Chronifizierungsscore für Schmerzerkrankungen: - medwis.de

Anmerkung:
Die Zuordnung zu den einzelnen Schwerearten des Schmerzes ist eine
noch vorübergehende.
Es erfolgt weitere "Kalibrierung" der Grenzen anhand der sich am
Rande der Stufen befindlichen Patienten.
Zu den Qualitäten 1 bis 4:
An der Schmerzwahrnehmung nach Qualität und Ort(en) zeigt sich
eine weitgehend geschichtlich konstante Symptomatik, mehrere
Schmerzarten bei einem Menschen deuten auf Ausfall der
schmerzhemmenden Bahnen (also Chronifizierung) hin, ebenso die
Panalgesie, der neuropathische Schmerz erscheint zu Beginn oft
logische Folge von Verletzung oder Operation, „das wird schon“,
diese Einstellung zu eher abwartendem Verhalten begünstigen die
Chronifizierung.
Die Schmerzstärke (aufgrund der genannten Leistungseinbußen!) wird
sich kaum ändern, die betroffenen finden sich dort alle wieder,
(Siehe auch Schmerzwahrnehmung/ Leistungseinbuße auf einer
amerikanischen Internet- Seite. Die NAS in 2er-Schritten).
Schmerzdauer ist sicherlich der wichtigste Parameter für eine
Chronifizierung,
Qualität 5 (Behandlungskompetenz)
Ob, wie es die Bewertung unterstellt, ein rascher Beginn
kompetenter Behandlung das Risiko zur Entwicklung einer
Schmerzkrankheit tatsächlich so beträchtlich vermindert, muß sich
zum guten Teil erst noch zeigen. Zu frisch ist die Verfügbarkeit
der neuen Substanzen (V.a. Gabapentin, Pregabalin und Duloxetin),
aber auch die neuen Darreichungsformen alter Opiate, die vorher
nie zu erzielende fast konstante Serumspiegel ohne erhebliche
Schwankungen ermöglichen.
Es ist ein erheblicher Grund zur Selbstkritik der Ärzteschaft,
wenn Schmerzpatienten oftmals eine wahre Odyssee bei Ärzten
hinter sich bringen müssen, bis sie auf einen kompetenten Kollegen
treffen. Da bin ich mit Gerbershagen einer Meinung, daß dies bei
ihm nahezu als Charakterfehler der Patienten im Unterton erscheint
ist aus heutiger Sicht verwerflich. Zumindest fehlt(e) es
beträchtlich an Einfühlungsvermögen.
Für Suchtverhalten sieht Gerbershagen die Patienten als
Sündenböcke, heute wissen wir, wie katastrophal die damals zur
Verfügung stehenden Medikamente sich auswirkten.
Warum eine Mauer zwischen Arzt und Patient?
Zur Zeit des MPSS entschied die Krankheitsschwere über die
Häufigkeit von Heilverfahren, heute entscheidet die Kassenlage der
Sozial- und Rentenversicherung.
Der heutige Raubtier- Kapital-Liberalismus führt zur raschen
Ausgrenzung all der Menschen mit Leistungseinschränkungen.
Ist der Arbeitsplatz verloren, die Chance eine neue und