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2. Orthopädische Aspekte - Sportklinik Hellersen

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Bewegung gegen<br />

Rückenschmerz<br />

Das multimodale<br />

Behandlungsmodell<br />

A Groll, MJM Bauer<br />

<strong>Sportklinik</strong> <strong>Hellersen</strong><br />

(c) Johanna Leipold,Mit frdl.Genehmigung<br />

der Künstlerin<br />

Fakten zu Rückenproblemen<br />

___________________________________________________________________<br />

________<br />

31- 42% aller Erwachsenen sind akut betroffen<br />

• 80 - 90% aller Erwachsenen haben Erfahrungen mit<br />

Rückenschmerz<br />

• die Berufsunfähigkeit wird bei 40% aller Patienten<br />

mit Rückenproblemen begründet<br />

• zunehmend leiden immer jüngere Menschen unter<br />

Rückenbeschwerden (Raspe/Kohlmann 1993)<br />

1


Einige Daten(2001)BfA<br />

Rentenbewilligung wegen MdE<br />

Davon muskuloskelettal begründet<br />

Reiner Bandscheibenschaden<br />

70203 Pers.<br />

13725 Pers.<br />

2685 Pers.<br />

Männer 1048<br />

Frauen 1637<br />

Wer ist krank?<br />

Was macht krank?<br />

2


„ Normalbefunde“<br />

<br />

Boden-SD; Davis-DO; Dina-TS; Patronas-NJ; Wiesel-SW Department of<br />

Orthopaedic Surgery, George Washington University Medical Center,<br />

Washington, D.C. J-Bone-Joint-Surg-Am. 1990 Mar; 72(3): 403-8<br />

67 Personen MR (symptomfrei)<br />

22 pathologische Befunde<br />

60Jahre:8 Prolabierungen,4 Stenosen<br />

20-39Jahre:7 bulging discs<br />

Radiculopathy Outcome Studies:<br />

Saal & Saal. 1989<br />

30% (conservative) @ 2 ½ years<br />

Atlas et al. 2001<br />

Nykvist et al. 1989<br />

Weber et al. 1993<br />

28% (surgical) 12% (conservative) @ 5<br />

years<br />

38% (surgical) 18% (conservative) @ 5<br />

years<br />

54% (conservative) @ 1 year<br />

Weber. 1983 volvo award<br />

Balague et al. 1999<br />

66% (surgical) 52% (conservative) @ 4<br />

years<br />

29% (surgical & conservative) @ 1 year.<br />

Literaturoutcome<br />

Nur 37% der Ischiaspatienten erholen sich<br />

weitgehend bis vollständig :<br />

33% aus der konservativen Gruppe und<br />

40%aus der chirurgischen Gruppe<br />

3


Anatomie<br />

Vielfältige<br />

Verschaltungen<br />

Schmerz kennt<br />

viele Wege...<br />

Höchstleistung<br />

...auch noch mit 30 ?<br />

4


Folgen übermäßiger Abnützung<br />

Nervenreizung<br />

Bandscheiben<br />

-verschleiß<br />

Knöcherne<br />

Enge<br />

Frauen im besten Alter...<br />

Haben ein Risiko von<br />

• 32% für eine Wirbelfraktur<br />

• 16% für eine Unterarmfraktur<br />

• 15% für eine Schenkelhalsfraktur<br />

(jew. Frau n. der Menopause > 50Jahre)<br />

5


Männer leben 10 Jahre kürzer<br />

als Frauen<br />

Frauen haben damit 10 Jahre mehr<br />

Zeit für chronische Erkrankungen<br />

Warum leben Männer<br />

kürzer?<br />

Einige Antwortmöglichkeiten. . .<br />

6


Männer sind oft kreativer als Frauen<br />

No risk, no fun<br />

Männer sind von Hause aus neugieriger ...<br />

7


Das Porsche-Virus befällt meist nur Männer...<br />

