Doku komplett
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-1-
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite<br />
1. Vorwort 2<br />
2. gesundundkompetent in Pforzheim-Enzkreis 3 - 4<br />
3. Landesweites Netzwerk 5<br />
3.1. Evaluierung des Netzwerks g’sund und g’scheit 5<br />
4. Gesundheitsförderung und Prävention in der Kindertageseinrichtung 6 - 7<br />
4.1. Regionale Vorgehensweise 6<br />
4.2. Verknüpfungen mit dem neuen Orientierungsplan für Bildung<br />
und Erziehung in Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg 6<br />
4.3. Projektschritte 7<br />
5. Ablauf und Prozessbegleitung 8 - 55<br />
5.1. Profile der teilnehmenden Einrichtungen 8 - 9<br />
5.2. Auftaktveranstaltung 10<br />
5.3. Planungswerkstatt gesundundkompetent 11 - 13<br />
5.4. Planungs- und Umsetzungsphase 14 - 55<br />
6. Fachtagungen 56 - 57<br />
6.1. Kommunikation im Kita-Alltag 56<br />
6.2. Den „Kita-Stress“ bewältigen 56 - 57<br />
7. Netzwerktreffen 58<br />
8. Auswertung/ Fazit 59 - 62<br />
9. Anlage (Vereinbarung)<br />
-2-
Vorwort<br />
Mit gesundundkompetent wurde in 2005 ein Programm zur Implementierung<br />
und Umsetzung von Gesundheitsförderung und Prävention in<br />
Kindertageseinrichtungen und Schulen im Enzkreis und der Stadt Pforzheim<br />
entwickelt<br />
Gesundundkompetent ist ein Konzept zur Unterstützung von<br />
Kindertageseinrichtungen zur permanenten inhaltlichen Weiterentwicklung. Es<br />
stellt die Organisation Kindertageseinrichtung als Arbeitsplatz und Lebensraum<br />
in den Mittelpunkt der Überlegungen und unterstützt Erzieherinnen bei der<br />
Bewältigung ihrer täglichen Aufgaben. Gesundheit wird als Vorraussetzung für<br />
Erziehung und Bildung verstanden und in das Leitbild der Einrichtung<br />
integriert.<br />
Eine gesunde Kindertageseinrichtung macht sich zum Leitsatz, dass Bildung<br />
und Gesundheit untrennbar miteinander verbunden sind. Dies bedeutet nicht<br />
Gesundheit zu lehren, sondern gesund zu Lernen und zu Lehren. Das heißt<br />
Gesundheit ist eine Vorrausetzung für erfolgreiches lehren und lernen und<br />
bezieht Strukturen, Räumlichkeiten und Kommunikation mit ein. Nicht nur<br />
Zahnprophylaxe, gesunde Ernährung oder Bewegungsbausteine sind<br />
Grundlage dieses Projektes.<br />
Gesundundkompetent geht weg von einmaligen Projekten und kurzfristigen<br />
Veranstaltungen hin zu einer nachhaltigen Implementierung und<br />
Bewusstmachung von Gesundheitsförderung und Prävention in der<br />
Kindertageseinrichtung, Erzieherinnen, Eltern und Kinder haben gesund leben,<br />
arbeiten und spielen im Fokus ihres Denkens und Handelns.<br />
Der Orientierungsplan des Landes Baden - Württemberg als verpflichtender<br />
Bestandteil der Arbeit aller Kindertageseinrichtungen, bietet hierfür Grundlage<br />
und Orientierung.<br />
Gesundundkompetent ist an das landesweite Netzwerk g’sund und g’scheit<br />
angeschlossen. Pforzheim - Enzkreis wurde im Rahmen der landesweiten<br />
Entwicklung des Projektes durch das Institut „xit“ in Nürnberg evaluiert.<br />
Standorte sind Karlsruhe, Breisgau - Hochschwarzwald, Stuttgart und<br />
Pforzheim-Enzkreis.<br />
7 Kindertageseinrichtungen haben sich in der Pilotphase 2006 - 2008 auf die<br />
Prozessbegleitung durch Netzwerk looping eingelassen und den Prozess<br />
abgeschlossen.<br />
Wir möchten uns mit dieser <strong>Doku</strong>mentation auch bei den Einrichtungen für<br />
ihre Mitarbeit bedanken.<br />
Pforzheim im Dezember 2008<br />
Roland Hübner<br />
-2-
Dezernent für Familie, Bildung und Kultur<br />
2. Das Projekt gesundundkompetent<br />
Gesundundkompetent ist ein Konzept zur Unterstützung von<br />
Kindertageseinrichtungen. Gesundheit wird als Voraussetzung für Erziehung<br />
und Bildung verstanden. Eine gelingende Bildungsarbeit beinhaltet auch die<br />
Erhaltung und Förderung der körperlichen, seelischen und sozialen<br />
Gesundheit.<br />
Gesundheitsförderung und Prävention…<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
richten ihr Augenmark auf das, was gesund erhält. Schutzfaktoren des<br />
Einzelnen sollen gestärkt und Lebenskompetenzen geschult werden, um<br />
mit Belastungen im Leben besser umgehen zu können.<br />
stellen einen Prozess dar, der Einzelne, Gruppen und Organisationen bei<br />
der Gestaltung gesundheitsfördernder Lebensweisen und –bedingungen<br />
einbezieht und unterstützt.<br />
richten sich auf das Verhalten und die Verhältnisse.<br />
Der allgemeine Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen wird nach<br />
wie vor als relativ gut eingeschätzt. (Hurrelmann, Klocke, Melzer, Ravens-<br />
Sieberer [Hrsg.], Jugendgesundheitssurvey, Weinheim und München 2003). Es<br />
sind nicht länger die Infektionskrankheiten, die die Gesundheit von Kindern<br />
und Jugendlichen nachhaltig beeinträchtigen, sondern mehr psychosoziale<br />
Faktoren, die die Gesundheit belasten. 1<br />
Es leiden immer mehr Kinder an:<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
chronischen Erkrankungen<br />
psychosomatischen Störungen, Defizite in der motorischen Entwicklung,<br />
Koordinationsstörungen<br />
allergischen Erkrankungen<br />
Konzentrationsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten und Aggressivität<br />
Übergewicht<br />
Erzieher/-innen sind konfrontiert mit:<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
Lärm und Hektik<br />
großen Gruppen bzw. offenem Kindergarten<br />
verhaltensauffälligen Kindern<br />
Kindern, die kein oder kaum deutsch sprechen<br />
überforderten Müttern, Patchwork-Familien etc.<br />
haben wenig Zeit und Raum für Absprachen im Team<br />
kaum positivem Feedback zur geleisteten Arbeit<br />
1 Vgl. ebenfalls: Richter, Hurrelmann et al., Gesundheit, Ungleichheit und jugendliche Lebenswelten, Weinheim und<br />
München 2008<br />
-3-
▪ ständig wechselnden Kindern, ständig wechselnde Anforderungen und<br />
Situationen<br />
Neben dem Elternhaus findet ein wesentlicher Teil kindlicher Sozialisation in<br />
Kindertageseinrichtungen statt. Erzieherinnen begleiten Kinder in einer<br />
zentralen Alters- und Entwicklungsphase. Daraus ergeben sich Chancen für<br />
die Gesundheitsförderung. Gleichzeitig nehmen auch die Anforderungen<br />
(s. o.) an Erzieherinnen und Erzieher zu. Es werden hohe Erwartungen an die<br />
tägliche Arbeit gestellt. Rahmenbedingungen verändern sich, Eltern und<br />
Kinder sind ebenfalls zunehmenden Belastungen ausgesetzt. Diese<br />
Arbeitssituation erfordert für die Erzieher/-innen eine Ausweitung ihrer<br />
Kompetenzen in zusätzlichen Bereichen.<br />
Der Arbeitsplatz Tageseinrichtung birgt für Erzieherinnen gesundheitliche<br />
Belastungen. Es ist bekannt, dass Erzieherinnen häufiger an Rücken-, Nackenund<br />
Kopfschmerzen leiden als andere weibliche Erwerbstätige (Studie<br />
Professor Rudow, Universität Mannheim 2004).<br />
Um diesen Entwicklungen entgegen zu wirken wurde für den Enzkreis und die<br />
Stadt Pforzheim ein Netzwerk „gesundundkompetent“, bestehend aus<br />
Kindergärten und Kindertagesstätten, gegründet.<br />
Neu an diesem Konzept ist, dass die Nachhaltigkeit der Maßnahmen zur<br />
Gesundheitsförderung und Prävention über die Erstellung und Umsetzung<br />
eines Gesamtkonzeptes „gesundundkompetent“ erreicht werden soll. Die<br />
Wirkung vereinzelter Maßnahmen und Projekte verpufft im Arbeitsalltag leider<br />
oft allzu schnell.<br />
Ziel ist es, langfristig Gesundheitsförderung und Prävention als Schwerpunkt in<br />
Kindertageseinrichtungen einzubringen, zu verankern und umzusetzen.<br />
-4-
3. Das landesweite Netzwerk g’sund und g’scheit<br />
– Gesundheit und Bildung<br />
Netzwerk looping mit seinem Programm gesundundkompetent ist Mitglied in<br />
dem landesweiten Netzwerk g’sund und g’scheit seit 2005, in der diejenigen<br />
Fachkräfte für Gesundheitsförderung Baden-Württembergs zusammen<br />
geschlossen sind, die Prozessbegleitung auf dem Weg zur gesunden<br />
Kindertageseinrichtungen und/ oder Schule anbieten. Die Geschäftsführung<br />
von g’sund und g’scheit liegt bei der Geschäftsstelle beim Gesundheitsamt<br />
Stuttgart.<br />
Steuerungsgruppe<br />
Landesgesundheitsamt<br />
Landesnetzwerk<br />
g’sund und g’scheit<br />
Fachbeirat<br />
(geplant)<br />
12 Gesundheitsämter u.<br />
Netzwerk looping<br />
Geschäftsstelle im<br />
Gesundheitsamt Stuttgart<br />
Auf regionaler Ebene wiederum bilden die beteiligten<br />
Kindertageseinrichtungen ein Netzwerk. Die teilnehmenden<br />
Kindertageseinrichtungen sind daran interessiert zu erfahren, was die anderen<br />
Kindertageseinrichtungen in der Umsetzung von gesundundkompetent<br />
machen. Geplant ist, dass die Kindertageseinrichtungen auch nach<br />
Beendigung der Prozessbegleitung in dem Netzwerk bleiben und neue<br />
Kindertageseinrichtungen dazu kommen.<br />
3.1. Evaluierung des Netzwerks g’sund und g’scheit<br />
Das landesweite Netzwerk wird mit den Standorten Pforzheim-Enzkreis,<br />
Stuttgart, Karlsruhe und Breisgau/ Hochschwarzwald von dem Institut „xit“<br />
GmbH in Nürnberg - forschen.planen.beraten evaluiert. Alle teilnehmenden<br />
Kindertageseinrichtungen und vier Schulen in Pforzheim und im Enzkreis, die<br />
von Netzwerk looping begleitet werden, wurden mittels Fragebögen und<br />
-5-
persönlichen Interviews befragt. Eine Auswertung, spezifisch für Pforzheim-<br />
Enzkreis, finden Sie am Ende der <strong>Doku</strong>mentation.<br />
4. Gesundundkompetent in Kindertageseinrichtungen<br />
in Pforzheim und im Enzkreis<br />
4.1. Regionale Vorgehensweise<br />
Im Januar 2006 wurden die ersten Flyer an alle Kindertageseinrichtungen in<br />
der Stadt Pforzheim und im Enzkreis versandt. 11 Kindertageseinrichtungen<br />
meldeten sich und bekundeten ihr Interesse zu einer Vorstellung des Projektes<br />
in ihrer Einrichtung. Es entschlossen sich 7 Kindertageseinrichtungen für die<br />
Teilnahme an dieser Prozessbegleitung über einen Zeitraum von 2 Jahren.<br />
Den Präsentationen in den Einrichtungen war ein längerer<br />
Entwicklungsprozess für die Konzeption des Projektes voraus gegangen. Das<br />
Konzept wurde in unterschiedlichen Gremien vorgestellt und mit<br />
Präventionsfachkräften im Enzkreis und der Stadt Pforzheim diskutiert.<br />
Innerhalb des landesweiten Netzwerkes hatte insbesondere die Stadt Stuttgart<br />
schon Erfahrungen mit der Arbeit in Kindertageseinrichtungen gesammelt.<br />
Unser Konzept orientierte sich daher auch an diesen Konzepten, die uns die<br />
Kollegen zur Verfügung stellten. So entstand für die Stadt Pforzheim und den<br />
Enzkreis ein Konzept gesundundkompetent in der Kindertageseinrichtung.<br />
Ziel des Konzeptes ist es Gesundheitsförderung und Prävention langfristig und<br />
nachhaltig in einer Kindertageseinrichtung zu verankern und die ganze<br />
Einrichtung zu einer gesunden Kindertageseinrichtung werden zu lassen, die<br />
im Alltag immer den Fokus auf „gesund lehren und lernen“ hat.<br />
4.2. Verknüpfungen mit dem neuen Orientierungsplan für Bildung und<br />
Erziehung in Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg<br />
Das Angebot von Netzwerk looping und die Einführung des neuen<br />
Orientierungsplans in der Kindertageseinrichtung fanden fast zeitgleich statt.<br />
Dies ermöglichte den einzelnen Einrichtungen zu Beginn der<br />
Prozessbegleitung eine Verknüpfung mit dem neuen Orientierungsplan<br />
herzustellen. Insbesondere im Entwicklungsfeld Körper und Sinne, aber auch<br />
in der Sprache/ Sprachförderung und in den Feldern Gefühl/Mitgefühl und<br />
Denken konnten Zusammenhänge hergestellt werden.<br />
Das Projekt gesundundkompetent kann als hilfreiche Unterstützung zur<br />
Umsetzung des neuen Orientierungsplans gesehen werden.<br />
-6-
4.3. Projektschritte<br />
1. Vorstellung von gesundundkompetent in der Kindertageseinrichtung und<br />
im Elternbeirat<br />
2. Entscheidung der Gremien für gesundundkompetent<br />
3. Schriftliche Vereinbarung mit Elternbeirat, Träger und Einrichtungsleitung<br />
4. Bildung einer Projektgruppe oder eines Gesundheitsteams<br />
5. Bestandsaufnahme/ Planungswerkstatt<br />
6. Festlegung von Zielen und Teilzielen<br />
7. Planung von Maßnahmen<br />
8. Durchführung der Maßnahmen und <strong>Doku</strong>mentation<br />
9. Evaluation<br />
10. Sicherung, Verstetigung, Entwicklung neuer Ideen<br />
Die Punkte 5 – 10 sind Bestandteile eines Aktionszyklus der immer wieder<br />
erneut in der Einrichtung auf den Weg gebracht werden kann.<br />
Der Aktionszyklus<br />
Bestandsaufnahme/<br />
Planungswerkstatt<br />
Verstetigung,<br />
Sicherung, neue<br />
Ideen<br />
Festlegung von<br />
Zielen, Planung von<br />
Maßnahmen<br />
Auswertung<br />
(Evaluation)<br />
Durchführung von<br />
Maßnahmen,<br />
<strong>Doku</strong>mentation<br />
-7-
5. Ablauf und Prozessbegleitung<br />
5.1. Profile der Einrichtungen<br />
Einrichtung Träger Ort/ Stadtteil/<br />
Gemeinde<br />
Anzahl der<br />
Gruppen<br />
Anzahl der<br />
Mitarbeiter/<br />
-innen<br />
Kindergarten<br />
Friolzheim<br />
Gemeinde<br />
Friolzheim<br />
Mönsheimer Str. 14<br />
71292 Friolzheim<br />
6 Gruppen<br />
Kiga<br />
2 Gruppen<br />
Krippe<br />
insg. 170<br />
Kinder<br />
19 Erzieherinnen<br />
