Klinik-Report - Gesundheitsladen München
Klinik-Report - Gesundheitsladen München
Klinik-Report - Gesundheitsladen München
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MÜNCHEN<br />
12 WWW.ABENDZEITUNG.DE MONTAG,21.6. 2010 ABENDZEITUNG<br />
MÜNCHEN<br />
ABENDZEITUNG MONTAG,21.6. 2010 WWW.ABENDZEITUNG.DE 13<br />
Der AZ-<strong>Klinik</strong>report -eine Premierefür <strong>München</strong> mit harten Fakten und Zahlen: Vom Herzschrittmacher bis zur Knie-Prothese -die Münchner <strong>Klinik</strong>en erstmals im Qualitäts-Vergleich<br />
Das städtische <strong>Klinik</strong>um Bogenhausen. Das Deutsche Herzzentrum in <strong>München</strong>.<br />
Operation im Deutschen Herzzentrum.<br />
<strong>Klinik</strong>um rechts der Isar der TU <strong>München</strong>. Das <strong>Klinik</strong>um Dritter Orden in Nymphenburg. Eingangsbereich im TU-<strong>Klinik</strong>um rechts der Isar. Eingang zum Herzzentrum in der Lazarettstraße. Das Rotkreuzklinikum in Neuhausen. Fotos: Schmalz<br />
Das städtische <strong>Klinik</strong>um Schwabing.<br />
Der Wartebereich im <strong>Klinik</strong>um Dritter Orden.<br />
Mehr Transparenz!<br />
Eine Premierefür<br />
<strong>München</strong>: Die AZ<br />
startet mit dem<br />
großen <strong>Klinik</strong>report<br />
Täglichstellt sichvielen<br />
Münchnerinnen<br />
und Münchnern die<br />
schwierige – und manchmal<br />
lebensentscheidende –<br />
Frage: In welche <strong>Klinik</strong> soll<br />
ichgehen? Welches Krankenhaus<br />
ist bei meinem<br />
medizinischen Problem<br />
besonders erfahren und<br />
spezialisiert? Eine Antwort<br />
daraufzufinden, ist für<br />
den Einzelnen leider bis<br />
heute sehr kompliziert.<br />
Deshalb startet die AZ mit<br />
dem neuen <strong>Klinik</strong>report,<br />
einem Gemeinschaftsprojekt<br />
der Abendzeitung mit<br />
der Techniker Krankenkasse<br />
(TK) in Bayern und<br />
dem <strong>Gesundheitsladen</strong><br />
<strong>München</strong>, ab sofort eine<br />
Offensive für mehr Transparenz<br />
und Qualität.<br />
Die Zeiten der „Halbgötter<br />
inWeiß“ sind zum<br />
Glück für alle Krankenhaus-Patienten<br />
zumindest<br />
offiziell vorbei: Heute<br />
haben Krankeein Recht auf<br />
Information und Aufklärung.<br />
Und sie haben einen<br />
Anspruchauf umfassende<br />
fachliche Beratung, welche<br />
Behandlung für sie warum,<br />
wann und wo sinnvoll ist.<br />
Die Wissenschaft hat<br />
mittlerweile festgestellt,<br />
dass aufgeklärte Patienten,<br />
die voneiner Therapie<br />
überzeugt sind und aktiv<br />
mitwirken, eine wesentlich<br />
bessereHeilungschance<br />
haben.<br />
Dochdazu gehörtVertrauen<br />
– und das setzt<br />
Offenheit voraus und das<br />
Wissen um die Qualität<br />
der individuellen Behandlung.<br />
Dochimmedizinischen<br />
Alltag bleibt die<br />
Transparenz leider oftauf<br />
der Strecke. Denn anders<br />
als in Berlin, Hamburg<br />
oder Hannover gibt es für<br />
die Isarmetropole noch<br />
keinen gemeinsamen<br />
<strong>Klinik</strong>spiegel, mit dem sich<br />
interessierte Patienten<br />
über die Qualitätsergebnisse<br />
aller <strong>Klinik</strong>en in<br />
unterschiedlichen medizinischen<br />
Bereichen informieren<br />
können. Bis heute<br />
stellen sichdie Münchner<br />
<strong>Klinik</strong>en keinem Vergleich.<br />
Der AZ-<strong>Klinik</strong>reportist<br />
deshalbfür <strong>München</strong> eine<br />
echte Premiere. Er zeigt<br />
erstmals aufGrafiken, in<br />
welchem Krankenhaus sich<br />
die Münchner aus welchem<br />
Grund behandeln<br />
lassen: Die Zahl der Fälle<br />
istein wichtiger Hinweis<br />
aufdie Erfahrung und<br />
Spezialisierung von<strong>Klinik</strong>en<br />
für bestimmte medizinische<br />
Eingriffe. Dazu<br />
werden die neuestenErgebnisse<br />
der Qualitätskontrolle<br />
präsentiert, die 2010<br />
veröffentlicht wurden: In<br />
sieben Folgen stellt der<br />
AZ-<strong>Klinik</strong>reportdie Qualitäts-Ergebnisse<br />
der einzelnen<br />
<strong>Klinik</strong>en für Geburten,<br />
für den Einsatz vonHerzschrittmachern,<br />
künstlichen<br />
Knie- und Hüftgelenken,<br />
der Behandlung von<br />
Brustkrebs und Lungenentzündung<br />
und der Entfernung<br />
der Gallenblase vor.<br />
Seit 2004 muss jede<br />
<strong>Klinik</strong> in Deutschland alle<br />
Daten und Fakten zu ihren<br />
Behandlungsergebnissen<br />
jährlichandie Bundesgeschäftsstelle<br />
für Qualitätssicherung<br />
(BQS) liefern, um<br />
sie vonunabhängigen<br />
Experten bewerten zu<br />
lassen. Der AZ-<strong>Klinik</strong>report<br />
hat die aktuellstenQualitätsdaten<br />
aller Münchner<br />
<strong>Klinik</strong>en erstmals für Sie<br />
zusammengestellt und<br />
damit vergleichbar gemacht.<br />
Michael Backmund<br />
VonMichael Backmund<br />
Sie wiegen heute nur noch<br />
etwa 30 Gramm, sind sieben<br />
Millimeterdick, fünfeinhalb<br />
Zentimeter lang und<br />
vier breit. Doch diese „kleinen<br />
Kästchen“ sind vollgestopft<br />
mit modernsterHochtechnologie<br />
und retten so täglich viele<br />
Leben: Wieein Mini-EKGkontrollieren<br />
und überwachen sie<br />
Tagund Nachtden Herzrhythmus<br />
und erkennen sofort,<br />
wenn die Herzfrequenz ihres<br />
Patienten nicht ausreicht.<br />
Dann übernimmt der Schrittmacher<br />
den Takt und stimuliert<br />
das Herz regelmäßig,<br />
ohne dass der Patient etwas<br />
davonbemerkt.<br />
Aber damit nicht genug:<br />
„Heute können sich Herzschrittmacher<br />
der Aktivität<br />
der Träger sogar individuell<br />
anpassen“, sagt Ellen Hoffmann.<br />
Die Professorin istChefärztin<br />
für Kardiologie am <strong>Klinik</strong>um<br />
Bogenhausen, das wie<br />
Wo sichdie Münchner einen Schrittmacher implantieren lassen<br />
Maria-Theresia-<strong>Klinik</strong>,<br />
Fachklinik für Chirurgie<br />
<strong>Klinik</strong>um der Universität <strong>München</strong>,<br />
Campus Innenstadt/Großhadern<br />
Rotkreuzklinikum<br />
Deutsches Herzzentrum <strong>München</strong><br />
<strong>Klinik</strong>um Dritter Orden<br />
Krankenhaus Barmherzige Brüder<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Schwabing<br />
<strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong> Pasing<br />
<strong>Klinik</strong> Augustinum <strong>München</strong><br />
Internistische <strong>Klinik</strong> Dr. Müller<br />
Chirurgische <strong>Klinik</strong> Dr. Rinecker<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Harlaching<br />
<strong>Klinik</strong>um rechts der Isar der TU <strong>München</strong><br />
<strong>Klinik</strong> <strong>München</strong> Perlach<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Neuperlach<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Bogenhausen<br />
<strong>Klinik</strong>um Starnberg<br />
Interne <strong>Klinik</strong> Dr. Argirov, Kempfenhausen<br />
Eine echte Premiere:<br />
Münchner<strong>Klinik</strong>enim<br />
Qualitäts-Vergleich<br />
28<br />
218<br />
38<br />
317<br />
125<br />
24<br />
131<br />
69<br />
101<br />
51<br />
unter 20<br />
66<br />
80<br />
36<br />
56<br />
252<br />
36<br />
unter 20<br />
Ein Mini-Computer für das Herz<br />
Ein echtes Power-Gerät:<br />
Wenn die Herzfrequenz<br />
nicht mehr ausreicht,<br />
dann sorgt ein<br />
Schrittmacher für den<br />
richtigen Rhythmus<br />
Der Münchner<br />
<strong>Klinik</strong>-<strong>Report</strong><br />
AZ-SERIE FOLGE 1<br />
Der <strong>Klinik</strong>-<strong>Report</strong> ist ein<br />
Kooperationsprojekt der<br />
AZ mit der Techniker<br />
Krankenkasse (TK) in<br />
Bayern und dem <strong>Gesundheitsladen</strong><br />
<strong>München</strong><br />
Herzspezialistin und Chefärztin:<br />
Prof. Hoffmann.<br />
Expertin für Vorhofflimmern: Chefärztin Ellen Hoffmann führt eine<br />
elektrochirurgische Verödung der Reizleitungen durch. F: Zimmermann<br />
2010 veröffentlicht: Die<br />
aktuellsten Fallzahlen der<br />
Bundesgeschäftsstelle für<br />
Qualitätssicherung (BQS).<br />
Die Daten stammen von<br />
2008.Quelle: www.klinik-lotse.de<br />
AZ-Grafik Schemberg<br />
Für Gertraud Meier* war es<br />
ein Schock aus heiterem<br />
Himmel. Die 70-jährige<br />
Münchnerin kam gerade erst<br />
aus dem Skiurlaub zurück:<br />
„Ich habe mich absolut gesund<br />
gefühlt. Alle haben noch<br />
gesagt, dass ich sogut und erholt<br />
aussehe.“ Doch einen Tag<br />
später warplötzlichalles ganz<br />
anders. „Ich konnte keine drei<br />
Schritte mehr machen, hatte<br />
sofort starke Atemnot und<br />
fürchterliche Schwindelgefühle<br />
– es war schrecklich.“<br />
In der Nacht bekam Gertraud<br />
Meier dann richtig<br />
Angst: Immer wieder setzte<br />
der Herzschlag aus. Am frühen<br />
Morgengriffsie zum Blutdruckmesser<br />
– das Ergebnis<br />
waralarmierend: Ein Puls von<br />
35 pro Minute. Zum Glück<br />
kam der Hausarzt gleich vorbei<br />
und blieb bei ihr. Eralarmierte<br />
sofort den Notarzt: „Er<br />
das Deutsche Herzzentrum<br />
Jahr für Jahr in <strong>München</strong> am<br />
meisten Herzschrittmacher<br />
implantiert. „Diese hochkomplexenwinzigen<br />
Computer haben<br />
spezielle Sensoren etwa<br />
für Bewegungen und Atmung<br />
und lassen sich soindividuell<br />
aufdie einzelne Person einstellen.“<br />
Das war früher anders: Der<br />
erste Schrittmacher weltweit<br />
wurde erst 1958 in Schweden<br />
implantiert. Doch damals waren<br />
die Geräte noch viel größer,<br />
schwerer, unangenehmer<br />
und längstnicht so individuell<br />
wirksam. Haben Ärzte im Jahr<br />
1982 in Deutschland erst<br />
12 312 Herzschrittmacher eingesetzt,<br />
sind es heute jährlich<br />
rund 66 000 Neuimplantationen.<br />
Tendenz steigend. Ein Segen<br />
für eine immer älter werdende<br />
Gesellschaft.<br />
„Die Ursache, warum immer<br />
mehr Menschen im Laufe<br />
ihres Lebens einen Schrittmacher<br />
brauchen, liegt häufig im<br />
Alterungsprozess des Herzens<br />
selbstbegründet“,erklärtHoffmann.<br />
So werden zum Beispiel<br />
beider „AV-Blockierung“<br />
die Leitungen der Herzmuskelzellen<br />
durch eine vermehrte<br />
Bildung von Bindegewebe gestört.<br />
Blockiert wird so die<br />
elektrische Verbindung zwischen<br />
den Vorhöfen und den<br />
Herzkammern: „Da fließt kein<br />
Strom mehr durch. Das ist der<br />
Grund für rund ein Drittel aller<br />
Schrittmacher“,sagt Rhythmusexpertin<br />
Hoffmann. Weitere<br />
Ursachen sind eine Störung<br />
des natürlichen Taktgebers,<br />
des Sinusknotens oder<br />
ein bradykardes Vorhofflimmern<br />
mit zu langsamen Aktionen<br />
der Herzkammern.<br />
Nur sechs Prozent der Patienten,<br />
die einen Schrittmacher<br />
brauchen, sind unter 60<br />
Jahre. Im Durchschnitt haben<br />
die meisten Betroffenen also<br />
ihren 75. Geburtstag bereits<br />
gefeiert. Häufig taucht das Problem<br />
aus heiterem Himmel<br />
auf: „In der Regel handelt es<br />
sich um ein akutes Gesche-<br />
„Bin ichschon tot?“<br />
Als der Puls bei 25 war,<br />
wusste die 70-jährige<br />
Münchnerin: Jetzt wird<br />
es wirklichsehr ernst<br />
hatte Angst, dass ich ihm<br />
gleichkollabiere“,erzählt Gertraud<br />
Meier vondiesen dramatischen<br />
Stunden. „Im Notarztwagen<br />
dachte ich dann: Ich<br />
bin ja schon tot – aufdem Monitor<br />
hat sich kaum noch was<br />
bewegt, der Herzschlag war<br />
fast schon eine gerade Linie.<br />
Der Puls bei 25." Irgendwie<br />
war esihr schon klar, dass es<br />
ernst wird: Sie bestand darauf,<br />
nicht einfach ins nächste<br />
Krankenhaus, sondern ins<br />
Herzzentrum im <strong>Klinik</strong>um Bogenhausen<br />
gebracht zu werden:<br />
„Ichwusste,dass die dort<br />
sehr viel Erfahrung mit Rhythmusstörungen<br />
haben.“<br />
Treppen kann sie mit ihrem<br />
Schrittmacher schon wieder<br />
steigen. „Und in vier Wochen<br />
darf ich schon wieder Golf<br />
spielen“, sagt Gertraud Meier.<br />
„Ich freue mich darauf, dass<br />
ich bald alles wieder machen<br />
darf, ich fahre doch sogerne<br />
Rad, gehe Schwimmen oder<br />
Skifahren.“ Dank des winzigenHigh-Tech-Gerätswirdsie<br />
damit keine Probleme haben.<br />
*Name geändert. M. Backmund<br />
Ein Herzschrittmacher wird imBrustkorb direkt unter die Haut implantiert: Die Elektroden dieses Modells sind am Sinusknoten und an der Herzspitze positioniert.<br />
hen, bei dem ein plötzlicher<br />
Leistungsknick mit starkem<br />
Schwindel und Atemnot bis<br />
hin zur Bewusstlosigkeit auftritt“,<br />
warnt Prof. Hoffmann.<br />
Betroffene sollten dann sofort<br />
in die <strong>Klinik</strong> (siehe unten).<br />
Dort ging für Gertraud<br />
Meier alles sehr schnell: Bereits<br />
auf der Überwachungsstation<br />
wurde ihr eine „temporäre<br />
Schrittmachersonde“<br />
über die Vene in die rechte<br />
Herzkammer gelegt – so<br />
konnte durch einen externen<br />
Schrittmacher der Herzrhythmus<br />
wieder normalisiert werden.<br />
Es folgten Untersuchungen<br />
und die Therapie-Entscheidung:<br />
„Am nächstenMorgenwar<br />
ichgleich die erste Patientin,<br />
die einen Schrittmacher<br />
implantiert bekam“.<br />
„Bei komplizierten Rhythmusstörungen,<br />
die eine erweiterte<br />
Diagnostik nötig machen,<br />
isteine Behandlung in einem<br />
spezialisierten Herz-<br />
HERZSCHRITTMACHER: ERGEBNISSE DER QUALITÄTSBERICHTE<br />
Gruppe<br />
Sehr gut: Diese<br />
<strong>Klinik</strong>en haben alle<br />
fünf gefordertenZielwerte<br />
für guteQualität<br />
erreicht<br />
Gut: Diese <strong>Klinik</strong>en<br />
haben nur vier Zielwerte<br />
für guteQualität<br />
erreicht<br />
Befriedigend: Diese<br />
<strong>Klinik</strong>en haben nur<br />
drei Zielwerte für gute<br />
Qualität erreicht<br />
Ausreichend: Diese<br />
<strong>Klinik</strong>en haben nur<br />
zwei Zielwerte für gute<br />
Qualität erreicht<br />
<strong>Klinik</strong><br />
A <strong>Klinik</strong>um der Universität <strong>München</strong>, Innenstadt/Großhadern<br />
A Rotkreuzklinikum<br />
A Deutsches Herzzentrum <strong>München</strong><br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Schwabing<br />
A <strong>Klinik</strong> Augustinum<br />
A Städtische <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Harlaching<br />
