Aus der Cor de la Bryère- Linie waren 28 ... - Pferd+Sport

DER HOLSTEINER
Cositino wurde Sieger
Eine neue Generation
stellte sich vor
Der Sieger COSITINO
und das Erfolgstrio
(v.l.): Züchter Hermann
Blohm, Brokreihe, mit
Tochter Henrike Blohm
sowie dem Vorführer
Jörn Kusel.
Fotos: Janne Bugtrup
VON DR. THOMAS NISSEN | FOTOS JANNE BUGTRUP
HOLSTEINER KÖRUNG UND AUKTION
JUNGHENGSTKÖRUNG 2011 Die Söhne der Nachwuchsvererber
und der im Zuchtversuch eingesetzten
Fremdblüter setzten neue Maßstäbe bei der diesjährigen
Junghengstkörung in Neumünster. Mit stürmischem
Beifall wurde der Siegerhengst Cositino v.
Cosido-Libertino I vom großen Publikum in den
Holstenhallen gefeiert. Auch der Casall-Clearway-Sohn
Cascadello (Reservesieger in Neumünster) begeisterte
das Publikum und war mit 600.000 Euro Zuschlags -
preis der Auktionsstar der diesjährigen Veranstaltungstage
in den Holstenhallen.
SPRINGPFERDEZÜCHTER UND SPRINGREITER aus der ganzen Welt waren wieder
nach Neumünster gekommen, um den Verlauf der Körung und Auktionen zu
verfolgen. Berichterstatter André Nepper aus Luxemburg sprach von „modernen
und herausragend springenden Hengsten“ und lobte das Team um Herbert
Blöcker, das den züchterischen Nachwuchs „der erfolgreichsten Springpferdezucht
der Welt“ wieder optimal in Szene setzte.
Die Auswahl
Für die Auswahl zur Körung wurden in diesem Jahr 450 Junghengste angemeldet und im
Spätsommer erstmals auf nur vier zentralen Plätzen in Schleswig-Holstein besichtigt. Die Zentralisierung
ist erforderlich geworden, um nun für alle Hengste vergleichbare Bedingungen
zu schaffen. Die Umstellung hat sich als Schritt in die richtige Richtung schon im ersten Jahr
bewährt. Mit viel Engagement haben die Platzbetreiber Vorbereitungen getroffen und für einen
reibungslosen Ablauf gesorgt. Einige Umstellungen, die wir schon 2010 vorgenommen
hatten, wurden auch in diesem Jahr beibehalten. Diese waren zum Beispiel die Vorstellung
aller Hengste auf „festem Boden“ und die Trabrunde auf dem Sandviereck. Korrigiert wurde
die selektive Zulassung zum Freispringen vom vergangenen Jahr. Bei der diesjährigen Auswahlbereisung
sah sich die Kommission wieder alle vorgestellten Kandidaten am Sprung an
und erhielt damit ein abgerundetes Bild vom gesamten Jahrgang. Schon bei der Auswahl der
Körkandidaten wurde die Qualität der „neuen Generation“ mit der unbedingt erforderlichen
genetischen Vielfalt deutlich. Besonders erfreulich war die dabei schon erkennbare Qualität
der Nachkommen unserer Zuchtversuchshengste und der Veredler. Sie haben ihr Können auch
in Neumünster unter Beweis gestellt und bieten nun der Holsteiner Zucht neue Perspektiven,
die als notwendige Ergänzungen zum bewährten Blut züchterische Beachtung finden sollten.
Der Ablauf
In Neumünster waren 70 Körkandidaten – zwei fielen im Verlauf der Veranstaltung aus – erschienen
und stellten sich an den drei Beurteilungstagen der Körkommission. Schon am Anlieferungstag war
beim so genannten „Kennenlernen der Halle“ sichtbar, dass uns ein leistungsbetonter Jahrgang er-
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1 | Nach 28 Jahren (1983: Castro v. Calypso I) ist wieder ein Fuchshengst Holsteiner Sieger in Neumünster.
