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Chancen und Barrieren der Ressource Wissen im Wandel ...

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Vorstand<br />

<strong>Chancen</strong> <strong>und</strong> <strong>Barrieren</strong> <strong>der</strong> <strong>Ressource</strong> <strong>Wissen</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> gesellschaftlicher Arbeit<br />

Ein einleiten<strong>der</strong> Vortrag von<br />

Peter Stahn, IG Metall<br />

Stammtisch <strong>der</strong> GfWM, Frankfurt am Main, 16.03.2006


Die IG Metall<br />

Vorstand<br />

In <strong>der</strong> Tradition<br />

In <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne<br />

In bezug auf die <strong>Ressource</strong> <strong>Wissen</strong><br />

Peter Stahn – Stammtisch <strong>der</strong> Gesellschaft für <strong>Wissen</strong>smanagement, Frankfurt am Main, 16.03.2006<br />

2


For<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Tarifr<strong>und</strong>e 2006<br />

Vorstand<br />

I. Spürbare Erhöhung <strong>der</strong><br />

Entgelte bis zu 5%<br />

Tarif 2006<br />

II. Vermögenswirksame<br />

Leistungen<br />

III. Bausteine für eine<br />

Arbeit mit Zukunft<br />

Peter Stahn – Stammtisch <strong>der</strong> Gesellschaft für <strong>Wissen</strong>smanagement, Frankfurt am Main, 16.03.2006<br />

3


Lohn <strong>der</strong> Arbeit in den Jahren 2000 bis 2005<br />

Vorstand<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

Produktivität<br />

Reallöhne<br />

2<br />

0<br />

D<br />

EU ohne<br />

D<br />

USA<br />

Peter Stahn – Stammtisch <strong>der</strong> Gesellschaft für <strong>Wissen</strong>smanagement, Frankfurt am Main, 16.03.2006<br />

4


Qualifizierung <strong>und</strong> Innovation<br />

Vorstand<br />

Vorlage <strong>der</strong> Qualifizierungs- <strong>und</strong><br />

Innovationsplanung<br />

Jährliche QI-Beratung<br />

mit Betriebsrat<br />

<strong>und</strong> Beteiligung<br />

<strong>der</strong> Belegschaft<br />

Bausteine für eine<br />

Arbeit mit Zukunft<br />

Individuelles Quali-<br />

Gespräch mit Ansprüchen<br />

<strong>und</strong> Reklamationsmöglichkeiten<br />

In BaWü: Leistungsbedingungen<br />

- Fortführung des LRTV II<br />

Peter Stahn – Stammtisch <strong>der</strong> Gesellschaft für <strong>Wissen</strong>smanagement, Frankfurt am Main, 16.03.2006<br />

5


Qualifizierung <strong>und</strong> Innovation<br />

Vorstand<br />

Qualifizierung <strong>und</strong> Innovation sind Schlüsselgrößen dafür,<br />

dass Arbeit eine Zukunft hat.<br />

In vielen Betrieben stellen wir fest, dass beide Themen von den<br />

Arbeitgebern systematisch vernachlässigt werden.<br />

Statt mittelfristiger unternehmerischer Gesamtkonzeptionen<br />

überwiegen kurzfristiges Herumdoktern an Symptomen <strong>und</strong><br />

For<strong>der</strong>ungen nach Arbeitskostensenkung.<br />

Um die Unternehmen nicht aus ihrer Verantwortung für eine<br />

qualitative Zukunftssicherung zu entlassen, erhebt die IG Metall<br />

die For<strong>der</strong>ung nach einem Tarifvertrag über Qualifizierung <strong>und</strong><br />

Innovation – als Bausteine für eine Arbeit mit Zukunft.<br />

In Baden-Württemberg steht parallel die Fortführung <strong>der</strong> Regelungen<br />

<strong>der</strong> LRTV II in ERA auf <strong>der</strong> Tagesordnung. Dort geht es<br />

um die Regelung <strong>der</strong> Leistungsbedingungen – auch ein<br />

Kernthema für eine Arbeit mit Zukunft.<br />

Peter Stahn – Stammtisch <strong>der</strong> Gesellschaft für <strong>Wissen</strong>smanagement, Frankfurt am Main, 16.03.2006<br />