externe Kräfte<br />
Besonderheiten der Einrichtung: „Wir arbeiten gerne und viel“<br />
Städtische<br />
Kindertagesstätte<br />
Büchenbronn<br />
Stadt<br />
Pforzheim<br />
Pforzheimer Str. 23<br />
75180 Pforzheim<br />
Büchenbronn<br />
6 Gruppen<br />
insg. 134<br />
Kinder<br />
14 Erzieherinnen<br />
Besonderheiten der Einrichtung: Offene Einrichtung mit verschiedenen<br />
Betreuungsformen für Kinder von 2 – 12 Jahren<br />
Ev. Kindergarten<br />
Nöttingen<br />
Kirchengemeinde<br />
Nöttingen<br />
Roseggerstr. 8<br />
75196<br />
Remchingen-<br />
Nöttingen<br />
2 Gruppen<br />
mit<br />
50 Kindern<br />
von 2,9<br />
Jahren bis<br />
Schuleintritt<br />
4 Erzieherinnen<br />
Besonderheiten der Einrichtung: Sprachförderung und Sprachtherapie, Englischund<br />
Italienisch Kurse, Gartenanlage, Kinderbistro.<br />
Christlicher Glaube wird im Alltag gelebt<br />
Städtischer<br />
Kindergarten<br />
Belfortstraße<br />
Stadt<br />
Pforzheim<br />
Belfortstraße 10<br />
75172 Pforzheim<br />
2 Gruppen<br />
mit 44<br />
Kindern<br />
5 Mitarbeiter/-<br />
innen<br />
Besonderheiten der Einrichtung: fast ausschließlich Kinder mit Migrationshintergrund,<br />
Kinder aus sozial schwachen und armen Familien<br />
Städtische<br />
Kindertagesstätte<br />
Hort an der Enz<br />
Stadt<br />
Pforzheim<br />
Steubenstr. 30<br />
75172 Pforzheim<br />
23 Kinder 7 Mitarbeiter/-<br />
innen auf 4,5<br />
Stellen<br />
-8-
Besonderheiten der Einrichtung: offene Arbeit mit heilpädagogischem Schwerpunkt<br />
Villa<br />
Regenbogen<br />
Gemeinde<br />
Straubenhardt<br />
Lindenstr. 28<br />
75334<br />
Straubenhardt<br />
120 Kinder<br />
5 Gruppen im<br />
Kindergarten<br />
1 Hortgruppe<br />
15 Mitarbeiter/-<br />
innen<br />
Besonderheiten der Einrichtung: bedarfsorientierte Betreuungsformen für Kinder unter 2<br />
Jahren bis 14 Jahren<br />
Städtische<br />
Kindertagesstätte<br />
Nordstadt<br />
Stadt<br />
Pforzheim<br />
Friesenstr. 12<br />
75177 Pforzheim<br />
133 Kinder<br />
werden in 6<br />
Gruppen<br />
betreut<br />
16 Mitarbeiterinnen<br />
Besonderheiten der Einrichtung: viele Kinder mit Migrationshintergrund,<br />
offene Einrichtung<br />
-9-
Quelle: Renate Alf, Cartoons für Erzieher/-innen, Herder Verlag<br />
5.2. Auftaktveranstaltung gesundundkompetent<br />
Als gemeinsamer Beginn des Projektes fand am 04.07.2006 die<br />
Auftaktveranstaltung im Landratsamt Enzkreis statt. Eingeladen wurden die<br />
Erzieherinnen der am Projekt beteiligten Einrichtungen, die<br />
Projektbegleiterinnen und Koordinatorinnen, Fachberaterinnen für<br />
Kindertageseinrichtungen, Trägervertreter und Elternvertreter.<br />
Ziel der Veranstaltung war es:<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
alle am Projekt beteiligten Personen zusammen zu bringen<br />
eine gemeinsame inhaltliche Ausgangssituation zu schaffen<br />
die Netzwerkarbeit zu beginnen<br />
den Ablauf des Projekts in den Einrichtungen vorzustellen<br />
die Einrichtung und Projektbegleiterinnen bekannt zu machen<br />
Inhaltlich wurden bei der Veranstaltung:<br />
▪ Grundideen von Gesundheitsförderung vermittelt<br />
▪ ein persönliches Gesundheitsprofil erstellt, um den eigenen Zugang zur<br />
Gesundheit kennen zu lernen<br />
▪ Grundideen des Projektes Gesundheitsförderung in<br />
Kindertageseinrichtungen vorgestellt<br />
▪ Bereiche der Gesundheitsförderung in Kindertagseinrichtungen<br />
aufgezeigt<br />
▪ erste Anregungen gegeben, wie gesundheitsförderliche Überlegungen<br />
in der Einrichtung umgesetzt werden können.<br />
Als Anlage finden Sie die <strong>Doku</strong>mentation der Auftaktveranstaltung.<br />
Besonderen Dank gilt an dieser Stelle:<br />
Frau G. van Ackern - Gesundheitsamt Stuttgart,<br />
Frau K. Müller - Landratsamt Rems-Murr-Kreis – Fachbereich<br />
Gesundheitsförderung,<br />
Frau C. Benkel - Landwirtschaftsamt Landratsamt Enzkreis,<br />
für die gelungene Gestaltung der Veranstaltung.<br />
-10-
Nachdem mit den einzelnen Einrichtungen Vereinbarungen unterzeichnet wurden konnte mit der<br />
praktischen Projektarbeit in den einzelnen Kindertagesstätten begonnen werden (Vertrag siehe<br />
Anlage).<br />
5.3. Planungswerkstatt gesundundkompetent<br />
A. Bestandsaufnahme/ Ist-Analyse<br />
1. Situation der Kinder<br />
Welche bestehenden Bedingungen fördern die Gesundheit der Kinder<br />
(innerhalb/ außerhalb der Einrichtung)?<br />
Welche bestehenden Bedingungen sind nicht gesundheitsförderlich?<br />
Welche gesundheitsförderlichen Angebote sind für die Kinder bereits<br />
vorhanden (innerhalb/ außerhalb der Einrichtung)?<br />
Was brauchen die Kinder auf diesem Hintergrund für ihre Entwicklung?<br />
2. Situation der Erzieherinnen<br />
Welche bestehenden Bedingungen fördern die Gesundheit der<br />
Erzieherinnen an ihrem Arbeitsplatz/ in ihrer Arbeitssituation?<br />
Welche bestehenden Bedingungen sind nicht gesundheitsförderlich?<br />
Was fehlt bzw. belastet die Erzieherin? Wo besteht ein<br />
Entwicklungsbedarf?<br />
3. Situation der Eltern<br />
Welche Angebote gibt es für Eltern?<br />
4. In unserer Einrichtung wird viel für die Gesundheit getan!<br />
Zusammenfassung der Angebote für Kinder, Eltern und Erzieherinnen.<br />
Methode:<br />
Meta-Plan-Technik/ Abfrage mit Karten<br />
▪ Jede Erzieherin schreibt ein Statement auf eine Karte<br />
▪ Karten werden gesammelt, nach Oberbegriffen zu den<br />
Fragestellungen geordnet<br />
Dies ermöglicht jedem Teammitglied seine Belange einzubringen und<br />
ermöglicht dem Gesamtteam anschaulich einen Überblick über<br />
vorhandene Angebote und den möglichen Entwicklungsbedarf.<br />
Fazit:<br />
Vielen Einrichtungen wurde bewusst, welch’ umfangreiche Angebote zu<br />
Themen wie Ernährung und Bewegung bereits bestehen.<br />
Wichtig und für viele Fachkräfte neu, war die explizite Frage nach den<br />
Belangen der Erzieherinnen.<br />
-11-
B. Entwicklungsbedarf, Visionen und Projektidee<br />
Aus dem für die Einrichtung aufgelisteten Entwicklungsbedarf wurden die<br />
wichtigsten Themen per Abstimmung ausgewählt.<br />
Bearbeitet werden sollte jedoch nicht ausschließlich das Thema mit den<br />
meisten Stimmen, sondern es galt bei der Festlegung möglichst viel<br />
Konsens im Gesamtteam zu erreichen.<br />
Durch eine Diskussion im Gesamtteam wurde letztendlich bestimmt,<br />
welches Thema bzw. welcher Themenbereich innerhalb des Projektes<br />
bearbeitet werden sollte.<br />
Bevor die inhaltliche Arbeit beginnen konnte, sollte die Zielrichtung in Form<br />
von Wünschen oder Idealvorstellungen fixiert werden.<br />
Aus diesen Visionen galt es eine Projektidee zu entwickeln und zu<br />
konkretisieren.<br />
Auf einer Skala legten die Erzieher/-innen den Ist-Zustand und den Soll-<br />
Zustand als Zahlenwert fest.<br />
Ein Wunder ist geschehen!<br />
Wenn wir eine Skala zugrunde legen von 1-10, wo stehen sie jetzt und wo<br />
möchten sie hinkommen?<br />
0------------------------------------------------------------------------------------------------10<br />
Zustand gar nicht<br />
Idealzustand<br />
vorhanden<br />
vorhanden<br />
→ Woran merken Sie, dass das Wunder geschehen ist?<br />
→ Wie sieht das genau aus?<br />
→ Was trägt dazu bei?<br />
→ Was tun Sie, um zum gewünschten Wert auf der Skala zu gelangen?<br />
Methode:<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
Mehr-Punkte Abfrage<br />
Diskussion und Abstimmung<br />
Fantasiereise: Ein Wunder geschieht<br />
Jede Erzieherin formuliert oder gestaltet bildhaft ihre Vision und stellt<br />
sie dem Team vor.<br />
Wie könnte ihre Einrichtung aussehen?<br />
-12-
▪<br />
▪<br />
sammeln am Flipchart und sortieren der Konkretisierungsideen<br />
Positionieren auf einer Skala (Ist-Zustand/ Soll-Zustand)<br />
Fazit:<br />
Brennende Themen wurden in manchen Einrichtungen nicht gewählt, weil sie<br />
aussichtslos oder zu schwierig erschienen (z. B. Zusammenarbeit mit Eltern).<br />
Unsicherheit gab es bei Themen, die im Team nicht offen besprochen oder<br />
sehr kontrovers diskutiert wurden. Manche Einrichtungen hatten den Wunsch<br />
mit einem einfachen Thema einzusteigen und sich später schwierigen<br />
Aufgaben zu stellen.<br />
C. Ziele und Maßnahmen<br />
Für die Formulierung der Grobziele, im Sinne von Erziehungszielen für Kinder,<br />
bot der Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für badenwürttembergische<br />
Kindergärten und das „infans“ Konzept (Arbeitshilfe für<br />
Bildung und Erziehung in Kindertageseinrichtungen) eine wertvolle Hilfe.<br />
Um in den Bereichen Erzieherinnengesundheit, Teamentwicklung oder<br />
Zeitmanagement realistische, messbare und positive Ziele zu formulieren,<br />
war es wichtig Informationen und Strukturhilfen durch Mitarbeiterinnen von<br />
Netzwerk looping einzubringen.<br />
Eine genauere Problemanalyse ermöglicht eine mehrdimensionale<br />
Sichtweise und führte zur Entwicklung von konkreten Maßnahmen.<br />
Diese Maßnahmen wurden in einem zeitlich festgelegten Rahmen erprobt,<br />
reflektiert, gegebenenfalls verändert und schließlich für die Einrichtung<br />
festgelegt.<br />
▪ Erscheinungsform eines Problems<br />
▪ mögliche Ursachen<br />
▪ mögliche Lösungen<br />
▪ Stolpersteine<br />
▪ Auswirkung auf andere am Prozess beteiligte Personen<br />
Methode:<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
Information zum Thema<br />
Problemanalyse<br />
Ideen finden durch mind-mapping oder brainstorming<br />
Fazit:<br />
Dies war die schwierigste Phase, da es durch die genaue Analyse und das<br />
Hinterfragen von Zielen um Grundpositionen der einzelnen Mitarbeiterinnen<br />
ging. Jede beteiligte Erzieherin sollte ihren Standpunkt überdenken und<br />
festlegen. Eingefahrene Muster mussten aufgegeben werden, um nach<br />
neuen Wegen für alle Beteiligten zu suchen. Diese Veränderungen fielen nicht<br />
immer leicht und Widerstand wurde in vielfältiger Form deutlich. Das<br />
Umgehen mit Widerständen und Konflikten war ein wichtiger Teil des<br />
-13-
Gesamtprozesses in der Einrichtung. Und letztendlich wurde immer ein<br />
Konsens gefunden, der zu diesem Zeitpunkt für alle Beteiligten passend war.<br />
5.4. Planungs- und Umsetzungsphase<br />
Durch die Vorstellung des Projekts gesundundkompetent und die<br />
Auftaktveranstaltung im Sommer 2006 wurden den Kindertageseinrichtungen<br />
Themenbereiche grob vorgegeben.<br />
Nachfolgende Bereiche scheinen besonders geeignet gesundheitsförderliche<br />
Einwicklungsprozesse in Gang zu setzen.<br />
Ernährung<br />
Bewegung<br />
Kommunikation<br />
Arbeits- und<br />
Lebensraum<br />
Kindergarten<br />
Erzieherinnengesundheit<br />
Die Mitarbeiterinnen der einzelnen Einrichtungen legten einen<br />
Entwicklungsbedarf fest, der sich thematisch weitgehend in diesem Bereich<br />
bewegte.<br />
Kommunikation mit Kindern, Eltern, Kollegen oder Träger wurde nur in einer<br />
Einrichtung explizit als Projektinhalt genannt, zog sich aber als<br />
Querschnittsthema durch die Projektinhalte aller Kindertageseinrichtungen.<br />
Schwerpunktmäßig wurden die Themen Ernährung und<br />
Erzieherinnengesundheit gewählt.<br />
-14-
Hier eine Auflistung einzelner Projektinhalte:<br />
▪ Veränderung des Mittagessens hinsichtlich des Nahrungsangebots, der<br />
Atmosphäre beim Essen und der Esskultur.<br />
▪ Neugestaltung der Frühstückssituation<br />
▪ Einführung eines täglichen Frühstücks in Form eines Frühstücksbüffets<br />
▪ Besserer Umgang mit Zeitdruck durch strukturelle Veränderung der<br />
Hausaufgabensituation<br />
▪ Veränderung der Arbeitszeitgestaltung von Stress und Hektik zu mehr<br />
Ruhe und Zufriedenheit bei der Arbeit.<br />
▪ Neugestaltung des Außenspielbereichs<br />
▪ Weiterentwicklung des Angebots zur Sprachförderung<br />
▪ Umgang mit leisen Kindern in der Einrichtung<br />
▪ Verbesserung der Planungsarbeit<br />
▪ Überarbeitung der Kindergartenkonzeption<br />
▪ Konzeptionelle Überlegungen zur Einführung eines Waldtages<br />
▪ Kooperation mit der Grundschule, bezüglich der Sporthallenbenützung<br />
Der Themenbereich Bewegung wurde in einigen Einrichtungen durch das<br />
Angebot “Kinder aus Pforzheim und dem Enzkreis bewegen sich“, das in<br />
Zusammenarbeit mit der Barmer Ersatzkasse durchgeführt wurde,<br />
abgedeckt.<br />
Nachfolgend stellt jede beteiligte Einrichtung, ein Beispiel ihrer<br />
Projektarbeit dar.<br />
-15-
Städtische Kindertagesstätte Hort an der Enz/ Pforzheim<br />
Der Anlass, uns am Projekt „gesundundkompetent“ zu beteiligen…<br />
Projektidee:<br />
"Auf - Sich - Selbst- Achten" und "Für – Sich – Selbst - Sorgen" und "Sich selbst<br />
wichtig nehmen" ist nach meiner persönlichen Erfahrung in pädagogischen<br />
Kreisen nicht sehr weit verbreitet.<br />
„Gesundundkompetent“ ermöglichte es erstmals, den Fokus auf die<br />
Erzieherinnengesundheit zu richten, die für eine professionelle pädagogische<br />
Tätigkeit unabdingbar ist und in direktem Zusammenhang (zirkulär) zum<br />
Befinden der betreuten Kinder steht.<br />
Eine Ist-Analyse führte sehr rasch zur zentralen Thematik Zeitdruck, der von<br />
allen Mitarbeiter/-innen als solcher erlebt wurde, wenn auch unterschiedlich<br />
bezogen auf die Belastung, die für jeden/ jede Einzelne damit einherging.<br />