Aus dem Stutenstamm 3697 kommt COSITINO v. Cosido-Libertino I-Tin Rocco, der bei Hermann Blohm,
Brokreihe, geboren und aufgezogen wurde. Der enorm ausdrucksstarke Hengst bestach auch durch seine
Korrektheit.
2 | Der Siegerhengst ist auch ein großer Bewegungskünstler. Mit großer Übersetzung und sehr guter Motorik
präsentierte er sich bei allen Vorstellungen. Mit diesen und den positiven Interieureigenschaften ist er
auch prädestiniert für den Dressursport.
3 | Immer mit gespitzten Ohren und großer Aufmerksamkeit präsentierte sich COSITINO an der Hand
des Vorführers Jörn Kusel.
4 | Siegerehrung: Der herausragende züchterische Erfolg von Hermann Blohm (3.v.r.) wurde mit dem
Staatsehrenpreis des Landes Schleswig-Holstein durch Staatssekretär Ernst Wilhelm Rabius (r.) geehrt.
Die Glückwünsche und den Ehrenteller des Verbandes überreichte der 1. Vorsitzende Jan Lüneburg (2.v.r.).
5 | Die überragende Leistungsfähigkeit zeigte COSITINO auch beim Freispringen, wo er mit einer
allerbesten Manier spielend jede Höhe überwand und damit großes Vermögen offenbarte.
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Fotos: Janne Bugtrup
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DER HOLSTEINER | JUNGHENGSTKÖRUNG 2011
warten würde. Zu dem gesamten Erfolg der Veranstaltung
hat sicherlich auch die hier schon erkennbare
Sachlichkeit des Freispringens beigetragen.
Der Lernprozeß bei der Vorbereitung trägt
jetzt Früchte und fördert das gesamte Image der
Veranstaltung.
Die Vorstellung der Junghengste am Donnerstag
auf „festem Boden“ ergab hinterher
wieder eine Diskussion zur Typdarstellung und
zur Korrektheit, insbesondere die des Fundamentes.
Diese Kritik verstummte dann am Freitag,
nach der Vorstellung aller Hengste beim Freispringen.
Die geäußerte Kritik war sicherlich bei
dem einen oder anderen Hengst berechtigt. Allerdings
muss dagegen gehalten werden, dass uns
ein Lot von „nur“ korrekten Hengsten nicht die
Leistungsdarstellung beim Springen ermöglichen
würde. Diesen Spagat hat Holstein schon
immer machen müssen und ist damit auch erfolgreich
gewesen. Man denke nur an Hengste
wie Landgraf I, Cor de la Bryère oder Capitol I.
Keiner von ihnen war das perfekte Exterieurpferd,
und trotzdem sind sie ganz große Vererber
geworden.
Der große Triumphzug unserer Hengste erfolgte
wieder am Freitag beim Freispringen.
Das Veranstaltungsteam hatte im Vorwege intensiv
über Verbesserungen nachgedacht. Auf
anderen Körplätzen wurde schon im letzten
Jahr das „holländische Modell“ beim Freilaufen
umgesetzt. Wir haben uns diesen Ablauf direkt
in den Niederlanden bei der dortigen Körung in
's-Hertogenbosch angesehen und waren von
dessen Umsetzung auch bei uns in Holstein
überzeugt. Mit einigen Probeläufen, die wir bereits
im Vorwege in Elmshorn durchführten,
klappte die Umsetzung in Neumünster auf Anhieb
hervorragend. Das kontrollierte Freilaufen
und die Wechsel durch die Diagonalen kamen
den Hengsten sehr entgegen und boten der
Körkommission und dem Publikum hervorragende
Einblicke in die Losgelassenheit und das
Gleichgewicht der Hengste. Außerdem verbesserte
sich dadurch noch die Losgelassenheit
bei der Springdarstellung. Für das Management
in der Bahn konnten wir einen Fachmann
– Wulf Hinrich Hamann – gewinnen, der
allen Holsteiner Züchtern als exzellenter Springreiter
bekannt ist. Dieser führte ohne laute Töne
die Regie beim Freilaufen der Hengste und hatte
neben dem Elmshorner Team noch sehr gute
Unterstützung von Tim Markus und Philipp
Schulze.
