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Berufsbild Arbeitsmediziner(in) - AAm

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<strong>Berufsbild</strong> <strong>Arbeitsmediz<strong>in</strong>er</strong>(<strong>in</strong>)<br />

2.2.Methoden der Arbeitsmediz<strong>in</strong><br />

Schritt 2a) Analyse der identifizierten E<strong>in</strong>flussfaktoren<br />

2.2.1. Der arbeitsmediz<strong>in</strong>ische<br />

Handlungsprozess<br />

Trotz der Vielfältigkeit der e<strong>in</strong>zelnen arbeitsmediz<strong>in</strong>ischen<br />

Tätigkeiten ist es möglich, diese auf e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen<br />

Prozess zu verdichten und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em allgeme<strong>in</strong>en Prozessablauf<br />

darzustellen.<br />

Die Spirale des arbeitsmediz<strong>in</strong>ischen Prozessablaufs<br />

beg<strong>in</strong>nt sich zu drehen, wenn e<strong>in</strong>es der folgenden Ereignisse<br />

e<strong>in</strong>tritt:<br />

Nach Feststellung der Art der vorhandenen E<strong>in</strong>flussfaktoren<br />

analysieren <strong>Arbeitsmediz<strong>in</strong>er</strong>(<strong>in</strong>nen) die quantitative<br />

Ausprägung der identifizierten E<strong>in</strong>flussfaktoren.<br />

Dies erfolgt <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren<br />

(Sicherheitsfachkräfte, Toxikolog(<strong>in</strong>n)en, (Arbeits-)<br />

Psycholog(<strong>in</strong>n)en etc.) z.B. durch Messungen physikalischer<br />

Größen, Schadstoffkonzentrationen, durch Fragebögen,<br />

standardisierte Interviews, persönliche Gespräche<br />

oder sonstige Erhebungs<strong>in</strong>strumente.<br />

• Aufnahme der arbeitsmediz<strong>in</strong>ischen Tätigkeit<br />

• Ersterfassung bzw. Änderung sowie regelmäßige<br />

Überprüfung der E<strong>in</strong>flussfaktoren und die damit verbundene<br />

Gefährdungs- und Risikobeurteilung<br />

• Wahrnehmung von psycho-sozialen Störfaktoren<br />

• Auftreten e<strong>in</strong>er Leistungsm<strong>in</strong>derung<br />

• Auftreten von Erkrankungen, wenn der begründete<br />

Verdacht besteht, dass sie arbeitsbed<strong>in</strong>gt s<strong>in</strong>d<br />

• Unfälle bzw. Be<strong>in</strong>aheunfälle<br />

• Wiedere<strong>in</strong>gliederungsbedarf von Beschäftigten<br />

• sonstige Umstände oder Ereignisse, die auf e<strong>in</strong>e<br />

negative Auswirkung auf Leistungsfähigkeit, Sicherheit<br />

oder Gesundheit der Beschäftigten schließen<br />

lassen<br />

• sonstige Beratungsanliegen und Anfragen von<br />

Arbeitnehmer(<strong>in</strong>ne)n, Arbeitgeber(<strong>in</strong>ne)n sowie<br />

Behörden und Institutionen<br />

• Änderung gesetzlicher Regelungen bzw. wissenschaftlicher<br />

Standards<br />

Schritt 1) Identifikation der E<strong>in</strong>flussfaktoren<br />

Anschließend bewerten <strong>Arbeitsmediz<strong>in</strong>er</strong>(<strong>in</strong>nen) die<br />

identifizierten und analysierten E<strong>in</strong>flussfaktoren; d.h., sie<br />

beurteilen, <strong>in</strong>wieweit die vorhandenen E<strong>in</strong>flussfaktoren<br />

Leistung und Gesundheit bee<strong>in</strong>flussen können, und entscheiden,<br />

ob die Intensität und Dauer der E<strong>in</strong>wirkung des<br />

jeweiligen E<strong>in</strong>flussfaktors weitere arbeitsmediz<strong>in</strong>ische<br />

Handlungen erforderlich machen. Entscheidungsgrundlage<br />

ist e<strong>in</strong> Vergleich zwischen den betriebsspezifischen<br />

Analyseergebnissen mit anerkannten Standards<br />

bzw. gesetzlichen Vorschriften.<br />

Schritt 2b) Analyse des Leistungspotentials des(r)<br />

Beschäftigten<br />

Nach Feststellung von Art und Ausprägung der vorhandenen<br />

E<strong>in</strong>flussfaktoren bzw. der möglichen Auswirkungen<br />

auf die Beschäftigten untersuchen <strong>Arbeitsmediz<strong>in</strong>er</strong>(<strong>in</strong>nen)<br />

die <strong>in</strong>dividuellen körperlichen und<br />

psycho-mentalen Voraussetzungen der von den jeweiligen<br />

E<strong>in</strong>flussfaktoren betroffenen Beschäftigten, und<br />

ermitteln damit das Leistungs- bzw. Risikopotential.<br />

<strong>Arbeitsmediz<strong>in</strong>er</strong>(<strong>in</strong>nen) eruieren, welche E<strong>in</strong>flussfaktoren<br />

auf Leistung und Gesundheit der Beschäftigten<br />

im jeweiligen Betrieb bzw. an e<strong>in</strong>zelnen Arbeitsplätzen<br />

vorhanden s<strong>in</strong>d. Dies ist e<strong>in</strong>e "qualitative" Erhebung der<br />

E<strong>in</strong>flussfaktoren.<br />

Sie erfolgt <strong>in</strong> der Regel durch persönliche Wahrnehmung<br />

der Arbeitsplatzverhältnisse vor Ort sowie durch Gespräche<br />

mit anderen Fachleuten (Sicherheitsfachkräfte<br />

etc.) und den Beschäftigten. Dabei holen <strong>Arbeitsmediz<strong>in</strong>er</strong>(<strong>in</strong>nen)<br />

Informationen über sämtliche relevante<br />

E<strong>in</strong>flussfaktoren (siehe Abb.1) e<strong>in</strong>. Sie ergänzen diese<br />

Informationen durch E<strong>in</strong>sichtnahme <strong>in</strong> vorhandene oder<br />

Beschaffung neuer Unterlagen.<br />

Dazu führen sie arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Untersuchungen<br />

(z.B. funktionsdiagnostische Untersuchungen) durch und<br />

führen ärztliche Gespräche. Damit erheben sie e<strong>in</strong>en aus<br />

fachlicher Sicht objektiven physischen und psychomentalen<br />

Beanspruchungsstatus des(r) Beschäftigten.<br />

Dabei halten sie auch die subjektive Beurteilung des(r)<br />

Beschäftigten fest. Zudem erheben sie präventivmediz<strong>in</strong>isch<br />

relevante berufliche und außerberufliche Faktoren.<br />

Im Falle des Verdachts auf gesundheitliche<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigungen <strong>in</strong>itiieren <strong>Arbeitsmediz<strong>in</strong>er</strong>(<strong>in</strong>nen) die<br />

nötigen weiteren Schritte zur Abklärung bzw. Therapie<br />

und begleiten e<strong>in</strong>geleitete Maßnahmen im Zusammenwirken<br />

mit den behandelnden Stellen.<br />

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