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Vereinigte Arabische Emirate (VAE) - Ghorfa

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Länderprofil <strong>VAE</strong><br />

<strong>Vereinigte</strong> <strong>Arabische</strong> <strong>Emirate</strong> (<strong>VAE</strong>)<br />

(Daulat Al-Imarat Al-Arabiya Al-Muttahida)<br />

Wirtschaftliche und politische Entwicklungen<br />

Die <strong>Vereinigte</strong>n <strong>Arabische</strong>n <strong>Emirate</strong> bestehen aus einer 1971 gegründeten Föderation von 7<br />

<strong>Emirate</strong>n (Abu Dhabi, Dubai, Sharjah, Ajman, Umm al-Qaiwain, Ra’s al-Khaimah und<br />

Fujairah). Der Herrscher von Abu Dhabi ist gleichzeitig Präsident der <strong>VAE</strong>, der Herrscher von<br />

Dubai bekleidet das Amt des Premierministers. Höchstes Verfassungsorgan ist der aus den<br />

sieben Herrschern bestehende „Oberste Rat“ (Supreme Council). Das Kabinett, einschließlich<br />

des Ministerpräsidenten und seiner Stellvertreter, besteht gegenwärtig aus 22 Mitgliedern,<br />

darunter 18 Ministern und vier Staatsminister. Die Zuständigkeiten des Bundes erstrecken<br />

sich auf Auswärtige Angelegenheiten, Polizei, Verteidigung, Geheimdienst, Verkehrswesen,<br />

Erziehung, Gesundheitspolitik, Währung sowie Pass- und Ausländerrecht. In der Praxis üben<br />

jedoch die einzelnen <strong>Emirate</strong> weiterhin auch in diesen Bereichen großen Einfluss aus.<br />

Die <strong>VAE</strong> setzen die wirtschaftliche Entwicklung des Landes konsequent fort. Durch den<br />

Aufbau moderner Industrien und eines leistungsstarken Dienstleistungssektors wird die<br />

Modernisierung und Diversifizierung der Volkswirtschaft weitergeführt. Die Fortschritte, die<br />

hierbei bereits erzielt wurden, würdigt auch der Doing-Business-Report 2010 der Weltbank,<br />

der die <strong>Emirate</strong> als eines der zehn Top-Reformer auszeichnete. In den vergangenen Jahren<br />

konnten sich die <strong>VAE</strong> von Rang 54 (2008) über 46 (2009) auf Rang 33 (2012) verbessern.<br />

Mit einem Pro-Kopf-Einkommen von über 67.000 US-Dollar im Jahr 2011 zählen die <strong>VAE</strong><br />

zudem zu den wohlhabendsten Ländern der Welt. Allerdings ging die Wirtschafts- und<br />

Finanzkrise auch an den <strong>VAE</strong> nicht spurlos vorbei. Die hohen Wachstumsraten der vorherigen<br />

Jahre konnten 2009 nicht gehalten werden. Insbesondere der Immobiliensektor in Dubai geriet<br />

stark unter Druck. Allerdings stehen die Zeichen nach einem Schrumpfen des BIP 2009 um<br />

ca. 1 % inzwischen wieder auf Wachstum: für das Jahr 2012 wird mit einem Wachstum von 3-<br />

4% gerechnet. Sowohl die Wirtschaftsordnung als auch die ökonomische<br />

Entwicklungsstrategie basieren auf einem offenen Handelsregime und einem freien<br />

Kapitalmarkt. Die auf einen freien Wettbewerb ausgerichteten Rahmenbedingungen und die<br />

fortschreitende Deregulierung sind wichtige Voraussetzungen für unternehmerische<br />

Aktivitäten. Ebenso bilden die gut entwickelte physische und institutionelle Infrastruktur sowie<br />

der offene Arbeitsmarkt ein wesentliches Fundament des wirtschaftlichen Wachstums. Es ist<br />

Stand: 12/2012 1


Länderprofil <strong>VAE</strong><br />

zu erwarten, dass sich die Geschäftsbedingungen für ausländische Unternehmen in den<br />

