br />
die <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong>-Gruppe, die wie folgt strukturiert ist:<br />
<strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong><br />
- Holding -<br />
Grundkapital: EUR 20.500.000,00<br />
Vorstand: André <strong>Driver</strong>, Carsten <strong>Bengsch</strong><br />
HRB-Nr.: 2548 IZ, Amtsgericht Pinneberg<br />
Sitz: Itzehoe<br />
І І І І<br />
98% 100% 100% 100%<br />
↓ ↓ ↓ ↓<br />
Accessio<br />
Wertpapierhandelshaus<br />
<strong>AG</strong><br />
Grundkapital:<br />
EUR 3.035.000,00<br />
Vorstand: André <strong>Driver</strong>,<br />
Carsten <strong>Bengsch</strong><br />
<strong>Driver</strong> &<br />
<strong>Bengsch</strong> Private<br />
Finance GmbH<br />
Stammkapital:<br />
EUR 500.000,00<br />
Geschäftsführer:<br />
André <strong>Driver</strong>,<br />
Carsten <strong>Bengsch</strong><br />
Global Master<br />
Asset Management<br />
GmbH<br />
Stammkapital:<br />
EUR 250.000,00<br />
Geschäftsführer:<br />
André <strong>Driver</strong>,<br />
Carsten <strong>Bengsch</strong><br />
Kredit Service Plus<br />
GmbH<br />
Stammkapital:<br />
EUR 100.000,00<br />
Geschäftsführer:<br />
René Petersdorf<br />
Sitz: Itzehoe Sitz: Itzehoe Sitz: Itzehoe Sitz: Itzehoe<br />
Geschäftstätigkeit<br />
Die strategische Zielsetzung der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong>-Gruppe besteht darin, einerseits das von<br />
der Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong> geführte Kerngeschäft weiter auszubauen und sich<br />
andererseits durch gezielte akquisitorische Maßnahmen weitere Geschäftsfelder zu<br />
erschließen.
Die Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong> (Accessio) bietet Finanzprodukte und -dienstleistungen<br />
wie die Vermittlung von Zinskonten, die Wertpapierberatung sowie die<br />
Vermögensverwaltung an. Der Kundenfokus der Accessio liegt auf Privatanlegern mit einem<br />
Anlagevermögen ab 15.000 Euro. Durch ihre Spezialisierung auf kleine bis mittlere<br />
Vermögen hat sich Accessio mit ihrer Beratungsexpertise als erfolgreicher Nischenplayer<br />
etabliert. Über Tagesgeldzins-Rankings in wichtigen Medien entsteht in der Regel der Erstkontakt<br />
mit Neukunden. Nach der Vermittlung eines solchen Tagesgeldkontos bietet Accessio<br />
den Kunden Beratung zu weiteren Anlageformen sowie Produkte der anderen Tochtergesellschaften<br />
an. Zum Jahresende 2008 verkaufte die <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> 2 % ihrer<br />
Anteile und reduzierte damit ihre Beteiligung an der Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong> auf<br />
98 %.<br />
Über die <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> Private Finance GmbH (DBPF) werden Versicherungsprodukte<br />
an Endkunden vermittelt. Außerdem betreut die <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> Private Finance<br />
GmbH bundesweit angeschlossene Finanzmakler für den Vertrieb der gesamten Produktpalette<br />
des <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong>-Konzerns.<br />
Die Global Master Asset Management GmbH (GMAM) ist in der betriebswirtschaftlichen<br />
Unternehmensberatung insbesondere im Bereich Corporate Finance tätig.<br />
Die Kredit-Service-Plus GmbH (KSP) konzentriert sich auf die Kreditvermittlung mit den<br />
operativen Schwerpunkten Ratenkredite, Baufinanzierung und Leasing. Das Angebot richtet<br />
sich an Privatpersonen und Firmenkunden. Die Gesellschaft agiert bankenunabhängig und<br />
zeichnet sich durch ein breites Spektrum an Finanzierungsmöglichkeiten aus. Damit bietet die<br />
Gesellschaft eine attraktive und bedarfsgerechte Alternative zum Angebot klassischer<br />
Banken.<br />
Wirtschaftliches Umfeld<br />
Nach einem guten ersten Halbjahr hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft in der<br />
zweiten Jahreshälfte sukzessive verschlechtert. Mit dem Zusammenbruch bzw. der Schieflage<br />
mehrerer großer US-Banken rutschte die Finanzbranche seit September international in die<br />
Krise. In der Folge mussten auch in Deutschland wichtige Institute gestützt werden. In dieser<br />
allgemeinen Verunsicherung verschärften Banken in fast allen Industrieländern ihre Standards<br />
für die Vergabe von Krediten. Die Realwirtschaft glitt in die Rezession ab.<br />
In diesem Szenario hielten sich Investoren immer mehr mit Engagements zurück. Hohe<br />
Risikoprämien für Unternehmensanleihen und drastische Kursrückgänge an den<br />
Aktienmärkten belegen dies. Der Deutsche Aktienindex DAX verlor im Jahr 2008 rund 40<br />
Prozent an Wert. Überdurchschnittlich waren die Einbußen bei den Unternehmen der<br />
Finanzbranche. Die Aktien der sechs größten deutschen börsennotierten Banken sackten laut<br />
der Deutschen Postbank in der Berichtszeit im ungewichteten Mittel um fast 80 Prozent.<br />
Parallel dazu gerieten die Banken auch operativ unter Druck. Bereits im dritten Quartal 2008<br />
waren kräftige Einbrüche bei den Provisionsergebnissen zu verzeichnen. Alleine bei den drei<br />
im DAX notierten Banken verringerte sich der Überschuss im Dreimonatszeitraum kumuliert<br />
um 17 Prozent. Für die ersten neun Monate errechnet sich ein Rückgang von fast 15 Prozent.