Der ruhige Ablauf und das konzentrierte Heranführen
an die Sprünge sorgte für sehr gute Bilder,
wobei jeder Hengst durch Herbert Blöcker
optimale Bedingungen erhielt. Selten fiel eine
Stange, da die Anforderungen stets individuell
gestaltet wurden. Nach dem Sprung hatten die
Hengste genügend Auslauf, um wieder ungestört
an die Hand des Trainers zu kommen und den
Bilder von den Holsteiner Körtagen?
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1 | Den züchterischen Erfolg zum Reservesiegerhengst CASCADELLO
ehrte die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein mit der Kammerplakette.
Dr. Werner Lüpping (r.) überbrachte die Glückwünsche an den
Züchter Detlef Hennings, Bendorf, dessen Sohn Reimer Hennings
zusammen mit Dieter Mehrens die Ehrung entgegennahm.
2 | Durch und durch ein Sportler: Der Casall – Clearway-Sohn
Bugtrup
CASCADELLO trabte mit viel Gummi und großer Übersetzung.
Janne
3 | Am Sprung zeigt der Reservesieger Sonderklasse. Mit ganz großem #
Vermögen überzeugte er das internationale Fachpublikum in Neumünster. Fotos:
Weg zurück zur Sprungreihe anzutreten. Viele
der vorgestellten Hengste zeigten ein großartiges
Vermögen, was oft mit spontanem Applaus
bedacht wurde. Bei der späteren Vermarktung
der Hengste, ob gekört oder auch nicht gekört,
spielte die gezeigte Springleistung eine entscheidende
Rolle. Besondere Talente wie z.B. der
spätere Reservesieger Cascadello verdankten
ihren hohen Preis (600.000 Euro) in erster Linie
ihrer außergewöhnlichen Springdarstellung
in Neumünster.
Sehr sprungbegabt zeigten sich auch die
Nachkommen der Sportheroen Baloubet du
Rouet, Cornet Obolensky und For Pleasure sowie
die Flaggschiffe der Holsteiner Zucht Calido
I, Casall, Cassini I und Contender. Von den
jungen Hengsten überzeugten besonders die
Nachkommen von Cachas, Carrico, Cascari, Cosido,
Diarado und Quirado. Die große Überraschung
dieser Körung war die hervorragende
Qualität der Edelblut führenden Hengste. Der
Anglo Araber Hermes d' Au thieux AA stellte zwei
gekörte Söhne, die sich sehr sprungbegabt präsentierten,
und der englische Vollblüter Ibisco
xx gab mit einem gekörten Sohn ebenfalls eine
sportlich überzeugende Visitenkarte ab.
Die Abstammung
Die Dominanz bestimmter Vererber, die bei
früheren Körungen das Bild bestimmte, ist
weiterhin abgebaut worden. Die im Katalog aufgeführten
74 Hengste stammten von 45 Vätern
ab, wodurch die gewünschte Abstammungsvielfalt
deutlich zum Ausdruck kam. Gehörte im
letzten Jahr noch der zwischenzeitlich verstorbene
Caretino zu den dominanten Vererbern
der Körveranstaltung, so übernahm dieses
Zepter jetzt sein Sohn Casall. Mit sieben Söhnen
war er der einzige Hengst mit einer größeren
Anzahl an Nachkommen in Neumünster:
Seine Vererbungsqualität rechtfertigt diesen Anteil,
was sicherlich auch durch die drei gekörten
Söhne belegt wird.
Mit jeweils drei Söhnen waren Calido I, Cassini
I, Clarimo, Contender, Corrado I und Singulord
Joter in Neumünster vertreten. Die meisten
dieser hochverdienten Vererber haben
Holstein und teilweise auch der weltweiten
Springpferdezucht bereits ihren Stempel aufgedrückt.