Grobziel:<br />
Entlastung und Entschleunigung sollten jeweils durch Strukturveränderungen<br />
erreicht werden.<br />
Analyse des Problems:<br />
Nachdem die Störfaktoren entlarvt waren, wurden in einem ersten Schritt die<br />
Abläufe genauer untersucht.<br />
Dabei wurde die Zeit- und Ablaufstruktur eines Tages, einer Woche und<br />
besonderer Aktivitäten im Jahreskreis zugrunde gelegt.<br />
Alle Abläufe wurden Schritt für Schritt auf "Herz und Nieren" geprüft, unter<br />
pädagogischen und ökonomischen Gesichtpunkten hinterfragt, fachlich<br />
diskutiert und gemeinsam neu festgelegt.<br />
Selbstverständlich gab es dabei Abläufe, bei denen die Veränderungen<br />
leicht fielen und andere, bei denen es "ans Eingemachte" ging.<br />
Bei letzteren machten sich durchaus auch Widerstände bemerkbar, die als<br />
solche erkannt werden mussten, um sie dann auflösen zu können.<br />
Daher gab es Wege, die sich als Umwege herausstellten, aber letztendlich<br />
doch zum Ziel führten.<br />
Im Diskurs unter den Team-Mitgliedern wirkte der Synergie-Effekt, der z. T. zu<br />
Lösungen führte, an die bisher keiner für sich allein gedacht hatte.<br />
Überhaupt ging es im gesamten Prozess darum, zum Teil völlig neu zu denken<br />
und sich von lieb gewonnenen, aber überkommenen Gewohnheiten zu<br />
verabschieden ohne das Rad noch einmal neu erfinden zu wollen und zu<br />
müssen.<br />
-16-
Die gemeinsame Erarbeitung verstärkte die jeweilige Identifikation und führte<br />
somit zu mehr Zufriedenheit.<br />
Den Prozessverlauf im Einzelnen zu schildern, würde diesen Rahmen sprengen.<br />
Dennoch soll im Folgenden die wichtigste Veränderung etwas ausführlicher<br />
beschrieben sein:<br />
Darstellung einer Maßnahme:<br />
Die wichtigste Veränderung, die wir vorgenommen hatten, betrifft eine der<br />
Säulen unseres Hort - Alltags, nämlich die Hausaufgabenzeit. (Weitere Säulen<br />
sind: Mittagessen, Freispiel, gezielte Freizeitaktivitäten und Ferienprogramme)<br />
Die ersten Veränderungen fanden eher zögerlich statt. Pufferzeiten vor den<br />
nachfolgenden Freizeitaktivitäten wurden eingeführt. Zum Teil hatte dieses<br />
Vorgehen Vorteile für die Kinder, die sehr früh vom Unterricht kamen und für<br />
die Einzelbetreuung möglich war.<br />
Nachteilig wirkte sich aus, dass dadurch die betreuenden Fachkräfte eine<br />
sehr lange Zeit mit der Hausaufgabenbetreuung zubrachten und auch vor<br />
ihrer nachfolgenden Freizeitaktivität kaum zum Durchatmen kamen.<br />
Die eigentliche Veränderung trat dann ein, als zunächst einmal nur die<br />
Hausaufgabenzeit in den Blick genommen wurde.<br />
Folgende Fragestellungen waren dabei wichtig:<br />
1. Was braucht das Kind?<br />
2. Was brauchen und wollen die Eltern?<br />
3. Was ist wichtig für die Schule?<br />
4. Was ist wichtig für die Erzieher/-innen, die für diesen Bereich<br />
zuständig sind?<br />
Dazu unsere Antworten (auf das Wesentliche verkürzt):<br />
Ad 1.<br />
Ein Kind braucht einen festen Arbeitsplatz, eine überschaubare und<br />
angemessene Hausaufgaben -und Lernzeit, eine möglichst ruhige,<br />
anregende und nicht aufregende Lern-Atmosphäre, Material, das das<br />
selbsttätige Lernen unterstützt und eine kindgerechte Anleitung durch eine<br />
pädagogische Fachkraft.<br />
Ad 2.<br />
Eltern wünschen, dass Hausaufgaben möglichst vollständig im Hort erledigt<br />
sind und dass sich die Schulnoten eines Kindes stabilisieren oder gar<br />
verbessern.<br />
Ad 3.<br />
Für die Schule ist wichtig, ein "ehrliches" Bild über die Leistungsfähigkeit eines<br />
Kindes zu erhalten und sich darauf verlassen zu können, dass kindgerechte<br />
Gegebenheiten (s. ad 1.) vorliegen.<br />
-17-
Ad 4.<br />
Erzieher/-innen brauchen:<br />
• Zeit<br />
• Ruhe<br />
• Übersicht<br />
• Didaktisches Lernmaterial<br />
• Stressfreie Arbeitsatmosphäre<br />
• Räume, die energetisch positiv wirken<br />
Ergebnisse:<br />
Hausaufgabenzeit im Hort an der Enz ist inzwischen folgendermaßen gestaltet:<br />
Die Hausaufgabenzeit beginnt für alle Kinder erst nach dem Mittagessen.<br />
Jedes Kind hat einen festen Platz und eine festgelegte Hausaufgaben- und<br />
Lernzeit;<br />
längstens bis 45 Minuten für Schüler der 1. Klasse und bis 90 Minuten für alle<br />
Schüler/ -innen aller weiteren Klassen.<br />
Es besteht Lernpflicht, auch an Tagen, an denen Kinder keine Hausaufgaben<br />
haben.<br />
Diese Lernpflicht ist individuell auf jedes Kind abgestimmt und dient dazu,<br />
weniger ausgeprägte Fähigkeiten, zum Teil auch spielerisch zu üben.<br />
Diese neue Struktur besteht seit vier Monaten.<br />
Erste sichtbare Erfolge sind:<br />
▪ mehr Ruhe<br />
▪ mehr Selbstverständlichkeit beim Lernen<br />
▪ weniger Stress<br />
▪ mehr Eigenverantwortung<br />
▪ andere Kommunikation (z.B. Kinder treffen Absprachen, wer zuerst den<br />
Arbeitsplatz einnehmen darf und sorgen dafür, dass das nachfolgende<br />
Kind (zwei Kinder teilen sich einen Platz) informiert wird, wenn sein Platz<br />
frei ist…)<br />
Alle Veränderungsschritte wurden in der wöchentlichen Hortrunde mit den<br />
Kindern kommuniziert.<br />
Im Team fanden Reflektionsgespräche zum Veränderungsprozess statt.<br />
Der nächste Schritt wird sein, Bildungsecken, - nischen oder - räume im Haus<br />
und draußen einzurichten oder in Form von Bildungsprojekten durchzuführen<br />
und damit die freie Zeit zu einer anregenden Bildungsumgebung zu machen.<br />
Auch davon versprechen wir uns eine Vertiefung des bereits durchlaufenen<br />
Prozesses.<br />
-18-
Gesamtbewertung des bisherigen Projektverlaufs<br />
Stimmen aus dem Team<br />
▪ Stress und Zeitdruck wurden reduziert<br />
▪ Entlastung fand statt<br />
▪ endlich waren wir Erzieher/-innen im Blick<br />
▪ der Prozess orientierte sich an den aktuellen Gegebenheiten und<br />
den vorhandenen Ressourcen<br />
Eher hinderlich wirkte sich vorhandener Personalmangel über einen längeren<br />
Zeitpunkt aus.<br />
Prozesse gehen auch unvorhersehbare Wege…<br />
Die Verantwortlichkeit für den Prozess lag in den Anfängen bei zwei<br />
Mitarbeiterinnen, die den Kontakt mit der Projektbegleitung hielten und die<br />
Brücke zum gesamten Team bildeten.<br />
Später ging sie zurück an die Einrichtungsleiterin, da beide Kolleginnen - aus<br />
unterschiedlichen Gründen - im Prozessverlauf die Einrichtung verließen.<br />
Ausblick:<br />
Auch wenn die zwei Jahre Prozess-Begleitung durch das Netzwerk looping<br />
demnächst enden…<br />
…unser Weg geht weiter!<br />
Gesundundkompetent ist für uns kein abgeschlossenes Projekt, sondern<br />
vielmehr ein andauernder Prozess, besser noch eine Haltung.<br />
-19-
Städtische Kindertagesstätte Büchenbronn<br />
(134 Kinder, Öffnungszeiten von 6.45 Uhr -16.30 Uhr, Angebote für Kinder von<br />
2 bis 12 Jahren in verschiedene Betreuungsformen)<br />
Ausgangssituation:<br />
Die Ist-Analyse zeigte einen Veränderungsbedarf bei der<br />
Arbeitszeitgestaltung. Der Tagesablauf in der Einrichtung wurde bestimmt<br />
durch Stress und Hektik. Dies sollte sich verändern. Im Mittelpunkt des Projektes<br />
sollten die Erzieherinnen der Einrichtung stehen. Entspannt sich die<br />
Arbeitssituation der Erzieherinnen, hat dies gesundheitsförderliche<br />
Auswirkungen auf die Gesamtsituation und somit auch auf die Kinder.<br />
Vision:<br />
Die Erzieherinnen wünschten sich mehr zeitlichen Spielraum für ihre Arbeit und<br />
mehr Ruhe bei der Arbeit, Ausgeglichenheit, Rückzugsmöglichkeiten und Zeit<br />
zum Atemholen. Realisiert werden sollten diese Wünsche durch<br />
organisatorische Weiterentwicklung.<br />
Grobziel:<br />
Trotz zeitlich straff organisierter Arbeitsabläufe soll im Team<br />
Arbeitszufriedenheit hergestellt und weiterentwickelt werden<br />
Wie erarbeiteten wir unsere Projektziele?<br />
Durch eine individuelle Analyse der Erzieherinnenarbeitszeit, in Anlehnung an<br />
„infans“ (Handreichung zur Bildung und Erziehung in Kindertageseinrichtung)<br />
von 6:30 Uhr bis 16:30 Uhr an 5 Wochentagen wurden die Vielzahl der<br />
Aufgaben und der nötige Zeitbedarf deutlich.<br />
Offensichtlich wurde durch die Auflistung und Auswertung:<br />
▪ wie wenig Zeit der Erzieherin für die direkte Arbeit mit den Kindern bleibt<br />
▪ in welchen Situationen Stress und Hektik entsteht<br />
▪ Ursachen für Stresssituationen<br />
▪ welche Tätigkeiten unnötige Zeit verbrauchen<br />
Genauer betrachtet werden sollten im Projekt überladene Zeiten im<br />
Tagesablauf und Aufgabenüberschneidungen einzelner Erzieherinnen.<br />
Als schwierige Phase im Arbeitsalltag wurden die Zeit vor 9:30 Uhr und die<br />
Mittagszeit identifiziert.<br />
-20-
Projektziel:<br />
▪ im Tagesablauf der Erzieherin sollen Aufgabenüberschneidungen<br />
abgebaut werden.<br />
▪ zwischen einzelnen Aufgaben soll ein zeitlicher Spielraum eingeplant<br />
werden.<br />
▪ Aufgabenhäufungen sollen vermieden werden<br />
▪ unnötige Störungen sollen abgebaut werden.<br />
Konkrete Maßnahmen:<br />
1. Für verschiedene Gruppen (Betreuungsformen) soll die Gestaltung der<br />
Mittagszeit verändert werden.<br />
▪<br />
Verlängerung der Essenszeit<br />
Die Essenszeit wurde verlängert von 11:45 Uhr - 13:45 Uhr und anders<br />
aufgeteilt.<br />
Dadurch wurde die Mittagszeit, in der verschiedenste Aufgaben für<br />
verschiedene Betreuungsformen anstehen, entzerrt und es entstand ein<br />
zeitlicher Spielraum.<br />
Fazit:<br />
▪ Die Kleinkinder (unter 3 Jahren) essen bereits um 11:00 Uhr separat im<br />
Obergeschoss, neben ihren Gruppenraum und nicht mehr im<br />
Restaurant. Die Esssituation wurde für die Kinder überschaubarer (kleiner<br />
Raum, kleine und vertraute Gruppe).<br />
Die Betreuungszeit dieser Kinder am Vormittag wurde verkürzt. So<br />
konnten die altersentsprechende Aktivitätszeit und das größere<br />
Ruhebedürfnis besser<br />
berücksichtigt werden. Auf diese Weise wurde die Einrichtung den<br />
Bedürfnissen der Kleinkinder gerechter.<br />
▪ Für alle Kindergartenkinder wurde der Stuhlkreis auf 11.00 Uhr vorverlegt.<br />
So hatten die Kinder vor dem Essen freie Zeit zum Spielen. Kinder, die<br />
länger in der Einrichtung blieben (verlängerte Vormittagsbetreuung),<br />
konnten mit Freunden zusammen sein, bevor diese zur Mittagszeit<br />
abgeholt wurden. Es entstand Freiraum, die Kinder waren zufriedener<br />
und gingen anschließend gerne zum Essen.<br />
▪ Die Hortkinder haben Zeit in der Kindertagesstätte anzukommen, ihre<br />
Erzieherin zu begrüßen, Informationen auszutauschen, um schließlich als<br />
letzte Gruppe zum Essen zu gehen.<br />
▪ Insgesamt können mit dieser Aufteilung mehr Kinder in<br />
unterschiedlichen Gruppen das Restaurant benützen<br />
▪ Die Essenszeit ist für Erzieherinnen und Kinder entspannter<br />
▪ Im Restaurant ist es leiser<br />
▪ Kinder haben vor dem Essen freie Zeit.<br />
-21-
▪ Kinder gehen gerne zum Essen<br />
▪ Die Bedürfnisse der Kleinkinder können besser befriedigt werden<br />
▪ Die Hortkinder kommen in Ruhe von der Schule und haben Zeit zum<br />
Essen in der Gruppe.<br />
2. Durch die Veränderung des Dienstplanes sind die Gruppen ab 8:30 Uhr<br />
(früher 9:30 Uhr) doppelt besetzt. Für Halbtageskräfte wurde der<br />
Arbeitsbeginn an 4 Tagen in der Woche auf 8:30 Uhr vorverlegt.<br />
▪ Die Bringzeit gestaltet sich als ruhige Zeit für Eltern und Kinder.<br />
▪ Die Erzieherin hat Zeit für die Kinder.<br />
▪ Die Erzieherin hat Zeit, um kurz mit Eltern zu sprechen.<br />
▪ Der Arbeitsbeginn gestaltet sich für die Erzieherin entspannter. Es<br />
entsteht eine kurze Vorlaufzeit.<br />
▪ Die Halbtageskräfte bekommen Kontakt zu den Eltern.<br />
▪ Es ist Zeit zum Austausch mit der Kollegin<br />
Weitere Veränderungen:<br />
▪ Die am Vormittag stattfindenden Projektgruppen wurden ersetzt.<br />
Gruppenangebote entstehen flexibel, je nach Interesse der Kinder und<br />
der Erzieherinnen.<br />
▪ Für Erzieherinnen wurden bereits einige rückengerechte Stühle<br />
angeschafft.<br />
▪ Das schmutzige Geschirr wird bald nicht mehr durch das Haus getragen<br />
werden. Für das Obergeschoss wurde eine Spülmaschine beantragt.<br />
▪ Einzelne Gruppen können nach Absprache unabhängig vom<br />
Gesamtablauf der Einrichtung, je nach Interesse etwas unternehmen<br />
(Waldspaziergang), da Kinder und Erzieherinnen nicht den ganzen Tag<br />
in einen festen Ablauf eingebunden sind.<br />
Besondere Rahmenbedingungen des Projekts:<br />
Das Projekt gesundundkompetent fiel in einen Zeitraum, in dem die<br />
Erzieherinnen der Einrichtung, sich immer wieder mit Veränderungen und<br />
neuen, zusätzlichen Anforderungen auseinandersetzen mussten. In der<br />
Einrichtung gab es während der Projektzeit mehrfach personelle<br />
Veränderungen auf der Leitungsebene.<br />
Das Betreuungsangebot wurde auf Kinder unter 3 Jahren ausgeweitet.<br />
Die inhaltliche Arbeit wurde dem Orientierungsplan für Bildung und Erziehung<br />
für baden-württembergische Kindergärten angepasst und durch das „infans“<br />
Konzept (Handreichung zur Bildung und Erziehung in Kindertageseinrichtung)<br />
umgesetzt.<br />
-22-
In dieser Zeit der Neuorientierung ermöglichte das Projekt<br />
„gesundundkompetent“, die Belange der Erzieherinnen nicht ganz aus den<br />
