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Ein Geheimnis - Lennart

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Hannahs Eltern steigen aus ihrem Auto, öffnen der jungen<br />

Braut die Tür, sie erscheint, das Haar von einem<br />

durchsichtigen Schleier bedeckt, mit einem Strauß frischer<br />

Blumen im Arm vor dem Rathaus. Maxime geht mit dem<br />

Zylinder in der Hand auf sie zu, um sie zu begrüßen. Sie sieht<br />

ihn an. Ihre blassen Wangen und das leichte Zittern ihrer<br />

Hände zeigen, wie aufgeregt sie ist. In der Nähe parken andere<br />

Wagen, Männer in Anzügen und Frauen in hellen Kleidern<br />

oder Kostümen steigen aus, die Hochzeitsgäste.<br />

Maxime wartet gespannt auf die Ankunft von Robert und<br />

dessen Ehefrau Tania. Hannah hat ihm oft von ihrem Bruder<br />

erzählt, einem vorwitzigen jungen Mann. Sie hat ihm auch<br />

gestanden, wie sehr sie ihre Schwägerin bewundert, eine<br />

vollendete Sportlerin, hervorragende Schwimmerin und<br />

Turmspringerin.<br />

Sie treffen ein: Robert ist so, wie Hannah ihn beschrieben<br />

hat, kurzes welliges Haar, ein schelmisches Lachen im Blick,<br />

aber Tania ist die schönste Frau, die Maxime je gesehen hat.<br />

Sie ist groß und schlank, trägt ein geblümtes Kleid, das<br />

schwarze Haar, von einem schmalen Haarband gebändigt, fällt<br />

in Kaskaden herab, dazu ein strahlendes Lächeln.<br />

Soviel Schönheit bringt ihn in Bedrängnis, es verschlägt ihm<br />

den Atem, statt dem Fest ein Glanzlicht aufzusetzen, wirft sie<br />

einen dunklen Schatten darauf: Die Frau hat eine<br />

Ausstrahlung, daß es ihm das Herz bricht. Es ist seine<br />

Hochzeit, der Tag, an dem sich die Lebenswege von Hannah<br />

und ihm vereinen, da trifft ihn der Blitz wie aus heiterem<br />

Himmel. Er sucht nach dem Blick seiner künftigen Ehefrau<br />

und führt sie ins Rathaus. Von der Begegnung mit Tania<br />

aufgewühlt, versucht er, sich zu beruhigen: Sicher ist es nur<br />

der in ihm schlummernde Verführer, der sich ein letztes Mal<br />

meldet. <strong>Ein</strong>ige Monate zuvor hätte sein Begehren noch alle

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