Männer tragen häufig zu schwer...<br />

8


Männer rauchen zuviel...<br />

...Risikofaktoren für Rückenschmerzen<br />

Kreuzschmerz korreliert eher mit der<br />

„Unzufriedenheit am Arbeitsplatz“ als mit<br />

der Art der körperlichen Anstrengung<br />

(Nachemson, Boeing-Studie 1986)<br />

9


Ihr naht Euch wieder, schwankende Gestalten,die früh<br />

sich einst dem trüben Blick gezeigt.<br />

JW v. Goethe (Faust I)<br />

Chronifizierungsrisiko<br />

( Schweizer Nationales Forschungsprogramm 1996)<br />

Hoch –<br />

Höheres Alter , Schwerarbeit, Stress (was ist<br />

Stress?) Rauchen, Zwangshaltung und<br />

Zwangsbewegung (Rotation)<br />

Niedrig –<br />

Bewegung, Fitness, Zufriedenheit, Abwechslung<br />

Wichtig: Selbstbehandlungskompetenz<br />

10


Das Problem der Chronifizierung von<br />

Rückenschmerzen ist die<br />

Sozialgesetzgebung<br />

(Nachemson, Boeing-Studie)<br />

Therapieformen I<br />

Grundlage:<br />

Physikalische Therapie<br />

Physiotherapie<br />

Entzündungshemmer, Schmerzmittel<br />

Osteopathie<br />

Evtl. Akupunktur<br />

11


Therapieformen II<br />

Spezifische Medikation<br />

Paracetamol als Standard<br />

Cortison,vom Kranken gesucht, vom Gesunden gefürchtet<br />

Antidepressiva,<br />

NSAR, besser COX2-Hemmer (Arcoxia©Celebrex©) da<br />

PD-Anlage ungestört,<br />

Calcium, Vit.D, Biphosphonate,<br />

Myotonolytika<br />

TNF-alpha-Blocker Infliximab<br />

Therapieformen III<br />

<br />

<br />

Schmerztherapie, Schmerzpumpe,<br />

Neuromodulation(elektrisch,medikamentös)<br />

Multimodale Schmerztherapie<br />

12


Wo geht es bitte lang...<br />

Erfolgsstatistiken aus der medizinischen Literatur<br />

Chemonukleolyse CNL<br />

G u t<br />

35-85%<br />

S c h l e c h t<br />

7-54%<br />

Autom.perkutane lumbale Diskektomie<br />

APLD<br />

Endoskopisch manuelle perkutane<br />

Diskektomie EMPD<br />

Percutane Laserdiscus-<br />

Dekompression PLDD<br />

Mikrochirurgische offene Diskektomie<br />

MCD<br />

0-92%<br />

37-89%<br />

50-83%<br />

51-100%<br />

Schulitz et al.; DÄ 96 (1999) A548-552<br />

8-71%<br />

3-62%<br />

0-36%<br />

0-20%<br />

Merke:<br />

Kein Rücken ist so<br />

schlecht, daß er nicht<br />

durch eine OP noch<br />

schlechter werden<br />

könnte<br />

13


Hat die<br />

Gesundheitspolitik noch<br />

die Möglichkeit zu<br />

regulieren?<br />

14


Leitlinienmedizin hilft weiter<br />

Grün: hoher Kosten-Nutzen-Effekt<br />

bei NSAR und 2 Tage Bettruhe<br />

Gelb: Rückenschule,Schwimmen,<br />

Radfahren<br />

Rot: Extension,Massage,lange<br />

Liegezeit,frühe Operation bei<br />

fehlenden neurologischen Ausfällen<br />

Schweizer Schmerztherapeuten I<br />

Beschwerden ernst nehmen und<br />

verständlich erklären<br />

Zur Aktivität anleiten, medikamentös<br />

begleiten- ausreichend hoch,zeitlich<br />

begrenzt<br />

Befristete Krankschreibung!<br />

Aktive Therapieformen suchen<br />

Bettruhe meiden<br />

15


Schweizer Schmerztherapeuten II<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Chronifizierungsrisiko erkennen<br />