Augen zu verlieren – auch wenn aus personellen Gründen nicht immer<br />
kontinuierlich an der Umsetzung gearbeitet werden konnte.<br />
Entscheidend war, dass das Thema Erzieherinnengesundheit als eine Variable<br />
unter vielen im Veränderungsprozess mitberücksichtigt wurde.<br />
Gesamtbewertung:<br />
Das Projekt „gesundundkompetent“ ermöglichte in dieser Form zum ersten<br />
Mal, das Thema „Gesundheitsfördernde Maßnahmen für Erzieherinnen“ zu<br />
bearbeiten und in einer dem Team entsprechenden Form zu gestalten.<br />
Das Projekt wurde sehr einfühlsam und kompetent von der Fachfrau Frau<br />
Schukraft begleitet und mit ihrer Unterstützung Stück für Stück weiter<br />
entwickelt.<br />
Die geschafften Erleichterungen wurden vom gesamten Personal positiv<br />
bewertet. Alle Mitarbeiterinnen wirkten konstruktiv an der Problemerfassung<br />
sowie der anschließenden Lösung mit. Viele Ideen wurden einfach<br />
ausprobiert und dann auch umgesetzt oder im Einzelfall auch mal wieder<br />
verworfen.<br />
Insgesamt wurden die organisatorischen Veränderungen von allen<br />
Mitarbeiter/-innen als positiv und vor allem als erleichternd im täglichen<br />
Arbeitsprozess erlebt.<br />
Ausblick:<br />
Es soll weiterhin das Augenmerk auf Ent-Wicklung gerichtet werden, das heißt<br />
bestehende Strukturen überdenken, ordnen, verändern oder neu einrichten.<br />
Dies alles in einer Kultur der Ehrlichkeit und Offenheit.<br />
-23-
Städtische Kindertagesstätte Belfortstraße/ Pforzheim<br />
(mit insgesamt 44 Kindern aus 16 unterschiedlichen Nationen)<br />
Ausgangssituation:<br />
Viele Kinder stammen aus sozial schwachen Familien; Eltern sind teilweise<br />
arbeitslos, sodass der Kindergartenbeitrag vom Jugendamt übernommen<br />
wird. Der Kindergarten muss in vielen Bereichen Basisarbeit übernehmen – so<br />
auch bei der Ernährung.<br />
Obwohl in der Kindertageseinrichtung Belfortstrasse bereits umfangreiche und<br />
zeitintensive Angebote zum Thema Ernährung bestehen, sahen die<br />
Mitarbeiter in diesem Bereich weiteren Entwicklungsbedarf. Das Mittagessen<br />
wird, im täglichen Wechsel, von den Erziehrinnen gekocht.<br />
Unzufrieden war das Team vor allem mit dem mitgebrachten Vesper, aber<br />
auch mit der selbst hergestellten Mittagsverpflegung.<br />
Weitere Themen unserer Arbeit im Rahmen von gesund und kompetent<br />
waren die Sprachförderung und der Bewegungsbereich.<br />
Themenbereich Ernährung:<br />
Es zeigt sich, dass gerade beim Thema Ernährung zunächst das Team<br />
gemeinsame Grundhaltungen entwickeln muss:<br />
▪ Das bestehende Mittagessen soll verändert werden. Die<br />
Essenzubereitung muss<br />
aber in einem vertretbaren zeitlichen Rahmen bleiben. Ist dies ohne<br />
Fertigprodukte möglich?<br />
▪ Soll sich der Kindergarten um ein gesundes Frühstück kümmern?<br />
▪ Ist es sinnvoll den Eltern die Verantwortung für die Ernährung der Kinder<br />
weitgehend aus der Hand zu nehmen?<br />
▪ Können wir den Eltern den Inhalt der Vesperdose vorschreiben?<br />
▪ Wie erreichen wir die Eltern?<br />
▪ Welchen Stellenwert soll das Ernährungsthema im Kindergarten haben?<br />
Auf der Grundlage des „infans“ Konzeptes (Handreichung zur Bildung und<br />
Erziehung in Kindertageseinrichtung) formulierte das Team Erziehungsziele für<br />
die Kinder:<br />
Wir wollen, dass der Erwachsene, der das Kind einmal sein wird…<br />
1. wertschätzend mit Lebensmitteln umgeht.<br />
2. sich angemessen Zeit für das Essen nimmt<br />
3. die Atmosphäre bei der Nahrungsaufnahme so gestaltet, dass die<br />
Aufmerksamkeit auf das Essen gerichtet ist.<br />
4. in der Lage ist, mit Besteck zu essen und die gebräuchlichen Regeln beim<br />
Essen kennt.<br />
-24-
5. ein gesundes Hunger- und Sättigungsgefühl hat<br />
6. gesunde von ungesunden Lebensmitteln unterscheiden kann und deren<br />
Wirkungsweisen kennt<br />
7. sich ausgewogen ernährt<br />
8. ein weites Spektrum an Nahrungsmitteln am Aussehen und Geschmack<br />
erkennen kann<br />
9. auf Umweltaspekte in Bezug auf Verpackung, Transport und Tierhaltung<br />
Rücksicht nimmt<br />
10. Zur Essensherstellung regionale, saisonale Nahrungsmittel bevorzugt<br />
11. Selbständig eine Auswahl an Mahlzeiten herstellen kann<br />
12. sich den Spaß am Essen bewahrt<br />
13. Mahlzeiten aus anderen Kulturen kennt<br />
14. über Essensrituale aus anderen Kulturen Bescheid weiß<br />
Diese Ziele wurden nach Prioritäten geordnet und für die Handlungsebene<br />
vorbereitet:<br />
Dabei orientierten sich die Erzieherinnen (gemäß dem Verfahrensschema<br />
„infans“) an folgenden Fragestellungen:<br />
▪ über welche Zielkompetenz muss das Kind verfügen<br />
▪ Was müsste an äußeren Bedingungen gegeben sein, damit das Kind<br />
die Merkmale zeigen bzw. entwickeln kann.<br />
Der inhaltliche Schwerpunkt lag auf der Essenssituation, da die Einrichtung<br />
inzwischen mit regionalen Produkten aus biologischem Anbau beliefert wurde<br />
und die Speisepläne von den Erzieherinnen umgestellt wurden.<br />
Hier eine beispielhafte Darstellung anhand eines Ziels:<br />
Die Kinder sollen lernen sich angemessen Zeit für das Essen zu nehmen.<br />
Zielkompetenz:<br />
▪<br />
an den Tisch sitzen, um zu essen<br />
äußere Bedingungen:<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
Sitzordnung festlegen<br />
Genaue Essenszeit festlegen<br />
Regel für das Einnehmen des Essens festlegen<br />
Das Essen am Tisch bereitstellen<br />
-25-
Zielkompetenz:<br />
▪<br />
das Essen aus Schüsseln essen<br />
äußere Bedingungen:<br />
▪<br />
▪<br />
es müssen genügend Schüsseln vorhanden sein<br />
die Schüssel muss für die Kinder auf dem Tisch erreichbar sein<br />
Zielkompetenz:<br />
▪<br />
an einem gedeckten Tisch essen<br />
äußere Bedingungen:<br />
▪ die Kinder beim Decken des Tisches beteiligen (Tischdienst)<br />
▪ den Kindern Regeln zum Decken eines Tisches vermitteln<br />
▪ Getränke werden auf dem Tisch bereitgestellt<br />
Zielkompetenz:<br />
▪<br />
langsam essen<br />
äußere Bedingungen:<br />
▪ genügend Zeit zum Essen bereitstellen<br />
▪ Essensregeln einführen (alle bleiben sitzen, bis der Letzte am Tisch fertig<br />
ist…)<br />
▪ Atmosphäre schaffen, die zum Sitzen bleiben einlädt<br />
Zielkompetenz:<br />
▪<br />
ungestört essen<br />
äußere Bedingungen:<br />
▪<br />
▪<br />
mit den Eltern absprechen, dass Kinder während des Essens nicht<br />
abgeholt werden / Schild anbringen<br />
Kinder und Erzieherinnen der hinteren Gruppe während des Essens<br />
nicht durch den vorderen Essensraum laufen<br />
Diese Ziele wurden im April 2007 formuliert, die Umsetzung wurde reflektiert,<br />
einzeln Details verändert, erneut erprobt und bis Dezember 2007 umgesetzt.<br />
-26-
Parallel zu diesem Veränderungsprozess wurde die Diskussion um das Thema<br />
gesundes Frühstück geführt:<br />
Vorgegebene Fragenstellungen:<br />
▪<br />
Was wünschen wir uns als Team?<br />
▪ Was wollten wir als Erzieher/-innen mit einem gesunden Frühstück<br />
erreichen?<br />
▪<br />
▪<br />
Was sollte nicht passieren?<br />
Welche Grundpositionen nehmen wir als Team ein?<br />
▪ Welche Maßnahmen (Handlungsschritte) sind notwendig, um diese<br />
Grundpositionen umzusetzen?<br />
Ergebnisse der Diskussion:<br />
▪ Frühstück nimmt eine untergeordnete Rolle ein, der Kindergarten setzt<br />
den Schwerpunkt beim Mittagessen<br />
▪ gemeinsames Frühstück nur für Kinder der Frühschicht<br />
▪ Frühstückszeit wird zeitlich bis 9:00 Uhr begrenzt. Danach treffen sich die<br />
Kinder zum Morgenkreis<br />
▪ Kinder sollen vorrangig zu Hause mit der Familie frühstücken.<br />
▪ Bei der wöchentlichen Schwimmgruppe (5- bis 6jährige) konnte ein<br />
„gesundes Frühstück“ weitgehend umgesetzt werden. Dies forderten,<br />
nach regelmäßigen Diskussionen in der Gruppe die Kinder bei ihren<br />
Eltern ein. Übertragung in den Alltag bei dieser Gruppe gut möglich.<br />
▪ Kindergarten akzeptiert weitgehend den Inhalt der Vesperdosen<br />
▪ Kindergarten übernimmt keine Verantwortung, ob das Kind etwas zum<br />
Frühstück isst – die Verantwortung für das Frühstück liegt bei den Eltern.<br />
▪ Kindergarten bietet Zwischenmahlzeit (Obstteller, Joghurt, Cornflakes<br />
o.ä.) an.<br />
▪ Eltern bekommen Anregung fürs Frühstück in Form von Beteiligung an<br />
regelmäßig stattfindenden Frühstücksbüfetts<br />
▪ Kinder müssen nicht immer etwas essen (große Fürsorglichkeit mindert<br />
die Eigenverantwortung, vor allem bei Kindern, die immer zum Essen<br />
aufgefordert werden) Zumal praktisch alle Kinder am Mittagessen<br />
teilnehmen.<br />
▪ Elternabend zum Thema gesunde Ernährung und Umsetzung im<br />
Kindergarten<br />
▪ Aufnahme der Neuerungen ins Kindergarten ABC<br />
-27-
Themenbereich Sprachförderung:<br />
Der Entwicklungsbedarf im Bereich Sprachförderung machte sich vor allem<br />
am täglich durchgeführten „Würzburger Trainingsprogramm“ deutlich. Es<br />
zeigte sich zunehmend, dass viele Bereiche des Programms nicht in den<br />
Erfahrungsbereich und den Entwicklungstand der Zielgruppe passt. Da es sich<br />
um ein vorgegebenes Programm handelt, war die Hemmschwelle für die<br />
Erzieherinnen hoch, dieses zu modifizieren.<br />
Themenbereich Bewegung:<br />
Der Bereich „Bewegung“ wurde im Kindergarten durch das Programm<br />
„Kinder aus Pforzheim und dem Enzkreis bewegen sich“ von looping und<br />
der Barmer Ersatzkasse<br />
durchgeführt. Stark motivierend wirkte sich hier aus, dass die Kinder ein<br />
eigenes Bewegungsheft und eine Urkunde bekommen.<br />
Auswirkungen auf die Kinder, die Eltern und die Mitarbeiter:<br />
Umstrukturierungen beim Mittagessen, sowohl räumlich, zeitlich und<br />
organisatorisch konnte von den Kindern und Eltern sehr gut angenommen<br />
werden. Der Ablauf des, jetzt zweigruppigen Mittagessens, passt jetzt besser in<br />
den Tagesablauf des Kindergartens. Die Kinder wissen, in welcher Gruppe sie<br />
essen. Ein Tischdienst, der mit sehr vielen Reibungsverlusten umgesetzt wurde,<br />
wurde abgeschafft. Die Kinder decken ihren Platz selber ein und bringen ihr<br />
benutztes Geschirr zum Geschirrwagen. Dies führt zu mehr<br />
Eigenverantwortung, Selbständigkeit und einem störungsfreieren Ablauf.<br />
Störungen von Eltern während des Essens finden praktisch nicht mehr statt. Die<br />
„Befüllung“ des Obsttellers funktioniert in der Regel reibungslos. Schon<br />
dadurch wurde eine deutlich gesündere Ernährung erreicht, ohne das<br />
Frühstück wirklich zu verändern.<br />
Um 14:00 Uhr wird nochmals eine Obstmahlzeit mit den Kindern<br />
eingenommen.<br />
Die Qualität des Mittagessens konnte durch den bewussten Umgang mit den<br />
entsprechenden Zutaten deutlich verbessert werden. Der Anteil an Bio-<br />
Zutaten ist gestiegen. Der Speiseplan ist abwechslungsreicher.<br />
Die Vorverlegung des Frühstücks hat dazu geführt, dass einerseits die Kinder<br />
zuhause frühstücken, andererseits die Kinder früher in den Kindergarten<br />
kommen, was einen deutlich strukturierteren und störungsfreieren Tagesablauf<br />
ermöglicht. Außerdem kann die gewonnene Zeit sinnvoller für die Kinder<br />
genutzt werden.<br />
Auch wenn die eine oder andere Umstellung, gerade wenn sie sehr<br />
umfassend war, nicht immer reibungslos war und immer wieder Details<br />
verändert oder angepasst werden müssen, hat sich die Zufriedenheit mit der<br />
neuen Essenssituation bei den Mitarbeiterinnen stark verbessert und konnte<br />
schon weitgehend verinnerlicht werden. Außerdem wurde durch die<br />
Unterstützung von Frau Schukraft deutlich, dass selbst umfangreiche<br />
-28-
Veränderungen in einem gut geplanten und strukturierten Rahmen für alle<br />
Beteiligten sehr zielgerichtet und zeitnah umgesetzt werden kann.<br />
Die Überarbeitung und Veränderung des „Würzburger Trainingsprogramms“<br />
führte nicht zu einer grundsätzlichen Veränderung des Ablaufes sondern nur<br />
die teilweise Anpassung des Inhalts an den Entwicklungsstand und den<br />
Erfahrungsbereich der Kinder.<br />
Dies führte dazu, dass die Kinder bestimmten Inhalten besser folgen konnten<br />
und die Ergebnisse motivierender waren. Zusätzlich wurde der Stand jedes<br />
einzelnen Kindes protokolliert, um im Alltag nochmals gezielt bestimmte<br />
Förderbereiche anzusprechen.<br />
So stand das Programm nicht mehr isoliert für sich, sondern wurde in den<br />
Tagesablauf integriert.<br />
Das Bewegungsprogramm „Kinder in Pforzheim und im Enzkreis bewegen<br />
sich“ war deshalb für uns sehr attraktiv, da einerseits das Thema bei uns schon<br />
immer einen hohen Stellenwert hat und andererseits kein eigenes Programm<br />
erarbeitet werden musste, da auf bestehendes Material zurück gegriffen<br />
werden konnte. Zusätzlich bekamen die Eltern durch die <strong>Doku</strong>mentation in<br />
den Bewegungsheften einen Einblick in das Programm und was die Kinder<br />
getan hatten.<br />
Zusammenfassend kann das Projekt „gesundundkompetent“, begleitet von<br />
Frau Schukraft, als Erfolg bezeichnet werden und wird in diesem Sinne, auch<br />
ohne fachliche Begleitung, weitergeführt.<br />
-29-
Kindergarten Friolzheim<br />
(147 Kinder im Kindergarten und 10 Kinder in der Krippe)<br />
Vision:<br />
