Berufsbild Arbeitsmediziner(in) - AAm
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<strong>Berufsbild</strong> <strong>Arbeitsmediz<strong>in</strong>er</strong>(<strong>in</strong>)<br />
• Initiieren notwendiger Schritte im Zusammenhang<br />
mit plötzlich auftretenden oder chronischen<br />
Erkrankungen bzw. mit arbeitsbed<strong>in</strong>gten Erkrankungen<br />
und Unfällen sowie Begleiten e<strong>in</strong>geleiteter Maßnahmen<br />
im Zusammenwirken mit den behandelnden<br />
Stellen<br />
• Initiieren, Durchführen bzw. Mitwirken bei Maßnahmen<br />
zur Förderung von Gesundheit und<br />
Leistungsfähigkeit<br />
• Förderung der Eigenverantwortung der Beschäftigten<br />
<strong>in</strong> Fragen der Gesundheit und Sicherheit<br />
• Mitwirkung bei Fragen des Arbeitsplatzwechsels<br />
sowie E<strong>in</strong>gliederung und Wiedere<strong>in</strong>gliederung<br />
Beh<strong>in</strong>derter bzw. gesundheitlich Bee<strong>in</strong>trächtigter <strong>in</strong><br />
den Arbeitsprozess<br />
• Dokumentation und Auswertung der erhobenen<br />
Daten und durchgeführten Maßnahmen<br />
• Qualitätssicherung und Kontrolle der Wirksamkeit der<br />
durchgeführten Maßnahmen<br />
2.1. Modell der E<strong>in</strong>flussfaktoren<br />
Jede(r) Beschäftigte ist Faktoren ausgesetzt, die se<strong>in</strong>e<br />
Gesundheit, se<strong>in</strong>e Bef<strong>in</strong>dlichkeit bzw. se<strong>in</strong>e Leistung<br />
positiv oder negativ bee<strong>in</strong>flussen können, sogenannte<br />
"E<strong>in</strong>flussfaktoren".<br />
Arbeitsmediz<strong>in</strong> setzt nicht erst bei gefährdungsspezifischen<br />
E<strong>in</strong>flussfaktoren an, sondern bereits bei<br />
leistungsm<strong>in</strong>dernden E<strong>in</strong>flussfaktoren auf Physis und<br />
Psyche des(r) Beschäftigten, denn e<strong>in</strong>e reduzierte<br />
Leistungsfähigkeit ist oft e<strong>in</strong> erstes Indiz für die negative<br />
Wirkung e<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>flussfaktors auf den(die) Beschäftigte(n).<br />
Das folgende Modell stellt die E<strong>in</strong>flussfaktoren systematisch<br />
dar:<br />
Abb,1.: System der E<strong>in</strong>flussfaktoren<br />
Die Arbeitsmediz<strong>in</strong> handelt auf Grundlage wissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse und psychosozialer Kompetenz. Bei<br />
der Umsetzung ihrer Erkenntnisse im Betriebsalltag<br />
berücksichtigt sie physische, psychische und soziale<br />
E<strong>in</strong>flüsse im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er ganzheitlichen Betrachtungsweise.<br />
Im Zentrum der Betrachtung stehen die Menschen, auf<br />
die die Faktoren e<strong>in</strong>wirken. Sie s<strong>in</strong>d jedoch auch selbst –<br />
aufgrund ihrer persönlichen Eigenschaften, Kenntnisse,<br />
Fähigkeiten, physischen und psychischen Leistungsvoraussetzungen<br />
– e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>flussfaktor.<br />
"Arbeitsstoffe", "Arbeitsmittel", "Arbeitsumfeld" und zum<br />
Teil "Ablauforganisation" s<strong>in</strong>d Faktoren, die sich vorrangig<br />
auf die physische Gesundheit auswirken. Die<br />
Aspekte „Werte / Ziele / Unternehmenskultur“, "Aufbauorganisation"<br />
und „Ablauforganisation“ führen zwar nicht<br />
unmittelbar zu physischen Gefährdungen, Missstände <strong>in</strong><br />
diesen Bereichen können jedoch längerfristig ebenfalls<br />
zu körperlichen Erkrankungen führen. Jedenfalls haben<br />
sie wesentlichen E<strong>in</strong>fluss auf die psychische Leistungsfähigkeit<br />
der Menschen.<br />
Das System der E<strong>in</strong>flussfaktoren bildet die Basis für den<br />
arbeitsmediz<strong>in</strong>ischen Handlungsprozess, denn jede<br />
arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Handlung resultiert letztendlich aus<br />
dem Vorhandense<strong>in</strong> bestimmter E<strong>in</strong>flussfaktoren bzw.<br />
deren Wechselwirkung im jeweiligen Betrieb.<br />
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