Sie können der Holsteiner Zucht
heute nur noch durch besonders qualitätsvolle
Söhne Impulse geben. Nach wie vor be-
Aus der
Cor de la Bryère-
Linie waren 28
Nachkommen
stimmen die großen Linien
den Blutaufbau der Pedigrees
unserer Hengste. Dabei
dominieren die beiden C-
Linien (Cor de la Bryère und Capitol
I) eindeutig. Aus der Cor de la
Bryère-Linie kamen 28 Söhne in
Neumünster. Diese lassen sich
den bedeutenden Cor de la Bryère-
Söhnen Caletto II (10 NK), Caletto I (8
NK) sowie Calypso II (5 NK) und Corrado I (5
NK) schnell zuordnen. Auffällig ist, dass diese
Cor de la Bryère-Söhne auch selbst große Sportler
waren, die teilweise zu den international besten
Springpferden ihrer Zeit gehörten, wie z.B.
Caletto I und Corrado I. Aber auch Calypso II
hat sich sehr erfolgreich in schweren Springen
behauptet, und Caletto II ist diese Karriere
durch den frühen Tod verwehrt geblieben.
Das zweite Standbein der Holsteiner Zucht
ist die Capitol-Linie. Mit 20 Nachkommen
lassen sich sechs Söhne diesen Springvererber
zuordnen. Dominant tritt dabei Cassini I mit
zehn Nachkommen auf. Ihm folgen Clearway (3
NK), Carthago (2 NK), Cento (2 NK), Carolus I
(2 NK) und Cassini II (1 NK). Die Capitol I-Linie
steht in Holstein für großes Springvermögen
und hat dadurch die Zucht und die Vermarktung
in den letzten 15 Jahren stark beflügelt.
In ihrer Dominanz stark zurückgegangen
ist in den letzten Jahren die L-Linie. Die beiden
großen Ladykiller xx-Söhne Landgraf I und Lord
waren in diesem Jahr nur noch mit sieben
Nachkommen vertreten. Davon stellte Landgraf
I mit sechs Nachkommen den größten Anteil.
Für eine gewisse „Wiederbelebung“ könnten die
Nachkommen von Larimar und Lasino in den
nächsten Jahren sorgen, da sie guten Zuspruch
bei den Bedeckungen erfahren haben und die
Nachkommen im Sport überzeugen. Der Jalisco-Sohn
Quidam de Revel (3 NK) wurde in diesem
Jahr von seinem Landsmann Diamant de
Semilly eingeholt. Dieser stellte selbst zwei Söhne
zur Körung vor und nochmals zwei Nachkommen
über seinen bedeutenden Sohn Diarado.
Springleistung steckt in allen Nachkommen
dieser französischen Hengste. Nicht immer
überzeugen die Typ- und Gangwerte dieser Rasse.
Unser diesjähriger Berichterstatter – André
Nepper – stellte bei seinen Ausführungen umfangreich
die Vorzüge der französischen Springpferdezucht
dar und hob besonders das Leistungsvermögen
und die Kraft im Rücken der
Pferde aus der Normandie und dem französischen
Umland heraus.
Besonders erfolgreich war in diesem Jahr die
noch schmale Linie des Ausnahmespringpferdes
For Pleasure. Ein direkter Sohn und ein Enkel
(v. For Fashion) wurden gekört. Ebenfalls gekört
wurden die beiden Hermes d' Authieux AA-
Söhne. Sie waren die große Überraschung dieser
Körveranstaltung. Hatten doch viele Züchter
diesen einst hoch gelobten und sehr sympathischen
schimmelfarbigen Veredler schon
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vertreten ▲
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DER HOLSTEINER | JUNGHENGSTKÖRUNG 2011
wieder aus ihren Köpfen gestrichen. Der Schimmel
stand als Pachthengst nur drei Jahre in Holstein
und wirkt heute wieder in seiner französischen
Heimat. Selbst als großartiger Sportler
hatte Hermes d' Authieux AA damals schnell die
Herzen der Holsteiner Züchter erobert und guten
Zuspruch bei den Bedeckungen erhalten.