<strong>Emirate</strong>n erneut verbessern werden. Dies hängt an Überlegungen zur Revision des<br />

Commercial Laws, die Ausländern auch außerhalb der Freihandelszonen mehr<br />

Eigentumsanteile an Unternehmen sichern soll, sowie die Einführung von freehold properties<br />

in bestimmten Gebieten des Landes, vornehmlich des Emirats Dubai.<br />

Abu Dhabi ist das größte Emirat der <strong>VAE</strong> und verfügt auch über 95% der sich in den <strong>Emirate</strong>n<br />

befindlichen Ölreserven. Diese haben insgesamt ein Volumen von 98 Mrd. Barrel oder knapp<br />

10% der weltweit nachgewiesenen Reserven. Bei derzeitiger Produktion werden Abu Dhabis<br />

Ölvorräte noch fast neunzig Jahre halten. Aufgrund dieser großen Reserven konnte Abu<br />

Dhabi es sich leisten, einen langsameren Entwicklungsansatz zu wählen als das<br />

Nachbaremirat Dubai. Aber auch in Abu Dhabi nehmen die Diversifizierungsbestrebungen<br />

deutlich zu, wie zuletzt in der „Abu Dhabi Vision 2030“ verkündet. Durch die Einnahmen in den<br />

letzten Jahren auf Grund des hohen Ölpreises kann das <strong>Emirate</strong> weitreichende Bau- und<br />

Infrastrukturprojekte verwirklichen.<br />

Zu den zentralen Vorhaben gehört unter anderem die Khalifa Industrial Zone Abu Dhabi, die<br />

mit einer Größe von 417 Quadratkilometern die größte Freihandelszone der Welt werden soll.<br />

Neben diesem Großprojekt sind in Abu Dhabi mehrere Immobiliengroßprojekte im Bau, die die<br />

wirtschaftliche Diversifizierung voranbringen sollen. Hierzu gehört etwa der mit ca. 40 Mrd.<br />

US-Dollar budgetierte Capital District, der als Sitz der föderalen Ministerien, der Regierung<br />

des Emirats, internationalen Botschaften, Universitäten sowie wissenschaftlichen und<br />

Bildungseinrichtungen zum Verwaltungs- und Bildungszentrum der <strong>VAE</strong> werden soll. Dubai<br />

hingegen begann bereits in den 1980er Jahre mit dem ehrgeizigen Ausbau seiner Infrastruktur<br />

und logistischen Anbindung an die Weltmärkte um seine geo-strategische Lage als<br />

Handelsstandort zu nutzen. Durch den Port Rashid und den internationalen Flughafen, die<br />

erste Freihandelszone der arabischen Welt in Jebel Ali – die derzeit zur ersten voll integrierten<br />

Freihandelszone der Welt (Hafen, Flughafen, Logistikzentrum) erweitert wird, und bereits der<br />

siebtgrößte Containerhafen der Welt ist – und weitere Investitionsanreize für ausländische<br />

Investoren hat sich Dubai bis heute zum drittgrößten Re-exportstandort der Welt entwickelt<br />

(nach Hongkong und Singapur). Der Hafenbetreiber DP WORLD ist mit 61 Terminals (12 im<br />

Bau) in 34 Ländern zu einem der größten Hafenbetreiber der Welt aufgestiegen. Die<br />

Öleinnahmen machen nur 5% des Staatshaushalts aus. Im der Jebel Ali Free Zone haben<br />

sich mehr als 6000 Unternehmen niedergelassen, davon die meisten Fortune 500-Firmen.<br />

Durch die rasante Diversifizierung ist Dubai zum Modell für andere Städte des arabischen<br />

Golfs geworden.<br />

Projekte und Investitionsschwerpunkte<br />

Nach Ende der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise haben die <strong>Emirate</strong> gestoppte<br />