Wesentlich stärker noch waren die Einbrüche in dem für die <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong>-Gruppe<br />
besonders relevanten Wertpapiergeschäft. Hier sanken die Provisionsüberschüsse der drei<br />
DAX-Banken in den neun Monaten per Ende September 2008 um gut 24 Prozent. Angesichts<br />
der sich im vierten Quartal weiter zuspitzenden Finanzkrise dürften sich die negativen<br />
Auswirkungen noch beträchtlich erhöht haben.<br />
Geschäftsverlauf<br />
Ertragslage<br />
Die Ergebnisentwicklung der Gesellschaft stellt sich wie folgt dar:<br />
2008 2007 2006<br />
TEUR TEUR TEUR<br />
Umsatzerlöse 1.200 847 650<br />
Sonstige betriebliche Erträge 10 12 4<br />
Personalaufwand -225 -150 -195<br />
Abschreibungen -3 -2 -1<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen -1.463 -940 -844<br />
Auf Grund eines Gewinnabführungsvertrags<br />
erhaltene Gewinne 0 2.005 1.759<br />
Aufwendungen aus Verlustübernahme -7.296 -729 0<br />
Abschreibungen auf Finanzanlagen und<br />
auf Wertpapiere des Umlaufvermögens -24.970 0 0<br />
Zinsergebnis . 556 -784 22<br />
Ergebnis der gewöhnlichen<br />
Geschäftstätigkeit -32.191 259 1.395<br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 54 -167 -423<br />
Jahresergebnis -32.137 92 972<br />
Die Ertragslage der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> ist im Geschäftsjahr 2008 wieder maßgeblich von<br />
den Ergebnisbeiträgen der Tochtergesellschaften geprägt. Zum Bilanzstichtag bestanden<br />
Gewinnabführungsverträge mit der Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong>, der Global Master<br />
Asset Management GmbH (GMAM), der Kredit Service Plus GmbH (KSP) und der <strong>Driver</strong> &<br />
<strong>Bengsch</strong> Private Finance GmbH (DBPF). Aus diesen Verträgen resultierten deutlich erhöhte<br />
Aufwendungen aus Verlustübernahme von TEUR 7.296 (Vorjahr: TEUR 729). Wesentliche<br />
Ursachen neben dem operativen Verlust der Accessio (Verlustübernahme TEUR 1.108)<br />
aufgrund der Finanzmarktkrise sind die Verluste aus Veräußerungen von Genussrechten der<br />
GMAM. Der übernommene Verlust der GMAM betrug TEUR 5.299. Die bislang hinter den<br />
Erwartungen zurückgebliebene Erweiterung und Forcierung der Geschäftsaktivitäten der<br />
DBPF hat zu einem zu übernehmenden Verlust in Höhe von TEUR 783 geführt. Darüber<br />
hinaus wurde auf den Beteiligungsansatz der Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong> eine<br />
Abschreibung in Höhe von TEUR 24.959 vorgenommen.