Die heterogene Vererbung ließ dann sehr
schnell das Interesse abebben, und so ging
dieser interessante Veredler schnell wieder zurück
in seine Heimat. Vielleicht gelingt es uns
Prämienhengst BARACUDA v. Baloubet du Rouet –
Contender überzeugte als ausdrucksstarker Leistungstyp
und sprang sich an die Spitze des Jahrganges.
Züchter Frank Gillen, Viernheim, wurde
mit dem Verbandsteller durch Jan Lüneburg geehrt.
Kristin Uttersberg stellte den Hengst vor.
Prämienhengst CACHASSINI v. Cachas – Cassini I begeisterte
durch seinen dynamischen Auftritt mit
kraftvollen Bewegungen und einem guten Sprungablauf.
Züchter Hans Jürgen Bruhn, Immenstedt
(2.v.r.), sowie der Aufzüchter Hans Thomas von
Meerheimb (2.v.l.) wurden durch den Vorsitzenden
Jan Lüneburg geehrt.
Prämienhengst FRENCH FASHION v. For Fashion –
Corleone hat sich schon zu einer herausragenden, sehr
sportlichen Persönlichkeit entwickelt, die großes
Talent am Sprung zeigt. Züchter Erich Michaelsen,
Ostrohe, freut sich mit Sven Völz über die Auszeichnung
durch Jan Lüneburg.
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über seine Söhne, den wertvollen arabischen
Einfluß in die Zucht zu integrieren. Über diesen
Weg hat Ramzes AA eine unglaubliche Erfolgsgeschichte
in Holstein geschrieben.
Ebenfalls erfolgreich sieht die Vererbung des
englischen Vollblüters Ibisco xx aus. Zwei seiner
Söhne hatten sich zur Teilnahme an der Körung
qualifiziert. Leider mußte ein Sohn noch
in Neumünster zurückgezogen werden. Der
zweite überzeugte durch Langbeinigkeit und
große Partien sowie einer großen Sportlichkeit,
die sich auch beim Freispringen positiv äußerte.
Über den Hengststall des Verbandes soll nun
versucht werden, diesem Veredler auch einen
guten sportlichen Einstieg zu verschaffen, damit
er die nötige züchterische Akzeptanz findet.
Nur über diesen Weg wird es möglich sein,
auch Halbbluthengste in der Zucht zu verankern.
Die gekörten Hengste
Insgesamt wurden von den 67 zur Entscheidung
anstehenden Junghengsten 22
neue Hoffnungsträger gekört. Von ihnen wurden
13 züchterisch hoch interessante Hengste
über die Auktion in alle Welt versteigert. Der
sehr gute Durchschnittspreis von 121.000
Euro belegt die hohe Qualität und die Begehrlichkeit
des Holsteiner Nachwuchses.
Sensationell war dabei der Preis für den
sprunggewaltigen Reservesieger Cascadello,
CALIDO-BLUE und René Tebbel begeisterten durch
sehr harmonische Vorstellungen an der Hand. Dafür
wurde nicht nur der Hengst mit einer Prämie ausgezeichnet,
sondern auch der Vorführer.
der mit 600.000 Euro das bisher teuerste
Holsteiner Auktionspferd ist und an einen Käufer
aus der Nähe von Mannheim ging. Somit
bleibt Cascadello der Zucht im Lande erhalten.
Von den 22 gekörten Hengsten bleiben der
Zucht im Lande also neun hoffnungsvolle
Youngster erhalten. Sie können nun ihre Vererbungskraft
hier unter Beweis stellen. Die
Spitze des Jahrganges bilden stets die Prämienhengste.
In diesem Jahr erreichten wieder
sechs zukünftige Vererber dieses besondere
Prädikat. Sie kämpften am Samstagnachmittag
in der Holstenhalle um den Titel des Siegers:
Fotos: Janne Bugtrup
links: Der II.Reservesieger CALIDO-BLUE v.