Infrastrukturvorhaben wieder ins Rollen gebracht und neue, vielversprechende Projekte<br />

gestartet. Auch wenn gerade die Eurozone noch in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt,<br />

bleiben die <strong>VAE</strong> weiterhin ein äußerst interessanter Markt. Zwar mussten bei einigen<br />

wirtschaftlichen Vorhaben Abstriche gemacht werden, dennoch gibt es immer noch riesige<br />

Projekte, die weiterverfolgt werden. Ungefähr 40% aller Großprojekte in den Staaten des Golf-<br />

Kooperationsrates (GCC) entfallen auf die <strong>VAE</strong>. Momentan befinden sich Projekte im Wert<br />

von 540 Mrd. US-Dollar in Planung oder Durchführung, wobei Infrastrukturprojekte mit rund<br />

64 Mrd. US-Dollar veranschlagt sind; in den Öl-und Gassektor sowie die petrochemische<br />

Industrie sollen mehr als 80 Mrd. US-Dollar fließen. Der Anteil der Industrie am<br />

Bruttoinlandsprodukt soll in den nächsten 15 Jahren von 15% auf 25% steigen.<br />

Durch den wirtschaftlichen Aufschwung und die damit verbundene Neuauflegung von Bauund<br />

Infrastrukturvorhaben kann auch wieder mit neuen Aufträgen im Anlagenbau und<br />

Baumaschinensektor gerechnet werden. Derzeit befinden sich in den <strong>VAE</strong> Hafenprojekte im<br />

Wert von über 13,6 Milliarden in der Ausschreibungs- und Bauphase. Zudem wird Abu Dhabi<br />

seinen Flughafen mit 7 Mrd. US-Dollar erweitern.<br />

Stand: 12/2012 2


Länderprofil <strong>VAE</strong><br />

Der Tourismus zählt zu den wichtigsten Wachstumsfeldern. Die <strong>VAE</strong> sind das beliebteste<br />

Touristenziel am Golf und gehören weltweit zu den Top-20-Destinationen. Alleine Dubai zog<br />

2011 9,3 Mio. Besucher an, der Tourismussektor trägt inzwischen über 25% zum GDP des<br />

Emirats bei. Im Zeitraum von Januar bis September 2012 reisten 7,2 Millionen Gäste, 9%<br />

mehr als im Vergleichszeitraum 2011, nach Dubai. Bis 2022 soll sich der Anteil des<br />

Tourismus am Bruttoinlandsprodukt von 13% auf 15% erhöhen.<br />

Mit dem Megaprojekt „Mohammed Bin Rashid City“ wird in Dubai ein komplett neuer Stadtteil<br />

entstehen. Die Stadt in der Stadt soll aus vier Komponenten bestehen: eine großzügige<br />

Parkanlage, mehr als 100 Hotels, ein Themenpark der Universal Studios und das größte<br />

Einkaufszentrum der Welt. Das ambitionierte Projekt kann bis zu 35 Millionen neue Besucher<br />

aufnehmen und soll bereits 2014 fertiggestellt sein. Zudem sollen bis 2015 ein Stadtteil mit<br />

einem Museum für Moderne Kunst sowie einem Opernhaus entstehen. Darüber hinaus hat<br />

sich Dubai im März 2012 als Standort für die Expo 2020 beworben.<br />

Auch Abu Dhabi investiert gezielt in den Ausbau der Tourismusbranche. Die Erschließung der<br />

„Saadyiat Island“ mit einem Investitionsvolumen von 37 Mrd. US-Dollar ist hier eines der<br />

größten Einzelvorhaben. Bis 2018 soll hier ein komplett neuer Stadtteil mit Wohn- und<br />

Geschäftshäusern, Villen, Parks und zwei Golfplätzen für 150.000 Menschen errichtet werden.<br />

In einem Kulturviertel sollen unter anderem das weltgrößte Guggenheim-Museum sowie eine<br />

Dependance des Louvre entstehen.<br />

Ein Meilenstein wurde 2009 mit der Eröffnung erster Teile der 25 qkm großen „Yas Island“<br />

erreicht (37 Mrd. US-Dollar), die neben einem Formel 1 Kurs und 20 Hotels, sowie dreier<br />