Kinder spielen, leben, lernen nach ihren Bedürfnissen in anregungsreicher<br />
Umgebung, die vielfältige Selbsterfahrungsmöglichkeiten bietet. Jedes Kind<br />
bekommt die Aufmerksamkeit, die es braucht.<br />
Grobziel:<br />
Kinder sollen die Beachtung, Aufmerksamkeit und Zuwendung bekommen,<br />
die sie brauchen.<br />
Projektbeschreibung in Bezug auf unser Projektziel:<br />
„Die Erzieherinnen nehmen die leisen Kinder bewusst wahr“<br />
Wie erarbeiteten wir unser Projektziel?<br />
Nachdem wir die Vision - Kinder spielen, leben, lernen nach ihren Bedürfnissen<br />
in anregungsreicher Umgebung, die vielfältige Selbsterfahrungsmöglichkeiten<br />
bietet. Jedes Kind bekommt die Aufmerksamkeit, die es braucht -, festgelegt<br />
hatten, erarbeiteten wir daraus resultierende Bedürfnisse der Kinder. Wir<br />
hängten jedes der zuvor festgelegten Bedürfnisse auf einem DIN A4 Blatt an<br />
die Wand und jeder Teilnehmer bewertete die Aussage an Hand eines<br />
Zahlenstrahls zwischen eins und zehn, mit einem Klebepunkt nach folgender<br />
Fragestellung: „In wie weit erfüllen wir die einzelnen Bedürfnisse der Kinder<br />
schon?“<br />
Unsere Ergebnisse:<br />
- Gesunde Ernährung 1----5----10 (8)<br />
- Ruhe und Entspannung 1----5----10 (4)<br />
- Bewegung 1----5----10 (9)<br />
- Stabilität / Sicherheit im Umfeld 1----5----10 (7)<br />
- Aufmerksamkeit / Beachtung / Zuwendung 1----5----10 (4)<br />
- Vorbilder 1----5----10 (7)<br />
- Lernen/ sich bilden / Erfahrungen machen 1----5----10 (8)<br />
Mit Hilfe der eben genannten Methode, konnten wir feststellen, dass wir den<br />
Bedürfnissen der Kinder schon gut gerecht werden. Nur zwei Aussagen<br />
wurden nur mit dem Standpunkt vier bewertet. Das war zum einen die Ruhe<br />
und Entspannung, die momentan zu kurz kommt und die Aufmerksamkeit /<br />
Beachtung / Zuwendung (Die Nummer hinter dem Zahlenstrahl, weist auf die<br />
Bewertung im Durchschnitt hin). Anschließend stimmten wir im Team ab, bei<br />
welchem der beiden Bedürfnisse eine dringendere Erfüllung notwendig sei.<br />
-30-
Wir entschlossen uns für das Bedürfnis Aufmerksamkeit / Beachtung /<br />
Zuwendung und sammelten in einem Mind Map was uns spontan zu diesem<br />
Ziel einfällt:<br />
Kind begrüßen<br />
Kind beobachten/<br />
Entwicklung wahrnehmen<br />
Zeit für Fragen<br />
nehmen<br />
„leise“ Kinder bewusster<br />
wahrnehmen<br />
Aufmerksamkeit/<br />
Beachtung/<br />
Zuwendung<br />
Dem Kind helfen<br />
„Warten“ zu lernen<br />
Spiele mit den<br />
Kindern zu<br />
Ende spielen<br />
Zeit zum Zuhören<br />
haben<br />
auf Vorschläge und<br />
Ideen eingehen<br />
bewusste<br />
Kontaktaufnahme zu<br />
jedem Kind<br />
Anschließend komprimierten wir die Fülle unserer Sammlung auf die drei uns<br />
am Wichtigsten erscheinendsten Ziele und überlegten uns mögliche<br />
Arbeitsumsetzungen dazu.<br />
Die da heißen:<br />
1. Die „leisen Kinder“ bewusster wahrnehmen:<br />
▪ Ich spiele mit den „leisen Kinder“<br />
▪ Ich spreche mich mit meiner Kollegin ab (Welche Kinder sind die<br />
„Leisen“, wer kümmert sich um wen, wie gehen wir vor?)<br />
▪ Erzieherin geht auf leise Kinder bewusst zu, z.B. täglich eine Aktion mit<br />
dem Kind<br />
▪ Eigenes Tun sprachlich begleiten<br />
▪ Kind in der Kontaktaufnahme unterstützen – aber nicht für sie erledigen<br />
▪ Mut machen<br />
▪ Kleine Aufträge übertragen<br />
▪ Ein mal pro Woche, etwa 30 Minuten, spezielle Zuwendung durch<br />
gezielte Angebote in einem extra Raum<br />
Die gezielten Angebote könnten folgenden Inhalt haben:<br />
▪ Kinder dürfen laut und lebhaft sein<br />
▪ „Nein“ sagen ist erlaubt<br />
▪ Angebote aus dem Bewegungsbuch „in stiller Gruppe“<br />
▪ Sprachspiele („Ich packe meinen Koffer“...)<br />
▪ Partnerspiele<br />
-31-
2. Zeit zum Zuhören haben (sich Zeit für die Fragen der Kinder nehmen.):<br />
▪ Überlegung: Wann habe ich Zeit zum Zuhören? z.B. bei der Begrüßung,<br />
im Stuhlkreis, beim Frühstück<br />
▪ Sich auf Augenhöhe der Kinder begeben<br />
▪ Blickkontakt halten<br />
▪ Im Stuhlkreis eine Vorgehensweise entwickeln: Wie gehen wir damit um,<br />
wenn ich (Erzieherin) gerade etwas tue und ein anderer möchte etwas<br />
von mir?<br />
▪ Gesprächsregeln entwickeln (auf einem Plakat veranschaulichen)<br />
▪ Kinder ausreden lassen – Geduld haben (auch wenn wir bereits wissen,<br />
was das Kind sagen möchte)<br />
▪ Aktives Zuhören<br />
▪ Etwa einmal pro Woche die entwickelte Vorgehensweise mit den<br />
Kindern hinterfragen<br />
3. Auf Vorschläge und Ideen der Kinder eingehen:<br />
▪ Jedes Kind darf einen Vorschlag machen, den die anderen ausführen<br />
(z.B. beim Bewegungsangebot, oder bei Spielen)<br />
▪ Gemeinsame Entscheidungen, nach Vorschlägen der Kinder (Ausflüge,<br />
Kochen...)<br />
▪ Freiräume für Ideen einplanen (wie kann Spontaneität und Flexibilität im<br />
Tagesablauf stattfinden?) - nicht alle müssen das Selbe machen.<br />
Jetzt hatte jede Teilnehmerin des Gesundheitsteams die Aufgabe, die<br />
festgelegten Maßnahmen, ihrer Kollegin zu berichten und gruppenintern das<br />
weitere Vorgehen zur Erreichung der Ziele zu planen.<br />
Wer ist verantwortlich?<br />
Aufgrund unserer großen Einrichtung ist jede Erzieherin nur für ihre eigene<br />
Gruppe verantwortlich, das sind im Schnitt circa 25 Kinder. Maßnahmen um<br />
das ausgesuchte Ziel zu erreichen trifft jede Gruppe selbst, genau so wie<br />
vorab die Auswahl, welche Kinder unter das Charaktermerkmal still fallen. Im<br />
regelmäßigen Austausch werden Festlegungen, Beobachtungen und<br />
Erfahrungen mit dementsprechenden Maßnahmen diskutiert und reflektiert.<br />
Unsere innige und vertrauensvolle Zusammenarbeit innerhalb unseres<br />
Großteams hat uns die Arbeit sehr leicht gemacht und es erlaubt, gute Ideen<br />
von der Partnergruppe zu übernehmen. So kam eine Vielzahl an praktischen<br />
Dingen zur Erreichung unseres Ziels zu Stande, welche den Kindern viele<br />
Erfahrungs- und Lernmöglichkeiten bietet und es jedem Kind individuell<br />
ermöglicht seinen Weg zu finden, die Aufmerksamkeit zu bekommen, die es<br />
benötigt.<br />
-32-
Welche Maßnahmen zur Erreichung des Projektziels finden statt?<br />
Gruppenintern wurden folgende Aktivitäten umgesetzt:<br />
Gruppe 1:<br />
Hat seither einmal in der Woche einen Draußentag, eine<br />
Bewegungsbaustelle im Mehrzweckraum, Entspannungsmas-sagen, ein<br />
Kochtag und eine Vorlese- und Geschichtenrunde. Ausgenommen beim<br />
Draußentag dürfen alle Kinder frei entscheiden, ob sie bei den angebotenen<br />
Aktivitäten teilnehmen wollen. So wird das Kind nicht mehr allzu oft aus dem<br />
Spiel gerissen. Bei gezielten Angeboten wird die Gruppe in sechser bis achter<br />
Gruppen eingeteilt. Die stillen und lebhaften Kinder werden je nach Angebot<br />
bewusst getrennt, oder gemischt eingeteilt.<br />
Gruppe 2:<br />
Hat die Bewegung in den Alltag integriert und hat festgestellt, dass dies vor<br />
allem montags besonders wichtig ist. Außerdem findet gezielte<br />
Kleingruppenarbeit mit stillen und lebhaften Kindern statt, welche dazu<br />
dienen, dass auch die stillen Kinder zu Wort kommen können. In vielen<br />
Angeboten geht es um die Thematik, Gefühle und Emotionen und dass die<br />
Kinder lernen diese besser wahrzunehmen und auszudrücken. Zu bestimmten<br />
Anlässen findet ein Redekreis statt, bei dem sich die Kinder frei äußern<br />
können. Thema dafür können sein: Wo gehen wir beim nächsten Ausflug hin,<br />
wer hat ein Problem?<br />
Gruppe 3:<br />
Geht inzwischen bewusst auf die Bewegung, die Ernährung der Kinder und<br />
auf die Erzieherinnengesundheit ein. Hinter allem steht die Frage: Was<br />
brauchen Kinder zum Wohlfühlen? Bei der Gruppenarbeit mit den stillen<br />
Kindern haben sie positive Erfahrungen gemacht und festgestellt, dass die<br />
Kinder viel selbstbewusster geworden sind. Zu bestimmten Themen gibt es<br />
eine „Sprechstunde“ bei dem die Meinung der Kinder besonders<br />
miteinbezogen wird.<br />
Gruppe 4:<br />
Hat das Vesper nach Bedarf eingeführt und festgestellt, dass es stressfreier für<br />
alle Beteiligten ist. Da es in dieser Gruppe nur wenige leise Kinder gibt, fanden<br />
gezielte Angebote nur für kurze Zeit statt, da die Kinder schnell in ihrem<br />
Selbstbewusstsein gestärkt waren. In den Alltag integriert sind ein Erzählkreis,<br />
eine Spielwunschrunde, morgendlicher Singkreis, gesundes Vesper und die<br />
mediative Konfliktlösung. Wobei die Kinder aber noch lernen müssen zu<br />
sagen: Was hat mich geärgert, oder ich fühle mich dabei...! Aufgrund der<br />
vielen lebhaften Kinder, besonders Jungs, wurde für das kommende Jahr ein<br />
männlicher Praktikant eingestellt.<br />
-33-
Gruppe 5:<br />
Hat ihre Ziele am Elternabend vorgestellt und ist auf Zustimmung getroffen. Die<br />
stillen Kinder wurden innerhalb des Gruppengeschehens bewusst<br />
miteinbezogen, ermuntert nein zu sagen und gezielt gelobt. Die Erzieherinnen<br />
nahmen sich viel Zeit mit den Kindern zu reden, ihnen zuzuhören und ihnen<br />
ausführlich zu antworten. In der Gruppe wurde ein Gefühlwürfel und ein<br />
Sprechstein eingeführt. Der eine gab den Kindern die Möglichkeit, offen über<br />
ihre Gefühle zu sprechen und der andere verhalf den Kindern dazu, zu lernen,<br />
dass nur das Kind spricht, das gerade den Sprechstein in der Hand hat.<br />
Zudem wird in der Gruppe mit der mediativen Konfliktlösung gearbeitet.<br />
Weitere Aktivitäten sind die Massage und die Erstellung des Ich – Buchs,<br />
welches direkt auf das Kind ausgerichtet ist „Ich bin ich“. (Mit dem Ich – Buch<br />
wird in allen Gruppen gearbeitet.)<br />
Gruppe 6:<br />
Hat ihre Ziele beim Elternabend vorgestellt und bekam eine positive<br />
Rückmeldung der Eltern. Im Gruppengeschehen hat sich folgendes geändert:<br />
Wöchentlich einen Waldtag, mediative Konfliktlösung und über allem steht<br />
der Schwerpunkt Wohlfühlen und Freunde haben. Bei der „Kinderkonferenz“,<br />
die je nach Anlass regelmäßig stattfindet, werden speziell die stillen Kinder<br />
ermuntert, etwas zu sagen.<br />
Die Krippe:<br />
Hat ihre Angebote zur Bewegung ausgedehnt und bezieht die Kinder so gut<br />
es geht beim Kochen mit ein und bietet viele Angebote zur<br />
Sinneswahrnehmung an, wie zum Beispiel Kimspiele. Speziell den stillen<br />
Kindern wird viel Zeit zum Erzählen, Spielen, Bauen und Ankommen<br />
eingeräumt. Das Wohlfühlen und die Förderung zur Selbstständigkeit geht<br />
allem voraus.<br />
Für wen ist das Projekt/ Maßnahme gedacht?<br />
In erster Linie ging es uns um das Wohl der Kinder, denn wie bei allen unseren<br />
Arbeitsschritten steht das Kind an oberster Stelle. Mit Fragen wie, was<br />
beschäftigt das Kind?, wie kann sich das Kind noch wohler fühlen?, und wie<br />
können wir unser pädagogisches Handeln noch wertvoller werden lassen,<br />
machten wir uns an die Arbeit. Selbstverständlich sind bei uns alle Kinder<br />
gleichgestellt und es ist auch normal, dass die einen Kinder mehr, die anderen<br />
weniger Aufmerksamkeit brauchen, um zufrieden zu sein. Trotzdem ist uns<br />
nach langjähriger Erfahrung bekannt, dass sich einige Kinder immer wieder<br />
gekonnt in den Vordergrund bringen, sei es durch neugierige Fragen,<br />
wissbegieriges Erforschen der Umgebung, oder wilde Raufereien. Speziell die<br />
aufgeweckten, offeneren Kinder haben das Talent, sich auf gewiefte Weise<br />
Aufmerksamkeit zu verschaffen. Wir als Erzieherinnen müssen darauf reagieren<br />
und das machen wir auch gerne. Fakt ist nur, die stillen Kinder kommen dabei<br />
zu kurz, denn es ist nun mal nicht jedermanns Sache, sich ununterbrochen in<br />
-34-
den Vordergrund zu stellen. Deshalb haben wir unsere Maßnahmen speziell<br />
auf die stillen Kinder ausgerichtet, denn ungewollt bekommen diese Kinder<br />
weniger Beachtung, denn sie „laufen ja unproblematisch neben her!“ So ist<br />
unsere Absicht, dass die stillen Kinder mehr Selbstbewusstsein erlangen, um<br />
sich in der Menge ebenfalls Aufmerksamkeit verschaffen zu können.<br />
Was wird zur Durchführung benötigt?<br />
Zur Durchführung ist vorrangig eine gute Beobachtungsfähigkeit gefragt,<br />
denn am aller Wichtigsten bei der Umsetzung ist die Flexibilität und das<br />
Auswahlverfahren der Maßnahmen, zuerst speziell für jede Gruppe und dann<br />
individuell bei jedem Kind. Welche Requisiten und Hilfsmittel zur Erreichung des<br />
Zieles erforderlich sind, erschließt sich dann aus den Beobachtungen.<br />
Wann wird die Maßnahme durchgeführt?<br />
Um effiziente Lösungswege herauszufinden, gab es für jede Maßnahme eine<br />
gewisse Probezeit. Wie bereits beschrieben, wurde jede Maßnahme auf<br />
Tauglichkeit und Ergebnis zuerst intern in der Stammgruppe ausgewertet und<br />
in regelmäßigen Abständen im Gesamtteam besprochen. Verlief die<br />
Evaluation einer Maßnahme positiv, wurde sie dauerhaft in den alltäglichen<br />
Ablauf verankert. Natürlich immer mit Vorbehalt auf Veränderung und<br />
Verbesserung. Bis heute sind wir sehr zufrieden mit unseren erarbeiteten<br />
Maßnahmen und erkennen ein anhaltendes Wohlfühlgefühl, sowie ein<br />
gesteigertes Selbstbewusstsein bei den Kindern.<br />
Wer ist außerdem beteiligt?<br />