Ende 2008 wurde ein Kaufvertrag über 2 % der Anteile an der Accessio<br />
Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong> geschlossen. Auf Basis des im Juni 2009 nachverhandelten<br />
Kaufpreises (= TEUR 330) beträgt der Wert der Anteile an dem verbundenen Unternehmen<br />
insgesamt rd. 16,5 Mio. EUR. Im Hinblick auf die aktuelle Finanzmarktkrise bzw. dem<br />
geänderten Geschäftsmodell (Honorarberatung) und den daraus resultierenden<br />
abgeschwächten Ertragsaussichten geht die Gesellschaft zum Bilanzstichtag von einer<br />
dauernden Wertminderung im Sinne des § 253 Abs. 2 Satz 3 HGB aus und hat den<br />
Beteiligungsbuchwert entsprechend reduziert.<br />
Durch den Verkauf der 2 %-Anteile an der Accessio hat der bislang bestehende<br />
Gewinnabführungsvertrag nach § 307 AktG mit Ablauf des 31. Dezember 2008 geendet.<br />
Diese Faktoren waren wesentlich dafür verantwortlich, dass das Ergebnis der gewöhnlichen<br />
Geschäftstätigkeit auf TEUR minus 32.191 (Vorjahr: TEUR +259) sank. Nach Steuern sowie<br />
einschließlich des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr, Einstellung in die Gewinnrücklagen für<br />
eigene Anteile, der Entnahmen aus der Kapitalrücklage und der Entnahme aus dem<br />
Genussrechtskapital aufgrund der Verlustteilnahme gemäß der Genussrechtsbedingungen<br />
beläuft sich der Bilanzverlust auf TEUR 3.778 (Vorjahr: Bilanzgewinn TEUR 142). Dieser<br />
Bilanzverlust soll gemäß Vorschlag an die Hauptversammlung auf neue Rechnung<br />
vorgetragen werden.<br />
Die Inhaber der von der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> ausgegebenen Genussscheine erhalten ab dem<br />
1. Januar 2007 für die Laufzeit der Genussscheine eine dem Gewinnanteil der Aktionäre der<br />
<strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> vorgehende jährliche Ausschüttung in Höhe von 8,5 % bezogen auf<br />
den Nennbetrag der Genussscheine. Da laut den Genussscheinbedingungen durch die<br />
Ausschüttung auf die Genussscheine kein Bilanzverlust entstehen darf, entfällt die<br />
Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2008.<br />
Für die künftige Entwicklung ist zu berücksichtigen, dass die entfallende Ausschüttung nach<br />
Tilgung des Bilanzverlustes und Wiederauffüllung der Rückzahlungsansprüche der<br />
Genussscheininhaber bis zum Nennbetrag der Genussscheine - jeweils durch die künftigen<br />
Jahresüberschüsse - nachzuholen ist. Die Entscheidung, ob trotzdem eine freiwillige<br />
Ausschüttung erfolgen kann, soll die Hauptversammlung treffen.
Finanzlage<br />
Zur Verdeutlichung der Finanzlage werden die Veränderung des Finanzmittelstandes sowie<br />
die dafür ursächlichen Mittelbewegungen anhand einer Kapitalflussrechnung aufgezeigt:<br />
2008 2007<br />
TEUR<br />
TEUR<br />
Jahresfehlbetrag (-überschuss ) -32.137 92<br />
+/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 24.962 2<br />
+/- Zunahme/Abnahme der langfristigen Rückstellungen 0 0<br />
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge 0 0<br />
= Cash-Flow nach DVFA/SG -7.175 94<br />
-/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 718 0<br />
+/- Zunahme/Abnahme der mittel- und kurzfristigen Rückstellungen -94 3<br />
-/+<br />
+/-<br />
Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und<br />
Leistungen und sonstiger Aktiva 5.591 -23<br />
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
und anderer Passiva -946 1.349<br />
= Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -1.906 1.423<br />
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens 950 0<br />
- Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -57 -1.058<br />
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen 0 -29<br />
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 0 -9.964<br />
= Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit 893 -11.051<br />
+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 57 12.991<br />
- Auszahlungen an Unternehmenseigner 0 -1.230<br />
+<br />
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von<br />
(Finanz-)Krediten 0 950<br />
- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten -28 -20<br />
= Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit 29 12.691<br />
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittel-Bestandes -984 3.063<br />
+/- Wechselkurs-, konzernkreis- und bewertungsbedingte Änderungen 0 0<br />
+ Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres 3.120 57<br />
= Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres 2.136 3.120<br />
Zusammensetzung des Finanzmittelbestandes am Ende des<br />
Geschäftsjahres<br />
Wertpapiere des Umlaufvermögens 69 62<br />
+ Zahlungsmittel 2.067 3.058<br />
- Bankverbindlichkeiten 0 0<br />
Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres 2.136 3.120<br />
Die Finanzlage der Gesellschaft im Berichtsjahr war gut, die Liquidität jederzeit ausreichend.
