05.11.2013 Aufrufe

Berichte! - Denkmalpflege und Archäologie - Kanton Luzern

Berichte! - Denkmalpflege und Archäologie - Kanton Luzern

Berichte! - Denkmalpflege und Archäologie - Kanton Luzern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Berichte</strong>3_2702.xpd_Layout 1 12.03.13 16:20 Seite 30<br />

Wertvolle Privatsammlungen<br />

Sempach<br />

Festhalle, Sammlung Moser-Helfenstein<br />

Die Pfahlbausiedlung Sempach-Festhalle ist<br />

aus schliesslich mit F<strong>und</strong>en in den beiden<br />

Samm lungen der Familien Helfenstein<br />

(Sem pach) <strong>und</strong> Moser-Helfenstein (Riffers -<br />

wil/ZH) belegt. Der grösste Teil der F<strong>und</strong> -<br />

stelle dürfte beim Bau der Festhalle Ende<br />

der 1980er-Jahre unbeobachtet vernichtet<br />

worden sein. Den beiden Sammlungen<br />

kommt deshalb ein erheblicher wissenschaftlicher<br />

Wert zu. Es ist daher ein Anlie -<br />

gen der <strong>Kanton</strong>sarchäologie, dass diese<br />

für die Nachwelt gesichert werden können.<br />

2012 konnte die Sammlung Moser-Helfenstein<br />

dokumentiert werden. Die F<strong>und</strong>e wa -<br />

ren bis Ende der 1950er-Jahre von Melchior<br />

Helfenstein geborgen worden. Sie datieren<br />

ausnahmslos ins Neolithikum <strong>und</strong> umfassen<br />

vorwiegend Artefakte aus Stein <strong>und</strong> Silex.<br />

Hinzu kommen einige wenige Tierknochen,<br />

wogegen Keramik anscheinend kaum er -<br />

halten ist. Das F<strong>und</strong>material ist noch nicht<br />

wissenschaftlich ausgewertet. Es dürfte<br />

aber der «Horgener Kultur» angehören <strong>und</strong><br />

somit in die Zeit zwischen 3300 <strong>und</strong> 2700<br />

v. Chr. zu datieren sein. Leider ist ein Silex -<br />

dolch – vermutlich ein Importf<strong>und</strong> aus<br />

Bayern oder Italien – heute verschollen. Für<br />

die Nachwelt erhalten bleibt lediglich ein<br />

Foto im Archiv der <strong>Kanton</strong>sarchäologie./en<br />

Wächter mit roter Zunge<br />

Sempach<br />

Rathausbrunnen, Konservierung Brunnenfigur<br />

Mitten in der Altstadt steht seit 1555 der<br />

einzige, dafür um so eindrücklichere<br />

Stadt brunnen von Sempach. Direkt vor der<br />

Fassade des altehrwürdigen Rathauses<br />

präsentiert er sich mit 8-eckigem Becken,<br />

in dessen Mitte ein Stock mit baluster -<br />

förmiger blattverzierter Säule das örtliche<br />

Wappentier trägt. Während das Becken<br />

1927 <strong>und</strong> die Brunnenfigur samt Kapitell<br />

1953 er neuert (kopiert) wurden, dürfte es<br />

sich beim Säulenschaft um einen originalen<br />

Bestandteil handeln. Jetzt musste auch<br />

dieser durch eine Kopie ersetzt werden,<br />

weil Schäden (Risse, Ab platzungen etc.)<br />

am sandsteinernen Werk stück die statische<br />

Sicherheit beeinträchtigten. Eine Restaurierung<br />

war unmöglich. Der alte Säulenschaft<br />

wird zu einem Museumsstück. Der Löwe<br />

wurde gereinigt <strong>und</strong> klei nere Schäden<br />

wurden ausgebessert. Anlass zu Über -<br />

legungen ergab die Neu fassung des Wap -<br />

pens, das in der Form «gespalten von rot<br />

<strong>und</strong> gold» für den Rat hausbrunnen nicht<br />

belegt ist. Allerdings konnte die Hypothese<br />

des <strong>Kanton</strong>swappens «gespalten von blau<br />

<strong>und</strong> weiss» auch nicht bewiesen werden,<br />

worauf der Ent scheid zugunsten der Farben<br />

fiel, die nachweislich schon früher auf dem<br />

Schild geprangt hatten./hpr<br />

30

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!