2012-02 - SPÖ Scharnstein
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Tourismusbüro wird zugesperrt<br />
In den letzten Wochen führten wir viele persönliche Gespräche<br />
und Telefonanrufe mit besorgten <strong>Scharnstein</strong>erInnen, die sich<br />
deutlich wünschten, das örtliche Tourismusbüro doch unbedingt<br />
zu erhalten. Auch die Diskussion in der Sitzung der <strong>Scharnstein</strong>er<br />
Tourismuskommission am 27. Septemeber war geprägt von<br />
besorgten Stellungnahmen der betroffenen Vermieter, die ihrem<br />
Ärger lautstark Luft verschafften.<br />
Die <strong>SPÖ</strong> <strong>Scharnstein</strong> steht zu einem starken mehrgemeindigen<br />
Tourismusverband im Almtal. Aber auch wir hätten uns<br />
gewünscht, dass das seit mehr als 30 Jahren bestehende Tourismusbüro<br />
nicht geschlossen wird.<br />
Bei gutem Willen wäre es Schwarzblau ein Leichtes gewesen,<br />
unserem Wunsch zuzustimmen. Besonders auch deshalb,<br />
weil im neuen Amtsgbebäude extra für den Tourismus um<br />
ca. Euro 65.000 ein großzügiges Büro geschaffen wurde. ÖVP<br />
und FPÖ ließen sich aber von uns nicht überzeugen. Darum<br />
blieben wir mit unserem Widerstand in der Minderheit und das<br />
Tourismusbüro wird geschlossen.<br />
Doch kein Kanal am Bäckerberg<br />
Am 24. Juli erreichte die Marktgemeinde die erfreuliche Nachricht<br />
des Kanalplaners DI Michael Putre, dass <strong>Scharnstein</strong> mit<br />
einer optimalen Förderung für das eingereichte Kanalprojekt<br />
Bäckerberg rechnen kann. Sein erfreulicher Kommentar<br />
dazu: „So eine traumhafte Förderungssituation für eine Gemeinde<br />
hatte ich im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit in den letzten<br />
25 Jahren noch nie!“<br />
Spätestens jetzt wäre es an der Zeit gewesen, dass der Bürgermeister<br />
alle Hebel in Gang setzt, um „umgehend bei den Sachbearbeitern<br />
des Landes OÖ positiv auf das Projekt einzuwirken“.<br />
Mit anderen Worten, vorstellig werden und die Sachbearbeiter<br />
vom klaren Willen der Marktgemeinde zu überzeugen, das<br />
Kanalprojekt rasch umzusetzen.<br />
Der Bürgermeister ließ im Sommer mehr als 6 Wochen ungenützt,<br />
um dem Gesuch von DI Putre nachzukommen. Erst nach<br />
intensiver Intervention unsererseits wurde er aktiv. Da war es<br />
leider zu spät. Das Bäckerberg-Kanalprojekt flog aus der Reihung.<br />
Wir schließen uns der Meinung von DI Putre an: „Eine vergebene<br />
Chance, wenn es nicht zu diesem Kanalprojekt kommt.“<br />
<strong>Scharnstein</strong>, Hauptstr. 8, Tel. 0 76 15 / 22 95<br />
office@mittermaier.at, www.mittermaier.at<br />
Mo-Fr 6.00-20.00 Uhr, Mi 6.00-13.00 Uhr, Sa 7.00-20.00 Uhr , So 8.00-20.00 Uhr<br />
Jobeinsparungen: Gemeinde geht<br />
mit schlechtem Beispiel voran<br />
Ortsfremde Reinigungsfirma ersetzt drei<br />
kommunale Arbeitskräfte<br />
Wegen der größeren Reinigungsfläche im Kindergarten durch<br />
den neuen Zubau und wegen der sinnvollen Entscheidung,<br />
Kindergartenhelferinnen nicht mehr zu Reinigungsarbeiten heranzuziehen,<br />
könnten von der Gemeinde drei zusätzliche Teilzeitkräfte<br />
für Reinigungstätigkeiten angestellt werden.<br />
Die ÖVP- und FPÖ-Mitglieder des Gemeindevorstandes entschieden<br />
aber anders. In der Vorstandssitzung am 16. Juli <strong>2012</strong><br />
beschlossen sie mehrheitlich, statt der Neuanstellungen eine<br />
Reinigungsfirma aus Ohlsdorf zu engagieren. Alle drei <strong>SPÖ</strong>-Vorstandsmitglieder<br />
stimmten gegen dieses Vorhaben.<br />
Die sozialdemokratische Position dazu lautet: Bei allgemein<br />
schlechter Konjunkturlage mit steigender Arbeitslosigkeit sollte<br />
die öffentliche Hand Maßnahmen für mehr Beschäftigung setzen.<br />
Ganz besonders Arbeitsplätze für Frauen sind auch in unserer<br />
Gemeinde nicht in ausreichender Zahl vorhanden.<br />
Am Papier mag die Jahressumme, die eine private Reinigungsfirma<br />
verlangt, etwas niedriger ausfallen als die Lohnsumme für<br />
drei Teilzeitkräfte. Jedes Jahr unterstützt die Marktgemeinde<br />
Betriebe, die neue Arbeitsplätze geschaffen haben, mit öffentlichen<br />
Mitteln. Dazu gibt es selbstverständlich auch Zustimmung<br />
der <strong>SPÖ</strong>. Ist es da nicht ein Widerspruch, wenn die Gemeinde<br />
selbst jetzt Fremdfirmen beauftragt, statt zusätzliche Arbeitsplätze<br />
anzubieten?<br />
Bei der letzten Prüfung unseres Gemeindebudgets stellte die<br />
BH Gmunden u. a. fest: „Der Gesamtpersonalaufwand erreichte<br />
2011 rd. 22 % der ordentlichen Einnahmen. (…) Dieser Wert ist<br />
im Bezirksvergleich als günstig einzustufen.“ Auch das zeigt, dass<br />
in <strong>Scharnstein</strong> keinerlei zwingende Gründe für Job-Einsparungen<br />
im kommunalen Bereich vorliegen.<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Gemeindevorstand Thomas Resch<br />
Die Sommerpause ist vorbei und die Gemeindepolitik hat uns<br />
wieder in ihren Fängen. Die Umklammerungen sind heftiger<br />
als von uns befürchtet. Mit anderen Worten: Es brennt an allen<br />
Ecken und Enden.<br />
Statt einer zeitgemäßen Neuen Mittelschule wird es jetzt doch<br />
nur ein teilsaniertes Flickwerk geben; Trotz allgemein steigender<br />
Arbeitslosigkeit spart die Gemeinde begehrte Arbeitsplätze<br />
für Frauen ein; Kostengünstige öffentliche Wohnungen sollen<br />
verkauft werden; Das neue Dach des Amtshauses wird 324 mal<br />
durchlöchert, um sinnlose Sonnenkollektoren aufzupflanzen;<br />
Der Kanalbau am Bäckerberg findet nun doch nicht statt;<br />
Ein Gehweg am Ortsrand von <strong>Scharnstein</strong> endet zickzack im<br />
Niemandsland - diese Aufzählung könnte fortgesetzt werden.<br />
Das alles geschieht gegen unseren Willen. Wir leisten mit ganzer<br />
Kraft Widerstand, müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass uns<br />
Schwarzblau überstimmen kann. Deutlich mehr Freude würde<br />
es mir machen, über positive Entwicklungen in der Gemeinde<br />
berichten zu können.<br />
Ihr Vizebürgermeister Max Ebenführer