A <strong>Klinik</strong>um rechts der Isar der TU <strong>München</strong><br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Neuperlach<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Bogenhausen<br />
A Krankenhaus Barmherzige Brüder <strong>München</strong><br />
A Internistische <strong>Klinik</strong> Dr.Müller<br />
A <strong>Klinik</strong>um Starnberg<br />
A Interne <strong>Klinik</strong> Dr.Argirov Kempfenhausen<br />
Im nächstenJahr wird ein Zielwert erneut geprüft<br />
A <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong> Pasing (für zwei Zielwerteist der Dialog mit<br />
der externen Qualitätssicherung noch nicht abgeschlossen)<br />
A Chirurgische <strong>Klinik</strong> Dr. Rinecker<br />
A <strong>Klinik</strong> <strong>München</strong> Perlach<br />
Im nächstenJahr werden zwei Zielwerteerneut geprüft<br />
A Maria-Theresia-<strong>Klinik</strong> für Chirurgie<br />
A <strong>Klinik</strong>um Dritter Orden<br />
Bei diesen <strong>Klinik</strong>en werden im nächsten Jahr drei Zielwerteerneut<br />
geprüft<br />
rhythmuszentrum sinnvoll“,<br />
empfiehlt Chefärztin Ellen<br />
Hoffmann. Bei der individuellen<br />
Feineinstellung des Schrittmachers<br />
spielt die Erfahrung<br />
eine wichtige Rolle. Die erste<br />
Programmierung erfolgt noch<br />
in der <strong>Klinik</strong> und im weiteren<br />
Die Feineinstellung<br />
bestimmt über Erfolg<br />
und Lebensqualität<br />
INFOS ZU DEN KRITERIEN<br />
Für die Beurteilung der Qualität<br />
aller Münchner <strong>Klinik</strong>en, die<br />
einen Herzschrittmacher implantieren,<br />
werden insgesamt fünf<br />
medizinische Kriterien für eine<br />
gute Behandlung erhoben. Diese<br />
Daten müssen übrigens alle <strong>Klinik</strong>en<br />
inDeutschland jährlichandie<br />
Bundesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung<br />
(BQS) schicken. Sie<br />
werden vonunabhängigen Experten<br />
bewertet sowie alle zwei Jahre<br />
veröffentlicht. Je nachErgebnis<br />
wirdmit den <strong>Klinik</strong>en ein so genannter<br />
„StrukturierterDialog“<br />
geführt, um die Gründe für mangelhafte<br />
Ergebnisse festzustellen<br />
und, wenn nötig, verbindliche<br />
Änderungen zu beschließen.<br />
Zunächstwirddafür überprüft, ob<br />
die Entscheidungen für den Einsatz<br />
eines Herzschrittmachers<br />
sowie die Auswahl des jeweils<br />
richtigen Schrittmacher-Systems<br />
nachden Leitlinien der kardiologischen<br />
Fachgesellschaftenstattgefunden<br />
haben. Die restlichen drei<br />
Foto: medicalpicture<br />
VerlaufnachEntlassung durch<br />
den niedergelassenen Facharzt.<br />
Letztlich bestimmt diese<br />
Programmierung das individuelle<br />
Therapieergebnis. Außerdem<br />
sei es wichtig, dass Patienten<br />
den Schrittmacher annehmen,<br />
sagt Chefärztin Hoffmann:<br />
„Für die Lebensqualität<br />
spielt die Akzeptanz eine<br />
große Rolle“. Nach dem<br />
Motto: Den Schrittmacher als<br />
Freund, nicht als Fremdkörper<br />
begreifen, sondern als Hilfe,<br />
die den Betroffenen wieder<br />
alle Aktivitäten ermöglicht.<br />
„Patienten können mit einem<br />
Schrittmacher alles machen“,<br />
sagt Ellen Hoffmann. Wichtig<br />
ist für einen langfristigen Erfolg<br />
aber die regelmäßigeKontrolle:<br />
Die zweite Feinabstimmung<br />
nach vier Wochen, eine<br />
nach drei Monaten und ab<br />
dann halbjährlich. Nach fünf<br />
bis zehn Jahren muss das<br />
„kleine Kästchen“ ,das für einen<br />
regelmäßigen Herzschlag<br />
sorgt, ausgewechselt werden -<br />
denn irgendwann ist auch die<br />
stärkste und modernste Lithium-Batterie<br />
aus.<br />
Morgenlesen Sie:<br />
Endlichwieder schmerzfrei:<br />
Laufen mit neuen Gelenken<br />
Qualitätsindikatoren befassen sich<br />
mit der Häufigkeit vonKomplikationen<br />
während oder nach der<br />
Operation: Erstens durch eine<br />
falsche Platzierung der Schrittmacher-Sonde<br />
im „Ventrikel“ und im<br />
„Vorhof“ des Herzens sowie durch<br />
chirurgische Komplikationen beim<br />
Einsetzen des Herzschrittmachers.<br />
Zehn voninsgesamt 18 <strong>Klinik</strong>en in<br />
<strong>München</strong> haben alle fünf Kriterien<br />
mit den geforderten Werten für<br />
gute Qualität erreicht. Die acht<br />
<strong>Klinik</strong>en, die jeweils unterschiedlichviele<br />
Zielwerte nicht erreicht<br />
haben, wurden nacheinem „Strukturierten<br />
Dialog“ mit den Experten<br />
für Qualitätssicherung als<br />
„qualitativ unauffällig“ eingestuft.<br />
Sie werden allerdings von der<br />
externen Qualitätssicherung im<br />
nächstenJahr „erneut geprüft“.<br />
Die neueste Auswertung dieser<br />
Daten für alle Münchner <strong>Klinik</strong>en<br />
wurde 2010 veröffentlicht und<br />
umfasst die Daten aus dem Jahr<br />
2008. Tabelle und Darstellung: AZ<br />
WasPatienten am häufigstenstört<br />
Zu viel Stress, Zeit- und<br />
Personalmangel istfür<br />
Patienten auf Rang 1<br />
beim Qualitäts-Check<br />
Was macht eine wirklich<br />
gute <strong>Klinik</strong> aus? Natürlich<br />
die Erfahrung und die<br />
Wahl der erfolgreichsten medizinischen<br />
Therapie. Doch<br />
die Prüfung vonobjektivmessbaren<br />
Kriterien ist nur die<br />
eine Seite: „Besonders auch<br />
die konkret empfundene Lebensqualität<br />
der Patienten<br />
spielt für die Bewertung von<br />
Therapieerfolgen eine wichtige<br />
Rolle“, sagt Christian<br />
Bredl, Leiter der Techniker<br />
Krankenkasse (TK) in Bayern.<br />
Ergebnisse der TK-Patienten-Befragung<br />
<strong>Klinik</strong><br />
Zur Qualitätsbeurteilung gehören<br />
nicht nur medizinische Ergebnisse,<br />
sondern auch Aspekte der Organisation<br />
und des Umgangs mit Patienten.<br />
Wiewerden Patienten informiert? Wie<br />
Der AZ-Check: Patienten bewerten <strong>Klinik</strong>en<br />
1. Wiealt sind Sie (bzw.Ihr Kind)? ....................................................................................................................................................................<br />
2. Sind Sie (bzw.Ihr Kind):<br />
3. Name des Krankenhauses: ..............................................................................................................................................................................<br />
4.Grund der Behandlung: ....................................................................................................................................................................................<br />
5. Würden Sie sichindiesem Krankenhaus wieder behandeln lassen?<br />
6. Würden Sie dieses Krankenhaus Ihrer Familie oder Freunden weiterempfehlen?<br />
7. Wiezufrieden sind Sie mit folgenden Aspekten?<br />
vollkommen<br />
zufrieden<br />
Allgemeine Zufriedenheit<br />
Behandlungserfolg<br />
Medizinisch-pfleg. Versorgung<br />
Information +Kommunikation<br />
Organisation +Unterbringung<br />
Von rund 1000 Kommentaren<br />
der TK-Patienten-Befragung<br />
ergibt sich folgende<br />
Rangfolge der am häufigsten<br />
kritisierten <strong>Klinik</strong>-Mängel:<br />
1.)Zeit- und Personalmangel,<br />
Stress, Überforderung, Überbelastung<br />
der Pflege und Ärzte<br />
2.) Zimmer schlecht/zu viele<br />
Betten pro Zimmer/alte sanitäreAusstattung<br />
3.) unfreundlicher Umgangston<br />
4.) Patienten werden schlecht<br />
informiert<br />
5.) das Krankenhaus ist<br />
schlecht organisiert, zum Beispiel<br />
gehen Patientenunterlagen<br />
verloren<br />
6.) es wurden Fehler oder Lücken<br />
bei der Behandlung oder<br />
Allgemeine<br />
Zufriedenheit<br />
Das Urteil der Patienten, ihre Lebensqualität und vor<br />
allem auch ihre Zufriedenheit sollte bei der Beurteilung<br />
der Qualität medizinischer Behandlungen eine<br />
wichtige Rolle spielen. Deshalb bittet die AZ Sie um Ihre<br />
Meinung (auch unter www.abendzeitung.de). Machen<br />
B männlich<br />
TECHNIKER KRANKENKASSE (TK): WAS PATIENTEN WICHTIG IST<br />
sehr<br />
zufrieden<br />
B weiblich<br />
Behandlungserfolg<br />
med.-pflegerische<br />
Versorg.<br />
zufrieden<br />
B ja<br />
B ja<br />
Medikation festgestellt<br />
7.) lange Wartezeiten (beispielsweise<br />
bei Aufnahme<br />
oder Untersuchungen)<br />
8.) schlechteHygiene – Patienten<br />
haben sich Keiminfektionen<br />
geholt oder ihnen sind<br />
Mängel beider Sauberkeit aufgefallen<br />
9.) schlechte Nachsorge oder<br />
Organisation der Weiterbehandlung<br />
(Patient fühlt sich<br />
schlecht informiert oder es<br />
fehlen seine OP-Berichte)<br />
10.) schlechtes oder nicht dem<br />
Diätplan angepasstesEssen<br />
11.) ständig wechselndes Personal<br />
und/oder schlechte Absprachen<br />
innerhalb des Personals<br />
12.) Lärm, fehlende Privatsphäre,<br />
Kritik an fehlender Geschlechtertrennung<br />
beispielsweise<br />
bei sanitären Einrichtungen<br />
12.) hässliches, renovierungsbedürftiges<br />
Gebäude<br />
13.) schlechte Schmerzversorgung<br />
14.) schlechte Betreuung rund<br />
um die Geburtshilfe (keine<br />
Stillanleitung, schlechte Hebammenbetreuung)<br />
15.) fehlende fachliche Kompetenz<br />
des Personals, insbesondere<br />
des Pflegepersonals.<br />
16.) Störende/ruhestörende<br />
Mitpatienten<br />
17.)schlechtes Unterhaltungsangebot<br />
18.) schlechter Weitertransport<br />
(beispielsweise Reha)<br />
Information u.<br />
Kommunikation<br />
Warum man endlichauchweiche Faktoren messen muss<br />
sind sie untergebracht? Wiebeurteilen<br />
sie selbstihr Behandlungsergebnis?<br />
„Optimal ist eine Qualitätsmessung<br />
erstdann, wenn endlichauch‚weiche’<br />
Faktoren wie die menschliche Zuwendung<br />
und Professionalität beider<br />
Pflege und die Patientenzufriedenheit<br />
statistischerfasst werden würden“,<br />
sagt Christian Bredl, Leiter der TechnikerKrankenkasse<br />
(TK) in Bayern.<br />
Sie mit: Bitte füllen Sie den Fragebogen aus und schicken<br />
Sie ihn zurück andie Abendzeitung – vielen Dank:<br />
Verlag Die Abendzeitung<br />
Postfach 81028 <strong>München</strong><br />
Stichwort: AZ-<strong>Klinik</strong>-Check<br />
weniger<br />
Organisation u.<br />
Unterbringung<br />
Wolfart-<strong>Klinik</strong> Gräfelfing 91,8% 87,3% 87,3% 86,0% 83,2%<br />
Frauenklinik Dr.Geisenhofer 88,1% 85,7% 82,6% 84,9% 82,7%<br />
Orthozentrum <strong>München</strong>-Harlaching 87,3% 77,9% 83,1% 82,8% 82,1%<br />
<strong>Klinik</strong>um Dritter Orden 86,7% 82,4% 80,2% 81,1% 77,6%<br />
<strong>Klinik</strong>um Starnberg 85,1% 83,9% 78,9% 80,5% 78,5%<br />
Paracelsus-<strong>Klinik</strong> <strong>München</strong> 83,7% 85,8% 83,9% 85,1% 78,6%<br />
Frauenklinik Taxisstr.v.Roten Kreuz 82,2% 81,0% 77,7% 81,2% 75,8%<br />
<strong>Klinik</strong>um der Universität <strong>München</strong> 81,0% 79,9% 76,8% 78,4% 66,4%<br />
Krankenh. BarmherzigeBrüder 80,6% 81,4 77,0% 77,5% 71,3%<br />
Rotkreuzklinikum 80,3% 79,6% 77,9% 79,4% 77,1%<br />
Städt. <strong>Klinik</strong>um Neuperlach 79,3% 78,6% 75,6% 75,9% 71,1%<br />
Städt. <strong>Klinik</strong>um Harlaching 79,1% 77,8% 73,8% 75,7% 68,0%<br />
Städt. <strong>Klinik</strong>um Bogenhausen 79,0% 76,9% 74,0% 74,9% 67,9%<br />
<strong>Klinik</strong>um rechts der Isar der TUM 77,4% 77,9% 74,1% 76,5% 66,0%<br />
<strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong> Pasing 70,9% 78,6% 73,1% 74,8% 66,1%<br />
Städt. <strong>Klinik</strong>um Schwabing 70,7% 80,4% 72,0% 75,1% 60,7%<br />
Bundesdurchschnitt 79,1% 77,8 % 76,1% 77,9 % 71,9%<br />
Es wurden nur <strong>Klinik</strong>en mit ausreichendem Datenmaterial ausgewertet – die Daten stammen aus der letzten Befragung<br />
2008. Darstellung und Grafik: AZ; Quelle: Techniker Krankenkasse (TK).<br />
zufrieden<br />
B B B B B<br />
B B B B B<br />
B B B B B<br />
B B B B B<br />
B B B B B<br />
B nein<br />
B nein<br />
unzufrieden
12 AZ-SERIE ABENDZEITUNG DIENSTAG, 22.6.2010 WWW.ABENDZEITUNG.DE<br />
Der AZ-<strong>Klinik</strong>report:Für welche Patienten eine Knie-Prothese sinnvoll ist<br />
Das Münchner Orthozentrum in Harlaching. Standort Großhadern: <strong>Klinik</strong>um der Universität <strong>München</strong>. Die Münchner Sana-<strong>Klinik</strong> in Solln. Fotos: Mike Schmalz<br />
Ein Untersuchungsraum im <strong>Klinik</strong>um Starnberg.<br />
Laufen mit neuen Gelenken<br />
Ein künstliches Knie<br />
hält heutewesentlich<br />
länger und ermöglicht<br />
mehr Mobilität – 80<br />
Prozent der Patienten<br />
sind damit zufrieden<br />
VonMichael Backmund<br />
Wenn wirklich nichts<br />
mehr geht, können<br />
nur noch Knieprothesen<br />
Schmerzgeplagte wieder<br />
mobil machen. In keiner<br />
Münchner <strong>Klinik</strong> werden so<br />
viele künstliche Gelenke implantiert<br />
wie in den Sana-<strong>Klinik</strong>en<br />
Solln und Sendling (siehe<br />
Tabelle rechts).Mit großem Erfolg:<br />
Denn die modernen Endoprothesen<br />
kommen dem Original<br />
immer näher und halten<br />
länger: „Heute beträgt die<br />
durchschnittliche Lebensdauer<br />
für ein künstliches Kniegelenk<br />
bereits 15 Jahre“,bestätigt Chef-<br />
Der Münchner<br />
<strong>Klinik</strong>-<strong>Report</strong><br />
Wo sichdie Münchner ein künstliches Kniegelenk machen lassen<br />
Isar <strong>Klinik</strong>en<br />
<strong>Klinik</strong>um der Universität <strong>München</strong>,<br />
Campus Innenstadt/Großhadern<br />
Privatklinik Josephinum<br />
Rotkreuzklinikum<br />
<strong>Klinik</strong>um Dritter Orden<br />
Krankenhaus Barmherzige Brüder<br />
Clinic Dr. Decker<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Schwabing<br />
<strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong> Pasing<br />
Chirurgische <strong>Klinik</strong> Dr. Rinecker<br />
Sana-<strong>Klinik</strong>en Solln und Sendling<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Harlaching<br />
Orthozentrum <strong>München</strong><br />
<strong>Klinik</strong>um rechts der Isar der TU <strong>München</strong><br />
Chirurgische <strong>Klinik</strong><br />
<strong>München</strong>-Bogenhausen<br />
Schreiber <strong>Klinik</strong><br />
<strong>Klinik</strong> <strong>München</strong> Perlach<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Bogenhausen<br />
Wolfart-<strong>Klinik</strong> Gräfelfing<br />
<strong>Klinik</strong>um Starnberg<br />