Abgesehen von der Einverständniserklärung, die die Eltern uns zur Erlaubnis für<br />
die Beobachtung und <strong>Doku</strong>mentation geben mussten, waren außer den<br />
Kindern, Erzieherinnen und der Leitung keine weiteren Personen beteiligt. Es sei<br />
denn, Eltern beteiligten sich bei der Gestaltung und Durchführung gezielter<br />
Angebote, was aber von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich und je nach<br />
Situation frei entschieden wurde.<br />
Wie soll die Überprüfung stattfinden?<br />
Auch zur Überprüfung sind lediglich Beobachtungen erforderlich, bei denen<br />
festgestellt wird, ob der Anteil, wie wir den Kindern Aufmerksamkeit schenken,<br />
fairer aufgeteilt ist und die Kinder nun gleichermaßen Beachtung bekommen<br />
und demzufolge zufriedener sind.<br />
-35-
Evangelischer Kindergarten Nöttingen / Roseggerstraße 8<br />
(2 Gruppen mit insgesamt 50 Kindern im Alter von 2-9 Jahren bis zum<br />
Schuleintritt in verschiedenen Betreuungsformen)<br />
Projektziel:<br />
Kommunikation und Zusammenarbeit im Team soll verbessert werden<br />
Konkretes Ziel:<br />
Verbesserung der Planungsarbeit im Kindergarten<br />
Maßnahme:<br />
Planung eines Projekts<br />
Geplant werden sollte die Einrichtung eines Kinderbistros für den Kindergarten<br />
in der Eingangshalle<br />
Die Moderatorin gab zu Beginn der Planungsarbeit folgendes Raster vor, an<br />
dem sich das Team orientiert konnte:<br />
Wie plane ich ein Projekt?<br />
Welches Ziel verfolgen wir mit der Einrichtung eines Bistros?<br />
▪ für Kinder<br />
▪ für Eltern<br />
▪ für Erzieherinnen<br />
Ist Ziel und Inhalt des Projekts mit der Konzeption der Einrichtung bzw. dem<br />
Orientierungsplan zu vereinbaren?<br />
Wunschvorstellung jeder Erzieherinnen?<br />
Wie soll unser Bistro aussehen bzw. gestaltet werden?<br />
Welche Rahmenbedingungen sind gegeben?<br />
▪ Räumlich<br />
▪ zeitlich<br />
▪ personell<br />
▪ finanziell<br />
▪ inhaltlich<br />
-36-
Welche Themen werden durch die Bistroeinrichtung tangiert?<br />
Welche Themen müssen diskutiert und entschieden werden?<br />
Planungsarbeit:<br />
▪ schriftliche Festlegung der Eckpunkte, die im Team besprochen wurden<br />
▪ Welche Aufgaben fallen an?<br />
▪ Wer übernimmt welche Aufgaben?<br />
▪ Zeitplanung<br />
▪ Wer muss informiert bzw. bei Entscheidungen beteiligt werden?<br />
▪ In welcher Form werden Eltern und Kinder einbezogen?<br />
Welche Ziele werden mit der Einrichtung des Bistros verfolgt<br />
(für Kinder; Eltern, Erzieherinnen)?<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
Das Bistro soll für alle Kinder der Einrichtung ein Ort der Begegnung<br />
werden.<br />
Die Selbstständigkeit der Kinder soll gefördert werden (Geschirr holen,<br />
Essplatz abräumen und sauber machen)<br />
Die Kommunikation unter den Kindern soll gefördert werden.<br />
Das Essen soll in angenehmer und gemütlicher Atmosphäre eingenommen<br />
werden.<br />
Kinder sollen Spaß am gemeinsamen essen haben.<br />
Kinder sollen eigenverantwortlich bestimmen, wie viel sie essen wollen.<br />
Das Bistro soll für Eltern als Begegnungsort dienen.<br />
Gemeinsames Eltern-Kindfrühstück soll den Eltern als Anregung für zu Hause<br />
dienen.<br />
Verhaltensregeln beim Essen sollen durch Vorbilder vermittelt werden.<br />
Kinder sollen beim Essen zur Ruhe kommen und sich auf die Mahlzeit<br />
konzentrieren.<br />
Rücksichtnahme unter Kindern soll gefördert werden<br />
Die Erzieherinnen sollen durch mehr Eigenverantwortlichkeit der Kinder<br />
längerfristig entlastet werden.<br />
Für Gruppenräume soll mehr Gestaltungsspielraum entstehen.<br />
Methode:<br />
Brainstorming<br />
Die Erzieherinnen sammeln auf 3 Plakaten Ziele für Kinder, Eltern und<br />
Erzieherinnen.<br />
Die Ziele werden auf Erreichbarkeit überprüft und gewichtet.<br />
-37-
Gestaltung des Bistros:<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
In einem Vor-Ort-Termin wurden folgenden Punkte festgelegt.<br />
3-4 Tische mit Stühlen<br />
leicht zu reinigen (Kunststoffbogenbelag)<br />
an mind. 2 Seiten geschlossen<br />
Abschluss durch Raumteiler<br />
Flexible Möblierung (auf Rollen)<br />
Geschützte, warme Atmosphäre, durch Abhängung<br />
Angenehme Beleuchtung<br />
Wenig, aber ansprechende Wandgestaltung (ev. Bildergalerie)<br />
Es entstand eine Liste mit Aufgaben und möglichen Anschaffungen (wie z.B.<br />
Möbel oder Bodenbelage), die zu tätigen und zu finanzieren waren.<br />
Einzelne Erzieherinnen informierten sich über mögliche Angebote und<br />
entstehende Kosten. Die Leiterin zeigte sich verantwortlich für Fragen der<br />
Finanzierung.<br />
Rahmenbedingungen:<br />
Räumliche Bedingungen:<br />
Die Eingangshalle kann nicht ausschließlich als Bistro genützt werden.<br />
Die Möblierung muss so gestaltet sein, dass sie schnell und flexibel verändert<br />
werden kann. Größere Möbelstücke müssen auch bei Nutzungsänderung<br />
einen sinnvollen Platz im Raum haben.<br />
Durch das Bistro dürfen Zugänge zu den Gruppenräumen, zum Garten und zu<br />
den sanitären Anlagen nicht behindert werden.<br />
Der Eingangsbereich darf nicht beeinträchtigt sein.<br />
Trotzdem soll das Bistro als abgeschlossener und geschützter Raum gestaltet<br />
werden.<br />
Eine Erzieherin legte einen Plan zur Diskussion vor.<br />
-38-
Finanzielle Bedingungen:<br />
Für die Bistrogestaltung waren nach dieser Planung die Anschaffung eines<br />
Bodenbelags, diverser Möblierung und die Anschaffung von Geschirr<br />
notwendig. Die Einrichtung kann über einen gewissen Geldbetrag selbst<br />
entscheiden, der jedoch für dieses Vorhaben nicht ausreicht (Einnahmen des<br />
Elternbeirats aus Weihnachtsaktion). Zuständig für finanzielle Entscheidungen<br />
ist der Kirchengemeinderat, der sich jedoch zum Planungszeitpunkt neu<br />
konstituiert hat und nicht sofort bei der nächsten Sitzung darüber beraten<br />
konnte. Die Entscheidung konnte so erst einige Monate später getroffen<br />
werden. Die Beschaffung zusätzlicher Möbel wurde Teil einer neuen<br />
Gesamtausstattung (Tische und Stühle) und musste somit in den Etat<br />
aufgenommen werden. Entscheidungen über den Kindergartenetat obliegen<br />
dem Rechnungsamt und werden jährlich beraten.<br />
Die Leiterin stellte entsprechende Anträge und setzte sich mit dem<br />
Kindergartenbeauftragten der Kirchengemeinde in den entsprechenden<br />
Gremien für die Finanzierung ein.<br />
Zeitlicher Rahmen:<br />
Planungsbeginn Oktober 07 – inoffizielle Bistroeröffnung Mai 08.<br />
Durch die entstehenden Kosten und die Finanzierungswege konnte das Bistro<br />
nicht schnell in gewünschter Form umgesetzt werden. Der Boden wurde<br />
schnell ausgesucht und fachmännisch verlegt. Mit vorhandenen Möbeln und<br />
Gestaltungselementen entstand ein Bistro und nach wenigen Wochen konnte<br />
inoffiziell der Betrieb aufgenommen werden.<br />
Inhaltlicher Rahmen:<br />
Ziele und Inhalte der Projektplanung Bistro wurden abgestimmt mit dem<br />
Orientierungsplan für Kindertageseinrichtungen in Baden Württemberg und<br />
der Konzeption der Einrichtung.<br />
Inhaltliche Auswirkungen des Bistroprojekts<br />
Die inhaltlichen Diskussionen im Rahmen der Projektplanung führten zu<br />
weiterreichender Fragestellungen, die sich aus dem Bistrothema ergaben:<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
Zeitliche Einpassung der Frühstückszeit in den Gesamttagesablauf<br />
Zeitliche Begrenzung der Essenszeit<br />
Räumliche Nutzung der Eingangshalle<br />
Sollen Kinder spätestens bis 9.10 Uhr in der Einrichtung sein?<br />
Öffnung der Gruppen zum Frühstück<br />
Mahlzeiten im Gruppenverband<br />
Öffnung der Gruppen für andere Aktivitäten<br />
Elternbeteiligung am Frühstück (aktive Mitgestaltung)<br />
-39-
Entscheidungsebene:<br />
Das Projekt wurde im Mitarbeiterkreis geplant und entschieden. Der Träger<br />
und der Elternbeirat wurden über die Bistroplanung und die daraus<br />
entstehenden Umstrukturierungen informiert.<br />
Der Träger genehmigte die finanziellen Mittel und stimmte der Veränderung<br />
der Bringzeit zu.<br />
Der Erlös einer Veranstaltung des Elternbeirats floss in die Finanzierung ein.<br />
Fazit:<br />
Das Bistro wurde mit den Kindern eingerichtet und gut angenommen.<br />
Die Sorge, dass die morgendliche Bringsituation viel Unruhe in den<br />
Bistrobetrieb bringen könnte, hat sich nicht bestätigt.<br />
Es entwickelte sich schnell zu einer Begegnungsstätte zwischen Kinder,<br />
Erzieherinnen und Eltern.<br />
Nach kurzer Zeit wurde im Bistro auch wieder das Elterncafe von Eltern für<br />
Eltern in Betrieb genommen.<br />
Die Einführung des Kinderbistros war Beginn eines Umstrukturierungsprozesses<br />
hinsichtlich Öffnung der Gruppen. Angebote einzelner Erzieherinnen können<br />
von allen Kindergartenkindern wahrgenommen werden. Der Kindergarten<br />
wurde räumlich in Themenbereiche aufgegliedert. (Entwicklung 2. Quartal<br />
08).<br />
-40-
Im Rahmen des Gesamtprojektes gesundundkompetent wurden im<br />
Kindergarten Nöttingen folgende Themen bearbeitet:<br />
- Neugestaltung der Jahresplanung<br />
- Aufgabenplanung im Team<br />
- Fortschreibung der Kindergartenkonzeption<br />
- Konzeptionelle Überlegungen zur Einführung eines Waldtages<br />
Gesamtfazit und Ausblick:<br />
Mit Hilfe des Projektes gesund und kompetent und durch den motivierenden<br />
und unermüdlichen Einsatz unserer Projektleiterin Frau Schukraft<br />
ist es uns gelungen, unsere Arbeitsweise klar zu strukturieren. Schwerpunkte<br />
wurden erarbeitet und zielorientiert umgesetzt. Gut gerüstet, können und<br />
werden wir weitere Ziele anstreben.<br />
Das Projekt und Frau Schukraft haben uns in jeder Hinsicht sehr gut getan!<br />
-41-
„Villa Regenbogen“ Kindertageseinrichtung<br />
Lindenstr. 28 in Straubenhardt/ Conweiler<br />
(in 5 Gruppen und einer Hortgruppe werden Kinder im Alter von<br />
1-14 Jahren betreut)<br />
,,gesundundkompetent“ in der Villa Regenbogen<br />
Unser Themenschwerpunkt im Rahmen des Projekts lag im Bewegungsbereich<br />
Wir stellen unser Beispielprojekt im Rahmen von gesundundkompetent vor:<br />
Unser Außenspielgerät als Projektarbeit mit der Gemeinde, Erzieherinnen, Zivi,<br />
Eltern und Kinder.<br />
Unser Außenspielgerät war der Mittelpunkt in unserem Garten und von den<br />
Kindern täglich stark genutzt. Trotz Pflege und durch Witterungseinflüsse<br />
konnten wir die Sicherheit der Kinder nicht mehr gewähren. Also war den<br />
Verantwortlichen klar, das Kletterhaus muss weg. Die Erzieherinnen suchten<br />
bei verschiedenen Spielgeräten Herstellern ein ähnliches Spielgerät aus um<br />
eine Preisvorstellung zu bekommen. Wir beantragten im Herbst 2007 in<br />
unserem Haushaltsplan einen Etat und bekamen das Außenspielgerät<br />
genehmigt. Also jetzt hieß es Ärmel hochkrempeln und jetzt ging es los.<br />
-42-
Zur Durchführung der Projektarbeit<br />
benötigten wir Werkzeug und<br />
Arbeitsmaterial das uns Eltern und<br />
Bauhof dankenswerter weise zur<br />
Verfügung stellten.<br />
Die Spielgeräte waren in einem<br />
schlechteren Zustand als wir alle<br />
vermutet hatten. Deshalb haben<br />
wir uns entschlossen auch die<br />
Spielhäuschen zu erneuern. Dafür<br />
hatten wir im Haushaltsplan keine<br />
finanziellen Ressourcen.<br />
Ein handwerklich geschickter<br />
Kindergartenvater hat uns angeboten<br />
neue Häuschen für unseren Garten<br />
nachzubauen. Über die Finanzierung<br />
müssten wir uns mit den Eltern und dem<br />
Elternbeirat Gedanken machen.<br />
Wir überlegten mit dem Elternbeirat<br />
Aktionen um Gelder zur<br />
Materialbeschaffung zusammen zu<br />
bekommen.<br />
Eine Aktion war die Beteiligung am Frühlingsfest in Straubenhardt. Bei<br />
Horteltern im neuen Industriegebiet konnten wir uns richtig breit machen und<br />
mit den Kinder Tatoos aufmalen, basteln und Buttons herstellen. Nicht nur<br />
dass die Familie uns Ihren Platz zur Verfügung stellte, wir konnten uns wie zu<br />
Hause fühlen und von Wasser bis zum Klebeband standen uns alle Utensilien<br />
zur Verfügung.<br />
Außerdem spendeten die Horteltern den Erlös von einer Glücksradaktion.<br />
-43-
Die Eltern verkauften Muffins, Waffeln und Getränke! Gemütlich konnten die<br />
Besucher bei strahlendem Wetter das Frühlingsfest genießen.<br />
Der Erlös vom Kinder Quadfahren, kam ebenfalls unserer Einrichtung zu Gute.<br />
Wer war alles an diesem Prozess beteiligt:<br />
Kindergartenleitung<br />
Erzieherinnen<br />
Gemeinde,<br />
Gebäudemanager der Gemeinde,<br />
Bauhof<br />
Elternbeirat<br />
Eltern<br />
Zivi<br />
Hortkindern<br />
Kindergartenkindern<br />
Sponsoren<br />
Baufirma<br />
-44-
Planungszeit : Januar bis März 2008<br />
Arbeitseinsatz: April bis Mai 2008<br />
Aktionen: April bis Juni 2008<br />
Pünktlich zu unserem Sommerfest am 7. Juni 2008 hatte die<br />
Kindertageseinrichtung „Villa Regenbogen“ im Sandkasten neuen Sand und<br />
ein neues Spielgerät. Mit großer Begeisterung nahmen die Kinder in den<br />
Altersgruppen von 2 bis 12 Jahren das Kletterhaus in Beschlag.<br />
Was fehlte war der Boden, der vom Bauhof und unserem Zivi nach unserem<br />
Sommerfest als Fallschutz gelegt wurde. Die neue Sandkastenabdeckung<br />