Themenparks auch Wohnkomplexe und Büroflächen bietet.<br />

Auch an den kleineren <strong>Emirate</strong>n geht der Tourismus-Boom nicht vorbei: auf einer Insel vor<br />

Ras al-Khaimah ist das „Real Madrid Island Resort“ geplant, das mit Stadion, Real-Madrid-<br />

Museum, einem Jugendzentrum, Hotels und Einkaufsmöglichkeiten Real-Madrid-Fans<br />

anziehen soll. In den <strong>Emirate</strong>n Sharjah und Fujairah sind ebenfalls eine Reihe von Großhotels<br />

geplant.<br />

Für deutsche Unternehmen ist vor allem die Hotelausstattung ein interessante<br />

Investitionsmöglichkeit: von der Zimmermöblierung, der Bettwäsche, der Bauausstattung bis<br />

hin zu Kronleuchtern sowie Restaurants und Küchen sind deutsche Unternehmen bislang gut<br />

im Geschäft. Aber auch bei den Bauvorhaben selbst sind deutsche Firmen ein gern<br />

gesehener Partner.<br />

Neben der Tourismusbranche wird auch der Gesundheitssektor in den nächsten Jahren<br />

wachsen. Hierfür sind über 40 Projekte im Wert von ca. 6,68 Mrd. US-Dollar geplant oder in<br />

der Durchführung. Zu den Prestigeprojekten für dieses Wachstum kann das Saudi-German<br />

Hospital in Dubai und die Cleveland Clinic in Abu Dhabi gelten. Neben dem Ausbau der<br />

Klinikinfrastruktur und der Ansiedlung von Spezialisten soll auch die einheimische<br />

Pharmaindustrie wachsen, da momentan ein Großteil der Arzneimittel importiert wird. Für eine<br />

höhere Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen könnte die für 2013 geplante Einführung<br />

der Krankenversicherungspflicht sorgen.<br />

Der Außenhandel nimmt innerhalb der emiratischen Wirtschaft einen hohen Wert ein. Dies<br />

bezeugt die Schaffung des zum Wirtschaftsministerium gehörenden Ressorts für<br />

Außenhandel im Februar 2008. Die Bedeutung der <strong>VAE</strong> als Einfuhrmarkt für<br />

Maschinenbauerzeugnisse geht dabei über das Gewicht des lokalen Marktes hinaus, da die<br />

<strong>Emirate</strong> – und insbesondere Dubai – eine wichtige Rolle als regionales Handelszentrum<br />

spielen.<br />

Stand: 12/2012 3


Länderprofil <strong>VAE</strong><br />

Die <strong>VAE</strong> entwickeln sich zu einem zunehmend interessanten Standort für die Produktion von<br />

und den Handel mit chemischen Erzeugnissen. Die Petrochemie dürfte der wichtigste<br />

Industriezweig der <strong>VAE</strong> sein. Bis 2013 soll in der Abu Dhabi National Chemicals Industrial City<br />

ein Petrochemie-Komplex für 20 Mrd. US-Dollar errichtet werden. Der Komplex soll der<br />

größte seiner Art weltweit werden. Geplant sind ein Naphta-Cracker zur Herstellung von<br />

Propen und Ethen aus Rohöl sowie ein Großreformer für die Produktion von Xylol, Benzol,<br />

Cumol und Phenol. Neu an diesem Vorhaben ist, dass Rohöl und nicht Erdgas als Grundstoff<br />

eingesetzt wird.<br />

Auch die Gaserzeugungskapazitäten werden infolge der ständig steigenden Nachfrage weiter<br />

ausgebaut. Momentan befinden sich Projekte im Wert von 22,3 Mrd. US-Dollar im Bau. Das<br />

größte Gasprojekt, ein 11 Mrd. US-Dollar teures Integrated Gas Development Project der Abu<br />

Dhabi Gas Industries (Gasco) wird vorraussichtlich 2013 fertiggestellt. Darüber hinaus planen<br />

die <strong>VAE</strong> ein Flüssiggas-Terminal an der Ostküste in Fujairah, das die Straße von Hormuz<br />

umgehen wird. Importe für die einheimische Industrie könnten bereits im Jahr 2014 beginnen.<br />

