Amtsblatt Nr. 222 Mai 2013 - Gemeinde Machern
Amtsblatt Nr. 222 Mai 2013 - Gemeinde Machern
Amtsblatt Nr. 222 Mai 2013 - Gemeinde Machern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Der Lerchensporn blüht wieder....<br />
Ist es nicht ein herrlicher Anblick... beim Spaziergang durch den Püchauer Auwald begegnen wir stolzen<br />
Eichen und Buchen, zarten Buschwindröschen und Lerchensporn.<br />
Fröhliche Spaziergänger erfreuen sich an den warmen Sonnenstrahlen. Der Frühling zeigt sich von seiner<br />
schönsten Seite.<br />
Da übersieht man sie beinahe: die Müllberge, die sich aller paar Meter zwischen dem satten Grün verstecken.<br />
Erstaunt stellen wir fest, wie variantenreich die Hinterlassenschaften unserer Mitbürger im Wald sind. Da<br />
hat sich jemand neues Porzellan angeschafft und das alte gleich mal hinter der Ulme entsorgt. Ein anderer<br />
schmückt seinen Garten mit neuen Frühblühern - die Übertöpfe aus Plastik... die landen dann im Wald.<br />
Wohin nur mit der ausgedienten Brotschneidemaschine? - Ist doch viel zu anstrengend, sie zu zerlegen und<br />
zu recyceln! Und warum das alte Thermometer mit dem gefährlichen Quecksilber aufwendig entsorgen - auch<br />
das kann man doch getrost der Natur zurückgeben....<br />
Die meisten Menschen in unserer Region lieben ihre sauberen und gepflegten Gärten. Wir genießen unseren<br />
Feierabend bei einem Glas Wein oder einem Bierchen, schnitzen unsere Hecken liebevoll zurecht und<br />
genießen die Beschaulichkeit auf dem eigenen Grundstück - ein kleines bisschen Freiheit und Ruhe in einer<br />
stressigen Zeit. Ob uns der possierliche Gartenzwerg oder der allabendliche Kampf des Nachbarn gegen<br />
seinen wuchernden Rasen nun gefällt oder nicht... jeder Mensch sollte sich auf seinem Stückchen Erde wohl<br />
fühlen dürfen. Wie sagt man doch so schön auf Sächsisch: „Jedem Tierschen sein Pläsierschen“.<br />
Wer nun aber denkt, er könne seinen Müll einfach in den Wald<br />
schmeißen, der sollte sich ernsthaft fragen, ob er wirklich sich und<br />
seinen Kindern eine von Plastikbergen, Gift und Schrott belastete<br />
Natur hinterlassen will. Nur, weil die Kofferraumklappe wieder<br />
zu ist und im wörtlichen Sinne „Gras drüber“ wächst, ist der<br />
Plastikmüll noch lange nicht verschwunden, sondern zersetzt sich<br />
mit der Zeit in tausende Einzelteile und belastet den Boden. Ganz<br />
zu schweigen von Öl, Quecksilber und anderen Umweltgiften.<br />
„Die <strong>Gemeinde</strong> soll es wegräumen!“ sagt sich vielleicht der ein oder<br />
andere Natursünder... aber wer ist denn die <strong>Gemeinde</strong>? Sind es<br />
nicht wir alle, die sich über jede neue Nachricht ärgern, die uns über<br />
die Anhebung unserer Steuerlast informiert? Kann eine <strong>Gemeinde</strong><br />
wirklich jede Woche einen Trupp von Wald- und Wegesrandputzern<br />
losschicken um den Müll, den wir hinterlassen, aufzusammeln? Es<br />
ist leicht, sich über die Politiker oder die Ungerechtigkeit in der Welt<br />
zu beschweren. Noch leichter ist es aber, sich an die eigene Nase<br />
zu fassen und das nächste Mal darüber nachzudenken, ob man<br />
seinen Wohlstandsmüll (den man übrigens in Deutschland ganz<br />
einfach trennen und recyclen kann...) wirklich den nachfolgenden<br />
Generationen aufbürden will.<br />
Es hat nicht einmal eine halbe Stunde gedauert, um den Dreck von<br />
anderen wegzuräumen und das Ergebnis waren vier gefüllte Gelbe<br />
Säcke. Wir haben nicht alles beseitigen können - der Püchauer<br />
Auwald, der Tresenwald und die Straßengräben zwischen den<br />
Ortschaften sind noch übersäht mit Müll. Aber auch das nächste<br />
Mal werden wir uns nicht zu fein sein, und werden ihn mitnehmen<br />
und entsorgen. Weil wir unsere Natur lieben und weil wir glauben,<br />
als Teil dieser <strong>Gemeinde</strong> mit verantwortlich zu sein für den Erhalt<br />
unser wunderschönen Landschaft.<br />
Cindy Kühne aus Plagwitz<br />
5