149<br />
127<br />
84<br />
146<br />
122<br />
454<br />
72<br />
unter 20<br />
64<br />
35<br />
1233<br />
43<br />
182<br />
129<br />
88<br />
99<br />
63<br />
106<br />
173<br />
65<br />
2010 veröffentlicht: Die aktuellsten<br />
Fallzahlen der Bundesgeschäftsstelle<br />
für Qualitätssicherung<br />
(BQS). Die Daten stammen<br />
von 2008.Quelle: www.klinik-lotse.de<br />
AZ-Grafik Schemberg<br />
KNIE-PROTHESEN: ERGEBNISSE DER QUALITÄTSBERICHTE<br />
AZ-SERIE FOLGE 2<br />
Der <strong>Klinik</strong>-<strong>Report</strong> ist ein<br />
Kooperationsprojekt der<br />
AZ mit der Techniker<br />
Krankenkasse (TK) in<br />
Bayern und dem <strong>Gesundheitsladen</strong><br />
<strong>München</strong><br />
Modell eines Kniegelenks: Arthrose<br />
zerstört die Knorpelschicht, die rund<br />
um den Knochen (grau-bläulich) als<br />
„Stoßdämpfer“ dient. Starke Schmerzen<br />
sind die Folge.Modell: medicalpictures<br />
arzt Gerhard Metak, „weil sich<br />
die Materialien, aber auch die<br />
OP-Methoden wesentlich weiterentwickelt<br />
haben.“ Der erfahrene<br />
Operateur, der als Professor<br />
an der TU <strong>München</strong> lehrt,<br />
leitet seit 2006 die Sana-<strong>Klinik</strong>en:<br />
„Für die überwiegende<br />
Mehrheit der Patienten ist es<br />
eine segensreiche Operation.<br />
Rund 80 Prozent aller Patienten<br />
sind damit sehr zufrieden.“<br />
Gerade wegen seiner Erfahrung<br />
bleibt Metaktrotzdem „zurückhaltend“<br />
bei der Indikationsstellung:<br />
„Wir operieren wegender<br />
Schmerzen, wir operieren<br />
nicht das Röntgenbild!“<br />
Denn jeder Patient habe das<br />
Recht aufeine optimale und individuell<br />
kluge Lösung: „Wenn<br />
der Betroffene zum Beispiel<br />
trotz größter Gelenkveränderungen<br />
schmerzfrei ist, wird<br />
beiuns nicht operiert.“ Ein solcher<br />
Eingriff sei schließlich das<br />
letzteMittel, der nicht mehr zurückgenommen<br />
werden könne.<br />
Aber auch die negativenEinzelfälle<br />
will Metak nicht verschwiegen:<br />
„Hauptkomplikationen<br />
sind Wundinfektionen<br />
oder eine Lockerung der Prothese.“<br />
Rund vier Prozent aller<br />
künstlichen Kniegelenke müssen<br />
in deutschen <strong>Klinik</strong>en innerhalb<br />
der ersten beiden Jahre<br />
nach der OP wieder ausgetauscht<br />
werden. Das betraf im<br />
Jahr 2008 genau 5840 Patientenbei<br />
rund 146000 Fällen insgesamt.<br />
Eine erneuteOPist damit<br />
zwar eher selten nötig,<br />
So sieht eine Knie-Total-Endo-<br />
Prothese aus. Grafik: medicalpicture<br />
doch handelt es sich offenbar<br />
um ein oftvermeidbares Ärgernis:<br />
Die Spannweite zwischen<br />
den einzelnen <strong>Klinik</strong>en istgroß.<br />
Deshalb sollten Betroffene<br />
bei der <strong>Klinik</strong>wahl besonders<br />
auf Qualität achten. In den<br />
Sana-<strong>Klinik</strong>en sind rund 15 Belegärzte<br />
auf künstliche Kniegelenke<br />
spezialisiert: „Viele Behandlungsfälle<br />
bedeuten in der<br />
Regel, dass eine <strong>Klinik</strong> auch<br />
eine große Erfahrung im gesamten<br />
Ablauf besitzt“, rät Metak.<br />
Das umfasse die Diagnose, die<br />
Empfehlung zur OP, die Auswahl<br />
der individuell richtigen<br />
Prothese bis zur Physiotherapie<br />
und Nachbetreuung. Das bestätigt<br />
auch Christian Bredl, Leiter<br />
der Techniker Krankenkasse<br />
(TK) in Bayern: „Für eine umfassende<br />
Beurteilung der Qualität<br />
stellt sich zum Beispiel bei einer<br />
Knie-Endoprothese die<br />
Frage, welche Ausstattung und<br />
welches Personal die Frühmobilisierung<br />
befördern und ob<br />
Schmerztherapeuten mit bestimmten<br />
Therapien das Behandlungsergebnis<br />
und die Patientenzufriedenheit<br />
schneller<br />
und positiverbeeinflussen können.“<br />
Die Operation an sichdauert<br />
nur rund eineinhalb Stunden.<br />
Je nach Befund erhalten<br />
die Patienten einen Teilgelenkersatz,<br />
eine Total-Endo-Prothese<br />
oder einen Oberflächenersatz<br />
wie bei Annelore Suss, bei<br />
der die Kniescheibenocherhaltenwerden<br />
konnte(siehe Info).<br />
Für Ärzte und Patienten besteht<br />
die Kunstdarin, den „richtigen<br />
Zeitpunkt“ zu wählen: „Erfolgt<br />
die OP zu spät, leidet der<br />
Patient unnötig lange, die Ergebnisse<br />
sind dann oft schlechter“,<br />
so Metak. Für Frau Suss steht<br />
heute fest: „Wenn ich gewusst<br />
hätte, dass es so gut wird, hätte<br />
ich mich schon vor fünf Jahren<br />
operieren lassen.“<br />
Morgenlesen Sie:<br />
Warum eine Lungenentzündung<br />
gefährlichwerden kann<br />
Gruppe<br />
Ausgezeichnet: Diese<br />
<strong>Klinik</strong>en haben beide<br />
gefordertenZielwerte<br />
für gute Qualität problemlos<br />
erreicht. Sie<br />
haben überhaupt keine<br />
ungewollten Komplikationen<br />
oder nur in<br />
maximal einem Prozent<br />
der Fälle (siehe<br />
auch Infokasten unten)<br />
Sehr gut: Diese <strong>Klinik</strong>en<br />
haben beide geforderten<br />
Zielwerte für<br />
gute Qualität erreicht<br />
Befriedigend:Nur ein<br />
Zielwerterreicht<br />
<strong>Klinik</strong><br />
INFOS ZU DEN KRITERIEN<br />
Werein künstliches Kniegelenk<br />
braucht, ist in Münchner<br />
<strong>Klinik</strong>en gut aufgehoben:<br />
Alle zwei Jahremüssen<br />
die Krankenhäuser einen<br />
Qualitätsbericht veröffentlichen<br />
(die neueste Auswertung<br />
von2010 umfasst die<br />
Daten ausdem Jahr 2008) –<br />
dafür werden bei Eingriffen<br />
wie der Erstimplantation<br />
A Isar <strong>Klinik</strong>en<br />
A Privatklinik Josephinum<br />
A Rotkreuzklinikum<br />
A <strong>Klinik</strong>um Dritter Orden<br />
A Krankenhaus Barmherzige Brüder <strong>München</strong><br />
A Clinic Dr.Decker<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Schwabing<br />
A Sana-<strong>Klinik</strong>en Solln und Sendling<br />
A <strong>Klinik</strong>um rechts der Isar der TU <strong>München</strong><br />
A Chirurgische <strong>Klinik</strong> <strong>München</strong>-Bogenhausen<br />
A <strong>Klinik</strong> <strong>München</strong> Perlach<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Bogenhausen<br />
A Wolfart-<strong>Klinik</strong> Gräfelfing<br />
A <strong>Klinik</strong>um Starnberg<br />
A <strong>Klinik</strong>um der Universität <strong>München</strong>, Innenstadt/Großhadern<br />
A <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong> Pasing<br />
A Chirurgische <strong>Klinik</strong> Dr. Rinecker<br />
A Orthozentrum <strong>München</strong><br />
A Schreiber <strong>Klinik</strong><br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Harlaching<br />
Diese <strong>Klinik</strong> wird imnächstenJahr bei einem Zielwert erneut geprüft<br />
vonKnie-Total-Endoprothesen<br />
bestimmteKriterien<br />
gemessen: Der Zielwert für<br />
den Qualitätsindikator<br />
„Postoperative Wundinfektion“<br />
darf für eine gute<br />
Qualität der Behandlung<br />
nur kleiner oder gleichzwei<br />
Prozent sein. Die Rate für<br />
eine „ungeplanteFolgeoperation<br />
wegenKomplikationen“<br />
kleiner oder gleich<br />
sechs Prozent. In <strong>München</strong><br />
hat nur das <strong>Klinik</strong>um Harlaching<br />
den Zielwert„Wundinfektion“<br />
mit 2,40 Prozent<br />
leicht verfehlt. Allerdings ist<br />
die Zahl der Folge-OPs sehr<br />
unterschiedlich: Viele haben<br />
null Prozent, die Rinecker<br />
<strong>Klinik</strong> dagegen 5,30<br />
Prozent. Darstellung Tabelle: AZ<br />
„Das Knie tobtewie ein elektrischer Weidezaun“<br />
AnneloreSuss (68) ist<br />
glücklich: Jetzt kann sie<br />
wieder durchschlafen<br />
SOLLN Schon 2002 kündigte<br />
ihr ein Orthopäde an: „Sie werden<br />
um ein neues Knie nicht<br />
mehr herumkommen.“ Die Diagnose:<br />
Arthrose. Eigentlich<br />
waren die Schmerzen schon<br />
damals kaum mehr aushaltbar.<br />
Doch Annelore Suss (68)<br />
hatte zugroße Angst vor der<br />
OP: „Deshalb habeich es noch<br />
acht Jahre durchgezogen.“<br />
Es war die reinste Hölle:<br />
Das rechte Knie war ständig<br />
entzündet und geschwollen.<br />
Es musste immer öfter punktiertwerden<br />
– zuletzt alle drei<br />
Monate. Frau Suss konnte nur<br />
noch wenige Meter laufen.<br />
Treppensteigen? Fehlanzeige.<br />
„Jedes mal, wenn ich in die<br />
Stadt zum Einkaufen wollte,<br />
musste ich erstmal ein bis<br />
zwei Tabletten einnehmen –<br />
sonstwäreesüberhaupt nicht<br />
mehr gegangen.“ Vor allem<br />
nachtshätten sichdie Schmerzen<br />
bis zur Unerträglichkeit<br />
gesteigert: „Es tobte imKnie<br />
wie ein elektrischer Weidezaun.<br />
Die Schmerzen waren<br />
nicht mehr auszuhalten, ich<br />
konnte nicht mehr schlafen.“<br />
Neun Tage nach der Operation<br />
ist die 68-Jährige „total<br />
glücklich“. Kein Wunder: Sie<br />
kann endlich wieder richtig<br />
auftreten – ohne Schmerzen<br />
beim Stehen und Gehen. Das<br />
Ergebnis sei sehr gut, die Versorgung<br />
in der <strong>Klinik</strong> optimal.<br />
AufzweiDingefreut sichAnnelore<br />
Suss nach der Zeit in<br />
der Reha ganz besonders: Auf<br />
die erste richtige Bergwanderung<br />
mit ihrer Tochter und<br />
und auf ihre lang vermisste<br />
Gymnastikgruppe. „Aber das<br />
Allerwichtigste ist, dass ich<br />
endlich wieder ohne Schmerzen<br />
durchschlafen kann.“ mb<br />
Chefarzt<br />
Gerhard Metak<br />
im Gespräch<br />
mit Patientin<br />
Annelore Suss,<br />
die mit ihrem<br />
künstlichen<br />
Knie sehr<br />
zufrieden ist.<br />
Foto: Schmalz
12 AZ-SERIE ABENDZEITUNG MITTWOCH, 23.6.2010 WWW.ABENDZEITUNG.DE<br />
Der AZ-<strong>Klinik</strong>report:Warum eine Lungenentzündung lebensgefährlichwerden kann<br />
Das städtische <strong>Klinik</strong>um Harlaching. Internistische <strong>Klinik</strong> Dr. Müller.<br />
Die Asklepios Fachkliniken in Gauting. Fotos: Mike Schmalz<br />
Das städtische <strong>Klinik</strong>um Schwabing.<br />
In diese <strong>Klinik</strong>en gehen die Münchner mit einer Lungenentzündung<br />
Organe des Brustkorbs: Dargestellt<br />
sind der linke Lungenflügel,<br />
die Speiseröhre mit den Atemwegen<br />
und das Herz.<br />
Isar <strong>Klinik</strong>en<br />
Maria-Theresia-<strong>Klinik</strong>,<br />
Fachklinik für Chirurgie<br />
<strong>Klinik</strong>um der Universität <strong>München</strong>,<br />
Campus Innenstadt/Großhadern<br />
Privatklinik Josephinum<br />
Rotkreuzklinikum<br />
<strong>Klinik</strong>um Dritter Orden<br />
Krankenhaus Barmherzige Brüder<br />
Krankenhaus Neuwittelsbach<br />
Fachklinik für Innere Medizin<br />
Diakoniewerk <strong>München</strong>-Maxvorstadt<br />
unter 20<br />
unter 20<br />
311<br />
33<br />
194<br />
252<br />
259<br />
2010 veröffentlicht:<br />
Die aktuellsten<br />
Fallzahlen der<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
für Qualitätssicherung<br />
(BQS). Die Daten<br />
stammen von<br />
2008.<br />
Quelle: www.kliniklotse.de<br />
159<br />
43<br />
Clinic Dr. Decker<br />
unter 20<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Schwabing<br />
<strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong> Pasing<br />
540<br />
312<br />
<strong>Klinik</strong> Augustinum <strong>München</strong><br />
87<br />
Internistische <strong>Klinik</strong> Dr. Müller<br />
160<br />
Chirurgische <strong>Klinik</strong> Dr. Rinecker<br />
unter 20<br />
Krankenhaus Martha-Maria<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Harlaching<br />
33<br />
580<br />
Krankenhaus für Naturheilweisen<br />
20<br />
<strong>Klinik</strong>um rechts der Isar der TU <strong>München</strong><br />
227<br />
Luftfür die Lunge<br />
Sie fühlt sichanwie eine Mini-Grippe – und kann<br />
dramatischenden: In Deutschland erkranken<br />
jährlich800 000 Menschen an einer ambulant<br />
erworbenen Lungenentzündung (Pneumonie)<br />
Wenn es draußen kalt,<br />
nass und ungemütlich<br />
ist, herrscht bei<br />
Gabriele Berna Hochbetrieb.<br />
Die Ärztin behandelt im städtischen<br />
Krankenhaus Harlaching<br />
zwischen Herbst und<br />
Frühling zahlreiche Münchner<br />
mit Lungenentzündung – und<br />
zwar vorbildlich, laut externer<br />
Qualitätssicherung (s. Grafik).<br />
Für die Patienten, von denen<br />
80 Prozent chronischvorerkrankt<br />
sind, isteine Lungenentzündung<br />
schwer zu erkennen.<br />
„Die ambulant erworbene<br />
Pneumonie geht los wie<br />
eine Mini-Grippe“, sagt Oberärztin<br />
Berna. „Sie fühlen sich<br />
abgeschlagen, haben Fieber,<br />
starken Husten und irgendwann<br />
kommt der eitrige Auswurf<br />
dazu.“ Auf Ärzteseite<br />
fällt die Diagnose leichter:<br />
durch die Anamnese, das Ab-<br />
Gabriele Berna mit der Röntgenaufnahme<br />
einer Lunge. F.: Schlüter<br />
hören der Lunge, ein typisches<br />
Röntgenbild und die<br />
meist stark erhöhten Entzündungswerte<br />
im Blut. Dann behandeln<br />
die Ärzte mit Antibiotika,<br />
im Krankenhaus geschieht<br />
das meist intravenös.<br />
Grundsätzlich spricht laut<br />
Berna die bessere Überwachung<br />
für die stationäre Behandlung<br />
– vom Flüssigkeitscheck<br />
über die Blutgasanalyse<br />
bis hin zur Thromboseprophylaxe.<br />
Im Fall der Fälle ist auch<br />
einen Intensivbetreuung gesichert,<br />
wie Berna erklärt: „Der<br />
Zustand eines Patienten kann<br />
sich innerhalb weniger Stunden<br />
sehr verändern. Ein Patient,<br />
der vormittags noch<br />
beim Arzt war, kann nachmittags<br />
völlig einbrechen.“ Mit<br />
dramatischen Folgen: Jährlich<br />
sterben in Deutschland etwa<br />
20 000 Menschen daran.<br />
INFOS ZU DEN KRITERIEN<br />
Bei der Therapie von Lungenentzündungen<br />
müssen<br />
sehr viele Münchner <strong>Klinik</strong>en<br />
offensichtlichnoch<br />
„Nachhilfe-Unterricht“<br />
nehmen: Vorbildlichist hier<br />
dagegen das städtische<br />
<strong>Klinik</strong>um Harlaching, das<br />
auch die meisten Patienten<br />
Der Münchner<br />
<strong>Klinik</strong>-<strong>Report</strong><br />
AZ-SERIE FOLGE 3<br />
Der <strong>Klinik</strong>-<strong>Report</strong> ist<br />
ein Kooperationsprojekt<br />
der AZ mit der Techniker<br />
Krankenkasse (TK) in<br />
Bayern und dem <strong>Gesundheitsladen</strong><br />
<strong>München</strong><br />
Bei der Frage, ob ein Krankenhausaufenthalt<br />