(Ärztehopping,Unzufriedenheit)<br />

„Mit dem Schmerz leben lassen“Coping-<br />

Strategien zulassen<br />

Absprachen mit Mitbehandlern<br />

Frühzeitig umfassende ambulante<br />

Rehabilitationsmaßnahmen anstreben<br />

Leitliniengerechte<br />

Behandlung des BSV<br />

16


Notfall oder Einweisung<br />

Untersuchung,<br />

Entscheidung zur<br />

stationären Aufnahme<br />

anhand ärztlicher Kriterien<br />

und MDK-Vorgaben<br />

SGB V §39 Abs.1 Satz 2<br />

stationär bei täglicher<br />

Befundkontrolle<br />

3-4 Tage Bettruhe/Stufenbett<br />

Infusionsschema<br />

analgetisch/antiphlogistisch über 5<br />

Tage<br />

Physiotherapie<br />

Weiterführende radiologische<br />

Diagnostik<br />

Einleitung der multimodalen<br />

Schmerztherapie<br />

17


Sicherung der Notwendigkeit<br />

Welcher Chronifizierungsgrad liegt<br />

vor?<br />

Welche Vortherapeuten/-therapien<br />

waren bisher erfolglos gewesen?<br />

Indikationssicherung durch<br />

Orthopäden,Algesiologen und<br />

Psychosomatiker<br />

Bio-psycho-soziale Modulation<br />

Laufender Rentenantrag?<br />

Drohender Arbeitsplatzverlust?<br />

Geordnete oder unklare soziale<br />

Situation nach Entlassung?<br />

Ggf.Betreuung durch Sozialstation<br />

einleiten<br />

Psychologischer Status und<br />

Einsichtsfähigkeit in<br />

Krankheitsgeschehen klären<br />

18


Erschwerende Umstände<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Komorbiditäten<br />

Schmerzdauer >6 Monate<br />

Vertikalisierung<br />

erschwert(Orthost.Dysregulation,<br />

Nervenkompression)<br />

Vor-Ops im Schmerzgebiet<br />

Psychosoziale Störung wegen des<br />

Schmerzes (Verlust des seelischen<br />

Auffanglagers)<br />

Demenz<br />

Einige unverbindliche<br />

Vorschläge<br />

zur Sporttherapie<br />

19


Es muß nicht immer<br />

Extremsport sein<br />

Sport in den eigenen 4<br />

Wänden<br />

20


Fahren Sie mal wieder<br />

Fahrrad..<br />

Turn mal wieder<br />

21


Gehen Sie schwimmen mit<br />

Freunden<br />

Sport als Schmerzursache<br />

22


Therapie/-ziele<br />

Mobilität<br />

Ausdauer<br />

Kraft<br />

Sturzprophylaxe (aktiv)<br />

Koordination,Reaktionstraining<br />

Mobilität<br />

Gangtraining<br />

Hilfsmittel<br />

Wassertraining<br />

Dehnen/BalltrainingGruppe<br />

Hallengymnastik<br />

23


Ausdauer<br />

nordic walking<br />

Crosstrainer<br />

Laufband/joggen<br />

Kraft<br />

MTT<br />

Kleinhantel<br />

Theraband<br />

Isometrie<br />

24


Sturzprophylaxe (aktiv)<br />

Koordination,Reaktionstraining<br />

Stand-/Spielbeintraining<br />

Weichmatte<br />

Posturomed<br />

Flexibar<br />

Tai-Chi als LZ-Training<br />

Reaction<br />

Orientation<br />

Proprioception<br />

Exercize<br />

R O P E<br />

25


Fortgeschrittene<br />

Weiterbetreuung durch GZH-<br />

Angebote(Gesundheitszentrum<br />

<strong>Hellersen</strong>)<br />

• Sporttherapie<br />

• Kursangebote<br />

• Übungsleiterausbildung<br />

• Selbsthilfegruppen<br />

• LSB - Angebote<br />

Vielen Dank<br />

A Groll, MJM Bauer<br />

<strong>Sportklinik</strong> <strong>Hellersen</strong><br />

26

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