Calido I – Quidams Rubin wurde in Neumünster
vom Aufzüchter René Tebbel, Emsbüren, selbst
vorgestellt. Der dreifache Deutsche Meister der
Springreiter präsentierte den Spitzensportler aus
der Zucht von Ingrid Pabst, Herzlake (r.), in souveräner
Manier. Mit großer Freude nahm er den
Ehrenteller des Verbandes aus den Händen des
Vorsitzenden Jan Lüneburg entgegen.
oben: Am Sprung gehört der Calido I – Sohn mit
zu den Jahrgangsspitzen. Mit großer Gelassenheit
beeindruckte er bei allen Vorstellungen.
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Sechs Prämienhengste
2011
BARACUDA v. Baloubet du
Rouet SF – Contender
Züchter, Aufzüchter u.
Eigentümer: Frank Gillen,
Viernheim
CACHASSINI v. Cachas – Cassini I
Züchter: Hans Jürgen Bruhn, Immenstedt
Aufzüchter u. Eigentümer:
H. T. Frhr. v. Meerheimb, Rantzau
u. Holsteiner Verband e.V., Elmshorn
CALIDO-BLUE v. Calido I – Quidams Rubin
Züchter: Ingrid Pabst, Herzlake
Aufzüchter: Rene Tebbel, Emsbueren
Eigentümer: Rene Tebbel, Emsbueren und
Ingrid Pabst, Herzlake
CASCADELLO v. Casall – Clearway
Züchter: Detlef Hennings, Bendorf
Aufzüchter + Eigentümer:
Hennings & Hennings GBR, Bendorf
u. Dieter Mehrens, Sievershütten
COSITINO v. Cosido – Libertino I
Züchter, Aufzüchter u. Eigentümer:
Hermann Blohm, Kremperheide
FRENCH FASHION v. For Fashion WPN - Corleone
Züchter: Erich Michaelsen, Ostrohe
Aufzüchter u. Eigentümer:
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Völz, Woehrden
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Fotos: Janne Bugtrup
DER HOLSTEINER | JUNGHENGSTKÖRUNG 2011
16 Pferd+Sport 12 I 11
oben: Interessanter Blickwinkel bei der
Körvorstellung der Junghengste in die
Dimensionen der historischen Holstenhalle.
rechts: Staatssekretär Ernst Wilhelm Rabius
überbrachte die Grüße der Landesregierung
und betonte erneut die Wichtigkeit des
Brandzeichens für die Landespferdezucht.
Um diese Tradition zu erhalten, will das Land
Schleswig-Holstein ein Gutachten in Auftrag
geben, damit gesicherte Erkenntnisse dabei
Hilfestellung geben können.
links:
Die Körkommission
(v.l.): Michael
Gonell, Dr. Thomas
Nissen, Achaz von
Buchwaldt, Hans
Joachim Ahsbahs
(Vorsitzender),
Dr.Matthias Görbert
und Jens Hauschildt.
Als Berichterstatter
wirkte in
diesem Jahr André
Nepper aus Luxemburg.
unten:
Das Team beim Freispringen:Verantwortlich
am Sprung
war wieder Routinier
Herbert Blökker
(3.v.r.). Wulf-
Hinrich Haman (r.)
war für den veränderten
Ablauf beim
Freilaufen zuständig
und bekam dafür
viel Anerkennung.
Gesamtregie führte
Norbert Boley
(2.v.r.) vom Verband
in Elmshorn.
T RANSLATION
The sons of young and outside blood improvement
stallions have raised the bar at this
year’s stallion licensing. Jump horse breeders
and show jumpers from all over the world had
come to Neumünster yet again to visit and follow
the licensing and the auctions.
70 stallion candidates had come to Neumünster
for the 3-day inspection in front the licensing
committee. The presentation of the
stallion hopefuls on hard ground on Thursday
lead to a discussion of type and correctness, of
the legs in particular, afterwards yet again.
But critics fell silent on Friday following the
free jumping presentation of the stallions. The
criticism was certainly justified with regard to
certain stallions, on the other hand, a lot of
„only“ correct stallions would not allow for the
presentation performed over the jumps. Yet
again, the free jumping phase on Friday was a
triumph for our stallions. In the run-up of the
event the organizers had given careful
thoughts to improvements. Other licensing
venues had practiced the at liberty phase according
to the „Dutch model“ already last
year. We had a look at this approach directly in
the Netherlands, at the licensing in 's-Hertogenbosch.