nötig ist,<br />
können sich Ärzte seit einigen<br />
Jahren deutschlandweit im<br />
Rahmen der Qualitätssicherung<br />
an Richtlinien orientieren<br />
(www.capnetz.de). Beurteilt<br />
werden krankheitsbedingte<br />
Verwirrtheit, Atemfrequenz,<br />
Blutdruck sowie Alter<br />
des Patienten. Für gute Qualität<br />
bei der Behandlung machen<br />
sich auch die Krankenkassen<br />
stark, wie Christian<br />
Bredl, Leiter der Techniker<br />
Krankenkasse (TK) in Bayern<br />
erklärt: „Für eine optimale<br />
Qualitätsmessung sollte auch<br />
die menschliche Zuwendung<br />
und Professionalität bei der<br />
Pflegeund die Patientenzufriedenheit<br />
erfasst werden."<br />
Bis eine Lungenentzündung<br />
ganz verheilt ist, können Tage<br />
bis Wochen vergehen. Wichtig<br />
ist: „Am vierten, fünften<br />
Tag sollte der Patient fieberfrei<br />
sein“, soBerna. Ihr Tipp,<br />
um am besten gar nicht erst<br />
zu erkranken: „Chronisch<br />
Kranke sollten sich gegen<br />
Grippe und Pneumokokken<br />
impfen lassen, größere Menschenmengen<br />
meiden und gesund<br />
leben.“ V. Assmann<br />
Morgenlesen Sie:<br />
Brustkrebs: Neue Medikamente<br />
machen Hoffnung<br />
mit einer außerhalb der<br />
<strong>Klinik</strong> erworbenen „Pneumonie“<br />
aufnimmt. Für eine<br />
qualitativgute Behandlung<br />
einer Lungenentzündung<br />
wirdeine „rasche Durchführung<br />
vonUntersuchungen<br />
zur Feststellung des Sauerstoffgehalts<br />
imBlut“ empfohlen.<br />
Das schaffen 16von<br />
26 <strong>Klinik</strong>en nicht, beider<br />
Privatklinik Josephinum<br />
sind die Wertesogar so<br />
schlecht, dass es als „qualitativauffällig“<br />
eingestuft wird<br />
und künftig überprüfbare<br />
Zielvereinbarungen erfüllen<br />
muss.<br />
Tabelle: AZ<br />
Schreiber <strong>Klinik</strong><br />
<strong>Klinik</strong> <strong>München</strong>-Perlach<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Neuperlach<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Bogenhausen<br />
Askleipos Fachklinik <strong>München</strong>-Gauting<br />
<strong>Klinik</strong>um Starnberg<br />
Interne <strong>Klinik</strong> Dr. Argirov, Kempfenhausen<br />
LUNGENENTZÜNDUNG: ERGEBNISSE DER QUALITÄTSBERICHTE<br />
Gruppe<br />
Sehr gut: Diese <strong>Klinik</strong>en<br />
haben den Zielwert<br />
für guteQualität<br />
zur Behandlung von<br />
einer außerhalb der<br />
<strong>Klinik</strong> erworbenen<br />
Lungenentzündung<br />
erreicht<br />
Ausreichend: Diese<br />
<strong>Klinik</strong>en haben den<br />
Zielwertfür guteQualität<br />
nochnicht erreicht.<br />
Sie konnten jedoch im<br />
strukturiertenDialog<br />
mit der externen Qualitätssicherung<br />
nachvollziehbareGründe<br />
dafür<br />
vorbringen. Die <strong>Klinik</strong>en<br />
werden im nächsten<br />
Jahr erneut geprüft<br />
Mangelhaft: Diese<br />
<strong>Klinik</strong> wirderstmals<br />
als qualitativ auffällig<br />
bewertet<br />
<strong>Klinik</strong><br />
34<br />
150<br />
422<br />
505<br />
94<br />
153<br />
26<br />
A Maria-Theresia-<strong>Klinik</strong> /Fachklinik für Chirurgie<br />
A <strong>Klinik</strong>um der Universität <strong>München</strong>, Innenstadt/Großhadern<br />
A Rotkreuzklinikum<br />
A <strong>Klinik</strong>um Dritter Orden<br />
A <strong>Klinik</strong> Augustinum<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Harlaching<br />
A <strong>Klinik</strong> <strong>München</strong> Perlach<br />
A Asklepios Fachkliniken <strong>München</strong>-Gauting<br />
A <strong>Klinik</strong>um Starnberg<br />
AZ-Grafik Schemberg<br />
A Krankenhaus Barmherzige Brüder <strong>München</strong><br />
A Diakoniewerk <strong>München</strong> Maxvorstadt<br />
A Clinic Dr.Decker<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Schwabing<br />
A <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong> Pasing<br />
A Krankenhaus für Naturheilweisen, Seybothstraße<br />
A <strong>Klinik</strong>um rechts der Isar der TU <strong>München</strong><br />
A Schreiber <strong>Klinik</strong><br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Neuperlach<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Bogenhausen<br />
A Interne <strong>Klinik</strong> Dr.Argirov,Kempfenhausen<br />
A Isar <strong>Klinik</strong>en<br />
A Krankenhaus Neuwittelsbach/Fachklinik für InnereMedizin<br />
A Internistische <strong>Klinik</strong> Dr.Müller<br />
A Chirurgische <strong>Klinik</strong> Dr. Rinecker<br />
A Krankenhaus Martha-Maria<br />
A Privatklinik Josephinum (Der Zielwert wurde deutlichunterschritten.<br />
Mit der <strong>Klinik</strong> werden vonder externen Qualitätssicherung Zielvereinbarungen<br />
getroffen, was inZukunftverändert werden muss)<br />
14 Tage im Krankenhaus mit einer Pneumonie<br />
Simone Petrov:„Ichbin<br />
froh, dass ichmich<br />
im Krankenhaus<br />
auskurieren konnte“<br />
Ich hattenochnie in meinem<br />
Leben eine Lungenentzündung,<br />
bin Nichtraucherin und<br />
lebe imGroßen und Ganzen<br />
gesund. Aber diesmal hat es<br />
mich wirklich schwer erwischt.<br />
Ich musste 14 Tage im<br />
Krankenhaus bleiben“,erzählt<br />
Simone Petrov. Inder AZ berichtet<br />
die Event-Managerin<br />
über die Heilung ihrer „Pneumonie“<br />
im Krankenhaus Harlaching:<br />
„Ich hatte mich schon<br />
über eine längereZeit schlapp<br />
und kränklichgefühlt. Seit Februar<br />
kämpfte ich mit einer<br />
Bronchitis und habe die wohl<br />
verschleppt. Im April wurde<br />
es richtig schlimm. Es war<br />
nicht mehr zu übersehen: Bei<br />
Veranstaltungen haben die<br />
Leutemichauf meine glasigen<br />
Augen angesprochen. Jeden<br />
Tag habe ich mich schlapper<br />
gefühlt, hatte Fieber und starken<br />
Husten. Hinzu kam, dass<br />
ich mich an manche Tage<br />
nicht einmal mehr erinnert<br />
habe. Ichging zum Internisten<br />
und bekam Antibiotika. Doch<br />
die vertrug ich nicht, bekam<br />
Magenkrämpfe und mir war<br />
ständig übel.<br />
Als ich dann zum Lungenarzt<br />
ging, machte erRöntgenaufnahmen<br />
und erkannte die<br />
Lungenentzündung. Er hat sofort<br />
eine Noteinweisung in die<br />
<strong>Klinik</strong> arrangiert. Dort ging es<br />
Stück für Stück aufwärts. An<br />
die ersten beiden Tage in der<br />
<strong>Klinik</strong> erinnere ich mich nicht<br />
mehr. Ich muss die ganze Zeit<br />
geschlafen haben. Ich bekam<br />
die Antibiotika intravenös und<br />
habesie gut vertragen.<br />
Mit der Zeit hat sich auch<br />
mein Magen beruhigt. Am Anfang<br />
bekam ich drei bis vier<br />
Mal am Tag Sauerstoff über<br />
das Atemgerät.<br />
Nach drei, vier Tagen fühlte<br />
es sichnicht mehr so schlimm<br />
an. Mit dem Husten hatte ich<br />
noch zwei Wochen zu kämpfen.<br />
Ichbin auf jeden Fall froh,<br />
dass ichmichimKrankenhaus<br />
auskurieren konnte. Ich war<br />
die ganze Zeit in den besten<br />
Händen.“<br />
va<br />
Patientin Simone Petrov (l.) und<br />
Gabriele Berna. Foto: Schlüter
26 AZ-SERIE ABENDZEITUNG DONNERSTAG, 24.6.2010 WWW.ABENDZEITUNG.DE<br />
Der AZ-<strong>Klinik</strong>report:Warum neue Medikamente Hoffnung machen<br />
Die Chirurgische <strong>Klinik</strong> Dr. Rinecker in Thalkirchen.<br />
Die Airport-Clinic am Flughafen <strong>München</strong>.<br />
Fotos: Mike Schmalz<br />
<strong>Klinik</strong>um der Universität <strong>München</strong>: Standort Großhadern.<br />
Das <strong>Klinik</strong>um rechts der Isar der TU <strong>München</strong>.<br />
Wo sichdie Münchnerinnen bei Brustkrebs operieren lassen<br />
Maria-Theresia-<strong>Klinik</strong>/<br />
Fachklinik für Chirurgie<br />
<strong>Klinik</strong>um der Universität <strong>München</strong>,<br />
Campus Innenstadt/Großhadern<br />
Frauenklinik Dr. Geisenhofer<br />
Privatklinik Josephinum<br />
Rotkreuzklinikum<br />
<strong>Klinik</strong>um Dritter Orden<br />
Krankenhaus Barmherzige Brüder<br />
Diakoniewerk <strong>München</strong> Maxvorstadt<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Schwabing<br />
Frauenklinik <strong>München</strong> West/Krüsmannklinik<br />
<strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong> Pasing<br />
Chirurgische <strong>Klinik</strong> Dr. Rinecker<br />
unter 20<br />
713<br />
455<br />
unter 20<br />
1177<br />
158<br />
35<br />
unter 20<br />
27<br />
50<br />
31<br />
unter 20<br />
Die Illustration zeigt die<br />
Ausbreitung bösartiger<br />
Krebszellen in einer weiblichen<br />
Brust. Foto: medicalpicture<br />
Den Krebs killen<br />
Neue Medikamentewirken individuell, effektiv<br />
und nebenwirkungsarm: Die Tabletten blockieren<br />
das Wachstumder Tumorzellen. Betroffene sollten<br />
zur Therapie in ein zertifiziertes Zentrum gehen<br />
Die Diagnose Brustkrebs<br />
ist für jede betroffene<br />
Frau ein Schock: Jährlich<br />
erkranken rund 58 000<br />
Frauen neu daran, 17 000 sterben.<br />
Brustkrebs ist damit die<br />
häufigste Tumorart unter<br />
Frauen – fast jede zehnte erkrankt<br />
im Laufe ihres Lebens.<br />
Doch die individuellen Heilungschancen<br />
hängen längst<br />
entscheidend vonder Qualität<br />
der <strong>Klinik</strong>-Therapie ab.<br />
„Betroffene Frauen sollten<br />
zur Behandlung auf jeden Fall<br />
in ein zertifiziertesBrustkrebs-<br />
Zentrum gehen“, rät Marion<br />
Kiechle: „Nur dann kann eine<br />
Patientin sicher sein, dass nationale<br />
und internationale<br />
Standards eingehalten werden.“<br />
Die Krebsexpertin und<br />
Professorin ist Chefärztin an<br />
der Frauenklinik der TU <strong>München</strong><br />
– und damit jener <strong>Klinik</strong>,<br />
die als einzige in <strong>München</strong><br />
alle von der Bundesgeschäftsstelle<br />
für Qualitätssicherung<br />
geforderten Kriterien erreicht<br />
hat (siehe rechts).<br />
Der Erfolg einer Brustkrebs-<br />
Therapie beruht auf messbaren<br />
Faktoren: „Es kommt dabei<br />
sehr viel auf die Erfahrung<br />
der Ärzte an“, sagt Kiechle.<br />
Krebsexpertin Marion Kiechle –<br />
sie leitet die TU-Frauenklinik.<br />
Deshalb muss ein zertifiziertes<br />
Brustkrebs-Zentrum mindestens<br />
150 Primärdiagnosen<br />
im Jahr aufweisen, dazu Fachleute<br />
für Chirurgie, Chemound<br />
Strahlentherapie in einer<br />
interdisziplinär organisierten<br />
<strong>Klinik</strong> bereit halten und alle<br />
Daten offenlegen. „Um Gottes<br />
Willen“,lautetder kurzeKommentar<br />
von Prof. Kiechle auf<br />
die Frage, was eine Patientin<br />
von einer <strong>Klinik</strong> mit jährlich<br />
20 Fällen zu erwarten hat.<br />
Das bestätigt Christian<br />
Bredl, Leiter der Techniker<br />
Krankenkasse (TK) in Bayern:<br />
„Transparenz, Anwendung<br />
Der Münchner<br />
<strong>Klinik</strong>-<strong>Report</strong><br />
AZ-SERIE FOLGE 4<br />
von medizinischen Leitlinien,<br />
Weiterbildung des Personals<br />
und vor allem Erfahrung sind<br />
für Erfolg und Qualität einer<br />
<strong>Klinik</strong> entscheidend.“ Und je<br />
früher Brustkrebs erkannt<br />
wird, desto besser: „Wenn<br />
sich der Tumor nur in der<br />
Brustbefindet, unter zwei Zentimeter<br />
groß ist und die<br />
Lymphknoten nicht befallen<br />
sind, liegen die Heilungschancen<br />
bei über 90Prozent“, bestätigt<br />
Kiechle. Doch auch,<br />
wenn das Karzinom bereitsgestreut<br />
hat, leben heute viele<br />
Frauen wesentlich länger.<br />
Große Fortschritte hat die<br />
Mit dem Teufel im Nacken<br />
Hilde Fürstfühltesich<br />
schlecht und ging gleich<br />
zur Vorsorge: Das hat<br />
ihr das Leben gerettet<br />
Der <strong>Klinik</strong>-<strong>Report</strong> ist<br />
ein Kooperationsprojekt<br />
der AZ mit der Techniker<br />
Krankenkasse (TK) in<br />
Bayern und dem <strong>Gesundheitsladen</strong><br />
<strong>München</strong><br />
Hilde Fürst* hatte sich noch<br />
beruhigt: „Es wird schon<br />
nichts sein.“ Das war vor acht<br />
Jahren. „Ich hatte mich plötzlich<br />
schlecht gefühlt – psychischund<br />
physisch“.Nur deshalb<br />
sei sie zu einer Routine-<br />
Mammografie gegangen.<br />
„Nach der Diagnose brach<br />
für mich eine Welt zusammen,<br />
es war wie ein Todesurteil“,<br />
sagt Hilde Fürst rückblickend.<br />
„Ich dachte zuerst,<br />
meine letzte Stunde hat geschlagen.“<br />
Doch dann kam alles<br />
ganz anders: Der Tumor<br />
konnte entfernt werden, er<br />
hatte noch nicht gestreut.<br />
Auch den schönen Busen, „auf<br />
den ich immer so stolz war“,<br />
konnten die Ärzte erhalten.<br />
Hilde Fürst(71)hat sichseitdem<br />
nie unterkriegen lassen:<br />
„Ichbin bis heuteaktivund berufstätig<br />
– auch um mich vom<br />
Stress der Krankheit abzulenken.“<br />
Natürlich wolle man die<br />
Angst wegschieben. Doch es<br />
sei ihr präsent, „dass mir der<br />
Teufel im Nacken sitzt“.<br />
Dieses Jahr hatte sie einen<br />
Rückfall: Wieder wurde ein<br />
kleiner Tumor in der Brustentdeckt<br />
– erneut noch rechtzeitig.<br />
„In der TU-Frauenklinik<br />
fühle ich mich vom ganzen<br />
Team fachlichund menschlich<br />
hervorragend betreut“, sagt<br />
Hilde Fürst. „Ich wollte inein<br />
Zentrum, wo alle Expertenunter<br />
einem Dachsind.“<br />
*Name geändert<br />
mb<br />
Grundlagenforschung und damit<br />
auchdie Entwicklung moderner<br />
und hochwirksamer<br />
Medikamente gemacht: „Wir<br />
verstehen heute immer genauer<br />
die Entstehung des Tumors<br />
und können so das<br />
Wachstum der Krebszellen<br />
stoppen oder verlangsamen“,<br />
erklärt Kiechle. Bei der so genannten<br />
Antikörpertherapie<br />
wirddas Wachstum der Krebszellen<br />
gezielt blockiert, indem<br />
ihre Rezeptoren „verklebt“<br />
werden. Dazu kommt der Vorteil<br />
gegenüber der Chemotherapie:<br />
„Diese Tabletten, die<br />
Krebszellen killen, wirken individuell,<br />
effektiv und haben<br />
kaum Nebenwirkungen.“<br />
Erst kürzlich haben die Forscher<br />
an der TU ein neues Risiko-Gen<br />
entdeckt: „Das kann<br />
bei der frühzeitigen Diagnostik<br />
eines erblichen Falles von<br />
Brust- und Eierstockkrebs erheblichhelfen“,freut<br />
sichMarion<br />
Kiechle. Denn rund fünf<br />
Prozent aller Patientinnen haben<br />
eine Genveränderung von<br />
Mutter oder Vater geerbt. Bis<br />
zu 85 Prozent der Betroffenen<br />
