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Das Nervensystem - Kofosu!

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Berlin, 2008<br />

<strong>Das</strong> <strong>Nervensystem</strong><br />

Referent: Kwaku


Gliederung<br />

Kapitel:<br />

Grundlagen und Definitionen<br />

Anatomie des <strong>Nervensystem</strong>s<br />

Physiologie des <strong>Nervensystem</strong>s<br />

<strong>Das</strong> vegetative <strong>Nervensystem</strong> – VNS


1. Grundlagen und Definitionen


<strong>Das</strong> <strong>Nervensystem</strong><br />

Definition:<br />

Gesamtheit aller Nervenzellen in einem Organismus, mit<br />

der Aufgabe Informationen über die Umwelt und den<br />

Organismus aufzunehmen, zu verarbeiten und Reaktionen<br />

des Organismus zu veranlassen, um möglichst optimal auf<br />

Veränderungen zu reagieren<br />

3 Hauptfunktionen:<br />

Reizaufnahme<br />

Reizintegration, Interpretation, Handlungsplanung<br />

Bewegungssteuerung


Generelle Funktionsweise:<br />

<strong>Das</strong> <strong>Nervensystem</strong>


Einteilung des <strong>Nervensystem</strong>s<br />

Zentrales <strong>Nervensystem</strong> (ZNS):<br />

Gehirn<br />

Rückenmark<br />

Peripheres <strong>Nervensystem</strong> (PNS):<br />

Hirnnerven<br />

Spinalnerven<br />

Leitungsbahnen<br />

weitere Unterteilung in<br />

- somatisches NS: willkürliche motorische Steuerung, sensible Wahrnehmung<br />

- vegetatives NS: unbewußte unwillkürliche Steuerung der inneren Organe


2. Anatomie des<br />

<strong>Nervensystem</strong>s


Gehirn<br />

Laterale Ansicht:<br />

Frontallappen<br />

Parietallappen<br />

Occipital<br />

lappen<br />

Temporallappen


Medianschnitt:<br />

Gehirn


Gefäßversorgung:<br />

Gehirn


Hirnhäute


Hirnventrikel


Hirnnerven<br />

Die 12 Hirnnerven:<br />

Nr. Name des Nervs Versorgungsgebiet<br />

I N. olfactorius (Riechnerv) Bestandteil der Riechbahn zum Großhirn,<br />

Riechschleimhaut der Nase<br />

II N. opticus (Sehnerv) Bestandteil der Sehbahn zum Großhirn,<br />

Netzhaut des Auges<br />

III<br />

N. oculomotorius (Augenbewegungsnerv) äußere und innere Augenmuskeln<br />

IV N. trochlearis (Augenrollnerv) oberer schräger Augenmuskel<br />

V N. trigeminus (Drillingsnerv) Gesicht, Nasen- und Mundschleimhaut,<br />

Zähne, Kaumuskulatur<br />

VI N. abducens (Augenabziehnerv) äußerer gerader Augenmuskel


Hirnnerven<br />

Die 12 Hirnnerven (Fortsetzung):<br />

Nr. Name des Nervs Versorgungsgebiet<br />

VII N. facialis (Gesichtsnerv) mimische Muskulatur, Zunge,<br />

Speicheldrüsen<br />

VIII<br />

IX<br />

N. vestibulo-cochlearis<br />

(Vorhof-Schnecken-Nerv)<br />

N. glossopharyngeus<br />

(Zungen-Rachen-Nerv)<br />

Schnecke und Labyrinth (Ohr)<br />

Muskulatur und Schleimhaut des Larynx,<br />

Paukenhöhle (Ohr)<br />

X N. vagus (umherschweifender Nerv) Herz, glatte Muskulatur des Magen-Darm-<br />

