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Der Neokapitalismus ein Auslaufmodell

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I. Kapitel: — <strong>Der</strong> <strong>Neokapitalismus</strong> <strong>ein</strong> <strong>Auslaufmodell</strong><br />

1. 2 Die verfügbaren Einkommen sind ungleich verteilt<br />

Die umfangreichen Armuts- und Reichtumsberichte der Bundesregierung 1 sprechen<br />

Bände. Verfügbare Einkommen, Ersparnisse und Vermögen sind extrem ungleich<br />

verteilt. <strong>Der</strong> erste Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung zeigt<br />

<strong>ein</strong>e klaffende Schere der für westdeutsche Haushalte verfügbaren Einkommen. Das<br />

untere Quantil 2 der nach dem verfügbaren Einkommen geordneten Haushalte<br />

musste 1998 mit durchschnittlich 22,2 Tsd. DM (11,4 €) ihren Lebensunterhalt<br />

bestreiten (vgl. Grafik 2), dem oberen Quantil stand fast das 6 fache zur Verfügung<br />

(66,5 Tsd. €).<br />

Durchschnittlich verfügbares<br />

Einkommen/Jahr westdeutscher Haushalte<br />

in Tsd. DM 1998<br />

nach Quantilen der nach dem verfügbaren Einkommen geordneten<br />

Haushalte<br />

Grafik 2<br />

22,2<br />

130<br />

77,2<br />

38,1<br />

55<br />

Quelle: Erster Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung<br />

1./5<br />

2./5<br />

3./5<br />

4./5<br />

5./5<br />

Im zweiten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung zur Einkommensverteilung<br />

heißt es: „Festzustellen ist <strong>ein</strong> Trend zunehmender Streuung der Brutto<strong>ein</strong>kommen,<br />

also zunehmender Ungleichheit, die vor allem auf die Zunahme der Teilzeitbeschäftigung<br />

geringeren Umfangs, insbesondere bei Frauen zurückgeführt werden<br />

kann. … Aber selbst wenn nur Vollzeitentgelte betrachtet werden ... bleibt der<br />

beobachtete Trend <strong>ein</strong>er gestiegenen Spreizung auf dieser Ebene des Einkommensprozesses<br />

bestehen, wenn auch in abgeschwächter Form.“<br />

1 Bundesregierung: Lebenslagen in Deutschland • Erster Armuts- und Reichtumsbericht 2001<br />

• Zweiter Armuts- und Reichtumsbericht 2005<br />

• Dritter Armuts- und Reichtumsbericht 2008<br />

2 Quantile und Dezile sind <strong>ein</strong> Streuungsmaß in der Statistik. Sie bestimmen Punkte <strong>ein</strong>er nach Rang<br />

oder Größe der Einzelwerte sortierten statistischen Verteilung. Werden z.B. die privaten Haushalte<br />

nach der Höhe ihrer verfügbaren Einkomme bzw. nach der Höhe ihrer durchschnittlichen Ersparnis<br />

sortiert und dann in mehrere gleich große Teile unterteilt, so spricht man von Quintelen (5 Teile)<br />

bzw. von Dezilen (10 Teile).<br />

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