bekommen bereits injungen<br />
Jahren Brustkrebs. Frauen aus<br />
solchen Risikofamilien sollten<br />
deshalb frühzeitig einen Gentest<br />
machen. M. Backmund<br />
Morgenlesen Sie:<br />
Endlichwieder mobil –<br />
mit einer neuen Titan-Hüfte<br />
Eine Ärztin erklärt einer Patientin<br />
die Bilder ihrer Mammografie.<br />
Krankenhaus Martha-Maria<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Harlaching<br />
<strong>Klinik</strong>um rechts der Isar der TU <strong>München</strong><br />
Chirurgische <strong>Klinik</strong> <strong>München</strong>-Bogenhausen<br />
Gruppe<br />
<strong>Klinik</strong> <strong>München</strong> Perlach<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Neuperlach<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Bogenhausen<br />
Paracelsus <strong>Klinik</strong>, Mozartstraße<br />
Wolfart-<strong>Klinik</strong> Gräfelfing<br />
Nur eine <strong>Klinik</strong> in <strong>München</strong><br />
hat alle vier geforderten<br />
Zielwerte für „gute Qualität“<br />
nachder Auswertung<br />
der neuesten BQS-Daten<br />
erreicht:Das <strong>Klinik</strong>um<br />
rechts der Isar der TU <strong>München</strong>.<br />
Dazu gehören eine<br />
<strong>Klinik</strong>um Starnberg<br />
Airport-Clinic <strong>München</strong>-Flughafen<br />
Sehr gut: Nur eine<br />
<strong>Klinik</strong> hat alle vier<br />
Zielwerte erreicht<br />
Gut: Diese <strong>Klinik</strong>en<br />
haben nur drei Zielwerte<br />
für guteQualität<br />
erreicht.<br />
<strong>Klinik</strong><br />
unter 20<br />
183<br />
405<br />
unter 20<br />
unter 20<br />
58<br />
unter 20<br />
91<br />
122<br />
197<br />
unter 20<br />
BRUSTKREBS: ERGEBNISSE DER QUALITÄTSBERICHTE<br />
Befriedigend: Diese<br />
<strong>Klinik</strong>en haben nur<br />
zwei Zielwerte für gute<br />
Qualität erreicht<br />
Ausreichend: Diese<br />
<strong>Klinik</strong>en haben nur<br />
einen Zielwert erreicht.<br />
Ausreichend: Diese<br />
<strong>Klinik</strong>en haben keinen<br />
Zielwerterreicht<br />
Mangelhaft: Diese<br />
<strong>Klinik</strong> wird bei einem<br />
Zielwert als qualitativ<br />
auffällig bezeichnet<br />
A <strong>Klinik</strong>um rechts der Isar der TU <strong>München</strong><br />
A Frauenklinik Dr.Geisenhofer<br />
A <strong>Klinik</strong>um Starnberg<br />
A Krankenhaus Barmherzige Brüder <strong>München</strong><br />
A <strong>Klinik</strong>um Dritter Orden<br />
Die <strong>Klinik</strong>en werden im nächsten Jahr erneut geprüft<br />
Röntgenuntersuchung des<br />
entfernten Gewebes nach<br />
der Operation, eine Bestimmung<br />
der Hormonempfindlichkeit<br />
der Krebszellen,<br />
eine Angabezum Sicherheitsabstand<br />
beibrusterhaltender<br />
Therapie und der<br />
2010 veröffentlicht: Die<br />
aktuellsten Fallzahlen<br />
der Bundesgeschäftsstelle<br />
für Qualitätssicherung<br />
(BQS) mit Daten<br />
aus dem Jahr 2008.<br />
Quelle: www.klinik-lotse.de<br />
AZ-Grafik Schemberg<br />
A Rotkreuzklinikum<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Neuperlach<br />
A <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong> Pasing (für einen Zielwert zu wenig Fälle)<br />
Die <strong>Klinik</strong>en werden im nächsten Jahr erneut geprüft<br />
A <strong>Klinik</strong>um der Universität <strong>München</strong>, Campus Innenstadt/Großhadern<br />
A Frauenklinik <strong>München</strong> West/Krüsmannklinik<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Harlaching<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Schwabing<br />
Die <strong>Klinik</strong>en werden im nächsten Jahr erneut geprüft<br />
A Paracelsus <strong>Klinik</strong>,Standort Mozartstraße<br />
A Wolfart-<strong>Klinik</strong> Gräfelfing<br />
Die <strong>Klinik</strong>en werden im nächsten Jahr erneut geprüft<br />
A Chirurgische <strong>Klinik</strong> Dr. Rinecker (Zwei Zielwerte wurden erreicht.<br />
Für einen Zielwert werden mit der <strong>Klinik</strong> von der externen Qualitätssicherung<br />
Zielvereinbarungen getroffen, was inZukunft verändert werden<br />
muss. Der vierte Zielwert wird erneut geprüft)<br />
Diese <strong>Klinik</strong>en haben teilweise zu wenig Fallzahlen für die Qualitätsprüfung:<br />
Nurdrei Zielwerte<br />
Nurzwei Zielwerte<br />
Nureinen Zielwert<br />
Keinen Zielwert<br />
INFOS ZU DEN KRITERIEN<br />
A Krankenhaus Martha-Maria (für einen Zielwert zu wenig Fälle)<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Bogenhausen (für zwei<br />
Zielwerte zuwenig Fälle)<br />
A Maria-Theresia-<strong>Klinik</strong>/Fachklinik für Chirurgie (für einen Zielwert<br />
zu wenig Fälle und wird ineinem Zielwert erneut geprüft)<br />
A Diakoniewerk <strong>München</strong>-Maxvorstadt<br />
A Chirurgische <strong>Klinik</strong> <strong>München</strong>-Bogenhausen (<strong>Klinik</strong>en haben bei<br />
zwei Zielwerten zu wenig Fälle für eine Prüfung und werden in einem<br />
Zielwert erneut geprüft)<br />
A Privatklinik Josephinum (wird inzweiZielwerten erneut geprüft,<br />
bei den anderen Zielwerten zu wenig Fälle für Prüfung)<br />
A Airport-Clinic <strong>München</strong>-Flughafen (zu wenig Fälle für Prüfung)<br />
A <strong>Klinik</strong> <strong>München</strong> Perlach (zu wenig Fälle für Prüfung)<br />
Sicherheitsabstand zum<br />
gesunden Gewebe beiBrustentfernung.<br />
Übrigens:<br />
ZertifizierteBrustkrebs-Zentren<br />
sind für jede Region<br />
aufder Internetseite<br />
www.krebsgesellschaft.de<br />
im Netz abrufbar. Tabelle: AZ
C<br />
12 AZ-SERIE ABENDZEITUNG FREITAG,25.6.2010 WWW.ABENDZEITUNG.DE<br />
Der AZ-<strong>Klinik</strong>report:Wann eine Hüft-Prothese notwendig ist<br />
Die Schreiber <strong>Klinik</strong> in Bogenhausen. Fotos: Mike Schmalz Die Wolfart-<strong>Klinik</strong> in Gräfelfing.<br />
Die <strong>Klinik</strong>en <strong>München</strong> Pasing und Perlach: Standort Perlach.<br />
Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in <strong>München</strong>.<br />
Mobil mit neuer Titan-Hüfte<br />
Wenn es in der Leiste oder im Oberschenkel<br />
schmerzt, istnicht selten die Hüfte schuld -vor<br />
allem mit zunehmendem Alter.Manchmal muss<br />
dann eine Prothese eingebaut werden<br />
Gelenkerkrankung der Hüfte mit<br />
schmerzhafter Entzündung (rot).<br />
So sieht Lebensfreude aus.<br />
Petra Fiebach-Mörz strahlt<br />
vorGlück. Noch voreinem halbenJahr<br />
litt die 43-Jährigeaufgrund<br />
einer ausgeprägten an-<br />
Der Münchner<br />
<strong>Klinik</strong>-<strong>Report</strong><br />
AZ-SERIE FOLGE 5<br />
Bücken, beugen, balancieren<br />
– mit einer gesunden<br />
Hüfte sind alltägliche Belastungen<br />
kein Problem.<br />
Wenn aber Bewegungen wie<br />
etwa Sockenanziehen zum<br />
Hindernis werden, sind Orthopäden<br />
gefragt. Bewegungseinschränkungen<br />
und Schmerzen<br />
deuten auf eine Erkrankung<br />
der Hüfte hin, in den<br />
häufigsten Fällen auf eine Arthrose.<br />
Einen Ausweg aus dem<br />
Kreislauf der Schmerzen bieten<br />
künstliche Hüftgelenke.<br />
Das Risiko, an einer Hüftarthrose<br />
zu erkranken, steigt<br />
mit zunehmendem Alter,<br />
Übergewicht beschleunigt<br />
den Verschleiß. „Meistens liegen<br />
präarthrotische Deformitäten<br />
vor. Das sind Fehlformen<br />
der Hüfte, die schon seit<br />
der Jugend bestehen und permanent<br />
zu einer Knorpelüberlastung<br />
führen“,erklärtProfessor<br />
Werner Plötz. „Irgendwann<br />
ist die Regenerationsfähigkeit<br />
des Knorpels erschöpft.“<br />
Die Knochen im Hüftgelenk<br />
reiben im Spätstadium<br />
ungeschützt aneinander, es<br />
treten Schmerzen in der<br />
Leiste auf, aber auch in Oberschenkeln<br />
und Knien. Die Entscheidung<br />
für ein künstliches<br />
Hüftgelenk fällt, wenn das<br />
Hüftgelenk weit zerstört ist<br />
und keine sinnvollen Alternativen<br />
in Frage kommen. Plötz<br />
und sein Team im Krankenhaus<br />
der Barmherzigen Brüder<br />
haben im vergangenen<br />
Jahr mehr als 1000 künstliche<br />
Hüftgelenkeeingebaut – minimalinvasiv<br />
und muskelschonend.<br />
Die meisten Patienten<br />
dürfen ihre Hüfte bereits kurz<br />
nach der OP wieder völlig belasten.<br />
Nach einiger Zeit ist<br />
auch Sport kein Tabu mehr –<br />
ideal ist Nordic Walking.<br />
Zwischen den verschiedenen<br />
Endoprothesentypen gibt<br />
es Unterschiede. Im Krankenhaus<br />
der Barmherzigen Brüder<br />
baut man am häufigsten<br />
eine moderne zementlose<br />
Standardhüftprothese ein, die<br />
sehr gute Langzeitergebnisse<br />
aufweist. „Prothesenschaft<br />
und Verankerungsschale sind<br />
aus Titan, das ist besonders<br />
knochenverträglich“, erklärt<br />
Plötz. „Für die Gleitflächen verwenden<br />
wir routinemäßig einen<br />
modernen Kunststoff und<br />
einen Keramikkopf, das istbiologisch<br />
gut verträglich und<br />
hat einen sehr geringen Abrieb.“<br />
Früher hatten die hohen<br />
Abriebraten älterer Prothesenmodelle<br />
auf Dauer zu Prothesenlockerungen<br />
geführt. Darüber<br />
müssen sich Patienten<br />
heute weniger Sorgen machen:<br />
„Bei qualitativhochwertigen<br />
Prothesen sind auch<br />
nach15Jahren um die 95 Prozent<br />
noch nicht wieder gewechselt“,sagt<br />
Plötz.<br />
geborenen Hüftfehlstellung<br />
unter höllischen Schmerzen.<br />
Heute hat sie zwei künstliche<br />
Hüftgelenke und keine Beschwerden<br />
mehr.<br />
„Es ist unfassbar, ich kenne<br />
diesen Schmerz nicht mehr,<br />
den ich mein Leben lang<br />
spürte“,sagt die Patientin. Ursache<br />
für die Schmerzen war<br />
eine angeborene Hüftgelenksdysplasie,<br />
die heute bei Kindern<br />
leicht behandelt werden<br />
kann. Für Petra Fiebach-Mörz<br />
kam einzig eine Operation in<br />
Doch nicht immer stimmt<br />
die Qualität, weiß Christian<br />
Bredl, Leiter der Techniker<br />
Krankenkasse (TK) in Bayern<br />
„Knapp vier Prozent aller<br />
Hüft-Endoprothesen müssen<br />
innerhalb der ersten zwei<br />
Jahre ersetzt werden. Allein<br />
wegen fehlerhafter Hüftprothesen<br />
müssen in Deutschland<br />
jeden Tag zwölf Menschen<br />
unters Messer. Das kostetdas<br />
Gesundheitswesen Millionen.“<br />
V. Assmann<br />
Morgenlesen Sie:<br />
Babyglück pur:Worauf es<br />
bei einerGeburt ankommt<br />
„Wann istder richtigeZeitpunkt?“<br />
PetraFiebach-Mörz<br />
lebt heutenachlanger<br />
Leidenszeit mit zwei<br />
künstlichen Gelenken<br />
Der <strong>Klinik</strong>-<strong>Report</strong> ist<br />
ein Kooperationsprojekt<br />
der AZ mit der Techniker<br />
Krankenkasse (TK) in<br />
Bayern und dem <strong>Gesundheitsladen</strong><br />
<strong>München</strong><br />
Künstliche Hüfte mit einer Total-Endo-Prothese.<br />
„Wie fühlen Sie sich?“ Professor Werner Plötz macht mit Patientin<br />
Petra Fiebach-Mörz einen Bewegungstest.<br />
Foto: von Loeper<br />
Fotos: medicalpicture<br />
Frage. Über Jahre quälte sie<br />
vor allem eine Frage: „Wann<br />
istder richtige Zeitpunkt?“<br />
Den gab schließlich ihr Körper<br />
vor. „Die Schmerzen zogen<br />
bis in die Leisten und in<br />
die Knie. SelbstSitzen und Liegen<br />
war schmerzhaft. Nachts<br />
konnte ich häufig nicht schlafen.“<br />
An ihregeliebten Freizeitaktivitäten<br />
– Tanzstunden<br />
und Motorradfahren – war<br />
nicht zu denken. Das soll in Zukunft<br />
wieder anders sein.<br />
Im Januar wurde links das<br />
erste künstliche Hüftgelenk<br />
eingesetzt, drei Monatespäter<br />
das zweite rechts. Warum Petra<br />
Fiebach-Mörz nun in der<br />
Reha mehr Geduld braucht,<br />
als andere Patienten, erklärt<br />
Werner Plötz: „Aufgrund der<br />
ausgeprägten Vorerkrankung<br />
darf die Patientin ihre Beine<br />
erst sechs Wochen nach der<br />
OP voll belasten.“<br />
Wo sichdie Münchner ein neues Hüftgelenk einsetzen lassen<br />
Wereine künstliche Hüfte<br />
braucht, muss sichin<strong>München</strong><br />
keine Sorgen machen:<br />
Von22<strong>Klinik</strong>en erreichen<br />
19 alle drei geforderten<br />
Zielwerte für guteQualität -<br />
einigeallerdings mit nur<br />
sehr geringen Fallzahlen:<br />
Überprüft wurden die<br />
Daten zu folgenden Qualitätskriterien:<br />
„Ausrenkung<br />
des künstlichen Hüftgelenksnach<br />
der Operation“,<br />
Isar <strong>Klinik</strong>en<br />
<strong>Klinik</strong>um der Universität <strong>München</strong>,<br />
Campus Innenstadt/Großhadern<br />
Privatklinik Josephinum<br />
Rotkreuzklinikum<br />
<strong>Klinik</strong>um Dritter Orden<br />
Krankenhaus Barmherzige Brüder<br />
Diakoniewerk <strong>München</strong>-Maxvorstadt<br />
Clinic Dr. Decker<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Schwabing<br />
<strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong> Pasing<br />
Chirurgische <strong>Klinik</strong> Dr. Rinecker<br />
Sana-<strong>Klinik</strong> Solln und Sendling<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Harlaching<br />
Orthozentrum <strong>München</strong><br />
<strong>Klinik</strong>um rechts der Isar der TU <strong>München</strong><br />
Chirurgische <strong>Klinik</strong> <strong>München</strong>-Bogenhausen<br />
Schreiber <strong>Klinik</strong><br />
<strong>Klinik</strong> <strong>München</strong>-Perlach<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Neuperlach<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Bogenhausen<br />
Wolfart-<strong>Klinik</strong> Gräfelfing<br />
<strong>Klinik</strong>um Starnberg<br />
108<br />
223<br />
49<br />
186<br />
184<br />
771<br />
unter 20<br />
94<br />
unter 20<br />
39<br />
33<br />
1291<br />
HÜFT-PROTHESEN: ERGEBNISSE DER QUALITÄTSBERICHTE<br />
Gruppe<br />
Sehr gut: Diese <strong>Klinik</strong>en<br />
haben alle drei<br />
gefordertenZielwerte<br />
für gute Qualität erreicht<br />
(siehe unten)<br />
Befriedigend: Diese<br />
<strong>Klinik</strong> hat nur zwei<br />
Zielwerte erreicht<br />
Ausreichend: Diese<br />
<strong>Klinik</strong> hat nur einen<br />
Zielwerterreicht<br />
Mangelhaft: Diese<br />
<strong>Klinik</strong> wirdbei einem<br />
Zielwertals qualitativ<br />
auffällig bezeichnet<br />
<strong>Klinik</strong><br />
INFOS ZU DEN KRITERIEN<br />
57<br />
190<br />
247<br />
53<br />
77<br />
52<br />
21<br />
164<br />
385<br />
52<br />
„Entzündung des Operationsbereichs<br />