Anfang Mai 2012 wurde eine Ölpipeline vom Habshan-Feld nach Fujairah in den Testbetrieb<br />

übernommen.<br />

Neben diesen Projekten befindet sich auch der industrielle Sektor von Abu Dhabi im<br />

Aufschwung, insbesondere die Metallindustrie. Hier befinden sich momentan Projekte im Wert<br />

von 12,5 Mrd. US-Dollar in Planung oder im Bau.<br />

Auch im Umweltbereich ergeben sich zunehmend Geschäftschancen für deutsche<br />

Unternehmen. Die <strong>VAE</strong> planen in den kommenden zehn Jahren insgesamt 46 Mrd. US-Dollar<br />

in Projekte zur Verbesserung des Umweltschutzes zu investieren. Die Projekte sollen in der<br />

Öl- und Gasindustrie, Wasser- und Energieerzeugung, Luftreinigung und Abfallmanagement<br />

durchgeführt werden. Die ambitionierten Projekte werden auch international gewürdigt. 2009<br />

setzte sich Abu Dhabi unter anderem auch gegen Deutschland als Standort für die<br />

International Renewable Energy Agency (IRENA) durch.<br />

Das Prestigeprojekt auf diesem Gebiet ist Masdar City, eine emissionsfreie Stadt in Abu<br />

Dhabi, die bis 2025 komplett fertig gestellt werden soll. Hier wird für 16 Mrd. US-Dollar das<br />

Silicon Valley für erneuerbare Energien in der arabischen Welt entstehen. Zum<br />

Gesamtkonzept des sechs Millionen Quadratmeter großen Komplexes gehören ein<br />

Innovationszentrum, eine Universität, eine Entwicklungsgesellschaft für die Vermarktung<br />

sowie eine spezielle Wirtschaftszone mit Institutionen, die in die Entwicklung und Produktion<br />

erneuerbarer Energien eingebunden sind. Siemens wird hier sein Hauptquartier für den Nahen<br />

Osten eröffnen.<br />

Auch in Dubai soll umweltverträglicher gebaut werden: ab 2014 sollen private Bauherren<br />

„Green Building Codes“ einhalten, die bereits jetzt bei öffentlichen Gebäuden implementiert<br />

werden.<br />

Auch im Bereich der konventionellen Energiegewinnung werden neue Projekte erwartet. In<br />

den kommenden zwei Jahren will insbesondere die Dubai Electricity and Water Authority<br />

(Dewa) die Kapazitäten um 30% erhöhen. Für den Bau eines Kohlekraftwerkes mit insgesamt<br />

2000 MW sollen 3 Mrd. US-Dollar ausgegeben werden. Die Kapazität des Unternehmens soll<br />

damit auf 9800 MW steigen. Darüber hinaus ist ein Solarkraftwerk mit einer Leistung von 10<br />

MW geplant, das mit ca. 3,3 Mrd. US-Dollar budgetiert ist.<br />

Die Beziehungen zwischen Deutschland und den <strong>VAE</strong><br />

Die Beziehungen zwischen den <strong>VAE</strong> und Deutschland sind sehr gut. Eine Vielzahl<br />

hochrangiger Besuche hat zudem ein positives Klima für eine noch engere Zusammenarbeit<br />

geschaffen. Nach dem Besuch von Bundeskanzlerin Merkel im Februar 2007 war im letzten<br />

Stand: 12/2012 4


Länderprofil <strong>VAE</strong><br />

Jahr der Höhepunkt der Besuch des Herrscher des Emirats Dubai sowie Premierminister,<br />

Verteidigungsminister und Vizepräsident der <strong>Vereinigte</strong>n <strong>Arabische</strong>n <strong>Emirate</strong> Scheich<br />

Mohammed bin Raschid Al Maktoum im Februar 2008 in Deutschland. Mitte Januar 2009<br />

begrüßte Bundeskanzlerin Angela Merkel den Kronprinzen von Abu Dhabi, Scheich<br />