Vermögenslage<br />
Nachfolgend ist der Vermögens- und Kapitalaufbau der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong>-Gruppe anhand<br />
der nach Liquiditätsgesichtspunkten zusammengefassten Bilanzzahlen erläutert. Innerhalb<br />
von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag fällige Teilbeträge der Forderungen und<br />
Verbindlichkeiten werden dabei als kurzfristig behandelt, alle anderen als mittel- und<br />
langfristig.<br />
Vermögensstruktur 31.12.2008 31.12.2007<br />
TEUR % TEUR %<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 30 0,1 31 0,0<br />
Sachanlagen 1.113 4,7 1.058 1,9<br />
Finanzanlagen 18.884 80,1 51.319 90,5<br />
Langfristig gebundenes Vermögen 20.027 84,9 52.408 92,4<br />
Forderungen und sonstige<br />
Vermögensgegenstände 1.354 5,7 1.159 2,1<br />
Wertpapiere 69 0,3 62 0,1<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 59 0,3 35 0,0<br />
Kurzfristig gebundenes Vermögen 1.482 6,3 1.256 2,2<br />
Liquide Mittel 2.067 8,8 3.058 5,4<br />
Bilanzsumme 23.576 100,0 56.722 100,0<br />
Kapitalstruktur 31.12.2008 31.12.2007<br />
TEUR % TEUR %<br />
Gezeichnetes Kapital 20.500 87,0 20.500 36,1<br />
Kapitalrücklage 0 0,0 20.500 36,1<br />
Gewinnrücklage 7 0,0 0 0,0<br />
Genussrechtskapital 5.324 22,6 12.991 22,9<br />
Bilanzergebnis -3.778 -16,0 142 0,3<br />
Bilanzielles Eigenkapital (= langfristiges Kapital) 22.053 93,5 54.133 95,4<br />
Verbindlichkeiten und sonstige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von<br />
mehr als fünf Jahren 768 3,3 795 1,4<br />
Langfristiges Fremdkapital 768 3,3 795 1,4<br />
Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bis zu fünf<br />
Jahren 107 0,5 108 0,2<br />
Mittelfristiges Fremdkapital 107 0,5 108 0,2<br />
Steuerrückstellungen 0 0,0 114 0,2<br />
Sonstige Rückstellungen 45 0,2 25 0,1<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 603 2,5 1.547 2,7<br />
Kurzfristiges Fremdkapital 648 2,7 1.686 3,0<br />
Bilanzsumme 23.576 100,0 56.722 100,0<br />
Die Vermögensseite wird dominiert von Finanzanlagen in Höhe von TEUR 18.884 (Vorjahr<br />
TEUR 51.319), die vor allem auf die Beteiligungen an den vier Tochtergesellschaften<br />
Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong>, <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> Private Finance GmbH, Global<br />
Master Asset Management GmbH sowie Kredit Service Plus GmbH entfallen.
Die Kapitalstruktur der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> ist geprägt von einem bilanziellen Eigenkapital<br />
von TEUR 22.053 (Vorjahr TEUR 54.133). Damit beläuft sich die Eigenkapitalquote auf 93,5<br />
Prozent (Vorjahr 95,4 Prozent). Darin enthalten sind TEUR 5.324 (Vorjahr TEUR 12.991)<br />
Genussrechtskapital (nach anteiliger Beteiligung am Bilanzverlust in 2008), das nach<br />
handelsrechtlichen Kriterien dem bilanziellen Eigenkapital zuzuordnen ist. Die<br />
Eigenkapitalausstattung der Gesellschaft ist somit sehr solide.<br />
In der Hauptversammlung vom 11. Juni 2008 ist der Vorstand der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> dazu<br />
ermächtigt worden, in dem Zeitraum bis zum 30. November 2009 mit Zustimmung des<br />
Aufsichtsrates eigene Aktien von bis zu 10 Prozent des Grundkapitals von TEUR 20.500<br />
zurückzukaufen. Von dieser Ermächtigung hat der Vorstand Gebrauch gemacht und in der<br />
Zeit vom 18. August bis 5. Dezember insgesamt 23.998 Aktien bzw. 0,12 Prozent des<br />
gezeichneten Kapitals erworben. Für den Erwerb der eigenen Aktien wurde eine<br />
entsprechende Gewinnrücklage gebildet.<br />
Nachtragsbericht<br />
Mit Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 23.02.2009 wurde der Gegenstand des<br />
Unternehmens der 100 %igen Tochtergesellschaft Global Master Asset Management GmbH<br />
geändert (Eintragung im Handelsregister am 06.03.2009). Diese wird zukünftig, sofern nicht<br />
erlaubnispflichtig, auf dem Gebiet der betriebswirtschaftlichen (Unternehmens-) Beratung<br />
tätig sein.<br />
Im Übrigen verweisen wir auf unsere Ausführungen im Chancen und Risikobericht.<br />
Chancen und Risikobericht<br />
Die <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> agiert als Holding und ist damit in starkem Maße von der<br />
Entwicklung der Tochter- und Beteiligungsgesellschaften abhängig. Mit Blick auf die daraus<br />
resultierenden Anforderungen hat die <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> ein flexibles<br />