The realisation proved convincing,
also here in Holstein, as many of the stallions
demonstrated tremendous ability, frequently
acknowledged with spontaneous applause.
The performance over the jumps played an
important role for the later marketing of the
stallions, licensed or non-licensed.
Offspring of the sport heroes Baloubet du
Rouet, Cornet Obolensky, and For Pleasure as
well as of the Holsteiner flagships Calido I,
Casall, Cassini I, and Contender proved to be
very talented jumpers. Regarding the young
stallions, Cachas, Carrico, Cascari, Cosido, Diarado,
and Quirado offspring were particularly
impressive. The outstanding quality of the
stallions influenced by Thoroughbred and Arabian
blood provided a great surprise at the licensing.
Anglo Arabian Hermes d' Authieux
has had two sons licensed which presented
themselves as very talented jumpers. English
Thoroughbred Ibisco also left an impressive
calling card with his licensed son.
The pedigrees
The 74 stallion candidates listed in the catalogue
are by 45 sires, a clear manifestation of
the desired genetic diversity.
Caretino, now deceased, used to be among
the dominant sires at last year’s licensing. His
sceptre has now been taken over by his son,
Casall. He was the only stallion presenting a
greater number of offspring – seven sons – at
Neumünster, a number justified by the high
quality he passes on to his offspring. This has
definitely been given further proof by three licensed
sons.
Calido I, Cassini I, Clarimo, Contender, Corrado
I, and Singulord Joter had three sons each at
Neumünster. Most of these sires of outstan -
ding merit have already left their mark in Holstein
and, to some extent, in jump horse
breeding all over the world. An impetus for
Holsteiner breeding can only be provided
through sons of particular high quality.
The big sire lines still determine the bloodlines
and pedigrees of our stallions, with a clear
predominance of the two C lines (Cor de la
Bryère and Capitol I). The Cor de la Bryère line
was represented by 28 sons at Neumünster,
descending from the important Cor de la
Bryère sons Caletto II (10 offspring), Caletto I
(8 offspring), as well as Calypso II (5 offspring)
and Corrado I (5 offspring). Most strikingly,
these Cor de la Bryère sons have been great
sport horses in their own right, some of them
ranking among the best international show
jumpers in their time, like for instance Caletto
I and Corrado I. But also Calypso II was a very
successful S level show jumper and Caletto II
was denied a similar career by his early death.
The Capitol line is the second pillar of Holsteiner
breeding. 20 offspring can be related
to six sons of this jump horse sire, the most
dominant being Cassini I with 10 offspring,
followed by Clearway (3 offspring) Carthago
(2 offspring), Cento (2 offspring), Carolus I (2
offspring), and Cassini II (1 offspring). As the
Capitol I line stands for great jumping ability, it
has greatly stimulated Holsteiner breeding
and marketing in the last 15 years.
In the last years, the dominance of the L line
has been very much on the decrease. Landgraf
I and Lord, the two great sons of the TB sire
Ladykiller were only represented by seven descendants
in between them, the greatest part
of them (6) descending from Landgraf I.
In the next years, Larimar and Lasino offspring
might provide for a certain revival as these
stallions have been much used by the breeders
and their offspring are shown in competition
with impressive results.
This year, Jalisco son Quidam de Revel (3 offspring)
has been outperformed by his compatriot
Diamant de Semilly, which had two direct
sons and, through his important son, Diarado,
two grandsons applying for approval. While all
descendants of these French stallions perform
well over the jumps, the type and gaits of this
breed are not always convincing.
The still narrow sire line of For Pleasure, show
jumper extraordinaire, proved a particular success
this year, with one direct son and one
grandson (by For Fashion) licensed for breeding.