nachder OP“<br />
und „ungeplanteFolgeoperation<br />
(en) wegen Komplikation(en)“.<br />
Auch die beiden <strong>Klinik</strong>en,<br />
die ihre Zielwerte nicht<br />
erreicht haben, wurden<br />
nacheiner Befragung der<br />
BQS in einem so genannten<br />
„StrukturiertenDialog“ für<br />
„qualitativ unauffällig“<br />
eingestuft – sie werden<br />
2010 veröffentlicht: Die<br />
aktuellsten Fallzahlen der<br />
Bundesgeschäftsstelle für<br />
Qualitätssicherung (BQS)<br />
– mit Daten von 2008.<br />
Quelle: www.klinik-lotse.de<br />
AZ-Grafik Schemberg<br />
A Isar <strong>Klinik</strong>en<br />
A <strong>Klinik</strong>um der Universität <strong>München</strong>, Innenstadt/Großhadern<br />
A Privatklinik Josephinum<br />
A Rotkreuzklinikum<br />
A <strong>Klinik</strong>um Dritter Orden<br />
A Krankenhaus Barmherzige Brüder <strong>München</strong><br />
A Diakoniewerk <strong>München</strong>-Maxvorstadt<br />
A Clinic Dr.Decker<br />
A <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong> Pasing<br />
A Sana-<strong>Klinik</strong>en Solln und Sendling<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Harlaching<br />
A Orthozentrum <strong>München</strong>-Harlaching<br />
A <strong>Klinik</strong>um rechts der Isar der TU <strong>München</strong><br />
A Chirurgische <strong>Klinik</strong> <strong>München</strong>-Bogenhausen<br />
A <strong>Klinik</strong> <strong>München</strong> Perlach<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Neuperlach<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Bogenhausen<br />
A Wolfart-<strong>Klinik</strong> Gräfelfing<br />
A <strong>Klinik</strong>um Starnberg<br />
A Schreiber <strong>Klinik</strong><br />
Die <strong>Klinik</strong> wird bei einem Zielwert im nächstenJahr erneut geprüft<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Schwabing<br />
Die <strong>Klinik</strong> wird bei zwei Zielwerten im nächstenJahr erneut geprüft<br />
A Chirurgische <strong>Klinik</strong> Dr. Rinecker (Zwei Zielwerte wurden erreicht.<br />
Für den dritten Zielwert werden mit der <strong>Klinik</strong> vonder externen<br />
Qualitätssicherung Zielvereinbarungen getroffen, was inZukunft<br />
verändert werden muss)<br />
allerdings vonder BQS<br />
„erneut geprüft“.Nur die<br />
Rinecker-<strong>Klinik</strong>,wo in<br />
11,4 Prozent aller Fälle<br />
ungeplanteFolgeoperation(en)<br />
wegen Komplikation(en)<br />
nötig waren, wurde<br />
nachAbschluss der Prüfung<br />
als „qualitativauffällig“<br />
bewertet und muss nun<br />
konkreteMaßnahmen zur<br />
Verbesserung der Qualität<br />
ergreifen. Tabelle/Darstellung: AZ
WWW.ABENDZEITUNG.DE WOCHENENDE, 26./27.6. 2010 ABENDZEITUNG AZ-SERIE 27<br />
Der AZ-<strong>Klinik</strong>report:Worauf es bei einer Geburt ankommt<br />
Die Frauenklinik Maistraße des <strong>Klinik</strong>ums der Uni <strong>München</strong>.<br />
Sauna und Ruheraum im <strong>Klinik</strong>um Starnberg. Fotos: M. Schmalz<br />
Frauenklinik Dr. Geisenhofer am Englischen Garten.<br />
Frauenklinik Taxisstraße des Rotkreuzklinikums.<br />
Wo die Münchnerinnen ihr Babyzur Welt bringen<br />
<strong>Klinik</strong>um der Universität <strong>München</strong>,<br />
Campus Innenstadt/Großhadern<br />
Frauenklinik Dr. Geisenhofer<br />
Rotkreuzklinikum<br />
<strong>Klinik</strong>um Dritter Orden<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Schwabing<br />
Frauenklinik <strong>München</strong> West/Krüsmannklinik<br />
<strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong> Pasing<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Harlaching<br />
<strong>Klinik</strong>um rechts der Isar der TU <strong>München</strong><br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Neuperlach<br />
Paracelsus-<strong>Klinik</strong>, Standort Mozartstraße<br />
Wolfart-<strong>Klinik</strong> Gräfelfing<br />
<strong>Klinik</strong>um Starnberg<br />
3979<br />
2482<br />
3407<br />
2175<br />
717<br />
743<br />
401<br />
2183<br />
1302<br />
943<br />
443<br />
666<br />
1846<br />
2010 veröffentlicht:<br />
Die aktuellsten<br />
Fallzahlen der<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
für Qualitätssicherung<br />
(BQS).<br />
Die Daten stammen<br />
von 2008.<br />
Quelle: www.kliniklotse.de<br />
AZ-Grafik Schemberg<br />
GEBURTEN: ERGEBNISSE DER QUALITÄTSBERICHTE<br />
„Ein wunderbarer Moment“: Nicole Adler brachte Lili in der Maistraße auf die Welt.<br />
Foto: Ronald Zimmermann<br />
Babyglückpur – ohne<br />
böse Überraschungen<br />
Gruppe<br />
Sehr gut: Diese <strong>Klinik</strong>en<br />
haben alle vier<br />
Zielwerte (davonein<br />
freiwilliger) für gute<br />
Qualität erreicht<br />
Gut: Diese <strong>Klinik</strong>en<br />
haben alle drei geforderten<br />
Zielwerte für<br />
gute Qualität erreicht<br />
Befriedigend: Diese<br />
<strong>Klinik</strong>en haben zwei<br />
Zielwerte für gute<br />
Qualität erreicht<br />
Ausreichend: Diese<br />
<strong>Klinik</strong>en haben nur<br />
einen Zielwert für gute<br />
Qualität erreicht<br />
<strong>Klinik</strong><br />
A <strong>Klinik</strong>um der Universität <strong>München</strong>, Innenstadt/Großhadern<br />
A <strong>Klinik</strong>um Dritter Orden<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Harlaching<br />
A <strong>Klinik</strong>um Starnberg<br />
A Frauenklinik Dr.Geisenhofer<br />
A Rotkreuzklinikum, Frauenklinik Taxisstraße<br />
A <strong>Klinik</strong>um rechts der Isar der TU <strong>München</strong><br />
(keine Angaben zum 4. freiwilligen Qualitätsindikator)<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Schwabing (wird bei<br />
den anderen beiden Zielwerten im nächstenJahr erneut geprüft)<br />
Keine Angaben zum 4. freiwilligen Qualitätsindikator:<br />
A Wolfart-<strong>Klinik</strong> Gräfelfing (für einen Zielwert zu wenig Fälle)<br />
A <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong> Pasing (für drei Zielwerte zuwenig Fälle)<br />
A Frauenklinik <strong>München</strong> West/Krüsmannklinik<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Neuperlach<br />
A Paracelsus-<strong>Klinik</strong>,StandortMozartstraße (Diese <strong>Klinik</strong>en werden<br />
in einem Zielwert erneut geprüft, haben für einen Zielwert zu wenige<br />
Fälle und machen keine Angaben zum freiwilligen Qualitätsindikator)<br />
14 306 Babys haben 2009 in <strong>München</strong> das Licht<br />
der Welt erblickt – so viele wie seit 40 Jahren nicht<br />
mehr.Wie Geburten verlaufen und worauf es bei<br />
der Wahl der <strong>Klinik</strong> ankommt<br />
Entspannt und glücklich<br />
hält Nicole Adler ihre<br />
Tochter Lilli in den Armen.<br />
Die Geburt ist nicht einmal<br />
24 Stunden her, doch von<br />
Anstrengung keine Spur. Nur<br />
Lilli schläft, ihre Mutter erzählt:<br />
„Es war ein wunderbarer<br />
Moment, als ich nach der<br />
Geburt mein gesundes Kind<br />
aufder Brusthatte“ (s. unten).<br />
Lilli ist inder Uni-<strong>Klinik</strong> in<br />
der Maistraße auf die Welt gekommen,<br />
hier wird viel getan<br />
um die Geburtzueinem besonderen<br />
Moment zu machen. „Es<br />
geht darum, das emotionale<br />
Großereignis wieder hochleben<br />
zulassen“, sagt Professor<br />
Franz Kainer, Geburtshelfer in<br />
der Maistraße. „Eine Frau kann<br />
heute mit viel weniger Sorgen<br />
in die Geburtreingehen, als früher.“<br />
Über den Ort der Entbindung<br />
informieren sich Mütter<br />
und Väter in der Regel sehr<br />
Der Münchner<br />
<strong>Klinik</strong>-<strong>Report</strong><br />
AZ-SERIE FOLGE 6<br />
Der <strong>Klinik</strong>-<strong>Report</strong> ist<br />
ein Kooperationsprojekt<br />
der AZ mit der Techniker<br />
Krankenkasse (TK) in<br />
Bayern und dem <strong>Gesundheitsladen</strong><br />
<strong>München</strong><br />
früh. „Es ist wichtig die <strong>Klinik</strong><br />
anzuschauen und Fragen zu<br />
stellen“, findet Kainer. Er rät<br />
den Patientinnen, auf ihr<br />
Bauchgefühl zu hören: „Wie<br />
beantwortet der Arzt meine<br />
Fragen? Wie geht er mit meinen<br />
Sorgenum?“<br />
Eine Hilfestellung wollen<br />
auch die Krankenkassen bieten,<br />
wie Christian Bredl, Leiter<br />
der Landesvertretung der Techniker<br />
Krankenkasse (TK) Bayern<br />
erklärt:„Wirversuchen, zusätzliche<br />
Qualitätskriterien<br />
mit den <strong>Klinik</strong>en zu vereinbaren.<br />
Bei Einzelverträgen machen<br />
wir die Ergebnisqualität<br />
zur Grundlagevon Vergütungsregelungen,<br />
beispielsweise im<br />
Rahmen von Vereinbarungen<br />
beiGeburten.“<br />
Bei schwierigen Schwangerschaften<br />
sind Perinatalzentren<br />
– wie die <strong>Klinik</strong> in der Maistraße<br />
– die beste Adresse.<br />
Hier ist rund um die Uhr das<br />
nötige Fachpersonal vor Ort.<br />
Grund für die besonderemedizinische<br />
Versorgung können<br />
bekannteRisiken oder eine Beckenendlagedes<br />
Kindes sein.<br />
Geburtshelfer Kainer kennt<br />
die Sorgen werdender Mütter<br />
und betont: „Die meisten Geburten<br />
verlaufen nach einer<br />
normalen Schwangerschaft<br />
Franz Kainer ist Geburtshelfer im<br />
<strong>Klinik</strong>um Maistraße. F: Zimmermann<br />
ohne Komplikationen.“ Wie<br />
gut die Chancen dafür stehen,<br />
können Ärzte heute schon ab<br />
der 12. bis 14. Schwangerschaftswocheeinschätzen.<br />
Die Geburt selber wollen<br />
viele Frauen ganz bewussterleben<br />
– und bestimmen den Ablauf<br />
mit. Beispiel: Schmerzen.<br />
„Früher war alles gut, wenn<br />
Mutter und Kind überlebt haben.<br />
Das hat sich stark verändert.<br />
Auch eine normale Geburt,<br />
bei der scheinbar alles<br />
gut abläuft, kann für eine Frau<br />
INFOS ZU DEN KRITERIEN<br />
In den 13 Geburtskliniken<br />
des AZ-<strong>Klinik</strong>reports wurden<br />
im Jahr 2008 in <strong>München</strong><br />
insgesamt 22 294<br />
Kinder geboren – die Statistik<br />
der Bundesgeschäftsstelle<br />
für Qualitätssicherung<br />
(BQS) umfasstmindestens<br />
80 Prozent aller Geburten.<br />
Sieben <strong>Klinik</strong>en haben bei<br />
allen drei vonder BQS verlangten<br />
Kriterien die Zielwertefür<br />
guteQualität<br />
erreicht. Die Definition der<br />
früher schrecklich gewesen<br />
sein,“ sagt Kainer.„Mit der Peridural-Anästhesie<br />
hat man die<br />
Möglichkeit, äußerst schmerzhafte<br />
Geburtsverläufe zuvermeiden.“<br />
Aber auch zahlreiche<br />
zusätzliche Maßnahmen können<br />
die Geburt erleichtern –<br />
ob Entspannungsmassage, Homöopathie<br />
oder Akupunktur.<br />
Trotz dieser vielfältigen Methoden<br />
ist die Angst vieler<br />
Frauen vorSchmerzen so groß,<br />
dass sie sich einen Kaiserschnitt<br />
wünschen. Deutschlandweit<br />
kommt jedes dritte<br />
Neugeborene auf diese Weise<br />
aufdie Welt – wobeiinproblematischen<br />
Fällen kein Wegdaranvorbei<br />
führt. Ausseiner Erfahrung<br />
als Geburtshelfer<br />
weiß Kainer allerdings: „Die<br />
Kinder sind nacheiner normalen<br />
Geburt besser drauf.“ Auch<br />
das primäre Kennenlernen<br />
läuft bei einer Spontangeburt<br />
in der Regel entspannter ab.<br />
„Ein richtig schönes Geburtserlebnis<br />
wird bei einem Kaiserschnitt<br />
schwierig“,sagt Kainer.<br />
medzinischen Qualitäts-Indikatoren<br />
lauten: „Zeitspanne<br />
zwischen dem Entschluss<br />
zum Notfallkaiserschnitt<br />
und der Entbindung des<br />
Kindes (innerhalb von 20<br />
Minuten)“.„Anwesenheit<br />
eines Kinderarztes beiFrühgeburten“,„Vorgeburtliche<br />
Gabe vonMedikamenten<br />
zur Unterstützung der Lungenentwicklung<br />
beiFrühgeborenen“.Darüber<br />
hinaus<br />
haben vier <strong>Klinik</strong>en freiwillig<br />
Auskunftüberein viertes<br />
Qualitäts-Kriterium veröffentlicht:Die<br />
Wertezur<br />
„Übersäuerung des kindlichen<br />
Blutes beider Geburt“.<br />
Auch die <strong>Klinik</strong>en, die ihre<br />
Zielwerte nicht erreicht<br />
haben, wurden nacheinem<br />
so genannten „StrukturiertenDialog“<br />
als „qualitativ<br />
unauffällig“ eingestuft – sie<br />
werden allerdings vonder<br />
BQS „erneut geprüft“.<br />
Tabelle und Darstellung: AZ<br />
„Allein die Ansammlung der<br />
Helfer im OP verhindert eine<br />
stimmungsvolle Atmosphäre.“<br />
Viele Frauen hätten später das<br />
Bedürfnis die Geburt „emotional<br />
nachzuholen“. „Umso<br />
mehr genießen sie die Stunden<br />
nach der OP, die sie gemeinsam<br />
mit Partner und Kind im<br />
Kreißsaal verbringen können.<br />
V. Assmann<br />
Montag lesen Sie:<br />
Wann die Gallenblase<br />
besser entfernt werden sollte<br />
Spontangeburtals Adrenalinkick<br />
48 Zentimeterund 3010<br />
Gramm: Nicole Adler<br />
erzählt, wie sie Tochter<br />
Lilli zur Welt brachte<br />
Esist meine zweite Geburt,<br />
aber diesmal habe ich mir<br />
mehr Sorgen gemacht. Deshalb<br />
war esmir auch wichtig,<br />
dass für den Fall der Fälle die<br />
Intensivbetreuung in der <strong>Klinik</strong><br />
passt. Zum Glück ist ja alles<br />
gut gegangen. Die Schwangerschaftwar<br />
größtenteils unkompliziert.<br />
Bis in die 20.<br />
Schwangerschaftswoche habe<br />
ich mit Übelkeit gekämpft,<br />
viel erbrochen. In der fünften<br />
Woche war ich stationär in<br />
der Maistraße, da konnte ich<br />
gar nichts zumir nehmen. Als<br />
ich mit meiner ersten Tochter<br />
Pauline (3) schwanger war,<br />
wurde ichVegetarierin.<br />
Lilli ist am 15.April auf die<br />
Welt gekommen. Wie bei ihrer<br />
Schwester war es eine<br />
Spontangeburt, ein Adrenalinkick.<br />
In der Nacht vor der Geburt<br />
habeich schlecht geschlafen.<br />
Das lag daran, dass meine<br />
Große hat gekränkelt hat. In<br />
der Früh um 7Uhr warder Blasensprung,<br />
eine Stunde später<br />
war ich in der <strong>Klinik</strong>. Um 13<br />
Uhr bekam ichein Wehenmittel.<br />
Dochesist nichts passiert.<br />
Um 17. 30 Uhr sollte ich im<br />
Kreißsaal an den Wehentropf<br />
gelegt werden. Doch dazu<br />
kam es nicht. Um 17.30 Uhr<br />
setzten die Wehen ein, es waren<br />
heftige Schmerzen. Um<br />
20.04 Uhr war Lilli da. Gleich<br />
nach der Geburt haben sie sie<br />
mir auf die Brust gelegt. Eigentlich<br />
sollte ich sie aufheben,<br />
aber dafür war ich zu<br />
schwach. Mein zweites Kind<br />