Risikomanagementsystem installiert, das ständig angepasst und verbessert wird. Die<br />
Gesellschaft ist hinsichtlich der künftigen Geschäftsentwicklung insbesondere folgenden<br />
Risikoarten ausgesetzt, die nach Risikokategorien unterteilt wurden:<br />
a. Adressenausfallrisiko<br />
Es besteht ein Kredit- bzw. Forderungsausfallrisiko bei Emissionskunden aus dem<br />
Mittelstand. Diesem Risiko wird durch umfängliche Bonitätsprüfungen sowie regelmäßige<br />
Kontrollen der Debitorenposten vom Mahnwesen Rechnung getragen.<br />
b. Liquiditätsrisiko<br />
Die Gesellschaft verfügt über ausreichende liquide Mittel, die insbesondere als Guthaben bei<br />
inländischen Kreditinstituten angelegt sind. Daher ist das Liquiditätsrisiko z.Z. begrenzt. Ihm<br />
wird durch fortlaufende rollierende Planung Rechnung getragen.<br />
c. Operationale Risiken<br />
Bei den Tochtergesellschaften, insbesondere der Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong>,<br />
bestehen zahlreiche operationale Risiken, z.B. durch
- Fehler oder Fehlverhalten bei der Anlage-, Abschlussvermittlung und Finanzportfolioverwaltung,<br />
- gleichzeitige Abwanderung einer größeren Anzahl von Mitarbeitern,<br />
- ausbleibende Fortentwicklung der internen Organisation,<br />
- Provisionsrückzahlungsrisiken bei der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> Private Finance<br />
- Betriebsrisiken, insbesondere im Bereich EDV und Informations-Technologie sowie<br />
- rechtliche Risiken.<br />
Aufbauend auf den aufsichtsrechtlichen Vorschriften insbesondere des Wertpapierhandelsund<br />
Kreditwesengesetzes entwickelt die Gesellschaft ihre innerbetrieblichen Standards<br />
ständig weiter. Dadurch sollen die Risiken in diesem Bereich minimiert werden. Darüber<br />
hinaus werden die operationalen Risiken durch Einstellung von Mitarbeitern mit gutem<br />
Ausbildungsstand und Fachkompetenz sowie die regelmäßige Durchführung von Schulungen<br />
für die Mitarbeiter verringert.<br />
d. Marktrisiken<br />
Die nachfolgend aufgeführten Marktrisiken ergeben sich ebenfalls insbesondere bei der<br />
Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong>:<br />
- Reputationsrisiken bei Ausfällen von wesentlichen Emissionskunden, deren Wertpapiere an<br />
die Privatkunden der Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong> vertrieben werden.<br />
Dieses Risiko hat sich in 2009 in zumindest einem Fall durch die Insolvenz einer Emittentin<br />
verwirklicht. Bei weiteren Emittenten sind Gläubigerversammlungen einberufen worden.<br />
- Risiken aus Zinsausgleichsverpflichtungen,<br />
- Wechsel einer depotführenden Bank,<br />
- Haftungsrisiken aus der Vermögensverwaltung,<br />
- Wettbewerbsrisiken durch Margendruck und damit Ertragsproblemen bei Kopieren des<br />
Geschäftsmodells durch größere Unternehmen.<br />
e. Sonstige Risiken<br />
- Gesetze, staatliche Genehmigungen und Auflagen<br />
In 2008 waren die für die Geschäftstätigkeit der Gruppe notwendigen Erlaubnisse gemäß<br />
Kreditwesengesetz sowie Gewerbeordnung vollumfänglich erteilt bzw. galten bezüglich des<br />
Platzierungsgeschäftes (§ 1 Abs. 1a Nr. 1c KWG) als vorläufig erteilt.<br />
Die sich insbesondere seit September 2008 ausweitende Finanzkrise hat auch bei den von der<br />
WPH vermittelten Wertpapieren teilweise zu Kursverlusten geführt. Insbesondere der Markt<br />
für Anleihen und Genussscheine mittelständischer Emittenten ist durch die Finanzmarktkrise<br />
besonders in Mitleidenschaft gezogen worden. Zudem haben verschiedene Medien aus Sicht<br />
des Unternehmens unsachliche und tendenziöse Artikel veröffentlicht, die geeignet waren, für<br />
die Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong> einen Reputationsschaden auszulösen. Die unter<br />
Druck geratenen Kurse haben in Verbindung mit den zu diesem Zeitpunkt erschienen<br />
Berichten eine negative Ansicht des Unternehmens bei einem Teil unserer Kunden vermittelt.<br />
Aus Sicht der Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong> haben diese Umstände maßgeblichen<br />
Anteil daran, dass die BaFin in 2009 zunächst ein förmliches Anhörungsverfahren gegen die<br />
Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong> eingeleitet und im weiteren Verlauf das<br />
Platzierungsgeschäft und die weitere Erbringung von Finanzdienstleistungen versagt hat. Die<br />
Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong> hat umgehend Widerspruch erhoben und das zuständige<br />