6


Arbeitslosenquote <strong>im</strong> Durchschnitt 1975-2002<br />

Vorstand<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

8,3<br />

3,3<br />

West<br />

19,8 18,5<br />

5,5<br />

Ost<br />

49,1<br />

allgemein<br />

FHS<br />

ohne BA<br />

Peter Stahn – Stammtisch <strong>der</strong> Gesellschaft für <strong>Wissen</strong>smanagement, Frankfurt am Main, 16.03.2006<br />

7


<strong>Chancen</strong> <strong>und</strong> <strong>Barrieren</strong> <strong>der</strong> <strong>Ressource</strong> <strong>Wissen</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> gesellschaftlicher Arbeit<br />

Vorstand<br />

Glie<strong>der</strong>ung<br />

Zwischen Entwicklungstrends <strong>und</strong> gesellschaftlichen Umbrüchen<br />

Zur Ambivalenz <strong>der</strong> kapitalistischen Produktionsweise<br />

Zur Ambivalenz von <strong>Wissen</strong>sarbeit – das neue Leistungsreg<strong>im</strong>e<br />

Schlussfolgerungen<br />

Peter Stahn – Stammtisch <strong>der</strong> Gesellschaft für <strong>Wissen</strong>smanagement, Frankfurt am Main, 16.03.2006<br />

8


Zwischen Entwicklungstrends <strong>und</strong><br />

gesellschaftlichen Umbrüchen<br />

Vorstand<br />

Korporative Marktwirtschaft <strong>im</strong> Fordismus<br />

• Hierarchie, Kontrolle, strikte Arbeitsteilung<br />

• Kollektive Tarifverträge<br />

• Intervenieren<strong>der</strong> Sozialstaat<br />

Heterogenität <strong>im</strong> „Nachfordismus“<br />

• Konzepte einer neuen Arbeitsteilung: Flache Hierarchien, partizipatives MM<br />

• Flexibilisierung von Arbeit<br />

• Umbruch eines Produktions- <strong>und</strong> Sozialmodells: Heterogenität <strong>und</strong> Unsicherheit<br />

• Nebeneinan<strong>der</strong> ökonomischer Formationen <strong>und</strong> Entwicklungsstufen <strong>der</strong><br />

Produktivkräfte<br />

• Vertikale Desintegration: New Economy <strong>und</strong> Netzwerkökonomie<br />

Peter Stahn – Stammtisch <strong>der</strong> Gesellschaft für <strong>Wissen</strong>smanagement, Frankfurt am Main, 16.03.2006<br />

9


Netzwerkgesellschaft<br />

Vorstand<br />

Die New Economy ist eine manufacturing economy:<br />

Vertikale Spezialisierung erzeugt globale Konsolidierung<br />

Netze sind hierarchisch<br />

Netze sind global<br />

Vertikale Spezialisierung bei den Flagschiffen erzeugt<br />

vertikale Re-Integration in <strong>der</strong> Produktion<br />

Netzwerkbasierte Massenproduktion führt zu einem globalen<br />

Wie<strong>der</strong>aufleben des Taylorismus<br />

Netzwerkbasierte Massenproduktion begünstigt die<br />

industrielle Entwicklung strategischer Standorte <strong>der</strong><br />

Peripherie<br />

Peter Stahn – Stammtisch <strong>der</strong> Gesellschaft für <strong>Wissen</strong>smanagement, Frankfurt am Main, 16.03.2006<br />

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Zur Ambivalenz <strong>der</strong> kapitalistischen<br />

Produktionsweise<br />

Vorstand<br />

Dienstleistungsorientierung <strong>und</strong> Markt: Zwei<br />

Seiten eines wi<strong>der</strong>sprüchlichen Verhältnisses<br />

• Gebrauchswertperspektive: K<strong>und</strong>enorientierung<br />

• Tauschwertperspektive: Absatzsicherung<br />

Neue Organisations- <strong>und</strong> Steuerungsformen<br />

• Dezentralisierung <strong>und</strong> Vermarktlichung<br />

• Kontroll- <strong>und</strong> Steuerungssysteme, unternehmensintern<br />

<strong>und</strong> -übergreifend<br />

Peter Stahn – Stammtisch <strong>der</strong> Gesellschaft für <strong>Wissen</strong>smanagement, Frankfurt am Main, 16.03.2006<br />

