Aus dem Inhalt: Aus dem Inhalt: - Evangelische Pfarrgemeinde Traun

Unser Pfarrer am Wort
Gottes neue Welt –
mehr als nur ein frommer Wunsch?
Jesus sprach:
Wem gleicht das Reich Gottes, und womit soll ich's vergleichen? Es gleicht einem Senfkorn,
das ein Mensch nahm und in seinen Garten säte; und es wuchs und wurde ein Baum, und die
Vögel des Himmels wohnten in seinen Zweigen. (Lukas 13,18-19)
Ein junger Mann betrat im Traum einen Laden. Hinter der Theke stand ein Engel. Hastig fragte er ihn:
»Was verkaufen Sie, mein Herr?« Der Engel antwortete freundlich: »Alles, was Sie wollen.«
Der junge Mann begann aufzuzählen: »Dann hätte ich gern das Ende aller Kriege in der Welt, bessere
Bedingungen für die Randgruppen der Gesellschaft, Beseitigung der Elendsviertel in Lateinamerika, Arbeit
für die Arbeitslosen, mehr Gemeinschaft und Liebe in der Kirche und...«
Da fiel ihm der Engel ins Wort: »Entschuldigen Sie, junger Mann, Sie haben mich falsch verstanden. Wir
verkaufen keine Früchte, wir verkaufen nur den Samen.«
G
Liebe Leserin, lieber Leser!
ehören Sie auch zu jenen, die sich vom Leben
viel erwarten, hohe Ansprüche stellen und
dabei eine Sehnsucht nach dem Sieg des Guten
im Herzen verspüren? - Das tut der junge Mann
in der kurzen Szene, die oben beschrieben wird
auch! Darin ist er ein typischer Konsument unserer
Zeit: möglichst alles sollte schon fertig sein,
am besten auch käuflich erwerbbar. Und wenn
der eigene Geldbeutel es zulässt, umso besser.
Dann kann er sich getrost zurück lehnen und
das Leben genießen.
So einfach wird es ihm aber nicht gemacht und
so einfach ist es bekanntlich auch für uns nicht.
Die gewaltigen Probleme unserer Welt lassen
sich leider nicht auf Knopfdruck beseitigen. Hingegen
ist aber jedem von uns reichlich von jenem
Samen ausgeteilt, der die vitale Kraft des
Wachsens in sich birgt: die Kraft des Evangeliums,
die Mut, Phantasie und Ideen in uns beflügelt,
Veränderung zum Guten im Geist der Liebe
und des Vertrauens in uns und durch uns hervorruft.
Kleine Ursachen – fähig für große Wirkungen!
Gerade in dieser Zeit nach Pfingsten darf solches
auch unter uns kräftig spürbar werden. So
wünsche ich Ihnen auch für diese Sommerzeit
ein Leben, das aufmerksam wird für die vielfältigen
Talente und Begabungen in Ihnen und auch
Freude dabei verspürt, das, was in Ihnen steckt,
sinnvoll einzusetzen! Der folgende Liedtext lädt
zur eigenen Reflexion ein:
Kleines Senfkorn Hoffnung, mir umsonst geschenkt
Werde ich Dich pflanzen, dass Du weiter wächst,
Dass Du wirst zum Baume, der uns Schatten wirft,
Früchte trägst für alle, alle, die in Ängsten sind.
Kleine Träne Hoffnung, mir umsonst geschenkt
Werde ich Dich weinen, dass Dich jeder sieht,
Dass Du wirst zur Trauer, die uns handeln macht,
Leiden lässt mit allen, allen, die in Nöten sind.
Kleiner Funke Hoffnung, mir umsonst geschenkt
Werde ich Dich nähren, dass Du überspringst,
Dass Du wirst zur Flamme, die uns leuchten kann,
Feuer schlägst in allen, allen, die im Finstern sind.
Kleine Münze Hoffnung, mir umsonst geschenkt
Werde ich Dich teilen, dass Du Zinsen trägst,
Dass Du wirst zur Gabe, die uns leben lässt,
Reichtum selbst für alle, alle, die in Armut sind.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen gesegneten Sommer!
Es grüßt herzlich
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Ihr Pfarrer Hannes Pitters