ПОДКАМЕННАЯ ТУНГУСКА PODKAMENNAYA TUNGUSKA
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Mittwoch, 31.07.2013<br />
Tag 2., Km 506 – 462<br />
Ein ruhiger Tag. Bei allerfeinstem Sonnenschein<br />
paddeln wir dahin und genießen den Ausblick auf<br />
die Felszinnen, die sich vor uns bis zum Horizont<br />
an den Flussufern aufreihen. Ein paar kleine<br />
Stromschnellen lassen das Wasser ein wenig in<br />
Bewegung geraten – an sich nicht erwähnenswert,<br />
aber die meiste Zeit liegt der Fluss glatt wie ein<br />
Spiegel vor uns. Das sieht zwar schön aus, aber<br />
wir sehen, dass wir uns jeden Kilometer werden<br />
hart erarbeiten müssen – und das sind hier noch<br />
genau fünfhundert. Oder 100.000 Bootslängen,<br />
oder ebenso viele Paddelschläge pro Mann. Passt<br />
schon.<br />
Kurz darauf passieren wir auf einer langen Geraden,<br />
auf der uns die Sonne kilometerweit genau in<br />
den Nacken knallt, am linken Flussufer einen<br />
Grab- oder Gedenkstein. Leider kommen wir auf<br />
dem zugewachsenen Steilufer nicht nah genug<br />
heran, um zu sehen, wessen Portrait da auf der<br />
Emailleplakette abgebildet ist. (Das Internet sagt,<br />
dort seien 1961 zwei 22-jährige „tragisch umgekommen“).<br />
Endlich klappt es auch mit dem Angeln – an der<br />
Malaya Nirungda, einem wunderschönen Zufluss<br />
bei Km 490, fangen wir 3 Äschen, Piet eine, Fab<br />
zwei. Yes! Wir paddeln noch weiter bis Km 462,<br />
wo sich der Fluss in einem weiten Tal teilt und um<br />
die Insel Polporo herumfließt. An der stromaufwärts<br />
gelegenen Seite erstreckt sich hier wegen<br />
des niedrigen Wasserstandes eine lange Kieszunge<br />
ins Wasser. Wir stellen das Zelt in eine kleinen<br />
Mulde aus relativ feinen Kieseln, filtern Wasser,<br />
nehmen die Fische aus und legen sie in Alufolie<br />
gewickelt in die Glut. Dazu kochen wir Kartoffeln<br />
auf dem Hobo-ofen.