Verwaltungsgericht angerufen. Bei gerichtlicher Bestätigung bzw. Rechtskraft des
Verwaltungsaktes kommt es jedoch zu einem Verlust der Erlaubnis zum Betreiben von<br />
Finanzdienstleistungen für die Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong>.<br />
Vor dem Hintergrund der sich wandelnden Finanzmärkte hat die Accessio<br />
Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong> bereits zu Beginn des Jahres 2009 eine Projektplanung für ein<br />
verändertes Geschäftsmodell initiiert. Die Gesellschaft ist der Auffassung, dass die bislang<br />
branchenübliche Ertragsgenerierung durch Vereinnahmung von Innenprovisionen bei der<br />
Vermittlung von Wertpapieren dem Anleger künftig zunehmend schwerer zu vermitteln sein<br />
wird. Auch wenn die Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong> ihren gesetzlichen<br />
Verpflichtungen bei der Aufklärung über Zuwendungen nach unserer Einschätzung stets<br />
nachgekommen ist, tragen zu der öffentlichen Wahrnehmung beispielsweise auch die<br />
Berichterstattung über mutmaßlich geschädigte Anleger anderer Institute bei, bei der nach<br />
Ansicht der Anleger – im Gegensatz zur Praxis der Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong> -<br />
Zuwendungen und/oder Gewinnmargen nicht oder nicht in ausreichendem Maße offengelegt<br />
worden sind.<br />
Folgerichtig hat die Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong> ein neues Geschäftsmodell – das<br />
Honorarmodell - entwickelt, dass sich ausschließlich durch von unseren Kunden zu<br />
entrichtende Gebühren finanziert und die vollständige Ausschüttung von Zuwendungen<br />
vorsieht. Als unmittelbare Konsequenz hieraus wird die Gesellschaft künftig das bisherige<br />
Kerngeschäft mit dem Vertrieb mittelständischer Anleihen und Genussscheine nicht<br />
fortsetzen.<br />
Bei der Konvertierung der Kunden in das Honorarmodell bleibt das Risiko, das das neue<br />
Modell den Kunden nicht ausreichend vermittelt werden kann - bzw. der Markt noch nicht<br />
ausreichend aufnahmebereit ist - und somit die für die Profitabilität des neuen<br />
Geschäftsmodells notwendige kritische Kundenzahl nicht erreicht wird.<br />
- Erhöhtes Prozess- und Rücknahmerisiko<br />
Durch die bereits dargestellte negative Berichterstattung werben zudem mehrere<br />
Anlegeranwälte verstärkt insbesondere durch Veröffentlichungen im Internet um vermeintlich<br />
geschädigte Kunden der WPH. Hieraus kann der Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong> ein<br />
erhöhtes Prozeß- und Rücknahmerisiko erwachsen.<br />
- Versicherungsschutz<br />
Trotz umfangreichen Versicherungsschutzes könnten Schadensfälle eintreten, die nicht oder<br />
nicht ausreichend durch Versicherungsschutz gedeckt sind.<br />
- EdW<br />
Dem Sonderbeitrag des EdW Ende 2007 wurde bilanziell durch Bildung einer Rückstellung<br />
Rechnung getragen. Diesen und wahrscheinlich weiteren erheblichen vom EdW<br />
eingeforderten Sonderbeiträgen im Rahmen des „Entschädigungsverfahrens Phoenix“ wurde<br />
bzw. wird durch Einlegung von Rechtsmitteln gegen entsprechende Bescheide Rechnung<br />
getragen, da die Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong> sie für rechtswidrig erachtet. Diese<br />
Beiträge könnten sich bei erfolgreicher Geltendmachung in erheblichem Umfang negativ auf<br />
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Accessio Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong> und damit<br />
auf die gesamte <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong>-Gruppe auswirken.<br />
f. Zusammenfassende Darstellung der Risikolage
All diesen Risiken ist der Konzern im Rahmen seiner Größe angemessen begegnet. Zur<br />
Risikominimierung bzw. -unterlegung dienen neben den oben aufgeführten Instrumenten auch<br />
eine angemessene Ausstattung des Konzerns mit Eigenkapital und der Abschluss von<br />
Versicherungen.<br />
g. Chancen<br />
Durch die Finanzmarktkrise ergeben sich für die <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> und deren<br />
Tochtergesellschaften auch wesentliche Chancen. Infolge der Krise werden zahlreiche<br />
Marktteilnehmer aufgeben müssen. Dies wird zu einer Konsolidierung in der Finanzbranche<br />
führen, bei der sich die <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong>-Gruppe auf Seiten der Käufer positionieren will.<br />
Durch Übernahme von Wettbewerbern und externen Kundenbeständen wird der <strong>Driver</strong> &<br />