The two sons of Anglo-Arabian Hermes d' Authieux
have also been stallion graded and provided
the great surprise of this year’s stallion
licensing. The grey had been on lease to Holstein
only for three years and is now stationed
in his native country France again. A great
sport horse in his own right, Hermes d'Authieux
had quickly won over the hearts of the
Holsteiner breeders and
been much used for
breeding. But due to his
heterogeneous offspring, interest
abated very fast. Maybe
we will be able to integrate the
valuable Arabian influence into
the breed through his sons,
which is the same way the amazing
success story of the Anglo-Arabian stallion
Ramzes has been written in Holstein.
The English Thoroughbred stallion Ibisco is also
proving to be a successful sire. While two of
his sons had qualified to participate in the
stallion licensing, unfortunately, one of them
had to pull out at Neumünster. The second
one, characterized by long legs and big structure
as well as great athleticism, which he
also demonstrated to advantage in the free
jumping, performed convincingly. In order to
provide the necessary breeders’ acceptance,
the Holsteiner Verband stallion stable is now
to try to successfully produce this improvement
stallion for competition.
Licensed stallions
From the line-up of 67 stallion candidates, 22
new talents have been licensed for breeding.
13 of them, all with highly interesting genetic
backgrounds, were sold all over the globe
through the auction. A very good average
price at 121,000 Euros documents the high
quality and desirability of the young Holsteiner
stallions. Quite a sensation was the
price achieved by the awesome jumper and
reserve champion Cascadello, at 600,000 Euros
the all-time top selling Holsteiner auction
horse, which was knocked down to a buyer
based near Mannheim. This means he will remain
available for the breeders in Germany.
CASCANETTI v. Cascari – Caretino,
Züchter und Besitzer: Alois Url, Hauzenberg.
CASCOLA v. Cassini I – Contender,
Züchter: Ivan Peretic, HR-Karlovac,
Besitzer: Harald Andresen, Behrendorf.
Foto: Janne Bugtrup
Foto: Janne Bugtrup
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HOLSTEINER KÖRUNG UND AUKTION
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DER HOLSTEINER | JUNGHENGSTKÖRUNG 2011
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1 | CACHASSINI v. Cachas – Cassini I, Züchter: Hans Jürgen
Bruhn, Immenstedt, Besitzer: H.T. Freiherr von
Meerheimb, Rantzau, und Holsteiner Verband, Elmshorn
3 | CASALITO v. Casall – Landgraf I, Züchter: Josef Unkelbach,
Köln, Besitzer: Holsteiner Verband, Elmshorn
5 | IVENTO v. Ibisco xx – Quantum, Züchter: Claus-Heinrich
Struve, Lütjenwestedt, Besitzer: Dr. Rolf Stecher,
Nordhastedt
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2 | NUMBER ONE v. Numero Uno – Corofino I,
Züchter und Besitzer: Karsten Butenschön,
Sarzbüttel
4 | FRENCH FASHION v. For Fashion – Corleone,
Züchter: Erich Michaelsen, Ostrohe, Besitzer: Lothar
und Sven Völz, Wöhrden
6 | CORNETINO v. Cornet Obolensky – C-Indoctro,
Züchter und Besitzer: Prof.Dr. Hartwig Schmidt,
Borsfleth
& *
( )
1 2
7 | QUIRAN v. Quirado – Coriano, Züchter: Eckhard
Gosch, Oldenbüttel, Besitzer: Holsteiner Verband,
Elmshorn
9 | HERMES DE LUX (Henzo) v. Hermes d'Authieux AA –
Carthago, Züchter und Besitzer: Hans Egenter,
CH-Birchwil
11 | DECADO v. Diarado – Quinar, Züchter und Besitzer:
Johannes Petersen, Behrendorf
8 | CONRALDIK v. Contender – Heraldik xx,
Züchterin: Leni Ramcke, Pinneberg-Waldenau,
Besitzer: Anita und Gerhard Herrmann, Witten
10 | BARACUDA v. Baloubet du Rouet – Contender,
Züchter und Besitzer: Frank Gillen,
Viernheim
12 | CRASS v. Carrico – Chambertin, Züchter und
Besitzer: Kai Gerken, Lasbek
Pferd+Sport 12 I
HOLSTEINER KÖRUNG UND AUKTION
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Fotos: Janne Bugtrup
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