Trakts, Teile des Ohrs und des Larynx,<br />

fast alle inneren Organe<br />

XI N. accessorius (zusätzlicher Nerv) Muskeln des Halses<br />

XII N. hypoglossus (Unterzungennerv) Zunge


Aufbau:<br />

Die Wirbelsäule


Lage des Rückenmarks


Neuron<br />

Neuron = Nervenzelle<br />

Eine Nervenzelle besteht aus folgenden (Haupt-) Bestandteilen:<br />

• Zellkörper (Soma)<br />

• Dendriten<br />

• Axon<br />

• Synapsen


Neuron<br />

Aufbau:<br />

Soma:<br />

• enthält den Zellkern und einige Zellorganellen<br />

• ist etwa 0,25mm groß<br />

• in ihm werden alle für die Funktion der<br />

Nervenzelle wichtigen Stoffe produziert, wie z.B.<br />

Neurotransmitter<br />

Dendriten:<br />

• nehmen Signale von anderen Neuronen oder<br />

Sinneszellen auf und leiten sie zum Soma weiter<br />

• Dendritenbaum einer einzigen (menschlichen)<br />

Zelle kann mit bis zu 200.000 Fasern anderer<br />

Neuronen in Kontakt stehen


Neuron<br />

Aufbau:<br />

Axon:<br />

• leitet die Signale vom Soma weg hin zu den<br />

Synapsen<br />

• im Soma produzierte Neurotransmitter werden<br />

durch das Axon zu den Synapsen transportiert<br />

• kann je nach Typ der Nervenzelle von 1µm bis<br />

über einen Meter lang sein<br />

• wird von aufeinanderfolgenden Myelinscheiden<br />

umhüllt, die von sog. Ranvier‘schen Schnürringen<br />

unterbrochen werden<br />

Synapsen:<br />

• Verbindungspunkt zwischen zwei Nervenzellen<br />

an dem Reizübertragung meist chemisch erfolgt<br />

• ein Neuron hat bis zu 10.000 Synapsen, das<br />

menschliche Gehirn etwa 1 Billiarde


Neuron<br />

Charakteristische Anordnung der Dendritischen<br />

Fortsätze verschiedener Neurone im ZNS<br />

Kleinhirnrinde<br />

Rückenmark<br />

Großhirnrinde


3. Physiologie


Ruhemembranpotential<br />

Wie die Membranen von anderen Zellen besteht die Membran einer<br />

Nervenzelle aus einer Doppellipidschicht in die Proteine eingelagert sind.<br />

Zu beiden Seiten der Membran sind unter anderem Salze in wässriger<br />

Lösung. Wichtig sind hier NaCl und KCl.


Ruhemembranpotential<br />

Die erste treibende Kraft: Ionenkonzentrationsgradienten<br />

Durch die Natrium – Kalium – Pumpe ist die Konzentration von Natrium außerhalb der Zelle sehr<br />

viel höher als innerhalb. Für die Konzentration von Kalium ist es umgekehrt. Auch für die<br />

Konzentration von Chlorionen bildet sich infolge eines aktiven Transports durch die Membran ein<br />

Konzentrationsungleichgewicht aus. Es bildet sich also über der Membran ein<br />

Konzentrationsgradient aus.<br />

intrazellulär<br />

extrazellulär<br />

Kalium (mmol/l) 120 – 150 4 – 5<br />

Natrium (mmol/l) 5 – 15 140 – 150<br />

Chlor (mmol/l) 4 – 5 120 – 150<br />

Die zweite treibende Kraft: Potentialdifferenz<br />

Da die Natrium – Kalium – Pumpe elektrogen arbeitet, bildet sich über der Membran außerdem<br />

eine Potentialdifferenz aus.


Grundlagen des Ruhepotentials


Aktionspotential<br />

Ablauf des Aktionspotentials<br />

• Wenn die Depolarisation des Membranpotentials einen kritischen Wert erreicht, die sog.<br />

Membranschwelle, öffnen sich die spannungsgesteuerten Ionenkanäle.<br />

• Zunächst öffnen sich die Natriumkanäle und Natrium strömt in die Zelle ein. Die Membran<br />

wird also weiter depolarisiert. Im Sinne einer positiven Rückkopplung werden mehr<br />

Natriumkanäle geöffnet und mehr Natrium strömt ein.<br />

• <strong>Das</strong> Membranpotential nähert sich dem Natrium – Gleichgewichtspotential. <strong>Das</strong><br />

Membranpotential wird positiv und die treibende Kraft für Natrium ist wieder nach außen<br />

gerichtet.<br />

• Die Natriumkanäle inaktivieren sich selbstständig.<br />

• Kurz nach dem Öffnen der Natriumkanäle öffnen sich die Kaliumkanäle, so dass Kalium<br />

aus der Zelle ausströmen kann. Der Kaliumausstrom wächst aber wesentlich langsamer, als<br />

der Natriumeinstrom, und erreicht sein Maximum erst während der Schließung der<br />

Natriumkanäle.<br />

• Auch die Kaliumkanäle inaktivieren sich selbstständig wenn sich das Potential wieder dem<br />

Kaliumgleichgewichtspotential nähert.<br />

• Nach Beendigung des Aktionspotentials kann ein sog. Nachpotential auftreten, das<br />

entweder hyperpolarisierend oder depolarisierend ist.


Aktionspotential<br />

Charakteristika des Aktionspotentials<br />

• Die Amplitude des Aktionspotentials ist unabhängig von der Höhe der Depolarisation. Wird die<br />

Membranschwelle erreicht, wird ein Aktionspotential ausgelöst, andernfalls nicht. Diese<br />

Reaktionsweise wird als „Alles – oder – Nichts – Regel“ bezeichnet.<br />

•Während eines Aktionspotentials kann auch mit hohen Depolarisationen kein weiteres<br />

Aktionspotential ausgelöst werden, da der Natriumeinstrom vom Ausgangspotential abhängt. Erst in<br />

der späten Repolarisationsphase sind die Natriumkanäle zunehmend wieder aktivierbar. Die<br />