<strong>Bengsch</strong>-Konzern seine Marktposition erheblich stärken können. Damit wird zugleich eine<br />
solide Basis für künftiges, profitables Wachstum geschaffen.<br />
Prognosebericht<br />
In den ersten Monaten 2009 hat sich das wirtschaftliche Umfeld weiter verschlechtert. Vor<br />
diesem Hintergrund sind die kurzfristigen Wachstumsperspektiven ungünstig. In ihren<br />
Prognosen für Deutschland gehen die Volkswirte der Deutschen Bank für das Gesamtjahr von<br />
einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 3,5% aus. Parallel zu diesen ungünstigen<br />
konjunkturellen Aussichten hat sich die Verunsicherung an den Kapitalmärkten in den ersten<br />
zwei Monaten weiter vergrößert. Dies hat an den internationalen Aktienmärkten zu<br />
Mehrjahrestiefständen geführt und die Finanzbranche zusätzlich unter Druck gesetzt.<br />
Die <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> kann sich in diesem außerordentlich schwierigen Marktumfeld auf<br />
eine relativ komfortable Liquiditätslage stützen. Auf diesem Fundament plant die <strong>Driver</strong> &<br />
<strong>Bengsch</strong>-Gruppe für 2009 die Umsetzung des Modells einer Honorarberatung. Die<br />
Kundenbasis soll zu diesem Zweck durch Zukäufe erweitert werden.<br />
Der Produktschwerpunkt von nunmehr Honorarberatung (anstelle von Einzelaktien, Anleihen<br />
und Genussscheinen) soll auf den Versicherungsbereich ausgedehnt werden, im Wesentlichen<br />
durch Übernahme von externen Kundenbeständen. Vielversprechende<br />
Übernahmeverhandlungen sind bereits aufgenommen und befinden sich in einem<br />
fortgeschrittenen Stadium, so dass der Abschluss des Erwerbs im Herbst 2009 als realistisch<br />
erscheint. Auf diese Weise eröffnen sich der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong>-Gruppe beträchtliche Cross-<br />
Selling-Potentiale bei gleichzeitig größerer Risikostreuung durch eine stärkere Diversifikation<br />
der Umsatzträger des Konzerns.<br />
Die außerplanmäßige Abschreibung der Beteiligung der Holding an der Accessio<br />
Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong> auf 16,5 Mio. EUR basiert auf dem in 2009 angepassten<br />
Kaufpreis für 2 % der Anteile an der Accessio. Unsere künftigen Ertragsplanungen für die<br />
Accessio gehen von einem deutlich verminderten Beraterstamm und der Annahme eines<br />
verstärkten Verkaufs von Altersvorsorgeprodukten aus. Zu dem Hauptumsatzträger soll sich<br />
die von der Accessio angebotene Honorarberatung entwickeln. Bezüglich der Anzahl der<br />
Kunden, die das Honorarpreismodell akzeptieren, gehen wir kurzfristig von rd. 4.000 und<br />
mittelfristig rd. 14.000 Kunden aus.<br />
Begleitet werden diese strategischen Maßnahmen zum Einen durch eine Intensivierung der<br />
Aus- und Weiterbildung sowie eine weitere Qualifizierung der Berater sowohl im Wertpapier-
als auch im Versicherungsbereich. Zum anderen werden die noch räumlich getrennten<br />
Aktivitäten innerhalb des <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong>-Konzerns mit dem für Sommer 2009 geplanten<br />
Umzug in das neue Firmengebäude in der Innenstadt von Itzehoe auf einen Standort<br />
konzentriert. Dadurch können zusätzliche Synergien gehoben werden.<br />
Vor diesem Hintergrund ist der Vorstand zuversichtlich, im Geschäftsjahr 2009 das<br />
Fundament für eine neue Wachstumsphase nach einem Konsolidierungsprozess in den<br />
nächsten zwei Jahren legen zu können. Wie stark und wie schnell die damit verbundenen<br />
Perspektiven bereits 2009 positive Wirkung zeigen, hängt letztlich von der weiteren<br />
Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Kapitalmärkte ab.<br />
Itzehoe, den 19. Juni 2009<br />
Carsten <strong>Bengsch</strong><br />
- Vorstand -<br />
André <strong>Driver</strong><br />
- Vorstand -
55<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
Der Aufsichtsrat der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> hat im Geschäftsjahr 2008 die ihm nach<br />
Gesetz und Satzung der Gesellschaft obliegenden Aufgaben wahrgenommen, sich<br />
intensiv mit den Geschäftsvorfällen der Gesellschaft befasst und die Vorstandstätigkeit<br />
überwacht. Dabei wurde er während des gesamten Jahres vom Vorstand in mündlichen<br />
und schriftlichen Berichten regelmäßig und zeitnah über die Lage und die Entwicklung<br />
der Gesellschaft unterrichtet. Der Aufsichtsrat ließ sich vom Vorstand über die<br />
