07.11.2013 Aufrufe

Brand- und Explosionsverhütung in Holzspänesilos

Brand- und Explosionsverhütung in Holzspänesilos

Brand- und Explosionsverhütung in Holzspänesilos

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

KAPITEL 9<br />

Explosionsdruckentlastung<br />

Im Fall e<strong>in</strong>er Explosion kann der Druck durch Öffnungen, die <strong>in</strong> die<br />

Außenkonstruktion des Behälters e<strong>in</strong>gebaut <strong>und</strong> mit entsprechenden<br />

Verschlüssen versehen s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong>s Freie entweichen.<br />

Für die Bemessung s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> R<strong>und</strong>schreiben des M<strong>in</strong>isteriums oder<br />

die entsprechende VDI- bzw. NFPI- Norm anzuwenden, die im Anhang<br />

genannt s<strong>in</strong>d.<br />

Druckentlastungsflächen für Späne- <strong>und</strong> Filterräume müssen<br />

immer getrennt bemessen werden. Die Druckentlastungsflächen<br />

müssen immer frei se<strong>in</strong> <strong>und</strong> dürfen nicht durch Späne verstopft<br />

werden.<br />

Es existieren auch Explosionsunterdrückungs- Anlagen, die jedoch<br />

nicht weit verbreitet s<strong>in</strong>d. Die betreffenden Anlagenteile s<strong>in</strong>d unter<br />

Berücksichtigung des bei Explosionen höchstmöglichen Initialdrucks<br />

zu bemessen. Herstellerangaben müssen unbed<strong>in</strong>gt berücksichtigt<br />

werden.<br />

Bei e<strong>in</strong>er symmetrischen Struktur hat e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige große Druckentlastungsfläche<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich die selbe Wirkung wie mehrere<br />

kle<strong>in</strong>ere Öffnungen mit gleicher Gesamtfläche.<br />

Druckentlastungen ohne Verschluss s<strong>in</strong>d wirksamer als Druckentlastungen<br />

mit leichten Verschlüssen.<br />

Die Trägheit des Verschlusses ist unerheblich, wenn se<strong>in</strong>e Masse<br />

weniger als 12 Kg/m² der Druckentlastungsfläche beträgt.<br />

Schließpaneele dürfen ke<strong>in</strong>esfalls e<strong>in</strong>e Masse von mehr als 20<br />

Kg/m² aufweisen. Es darf nicht dazu kommen, dass die Schließpaneele<br />

zu Geschossen werden. Aus diesem Gr<strong>und</strong> müssen sie fest<br />

<strong>in</strong> der Struktur verankert se<strong>in</strong>.<br />

Im Allgeme<strong>in</strong>en ist die bei e<strong>in</strong>er Verpuffung vorhandene Staubmenge<br />

viel größer als die Menge, die mit der Luft reagieren kann, <strong>und</strong><br />

verbrennt daher nicht vollständig.<br />

Folglich wird bei der Druckentlastung viel unverbrannter Staub ausgestoßen.<br />

Sobald sich dieser Staub mit der Außenluft vermischt,<br />

kann e<strong>in</strong>e Verbrennung erfolgen <strong>und</strong> e<strong>in</strong> sogenannter „Feuerball“<br />

entstehen.<br />

Bei e<strong>in</strong>em Versuch wurde e<strong>in</strong> von e<strong>in</strong>er Staubexplosion erzeugter<br />

Feuerball beobachtet, der sich bis zu 4 m unterhalb der Entlüftungsöffnung<br />

<strong>und</strong> ungefähr 15 m nach außen erstreckte. E<strong>in</strong><br />

Mensch, der sich <strong>in</strong> diesem Bereich aufhält, hat nur äußerst ger<strong>in</strong>ge<br />

Überlebenschancen.<br />

Die Lage der Berstscheiben für die Feuerbälle, die sehr groß werden<br />

können, muss sorgfältig geplant werden, um die Gefährdung<br />

von Personen <strong>und</strong> die Beschädigung von Gegenständen auszuschließen,<br />

die sich <strong>in</strong> der Nähe bef<strong>in</strong>den.<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!