Depolarisation muss aber umso höher sein, je früher sie an das vorangegangene Aktionspotential<br />

anschließt. Dieses Phänomen heißt Refraktärität.<br />

Aktivierbarkeit der<br />

Natriumkanäle in<br />

Abhängigkeit vom<br />

Ruhemembran-potential<br />

Aktivierung der<br />

Natriumkanäle in<br />

Abhängigkeit vom Ausmaß<br />

einer raschen Depolarisation<br />

bei unterschiedlichen<br />

extrazellulären<br />

Calciumkonzentrationen


Folgen der Depolarisation einer Synapse


Erregungsübertragung<br />

Elektrische Synapse (gap junction):<br />

• Prä- und Postsynapse sind über Proteine, sog. Connexine, miteinander verbunden<br />

• Connexine bilden einen Tunnel über den Ionen aus dem einen Neuron in das andere gelangen<br />

können<br />

• Erregungsübertragung läuft prinzipiell ab wie Erregungsleitung entlang der Zellmembran eines<br />

einzigen Neurons


Erregungsübertragung<br />

Chemische Synapse<br />

• präsynaptischer Endknopf und postsynaptische Membran sind durch den Synaptischen Spalt<br />

voneinander getrennt<br />

• Erregungsübertragung geschieht mittels chemischer Botenstoffe, den sog. Neurotransmittern


4. <strong>Das</strong> vegetative<br />

<strong>Nervensystem</strong>


Grundlagen<br />

Generell:<br />

Steuerung der Organfunktionen des Körpers<br />

Kontrolle von Atmung, Kreislauf, Verdauung, Fortpflanzungsorgane<br />

Rezeptoren dienen der Steuerung des vegetativen NS<br />

Rezeptortyp<br />

Chemorezeptoren<br />

Druckrezeptoren<br />

Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren)<br />

Funktion<br />

Kontrolle des Blut-pH-Wertes und der<br />

Partialdrücke der Atemgase<br />

Kontrolle des Blutdrucks, Venendrucks,<br />

Füllungszustands von Hohlorganen<br />

Registrierung von Schmerzreizen<br />

Einteilung:<br />

Symphatikus:<br />

- Erhöhung der Leistungsfähigkeit „FIGHT AND FLIGHT“<br />

Parasymphatikus:<br />

- Regeneration des Körpers „REST AND DIGEST“


Übersicht<br />

Einteilung in:<br />

Sympathikus<br />

Parasympathikus


Wirkungsmechanismus<br />

Organ Sympathikus Parasympathikus<br />

Herz<br />

•Sinusknoten<br />

•allgemeine<br />

Leistungssteigerung: positiv<br />

chronotrop<br />

•positiv dromotrop<br />

•positiv inotrop<br />

allgemeine<br />

Leistungsabnahme<br />

•AV-Knoten Frequenzzunahme Frequenzabnahme<br />

•Erregungsleitungssystem Erregungszunahme Erregungsabnahme<br />

•Koronararterien<br />

Vasokonstriktion (α- Vasodilatation<br />

Rezeptoren)<br />

Vasodilatation (β-<br />

Rezeptoren)<br />

•Myokard erhöhtes Minutenvolumen reduziertes Minutenvolumen<br />

Blutgefäße<br />

•Darmgefäße Vasokonstriktion Vasodilatation<br />

•Hautgefäße Vasokonstriktion Vasodilatation<br />

•Gehirngefäße Vasokonstriktion Vasodilatation<br />

•Nierengefäße Vasokonstriktion Vasodilatation<br />

Auge<br />

•Ziliarmuskel Dilatation Kontraktion<br />

•Pupille Mydriasis Miosis


Wirkungsmechanismus<br />

Organ Sympathikus Parasympathikus<br />

Lunge<br />

•Bronchien Bronchodilatation Bronchokonstriktion<br />

•Schleimhaut verminderte Sekretion vermehrte Sekretion<br />

Drüsen<br />

•Tränendrüsen keine Sekretion<br />

•Speicheldrüsen verminderte Sekretion vermehrte Sekretion<br />

•Magendrüsen kaum Sekretion vermehrte Sekretion<br />

•Pankreas verminderte Sekretion vermehrte Sekretion<br />

•Schweißdrüsen verminderte Sekretion keine<br />

Magen-Darm-Trakt<br />

allgemeine Leistungsminderung erhöhte Leistung<br />

•Sphinkter Tonussteigerung Tonusminderung<br />

•Muskulatur Tonussteigerung vermehrte Peristaltik<br />

Leber<br />

Steigerung von<br />

keine<br />

Glukoneogenese und<br />

Glykogenolyse<br />

Gallenblase, Harnblase dilatiert kontrahiert<br />

•Sphinkter Kontraktion Dilatation<br />

•Muskulatur Tonusminderung Tonuserhöhung<br />

Genitalorgane<br />

•männlich Ejakulation Erektion<br />

•weiblich Muskelkontraktion Drüsensekretion<br />

Stoffwechsel erhöht vermindert

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