Geschäftspolitik, grundsätzliche Fragen der Finanz‐, Investitions‐ und Personalpolitik<br />
sowie die Rentabilität und die Risikosituation der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> und des<br />
Konzerns informieren. Des Weiteren erstattete der Vorstand dem Aufsichtsrat Bericht<br />
über die strategische Ausrichtung des Konzerns und damit verbundene Vorhaben.<br />
Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat den Vorstand bei der Leitung der Gesellschaft<br />
regelmäßig beraten und dessen Geschäftsführung überwacht. Nach Beginn der<br />
Finanzkrise im September 08, die sich auch deutlich auf die Geschäftslage des<br />
Unternehmens auswirkte, wurden Berichterstattungen und Diskurs noch intensiviert.<br />
Im Berichtsjahr fanden insgesamt 14 Aufsichtsratssitzungen statt. Neben den vier<br />
ordentlichen Präsenzsitzungen am 27. März 2008, 11. Juni 2008, 5. September 2008 und<br />
12. Dezember 2008 trafen sich die Aufsichtsräte in drei außerordentlichen Sitzungen am<br />
25. Februar 2008, 22. Oktober 2008 und 3. Dezember 2008. Darüber hinaus wurden<br />
sieben telefonische Aufsichtsratssitzungen abgehalten, und zwar am 28. März 2008, am<br />
14. Mai 2008, am 4. Juli 2008, am 15. Juli 2008 und am 11. August 2008 sowie zwei<br />
außerordentliche am 24. April 2008 und am 20. Mai 2008. In diesen Sitzungen hat sich<br />
der Aufsichtsrat eingehend über die Lage und Entwicklung der Gesellschaft und den<br />
Geschäftsverlauf, die mittelfristige Unternehmensplanung sowie übergeordnete<br />
Unternehmensprojekte unterrichten lassen.<br />
Auch außerhalb von Sitzungen hat sich der Aufsichtsrat über wichtige Entwicklungen<br />
und Vorhaben informiert und diese mit dem Vorstand erörtert, insbesondere bei<br />
Geschäften, die nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung seiner Zustimmung<br />
bedurften.<br />
Wesentliche Themenkomplexe der Sitzungen betrafen die Lage und Entwicklung des<br />
Unternehmens, die Planung und Kontrolle des Geschäfts, das Management der Risiken,<br />
die künftige strategische Ausrichtung sowie mögliche Beteiligungen an anderen<br />
Unternehmen. Außerdem stimmte der Aufsichtsrat der Umfirmierung der<br />
Wertpapierhandelshaus <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> in ACCESSIO Wertpapierhandelshaus <strong>AG</strong><br />
zu. Des Weiteren befasste sich der Aufsichtsrat ausführlich mit dem Umbau der neuen<br />
Konzernzentrale in Itzehoe und mit dem Aktienrückkaufprogramm.<br />
Die Buchführung, der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und Lagebericht der<br />
<strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> sowie der Konzernabschluss (nach IFRS) und der Lagebericht für<br />
den Konzern der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> für das Geschäftsjahr 2008 wurden von der<br />
NWPG Treuhand GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Oldenburg geprüft und mit<br />
einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat hat den<br />
Jahresabschluss und Lagebericht der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> sowie den Konzernabschluss<br />
nebst Konzernlagebericht, nachdem ihm diese Unterlagen vom Vorstand übergeben<br />
wurden, selbst eingehend geprüft. Die Prüfungsberichte der Abschlussprüfer lagen allen<br />
Mitgliedern des Aufsichtsrates vor und wurden in der Bilanzsitzung am 29. Juni 2009<br />
umfassend erörtert.
56<br />
Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Prüfung durch die Abschlussprüfer<br />
uneingeschränkt angeschlossen und als Ergebnis seiner Prüfung festgestellt, dass keine<br />
Einwendungen zu erheben sind. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 29.06.2009<br />
den Jahresabschluss der <strong>Driver</strong> & <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> und den Konzernabschluss für die <strong>Driver</strong><br />
& <strong>Bengsch</strong> <strong>AG</strong> gebilligt.<br />
Der Aufsichtsrat teilt uneingeschränkt die Lagebeurteilung des Vorstands in den<br />
Lageberichten. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands hat der Aufsichtsrat<br />
nach Prüfung zugestimmt.<br />
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
für Ihren Einsatz und ihre Leistungsbereitschaft im schwierigen Geschäftsjahr 2008<br />
Dank und Anerkennung aus.<br />
Hamburg, den 29.06.2009<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Prof. Dr. Rolf W. Thiel