wurde im Juli 08 geliefert, so dass am 31. Juli die Baumaßnahme<br />
abgeschlossen war. Das Spielgerät und der Garten kann somit wieder voll<br />
genutzt werden und dem Bewegungsdrang der Kinder steht nichts mehr im<br />
Wege. Die Sicherheit wurde vom Sicherheitsbeauftragten der Gemeinde<br />
Straubenhardt überprüft.<br />
Fertigstellung der Spielanlage<br />
Der Fallschutz wurde vom Bauhof und unserem Zivi gelegt und somit ist unser<br />
Außenspielgerät wieder Mittelpunkt in unserem Garten und kann von den<br />
Kindern täglich genutzt werden.<br />
Gleichzeitig wurde im Sandkasten der Sand erneuert und eine neue<br />
Abdeckung gekauft welche durch Sponsoren finanziert wurde. Diese<br />
Abdeckung dient gleichzeitig als Sonnenschutz für die Kinder.<br />
-45-
Das Projekt Gartengestaltung hat viel Organisationstalent gefordert. Es war<br />
nicht immer leicht Termine zu koordinieren. Engagement und<br />
Wochenendzeiten, Transparenz nach außen und die Einbindung aller<br />
Beteiligten sind Vorrausetzungen um so ein Projekt durchzuführen. Einsatz,<br />
Spaß und Freude bei allen Aktivitäten hatten nur ein Ziel:<br />
Alle zogen an einem Strang!<br />
Herzlichen Dank an:<br />
Die Gemeinde, Gebäudemanager, Bauhof, Erzieher/-innen, Zivi, Elternbeirat,<br />
Eltern, Kinder und an alle Beteiligten.<br />
Weitere Schwerpunkte unserer Arbeit im Rahmen des Projekts<br />
„gesundundkompetent“ waren:<br />
Ernährung:<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
gesundes Essen<br />
Auseinandersetzungen zum Thema (un-) gesunde Ernährung<br />
frisch gekochtes Mittagessen<br />
Esskultur der Kinder<br />
Bewegung:<br />
▪ attraktives Außengelände<br />
▪ großer Fußballplatz<br />
▪ Abenteuerspielplatz<br />
▪ Kooperation mit der Grundschule bezüglich Benutzung der Sporthalle<br />
▪ Beteiligung am Projekt “Kinder aus Pforzheim und dem Enzkreis<br />
bewegen sich“<br />
Ursula Sickinger<br />
Leiterin der Kindertageseinrichtung<br />
-46-
Kindertageseinrichtung Nordstadt / Friesenstr. 12, Pforzheim<br />
Einführung eines Täglichen Frühstücks für alle Kinder<br />
Im Jahre 2006 beteiligte sich die Kindertagesstätte Nordstadt an dem Projekt<br />
„gesundundkompetent“. Ausgeschrieben wurde das Projekt von Netzwerk<br />
looping, Gesundheitsförderung und Prävention, Enzkreis-Stadt Pforzheim. Die<br />
Erzieherinnen hofften durch eine längere Begleitung und Unterstützung in ihrer<br />
Kindertageseinrichtung einige gesundheitsfördernde Akzente setzen zu<br />
können.<br />
Angestoßen durch große Unterschiede bei der Essensversorgung der Kinder,<br />
die den Kindergarten besuchten, machten wir uns gemeinsam mit Müttern<br />
der Kindertageseinrichtung an eine Situationsanalyse, die von Frau<br />
Augenstein von Netzwerk looping begleitet wurde. Ebenfalls gab es eine<br />
Planungswerkstatt mit allen Mitarbeiterinnen der Kindertageseinrichtung. In<br />
diesem Prozess verständigten wir uns darauf, dass es zum einen um<br />
Vermittlung von Ernährungswissen und praktischem Erfahren bei Müttern und<br />
Vätern und zum anderen um die Umsetzung im Alltag mit den Mädchen und<br />
Jungen in der Kindertageseinrichtung ging.<br />
Im folgenden wird der Ablauf und die Durchführung des gesamten Projektes<br />
kurz dargestellt.<br />
Projektziel:<br />
Implementierung eines täglichen gesunden Frühstücks für alle Kinder in der<br />
Einrichtung unter Berücksichtigung der verschiedene Kulturen und<br />
Nationalitäten. Die Kinder sollen lernen mit Nahrungsmitteln umzugehen und<br />
gesunde Lebensmittel und deren Herkunft kennen lernen. Es ist gewünscht<br />
dass die Kinder sich aktiv an der Vorbereitung und Durchführung des<br />
Frühstückes beteiligen. Eltern sollen die Bedeutung gesunder Ernährung<br />
erkennen und sich auf die Umstrukturierung in der Kindertageseinrichtung<br />
einstellen.<br />
Zielgruppe des Projektes<br />
Kindergartenkinder und deren Eltern, aber auch alle Erzieherinnen in der<br />
Einrichtung werden mit dem Thema gesunde Ernährung konfrontiert. Alle<br />
Beteiligten lassen sich gemeinsam auf einen Prozess ein.<br />
-47-
Maßnahmen zur Erreichung des Projektziels<br />
▪ Partizipation der Eltern durch einen Infobrief. Für die Eltern gab es zur<br />
Vorbereitung des Projektes Elternnachmittage und von einer<br />
Ernährungsberaterin der AOK wurden Elternfrühstücke angeboten.<br />
Die Eltern konnten dort Ihre Wünsche und Vorstellungen einbringen.<br />
▪ Regelmäßiger Tagesordnungspunkt in der Dienstbesprechung: dabei<br />
war uns wichtig ein bewusstes Umdenken aller Erzieherinnen zu<br />
erreichen. Das gemeinsame Engagement hatte das Ziel, den<br />
Gedanken der gesunden Kindertageseinrichtung für die gesamte<br />
Kindertageseinrichtung umzusetzen<br />
▪ 2 Wochen Probelauf des tägl. Frühstücks um durch den Ablauf<br />
Erfahrungen zu sammeln und die Umsetzbarkeit des Konzeptes zu<br />
prüfen.<br />
▪ Absprachen mit Lieferanten<br />
▪ Absprachen im Team, wer für das gesunde Frühstück zuständig ist<br />
▪ Entwicklung eines Sponsorenbriefes<br />
Strukturelle Bedingungen und Material (Organisation)<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
Kinderrestaurant wird eingerichtet<br />
Tische für das Büffet<br />
Lieferservice<br />
Mithilfe der Eltern<br />
Planung des Einkaufs<br />
Finanzieller Beitrag der Eltern<br />
Abwechslungsreicher Frühstücksplan muss erstellt werden<br />
Zeitrahmen und Planungsphase<br />
▪ Einführung in das Projekt und Planung ab Mai 2006<br />
▪ Das Gesundheitsteam entwickelte in den Besprechungen mit Frau<br />
Augenstein die einzelnen Schritte, es fanden regelmäßige<br />
Besprechungstermine statt. Das Gesundheitsteam meldete die<br />
Ergebnisse zurück in das Gesamtteam<br />
▪ Die Einführung eines gemeinsamen Frühstücks gelang zum<br />
01. Oktober 2007<br />
Gesundheitsteam<br />
3 Erzieherinnen bildeten das Gesundheitsteam zum Projekt<br />
„gesundundkompetent“ in der Kindertageseinrichtung.<br />
-48-
Zusätzlich Beteiligte<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
Gesamtteam<br />
Eltern<br />
Netzwerk looping<br />
Methoden der Überprüfung<br />
▪ Regelmäßige Besprechung mit den Kindern, im Kreis über das<br />
Frühstücksangebot, ermöglicht uns auf die Wünsche und Bedürfnisse<br />
der Kinder einzugehen. Wir führen Listen (Beobachtung), wie das<br />
einzelne Kind das angebotene Frühstück annimmt und mit den<br />
eigenständigen Wahlmöglichkeiten umgeht.<br />
▪ Es finden Gespräche und Austausch mit den Eltern /Elternbeirat statt.<br />
▪ Die Reflexion im Gesamtteam und Überprüfung der<br />
Finanzierungsmöglichkeiten und Einhaltung des Finanzrahmens gehören<br />
auch dazu<br />
Fazit<br />
▪ Das tägl. Frühstück hat sich inzwischen nach anfänglichen<br />
Anlaufschwierigkeiten gut in den Tagesablauf integriert.<br />
▪ Es hat inzwischen einen festen Platz im Alltag. Das Angebot reicht von<br />
der Marmelade über Käse und Wurst bis zu selbst gemachten<br />
Brotaufstrichen. Auf kulturelle Besonderheiten wird ebenso geachtet wie<br />
auf allergiebedingte Einschränkungen. Den Mädchen und Jungen wird<br />
eine abwechslungsreiche Vielfalt geboten. Bei der Lebensmittelauswahl<br />
wird darauf geachtet, dass nur hochwertige Zutaten ohne Zusatzstoffe,<br />
am besten in Bioqualität verwendet werden<br />
▪ Die Kinder lernen verschiedene Lebensmittel kennen, wählen selbst aus,<br />
können zwischen gesunden und weniger gesunden Lebensmitteln<br />
unterscheiden, kaufen mit ein und bereiten zu. Die Eltern sind mit dem<br />
Frühstück zufrieden, der monatliche Beitrag von 8 EUR kann leider nicht<br />
von allen Eltern übernommen werden. Durch unser Sponsoringkonzept<br />
konnte die Firma Klingel für eine Spende von 2000 EUR gewonnen<br />
werden.<br />
▪ Diese Spende ermöglicht es uns nun bei einigen Familien den<br />
Frühstückspreis zu reduzieren. Offene Fragen, Kritik, Anmerkungen zum<br />
Thema Frühstück werden in den Dienstbesprechungen regelmäßig<br />
reflektiert, so bleibt das Thema gesunde Ernährung auch immer in den<br />
Köpfen alle Mitarbeiter/-innen.<br />
▪ Den Kindern macht das Frühstück Spaß und wir haben nun die<br />
Möglichkeit allen Kindern täglich ein gesundes Frühstück anzubieten<br />
und alle Kinder können sich satt essen.<br />
Im Anschluss finden Sie den Bildbericht zum Projekt.<br />
-49-
Unsere Frühstückssituation vor der Einführung des<br />
gesunden Frühstücksbuffets<br />
Leere Taschen<br />
Weißbrot mit Nutella<br />
oder kalte Pfannkuchen, Konservendosen, kalte Bratwurst, Chips.<br />
-50-
Es folgten:<br />
• Teambesprechungen<br />
• Elternnachmittage / Informationen<br />
• Elternfrühstück mit Informationen über gesunde Ernährung mit einer<br />
Fachfrau der AOK<br />
Die Mütter unserer Kita versorgten uns mit gesundem Frühstücksspeisen aus<br />
ihrem Kulturkreis.<br />
Im Oktober 2007 starteten wir eine Probephase unseres gesunden<br />
Frühstücksbuffets. Seither bieten wir den Kindern ein vollwertiges Sortiment<br />
an biologischen, regionalen Erzeugnissen an:<br />
Gemüse und Obst der Saison :<br />
Demeter-Brot und Brezeln:<br />
Milch und Milchprodukte:<br />
Bio-Wurst:<br />
Getreideflocken, Müsli:<br />
Biohof Braun<br />
Bäckerei Schäfer<br />
Auenhof<br />
Rewe<br />
DM (Alnatura)<br />
Dieses reichhaltige Buffet kostet die Eltern monatlich pro Kind 8 Euro.<br />
Umgerechnet auf den Tag bedeutet das zirka 40 Cent.<br />
Unser Probelauf kam gut an.<br />
-51-
So sieht unser Frühstücksbuffet ein Jahr später aus!<br />
Das tägliche Frühstück fördert unter anderem:<br />
Selbständigkeit -<br />
Kommunikation -<br />
Feinmotorik -<br />
Wortschatzerweiterung -<br />
Wissensvermittlung -<br />
ich entscheide selbst was ich<br />
essen möchte<br />
ich unterhalte mich am<br />
Frühstückstisch<br />
ich schneide mit dem Messer<br />
Obst und Gemüse<br />
ich lerne neue Begriffe<br />
wo wächst unser Frühstück<br />
-52-
- ich habe Hunger - ich richte mir mein Frühstücksteller selbst<br />
- die Kanne mit Kaba ist leer – ich fülle sie auf<br />
-53-
und habe ganz viel Spaß...<br />
-54-
6. Fachtagungen für Erzieherinnen<br />
Im Rahmen des Gesamtprojektes wurden neben der Auftaktveranstaltung<br />
zwei ganztätige Fachtagungen angeboten. Die inhaltliche Ausrichtung wurde<br />
von den Projektteilnehmern festgelegt.<br />
Kommunikation und Umgang mit Stress im Arbeitsalltag waren die Themen,<br />
die das Gesamtprojekt querschnittsmäßig durchzogen und in jeder<br />
Einrichtung in unterschiedlicher Form zum Projektinhalt wurden. Dieser Bedarf<br />
wurde durch die Fachtage in gewissem Maße abgedeckt.<br />
6.1. Kommunikation im Kita-Alltag<br />
Fachtagung am 08.11.2007 mit Sabine Falk, Kommunikationstrainerin als<br />
Referentin.<br />
Aus dem Inhalt:<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
Der Sinn von Kooperation in der Kindertageseinrichtung<br />
Grundsätze von Gesprächs- und Verhandlungsführung<br />
Techniken der Gesprächsführung<br />
Arbeit mit Wertequadraten (Akzeptanz des positiven Kerns)<br />
Konfliktgespräche vorbereiten<br />
Umgang mit Störungen<br />
Frau Falk vermittelte Theoretisches auf sehr anschauliche Weise, griff<br />
Beispiele aus der Praxis der Erzieherinnen auf und zeigte exemplarische<br />
Möglichkeiten zur Gesprächsführung auf.<br />
Eine ausführliche <strong>Doku</strong>mentation zum Fachtag ist auf Anfrage<br />
erhältlich.<br />
6.2. Den „ Kita-Stress“ bewältigen<br />
Fachtagung am 15.10.2008 Prof. Rudow aus Mannheim,<br />
Hochschullehrer für Arbeitswissenschaften, Arbeitsschutz und<br />
Gesundheitsmanagement.<br />
Aus dem Inhalt:<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
Theoretische Grundlagen zum Belastungs-/ Beanspruchungsproblem<br />
in der Erzieherinnenarbeit<br />
Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Einrichtung<br />
Externe und interne Ressourcen<br />
Identifizieren persönlicher Belastungen in der Arbeit und im Alltag<br />
Körperliche Reaktionsweisen<br />
Formen kurzfristiger Bewältigung<br />
Formen langfristigen Bewältigung<br />
-55-
Anhand eingebrachter Beispiele wurden Methoden wie:<br />
Perspektivwechsel, positive Selbstinstruktion oder systematische<br />
Problemlösung dargestellt.<br />
Als Entspannungstechnik wurde in die Muskelentspannung nach Jacobson<br />
eingeführt.<br />
Quelle: Renate Alf, Cartoons für Erzieher/-innen, Herder Verlag<br />
-56-
7. Netzwerktreffen und Vernetzung<br />
Am Projekt gesundundkompetent beteiligten sich Einrichtungen mit<br />
unterschiedlichen Voraussetzungen und unterschiedlichen Aktivitäten im<br />
Bereich der Gesundheitsförderung.<br />
Durch die Bildung eines lokalen Netzwerks wurde ein regelmäßiger, fachlicher<br />
Austausch zwischen den Kindertageseinrichtungen möglich.<br />
Organisiert wurden 5 Netzwerktreffen, in denen Erfahrungen und<br />
Informationen zwischen Erzieherinnen zu aktuellen Themenbereichen der<br />
Gesundheitsförderung oder zum Projektablauf ausgetauscht wurden. Die<br />
Netzwerktreffen wurden auch genützt, um Themen für Fachtagungen<br />
festzulegen.<br />
Dies wurde in der Regel durch einen fachlichen Beitrag ergänzt.<br />
Inhalte waren:<br />
▪ Sponsoring für Kindertagesstätten<br />
▪ Arbeits- und Gesundheitsschutz in Kindertagesstätten<br />
▪ Belastungsfaktoren im Erzieherinnenberuf (Ergebnisse der Kita-Studie<br />
