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SwarmMind: Was verstehen Sie

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16/17 Intelligenz <strong>SwarmMind</strong> 1/2012<br />

Eric Bonabeau, Ph.D. der theoretischen<br />

Physik, ist einer der führenden<br />

Experten auf dem Gebiet komplexer Systeme<br />

und adaptiver Problemlösung. Er ist Autor<br />

zahlreicher wissenschaftlicher Artikel und Bücher,<br />

darunter des Wissenschaftsbestsellers „Swarm Intelligence“.<br />

Bonabeau hat in der Forschung und Entwicklung für<br />

Telekommunikations- und Software-Unternehmen in Europa und<br />

den USA gearbeitet, bevor er 2000 „Icosystem“ gründete – eine Beratungs<br />

firma, die Instrumente und Software entwickelt, mit deren Hilfe Anwender effektiver<br />

entscheiden, Strategien entwickeln und auf Veränderungen reagieren können.<br />

Die neuen webbasierten Tools,<br />

die Menschen auf mannigfache<br />

Weise zusammenführen,<br />

haben es möglich gemacht,<br />

mit etlichen Mechanismen zu<br />

experimentieren, um das Beste<br />

aus Kollektiven herauszuholen. Derartige Webtools<br />

- wie soziale Netzwerke, Wikis und Groupware<br />

– bedeuten einen Paradigmenwechsel in<br />

der Art und Weise, wie Entscheidungen gefällt<br />

und Probleme<br />

gelöst werden.<br />

Als dezidierter<br />

Anhänger kollektiverIntelligenz,<br />

der fest<br />

daran glaubt,<br />

dass es nützlich<br />

ist, sich dieses<br />

Instruments in geeigneten Kontexten zu bedienen,<br />

der sich jedoch vom aktuellen Hype um ein<br />

„neues Zeitalter“ kollektiver Intelligenz etwas<br />

überrollt fühlt, will ich meine Gedanken einmal<br />

ordnen und herausarbeiten, wo und wie die neuen<br />

Ideen anwendbar sind.<br />

Paradigmenwechsel<br />

durch soziale Netzwerke,<br />

Wikis und<br />

Groupware.<br />

Eine wachsende Zahl von Anwendungen<br />

hat bewiesen, dass eine bunt gemischte<br />

Gruppe voneinander unabhängiger<br />

und halbwegs informierter Men-<br />

schen selbst dem fähigsten<br />

Individuum überlegen sein<br />

kann, wenn es darum<br />

geht, etwas zu schät-<br />

Europas größtes Heckenlabyrinth<br />

in Castlewellan, Nordirland.<br />

zen oder eine<br />

Entscheidung<br />

zu treffen.<br />

Von Eric Bonabeau<br />

Entscheidungen 2.0:<br />

Die Macht der<br />

kollektiven Intelligenz<br />

Wie kann kollektive Intelligenz effektiv eingesetzt werden,<br />

wenn es darum geht, unsere Entscheidungsfindung<br />

zu verbessern?<br />

Ich unterscheide generell drei Arten der Herangehensweise,<br />

die sich mitunter auch miteinander kombinieren<br />

lassen:<br />

Reichweite („Outreach“)<br />

Hier geht es darum, den Kreis der Individuen oder Gruppen,<br />

die in die Entscheidung einbezogen werden, über<br />

traditionelle Grenzen hinaus (wie die Wände einer Organisation<br />

oder auch hierarchische oder funktionelle Barrieren<br />

innerhalb der Organisation) zu erweitern, um Ideen<br />

zu generieren („generation tasks“) oder Sachverhalte zu<br />

bewerten („evaluation tasks“). Der Mehrwert beim „Outreach“<br />

liegt in der schieren Anzahl: Entweder es werden<br />

mehr Leute in die Entscheidung oder Lösung eines Problems<br />

einbezogen, oder man zieht eine größere Anzahl von<br />

Alternativen in Betracht. Ein gutes Beispiel ist der Open-<br />

Source-Ansatz bei der Entwicklung und Verbesserung<br />

von Software. Hier gilt das berühmte Wort: „Schauen<br />

viele Augen auf den Code, bleibt kein Programmfehler<br />

lange verborgen“ (nach Linus Torvalds, dem geistigen Vater<br />

von Linux).

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