gesund auf der Welt! Ich war<br />
so glücklich! Schon am nächsten<br />
Tag habe ich mich topfit<br />
gefühlt. Doch ich blieb noch<br />
zwei weitereTageimKrankenhaus.<br />
Die Untersuchungen haben<br />
gezeigt, dass Lilli nichts<br />
fehlt. Sie hat auch nicht die<br />
Hüftgelenksdysplasie, die in<br />
meiner Familie so häufig vorkommt.<br />
Pauline musste in den<br />
ersten Monaten einen Spreizgurt<br />
tragen, das hat sie sehr<br />
eingeschränkt. Lilli ist davon<br />
zum Glück verschont, sie<br />
strampelt wie wild. Bei der<br />
ersten Schwangerschaft habe<br />
ich20Kilo zugenommen, jetzt<br />
14 Kilo. Die hatte ich kurz darauf<br />
wieder runter.“
12 AZ-SERIE ABENDZEITUNG MONTAG,28.6.2010 WWW.ABENDZEITUNG.DE<br />
Der AZ-<strong>Klinik</strong>report:Wann man seine Gallenblase entfernen lassen sollte<br />
Das städtische <strong>Klinik</strong>um Neuperlach.<br />
Fotos: Mike Schmalz<br />
Fachklinik für Chirurgie: Die Maria-Theresia-<strong>Klinik</strong>.<br />
Das <strong>Klinik</strong>um Dritter Orden in Nymphenburg.<br />
Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in <strong>München</strong>.<br />
Hier lassen sichdie Münchner ihreGallenbalse entfernen<br />
Isar <strong>Klinik</strong>en<br />
Maria-Theresia-<strong>Klinik</strong>,<br />
Fachklinik für Chirurgie<br />
<strong>Klinik</strong>um der Universität <strong>München</strong>,<br />
Campus Innenstadt/Großhadern<br />
Privatklinik Josephinum<br />
Rotkreuzklinikum<br />
<strong>Klinik</strong>um Dritter Orden<br />
Krankenhaus Barmherzige Brüder<br />
Diekoniewerk <strong>München</strong>-Maxvorstadt<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Schwabing<br />
<strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong> Pasing<br />
Chirurgische <strong>Klinik</strong> Dr. Rinecker<br />
Krankenhaus Martha-Maria<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Harlaching<br />
Klinium rechts der Isar der TU <strong>München</strong><br />
Chirurgische <strong>Klinik</strong> <strong>München</strong>-Bogenhausen<br />
Schreiber <strong>Klinik</strong><br />
63<br />
238<br />
250<br />
240<br />
173<br />
313<br />
159<br />
58<br />
194<br />
236<br />
72<br />
76<br />
273<br />
311<br />
54<br />
unter 20<br />
Ausschnitt des Verdauungstrakts mit Magen, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und Zwölffingerdarm (Duodenum). Foto: medicalpicture<br />
Kleiner Schnitt,<br />
große Wirkung<br />
Viele Menschen haben Gallensteine, ohne es zu<br />
merken. Für anderebedeuten sie schmerzhafte<br />
Bauchkrämpfeund ernsthafte Entzündungen.<br />
Dann muss die Gallenblase raus<br />
Schweinswürstl, Schnitzel,<br />
Schokotarte – manche<br />
Menschen empfinden fettesEssen<br />
lediglichals schlecht<br />
bekömmlich, anderen bereitet<br />
es qualvolle Schmerzen.<br />
Schuld daran sind Steine, die<br />
sich inder Gallenblase ablagern.<br />
Beschwerden sind damit<br />
zwar nicht programmiert. Treten<br />
aber Gallenkoliken auf,<br />
entfernt man heutzutage in<br />
den meistenFällen die Gallenblase.<br />
„Die Patienten vermissen<br />
nichts“,sagt Professor Natascha<br />
Nüssler vom <strong>Klinik</strong>um<br />
Neuperlach. Die Verdauung<br />
funktioniertauchso.<br />
Die Gallenflüssigkeit aus<br />
der Leber hilft dem Körper eigentlich,<br />
Fette zu verdauen.<br />
Wenn aber Teile dieser Flüssigkeit<br />
in der Gallenblase verklumpen,<br />
entstehen Steine.<br />
Diese können Entzündungen<br />
hervorrufen und den Gallengang<br />
blockieren. Wie sich das<br />
für den Patienten anfühlt beschreibt<br />
Patientin BarbaraRuther<br />
(s. unten): „Die Schmerzen<br />
im Bauch machten mich<br />
fast ohnmächtig. Ich lag zusammengekrümmt<br />
und<br />
wünschtenur,esgeht vorbei.“<br />
Der Münchner<br />
<strong>Klinik</strong>-<strong>Report</strong><br />
AZ-SERIE FOLGE 7<br />
Der <strong>Klinik</strong>-<strong>Report</strong> ist<br />
ein Kooperationsprojekt<br />
der AZ mit der Techniker<br />
Krankenkasse (TK) in<br />
Bayern und dem <strong>Gesundheitsladen</strong><br />
<strong>München</strong><br />
Eine typische Reaktion, wie<br />
Professor Nüssler erklärt: „Die<br />
Krämpfe entstehen, weil der<br />
Gallengang versucht, den<br />
Stein loszuwerden.“ In anderen<br />
Fällen können Gallensteine<br />
sogar richtig gefährlich<br />
werden: „Wenn die Steine im<br />
Hauptgallengang beim Übergang<br />
zur Bauchspeicheldrüse<br />
steckenbleiben, stauen sich<br />
Gallen- und Bauchspeicheldrüsensaft<br />
und können eine<br />
akute Bauchspeicheldrüsen-<br />
Entzündung auslösen.“<br />
Einen Schutz vorGallensteinen<br />
gibt es nicht. Überernährung,<br />
aber auch bestimmte<br />
Medikamente und längeres<br />
Fasten begünstigen die Entstehung.<br />
Typischerweise vertragen<br />
Patienten mit Gallensteine<br />
keinen Kaffee und<br />
nichts Fettiges.<br />
Wann die Beschwerden auftreten,<br />
ist unterschiedlich, die<br />
wenigsten Patienten wissen,<br />
dass sie „steinreich“ sind.<br />
„Häufig sind die Patienten<br />
weiblich, über 40 und übergewichtig“,<br />
sagt Professor Nüssler.<br />
Und noch einen anderen<br />
anderen Fall beobachtet Nüssler<br />
in jüngster Zeit häufiger:<br />
Patienten, die innerhalb kurzer<br />
Zeit viel abnehmen, haben<br />
häufiger Gallensteine.<br />
Für Ärzte ist die Diagnose<br />
„Gallensteine“ in der Regeleinfach:<br />
Ultraschallbilder zeigen<br />
Veränderungen der Gallenblase<br />
ganz deutlich. Für Patienten<br />
ist der Befund der Weg<br />
auseinem Schmerzkreislauf.<br />
Bei der Behandlung hat sich<br />
in den vergangenen Jahrzehnten<br />
viel getan. Früher wurden<br />
die Steine zertrümmert oder<br />
mit Medikamenten gelöst. Die<br />
moderne Medizin verlässt<br />
sich inden meisten Fällen auf<br />
Prof. Natascha Nüssler, Chefärztin<br />
in Neuperlach. Foto: ho<br />
die Schlüsselloch-Operation.<br />
Ein Routineeingriff. Nur in<br />
schwierigen Fällen ist ein<br />
Bauchschnitt nötig. „Beratung<br />
bekommen die Patienten entweder<br />
beim Hausarzt oder bei<br />
uns“,sagt Professor Nüssler.<br />
Die Operation selbst dauert<br />
in der Regel eine Stunde und<br />
ist für die Patienten kaum belastend.<br />
„Wenig Schmerzen<br />
und kleine Narben“, fasst Professor<br />
Nüssler zusammen. Die<br />
Patienten können noch am<br />
Tag der OP aufstehen und<br />
nach zwei bis drei Tagen die<br />
<strong>Klinik</strong> verlassen – und endlich<br />
wieder ohne Schmerzen essen,<br />
was ihnen schmeckt.<br />
Vanessa Assmann<br />
Montag lesen Sie:<br />
Warum unabhängige Patienten-Fürsprecher<br />
wichtig sind<br />
<strong>Klinik</strong> <strong>München</strong> Perlach<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Neuperlach<br />
Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>,<br />
<strong>Klinik</strong>um Bogenhausen<br />
Paracelsus <strong>Klinik</strong> Klingsorstraße<br />
Wolfart-<strong>Klinik</strong> Gräfelfing<br />
Die Entfernung der Gallenblase<br />
istheutelängstein chirurgischer<br />
Routineeingriff,<br />
bei dem es sehr selten Probleme<br />
gibt: Die meisten<br />
Münchner <strong>Klinik</strong>en erreichen<br />
die Zielwerte für „gute<br />
Qualität“ problemlos: Zu<br />
den ausgewertetenDaten gehören<br />
die Quote der „feingeweblichen<br />
Untersuchung<br />
<strong>Klinik</strong>um Starnberg<br />
52<br />
393<br />
310<br />
33<br />
82<br />
112<br />
der entfernten Gallenblase“<br />
und die Anzahl der „ungeplanten<br />
Folgeoperationen<br />
wegen Komplikationen“. Etliche<br />
<strong>Klinik</strong>en haben keine<br />
einzige Folge-OP (z.B. die<br />
Isar <strong>Klinik</strong>en). Auch die drei<br />
<strong>Klinik</strong>en (<strong>Klinik</strong>um Harlaching,<br />
Diakoniewerk <strong>München</strong>-Maxvorstadt<br />
und <strong>Klinik</strong><br />
<strong>München</strong>-Perlach), die<br />
2010 veröffentlicht: Die aktuellsten<br />
Fallzahlen der Bundesgeschäftsstelle<br />
für Qualitätssicherung (BQS), Daten<br />
von 2008. Quelle: www.klinik-lotse.de<br />
AZ-Grafik Schemberg<br />
GALLENBLASEN-ENTFERNUNG: DIE QUALITÄTSBERICHTE<br />
Gruppe<br />
Sehr gut: Diese <strong>Klinik</strong>en<br />
haben beide geforderten<br />
Zielwerte für<br />
gute Qualität erreicht<br />
Befriedigend: Diese<br />
<strong>Klinik</strong>en haben nur<br />
einen geforderten<br />
Zielwerterreicht<br />
<strong>Klinik</strong><br />
INFOS ZU DEN KRITERIEN<br />
A Isar <strong>Klinik</strong>en<br />
A Maria-Theresia-<strong>Klinik</strong>,Fachklinik für Chirurgie<br />
A <strong>Klinik</strong>um der Universität <strong>München</strong>, Innenstadt/Großhadern<br />
A Privatklinik Josephinum<br />
A Rotkreuzklinikum<br />
A <strong>Klinik</strong>um Dritter Orden<br />
A Krankenhaus Barmherzige Brüder <strong>München</strong><br />
A <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong> Pasing<br />
A Chirurgische <strong>Klinik</strong> Dr. Rinecker<br />
A Krankenhaus Martha-Maria<br />
A <strong>Klinik</strong>um rechts der Isar der TU <strong>München</strong><br />
A Chirurgische <strong>Klinik</strong> <strong>München</strong>-Bogenhausen<br />
A Schreiber <strong>Klinik</strong><br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Neuperlach<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Bogenhausen<br />
A Paracelsus-<strong>Klinik</strong>,StandortKlingsorstraße<br />
A Wolfart-<strong>Klinik</strong> Gräfelfing<br />
A <strong>Klinik</strong>um Starnberg<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Schwabing (Ein Zielwert<br />
nicht erreicht – nach Prüfung aber als unauffällig eingestuft)<br />
A <strong>Klinik</strong> <strong>München</strong> Perlach<br />
A Städtische <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Harlaching<br />
A Diakoniewerk <strong>München</strong>-Maxvorstadt<br />
Diese <strong>Klinik</strong>en werden im nächstenJahr erneut geprüft<br />
ihre Zielwerte diesmal nicht<br />
erreicht haben, wurden<br />
nach einem so genannten<br />
„strukturierten Dialog“ mit<br />
der bayerischen Landesgeschäftsstelle<br />
für Qualitätssicherung<br />
für „qualitativ unauffällig“<br />
eingestuft – sie<br />
werden allerdings im nächsten<br />
Jahr von der QS „erneut<br />
geprüft“. Tabelle/Darstellung: AZ<br />
„Jetzt istdas Mistviechraus“<br />
Schmerzen bis zur<br />
Ohnmacht:Barbara<br />
Ruther ließ sichdie<br />
Gallenblase entfernen<br />
Barbara Ruther denkt nur<br />
an eines: „In zwei Wochen<br />
muss ichfit sein, da<br />
ist das nächste Jim-Konzert!“<br />
„Jazzkränzchen Immergrün<br />
<strong>München</strong>“ ist das Jazz-Ensemble<br />
ihres Mannes und Barbara<br />
Ruther verpasst keinen Auftritt.<br />
Auch den Termin, an<br />
dem der 67-Jährigen die Gallenblase<br />
im <strong>Klinik</strong>um Neuperlachentfernt<br />
wurde, hat sie an<br />
der Musik ausgerichtet.<br />
Natürlich haben aber auch<br />
die Beschwerden mit der Gallenblase<br />
eine Rolle gespielt -<br />
denn sie wurden immer<br />
schlimmer.„Ichwar sehr jung,<br />
als die Gallensteine diagnostiziert<br />
worden“, sagt sie. An die<br />
Koliken hattesichsichfastgewöhnt,<br />
dann krümmte essie<br />
vor Schmerzen, konnte kaum<br />
atmen. Doch zueiner Operation<br />
überwand sie sich lange<br />
nicht. „Ich bin jährlich zuden<br />
Routinechecks gegangen“,<br />
mein Hausarzt wollte immer<br />
wissen, ob ich Beschwerden<br />
habe. Ichverneinte.“<br />
Dann traten die Koliken wiederholt<br />
in Verbindung mit einer<br />
Magen-Darm-Grippe auf<br />
– zum erstenMal vordreiJahren<br />
und zuletzt Anfang 2010.<br />
Als der Hausarzt bei einer Untersuchung<br />
erhöhteWerte der<br />
Leber und der Bauchspeicheldrüse<br />
erkannte, entschied er:<br />
„Jetzt müssen die Steine raus.“<br />
In Prien wurde ein Stent gelegt,<br />
um eine Entzündung der<br />
Bauchspeicheldrüse zu verhindern.<br />
Eine Woche später dann<br />
die OP in Neuperlach, mit einer<br />
Woche Bettruhe. Die Patientin<br />
ist glücklich, dass das<br />
„Mistviech“ endlich draußen<br />
ist. Aufihrem Nachttischsteht<br />
ein Schälchen mit den entfernten<br />
Gallensteinen. Sie lacht:<br />
„Vielleicht sollteich den Musikern<br />
mal vorschlagen, dass sie<br />
damit ihre Rasseln füllen.“ va<br />
Barbara Ruther hat sich im <strong>Klinik</strong>um Neuperlach die Gallenblase<br />
entfernen lassen.<br />
Foto: Ronald Zimmermann
C<br />
12 AZ-SERIE ABENDZEITUNG DIENSTAG, 29.6.2010 WWW.ABENDZEITUNG.DE<br />
UnabhängigeVermittler: Patientenfürsprecher verbessern die Qualität von<strong>Klinik</strong>en<br />
Die Frauenklinik Taxisstraße des Rotkreuzklinikums. Die Paracelsus-<strong>Klinik</strong>, Standort Klingsorstraße.<br />
Isar <strong>Klinik</strong>en mit Isar Medizin Zentrum in der Sonnenstraße. Krankenhaus Martha-Maria. Fotos: Mike Schmalz<br />
Die Anwälteder Patienten<br />
Aktiv für die Rechte der Kranken: Der Münchner<br />
<strong>Gesundheitsladen</strong> erklärt, warum unabhängige<br />
Patientenfürsprecher ein wichtiges Kriterium<br />
zur Beurteilung der Qualität einer <strong>Klinik</strong> sind<br />
Sie sind Anwälteder Patienten,<br />
gehen Beschwerden<br />
genauso nachwie Behandlungsfehlern<br />
und machen darüber<br />
hinaus Verbesserungsvorschläge:<br />
Für Peter Friemelt<br />
vom „<strong>Gesundheitsladen</strong> <strong>München</strong>“<br />
istdie Existenz eines unabhängigen<br />
Patientenfürsprechers<br />
(PFS) deshalb ein wichtigesQualitäts-Kriterium<br />
zur Beurteilung<br />
einer <strong>Klinik</strong>. In der<br />
Abendzeitung erklärt der Mitarbeiter<br />
des gemeinnützigen<br />
Informations- und Kommunikationszentrums<br />
für Patienten,<br />
was Profis unter einer unabhängigen<br />
Patientenunterstützung<br />
verstehen. Undwas <strong>Klinik</strong>enund<br />
Politik in Zukunftbesser<br />
machen können:<br />
A Wirklich unabhängige Patientenfürsprecher/innen<br />
gibt<br />
es nur im Stadtklinikum <strong>München</strong><br />
(in den <strong>Klinik</strong>en Bogenhausen,<br />
Harlaching, Neuperlach,<br />
Schwabing und Thalkirchner<br />
Straße) und in den Bezirkskliniken;<br />
dort erfolgt die Auswahl<br />
allerdings nach Vorschlag<br />
der <strong>Klinik</strong>leitung durch den Bezirksrat.<br />