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Ein neues Produktionsreg<strong>im</strong>e – die<br />

<strong>Wissen</strong>sökonomie<br />

Vorstand<br />

Tätigkeiten werden selbst geplant, organisiert<br />

<strong>und</strong> kontrolliert<br />

Fachliche <strong>und</strong> unternehmerische Aspekte<br />

werden gleichrangig<br />

Der Begriff <strong>der</strong> Zuständigkeit löst sich auf<br />

In multifunktionalen Gruppen werden<br />

kooperativ über Fachgrenzen hinweg<br />

unternehmerische Lösungen erarbeitet<br />

Hierarchische Verortung <strong>der</strong><br />

Gruppenmitglie<strong>der</strong> spielt kaum eine Rolle<br />

Entscheidungsfreiheit wie, wann, wie viel, mit<br />

wem kommuniziert wird<br />

Implizites <strong>Wissen</strong> wird sozialisiert/ <strong>Wissen</strong> als<br />

Handlungsvermögen generiert<br />

direkte Konfrontation mit internen <strong>und</strong> externen<br />

K<strong>und</strong>en, betrieblichen Kennziffern<br />

Ausdehnung <strong>der</strong> Koordinationsarbeit, die von den<br />

Beschäftigten selbst zu erbringen ist<br />

permanente kommunikative Präsenz<br />

Abst<strong>im</strong>mungs- <strong>und</strong> Aushandlungsprozesse<br />

müssen zielgenau <strong>und</strong> kurzfristig<br />

ergebnisorientiert sein<br />

Kontrolle wird zum Arbeits- <strong>und</strong><br />

Kommunikationsinhalt zwischen den<br />

Gruppenmitglie<strong>der</strong>n<br />

verstärkt ertragsabhängige Entgelte <strong>und</strong><br />

Zielvereinbarungen<br />

Peter Stahn – Stammtisch <strong>der</strong> Gesellschaft für <strong>Wissen</strong>smanagement, Frankfurt am Main, 16.03.2006<br />

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Ambivalenz <strong>der</strong> <strong>Wissen</strong>sarbeit<br />

Vorstand<br />

Flexibilität von oben - Flexibilität von unten (Nicole Mayer-<br />

Ahuja, SOFI)<br />

Selber-reagieren-müssen auf unternehmerische Probleme<br />

(Wilfried Glißmann, IBM)<br />

ununterbrochenen Appell an die Subjekthaftigkeit <strong>der</strong><br />

Arbeitenden<br />

Verlust des sicheren Rahmens einer sozial regulierten<br />

Arbeitsweise (Robert Castel, Uni Kassel)<br />

Selbstökonomisierung nicht nur <strong>der</strong> Arbeit, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

gesamten Lebensführung.<br />

„Arbeiten ohne Ende“ mit massivem Ges<strong>und</strong>heitsverschleiß -<br />

„Burn-out-Syndrom“<br />

Peter Stahn – Stammtisch <strong>der</strong> Gesellschaft für <strong>Wissen</strong>smanagement, Frankfurt am Main, 16.03.2006<br />

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Schlussfolgerungen<br />

Vorstand<br />

Mehr Druck bei mehr Freiheit: gibt es die Gleichsetzung<br />

„zufrieden <strong>und</strong> ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> profitabel arbeiten“?<br />

die Gestaltungsfel<strong>der</strong> Arbeitszeit, Leistungsbedingungen,<br />

Arbeitsorganisation, Qualifizierung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

miteinan<strong>der</strong> verschränken<br />

Einschnitte bei <strong>der</strong> Entwicklung marktdefinieren<strong>der</strong><br />

Technologien <strong>und</strong> Standards<br />

International ausgerichtete Regulierung <strong>der</strong> Schnittstellen<br />

globaler Produktionsnetze<br />

Aufbau gewerkschaftlicher Organisationsstrukturen in den<br />

Niedriglohnlän<strong>der</strong>n, Demokratiedefizite beseitigen<br />

Low-skill <strong>und</strong> low-wage-Politik vs. Qualifikation in den neuen<br />

Fertigungsstandorten<br />

Peter Stahn – Stammtisch <strong>der</strong> Gesellschaft für <strong>Wissen</strong>smanagement, Frankfurt am Main, 16.03.2006<br />

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