Mohammed Bin Zayed Al Nahyan, in Berlin. Der damalige Bundeswirtschaftsminister Dr. Karl-<br />

Theodor zu Guttenberg besuchte im Mai 2009 die <strong>Vereinigte</strong>n <strong>Arabische</strong>n <strong>Emirate</strong> und<br />

Bundesaußenminister Westerwelle besuchte die <strong>VAE</strong> im Januar 2010 und April 2011.<br />

Bundesverkehrsminister Ramsauer reiste 2010 in die <strong>VAE</strong>. Im Juni 2012 besuchte<br />

Bundesaußenminister Westerwelle die <strong>Vereinigte</strong>n <strong>Arabische</strong>n <strong>Emirate</strong>.<br />

Zwischen Deutschland und den <strong>VAE</strong> ein Luftverkehrs- und ein Abkommen über die Förderung<br />

und den Schutz von Investitionen in Kraft. Anfang Juli 2011 wurde ein neues<br />

Doppelbesteuerungsabkommen von den beiden Ländern verabschiedet, das rückwirkend zum<br />

01.Januar 2009 in Kraft trat.<br />

Die <strong>Vereinigte</strong>n <strong>Arabische</strong>n <strong>Emirate</strong> sind mit einem Handelsvolumen von mehr als sieben Mrd.<br />

US-Dollar (2011) Deutschlands größter und wichtigster Handelspartner in der Region. Als<br />

regionale Drehscheibe von Handel und Dienstleistungen wird Dubai auch von deutschen<br />

Unternehmen genutzt, von denen mehr als 500 dort eine Niederlassung haben. Auch das<br />

zweitgrößte Ersatzteillager von Mercedes Benz außerhalb Deutschland befindet sich nach<br />

Shanghai in Dubai. Ungebrochen ist auch die Beliebtheit von deutschen Luxusfahrzeugen: die<br />

beiden Porsche-Modelle „Cayenne“ und „Panamera“ sind die Marktführer in ihrem Segment in<br />

den <strong>VAE</strong>.<br />

Deutsche Unternehmen haben seit Anfang der achtziger Jahre einen großen Anteil am Aufbau<br />

der Wirtschaft in den <strong>VAE</strong>, primär durch die Lieferung von Maschinen und Ausrüstungen, den<br />

Technologietransfer und die Erbringung von Bauleistungen. So beteiligten sich deutsche<br />

Unternehmen am Bau von Kraftwerken, Meerwasserentsalzungsanlagen und Straßen. Aber<br />

auch mittelständische Betriebe sind mit ihrem breiten Angebotsspektrum von Spezialgeräten<br />

und Dienstleistungen gefragte Partner. Deutsche Erzeugnisse genießen auch im bauwirtschaftlichen<br />

Bereich der <strong>VAE</strong> einen guten Ruf. Oftmals können nur sie die hohen<br />

Qualitätsanforderungen erfüllen, die beispielsweise bei der Errichtung von Bürohochhäusern,<br />

Banken, Hotels und Kongresshallen erforderlich sind.<br />

*Ein ausführlicheres Länderprofil mit Kontaktdaten zu Unternehmen und Behörden aller<br />

Wirtschaftsbereiche finden Sie im Arab-German Trade Directory 2012 der <strong>Ghorfa</strong>, das<br />

Sie hier bestellen können. Die <strong>Ghorfa</strong> gibt ebenfalls ein Wirtschaftshandbuch <strong>Vereinigte</strong><br />

<strong>Arabische</strong> <strong>Emirate</strong> heraus.*<br />

Copyright 2012: <strong>Ghorfa</strong> Arab-German Chamber of Commerce and Industry e.V.<br />

Trotz gründlicher Recherche und Sorgfalt kann die <strong>Ghorfa</strong> Arab-German Chamber of Commerce and Industry e.V. keine Gewähr<br />

für die im Text gemachten Informationen geben.<br />

Stand: 12/2012 5

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