der GEW)<br />
▪ <strong>Doku</strong>mentation eines Projektes im Rahmen von gesund und kompetent<br />
(als Beitrag zur Gesamtdokumentation )<br />
▪ Weiterentwicklung der Netzwerkarbeit nach Abschluss des Projektes<br />
▪ Gestaltung der Abschlussveranstaltung und Darstellung der einzelnen<br />
Projekte im Rahmen einer Ausstellung<br />
Vor allem der Austausch mit Kolleginnen zum Themenbereich „Gesundheit<br />
am Arbeitsplatz“ und Berufsbild der Erzieherin stieß auf großes Interesse bei<br />
den Teilnehmer/-innen.<br />
Längerfristig wird durch die Vernetzung eine Beständigkeit des Projekts<br />
„gesund und kompetent“ angestrebt. Gesundheitsförderung soll sich als<br />
originärer Bestandteil von Pädagogik in Kindertageseinrichtungen etablieren.<br />
Ehemalige und gegenwärtig am Projekt beteiligte Kindertagesstätten sollen<br />
regelmäßig zusammenkommen, um die Ziele des Projektes weiterzuführen<br />
und Gesundheitsförderung als Alltagsaufgabe (im Sinne von Nachhaltigkeit)<br />
im Blick zu behalten.<br />
Dieses Netzwerk versteht sich als Qualitätszirkel zum Thema „Gesunde<br />
Kindertageseinrichtung in Pforzheim und dem Enzkreis“.<br />
-57-
8. Auswertung/ Fazit<br />
Die Auswertung des Projekts erfolgte regional durch eine Befragung der<br />
teilnehmenden Kindertageseinrichtungen.<br />
Im Rahmen der überregionalen Evaluation „xit“ wurden insgesamt 13<br />
Einrichtungen in Baden-Württemberg überprüft. 5 Einrichtungen waren aus<br />
Pforzheim und dem Enzkreis.<br />
Die Ergebnisse dieser Evaluation sind weitgehend deckungsgleich mit den<br />
Ergebnissen der regionalen Befragung. Auch überregional wird dem Projekt<br />
ein hoher Nutzen attestiert, der sich nachhaltig besonders in strukturellen<br />
Veränderungen zeigt.<br />
11 von 13 Einrichtungen sahen durch die Verbindung mit dem<br />
Orientierungsplan mittelfristig eine Entlastungsmöglichkeit.<br />
Ergebnisse der regionalen Befragung der teilnehmenden Einrichtungen:<br />
Die Motivation, an dem Projekt gesundundkompetent teilzunehmen, war für<br />
viele Einrichtungen, das Interesse an traditionellen Gesundheitsthemen wie<br />
Ernährung und Bewegung, aber auch gesundheitsförderliche<br />
Arbeitsbedingungen für Erzieherinnen.<br />
Die Themenwahl wurde anfänglich auch durch diese Motivation bestimmt. Im<br />
Laufe des Prozesses verlagerte sich der Fokus bei einigen Einrichtungen auf<br />
gesundheitsförderliche Bewältigung des Arbeitsalltags und Kommunikation im<br />
Team.<br />
Die Erwartungen der Einrichtungen im Bezug auf die Begleitung durch<br />
Netzwerk looping bestanden anfänglich im Wunsch zusätzliche Angebote in<br />
Form von Informationen, Materialien und Ideen von Außen zu bekommen und<br />
weniger in der Begleitung eines internen Prozesse. Trotzdem wurden die<br />
Erwartungen der Beteiligten weitgehend erfüllt, da die Einrichtungen sich<br />
darauf einlassen konnten, bestehende Angebote zu überprüfen,<br />
weiterzuentwickeln und zu ergänzen. Ziele und Inhalte wurden gemeinsam<br />
mit den Prozessbegleiterinnen erarbeitet. Sie entwickelten Verständnis für die<br />
Prozesshaftigkeit des Projektes und konnten sich auf eigenständige<br />
Qualitätsentwicklung einlassen.<br />
-58-
Veränderungen wurden in verschiedenen Bereichen den Einrichtungen in<br />
Gang gesetzt:<br />
inhaltlich:<br />
▪ Die Inhalte der pädagogischen Arbeit wurden mehr an die Bedürfnisse<br />
der Kinder angepasst<br />
▪ Sprachförderungsprogramme wurden an die Ausgangsbedingungen<br />
der Zielgruppe angepasst<br />
persönlich:<br />
▪ konstruktive Auseinandersetzung mit Kolleginnen;<br />
▪ Übernahme von Verantwortung;<br />
▪ mehr Eigenverantwortung von Kindern und Erzieherinnen<br />
▪ Veränderung im Umgang mit Kolleginnen, die andere Einstellungen und<br />
Haltungen zu Themen äußern - hin zu mehr Akzeptanz und Offenheit für<br />
Veränderungen im Team,<br />
▪ „nicht nur jammern sondern auch handeln"<br />
▪ Die Sicht, dass Loslassen bestehender Formen nicht gleich<br />
Qualitätsverlust bedeutet, sondern auch ein Gewinn sein kann.<br />
räumlich:<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
Frühstücksbuffet<br />
veränderte räumliche Organisation des Mittagessens<br />
Erzieherinnenstühle und Geschirrspüler wurden angeschafft<br />
zeitlich:<br />
▪ Essenszeiten wurden verändert<br />
▪ Vormittagsgestaltung wurde zeitlich verändert und so mehr Spielraum<br />
geschaffen<br />
▪ Zeitliche Veränderungen im Tagesablauf<br />
▪ Veränderungen bei Arbeitszeitgestaltung der Erzieherinnen<br />
organisatorisch:<br />
▪ Überdenken von Abläufen und Veränderung<br />
▪ Planung von Frühstück, Einkauf und Buffetorganisation<br />
▪ Zuständigkeiten im Team, <strong>Doku</strong>mentationsaufgaben und Zeitplan<br />
wurde weiterentwickelt<br />
▪ Änderung von Dienstplänen<br />
▪ mehr Kleingruppenarbeit mit Kindern<br />
▪ mehr Partizipation der Kinder in verschiedenen Bereichen<br />
▪ Projekte werden zeitlich flexibel gestaltet<br />
-59-
in der Arbeit mit den Eltern:<br />
▪ Erzieherinnen konnten dem Druck von Seiten der Eltern gelassen<br />
begegnen<br />
▪ Bessere Außendarstellung der Arbeit gegenüber Träger und Eltern<br />
Stolpersteine/ Schwierigkeiten:<br />
▪ bei der Mitarbeit der Eltern<br />
▪ Eltern gleichberechtigt in die Entwicklungsprozesse einzubeziehen<br />
▪ mehr Arbeit in der Küche, mehr Geschirr durch zusätzliches Angebot<br />
Anfangsschwierigkeiten bei der Umstellung des Mittagessens<br />
▪ Wechsel im „ gesund und kompetent“ - Team durch Weggang einer<br />
Erzieherin<br />
▪ Zweifacher Wechsel der Leitungskraft in der Kindertageseinrichtung<br />
▪ Transfer ins Großteam (14 Personen) manchmal schwierig, besonders<br />
wenn unterschiedliche Auffassungen über eine Sache bestehen<br />
Diskussionen müssen mehrfach geführt werden)<br />
Wichtige Projekterfahrungen waren für die Einrichtungen:<br />
▪ dass wir uns Zeit nehmen mussten, um über Abläufe und Strukturen<br />
nach zu denken<br />
▪ dass alle Kinder satt werden!<br />
▪ dass Kinder selbständig über ihr Essverhalten bestimmen. z. B. was<br />
möchte ich essen oder wie viel Hunger habe ich!<br />
▪ dass auch scheinbar unüberwindbare Hürden durch aktives Tun<br />
beseitigt werden können<br />
▪ dass feste Termine die Auseinandersetzung mit manchmal<br />
unangenehmen Themen unausweichlich machen. Die Begleitung von<br />
außen war hierbei eine Stütze.<br />
▪ dass eigenes Verhalten und Rahmenbedingungen reflektiert und /oder<br />
verändert werden konnten.<br />
Als wichtige Fähigkeiten bei den Prozessbegleiterinnen wurden genannt:<br />
▪ eduld, Flexibilität, Verständnis und Moderationsfähigkeit<br />
▪ reundlichkeit, Zuverlässigkeit, Regelmäßigkeit, Offenheit, organisieren<br />
von Fortbildungen<br />
▪ Moderationsfähigkeit, Flexibilität, Verbindlichkeit (Controlling),<br />
zielgerichtetes Arbeiten<br />
▪ Die Fähigkeit der Mitarbeiterin, sich sehr gut in die Arbeit einer Erzieherin<br />
einzudenken, Stressfaktoren zu erkennen,<br />
▪ die Gruppe am Thema zu halten, zusammenfassend die Inhalte zu<br />
dokumentieren<br />
-60-
Wünsche für die Zukunft:<br />
▪<br />
▪<br />
▪<br />
mehr Zeit<br />
praxisnahe Infos von Außen<br />
mehr Entlastung in den verschiedenen Bereichen<br />
Insgesamt gab es eine hohe Zufriedenheit mit der Prozessbegleitung.<br />
Fast alle Einrichtungen wollen sich an gesundundkompetent auch weiterhin<br />
beteiligen.<br />
Das Projekt lässt sich gut mit dem Orientierungsplan und dem Konzept infans<br />
(Bildung und Erziehung in Kindertageseinrichtungen) verknüpfen<br />
Die Einbeziehung der Eltern ins Projekt war nicht durchgängig gegeben. Bei<br />
der Hälfte der Einrichtungen wurden die Eltern mit einbezogen. Eltern waren<br />
überwiegend Adressat für durchzuführende Maßnahmen, nur in 2 Fällen<br />
wirken Eltern aktiv und dauerhaft am Projekt mit (Teilnahme an Sitzungen,<br />
Mitarbeit bei der Planung von Aktivitäten und deren Umsetzung / Eltern helfen<br />
beim Einkaufen)<br />
In diesem Bereich besteht bei zukünftigen Projekten noch konzeptioneller<br />
Entwicklungsbedarf.<br />
Gesamtzusammenfassung:<br />
▪ Für ein Projekt zur Gesundheitsförderung in Kindertageseinrichtungen<br />
besteht Bedarf.<br />
▪ Die Gestaltungsfreiheit der Einrichtungen bei der Themenstellung hat<br />
sich als sinnvoll erwiesen.<br />
▪ Eine Vorstellung des Projekts in den Einrichtungen vor Beginn ist<br />
dringend notwendig, da das Projekt über übliche Präventionsansätze<br />
hinaus geht.<br />
▪ Die Erfahrung zeigt, dass der Zeitrahmen von 2 Jahren erforderlich ist,<br />
da Veränderungsprozesse Zeit brauchen.<br />
▪ Eine Auftaktveranstaltung dient, neben dem Kennenlernen, vor allem<br />
dazu, vom einem gemeinsamen Informationsstand ausgehend, das<br />
Projekt zu beginnen.<br />
▪ Insgesamt konnten alle Einrichtungen einen Gewinn aus dem Projekt<br />
ziehen.<br />
-61-
gesund & kompetent<br />
Einverständniserklärung<br />
für die Mitgliedschaft<br />
zwischen<br />
und<br />
Netzwerk looping, Gesundheitsförderung und Prävention<br />
Enzkreis – Stadt Pforzheim,<br />
Koordinierungsstelle von „gesund und kompetent“<br />
-62-
Kriterien des Netzwerkes für Kindertageseinrichtungen<br />
Als Mitglied im Netzwerk „gesund & kompetent“<br />
Gesundheitsfördernde Tageseinrichtungen für Kinder im Enzkreis und in<br />
Pforzheim erklären wir uns mit folgenden Eckpunkten einverstanden:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Die Tageseinrichtung für Kinder übernimmt den umfassenden Gesundheitsbegriff der<br />
Weltgesundheitsorganisation, wonach Gesundheit als körperliches, geistiges und soziales<br />
Wohlbefinden definiert wird, als Basis für die Arbeit in der gesunden Tageseinrichtung für Kinder<br />
Das Team, die Eltern und der Träger der Tageseinrichtung entscheiden sich für die Mitgliedschaft<br />
im Netzwerk<br />
Bestimmung eines Koordinators / einer Koordinatorin (Koordinationsteam): diese/r übernimmt die<br />
Umsetzung von Maßnahmen, berichtet regelmäßig in Teamsitzungen über den Fortschritt und hält<br />
den Kontakt zu den Elternvertretungen, zum Träger und zum Netzwerk<br />
Durchführung einer Ist-Analyse (wo stehen wir?) und Festlegung eines Entwicklungsbedarfs für<br />
mind. zwei Jahre (wo wollen wir hin?)<br />
Aufnahme von Gesundheitsförderung in das pädagogischen Konzept<br />
Durchführung von Maßnahmen zur körperlichen, sozialen und psychischen Gesundheit für Kinder<br />
und ErzieherInnen und gegebenenfalls auch der Eltern<br />
Jährlicher schriftlicher Kurzbericht (Din A 4 Seite) über erfolgte Maßnahmen an die<br />
Koordinierungsstelle des Netzwerks Gesundheitsfördernder Schulen und Tageseinrichtungen für<br />
Kinder<br />
Regelmäßige und aktive Teilnahme eines Koordinators/einer Koordinatorin an den<br />
Netzwerktreffen, die 1-2 Mal jährlich stattfinden (ab 2007)<br />
Die Mitgliedschaft im Netzwerk Gesundheitsfördernde Tageseinrichtungen für Kinder Enzkreis -<br />
Pforzheim ist auf die Zeit des individuellen Entwicklungsbedarfs begrenzt (zunächst zwei Jahre)<br />
Die Koordinierungsstelle des Netzwerkes Gesundheitsfördernde Tageseinrichtungen für Kinder<br />
Enzkreis - Pforzheim / Netzwerk looping erklärt sich mit folgenden Eckpunkten zur Unterstützung der<br />
Gesundheitsfördernden Kindertageseinrichtung bereit:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Vorstellung des Konzeptes „gesund & kompetent“ in der Kindertageseinrichtung<br />
Beratung und Begleitung bei der Gesamtentwicklung des Konzeptes der Gesundheitsförderlichen<br />
Kindertageseinrichtung<br />
Beratung und Begleitung bei der Prozessentwicklung und Projektplanung<br />
Vermittlung von Institutionen und ReferentInnen, die bei der Entwicklung zur<br />
Gesundheitsfördernden Tageseinrichtung für Kinder Unterstützung anbieten<br />
Bereitstellung von Infomaterialien zu gesundheitsrelevanten Themen<br />
Durchführung eines jährlichen Fachtags<br />
Evaluation der Maßnahmen im Rahmen des Projektes<br />
Durchführung der Netzwerktreffen<br />
-63-
Einverständniserklärung<br />
Mit den hier genannten Eckpunkten erklären wir uns einverstanden.<br />
Stempel der Einrichtung:<br />
Ort, Datum:<br />
Für die Leitung:<br />
Für die Elternvertretung:<br />
Für den Träger:<br />
Koordinator/in:<br />
Für die Koordinierungsstelle des Netzwerks „gesund und kompetent“-<br />
Gesundheitsfördernder Schulen und Tageseinrichtungen für Kinder Enzkreis –<br />
Pforzheim.<br />
Pforzheim, den<br />
Iris Augenstein<br />
Geschäftsführerin<br />
Bitte zurück senden an:<br />
Netzwerk looping, Gesundheitsförderung und Prävention<br />
Enzkreis – Stadt Pforzheim<br />
Iris Augenstein Tel.: 07231 / 308 75<br />
Kronprinzenstraße 9 Fax: 07231 / 308 78<br />
75177 Pforzheim E-Mail: looping@enzkreis.de<br />
-64-
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Text:<br />
NETZWERK LOOPING<br />
GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />
UND PRÄVENTION<br />
Enzkreis-Stadt Pforzheim<br />
Kronprinzenstr. 9 • 75177 Pforzheim<br />
Telefon: 07231 308 -75 • Fax: 07231 308-78<br />
E-Mail: looping@enzkreis.de<br />
Iris Augenstein, Ute Schukraft<br />
Layout und Gestaltung: Salvatrice Roser<br />
Pforzheim, Dezember 2008<br />
-65-