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Journal Februar 2003 - gdp-deutschepolizei.de

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LANDES<br />

J OURNAL<br />

BERUFSVERTRETUNGEN<br />

Erklärung zum Gespräch zwischen Vertretern <strong>de</strong>r<br />

Lan<strong>de</strong>svorstän<strong>de</strong> von DPolG, BDK und GdP am 8. Januar <strong>2003</strong><br />

● Übereinstimmen<strong>de</strong> Einschätzung <strong>de</strong>r Situation<br />

Die Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r wollen massiv die Einkommen <strong>de</strong>r Beschäftigten im öffentlichen Dienst senken. Sie nutzen dazu ohne<br />

Rücksicht auf jahrzehntelange Strukturentwicklungen und unter Bruch von bisherigen Garantiezusagen die rechtlichen Handlungsspielräume<br />

im Besoldungs- und Versorgungsrecht, um das Weihnachts- und Urlaubsgeld für die Beamtinnen und Beamten<br />

zu streichen und die Besoldung um bis zu 10% zu kürzen.<br />

Es ist klar zu erkennen, dass die Streichungen bei <strong>de</strong>n Einkommen nicht auf die Beamtinnen und Beamten begrenzt bleiben<br />

sollen.Vielmehr wollen die Arbeitgeber auch in gleicher Weise die Arbeiter und Angestellten <strong>de</strong>s öffentlichen Dienstes mit <strong>de</strong>n<br />

gleichen Kürzungen belegen. Berlin hat bereits seinen Austritt aus <strong>de</strong>r Tarifgemeinschaft <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r (TdL) erklärt. Es steht zu<br />

befürchten, dass an<strong>de</strong>re Län<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r Bund und Kommunen folgen wer<strong>de</strong>n. Dabei geht es nicht nur um finanzielle Erwägungen,<br />

es geht um das Prinzip von Flächentarifverträgen, es geht um ein Signal für alle an<strong>de</strong>ren Branchen.<br />

Das Szenario <strong>de</strong>r angedrohten massiven Einkommenskürzung spielt bei <strong>de</strong>n laufen<strong>de</strong>n Einkommensverhandlungen für die<br />

Arbeiter, Angestellten und Beamten eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Rolle. Die Zeichen stehen auf weitere Auseinan<strong>de</strong>rsetzung.<br />

Die rheinland-pfälzische Lan<strong>de</strong>sregierung hält sich ihre Entscheidung im Bun<strong>de</strong>srat zu <strong>de</strong>n Öffnungsklauseln völlig offen<br />

und legt parallel ein Sparpaket auf <strong>de</strong>n Tisch,das <strong>de</strong>r Polizei zusätzliche Belastungen infolge Personalabbau,Wie<strong>de</strong>rbesetzungssperre<br />

und längerer Lebensarbeitszeit zumutet. Darüber hinaus wer<strong>de</strong>n erhebliche Zuzahlungen bei <strong>de</strong>r Krankenvorsorge verlangt,<br />

Beför<strong>de</strong>rungen und Zulagen gestrichen. Nach allen positiven Entwicklungen für <strong>de</strong>n Beruf <strong>de</strong>s Polizeibeamten heißt damit die<br />

neue Perspektive: Erheblich weniger Einkommen, <strong>de</strong>utlich längere Arbeitszeit und sich zuspitzen<strong>de</strong> Belastungssituation.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Wirtschaftsentwicklung und <strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografischen Verän<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r Gesellschaft verbun<strong>de</strong>nen Umstellungen<br />

in <strong>de</strong>n sozialen Sicherungssystemen sind weitere gravieren<strong>de</strong> Einschnitte auch für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst<br />

zu befürchten.<br />

● Gemeinsam Han<strong>de</strong>ln<br />

Für die Gewerkschaften wird es ganz entschei<strong>de</strong>nd darauf ankommen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im öffentlichen<br />

Dienst und bei <strong>de</strong>r Polizei so schnell wie möglich zu mobilisieren und zu solidarisieren, weil nur mit entschie<strong>de</strong>nem Wi<strong>de</strong>rstand<br />

gegen das Gesamtpaket an Sparmaßnahmen auf Bun<strong>de</strong>s- wie auf Lan<strong>de</strong>sebene die Einkommen <strong>de</strong>r Beschäftigten gesichert<br />

und massive zusätzliche Belastungen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n können.<br />

Solidarisierung bezieht sich dabei auf Arbeiter,Angestellte und Beamte.Allen Kolleginnen und Kollegen muss klar sein, dass<br />

die Arbeitgeber bewusst die schwache Rechtsposition <strong>de</strong>r Beamten als Einfalltor für <strong>de</strong>n Tarifbereich zum Abbau von Einkommen<br />

und zur Leistungsverdichtung nutzen wollen.<br />

Solidarisierung bezieht sich dabei auf <strong>de</strong>n gesamten öffentlichen Dienst. Der von allen Län<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>m Bund gemeinsam<br />

eingeschlagene Weg zur Kappung <strong>de</strong>r Einkommen trifft alle Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst. Wer in guter<br />

Absicht isoliert von <strong>de</strong>n Gewerkschaften vermeintlichen Wi<strong>de</strong>rstand leistet, scha<strong>de</strong>t eher <strong>de</strong>r Sache. Jetzt müssen alle Kolleginnen<br />

und Kollegen im öffentlichen Dienst Schulter an Schulter stehen.<br />

Solidarisierung bezieht sich ebenso auf die gesamte Polizei. Es darf in diesen Stun<strong>de</strong>n keine Zersplitterung zwischen Beschäftigungs-<br />

o<strong>de</strong>r Laufbahngruppen geben.<br />

Solidarisierung muss in dieser schwierigen Situation Basis für das Han<strong>de</strong>ln <strong>de</strong>r Gewerkschaften und Verbän<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Polizei<br />

sein. DPolG, BDK und GdP wer<strong>de</strong>n gemeinsam und Seite an Seite mit <strong>de</strong>n übrigen Gewerkschaften im öffentlichen Dienst<br />

gegen die beabsichtigten Einkommenskürzungen und Leistungsverdichtungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst und<br />

bei <strong>de</strong>r Polizei vorgehen.<br />

Es wird von allen Vorstän<strong>de</strong>n sichergestellt, dass zur Teilnahme an allen künftigen Protestaktionen, die sich gegen die Sparbeschlüsse<br />

auf Bun<strong>de</strong>s- und Lan<strong>de</strong>sebene richten, aufgerufen wird. Dies gilt sowohl für Aktionen von DPolG, BDK und GdP<br />

wie auch für gemeinsame Aktionen innerhalb von DGB und DBB. Die Vorstän<strong>de</strong> informieren sich gegenseitig rechtzeitig über<br />

geplante Aktionen und unterstützen diese wechselseitig.<br />

Es wer<strong>de</strong>n alle Publikationen unterlassen, die das Bild <strong>de</strong>s gemeinsamen Agierens stören wür<strong>de</strong>n.<br />

4 RP-Deutsche Polizei 2/<strong>2003</strong>

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