Im <strong>Klinik</strong>um rechts<br />
der Isar wirddie PFS-Stelle von<br />
der Leitung besetzt.<br />
Patientenfürsprecher<br />
unterliegennicht der<br />
Hierarchie der <strong>Klinik</strong><br />
Das so genannte Münchner<br />
Modell im Stadtklinikum <strong>München</strong><br />
istdeshalb besonders hervorzuheben.<br />
Bei der Auswahl<br />
sind keine Vertreter des <strong>Klinik</strong>ums<br />
beteiligt. Die Patientenfürsprecher<br />
sind an keinen<br />
Dienstweg gebunden, sie können<br />
direkt und in jedem Stadium<br />
eingreifen und sich für<br />
die Patienten einsetzen. Sie unterliegen<br />
also nicht der Hierarchie<br />
des <strong>Klinik</strong>ums und können<br />
frei im Haus agieren. Ihre<br />
Erfahrungen werden jährlich<br />
dem Stadtrat berichtet.Sie können<br />
sich regelmäßig fortbilden,<br />
auf monatlichen Treffen<br />
austauschen und erhalten Beratung.<br />
A Manche <strong>Klinik</strong>en haben Patientenfürsprecher,<br />
die gleichzeitig<br />
Mitarbeiter der <strong>Klinik</strong><br />
sind. Das finden wir problematisch,<br />
aber immerhin gibt es<br />
spezielle Ansprechpersonen<br />
für die Patienten.<br />
Zu den <strong>Klinik</strong>en ohne PFS:<br />
A In vielen <strong>Klinik</strong>en gibt es nur<br />
KLINIK-INFOS IM NETZ<br />
<strong>Klinik</strong>portale im Internet<br />
Werdie Qualität von<strong>Klinik</strong>en<br />
bewertenwill, kann<br />
auch aufvielen Webseiten<br />
wichtigeInformationen<br />
finden: Dort erfolgt die<br />
Suche meistnach Ort und<br />
Postleitzahl – zum Teil<br />
listendie Portaledie kompletten<br />
Qualitätsberichte<br />
der <strong>Klinik</strong>en auf(spannend<br />
istdabei vor allem die<br />
Rubrik C„Qualitätssicherung“).<br />
Der Münchner<br />
<strong>Klinik</strong>-<strong>Report</strong><br />
AZ-SERIE FOLGE 8<br />
Der <strong>Klinik</strong>-<strong>Report</strong> ist ein<br />
Kooperationsprojekt der<br />
AZ mit der Techniker<br />
Krankenkasse (TK) in<br />
Bayern und dem <strong>Gesundheitsladen</strong><br />
<strong>München</strong><br />
eininternes Beschwerdemanagement.<br />
Oftwerden Beschwerden<br />
dabei direkt vomQualitätsmanagement<br />
(QM) bearbeitet.<br />
Das finden wir das Mindeste,<br />
waseine <strong>Klinik</strong> anbietensollte,<br />
auch wenn man hier von einem<br />
von der <strong>Klinik</strong>leitung abhängigen<br />
Modell sprechen<br />
muss. Aber <strong>Klinik</strong>en mit Beschwerdemanagement<br />
gewährleisten<br />
zumindest, dass<br />
eine Person für die Beschwerdebearbeitung<br />
zuständig ist,<br />
die normalerweise nicht Teil<br />
der <strong>Klinik</strong>leitung ist. Die Unabhängigkeit<br />
istdurch die Anbindung<br />
an die <strong>Klinik</strong> allerdings<br />
nicht gewährleistet.<br />
In manchen <strong>Klinik</strong>en ist das<br />
QM selbstfür die Beschwerden<br />
zuständig. Natürlich sind Beschwerden<br />
und deren Bearbeitung<br />
ein Teil der Qualitätssicherung.<br />
Besser finden wir aber,<br />
wenn es eine gesonderte Beschwerdemanagementabteilung<br />
gibt, die eng mit dem QM<br />
zusammenarbeitet. Denn auch<br />
das QM ist Teil der <strong>Klinik</strong> und<br />
damit nicht unabhängig.<br />
A Nicht nachvollziehbar istfür<br />
uns, dass es in <strong>München</strong> noch<br />
sehr viele <strong>Klinik</strong>en ganz ohne<br />
Patientenfürsprache oder Beschwerdemanagement<br />
gibt<br />
(siehe Info-Grafik). Hier sollten<br />
sich die Beschwerdeführer am<br />
besten direkt an die <strong>Klinik</strong>leitung<br />
wenden.<br />
A Wichtig ist bei allen Modellen<br />
der Beschwerdebearbeitung,<br />
wie engagiertdie zuständigen<br />
Mitarbeiter sind. Auch in<br />
einer <strong>Klinik</strong> ohne Patientenfürsprache<br />
oder Beschwerdemanagement<br />
kann der Patient<br />
oder die Patientin zu seinem<br />
Recht kommen und sehr gut<br />
Informative und wichtige<br />
Online-Adressen im Netz:<br />
A www.klinik-lotse.de<br />
A www.tk-online/tk/klinikführer<br />
A www.apotheken-umschau.de<br />
A www.weisse-liste.de<br />
A www.krankenhaus.de<br />
A www.aok-gesundheitsnavi.de<br />
A www.bkk-klinikfinder.de<br />
beraten werden.<br />
Erwartungen und Forderungen<br />
an <strong>Klinik</strong>en und Politik:<br />
A Die <strong>Klinik</strong>en sollten nicht so<br />
defensivmit Beschwerden umgehen:<br />
Denn jede Beschwerde<br />
ist ein Schatz, der die Qualität<br />
verbessern helfen kann.<br />
A Unabhängige Patienten-Unterstützung<br />
muss nicht teuer<br />
sein. Die Einrichtung der unabhängigen<br />
Patientenfürsprache<br />
solltedeshalb in die nächste Reform<br />
des bayerischen Krankenhausgesetzes<br />
als verpflichtend<br />
für alle <strong>Klinik</strong>en aufgenommen<br />
werden.<br />
Michael Backmund<br />
WeitereInfos und Beratung für<br />
Patienten bietetder <strong>Gesundheitsladen</strong><br />
in seinen Beratungsstellen<br />
an. Für Ratsuchende aus <strong>München</strong><br />
unter:<br />
& 089/772565, Mo 17-20 Uhr,<br />
Mi, Do, Fr 10 -13Uhr.Für<br />
Ratsuchende aus Oberbayern:<br />
& 089/18913722: Di, Mi, Fr 10<br />
-13Uhr und Mi 15-19Uhr.<br />
Krankenhäuser mit unabhängigen Patientenfürsprechern (PFS)<br />
Krankenhäuser mit Beschwerde- (BM) oder Qualitätsmanagement (QM)<br />
Krankenhäuser mit Patientenfürsprechern, die <strong>Klinik</strong>mitarbeiter sind<br />
Keine PFS, BM oder QM; Beschwerden werden von der <strong>Klinik</strong>leitung bearbeitet<br />
Welche <strong>Klinik</strong> hat welches Modell?<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong> Thalkirchner Straße<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Schwabing<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Harlaching<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Bogenhausen<br />
A Städtisches <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>, <strong>Klinik</strong>um Neuperlach<br />
A <strong>Klinik</strong>um rechts der Isar der Technischen Universität <strong>München</strong> (TUM)<br />
A Psychiatrisches Krisenzentrum (Atriumhaus)<br />
A Isar-Amper-<strong>Klinik</strong>um, <strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong>-Ost<br />
A Augenklinik Herzog Carl Theodor<br />
A Paracelsus-<strong>Klinik</strong>,StandortMozartstraße<br />
A Maria-Theresia-<strong>Klinik</strong>/Fachklinik für Chirurgie<br />
A <strong>Klinik</strong>um der Universität <strong>München</strong>, Campus Innenstadt und Großhadern<br />
ATagklinik für psychischKrankedes BRK<br />
A Privatklinik Josephinum<br />
A Rotkreuzklinikum <strong>München</strong><br />
A Deutsches Herzzentrum <strong>München</strong><br />
A Rotkreuzklinikum <strong>München</strong> und Frauenklinik Taxissttraße<br />
A <strong>Klinik</strong>um Dritter Orden<br />
A Krankenhaus Neuwittelsbach/Fachklinik für InnereMedizin<br />
A Diakoniewerk <strong>München</strong>-Maxvorstadt<br />
A Neurologisches Krankenhaus <strong>München</strong> AKUT<br />
A<strong>Klinik</strong>um <strong>München</strong> Pasing<br />
A Kinderzentrum <strong>München</strong><br />
A Dynamisch-Psychiatrische <strong>Klinik</strong> Menterschwaige<br />
A Orthozentrum <strong>München</strong>-Harlaching<br />
A <strong>Klinik</strong> <strong>München</strong> Perlach<br />
A <strong>Klinik</strong>um Starnberg<br />
A Interne <strong>Klinik</strong> Dr.Agirov Kempfenhausen<br />
A Marianne-Strauß-<strong>Klinik</strong><br />
A AirportClinic <strong>München</strong>-Flughafen<br />
A <strong>Klinik</strong> Augustinum <strong>München</strong><br />
A Isar <strong>Klinik</strong>en<br />
A ArtemedFachklinik <strong>München</strong> (<strong>Klinik</strong> für Venenchirurgie)<br />
A Frauenklinik Dr.Geisenhofer<br />
A Krankenhaus Barmherzige Brüder <strong>München</strong><br />
A Clinic Dr.Decker<br />
A Max-Planck-Institut für Psychiatrie<br />
A Frauenklinik Dr.Wilhelm Krüsmann<br />
A Internistische <strong>Klinik</strong> Dr.Müller<br />
A Chirurgische <strong>Klinik</strong> Dr. Rinecker<br />
A Krankenhaus Martha-Maria <strong>München</strong><br />
A Sana-<strong>Klinik</strong>en Solln und -Sendling<br />
A Heckscher-<strong>Klinik</strong>um<br />
A Krankenhaus für Naturheilweisen, Seybothstrasse<br />
A Chirurgische <strong>Klinik</strong> <strong>München</strong>-Bogenhausen<br />
A HNO-<strong>Klinik</strong> Bogenhausen Dr.Gaertner<br />
A Schreiber <strong>Klinik</strong><br />
A Arabella-<strong>Klinik</strong><br />
A Paracelsus-<strong>Klinik</strong>,StandortKlingsorstraße<br />
A Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Gauting<br />
A Asklepios Fachkliniken <strong>München</strong>-Gauting<br />
A Urologische <strong>Klinik</strong> Dr.Castringius <strong>München</strong>-Planegg<br />
A Wolfart-<strong>Klinik</strong> Gräfelfing<br />
Hygiene ist die Basis für mehr Patientensicherheit: Die Techniker Krankenkasse unterstützt deshalb die Aktion „Saubere Hände“.<br />
WO UND WIE KÖ NNEN PATIENTEN IHRE RECHTE DURCHSETZEN?<br />
Diese Tabelle ist das Ergebnis<br />
einer umfangreichen<br />
Befragung aller Münchner<br />
<strong>Klinik</strong>en, die die Mitarbeiter<br />
des <strong>Gesundheitsladen</strong>s<br />
<strong>München</strong> im Januar und<br />
Februar 2010 durchgeführt<br />
haben. Quelle: <strong>Gesundheitsladen</strong><br />
<strong>München</strong>/Grafik: AZ<br />
Zu den <strong>Klinik</strong>en gibt es Korrekturen, bitte nächste Seite beachten<br />
„SaubereHände"<br />
gegenKeime<br />
In <strong>München</strong> nehmen<br />
erstzwölf Häuser an<br />
der Aktion für mehr<br />
Hygiene in <strong>Klinik</strong>en teil<br />
Die gefährlichen „Krankenhaus-Keime“<br />
sind<br />
auf dem Vormarsch –<br />
doch in vielen <strong>Klinik</strong>en passiertnochzuwenig:<br />
Bisher beteiligt<br />
sich nur jedes Neunte<br />
der rund 370 bayerischen<br />
Krankenhäuser an der Initiative<br />
„Aktion Saubere Hände<br />
(ASH)“,die die Techniker Krankenkasse<br />
(TK) als Partner unterstützt.<br />
Bundesweit ist es<br />
schon fast jedes Dritte.<br />
Laut Medizinexperten erkranken<br />
im Schnitt drei bis<br />
fünf Prozent der Krankenhauspatienten<br />
an so genannten nosokomialen<br />
Infektionen, die<br />
sie sich inder <strong>Klinik</strong> erwerben.<br />
In Risikobereichen, wie<br />
Intensivstationen, sind es sogarüber15Prozent.<br />
Alleine in<br />
Bayern sind demnach jährlich<br />
mindestens 70 000 Menschen<br />
betroffen. Etwa jede zehnte<br />
dieser Infektionen endet tödlich.<br />
Von 49<strong>Klinik</strong>en in <strong>München</strong><br />
und Umland nehmen<br />
trotzdem nur zwölf Häuser an<br />
der Aktion Saubere Hände teil<br />
– darunter alle fünf städtischen<br />
<strong>Klinik</strong>en. „Konsequente<br />
Händedesinfektion ist eine<br />
der wichtigsten Maßnahmen,<br />
um die Infektionen zu reduzieren.<br />
Es erspartden Erkrankten<br />
viel Leid“,sagt Christian Bredl,<br />
Leiter der TK in Bayern.<br />
„Konsequente<br />
Händedesinfektion<br />
erspartviel Leid“<br />
Foto: dpa<br />
Eine Infektion mit den<br />
<strong>Klinik</strong>-Keimen kostet<br />
bis zu 10 000 Euro<br />
Besonders gefährlich ist der<br />
„Methicillin resistenteStaphylococcus<br />
aureus“ (MRSA). Dieser<br />
gegenüber Antibiotika multiresistente<br />
Erreger verursacht<br />
jedes Jahr laut Bundesärztekammer<br />
rund 20 000 Infektionen<br />
im Krankenhaus –<br />
mit steigender Tendenz.<br />
Nach Auswertungen der TK<br />
ist die Zahl der <strong>Klinik</strong>behandlungen<br />
in Bayern aufgrund<br />
multiresistenter Erreger von<br />
2006 bis 2009 um 130 Prozent<br />
gestiegen. Dabei haben<br />
sich die Fälle auf speziellen<br />
Isolierstationen in dieser Zeit<br />
fast verdoppelt. Bredl fordert<br />
bessere Hygiene als Basis für<br />
mehr Patientensicherheit. Er<br />
appelliertdaher an die bayerischen<br />
Krankenhäuser, sich<br />
endlich bei der ASH-Kampagne<br />
zu engagieren. Nutzen hätten<br />
aber nicht nur die Patienten,<br />
sondern auch die <strong>Klinik</strong>en.<br />
Nach aktuellen wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen<br />
verursacht eine MRSA-Infektion<br />
Zusatzkosten von bis zu<br />
10 000 Euro für das Krankenhaus.<br />
Daher solltejedeEinrichtung<br />
den konsequenten Einsatz<br />
von MRSA-Schnelltests<br />
prüfen, um so eine Ausbreitung<br />
von <strong>Klinik</strong>keimen frühzeitig<br />
zu unterbinden.<br />
Auch die Patienten sollten<br />
sich aktiv einbringen, rät<br />
Bredl. „Informierte, mündige<br />
Bürger können sich beispielsweise<br />
vor der Operation eine<br />
Zweitmeinung einholen, ob<br />
der Eingriff überhaupt notwendig<br />
ist." Ebenso kann jeder<br />
im Internet die ASH-<strong>Klinik</strong>en<br />
einsehen. Ein Verzeichnis<br />
istunter www.aktion-sauberehaende.de<br />
oder www.tk-online.de/klinikfuehrer<br />
zu finden.<br />
Die teilnehmenden <strong>Klinik</strong>en<br />
sind in der Rubrik Auszeichnungen<br />
& Projekte mit<br />
dem ASH-Logo versehen. mb
Korrekturen zu den Beschwerdemöglichkeiten in den <strong>Klinik</strong>en:<br />
- Stadtklinikum <strong>München</strong> hat neben den Patientenfürsprechern auch ein Qualitätsund<br />
Beschwerdemanagement, fallen also zusätzlich unter die Kategorie gelb.<br />
- Sanakliniken Solln und Sendling verfügen über ein Qualitäts- und Beschwerdemanagement,<br />
fallen also unter die Kategorie gelb.<br />
- Schreiberklinik verfügt über ein Qualitäts- und Beschwerdemanagement,<br />
fällt also unter die Kategorie gelb.<br />
- Paracelsusklinik ist jetzt nur noch in der Klingsorstraße.<br />
Generell gilt:<br />
In der Ausgabe über Patientenfürsprecher (29.6.) wurde die Gruppe der <strong>Klinik</strong>en<br />
ohne spezialisiertes Beschwerdemanagement bezeichnet als<br />
"Kein Patientenfürsprecher, Beschwerdemanagement oder Qualitätsmanagement".<br />
Das ist insofern missverständlich, als dass diese <strong>Klinik</strong>en natürlich ein Qualitätsmanagement<br />
haben können. Allerdings werden in diesen grau markierten <strong>Klinik</strong>en Beschwerden<br />
direkt von der <strong>Klinik</strong>leitung bearbeitet .<br />
Stand 30.6.2010