Die Gewaltspirale - gesunde-maenner.ch
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diese individuellen Zusammenhänge kombiniert mit der gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en und re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Situation motivieren ihn<br />
sozusagen in Krisensituationen zur Gewalt zu greifen.<br />
Einzelne Faktoren gewinnen mit dem Forts<strong>ch</strong>reiten der Gewalt zusätzli<strong>ch</strong> an Gewi<strong>ch</strong>t, sodass der Ausstieg aus der<br />
Spirale trotz steigendem Leidensdruck au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>wieriger wird. So wird der oben bes<strong>ch</strong>riebene Prozess der S<strong>ch</strong>uldzuweisung<br />
an das Opfer immer wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>er, da die Frau die Situation längere Zeit mitgema<strong>ch</strong>t hat, evtl. mehrmals<br />
s<strong>ch</strong>on wieder zum Mann zurückgekehrt ist. Häufig isoliert der Mann die Frau au<strong>ch</strong> sozial (direkt dur<strong>ch</strong> Eins<strong>ch</strong>ränkungen<br />
oder indirekt dur<strong>ch</strong> von der Gewaltsituation ausgelöste psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Probleme), was sie emotional no<strong>ch</strong> abhängiger<br />
ma<strong>ch</strong>t oder sie resigniert, weil die Versu<strong>ch</strong>e aus dem Kreislauf auszubre<strong>ch</strong>en dur<strong>ch</strong>wegs fehls<strong>ch</strong>lugen.<br />
. Wo kann die Spirale dur<strong>ch</strong>bro<strong>ch</strong>en werden?<br />
Es werden hier nur die Täterfokussierten Mögli<strong>ch</strong>keiten erörtert. In der Arbeit mit den Opfern gibt es entspre<strong>ch</strong>ende<br />
Ansätze von Opfer(sofort)hilfe bis zu "Empowerment-Konzepten.<br />
. Gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Ebene<br />
. Sanktionen<br />
So häufig Hände au<strong>ch</strong> "ausruts<strong>ch</strong>en", sie ruts<strong>ch</strong>en kaum aus, wenn der Mann negative Folgen zu gewärtigen hat. So hat<br />
denn ein in der Familie gewalttätiger Mann no<strong>ch</strong> kaum dem Chef oder Dorfpolizisten eine Tra<strong>ch</strong>t Prügel verpasst. Der<br />
"Kontrollverlust" ist immer au<strong>ch</strong> ein Mittel Kontrolle zu erhalten und Ma<strong>ch</strong>t zu festigen. Der Mann ist damit über<br />
kürzere oder längere Zeit hinweg meist au<strong>ch</strong> erfolgrei<strong>ch</strong>. Wenn die aufgebotene Polizei mangels alternativer Handlungsmögli<strong>ch</strong>keiten<br />
oder als einfa<strong>ch</strong>sten Weg die Frau ins Frauenhaus bringt, der Täter aber in der Wohnung verbleibt,<br />
trägt das mit bei zur Bestätigung des Mannes und ist ein Auslöser der oben bes<strong>ch</strong>riebenen Täter-Opfer-Ro<strong>ch</strong>ade. Soll<br />
die Spirale dur<strong>ch</strong>bro<strong>ch</strong>en werden, muss dem Mann von der Gesells<strong>ch</strong>aft dur<strong>ch</strong> eine eindeutige Stellungnahme mittels<br />
Sanktionen klar gema<strong>ch</strong>t werden, auf wessen Seite die Verantwortung für die Tat und damit au<strong>ch</strong> für eine Veränderung<br />
liegt. Da hiesse dann im oben genannten Beispiel Entfernen des Mannes aus der Wohnung, evtl. Qurtierverbot<br />
oder eine Auflage zu einem sozialen Trainingsprogramm. Dem amerikanis<strong>ch</strong>en DAIP-Modell aus Duluth na<strong>ch</strong>empfundene<br />
Projekte in Züri<strong>ch</strong> und Basel setzen an diesem Punkt an und sanktionieren den Täter auf diese Weise. Sie verstehen<br />
dies als aktiven Opfers<strong>ch</strong>utz. Eine enge Zusammenarbeit der involvierten Stellen soll zudem ein konsequentes<br />
und klares Verhalten im Umgang mit Gewalt in der Familie ermögli<strong>ch</strong>en. Ein angegliedertes Soziales Trainingsprogramm<br />
für Täter ma<strong>ch</strong>t zudem deutli<strong>ch</strong>, wer auf wel<strong>ch</strong>er Ebene zu lernen hat.<br />
. Stellung beziehen<br />
Na<strong>ch</strong>barInnen und Bekannte/FreundInnen und Verwandte können den Prozess der Verantwortungsabs<strong>ch</strong>iebung unterbre<strong>ch</strong>en,<br />
indem sie ihn zumindest ni<strong>ch</strong>t unterstützen, evtl. aber au<strong>ch</strong> aktiv in die Spirale eingreifen, indem sie gegenüber<br />
dem Täter klar Stellung beziehen.<br />
Stellung kann au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> Bewusstseins- und Öffentli<strong>ch</strong>keitsarbeit auf gesamtgesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Ebene bezogen werden.<br />
. Im Familiensystem –Familie als Privatraum<br />
Ein Eingreifen im Moment der Gewalteskalation kann der Frau Unterstützung bieten und dem Täter Grenzen aufzeigen.<br />
Wer den Privatraum Familie s<strong>ch</strong>ützt, um den Mann ni<strong>ch</strong>t no<strong>ch</strong> mehr zu provozieren, geht eine unheilige Allianz<br />
mit dem Täter ein. eine Konfrontation mit seiner Tat kann dem Täter helfen, eine Mauer des S<strong>ch</strong>weigens zu dur<strong>ch</strong>bre<strong>ch</strong>en.<br />
Vielfa<strong>ch</strong> haben Männer, die während Jahren gewalttätig sind no<strong>ch</strong> nie mit jemandem darüber gespro<strong>ch</strong>en und<br />
wissen ni<strong>ch</strong>t, wo sie Hilfe finden können.<br />
Was i<strong>ch</strong> heute gewollt,<br />
hab i<strong>ch</strong> morgen vergessen